Nicht nur Freikirchen versuchen, über den Apell an dein christliches Gewissen bzw. das Wissen um deine christlichen Verpflichtungen, dir Geld abzuziehen - auch ehrwürdige Institutionen wie die Landeskirchen befleißigen sich der einen oder anderen Bauernfänger-Methode, um gute Christen noch etwas mehr abzuzocken, als "legal" möglich.

Zwar ist man als "Amts"kirche staatlich gedeckt und darf von eingetragenen christlichen Mitgliedern bereits ganz regulär Kirchensteuer kassieren - aber das genügt zumindest den Beamten der evangelischen Amtskirche in Sachsen nicht. Denn immerhin gibt es einen nicht unerheblichen Bevölkerungsanteil, der keine Steuern zahlt - z.B. Sozialhilfeepfänger und Studenten. Für solche Schmarotzer vor dem Herrn hat man sich das "Kirchgeld" ausgedacht.

Das "Kirchgeld" ist ein freiwillig und regelmäßig zu entrichtender Betrag, der neben der Kirchensteuer eine zweite Einnahmequelle zur Polsterung der kirchlichen Beamten-Sitzkissen darstellt.
Man legt Wert darauf, dass seine Entrichtung völlig freiwillig ist.
Kommt man der freundlichen Zahlungsaufforderung jedoch nicht umgehend nach, wundert man sich wenig später über eine sichtbar mit den passenden Formulierungen ringende "Zahlungserinnerung", in der mal von einer freiwilligen Entrichtung und mal von "Christenpflicht" die Rede ist.
Wer wie ich dieser Absurdität einer "freiwilligen Pflicht" nicht nachkommen mag, bekommt in der Folge weitere lustige Mahnungen aus den kirchlichen Amtsstuben ins Haus.

Mir wurde immerhin kein Rauswurf angedroht - es bestand bei mir ja die Möglichkeit, dass ich eines Tages wenigstens Steuern zahlen würde. Schade, das hätte mir die Mühe erspart, selbst aus der Staatskirche auszutreten...

Nur einer von vielen Gründen für meinen Austritt: Die Staatskirche ist - ganz in der langen Tradition christlicher Nächstenliebe - tatsächlich so dreist , selbst die Leute, die zu *arm* sind, um Steuern zu zahlen, noch irgendwie hinten herum abzuzocken. Was für ein Scheißverein...