Glottisfly: Daher weiß ich nicht, worauf du hinaus willst, da es in unserem Falle um einen Film geht, in dem weder Darsteller noch jemand anderes in irgendeiner Weise zu schaden kommt.
Hm, Kriterium ist also ob wer zu Schaden kommt oder nicht? Ich zitiere mal:
Wie heikel die juristische Sanktion von Pornographie letztlich ist, hat erst kürzlich eine Entscheidung des Obersten Gerichts der USA gezeigt: Kinderpornographie soll künftig legal sein, sofern es sich um volljährige, sehr kindlich wirkende Darstellerinnen oder um Computersimulationen handelt. Maßgeblich für einen Straftatsbestand ist künftig, ob während der Dreharbeiten tatsächlich ein Kind sexuell mißbraucht, oder ob dieser Mißbrauch »nur« vorgetäuscht wurde. Das Gericht begründete seine nur schwer nachvollziehbare Entscheidung (die die US-amerikanischen Anwälte künftig vor die immer komplizierter werdende Aufgabe stellt, nachzuweisen, daß entsprechende sexuelle Darstellungen nicht simuliert oder technisch nachbearbeitet sind) mit der unzulänglichen Abfassung des Gesetzes zur Kinderpornographie von 1996, welches die Imagination des Zuschauers strafbar machte und Filme wie »Titanic« zumindest theoretisch dem Vorwurf der Kinderpornographie aussetzte - Fantasien dürfen nicht strafbar sein.

An der heftigen Diskussion, die in den USA zwischen den Gegnern er Kinderpornographie und den selbsternannten Kämpfern für das Recht auf freie Meinungsäußerung entbrannt ist, zeigt sich, daß die Pornographiediskussion weder um Binnendifferenzierungen herumkommt (letztlich vielleicht sogar den Einzelfall), noch um eine Auseinandersetzung mit dem komplexen Verhältnis von filmischer Simulation und Realität. Die Behauptung, daß ein Film nur ein Film und die Realität nur die Realität ist, funktioniert insbesondere für die Pornographie nicht, die sich als eine Abbildung »nackter Tatsachen« und irreduzibler sexueller Wahrheiten versteht, realer als das Leben selbst.

Die Unterscheidung zwischen »guter« und »schlechter« Pornographie ist so mühsam wie notwendig ? hierzulande bezeichnet der Gesetzgeber erstere als (erlaubte) »weiche Pornographie« (die sich selbst in Videotheken »Hardcore-Porno« nennt und die man für gewöhnlich auch als »hart« bezeichnen würde) und letztere als (verbotene) »harte Pornographie« (zum Beispiel Gewalt-und Kinderpornographie). Nichts spricht dagegen, daß Erwachsene erstere auch als Pay-TV-Kanal abonnieren können, sofern der Jugendschutz gewährleistet ist. Gegen letztere sollten sich verallgemeinerbare moralische Kriterien finden lassen.

ausnahme
Wie schon erwähnt, ich weiß nicht was ich von all dem halten soll. Aber das Argument, das ist ja alles nur fiktiv, reicht mir eben nicht. Und du magst ja Blood Feast nur als Einzelfall sehen. Das halte ich aber für sehr bedenklich. Wie heißt dieser schreckliche Begriff doch gleich? Präzedenzfall, glaub ich.

Und wo wir schon bei Bildern sind:
Eins haben die Pornoproduzenten von Bagdad begriffen: Nicht die Körper sind geil, sondern die Bilder der Körper. Die Bilder der geschlagenen und erniedrigten, zu seltsamen Menschenbergen geschichteten und symbolisch verstümmelten und kopflos gemachten Körper. Der ultimative Kick liegt nicht in der Ausübung von Taten, die den anderen Menschen zum Tier, zum Paket, zum namenlosen Stück Materie machen, sondern im Bewusstsein, sich vor dem Auge der Kamera gemeinsam mit diesem Tier, diesem Stück Materie in ein Bild zu verwandeln.

bayern
Und:
Bezweifelt wird von Manchen, ob die Fotos, die die Misshandlung eines Irakers durch britische Soldaten zeigen, echt sind. Die Frage ist, ob das etwas ändern würde.

sack
DerBademeister: Aber, das Deutsche Gesetz sieht nun einmal so aus, dass Du in einem öffentlich zugänglichen Internetmedium wie diesem Forum keine Bilder über FSK 12 präsentieren darfst.
http://www.bild.t-online.de/BTO/index.html
Jeden Tag neue Nippel. Und das ganz für umsonst und ganz offen zugänglich.

Davon kann man halten was man will - es ist Gesetz, und wenn Dir jemand dumm kommen will (und es gibt immer welche die WOLLEN), kannst Du mächtig Ärger kriegen.
Stimmt. Aber solche Leute finden immer einen Grund.

Wärst Du nun in seiner Situation - würdest Du es obwohl Du Dir der Konsequenzen bewusst bist, zulassen? Nur wegen ein paar Nippeln?
Ach herrje, wo bleibt denn dein Kampfgeist? Fidel wird jetzt jeden tag älter und älter, greiser und greiser, und so langsam weiß jeder was für ´n Arsch er ist. Wahrscheinlich kriegt er das nicht mal selber mit. Che Guevara hat schnell erkannt das regieren nicht für ihn ist und ist irgendwo in Bolivien ermordet worden. Tja Herr Kandidat, wie würden sie entscheiden? Ein langes Leben, in dem sie so vor sich hin leben, oder der schnelle Tod mit noch so etwas wie ´ner Vision im Kopf? Also ich kann auf ein ersteres verzichten. Ist aber Ansichtssache, ich weiß.