Der Profi-Einbrecher Tony Fait (DMX) ist stets bemüht, das Familienleben mit seiner Tochter und den Job zu trennen, was ihm recht gut gelingt. Das ändert sich, als er bei einem Bruch, den er und seine Freunde perfekt geplant haben, seltene schwarze Diamanten erbeutet, hinter denen auch Finsterlinge aus Fernost her sind. Diese entführen Tonys Tochter und fordern die Diamanten für sich. Das Problem: Die Steine sind längst im Besitz eines lokalen Gangsterbosses, der seine Geschäfte selbst aus dem Gefängnis fest im Griff hat. Unerwartete Hilfe erhalten Tony und Co. durch den Geheimpolizisten Su (Jet Li), der nicht ganz unschuldig an der Misere ist ...

Wie man leicht erkennt, ist der Plot nicht dümmer oder intelligenter als bei anderen Filmen dieser Machart. Der Haken an der Sache ist, daß selbst die rudimentäre Handlung spätestens nach dem ersten Drittel des Film das Feld für eine Serie plump aneinandergereihter Actionszenen Platz macht. Das wiederum wäre nur halb so schlimm, wenn diese nur herausragend wären ... Statt dessen gibt es jedoch nur die üblichen Schlägereien, Handkanten-Akrobatik von der Stange und sinnleere Verfolgungsjagden. Zum Finale mutiert die verschworene Gemeinschaft um Tony zu einer Elitetruppe, die in Nullkommanichts eine Versammlung internationaler Waffenhändlern aushebt. - Wie diese in die Story passen? Nun, das wußten die Macher des Film offenbar auch nicht so genau, weshalb sie dem Ganzen eine Wendung gaben, die aus den begehrten Klunkern "synthetisches Plutonium" macht. Spätestens jetzt merkt auch der letzte Kinogänger, daß ihm des Schwachsinns zuviel zugemutet wird.

Die schauspielerischen Fähigkeiten von DMX legen nahe, daß er von seinem jüngst geäußerten Wunsch Abstand nehmen sollte, seine Karriere als Musiker zugunsten des Films an den Nagel zu hängen. Auch Jet Li hat sich über Halbgurken wie "The One" allmählich der untersten Regie der Actiondarsteller angenähert. Zusammen mit den in Reihe geschalteten Klischees, den schmerzhaft dümmlichen Dialogen, der Selbstzelebration diverser Ikonen des Martial-Arts-Kinos und dem Fehlen jeglicher Substanz macht dies den Streifen zu einem der heißesten Anwärter auf die Goldene Himbeere.

Das saure Sahnehäubchen stellt für mich der Titel dar, unter dem der Film in die deutschen Lichtspielhäuser kam, und der mir eine Warnung hätte sein müssen. Die späte Einsicht gebe ich gerne weiter: Erspart euch dieses Machwerk, das Kinojahr 2003 bietet Besseres in Sachen Action.