Mitte und Ende der siebziger Jahre gab es noch eine weitere Sci Fi Saga, die allerdings nicht ganz so viel Furore machte, wie Star Wars von George Lucas. Damals war Lorne Greene, der als „Pa“ Ben Cartwright aus der Westernserie Bonanza bekannt wurde, den weisen Commander Adama des „Kampfstern Galactica“, so der deutsche Titel der drei Filme, die es von 1978 bis 1980 gab.
Die Helden dieser Filme waren leidlich bekannte amerikanische Seriendarsteller aus dieser Zeit, wie Dirk Benedict und ähnlich, in Europa nicht sehr bekannte Namen, von denen man vielleicht gerade mal die Gesichter aus irgendwelchen amerikanischen Fernsehserien kannte.
Nun hatte Regisseur Michael Rymer 2003 nicht denselben Ehrgeiz wie sein Kollege Richard A. Colla 1978 und wollte seine Galactica in mehreren großen Filmen als Konkurrenz zu Star Wars fliegen lassen, sondern ihm schwebte wohl eher ein Ersatz für die Flotte von StarTrek vor, deren diverse Serienableger nur noch als endlose Wiederholungen durch die diversen Sender geisterte, weil der Erfinder von StarTrek, Gene Roddenberry 1991 verstorben war und seine Erben und Nachfolger keine zündenden Ideen mehr hatten.

So konnte Michael Rymer auch ganz anders ansetzen als Roddenberry und dessen Erben. Wie bei Colla 1978 verlegte er seine Menschheit auf einen ganz anderen Planeten. Eigentlich verteilt er sie gleich auf 12 Planeten, dessen zentraler und wichtigster der Planet Caprica war.
Anders, als bei Roddenberry ist die Menschheit da schon jetzt sehr viel weiter, fliegt schon jetzt durch den Weltraum und ist ganz groß in Kybernetik.
Dieses spezielle Wissen wurde ihnen dann auch zum Verhängnis, denn sie bauten intelligente Roboter, die eigentlich nur die schweren Arbeiten verrichten sollten, sich aber dann zu einer eigenen, biomechanischen und intelligenten Lebensform, den Zylonen weiterentwickelten, die sehr menschliche Eigenschaften und Fähigkeiten besitzen und im Gegensatz zu den Zylonen in den Filmen Ende der Siebziger dann sogar wie Menschen aussehen können. Nicht wie irgendwelche Menschen, sondern genau wie solche, wie sie an Bord der Galactica wichtige Dienste zu verrichten haben. So weiß man nie, wer nun gerade der Gute und wer der Böse ist und der Feind ist relativ klar definiert.
Nur relativ, weil auch mal die einen mit den anderen symphatisieren, man nie genau durchblickt und so die Spannung erhalten wird. Im Gegensatz zu Star Trek von Roddenberry ein ziemlich einfach gestricktes Muster, aber Star Trek hat bis zum Schluss ja gerade deshalb nur noch gelangweilt, weil die Feinde der Menschen sich eigentlich nur noch durch verschiedene Hautlappen und Wülste im Gesicht oder sechs Finger an der Hand oder gleich durch Flossen von den Menschen unterschieden haben.
Die übermenschlichen Borg, die Roddenberry “erfand“ erinnern nicht ganz umsonst an die Zylonen von Ronald D. Moore, denn gut geklaut ist auch in den USA schon halb gewonnen. So ist die Handlung für einen Science Fiction Film dann auch erstaunlich logisch und nachvollziehbar.
Die Menschheit ist ganz einfach auf der Flucht und der Suche nach der verschollenen 13. Kolonie, der Menschheit auf dem Planeten Erde. Dafür geht es im Unterschied zu Enterprise & Co, wo Roddenberry halbe und absolut brave Übermenschen, wie die Capitains Kirk, Picard, einen fahlen Commander Riker, der nachher einen Bart brauchte, um ein markantes Gesicht zu simulieren und vor allem einen völligen Musterknaben Wesley Crusher antreten ließ, an Bord der Galactica erfrischend irdisch zu.
Der erste Offizier, Colonel Tigh, säuft wie ein Loch, ist permanent eifersüchtig auf seine Frau und prügelt sich gelegentlich mal mit seinen Piloten.
Die Hauptakteure der Galactica von 1978 waren die Piloten Apollo und Starbuck, damals gespielt von den Fernsehschönlingen Richard Hatch und Dirk Benedict kamen 1978 leicht homophil rüberkamen, wurden 2003, dann auch politisch korrekt durch ein Paar von Mann und Frau, die Chefpilotin Lieutenant Kara "Starbuck", Katee Sackhoff und, Captain Lee 'Apollo' Adama, Jamie Bamber ersetzt.
Auch der böse Graf Baltar von 1978 wurde mit dem leicht paranoiden, aber logischerem Dr. Baltar, James Callis, ausgetauscht.
Den Chef der Galactica, der 1978 von „Pa“ Ben Cartwright aus der Ponderosa in „Bonanza“ gespielt wurde, und 1987 verstarb, gibt nun der Lt. Castillo
Edward James Olmos aus Miami Vice recht überzeugend.
Ich hab die Serie auf Premiere gesehen, mir vor einem Jahr den Pilotfilm geholt und nun die Serie auf DVD.
Bedauerlicherweise ist der Sound, wie bei den „Sopranos“ und „AkteX“ nur in Dolby Surround, aber der Rest ist jeden ausgegebenen Pfennig/Cent wert. 10/10 in meiner persönlichen Wertung.

Mich hat die neue Serie 2003 so überwältigt, ich musste diese Hymne dazu schreiben und ihr könnt ja dazufügen, wie ihr auf BSG gekommen seid. Ich kenne die ja nun schon 30 Jahre durch die alten Kinofilme...