Bush wettert gegen europäisches Importverbot

US-Präsident George W. Bush hat die Europäer aufgefordert, ihren Einfuhrboykott für Gen-Mais und andere genetisch veränderte Agrarprodukte zu beenden. Er machte die europäische Haltung für den Hunger in Afrika mitverantwortlich.

Washington - Das Import-Moratorium der EU hindere afrikanische Bauern daran, die Vorteile genmanipulierter Anbauprodukte zu nutzen und diese für den Kampf gegen den Hunger einzusetzen, erklärte Bush vor dem Verband der Biotechnologie (Biotechnology Industry Association) in Washington. Unter dem Applaus der Verbandsmitglieder sagte der Präsident: "Zum Wohle eines von Hunger bedrohten Kontinents rufe ich die europäischen Regierungen auf, ihre Opposition gegen die Biotechnologie zu beenden."

Bereits im Mai hatten die USA eine Beschwerde bei der Welthandelsorganisation (WTO) gegen das Import-Moratorium der EU eingelegt. In den USA werden gentechnisch veränderte Mais- oder Sojabohnenarten bereits in großem Maßstab angebaut. Dabei wurden die Pflanzen mit Merkmalen versehen, die sie resistent gegen schädliche Insekten oder Krankheiten machen.

Im kalifornischen Sacramento demonstrierten dagegen 1500 Menschen gegen neue Methoden in der Landwirtschaft. Auf Transparenten hieß es: "Ernährt die Bedürftigen, nicht die Gierigen!" Elf Teilnehmer der Demonstration am Rande einer internationalen Konferenz über neue Anbaumethoden für den Kampf gegen den Hunger in den Entwicklungsländern wurden festgenommen.

US-Landwirtschaftsministerin Ann Veneman warb auf der Konferenz für einen verstärkten Einsatz von gentechnisch verändertem Saatgut. Die Biotechnologie könne auch Kleinbauern helfen, ihre Erträge zu steigern, sagte Veneman vor Landwirtschaftsministern, Gesundheitspolitikern und Wissenschaftlern aus 120 Ländern.

Popcorn
Ich bin also Schuld am Hunger in der Welt. Als wenn ich nicht schon genug Komplexe mit mir rumtragen würde. Da hilft es auch nicht wenn Afrikaner auch gegen „Frankensteinfood“ sind. Sie wollen nämlich kein Versuchslabor sein. Irgendeine Frau hat außerdem im Fernsehen gesagt das die Afrikaner sich das teure Saatgut gar nicht leisten könnten. Davon mal ganz abgesehen gibt es ja genug zu Essen, es kann sich das bloß niemand in der 3ten Welt leisten. Ich müsste also beruhigt sein wegen der guten Deckung gegen die Moralkeule.

Meine diffuse Angst gegenüber „Frankensteinfood“ beunruhigt mich aber dennoch. Denn die Vorteile sind ja nicht von der Hand zu weisen. Mehr Ertrag, weniger Pestizide da mehr Resistenzen, man kann sie verbessern z. B. mehr Vitamine o. ä. = gesünderes Essen für mehr Menschen. Toll!?

Die Amerikaner sind ja schon immer risikofreudiger gewesen. Hm, sollten wir uns das nicht abgucken? Ich meine, wie hoch sind die Chancen das „Frankensteinfood“ schädlich ist? 50/50? Werde ich richtig alt und bin gegen alles was neu ist?

Alles was ich an Argumenten gegen „Frankensteinfood“ gefunden haben waren Spekulationen. Als relativ sicher gilt angeblich das es Allergien fördert. Da heißt es wohl warten bis einige Langzeitstudien abgeschlossen sind die andeuten was passiert. Bis dahin ...

Irgendwie weiß ich nicht was ich von all dem halten soll.