Zitat Zitat von Simara aus dem Thread zu "1x19 - In den Tiefen des Bewußtseins"
*singt* Wir haben ihn
Freut euch nicht zu früh. Die Auflösung des Zweiteilers hat mir leider nicht mehr ganz so gut gefallen. Eine enttäuschte Hoffnung und zwei Kritikpunkte:
  • Ich hatte wirklich gehofft, man würde unter der Kraiss (?)-Storyline nun, da man Scorpius als neuen, ohnehin deutlich bedrohlicheren Bösewicht eingeführt hat, einen Schlussstrich ziehen - in Form einer knallharten Aeryn, die die Gelegenheit nützt und ihn erschießt. Ja, es wäre sehr hart gewesen, hätte aber dieser zuletzt immer sanfter und harmloser werdenden Peacekeeperin wieder mehr Biss, Ecken und Kanten verliehen. Immerhin hat sie ihn ja wenigstens nicht einfach so zurückgelassen, sondern den Aurorastuhl nochmals aktiviert - trotzdem hätte ich mir hier eine kompromisslosere Vorgehensweise gewünscht.
  • Kritikpunkt Nr. 1: Der Showdown war wieder mal schlecht inszeniert. Viel zu hektisch, viel zu nah am Geschehen - es kam keinerlei Spannung auf. Das schlimmste war aber, wie dieser mit der Geburt von Moja's Kind zusammengeschnitten - um nicht zu sagen zerschnitten - wurde, wodurch im Endeffekt in keiner der beiden Handlungsstränge Spannung aufkam. Man blieb einfach da wie dort nie lang genug, um einen Spannungsbogen aufzubauen, damit der Zuschauer in die Handlung und die Situation eintauchen kann. Tempo ist manchmal eben doch nicht alles, und die Kunst, zwei oder gar mehrere Auseinandersetzungen und/oder spannende Situationen parallel zu erzählen ist eine hohe, die man nicht unterschätzen sollte. Die Farscape-Macher sind diesmal daran meines Erachtens recht eklatant gescheitert.
  • Mein größter Kritikpunkt ist aber die vorhersehbare und formelhafte Art und Weise, wie man sich des "PK Tech Girl"'s entledigt hat. Noch gewöhnlicher und 08/15 wäre es ja nicht möglich gewesen. Das war zudem jene Entwicklung, wo es mich wirklich völlig aus dem Geschehen herausgerissen hat, da ich nur mehr das formelhafte Drehbuch vor mir sah, und nicht mehr die Personen und die Geschichte. Ich meinte fast, den Autoren dabei zuzuhören zu können, dass sie sich überlegen, was sie mit dieser Figur, die sie in der letzten Folge gebraucht haben damit sie Crichton hilft, nun anfangen sollen. Immerhin hat sich in den letzetn Episoden alles in Richtung Crichton-Aeryn hinbewegt. Blondie würde da nur stören, und diese Entwicklung behindern. Was also tun? Na klar - sie rausschreiben. Und das muss natürlich mit einem Heldentod passieren, damit die Zucshauer zumindest noch ansatzweise um sie trauern können. Eh klar, was und wie denn sonst? Ich fand das jedenfalls enorm schade, und hätte mir gewünscht, die Farscape-Macher hätten sich nicht genau für jenen Weg entschieden, den auch jeder 08/15-Drehbuchautor bei einer ähnlichen dramaturgischen Sackgasse genommen hätte. Es wäre um einiges mutiger, origineller und interessanter gewesen, sie vorerst mal auf der Moya zu belassen, und sich erst zum Staffelfinale ev. etwas für sie einfallen zu lassen. Dann gerne auch mit Heldentod - aber doch bitte nicht so. Das hat mir wirklich fast die ansonsten durchaus unterhaltsame Folge verdorben - und bei ihrem Tod konnte ich eben deshalb leider nicht im geringsten mitfühlen. Ewig schade - hier wurde enorm viel dramaturgisches Potential schändlichst verschwendet.


Jedenfalls hat mich diese Entwicklung doch sehr enttäuscht-verbittert zurückgelassen - nicht wegen ihres Todes an sich, sondern wie absolut gewöhnlich und bis ins kleinste Detail vorhersehbar das alles abgespult wurde. Demgegenüber verblassen leider die 30 durchaus gelungen-unterhaltsamen Minuten zuvor fast gänzlich. Oder auch humoristische Highlights wie Rigel und Chiana im "Helium-Tank". Aber gut, wollen wir hoffen, dass "Farscape" von nun an auf weniger ausgetretenen Pfaden wandeln und zunehmend Neuland betreten wird...
5/10