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Thema: GENmanipulierte Lebensmittel

  1. #21
    Foren-Halbgott Avatar von Dune
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    Aber mal konkret. Zum Beispiel Genmais (ich hasse Mais). Durch ein Gen wird die Pflanze in die Lage versetzt, ein bestimmtes Insektengift zu produzieren, das die Darmwand eines bestimmten Schädlings (Maiszünsler) durchdringt und so das Versprühen von Insektengift überflüssig macht. SO ETWAS MÖCHTE ICH NICHT ESSEN!
    Du möchtest also lieber weiter den jetzigen pestizidverseuchten Mais, der mit mehr Mitteln besprüht wird als man aufzählen kann, immer mehr Insekten resistent macht und ganze Nahrungsnetze verändert? Oder weiterhin verhungernde Menschen, weil auf ihrem Boden so rein gar nix wächst? Ist das so viel besser?

    Ich verstehs einfach nicht: Klar, der Maiszünsler geht hops, aber das ist ein spezielles Gen, dass sich eben nur auf Insekten auswirken kann. Was ist so schlimm daran?
    Aminosäuren gibts nur 20, das stimmt, und deshalb ist diese gesamte Diskussion um das "OOoh, da sind Gene aus Motten drin" erst mal so richtig sinnlos. Denn der Aminosäurecode ist universal: Bis auf wenige Azusnahmen macht so gut wie jeder Organismus aus einem bestimmten Aminosäuretriplett das selbe Protein. Toll. Ich könnte also rein theoretisch statt z.B. Motten-DNA Menschen-DNA einbauen. Macht man aber nich, denn Motten-Genome sind einfacher. Meist nimmt man nich mal die, sondern schöne, einfach zu überschauende Bakteriengene, wie ebend beim Insulin. Ist doch ne tolle Sache.

    Übrigens:
    Was ist denn z.B. mit transgenen Pflanzen, die man anders nutzen kann? Erst heute wurde bekannt, dass es gelungen ist eine Ackerschmalwand (Arabisopsis thaliana, die liebste Pflanze der Genetiker) so zu verändern, dass sie die Lage Landminen anzeigen kann. Sie reagiert dabei auf Stoffe, die in den Minen vorkommen/ausdünsten und färbt sich dann rot.(Hier nachzulesen.) Ist das auch verwerflich und kommerziell?
    I can feel it. The turn of the Earth. The ground beneath our feet is spinning at a thousand miles an hour, the entire planet is hurtling around the sun at sixty-seven thousand miles an hour, and I can feel it. We're falling through space, you and me, clinging to the skin of this tiny little world, and if if we let go... that's who I am.

  2. #22
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    Originally posted by Alucard@30.01.2004, 21:47
    grundsätzlich kann man jeglichen fortschritt zum schaden anderer verwenden. die auf eine bestimmte volksgruppe gerichtete biowaffe )auf die du evtl anspielst) ist eigentlich schon möglich also was willst du schlimmeres erschaffen als eine waffen mit der du zb alle araber auslöschen kannst?
    Ich habe echt keine Ahnung, welcher meiner undifferenzierten und unreflektierten Aussagen dich dazu führt, zu denken ich würde auf so etwas anspielen. Vielleicht habe ich ja darauf angespielt und kann mich jetzt nicht mehr erinnern.


    Zum Hunger-Argument:
    Es fällt mir schwer zu glauben, der Hunger würde durch Genmanipulation gelöst werden aus folgendem Grund: Hätte ich vor 30 Jahren gelebt, so hätte ich nicht annehmen können, dass die erhebliche Produktionsvergrößerung von Nahrungsmitteln den Hunger nicht beenden würde und stattdessen die Umverteilung extremer machen würde.
    Natürlich gibt es die Möglichkeit, dass Afrika sich selbst ernährt. Allerdings denke ich nicht, dass die Afrikanern unsere Produkte bezahlen könnten. Das ist auch ein Erfahrungsargument: Ich bin immer wieder schockiert zu sehen, wie viele Dinge sich der durchschnittliche Afrikaner nicht leisten kann. Und die Risiken bezüglich der Natur sind da. Und gehen nicht weg, ohne Forschung auf dem Gebiet. Auch wenn dich das scheinbar weniger stark bewegt als mich.
    I mean, after all; you have to consider we're only made out of dust. That's admittedly not much to go on and we shouldn't forget that. But even considering, I mean it's a sort of bad beginning, we're not doing too bad. So I personally have faith that even in this lousy situation we're faced with we can make it. You get me?

  3. #23
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    Mal eine nichtwissenschaftliche Meinung zum Thema Genveränderte Pflanzen von der "Nahrungsmittel-Anbauer"-Seite:
    auch wenn ich prinzipiel gegen genmanipulierte Pflanzen bin, denke ich nicht, dass man ihr Kommen irgendwie verhindern kann.
    Es wird so sein, wie es immer läuft: das Geld gewinnt!
    Würden die Verbraucher mehr für ihr Essen ausgeben, hätte man als Erzeuger auch eine reelle Chance davon leben zu können. Verbesserete Pflanzen bedeuten in erster Linie weniger Arbeit und mehr Ertrag.
    Heutige Sorten sind durch konventionelle Züchtung entstanden, aber es bleiben immer normale Pflanzen. Wenn man von dem was man aussäht am Ende noch was ernten möchte muss man nachhelfen (in Form von Dünger und halt auch Pflanzenschutzmitteln *meint wegen nennt es Pestizide*).
    Dünger wirkt wie Kraftfutter und Pestiziede wirken äußerlich auf die Planze ein, besser gesagt auf das, was der Pflanze schadet (Schädlinge, Bakterien, Bodenunkraut).
    Bei Genfood ist es aber so, dass der Planze Eigenschaften gegeben werden, die sie niemals über natürliche Zucht bekommen könnte. Und diese Eigenschaften werden IN der Pflanze sein, das heißt wir werden sie mitessen (entweder direkt oder über die Tiere, die damit gefüttert werden).
    Ich denke auch nicht, dass Genfood gänzlich ohne Pestizide auskommen wird. Hinzu kommt, das die natürlichen Arten "aussterben", ähnlich alten Nutztierrassen, die zwar wesentlich robuster sind, aber eben nicht viel Fleisch liefern...
    Es ist ja auch nicht so, dass die Natur auf einem Level bleibt. Und ich frage mich wirklich, ob Genfood so unbedenklich ist! Wir sind es die am Ende der Nahrungskette stehen, es kommt also zu uns zurück!
    Nur zum Nachdenken: heutzutage haben viel mehr Menschen Allergien auf alltagliche Sachen, als "früher". Umwelteinflüsse? Abgase?
    Ist es normal, dass es Menschen gibt, die von einer Erdbeere getötet werden können? Was wird daraus, wenn man ersteinmal anfängt Genfood zu essen?
    Es liegt am Verbraucher! Und genau darum glaube ich, dass Genfood bald zur Tagesordung gehört. Weil die Moral am Geldbeutel scheitern wird!
    Würdet ihr 2 Euro für einen Liter Milch zahlen, oder 70 Cent für ein normales Brötchen? Der Milchpreis liegt zur Zeit bei 53 Cent/Liter! Und was zahlt man im Laden? Freut euch, wird demnächst noch billiger!
    Denkt drüber nach...

    <_<

    PS: Und falls es hier verboten wird, kaufen wir es sowiso billig aus dem näheren Ausland ein (siehe Hühner in Legebatterien: hier bald verboten, drum kommt der ganze Kram jetzt nach Polen=EU und über das Ei zu uns zurück, *seufs*)
    Living on Earth may be expensive, but it includes an annual free trip around the Sun.

    Bei gutem Wetter bin ich eh nicht online...

  4. #24
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    Man kann natürlich viele Dinge entdecken. Genauso gut kann man aber auch durch unbedachte Anwendung der wissenschaftlichen Erkenntnisse viel zerstören. Genau darum geht es und es fällt niemandem leicht die Erkenntnis zumindest aufzuschieben.
    darauf bezog sich meine aussage mit den biologischen waffen.


    klar können sich afrikaner nicht alles leisten und genau da setzt die gentechnologie an, wenn erst einmal eine pflanze geschaffen ist die selbst unter widrigsten bedingungen wachsen kann wird es wohl möglich sein selbige den afrikanern zu überlassen (ich denk vllt etwas zu positiv aber davon sollte man mal ausgehen) um ihnen wenigstens einen gewissen wohlstand zu verschaffen&#33; das meiste geld von einem afrikanischen bauern geht ja an düngemittel/spritzmittel drauf weil moderne pflanzen einfach nichts mehr vertragen.
    Could you do it slower and with more intensity?

  5. #25
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    Meine konträre Ansicht begründet sich auf folgendes Beispiel:
    Es gibt Medikamente, die dürfen nur bestimmte Firmen verkaufen. Nun haben sich arme Menschen gedacht: Wir stellen die gleichen Medikamente her und verkaufen sie billiger, schließlich würde das unzählige Menschenleben retten.
    Leider wurde ihnen dies afair nicht erlaubt.
    Man könnte daraus schließen: Nur weil wir potentiell nutzbringende Technologie erfinden, heißt das nicht, dass wir sie aus altruistischen Motiven heraus verschenken/ billig verkaufen.

    Ich kann mich natürlich irren. In ihrer grenzenlosen Weisheit könnten die von uns gewählten oder auch nicht gewählten Leute in dem ähnlichen Fall der Gentechnologie ganz anders handeln, als bei den Generika.
    Allerdings begründe ich bei wichtigen Entscheidungen, mit potentiell sehr negativen Folgen mein Denken eher auf Erfahrung als auf den Glauben an das Gute.

    Aber ich finde es gut, dass du zu deiner Meinung stehst und sie begründest, obwohl sie eher unpopulär ist. Andere scheinen zumindest die Begründung nicht gerne öffentlich zu liefern.
    I mean, after all; you have to consider we're only made out of dust. That's admittedly not much to go on and we shouldn't forget that. But even considering, I mean it's a sort of bad beginning, we're not doing too bad. So I personally have faith that even in this lousy situation we're faced with we can make it. You get me?

  6. #26
    Flinker Finger
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    das mit den aids-medikamenten war schlimm (wenn du denn jetzt darauf anspielst), aber ich habe ja auhc nicht gesagt, dass ich es gutheiße, dass einzelne firmen/staaten mit ihren kleinen genbaukästchen rumpfuschen, denn das halte ich wie du auch bis zu nem gewissen maß für gefährlich.
    ich vertritt da mehr so die ansicht, dass man einfach die gentechnologie jedem frei zugänglich machen sollte, denn wie schon pakistan kürzlich bewiesen hat, gibt es immer einen weg über 3te an technologien ranzukommen.
    ich sehe die biotechnologie zusammen mit der nanotechnologie als die wichtigsten forschungebiete der gegenwart und ohne ein baldiges abbauen von vorurteilen sehe ich schwarz für unsere zukunft, überhaupt scheint mir die momentane stimmung eher wie eine allgemeine ablehnung zur wissenschaft zu sein und bestärkt fühle ich mich durch die verstärkte einflussnahme von religiösen institutionen jeglicher art. das finde ich überhaupt höchst merkwürdig, dass (ungeachtet obs europa oder amerika ist) trotz eines rückgangs der "gläubigen", selbige dennoch vermehrt in den vordergrundtreten und zu walten beginnen. aber das wird jetzt zu OT.
    Could you do it slower and with more intensity?

  7. #27
    Administrator Avatar von Dr.BrainFister
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    Standard AW: GENmanipulierte Lebensmittel

    ganz so easy ist das mit dem genmais dann wohl doch nicht:

    Taugt Gen-Mais nur als Rattengift?
    ...Forscher haben eine als Lebensmittel zugelassene Gen-Mais-Art an Ratten verfüttert. Die Ergebnisse der Studie sind prekär: Die Tiere zeigen Vergiftungssymptome und Schäden an Leber und Nieren. Erstmals wird damit ein Gesundheitsrisiko für eine bereits zugelassene Gen-Pflanze nachgewiesen. Greenpeace zufolge belegt die Studie das Versagen der Sicherheitskontrollen.
    ...
    >>weiterlesen

    (quelle: welt-online)
    oder auch unter folgenden links:
    http://www.greenpeace.de/themen/gent...er_und_nieren/
    und
    http://www.bioland-mitte.de/info-ser...elles/main.htm

    tja, zumindest mal ein eindeutiges warnsignal. eines, das sich nicht einfach wieder zu brei zerreden lässt, so wie es diverse politiker und lobbyisten gern tun. irgendwann sind sich dann auch viele verbraucher nicht mehr sicher, ob die sache mit dem genveränderten lebensmitteln wirklich so schlimm ist, schließlich will man ja dem "fortschritt" nicht im wege stehen.
    dass dieser fortschritt, der wie so viele andere errungenschaften unserer zeit zunächst mal eine weile an uns menschen (die besten laborraten sind immer noch die konsumenten selbst) ausprobiert werden sollte, nun derart in die negativschlagzeilen gerät, wird aggrokonzerne wie monsanto sicherlich nicht zum umrudern anspornen. sie werden neue strategien finden, um diese sehr profitable erfindung dennoch unter die leute zu bringen. ich bin davon überzeugt, dass in 30-50 jahren (oder sogar schon früher) kaum noch jemand über genfood reden wird. es ist dann sicherlich genauso etabliert wie die vielen zusatzstoffe, die schleichend in unsere nahrung geraten sind. wer heutzutage was dagegen sagt, gilt ja schon als nörglerisch. cool ist, wer sich auch mal was ungesundes reinschiebt. einige sagen, dass sie sowas essen, weil sie ihr leben ja genießen wollen (was auf dem uralten, verstaubten vorurteil aufbaut, dass gesundes essen nicht schmecken kann) und meinen das sogar ernst... dieses verhalten ist nichts anderes als hilflose resignation von leuten, die einfach zu bequem sind, sich mit sowas essentiellen wie ernährung auseinanderzusetzen. aber das ist ein anderes thema.

    jedenfalls hat es monsanto ja sogar schon geschafft, saatgut einzuführen, das in der haltbarkeit so manipuliert ist, dass es in relativ kurzen abständen immer wieder neu bestellt werden muss. das ist praktisch die lizenz zum geld-drucken. die aggressive strategie dieses konzerns scheint leider auch in deutschland viele politiker nicht abzuschrecken. oder sie wurden eben auch schon manipuliert. nicht gen- sondern geldmanipuliert.

    brave new world!

    .
    Geändert von Dr.BrainFister (25.05.2007 um 11:43 Uhr)
    "Wissen sie woraus der Leberkäs gemacht wird? Aus den Resten der Knackwurst. Und die Knackwurst? Aus den Resten vom Leberkäs. So geht das ewig weiter: Leberkäs, Knackwurst, Leberkäs, Knackwurst..." - Simon Brenner (Josef Hader) in "Silentium"

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