Sehe ich das richtig, dass es noch niemand als nötig empfunden hat, für Moore's neueste Dokumentation einen Thread zu eröffnen? Das ist ja wirklich eine Schande...
Wer hat ihn gesehen, wie fandet ihr ihn?
Hier mal meine bescheidene Meinung:
Das ist wohl der ernsthafteste, unwitzigste und deprimierendste Streifen, den Moore bisher gedreht hat... Der erste Teil rund um die "Verschwörungstheorie" bei der Wahl ist recht interessant, und tatsächlich ist die Optik alles andere als ideal (wenn ich auch nicht wirklich an einen Wahlbetrug glaube). Der Teil, der eigentlich der Hauptteil des Films hätte sein sollen, Bush's Verbindungen zu den Saudis, ist der Teil der am wenigsten gelungen ist... einerseits, weil die Saudis doch sehr an den Pranger gestellt werden, und zwar ALLE insgesamt als Volk (sowas gefällt mir nie), außerdem fehlt trotz aller noch so erstaunlicher Fakten irgendwie der Zündstoff... ja mei, hat Bush halt seine saudischen Freunde direkt danach ausfliegen lassen... von der Idiotie, auch Bin ladens Familie fliegen zu lassen, mal abgesehen, regt mich das nicht unbedingt auf... sicher ist es falsch und verlogen, aber Bush hat sich nun wahrlich schon mehr geleistet...
Erst ab dem Patriot Act dreht der Film wieder auf, das Herzstück ist ohnehin alles über den Irak-Krieg... es ist der Teil, der wohl im Endeffekt dazu führen wird, dass ich Fahrenheit, auch wenn ich Bowling insgesamt gelungener fand, ebenfalls 10/10 geben werde... einfach weil dieser Film viel wichtiger ist, als es Bowling for Columbine war. Weniger für uns hier in Europa.... wir wussten ja schon immer, dass der Irak-Krieg falsch und aus verlogenen Gründen geführt wird... aber in Amerika wird dieser Film einige Augen öffnen, zeigt er den Menschen doch endlich das, was sie, wenn es nach den ganzen News-Sendern wie FOX etc. ginge, nie gesehen hätten...
Fazit: Für mich der wichtigste Film seit "Schindlers Liste"... die Palme war jedenfalls hochverdient, und ich hoffe sehr auf einen weiteren Oscar... Da mag Moore auch manchmal etwas polemisch werden (wenn er z.B. versucht, Bushs Gedanken zu erraten, als er nach der Meldung des 2. Flugzeugs noch knapp 10 Minuten in der Schule sitzen geblieben ist), da mag er manchmal wieder ein wenig zu sehr auf die Tränendrüse drücken und übertreiben (so bleibt er mir persönlich eine spur zu lange auf der trauernden Mutter, als diese vor dem weißen Haus fast zusammenbricht)... doch das ändert nichts daran, dass der Film wichtige Fakten liefert und ein beeindruckendes ein Mahnmal gegen den Krieg ist... und in meinen Augen Kunst...
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