"Verwirrend" ist wohl dass man gen Ende der 4. Staffel den "Krieg" der Paralleluniversen (die Haupthandlung der Serie) unter Leitung von Jones (bzw. Bell) beendet hat und die Observer als neue Bösewichter vorgestellt wurden. Es erinnert ein wenig an Babylon 5 nach vier Staffeln, wo man auch nicht wusste ob es noch eine Weitere geben würde und die Haupthandlung schon mal vorsorglich zu einem schlüssigen Ende geführt hat. So funktioniert die letzte Folge der vierten Staffel als Ende des Paralleluniversen-Kollaps und die vorletzte Folge (welche 2015 spielt und von der Observer-Invasion handelt) gibt den Rahmen für eine fünfte Staffel welche wir nun zu sehen kriegen. Ob das mit den Observern von Anfang an so beabsichtigt war weiß ich nicht, zumindest bietet es eine schlüssige Motivation* für sie in die Vergangenheit einzugreifen um Diese vor dem Untergang zu bewahren. Wenn die Paralleluniversen nämlich schon anno 2012 zerstört werden, können die Observer natürlich von ihrer zerstörten Welt aus der Zukunft nicht mehr dorthin übersiedeln.
*Wie bei allen Zeitreisehandlungen in Populär-SF darf man allerdings nicht zu viel overthinking betreiben, da sich sonst einige Plotholes auftun. Schließlich war die ursprüngliche Ursache des Paralleluniversen-Kollaps der Observer November, als er Walternate bei der Entdeckung des Heilserums für Peter ablenkt und damit Walter nötigt ins Paralleluniversum zu wechseln um Peter zu retten. Wenn die Oberserver also die Integrität der Zeitlinie in ihrer Vergangenheit (sie stammen ja aus dem 27. Jahrhundert) bewahren wollen um später in diese Vergangenheit übersiedeln zu können, stellt sich die Frage wieso sie dann in der Menschheitsgeschichte herumturnen wie ein Tourist auf Safari - und damit das Risiko eingehen, durch ihre Anwesenheit die Vergangenheit zu verändern.
Von der 5. Staffel würde ich eine Klärung dieser Frage erwarten, da ohne sie die Motivation der Observer nicht wirklich schlüssig ist. Daneben gäbe es noch offene Fragen was mit William Bell passiert ist und mit den Alternates im Paralleluniversum und Lincoln, die schließlich ein wichtiger Teil der 3. und 4. Staffel waren und hoffentlich nicht einfach herausgeschrieben wurden.
Das Abrams-Team hat hier zumindest eine gute Gelegenheit den Ruch des Versagens loszuwerden der ihnen seit dem völlig vermurksten "Jeder kommt in den Himmel"-Ende von LOST anhaftet.Die Befürchtung den Myth-Arc mit einem der billigen Tricks aus der Erzählkiste abzuschließen bleibt aber bei mir.
Es ist ohnehin ein kleines Wunder dass Fringe bei Fox so lange überlebt hat und nicht schon nach Staffel 2 oder 3 abgesetzt wurde. Da kann man nur hoffen dass es einen runden Abschluss gibt, nach dem qualitativen Sprung in Staffel 3 und 4 wäre es Walter und Co. zu wünschen. Es wäre auch langsam mal Zeit dass John Noble einen Emmy für seine Leistung bekommt (oder zumindest mal nominiert wird!).
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