Wer hat ihr eigentlich nur 2 Punkte gegebn und warum? Würde mich mal interessieren.
Ok, auf die Gefahr hin, dass ich mir jetzt Feinde mache: *g* Ich wars.

Also erstmal sind die 2 Punkte natürlich an Farscape gemessen. Im Vergleich zu anderen Scifi Serien wären es sicherlich deutlich mehr geworden.
Des weiteren war es für mich auf der Kippe zwischen 2 und 3 Punkten. Hab mich dann allerdings doch für 2 entschlossen, weil es ja immerhin die lange und groß angekündigte Mini war, wo ich persönlich den Maßstab dann doch noch etwas höher anlegen würde.
Ich will also nicht sagen, dass ich sie nicht unterhaltsam fand. Das Ende ist - auch wenn es für mich kein typisches Farscape Ende war - auch ein würdiger Abschluss.

Mir kamen einfach zu viele Stellen zu konstruiert vor.

Zuerst die Auflösung des Cliffhangers: Nach ein paar Minuten kotzt Rygel die beiden Hauptpersonen aus.... naja, nicht so mein Geschmack.

Mal abgesehen davon kotzt er alle Teile von den beiden wieder aus, nur das Baby nicht. Macht für mich nicht wirklich Sinn, aber vielleicht hab ich auch was verpasst. Auf jeden Fall konnte mich diese ganze Idee mit Rygels Schwangerschaft einfach nicht überzeugen. Das war mir einfach zu sehr an den Haaren herbei gezogen, und wirklich drüber gelacht hab ich auch nicht. Das Ende wo Rygel dann das "Hormonproblem" hat fand ich ganz nett. Aber sonst wars nicht so mein Ding.
Die Körper von Aeryn und Crichton konnten sie auch wieder zusammensetzen, es fehlte also offenbar nur das Baby, sonst nichts.
Achso, das Kind kann natürlich auch ohne Probleme von Rygel in Aeryn transferiert werden.

Dann die Szene mit Dargo und Chiana im Weltraum... dass Dargo da überleben kann weiß man ja, aber Chiana auch? Ich meine, es ist kalt da, oder? Es war ja schon ne schöne romantische Szene im Weltraum, aber es kommt mir halt etwas konstruiert vor.

Die Anfangszene, also der Sprung in die Zukunft mit dem Bild von Crichton bewußtlos auf Moya und dem Monolog von Aeryn, hatte für mich auch nicht wirklich Sinn, weil Aeryn ja am Ende gar nichts besonderes gemacht hat. Ich war davon ausgegangen, dass sie einen radikalen Schritt macht um Crichton zu retten. Ihr radikaler Schritt war, ihm seinen Sohn in den Arm zu legen... ich mein ist ja schön, wenn sie zu Beginn Spannung erzeugen wollen, aber wenn es so ohne Substanz kommt find ich's schon schade.

Dann fand ich das Verhalten von Jool auch sehr Out-Of-Character, also ihr Überfall auf Crichton bei der Begrüßung.

Die Spionage mit Sikozu fand ich ziemlich verheizt, hatte keine wirklich tiefen Auswirkungen. Sie hätte Scorpy ja auch noch etwas mehr schaden können, oder man hätte es nutzen können um vielleicht noch etwas tiefer in Scorpys Charakter zu gehen...

Mal abgesehen von den konstruierten Stellen waren auch welche drin, in denen ich das Gefühl hatte, sie haben zu wenig Handlung, oder wollen unbedingt noch ein paar Effekte feiern. Die Schießerei in Teil 2 war mir auf jeden Fall zu lang.

Bei der Hochzeit: Dass Stark einen falschen Text sagt, war ja beim ersten mal lustig, aber beim zweiten mal fand ichs dann doch eher flach. Überhaupt fand ich das mit der Hochzeit irgendwie sehr übers Knie gebrochen, hätten sie auch noch schön romantisch in das Ende mit einbinden können.

Dann war mir Crichton auch vor allem am Schluß einfach zu übertrieben. Dieses "ich muss meine Familie retten, dafür setz ich alles aufs Spiel". Wenn er Wurmlöcher beherrschen kann, dann kann er sich doch mit Aeryn und dem Kind durch das Wurmloch absetzen, sich einen ruhigen Planeten suchen und gut is. Warum die ganze Galaxie auf's Spiel setzen? Nach Grayzas Verhalten in "We're so screwed" hätte ich ihr nämlich ohne die Schwangerschaft durchaus zugetraut, dass sie mit ihrer Crew in Ehre gestorben wäre, weil sie weiß, dass sie nicht gewinnen kann. Mal abgesehen davon, dass so ein Vertrag die beiden Parteien ja auch nicht dazu zwingt weiter Frieden zu halten. Wenn sie wissen, dass Crichton das Wurmloch-Wissen nicht mehr hat, könnten sie den Vertrag auch direkt wieder brechen und weiter Krieg führen. Derjenige der ihn bricht hätte sogar noch den Überraschungsmoment als Vorteil.

Das Ende kann man so als Abschluß von Farscape stehen lassen, find ich. Aber ein Farscape-typischeres Ende hätte mir glaub ich noch besser gefallen. Aber vielleicht hab ich mir auch nach Bad Timing einfach zu lange eingeredet, dass ein Happy End eh nix für Farscape wäre.

Naja, insgesamt fällt mir eigentlich kein Gebiet ein, auf dem die Mini für mich das Beste ist, was ich je von Farscape gesehen habe (optische Dinge nehm ich jetzt mal raus).

Es waren natürlich auch schöne Stellen drin, z.B. die bei Einstein mit Staleek, oder die Harvey-Szenen, und die anderen Dinge, die Crystal ja schon genannt hat. Ich will da jetzt nur nicht noch drauf eingehen, damit der Post nicht so lang wird.

Also ich fand die Mini auf jeden Fall nicht schlecht, und ein "gut" wäre auch auf jeden Fall vertretbar gewesen (wie gesagt, war auf der Mitte zwischen gut und mittelmäßig), aber wenn ich den Maßstab anlege, dass es das Ende einer Lieblingsserie sein soll, für das sie 2 Jahre Zeit hatten, und ich es mit dem vergleiche, was Farscape in 4 Jahren geleistet hat, dann kann ich dafür kein "sehr gut" geben.

Vielleicht ist auch einfach das Problem, dass meiner Meinung nach Farscape so ziemlich auf allen Gebieten schon etwas nahezu perfektes gemacht hat und mir zu fast jeder guten Szene der Mini direkt eine alte Szene einfällt die ich besser fand. Sie haben sich also imho die Messlatte selber ziemlich hoch gelegt, und an der messe ich sie dann auch.