Handlung:
Endlich wieder unterwegs auf einer Forschungsmission, trifft die Enterprise auf ein Schiff des Orion-Syndikats. Der Captain jenes Schiffs bietet - quasi als Auftakt einer neuen Beziehung zwischen dem Orion-Syndikat und der Erde/Sternenflotte - Captain Archer bei einem Essen die Koordinaten eines Planeten mit großen Vorkommen an gefragten Rohstoffen an (wenn auch gegen eine geringe Gebühr). Gleichzeitig gibt er Captain Archer ein unabweisbares(?) Gastgeschenk zur Besiegelung des Abschlusses: drei aufreizende Sklavenfrauen.
Die Anwesenheit der drei Frauen hat ungeahnte Auswirkungen auf die Crew: Die Frauen leiden unter Kopfschmerzen und Antriebsarmut, die Männer unter Gereiztheit und Aggressivität; zudem sind diese den "Einflüsterungen" der Frauen sehr anfällig. Bei Dr. Phlox lösen sie einen verfrühten Eintritt in seinen Schlafzyklus aus. Wie sich herausstellt, ist der Auslöser dafür ein Pheromon, welches die Orion-Frauen produzieren.
Bei Erreichen des Rohstoffplaneten eskaliert die Situation: Der neue Chefingenieur der Enterprise, Kelby, sabotiert den Antrieb, getrieben von "eingeflüsterter" Eifersucht auf Tucker. Das Orion-Schiff taucht unvermittelt auf und nimmt die Enterprise in Schlepp, die Crew ist allerdings kaum noch handlungsfähig. Das "Geschenk" des Orion-Kapitäns entpuppt sich als Falle; T'Pol und Tucker (sie ist durch ihre vulkanische Physiologie immun, er durch seine psychische Verbindung zu ihr) können jedoch noch eingreifen und retten Schiff und Besatzung.

Meinung:
Timeo Oriones (*) ... die TOS-Hommagen der vierten Staffel gehen jetzt sogar soweit, daß sie die Einfachheit der Geschichten dieser Ära übernehmen. Und alles ein wenig arg so konstruiert, daß diese Geschichte garnicht anders ablaufen kann ... das Orion-Pheromon schaltet menschliche Männer und Frauen gleichermaßen aus, der denobulanische Arzt schläft dafür fast im Stehen ein, alle sind hilfos, nur die Vulkanierin ist 'mal wieder immun gegen alles (und als kleines Eingeständnis an die Moderne diesmal auch ihr menschlicher Freund). Und - wie üblich - übernimmt sie NICHT das Kommando, nachdem die Gefahr einwandfrei festgestellt wurde, wie auch keine anderen Gegenmaßnahmen ergriffen werden. Gut, die Damen werden in die Dekontaminationskammer gesteckt, aber an einen Luftaustausch im Schiff hat wohl niemand gedacht. Und dennoch gibt es immer noch die Rettung in letzter Minute. So weit, so abgegriffen.

Diese Folge ist m.E. also eine Füllepisode. Trotzdem fand ich sie nicht langweilig, was wohl an Kleinigkeiten lag - die grünen "Orionen" sind immer noch interessant anzusehen, da bislang sie nicht so oft zu sehen sind. Kleinere Szenen, z.B. im Fitnessraum, die Reaktion von Archer und Reed beim Tanz der Frauen oder die Selbstinjektion des Doktors, sowie die langsame Entfaltung der Geschichte und der kleine "twist" am Ende, der daraufhin deutet, daß die Orion-Frauen wohl doch mehr Macht auch in ihrer eigenen Gesellschaft besitzen, als bislang anzunehmen war.

Ach ja: Es gibt jetzt also eine "offizielle" Erklärung für die Tagträume von Trip und T'Pol - aber warum hat Hoshi auch identische Tagträume mit sich und Tucker?


(*) angelehnt an "timeo Danaos, ut dona ferentes" ("ich fürchte die Griechen, auch wenn sie Geschenke bringen") - siehe Ilias