So, ich habe von dem Thread bisher nur Seite 3 überflogen, aber ich werde hier jetzt dennoch posten, um unbeeinflusster zu schreiben...

- Die Landschaftsbilder und Kulissen waren großartig, und ihre Qualität hat sich gegenüber den in der Beziehung schon sehr guten vorangegegangenen Teilen gesteigert.

- Der erste Handlungsstrang, mit Aragorn, Gandalf und Co., handelt zunächst von der Vernichtung einer Teilarmee der Bösen, die Minas Tirith angreift. Angereichert ist das mit etwas zwischenmenschlichem Geklimper zwischen den Charakteren. Bei den Meisten passiert allerdings nicht viel, Aragorn erwägt z.B. nicht mal ernsthaft, sich auf Eowyn einzulassen. Langweiler... Als die interessantesten Gestalten empfand ich Denethor, der unter dem Druck der Ereignisse in den Wahnsinn abgleitet, und Peregrin Tuk, der zwar nicht körperlich, aber anderweitig (mir fällt kein passendes Adjektiv ein) wächst. So weit dazu. Der Zweck des Schlachtens bis Minas Tirith war mir zunächst nicht recht klar, aber bis dahin ist immerhin so viel geschehen, wie im gesamten HdR-Teil 2. Dies ist für sich schon ein Fortschritt, da in Teil 3 noch viel passieren kann.
Auf blose Vermutungen hin begeben sich schließlich die Heere von Rohan und Gondor zu diesem großen Tor, um die Aufmerksamkeit Saurons auf sich zu ziehen. Dieses Vorgehen verdeutlicht auch, dass Gandalf und Aragorn stets bewusst ist, dass sie irgend möglich Frodo helfen müssen, der ihre letzte Hoffnung ist. Den letzten Heerzug Gondors fand ich sympathisch, denn ich habe einen Hang für Himmelfahrtskommandos, außerdem spannend, da hier endlich auch Aragorn, Gandalf und ihre Anhänger eine Chance bekamen, etwas Wichtiges zur Vernichtung Saurons beizutragen.

- Parallel dazu begeben sich Sam, Frodo und Gollum/Sméagol nach Mordor. In Gollum und Frodo kämpfen Gut und Böse miteinander, und Frodo und Gollum liegen untereinander im Streit. Sie kämpfen um den Besitz des Schatzes: Gollums gute Seite will Frodo unterstützen, die Böse den Schatz rauben, Frodos gute Seite den Ring vernichten, die böse nicht. Dass bei dieser Lage die Schicksalsklüfte erreicht werden können, ist Sam zu verdanken, der trotz großer Demütigungen Frodo vorantreibt, außerdem dem erwähnten Angriff des Heeres unter Aragorn. Der Gang der 3 "Gefährten" in Mordor war bis dahin der einzige Teil der gesamten Trilogie, den ich über einen längeren Zeitraum spannend und interessant fand und der mir gut gefiel, denn hier passiert etwas zwischen verschiedenen Typen und in ihrem Inneren.
In den Schicksalsklüften obsiegt schließlich auch in Frodo das Böse, Gollum entreisst ihm den Ring, und in einem Kampf, in dem nicht mehr Gut oder Böse miteinander kämpfen, sondern nur noch 2 Gestalten, die die Gier nach dem Ring antreibt, werden zufällig Gollum, der Ring und mit ihm Sauron vernichtet, dadurch wird auch das vor dem Schwarzen Tor (Morannon oder so ähnlich) kämpfende Heer unter Aragorns Kommando spektakulär gerettet. Die Szene in den Schicksalsklüften fand ich genial, das Highlight von HdR...

- Gegen Ende kamen noch ein paar hübsche Bilder, ansonsten Belangloses.

Fazit:
Ich fand "die Rückkehr des Königs" in den Rohan/Gondor-Teilen für sich genommen zwar zunächst (wie auch die vorigen HdR-Teile) recht flach und ziellos, aber die Abenteuer des Ringträgers und seiner Begleiter in Mordor hatten Tiefe. Die wurde durch die Ereignisse außerhalb Mordors sogar gesteigert, denn Gandalf und Aragorn gelang es erfolgreich, zugunsten Frodos Einfluss in Mordor zu nehmen, wodurch die Handlungen beider Gruppen (Aragorns und Frodos) entscheidend für den Sieg wurden. Im Nachhinein gewann sogar das Gemetzel bis Minas Tirith einen Sinn, denn ohne das hätte nie der Entlastungsangriff aufs Schwarze Tor stattfinden können, der Frodo und seine 2 Begleiter den Marsch zu den Schicksalsklüften ermöglichte. Dort werden elegant die Handlungen aller Guten zu ihrem Ziel geführt, wo im Kampf zwischen Frodo und Gollum wahrhaft das "Schicksal" entscheidet.
HdR Teil 3 hat mir im Unterschied zu seinen Vorgängern wirklich gut gefallen, daher würde ich sagen, dass dies mit sehr großem Abstand der beste Teil der Trilogie ist.