In nicht all zu ferner Zukunft: nach dem Krieg Europas mit Ostasien ist die Welt von Umweltkatastrophen beinahe unbewohnbar geworden. Es kommt zu mehr Mutationen und genetischen Veränderungen. Dr. Azuma (Akira Terao, “Ran”) glaubt mit seinen Neo-Zellen ein universelles Heilmittel gefunden zu haben. Natürlich hat das Militär an diesen Forschungen großes Interesse, während Azuma eigentlich nur seine kranke Frau Midori heilen wollte. Inzwischen beschließt sein Sohn, anstatt sich an den Forschungen des Vaters zu beteiligen, in den Krieg zu ziehen. Als Azuma seine Arbeit vollenden will, wird das Laborgebäude von einem gigantischen Blitz getroffen und die herangezüchteten menschlichen Ersatzteile beginnen lebendig zu werden…

Kazuaki Kiriya war bei seinem ersten Projekt ganz schön fleißig: Drehbuch, Kamera, Schnitt und Regie - an allem war gleichmässig beteiligt. Leider hat dabei etwas die Erzählung etwas aus den Augen verloren. Denn die Wendungen in der Geschichte des Filmes sind manchmal haaresträubend, um nicht zu sagen: sie ergeben keinen Sinn. Auch seine Antikriegsbotschaft kam definitiv nicht zu kurz. Zudem muss man sich bei den komplett gerenderten Hintergründen und den animeartigen Actionsequenzen fragen, warum er überhaupt echte Schauspieler verwendet und die ganze Sache nicht als Anime präsentiert.
Dennoch mag ich “Casshern” irgendwie. Vielleicht weil er einfach so anders ist, ohne sich an Konventionen zu halten, die sich in 100 Jahren Film entwickelt haben. Vielleicht auch weil das Zusammenspiel von Bildern und Musik so gut funktioniert. Jedenfalls ist “Casshern” ein Film, der dem Zuschauer auch einiges an Aufmerksamkeit fordert, was, wie ich denke, immer eine gute Idee ist.