Im Duden wird unter Dick Move irgendwann mal folgendes stehen:

  • Netflix setzt die LGBT-freundliche Serie Sense8 am ersten Tag des Pride-Monats Juni ab.


Da Netflix keine Infos zu Zuschauerzahlen bekannt gibt, darf man nur spekulieren, was zur Absetzung geführt hat. Es ist wohl nicht so, dass das Aus der Serie schon seit langer Zeit beschlossene Sache gewesen wäre, da jüngst erst Verhandlungen mit den Darstellern hinsichtlich einer 3. Staffel geführt wurden, aber dadurch, dass laut Gerüchten während des Drehs der 2. Staffel die Kosten explodiert sind und Lana Wachowski anscheinend auch nicht gewillt war, in Zukunft etwas kleinere Brötchen zu backen, ist die Serie wohl im Zuge von Reed Hastings "More Risk, More Fun (& More Cancellations)"-Politik mit "Marco Polo" und "The Get Down" abgesägt worden - alle übrigens ohne Abschluss und teils in fiesen Cliffhangern endend.

Damit zeigt sich, dass auch Netflix nicht der Retter der Nischenserien oder das El Dorado für kreative Köpfe außerhalb des Mainstreams ist, sondern wenn das Unternehmen will, knallhart und kalkuliert ihre Produkte ohne Abschluss absetzt, wenn diese unter den Erwartungen laufen. Stattdessen brüstet man sich lieber mit in jedem Jahr steigenden Investitionskosten beim "Original Programming" und spekuliert, dass der Kunde der oder den absetzten Serien nicht lange nachhängt, weil im nächsten Monat sowieso 3 neue Alternativen anlaufen.