Zitat Zitat von Shanara Beitrag anzeigen
Bin neidisch! Wenn ich mir vorstelle, "Blackwater" auf der großen Leinwand zu sehen, wow! Wo findet denn das Event statt?
Das war im Filmcasino, ein eher kleines Kino in der Wiener Innenstadt. "Nur" 250 Plätze - was sich als viiiiiel zu wenig erwiesen hat. Die haben den Andrang völlig unterschätzt. Gut, ok, mindestens 50 Plätze dürften schon für Gewinnspielgewinner, Mitarbeiter von Sky und vom /slash Filmfestival reserviert gewesen sein. Wie viele dann genau noch für die "normalen Kinobesucher" zur Verfügung standen, weiß ich nicht, aber gehen wir mal von 200 aus. Dann würde ich schätze, dass die mindestens noch einmal das doppelte an Karten hätten loswerden können, so lang war die Schlange. Ein Freund von mri (großer GoT-Fan, der noch dazu quasi um die Ecke wohnt) und ich wir hatten die Wartenummern 82 und 83 - da war der Saal schon praktisch ausverkauft, nur die nicht abgeholten Gewinnspielkarten wurden dann noch verteilt. Und soooo weit hinten in der Schlange waren wir bei weitem nicht, die ging noch um die Ecke des Häuserblocks (wir standen rund 50 Meter vom Eingang entfernt). Es wäre wohl besser gewesen, sie hätten zumindest ein bisserl was dafür verlangt, auch wenns in erster Linie ein Sky Promotion-Event war. Aber das hätte das Feld vielleicht ein bisschen ausgedünnt .

Ca. bei Wartenummer 40 waren dann alle Karten weg, und mein Freund und ich haben uns eigentlich schon damit abgefunden, darauf verzichten zu müssen - ehe uns unsere Freundlichkeit in der Schlange zuvor zu gute kam. Wir kamen nämlich mit einer Vierergruppe in Gespräch, die von einer Dreiergruppe drei Karten geschenkt bekamen (es konnte sich jeder maximal 2 Karten holen, daher hatten die drei übrig). Sie wollten aber entweder nur zusammen oder gar nicht rein. Als man ihnen den Einlass zu viert verweigerte, waren sie so nett, uns zwei Karten zu überlassen . Somit gabs für uns beide - im Gegensatz zu vielen anderen Fans, die ebenfalls lange in der Kälte in der Schlange gestanden sind - doch noch ein Happy End. Und das, obwohl wir beide eigentlich schon kurz davor gewesen waren, nach Hause zu fahren, dass wir nie im Leben damit gerechnet hätten, noch Karten zu bekommen.

GoT auf der großen Leinwand war schon toll . Vor allem Blackwater natürlich, aber die Serie hat ja generell Kinoniveau. Und die drei Folgen so hintereinander zu sehen, war definitiv auch nett. Einzig der Ton hätte etwas besser sein können - der kam überwiegend nur von vorne. Diesbezüglich bin ich von meinem Heimkino besseres gewöhnt . Ansonsten wirkt die Serie aber natürlich auf der großen Leinwand gleich noch einmal beeindruckender.

Nach den drei Episoden gabs dann noch ein kurzes Q&A mit Tom Wlaschiha aka Jaqen H’ghar. Da er eher nur eine Nebenfigur war mit kaum Anknüpfungspunkten zur Handlung, konnte er jetzt zwar keine superinteressanten Einblicke in die Produktion und/oder Anekdoten liefern, dennoch waren ein paar nette Details dabei. Beworben hat er sich mit einem Casting-Video, dass er mit dem iPhone aufgenommen hat. Zu diesem Zeitpunkt kannte er weder die Serie noch die Romane (was er nachdem er verpflichtet wurde nachgeholt hat), und hatte nur eine kurze Szene, ohne großen Abriss zur Figur und/oder Hintergrundinformationen. Als interessant an seiner Figur, bzw. der Serie generell, erschien ihm die Ambivalenz. Jagen H'ghar ist zwar ein Mörder, wirkt aber dennoch wie ein netter, freundlicher Mensch. Generell findet sich im Figurenensemble kaum jemand, der nur schwarz oder weiß ist, was er als eine der interessantesten Aspekte der Serie betrachtet.

Die Produktion der Staffel folgte dann dem gewohnten Muster, die Episoden überwiegend hintereinander zu drehen; was auch bedeutete, dass Wlaschihas Szenen nicht alle an einem Stück gedreht wurden, sondern er von August bis Dezember 2011 immer wieder für ein paar Tage für die Dreharbeiten nach Nordirland flog. Tubbacco hat ja in seinen Reviews und hier im Forum den Verdacht geäußert, das Budget würde nicht 100% effektiv genutzt werden. Als ich das erfahren habe, war das definitiv ein Punkt wo ich sagen muss, da ließe sich mit besserer Vorausplanung, nämlich in dem man alle 10 Drehbücher vor Drehbeginn bereits fertig stellt und die Serie dann so dreht wie einen großen, 10-stündigen Kinofilm, was einsparen - wenn man dann alle Szenen an einem Schauplatz hintereinander dreht, statt die Schauspieler immer wieder einfliegen zu lassen. Was die Dreharbeiten an sich betrifft, ist ihm vor allem die Größe der Produktion in Erinnerung geblieben - zwischen Game of Thrones und den üblichen deutschen Serienproduktionen liegen halt Welten. Auch an die Zusammenarbeit mit Maisie Williams, die er als Naturtalent bezeichnete, erinnerte er sich gerne zurück.
Achtung Spoiler!


Seine Rolle in "Game of Thrones" hat ihn auch international etwas bekannter gemacht und ihm auch eine weitere Serienrolle eingebracht - in "Crossing Lines". Angesprochen auf die heikle Frage der Internet-Piraterie wählte er - im Bewusstsein, dass die Mehrzahl der im Kino anwesenden Game of Thrones wohl genau daher kennen - eine diplomatische Antwort: Ohne das Internet und die schnelle (und günstige) Verbreitung der Folgen wäre die Serie wohl nicht so populär; aber wenn das alle so machen würden und niemand dafür zahlt, gäbe es die Serie bzw. generell so große Produktionen nicht.