Die 3. Staffel war ein kleines Desaster. Showrunner und einziger Schreiber Michael Hirst ist sichtlich überfordert. Er hat sich wohl gedacht, dass er seine Nordmänner in der 3. Staffel irgendwann Paris überfallen lässt, dann aber gemerkt, dass er dazu nicht das Budget hat, um den Raubzug auf die gesamte Staffel aufzuteilen und musste 5 Minuten vor Drehbeginn sich noch etwas einfallen lassen, wie er den Rest der Staffel - 6 Folgen - füllen könnte.

Dazu lässt Hirst die Handlung von einer lahmen Nebenfigur bzw. -handlung zur nächsten springen, degradiert seinen Hauptcharakter zum wortwörtlichen Plot Device und schreibt Haupt- und Nebenfiguren aus der Serie, nicht weil es der Plot diktiert, sondern weil der Schreiber keine Ideen mehr hat. Selbst eine wichtige Abschlussszene für eine Figur ist nur auf Drängen des Hauptdarstellers Travis Fimmel entstanden, wenn man Interviews glauben schenken darf. Darf man wohl, denn die Szene fühlt sich an wie zwischen tür und Angel gedreht (und war trotzdem noch die beste Szene der betreffenden Folge). Ich sag nur Baumarktspaten.

Gegen Ende der Staffel wird dann aber Geklotzt statt Gekleckert und man merkt als Zuschauer, wo das Budget hingeflossen ist. Leider rettet dies die Staffel auch nicht, denn Ragnars Plan zur Eroberung von Paris ist dermaßen konstruiert und in sich blöd, dass es weh tut. Ja ja, man hat sich von einer Geschichte von Dudo von St. Quentin inspirieren lassen, aber manchmal macht sich eine Inspiration nicht so gut als richtige Handlung.

Der Showrunner sollte sich schnellstens einen kleinen Schreiberstab zulegen. Dann gibts vielleicht auch nicht so viele Ermüdungserscheinungen.