Der Schriftsteller Tom Clancy ist heute im ALter von 66 Jahren verstorben. Selbst wer nie "Jagd auf Roter Oktober", "Die Stunde der Patrioten" oder "Das Kartell" gelesen hat, dürfte, falls er im Besitz eines TV-Gerätes ist und dieses auch benutzt, gute Chancen haben, eine Verfilmung der Bücher gesehen zu haben. Kleiner Hinweis: Harrison Ford auf der Leinwand und er spielt weder Indiana Jones noch Han Solo? Die Chancen stehen gut

Gerade die genannten Bücher sind wirklich starke Literatur nach meiner Ansicht. Sie stehen alle in meinem Regal und sind schon mehr als einmal gelesen worden. Darüber hinaus auch noch einige Bücher mehr, von denen ich einst eine hohe Meinung hatte, aber nach und nach davon abrücken musste. Bestes Beispiel: Operation Rainbow, in dem John Clark, Clancys zweite Hauptfigur neben Jack Ryan, die erste Geige spielt. Hat mich damals das Buch noch vom Hocker gerissen, weils dazu auch einen bekannten Egoshooter gab (und ich auch gerade ins passende Alter für sowas kam), so kann ich heute nur den Kopf schütteln.

Clancy hat seinen extremen Patriotismus stets zelebriert, das kommt auch in seinen Klassikern klar zum Vorschein. In den "späteren" Büchern fehlt es aber leider an den Botschaften und Motiven, die über "Die USA ist das Beste, egal worum es geht" hinausgehen. Klischees wurden schlicht immer bedient, sodass man nach meinem Dafürhalten Clancy-Bücher nur noch genießen konnte, wenn man den Kopf nicht angeschaltet hatte. Sein finanzieller Erfolg war trotz dessen, dass ihn ein einzelnen Deutscher fortan verschmähte, ebenfalls beträchtlich.

Vor all dem, trotz der meiner Meinung nach berechtigten Kritik, kann man letztlich nur den Hut ziehen. Semper fi, Tom.


Wer hat von euch mal in einem Clancy geschmökert oder sich zumindest einen der Filme gegönnt?