Seite 4 von 4 ErsteErste 1234
Ergebnis 61 bis 70 von 70

Thema: Klimawandel ist nicht mehr umkehrbar!

  1. #61
    Die Super-Checkerin Avatar von Teylen
    Dabei seit
    16.11.2006
    Ort
    Baden-Baden, Deutschland
    Beiträge
    3.087

    Standard AW: Klimawandel ist nicht mehr umkehrbar!

    Zitat Zitat von Hmpf
    Das ist ein Mißverständnis. Sobald drei Grad überschritten sind, setzt eine positive Rückkopplung ein, d.h. der Prozeß ist nicht mehr aufzuhalten.
    Dann ist es insofern kein Mißverständnis als das man bis drei Grad noch Zeit hat seine Meinung oder Lebensweise zu ändern. Da wir aktuell noch nicht bei einem Grad sind, sehe ich so direkt nicht die Veranlaßung zu einer tiefgehenden Schockiertheit. Auch das es eben nur eine Möglichkeit ist das die Menschheit ausstirbt wenn sechs Grad erreicht sind, veranlaßt mich nicht den Spaß am Auto fahren zu verlieren.

    Wobei zur positiven Rückkopplung, also das in dem Video gezeigte aufblühen Kanadas (iirc) ist zwar ungewöhnlich aber nicht negativ, imho.

    Dummerweise reichen die derzeit geplanten Maßnahmen nicht, um den Anstieg auf drei Grad zu verhindern. Dazu müßten wesentlich stärkere Begrenzungen des CO2-Ausstoßes durchgesetzt werden, und zwar innerhalb der nächsten paar Jahre (*nicht* Jahrzehnte).
    Als wäre der CO2 Ausstoß das einzige oder das Hauptproblem.
    Ansonsten könnte man auch überlegen Neuseeländische Schafe zu killen, die unverschämt viel CO2 in die Luft blasen - etwa die Hälfte der Verschmutzung des Landes.

    wenn wir jetzt anfingen, radikale Einschränkungen zu akzeptieren.
    Radikale Einschränkungen?
    Bei zwei Grad fangen die Autoren davon an von einer Veränderung der Gesellschaft sowie Gesellschaftsstrukturen zu phantasieren. Nun, wenn wir alle unsere Autos wegstellen, auf höhren zu verpesten und den Entwicklungsländern verkaufen das sie doch bitte so arm bleiben sollen wie sie sind, dann haben wir diese Revolution schon vor den Einschränkungen durch die Erwärmung.

    Das eine Problem an der ganzen Sache ist, daß die meisten Menschen - und zwar nicht nur die Politiker - nicht ernsthaft weiter als ein paar Jahre in die Zukunft denken, bzw. wenn sie es doch tun, automatisch davon ausgehen, daß sich innerhalb ihres Lebens nichts Gravierendes verändern kann.
    Ey, Sappralot.
    Vermutlich habe ich bisher nur übersehen, das, wenn ich mir kräftig einrede das mein Auto ein Übel ist und es keinen Spaß macht es zu fahren, es abschaffe plötzlich eine Welle durch's Land schlägt in der alle erkennen wie töricht der Gedanke der Mobilität ist, man zu Hause am besten lebt und alle ihre Autos verschrotten.
    [Während man sich dann über das Internet austauscht, was umwelttechnisch - habe ich gehört - in etwa so gesund ist wie Flugreisen]

    Für eine wirkliche Veränderung muß grundlegenderes geändert werden.
    Aber natürlich fühlt es sich da besser an zu erzählen das Auto fahren schlecht ist (insbesondere wenn man keins hat) und Flüge sowas von böse (egal ob man mehr als einmal geflogen ist), weil man sich so zumindest etwas vormachen kann und andere Verantwortlich.
    Mich sickt in der Diskussion diese selbstgefällige Arroganz an.

    Vielleicht ist es nicht rational einfach nüchtern abzuwägen was man machen kann und will und daraus zu folgern das kommt, was kommt.
    Aber noch viel weniger rational finde ich es irgendwelche Pseudo-Aktionen durch zu führen, nach welchen man sich 10 Minuten wie ein besserer Mensch fühlt, während es letztlich nichts bringt außer eine rosa Brille auf zusetzen. Noch viel weniger rational durch die rosa Brille dann noch anderen erklären zu wollen das sie die "Bösen" sind, deren Weste nicht rein ist.

    Manchmal denke ich, daß wir erst anfangen werden, etwas zu verändern, wenn es schon zu spät ist.
    Was es bräuchte wäre keine Veränderung, sondern eine gänzliche Neugestaltung des Lebens wie wir es führen - und dazu habe ich bisher kein glaubwürdiges Konzept gesehen.
    Das hat auch nichts mit einem gesellschaftlichen 'Ruck' zu tun, was sollte den die Gesellschaft ernsthaft machen? Ernsthaft, es helfen keine Energiespar Häuser, Spar Autos und sonstige rosa Brillen Zeugs, wenn es letztlich das Problem nur ein paar Jahre nach hinten schiebt - und rum pesten tut noch das beste Energiesparhaus nebst Elektroauto.

    Nur, weil ich nicht mit absoluter Sicherheit weiß, ob in der nächsten Kammer eine Kugel ist, halte ich mir doch den Revolver nicht an den Kopf und drücke ab, oder?
    Sinnbildlich gesprochen, wenn ich schon russisches Roulette Spiele, halte ich es für kein gutes Konzept als Problemlösung einen Revolver mit 24 anstelle von 6 Kammern vorzuschlagen damit man dann halt ein bißchen später stirbt.

    Zitat Zitat von Simara Beitrag anzeigen
    Kotzen könnte ich auch, wenn ich höre, wie man die aufstrebenden Länder wie China und Indien verteidigt nach dem Motto: Wir haben früher auch die Luft verpestet.
    Ich halte dagegen, nur weil wir das früher gemacht haben, müssen die uns das noch nicht gleich tun.
    Was sollen sie dann machen?
    Brav weiter arm bleiben? Sich ja nicht anmaßen einen ähnlichen Lebensstandard haben zu wollen wie der Rest der Welt?
    Für dieses "lebt doch lieber in Slums, schlechter als hier die Tiere bei uns - als die Umwelt zu verpesten" habe ich kein Verständnis, keinerlei. Ich könnte auch bei dem Gedanken kotzen der Bevölkerung von China, Indien oder anderen Ländern doch bitten weiter im Elend zu leben und weil man anfängt Panik zu schieben da einem gerade aufgeht was nun schon länger bekannt ist.

    [Mich hat es ja schon fast vom Stuhl gehauen als ich hörte das die Reisknappheit daran liegt das sich die Inder (und andere) doch erdreisten eine Tendenz zu "Zwei Reismahlzeiten pro Tag" zu haben.]

  2. #62

    Standard AW: Klimawandel ist nicht mehr umkehrbar!

    Was es bräuchte wäre keine Veränderung, sondern eine gänzliche Neugestaltung des Lebens wie wir es führen
    Was ist das, wenn keine Veränderung?

    Und ja: was wir brauchen, ist natürlich tatsächlich eine neue Gesellschaft. Völlig andere Vorstellungen davon, was das Leben lebenswert macht; völlig andere Konsum- und Lebensgewohnheiten; eine völlig andere Wirtschaft. (Wenn Du es präziser haben möchtest: der Kapitalismus in seiner jetzigen Form - möglicherweise auch in *jeder* Form, darüber habe ich noch keine abschließende Meinung - muß idealerweise natürlich weg. Das wird aber unmöglich durchzusetzen sein, deshalb rechne ich - wenn ich mal sehr optimistisch bin und nicht einfach realistisch-pessimistisch davon ausgehe, daß wir den Karren einfach weiter vor die Wand fahren lassen - eher mit einem stark 'gezähmten'/regulierten Kapitalismus als mit einem völlig neuen Wirtschaftssystem. Und möglicherweise wäre das auch schon okay so; wie gesagt, das kann ich nicht vernünftig einschätzen. In welche Richtung müßten die Regulierungen dieses gezähmten 'Kapitalismus' nun gehen? Ganz grob gesagt: in Richtung 'extrem viel weniger materieller Konsum als im Moment', in Richtung 'wirklich strenge Umweltauflagen für Industrie, Energieproduktion, Verkehr' und in Richtung 'entschiedene Förderung nachhaltiger Wirtschafts-, Mobilitäts- und Lebenskonzepte allgemein'.)

    Aber wo soll eine solche Veränderung (nenn' sie meinetwegen 'Revolution', wenn der Begriff 'Veränderung' zu zahm ist) herkommen? Sie wird nicht einfach so vom Himmel fallen. Wie bei jeder größeren Gesellschaftsveränderung muß sich zuerst einmal die Überzeugung ausbreiten, daß eine Veränderung notwendig ist - und es müssen Menschen anfangen, daran zu glauben, daß Alternativen zu unserem derzeitigen Leben überhaupt *möglich* sind.

    Was ich tue, wenn ich 'Kleinigkeiten' in meinem Leben ändere, ist letztlich Arbeit an diesem letzten Punkt - der aber eben auch einer der *ersten* Punkte auf der 'To Do-Liste' ist. Denn all die lächerlichen Kleinigkeiten (sehr wenig Auto fahren, sehr bewußt einkaufen usw. usf.) sind ja bereits Elemente eines Lebens, wie es in einer neuen, anderen Gesellschaft aussehen würde. Indem ich mein Leben in den Bereichen, auf die ich direkten Einfluß ausüben kann, so gut wie mir eben möglich an meinen Prinzipien orientiere, mache ich, wenn auch nur im kleinen Maßstab, eine Alternative sichtbar. Das, und nicht die minimale Umweltverbesserung, die ich allein bewirken kann, ist der Sinn meines Handelns.

    (Also quasi: Nicht 'Umweltschutz als Lifestyle', sondern 'Lifestyle als politische Agitation'.)
    Geändert von Hmpf (05.05.2008 um 02:35 Uhr) Grund: Klammer zugemacht; Ergänzung

  3. #63
    Furie Avatar von Simara
    Dabei seit
    08.10.2002
    Ort
    Ba-Wü
    Beiträge
    3.579

    Standard AW: Klimawandel ist nicht mehr umkehrbar!

    Zitat Zitat von Teylen Beitrag anzeigen
    Dann ist es insofern kein Mißverständnis als das man bis drei Grad noch Zeit hat seine Meinung oder Lebensweise zu ändern. Da wir aktuell noch nicht bei einem Grad sind, sehe ich so direkt nicht die Veranlaßung zu einer tiefgehenden Schockiertheit. Auch das es eben nur eine Möglichkeit ist das die Menschheit ausstirbt wenn sechs Grad erreicht sind, veranlaßt mich nicht den Spaß am Auto fahren zu verlieren.
    So wie du sehen es wohl auch die Politiker. Leider.
    Frei nach dem Motto: Warum Anfangen wenn es erst 10 vor 12 ist. Es reicht doch, wenn wir um 3 vor 12 anfangen

    Ich mach mir nur sorgen, dass es 3 vor 12 einfach nicht mehr reichen wird. Zumal ja bekannt sein dürfte, dass die Natur nicht linear reagiert.
    Klimaschwankungen hat es immer gegeben.
    Und wer weiß, vielleicht ist die jetzige Erwärmung auch "normal". Nur: Was wenn nicht? Und wir sind schuld und hätten es mit ein bisschen Rücksicht verhindern können? Mit wir mein ich die Menschheit im Allgemeinen.

    Ich hab übrigens keinen Spaß am Autofahren, aber es erspart mir Zeit. Da sehe ich einen Unterschied zu den Leuten, die nur so zum Spaß durch die Gegend gurken. Aber jedem das seine.
    Ich möchte auch ungern mein Hobby aufgeben, nur weil ich da mit dem Auto hinfahren muss.


    Zitat Zitat von Teylen Beitrag anzeigen
    Als wäre der CO2 Ausstoß das einzige oder das Hauptproblem.
    Ansonsten könnte man auch überlegen Neuseeländische Schafe zu killen, die unverschämt viel CO2 in die Luft blasen - etwa die Hälfte der Verschmutzung des Landes.
    Natürlich ist der CO2 Ausstoß nicht das einzige Problem.
    Aber hier jetzt die neuseeländischen Schafe vorzuschieben oder unsere Kühe ist Ablenkung.
    Überall soll angefangen werden. Nur nicht bei der Industrie.
    Ich finds lächerlich, zumal am Kuhbestand noch ne Menge anderer Sachen dranhängt als nur der CO2 Ausstoß.

    Zitat Zitat von Teylen Beitrag anzeigen
    Ey, Sappralot.
    Vermutlich habe ich bisher nur übersehen, das, wenn ich mir kräftig einrede das mein Auto ein Übel ist und es keinen Spaß macht es zu fahren, es abschaffe plötzlich eine Welle durch's Land schlägt in der alle erkennen wie töricht der Gedanke der Mobilität ist, man zu Hause am besten lebt und alle ihre Autos verschrotten.
    Es wäre ein Anfang. Ja. Und wenn jeder so denken würde, dann gebe es wirklich eine Welle.
    Allerdings würde ich das nicht unbedingt am Auto allein festmachen. Wie gesagt, ich brauche es. Und ich bin nicht allein. Und deshalb bin ich diesbezüglich lieber still

    Zitat Zitat von Teylen Beitrag anzeigen
    [Während man sich dann über das Internet austauscht, was umwelttechnisch - habe ich gehört - in etwa so gesund ist wie Flugreisen]
    Echt? Wieso?


    Zitat Zitat von Teylen Beitrag anzeigen
    Mich sickt in der Diskussion diese selbstgefällige Arroganz an.
    Nicht doch. Ich lese hier nichts von selbstgefälliger Arroganz. Ich sehe lediglich einen Versuch, die Leute aufzurütteln.


    Zitat Zitat von Teylen Beitrag anzeigen
    Aber noch viel weniger rational finde ich es irgendwelche Pseudo-Aktionen durch zu führen, nach welchen man sich 10 Minuten wie ein besserer Mensch fühlt, während es letztlich nichts bringt außer eine rosa Brille auf zusetzen. Noch viel weniger rational durch die rosa Brille dann noch anderen erklären zu wollen das sie die "Bösen" sind, deren Weste nicht rein ist.
    Das Auto etwas mehr stehen zu lassen, ist in meinen Augen keine Peudoaktion. Aber jetzt sind wir ja wieder beim Auto
    Man kann noch Energiesparlampen benutzen, man kann Müll trennen. Man kann schon einkaufen, dass weniger Müll entsteht. Man kann auch mal zu Hause darauf achten, ob man das Licht nicht unnötigerweise brennen hat. Das alles sind kleine Dinge. Aber Kleinvieh macht ja bekanntlich auch Mist.


    Zitat Zitat von Teylen Beitrag anzeigen
    Ernsthaft, es helfen keine Energiespar Häuser, Spar Autos und sonstige rosa Brillen Zeugs, wenn es letztlich das Problem nur ein paar Jahre nach hinten schiebt - und rum pesten tut noch das beste Energiesparhaus nebst Elektroauto.
    Einen gewissen Schadstoffausstoß wird es immer geben. Selbst wenn wir zurück ins Mittelalter fallen würden, dann gäbe es immer noch die Schafherde, die CO2 ausstoßen würde
    Das ist abe auch nicht Sinn der Sache.
    Sinn ist es, den Ausstoß so gering wie möglich zu halten.
    Warum immer von einem Extrem ins andere fallen. Es gibt auch was dazwischen.
    Daher bin ich eigentlich der Meinung, die Kleinen haben schon angefangen, die Großen (Industrie) sollte jetzt folgen.

    Beispiel: Bei uns wird seit ein paar Jahren die Bank hell erleuchtet. Die ganze Nacht. Ich komm mir schon vor wie am Broadway. Zudem plärrt hinter einem Fenster ein Fernseher auf einem Nachrichtenkanal.
    DAS müsste nicht sein.
    Die Beleuchtung könnte 2:00 Uhr ausgeschaltet werden. Und wozu läuft bitte dieser Fernseher?
    Ich möchte gar nicht wissen, was da an Energie gespart werden könnte.
    Wenn die Bank wenigstens Solarzellen hätte, würde ich auch nichts sagen, aber so .... Mich ärgert das.


    Zitat Zitat von Teylen Beitrag anzeigen
    Zitat von Simara
    Kotzen könnte ich auch, wenn ich höre, wie man die aufstrebenden Länder wie China und Indien verteidigt nach dem Motto: Wir haben früher auch die Luft verpestet.
    Ich halte dagegen, nur weil wir das früher gemacht haben, müssen die uns das noch nicht gleich tun.
    Was sollen sie dann machen?
    Brav weiter arm bleiben? Sich ja nicht anmaßen einen ähnlichen Lebensstandard haben zu wollen wie der Rest der Welt?
    Nein. Natürlich nicht. So vermessen bin ich nicht.
    Ist das wirklich so schwer zu verstehen?
    Wenn in China statt 9 Mio. Fahrräder 9 Mio. Autos fahren wollen, dann ist das nur dann ein Problem, wenn sie mit Benzinern fahren.
    Ich halte China für technisch gut genug, dass sie kleine Elektroautos entwickeln. 9 Mio. Elektroautos sind ein wesentlich kleineres Problem als 9 Mio. Benziner. Klar soweit?

    Zitat Zitat von Teylen Beitrag anzeigen
    Für dieses "lebt doch lieber in Slums, schlechter als hier die Tiere bei uns - als die Umwelt zu verpesten" habe ich kein Verständnis, keinerlei. Ich könnte auch bei dem Gedanken kotzen der Bevölkerung von China, Indien oder anderen Ländern doch bitten weiter im Elend zu leben und weil man anfängt Panik zu schieben da einem gerade aufgeht was nun schon länger bekannt ist.
    Wie gesagt: DAS was du da schreibst, will keiner von uns. Ich zumindest nicht.
    Die wirtschaftliche Entwicklung muss nicht nach einem gewissen Muster vorgehen.
    Oder meinst du Indien, China und Co. müssen, um unseren Stand zu erreichen, sich so entwickeln wie wir? Inklusive der Zustände wie sie z. B. um ca. 1900 geherrscht haben?
    Das glaub ich nicht.

    Und dass China stellenweise "intelligenter" ist als z. B. wir deutschen beweist, dass sie den Transrapid haben und wir nicht.

    Zitat Zitat von Teylen Beitrag anzeigen
    [Mich hat es ja schon fast vom Stuhl gehauen als ich hörte das die Reisknappheit daran liegt das sich die Inder (und andere) doch erdreisten eine Tendenz zu "Zwei Reismahlzeiten pro Tag" zu haben.]
    Das klingt schon schräg, aber ich glaube, da wird mal wieder was aus dem Zusammenhang gerissen. Oder extrem dramatisiert dargestellt.

    Wie war das mit dem Milchpreis? Wollten uns die Leute nicht einreden, dass der Milchpreis gestiegen ist, weil die Nachfrage aus China so riesig ist?

    Da frage ich als Doofi mich: Warum kaufen die Chinesen bei uns Milch? Das ist doch nich Ökologisch.

    Bevor ich also eine Urteil über diese Reisknappheit mache, bräuchte ich mehr Infos.

    .


    Staffel II (2) dienstags im Nachtprogramm auf Pro7MAXX (Doppelfolgen)

    Staffel XII (12) montags 21:05 Uhr auf Pro7MAXX


    Staffel XIII (13) montags 20:15 Uhr auf Pro7MAXX

    Staffel XV (15) donnerstags auf CW

  4. #64
    Forenjunkie
    Dabei seit
    10.10.2002
    Beiträge
    3.477

    Standard AW: Klimawandel ist nicht mehr umkehrbar!

    Während man sich dann über das Internet austauscht, was umwelttechnisch - habe ich gehört - in etwa so gesund ist wie Flugreisen
    Echt? Wieso?
    Von irgendeinem Vergleich mit Flugreisen weiß ich zwar nix (wüsste auf Anhieb auch nicht, wie man das vernünftig miteinander vergleichen könnte), aber das Internet ist nun mal ein riesiger Stromfresser und belastet somit natürlich auch die Umwelt. Wobei man jetzt wahrscheinlich wahnsinnig komplexe Rechnungen anstellen kann, inwiefern durch Benutzung des Internet woanders wieder Energie gespart wird (evtl. z.B. durch E-Mail statt Brief?). Keine Ahnung ob es da verlässlich Zahlen gibt, wie die Gesamtbilanz aussieht. Vermutlich nicht, da das kaum überschaubar sein dürfte.

    Aber Fakt ist: das Internet braucht Unmengen Strom.

  5. #65
    Die Super-Checkerin Avatar von Teylen
    Dabei seit
    16.11.2006
    Ort
    Baden-Baden, Deutschland
    Beiträge
    3.087

    Standard AW: Klimawandel ist nicht mehr umkehrbar!

    Zitat Zitat von hmpf
    Was ist das, wenn keine Veränderung?
    Veraenderung heisst, fuer mich, etwas bestehendes abzuwandeln, jedoch dabei den eigentlichen Kern bei zu behalten. Da es keine wirkliche Option ist den Kern beizubehalten, bringt eine Veraenderung nichts sondern bedarf es einer gaenzlichen Neugestaltung. Fuer diese sehe ich jedoch noch keine Form, nichtmals eine Moegliche.

    Völlig andere Vorstellungen davon, was das Leben lebenswert macht; völlig andere Konsum- und Lebensgewohnheiten; eine völlig andere Wirtschaft.
    Das klingt wie eine Rede aus dem Bundestag, man spricht vom Wandel, aber irgendwie fehlt wie es konkret aussehen soll.

    Wenn man zum Beispiel die Aenderung der Vorstellungen nimmt was das Leben lebenswert macht. Dafuer muesste man zunaechst einmal feststellen was die aktuelle Vorstellung eines lebenswerten Lebens ist. Ich denke nicht das die meisten Menschen sagen wuerden "Die Faktoren, welche das Leben lebenswert machen ist der Kapitalismus sowie Konsum" sondern viel mehr "Ein Leben ist lebenswert wenn es gesund ist, komfortabel, erlebnisreich, ausgefuellt und lang".
    Dieses Beduerfnis wird, in der westlichen Welt, durch den Kapitalismus sowie andere Systeme wie die soziale Marktwirtschaft in Deutschland fuer genuegend Menschen erfuellt als das es keine allzugrossen Ausschreitungen gibt.

    Nun gibt es im Grunde zwei Moeglichkeiten.
    Entweder man findet ein neues System das die Beduerfnisse deckt und gleichzeitig umweltvertraeglich ist. Nur sehe ich dort nicht wie es aussehen sollte, wenn die Technik nicht einen gewaltigen Satz nach vorne macht.
    Das Beduerfnis nach Mobilitaet sowie Fexibilitaet laesst sich nunmal ohne Befoerderungsmittel nicht erfuellen. Die Befoerderungsmittel sind jedoch allesamt nicht gut fuer die Umwelt. Selbst wenn man ein Fahrrad benutzt muss dies erstmal mit Rohstoffen gebaut werden und ist dann nur fuer physisch halbwegs fitte Menschen geeignet, ganz abgesehen von dem eingeschraenkten Radius.

    Alternativ kann man versuchen die Punkte die ein Leben lebenswert machen zu aendern.
    Das klingt zwar so noch 'huebsch', heisst aber doch, aus der jetzigen Perspektive, mit aktuellen Werten, das die Lebens Konzipierung die dabei herraus kommt in erster Linie nicht lebenswert erscheint und In zweiter Linie unnatuerlich ist - denn andernfalls haette sich die Ansicht von selbst, ohne Einwirkung Dritter zur Aenderung des Lebensstil hin ergeben.
    Jetzt kann man versuchen sich ein neues Konzept zu erstellen, aber ich persoenlich lehne es ab mir, der Umwelt zu liebe, Wertvorstellungen anzueignen die ich fuer nicht natuerlich bzw. nicht unbedingt menschlich halte. Wenn ich die Wahl habe ob 2100, oder 2020, die Welt bzw. zumindest die Menschheit an Umweltverschmutzung (vielleicht) stirbt - oder mit Katastrophen fertig werden muss - oder ich in einem System lebe das nicht mehr mit meiner Vorstellung eines lebenswerten Lebens einhergeht, geht die Umwelt hops. Man muss auch nicht zu jedem Preis ueberleben. Wer sich eine schoene neue Welt bauen will, soll das vielleicht doch ohne mich machen.
    Es geht sogar soweit das es ein Punkt waere, wo ich mich fuer die Rechte anderer auf einen destruktiven aber lebenswerten Lebenstil einsetzen wuerde. Ich halte es fuer vollkommen unmoeglich den Inder zwei Reismahlzeiten am Tag zu neiden oder aufstrebenden Nationen eben dies zu verweigern, kurz anderen Menschen ihre Werte vorschreiben zu wollen. Das ist nicht nur unmoeglicher als gewoehnliche Glaubenskriege, sondern setzt noch vorraus das man sich einerseits ueber sie stellt - denn schliesslich macht man es noch selber - als auch anderseits man die Opfer zu Taetern stilisiert - lernt aus unseren (fortwaehrenden) Verbrechen - und somit in der Rolle festdraengt.

    Wenn Du es präziser haben möchtest: der Kapitalismus in seiner jetzigen Form - möglicherweise auch in *jeder* Form, darüber habe ich noch keine abschließende Meinung - muß idealerweise natürlich weg.
    Ich sehe nicht wie allein der Wegfall des Kapitalismus das Problem loest, bzw. wodurch er ersetzt werden sollte. Nun und wenn man mit einem Auto auf einen Abgrund zu faehrt, bringt es nichts wenn man statt 50 mit 25 darauf zu haelt, das bringt doch dem Problem gar nicht.

    Wie bei jeder größeren Gesellschaftsveränderung muß sich zuerst einmal die Überzeugung ausbreiten, daß eine Veränderung notwendig ist - und es müssen Menschen anfangen, daran zu glauben, daß Alternativen zu unserem derzeitigen Leben überhaupt *möglich* sind.
    Also ich glaube an keine Alternativen die man mir nicht mal schafft als Utopie schmackhaft zu machen oder auch nur zu beschreiben.

    Man kann mir ja durchaus erzaehlen das ich mein Auto abschaffen sollte.
    Nur wenn man dabei nicht gegen eine Wand reden moechte, sollte man konkrete, langfristige Alternativen auf zeigen die mir erklaeren wieso es keinen Spass macht Auto zu fahren, der Komfort redundant ist und wie das mit der Mobilitaet ohne Auto funktionieren soll.
    Vielleicht wieso es sinnvoll sein soll weniger zu fahren, also nur ein bisschen die Umwelt zu vermutzen als normal zu verschmutzen was ja ueber kurz oder lang das selbe Ergebnis bringt.
    Vielleicht auch was mit den Millionen anderer Autos ist und wie das im Kontext zu aufstrebenden Regionen steht denen ich von Herzen eigentlich wirklich doch goenne wenn sie nicht mehr so elend arm sind.

    Zitat Zitat von Simara
    Ich hab übrigens keinen Spaß am Autofahren, aber es erspart mir Zeit. Da sehe ich einen Unterschied zu den Leuten, die nur so zum Spaß durch die Gegend gurken. Aber jedem das seine.
    Ich fahre nicht sinnlos durch die Gegend, aber wenn ich fahre, habe ich auch Spass dran.
    Sei es das ich, so laut ich will Musik hoeren kann, oder meinem neuen Auto ein paar Fussmatten nebst Sitzbezuege goenne. Ich freue mich auch manchmal, waehrend laengerer Fahrten, einfach daran ueber die Autobahn zu heizen, das ich damit ueberall hinkomme. Ich fahre auch mit dem Auto einkaufen, obwohl ich zudem Supermarkt auch in 10 Minuten zu Fuss gehen koennte.

    Da jetzt einen Unterschied zu machen, zu anderen, die mehr oder weniger als ich fahren, wobei ich vermute das ich im Forum den Rekord halte, also ich weiss ja nicht. Im Grunde ist das Problem fuer die Umwelt nicht das zuviel gefahren wird sondern das ueberhaupt gefahren wird. Der Natur kann es ziemlich egal sein ob man wegen eines anderen Hobby faehrt oder nur zum Selbstzweck. Wobei das mit dem Hobby oder anderen Grunenden imho noch problematischer ist, weil es nicht optional ist.

    Natürlich ist der CO2 Ausstoß nicht das einzige Problem.
    Aber hier jetzt die neuseeländischen Schafe vorzuschieben oder unsere Kühe ist Ablenkung.
    Meiner Meinung nach nicht.
    Denn irgendwie setzt es das ganze schon in eine Relation wenn man vergleicht was der Auto oder Luftverkehr machen, also beide jeweils um die 2% und man sich dann ansieht was sonst noch dazu beitraegt.
    Auch denke ich das man sich von den Schafen, bei entsprechend vegetarischer Lebensweise, mit Baumwolle und weniger Schafsfleisch, doch noch eher trennen koennte als von Autos und Flugreisen.

    [Während man sich dann über das Internet austauscht, was umwelttechnisch - habe ich gehört - in etwa so gesund ist wie Flugreisen]
    Echt? Wieso?
    Weil Rechner, Backbone Server Energie verbrauchen und Schadstoffe ausstossen.
    Das hierbei fuer das Internet 2% CO2 anfaellt, also genauso viel wie bei dem Flugverkehr, kam im Zuge der Diskussion um die neue Oeko-Suchmaschine (Ecocho) auf.

    Das Auto etwas mehr stehen zu lassen, ist in meinen Augen keine Peudoaktion. Aber jetzt sind wir ja wieder beim Auto
    Man kann noch Energiesparlampen benutzen, man kann Müll trennen. Man kann schon einkaufen, dass weniger Müll entsteht. Man kann auch mal zu Hause darauf achten, ob man das Licht nicht unnötigerweise brennen hat. Das alles sind kleine Dinge. Aber Kleinvieh macht ja bekanntlich auch Mist.
    Ich halte es in sofern fuer eine Pseudoaktion als das es nicht wirklich hilft.
    Schliesslich macht Kleinvieh, also z.B. nur wenn es noetig ist "Auto fahren", auch Mist. Man kann Muell trennen, aber der Muell als solcher verschwindet davon nicht. Auch wenn man so einkaeuft das man weniger Muell hat, hat man danach immer noch Muell.

    Ernsthaft, es helfen keine Energiespar Häuser, Spar Autos und sonstige rosa Brillen Zeugs, wenn es letztlich das Problem nur ein paar Jahre nach hinten schiebt - und rum pesten tut noch das beste Energiesparhaus nebst Elektroauto.
    Einen gewissen Schadstoffausstoß wird es immer geben. Selbst wenn wir zurück ins Mittelalter fallen würden, dann gäbe es immer noch die Schafherde, die CO2 ausstoßen würde
    Ist das nicht etwas sehr optimistisch?
    Wenn man im Mittelalter waere, haette man hauptsaechlich nur natuerliche CO2 Produzenten, was sich in den normalen Kreislauf fuegen wuerde. Wir sind aber nicht mehr im Mittelalter, nicht mals mehr nahe dran und ein Auto ist nicht so natuerlich wie ein Schaf, quasi ueberhaupt gar nicht von der Natur vorgesehen.

    Wenn wir nun alle weniger Auto fahren bringt es wenig.
    Weil irgendwann wollen alle Menschen so wohlhabend werden um ein Auto fahren zu koennen und wenn dann in Nationen wie China oder Indien sich die Bevoelkerung mit Autos mobilisiert ist es ziemlich egal ob man weniger faehrt, selbst wenn Massen weniger fahren, das Fahren ist ein Problem. Auch Energie Sparlampen gehen irgendwann kaputt und machen dann einen Muellberg an dem die Menschheit irgendwann erstickt. Solarzellen sparen Energie, aber wenn sie kaputt sind, sind die giftig wie noch was.

    Beispiel: Bei uns wird seit ein paar Jahren die Bank hell erleuchtet. Die ganze Nacht.
    In Belgien werden die Autobahnen beleuchtet - in den Gebieten wo man es sich finanziell leisten kann - daneben sind Banken, wo vielleicht noch gearbeitet wird, harmlos.

    Ich halte China für technisch gut genug, dass sie kleine Elektroautos entwickeln. 9 Mio. Elektroautos sind ein wesentlich kleineres Problem als 9 Mio. Benziner. Klar soweit?
    9 Mio Elektroautos sind umweltteschnisch immernoch ein riiiiiiiesen Problem.
    Vom Energie Faktor, Schrottfaktor und was sie so an Dreck machen. Vielleicht waeren 9 Millionen Benziner noch ein groesseres Problem, aber Problem bleibt Problem. Nun und woher sollen dann Laender wie China bzw. dessen arme Bevoelkerung das ganze Geld nehmen um sich technologisch weit entwickelte Elektroautos zu leisten wo das hier schon nicht klappt?

    Die wirtschaftliche Entwicklung muss nicht nach einem gewissen Muster vorgehen.
    Muss nicht, aber solange es so klappt wird es so gemacht.
    Und was Zustaende wie zur Zeit der Industrialisierung betrifft so wird es aus westlicher Sicht noch fociert. Den Zug haben die zudem von den Deutschen gekauft [ob es Umwelt technisch gut gewesen waere / ist in Deutschland die Trassen dafuer hochzuziehen bezweifele ich].

    [Mich hat es ja schon fast vom Stuhl gehauen als ich hörte das die Reisknappheit daran liegt das sich die Inder (und andere) doch erdreisten eine Tendenz zu "Zwei Reismahlzeiten pro Tag" zu haben.]
    Das klingt schon schräg, aber ich glaube, da wird mal wieder was aus dem Zusammenhang gerissen. Oder extrem dramatisiert dargestellt.
    Laut N-TV eine Aussage von Merkel zur aktuellen Reiskrise:
    "Wenn die plötzlich doppelt soviel Nahrungsmittel verbrauchen als sie das früher gemacht haben und dann auch noch 100 Millionen Chinesen beginnen Milch zu trinken, dann verzerren sich natürlich unsere gesamten Milchquoten und vieles andere"
    Nun oder Merkel laut Focus.de:
    „Wenn in Indien plötzlich 300 oder 400 Millionen Menschen zwei Mal essen am Tag, wo sie früher nur ein Mal gegessen haben, dann hat das natürlich einen großen Einfluss“

    Ansonsten ging vorkurzem die Reiskrise durch die Presse / Nachrichten.
    Eine Meldung von der Taz: http://www.taz.de/1/zukunft/wirtscha...ash=300bc461de
    In der kurz Fassung, der Reispreis ist um knapp das dreifache explodiert, Indien hat darauf hin zur Sicherung / Deckung des Eigenbedarfs den Reisexport komplett dicht gemacht. Weshalb die Reisboersen relativ leer sind und nicht nur in amerikanischen Supermaerkten der Reis stark rationiert wird sondern auch Arme Laender sich nicht mehr mit dem Grundnahrungsmittel eindecken koennen.
    [Es betrifft auch noch andere Lebensmittel, aber wohl hauptsaechlich Reis]

    Da frage ich als Doofi mich: Warum kaufen die Chinesen bei uns Milch? Das ist doch nich Ökologisch.
    Weil sie bei sich nicht genug herstellen koennen, deswegen kaufen wir hier doch auch Reis aus Asien. Wobei Milch nicht nur verzehrt wird sondern Laktose Konzentrat auch noch als Arbeitsstoff Anwendung findet (Angeblich in Autoreifen und sowas).

  6. #66
    Furie Avatar von Simara
    Dabei seit
    08.10.2002
    Ort
    Ba-Wü
    Beiträge
    3.579

    Standard AW: Klimawandel ist nicht mehr umkehrbar!

    Zitat Zitat von Teylen Beitrag anzeigen
    Man muss auch nicht zu jedem Preis ueberleben. Wer sich eine schoene neue Welt bauen will, soll das vielleicht doch ohne mich machen.
    Es geht sogar soweit das es ein Punkt waere, wo ich mich fuer die Rechte anderer auf einen destruktiven aber lebenswerten Lebenstil einsetzen wuerde.
    Naja, aber wir alle leben nunmal auf diesem einen Planeten. Und wenn "ihr" destruktiv leben wollt, dann zieht ihr die anderen mit. Das ist schlicht egoistisch.

    Zitat Zitat von Teylen Beitrag anzeigen
    Ich halte es fuer vollkommen unmoeglich den Inder zwei Reismahlzeiten am Tag zu neiden oder aufstrebenden Nationen eben dies zu verweigern, kurz anderen Menschen ihre Werte vorschreiben zu wollen. Das ist nicht nur unmoeglicher als gewoehnliche Glaubenskriege, sondern setzt noch vorraus das man sich einerseits ueber sie stellt - denn schliesslich macht man es noch selber - als auch anderseits man die Opfer zu Taetern stilisiert - lernt aus unseren (fortwaehrenden) Verbrechen - und somit in der Rolle festdraengt.
    Du siehst das falsch. Ich bin sicher niemand neidet den Indern die zweite Reismahlzeit. Hier geht es darum was der einzelne von sich aus tun kann - wenn er will. Das heißt nicht, dass DU musst.
    Vielleicht kommen auch Sachen auf, auf die der einzelne einfach noch nicht gekommen ist und er denkt sich: "Mensch, das könnte ich für mich auch ändern." Das ist alles.

    Zitat Zitat von Teylen Beitrag anzeigen
    Nun und wenn man mit einem Auto auf einen Abgrund zu faehrt, bringt es nichts wenn man statt 50 mit 25 darauf zu haelt, das bringt doch dem Problem gar nicht.
    Es geht eben nicht darum langsamer zu fahren, sondern das Steuer herumzudrehen


    Zitat Zitat von Teylen Beitrag anzeigen
    Vielleicht wieso es sinnvoll sein soll weniger zu fahren, also nur ein bisschen die Umwelt zu vermutzen als normal zu verschmutzen was ja ueber kurz oder lang das selbe Ergebnis bringt.
    Ich sehe das so: Je langsamer die Umweltverschmutzung fortschreitet, deste mehr Zeit hat die Wissenschaft Alternativen zu entwickeln.
    Nehmen wir wieder das Auto. Früher wurden Altautos zu couchtischgroßen Metallwürfeln zusammengepresst. Heute werden sie zu 80 % recycelt.

    Zitat Zitat von Teylen Beitrag anzeigen
    Vielleicht auch was mit den Millionen anderer Autos ist und wie das im Kontext zu aufstrebenden Regionen steht denen ich von Herzen eigentlich wirklich doch goenne wenn sie nicht mehr so elend arm sind.
    Ich missgönne den Indern, Chinesen und Co auch nicht, wenn sie aus ihrer Armut herauskommen. Ich bezweifle nur dass der Weg der richtige ist.

    Zitat Zitat von Teylen Beitrag anzeigen
    Ich fahre auch mit dem Auto einkaufen, obwohl ich zudem Supermarkt auch in 10 Minuten zu Fuss gehen koennte.
    Das mache ich auch. Ich kombiniere allerdings meinen Einkauf mit dem Einkauf meiner Eltern. Weder meine Mutter noch mein Vater können größere Gewichte schleppen und ich verbinde den Einkauf mit dem Nachhauseweg.
    Früher kam ich heim um dann mit meinen Eltern einkaufen zu fahren. Heute wird kombiniert und somit Fahrweg gespart.
    Mir entsteht dadurch absolut kein Nachteil. Im Gegenteil, eher ein Zeitersparnis

    Zitat Zitat von Teylen Beitrag anzeigen
    Im Grunde ist das Problem fuer die Umwelt nicht das zuviel gefahren wird sondern das ueberhaupt gefahren wird.
    Da ist es wieder. Dieses destruktive Schwarz-Weiß-Denken. :undecide:


    Zitat Zitat von Teylen Beitrag anzeigen
    Meiner Meinung nach nicht.
    Denn irgendwie setzt es das ganze schon in eine Relation wenn man vergleicht was der Auto oder Luftverkehr machen, also beide jeweils um die 2% und man sich dann ansieht was sonst noch dazu beitraegt.
    Autos und Luftverkehr sollen nur 2 % ausmachen?
    Das kommt mir jetzt etwas tiefgestapelt vor.

    Zitat Zitat von Teylen Beitrag anzeigen
    Auch denke ich das man sich von den Schafen, bei entsprechend vegetarischer Lebensweise, mit Baumwolle und weniger Schafsfleisch, doch noch eher trennen koennte als von Autos und Flugreisen.
    Erzähl das denen, die gerne Schafsfleisch essen. Du willst nicht aufs Auto verziechten, die nicht auf ihren Braten.
    Und ich persönlich bevorzuge Kleidung aus Baumwolle anstatt aus Kunstfaser. *grusel*

    Zitat Zitat von Teylen Beitrag anzeigen
    Weil Rechner, Backbone Server Energie verbrauchen und Schadstoffe ausstossen.
    Das hierbei fuer das Internet 2% CO2 anfaellt, also genauso viel wie bei dem Flugverkehr, kam im Zuge der Diskussion um die neue Oeko-Suchmaschine (Ecocho) auf.
    Okay, Energieverbrauch leuchtet ein.
    Cool, da ich ja keine Flugreisen mache, "darf" ich ins Internet

    Zitat Zitat von Teylen Beitrag anzeigen
    Ich halte es in sofern fuer eine Pseudoaktion als das es nicht wirklich hilft.
    Schliesslich macht Kleinvieh, also z.B. nur wenn es noetig ist "Auto fahren", auch Mist. Man kann Muell trennen, aber der Muell als solcher verschwindet davon nicht. Auch wenn man so einkaeuft das man weniger Muell hat, hat man danach immer noch Muell.
    Aber eben viel weniger. Wer weiß, vielleicht gelingt es der Forschung ein Verfahren zu entwickeln, dass noch weniger Müll übrig bleibt. Oder dass fast alles recycelt werden kann.

    Zitat Zitat von Teylen Beitrag anzeigen
    Ist das nicht etwas sehr optimistisch?
    Ich hab grad meine optimistische Phase

    Zitat Zitat von Teylen Beitrag anzeigen
    Wenn man im Mittelalter waere, haette man hauptsaechlich nur natuerliche CO2 Produzenten, was sich in den normalen Kreislauf fuegen wuerde. Wir sind aber nicht mehr im Mittelalter, nicht mals mehr nahe dran und ein Auto ist nicht so natuerlich wie ein Schaf, quasi ueberhaupt gar nicht von der Natur vorgesehen.
    Und ich will auch gar nicht ins Mittelalter zurück. Die hatten ja kein Internet
    Das mit dem Mittelalter war als Beispiel gemeint. Selbst im Mittelalter - ohne den ganzen modernen Technikkram - gab es CO 2 Ausstoß.

    Zitat Zitat von Teylen Beitrag anzeigen
    Wenn wir nun alle weniger Auto fahren bringt es wenig.
    Bin ich anderer Meinung, aber ich sitze im Glashaus und bin von daher still

    Zitat Zitat von Teylen Beitrag anzeigen
    Weil irgendwann wollen alle Menschen so wohlhabend werden um ein Auto fahren zu koennen .....
    Wollen alle Menschen das? Wirklich?
    Für die besteht Wohlstand jetzt darin ein Auto fahren zu können. Andere Menschen empfinden Wohlstand vielleicht darin, nicht mehr auf ein Auto angewiesen zu sein.

    Zitat Zitat von Teylen Beitrag anzeigen
    Auch Energie Sparlampen gehen irgendwann kaputt und machen dann einen Muellberg an dem die Menschheit irgendwann erstickt. Solarzellen sparen Energie, aber wenn sie kaputt sind, sind die giftig wie noch was.
    Es macht aber schon einen Unterschied, ob ich in einem Jahr z. b. 27 Glübirnen oder eine Energiesparlampe wegwerfe. Die Zahlen sind jetzt als Beispiel völlig aus der Luft gegriffen. Also bitte nicht daran aufhängen.

    So genau kenn ich mich mit Solarzellen nicht aus, aber früher war eine Solarzelle so groß wie ein DIN-A 4 Blatt. Da hieß es "viel zu unwirtschaftlich, viel zu groß".
    Heute sind Solarzellen mitunter so groß wie ein Fingernagel. --> Fortschritt.

    Zitat Zitat von Teylen Beitrag anzeigen
    In Belgien werden die Autobahnen beleuchtet - in den Gebieten wo man es sich finanziell leisten kann - daneben sind Banken, wo vielleicht noch gearbeitet wird, harmlos.
    Ich weiß gar nicht mehr, ob die Autobahnen in Deutschland beleuchtet sind. Meine letze "Nachtfahrt" auf der Autobahn ist schon ziemlich lange her. Ich glaub aber eher nicht. Wozu auch.
    Und in der von mir erwähnten Bank wird um 1 Uhr nachts nicht mehr gearbeitet. Aber wenn, dann wäre das okay. Nur das Anstrahlen der Bank von außern nicht. In meinen Augen.

    Zitat Zitat von Teylen Beitrag anzeigen
    9 Mio Elektroautos sind umweltteschnisch immernoch ein riiiiiiiesen Problem.
    Vom Energie Faktor, Schrottfaktor und was sie so an Dreck machen.
    Was machen den Elektroautos noch für Dreck?
    Was für ein Energiefaktor meinst du?
    Und Schrottfaktor? So ein Auto hält ja schon ein paar Jahre und wird nicht nach 2, 3 Jahren auf den Müll geworfen.

    Ich finde du siehst das zu schwarz und zu einseitig.


    Zitat Zitat von Teylen Beitrag anzeigen
    Nun und woher sollen dann Laender wie China bzw. dessen arme Bevoelkerung das ganze Geld nehmen um sich technologisch weit entwickelte Elektroautos zu leisten wo das hier schon nicht klappt?
    Warum das hier nicht klappt? Weil die Lobby der benzinproduzierenden Ländern hier einfach zu einflussreich ist. Denen würde es bös stinken, wenn auf einmal die Mehrheit der Leute Elektroautos fahren würden. Dann würden die nämlich auf ihrem Benzin sitzen bleiben und ihre Einnahmequelle versiegen. Das ist der Grund.

    China hat sich den Transrapid leisten können. Wer will findet einen Weg. Aber man muss ihn auch finden wollen.
    Und ich rede ja nicht von den "Kleinen" Chinesen und Indern.

    Zitat Zitat von Teylen Beitrag anzeigen
    Den Zug haben die zudem von den Deutschen gekauft [ob es Umwelt technisch gut gewesen waere / ist in Deutschland die Trassen dafuer hochzuziehen bezweifele ich].
    Ich weiß. Deswegen habe ich den Transrapid ja erwähnt.
    Da entwickeln wir Deutschen einen Zug, der schneller und für die Umwelt - ich sag jetzt nur Schaf- und Rinderherde - besser wäre und was machen wir? Wir beschließen, er ist nicht rentabel wegen Lärm bla bla und verkaufen ihn ans Ausland.
    Also sowas von einem Eigentor ist selten.

    Zitat Zitat von Teylen Beitrag anzeigen
    Laut N-TV eine Aussage von Merkel zur aktuellen Reiskrise:
    "Wenn die plötzlich doppelt soviel Nahrungsmittel verbrauchen als sie das früher gemacht haben und dann auch noch 100 Millionen Chinesen beginnen Milch zu trinken, dann verzerren sich natürlich unsere gesamten Milchquoten und vieles andere"
    Okay. Aber schon mal auf die Idee gekommen, dass das nur als Beispiel herhalten musste und sie das nicht wirklich gemeint hat?

    Zitat Zitat von Teylen Beitrag anzeigen
    Nun oder Merkel laut Focus.de:
    „Wenn in Indien plötzlich 300 oder 400 Millionen Menschen zwei Mal essen am Tag, wo sie früher nur ein Mal gegessen haben, dann hat das natürlich einen großen Einfluss“
    Natürlich. Da hat sie ja auch recht. Das heißt aber im Umkehrschluss nicht, dass sie den Indern die zweite Reismahlzeit vergönnt.

    Wenn wir hier in Deutschland plötzlich alle Vegetarier werden würden, hätte das auch einen enormen Einfluss auf den Fleischmarkt.
    Diese Aussage heißt nicht, dass alle Deutschen jetzt Vegetarier werden müssen.

    Zitat Zitat von Teylen Beitrag anzeigen
    In der kurz Fassung, der Reispreis ist um knapp das dreifache explodiert, Indien hat darauf hin zur Sicherung / Deckung des Eigenbedarfs den Reisexport komplett dicht gemacht. Weshalb die Reisboersen relativ leer sind und nicht nur in amerikanischen Supermaerkten der Reis stark rationiert wird sondern auch Arme Laender sich nicht mehr mit dem Grundnahrungsmittel eindecken koennen.
    [Es betrifft auch noch andere Lebensmittel, aber wohl hauptsaechlich Reis]
    Ich bin den Links nicht gefolgt, hab jetzt keine Zeit dazu. Daher:

    Warum ist der Reispreis explodiert?
    Außerdem betrifft diese Maßnahme ja nicht nur die reichen Industrieländern, sonder eben auch die anderen Länder. Eine Folge der Globalisierung.

    Zur Aufheiterung: An mir liegts nicht. Ich bevorzuge eher Kartoffeln.

    Zitat Zitat von Teylen Beitrag anzeigen
    Weil sie bei sich nicht genug herstellen koennen, deswegen kaufen wir hier doch auch Reis aus Asien. Wobei Milch nicht nur verzehrt wird sondern Laktose Konzentrat auch noch als Arbeitsstoff Anwendung findet (Angeblich in Autoreifen und sowas).
    Autoreifen! Kaum vorstellbar, aber wer weiß. Da will ich mich nicht aus dem Fenster lehnen.
    Mich hat es nur gewundert, weil doch die meisten Asiaten eine Laktoseunverträglichkeit haben. Und auf einmal brauchen die "unsere" Milch.

    Öhm... wir schweifen ab.

    Klimawandel war das Thema und nicht Globaler Handel.

    .


    Staffel II (2) dienstags im Nachtprogramm auf Pro7MAXX (Doppelfolgen)

    Staffel XII (12) montags 21:05 Uhr auf Pro7MAXX


    Staffel XIII (13) montags 20:15 Uhr auf Pro7MAXX

    Staffel XV (15) donnerstags auf CW

  7. #67

    Standard AW: Klimawandel ist nicht mehr umkehrbar!

    Das Problem an diesem Thread ist im Moment, daß ich hier so viel schreiben könnte, daß ich nicht mehr zu meiner Magisterarbeit käme... arrgh.

    ETA: Vielleicht picke ich mir über die nächsten Tage ein paar Aspekte heraus und laß mich dazu ein wenig aus, nach und nach. Ich kann's mir heute einfach nicht leisten, mich mehrere Stunden mit einem Posting hier zu beschäftigen.

    Anmerkung: Das Buch "Six Degrees" von Mark Lynas ist echt empfehlenswert - finden auch echte Wissenschaftler: http://www.realclimate.org/index.php...1/six-degrees/

    Anmerkung 2: Wenn ich schon dabei bin, Bücher zu empfehlen - Teylen fragt, weshalb für mich der Kapitalismus ein großer Teil des Problems ist, bzw. vielleicht sogar das Problem schlechthin. Die Antwort darauf ist zu lang, als daß ich sie hier und jetzt geben könnte, aber sie wird in aller Ausführlichkeit gegeben in "Der eindimensionale Mensch" von Herbert Marcuse. Nicht ganz einfache Lektüre - aber auch heute noch eine extrem klarsichtige und aufrüttelnde Kritik an unserem derzeitigen Wirtschafts- und Gesellschaftssystem (und auf die Teile des Buches, die man aufgrund mangelnder philosophischer Vorbildung nicht so gut versteht, kann man zur Not auch verzichten: der Rest ist auch ohne die Exkurse in die Philosophiegeschichte noch ziemlich überzeugend.) http://www.amazon.de/eindimensionale...9993179&sr=8-1

    So, und jetzt mach ich den Computer aus. ;-)
    Geändert von Hmpf (05.05.2008 um 15:14 Uhr) Grund: Ergänzungen; noch mehr Ergänzungen

  8. #68

    Standard AW: Klimawandel ist nicht mehr umkehrbar!

    Ach, wißt Ihr was? Ich poste hier einfach mal meine Zusammenfassung des Marcuse-Buches aus meiner Hausarbeit, die ich darüber letztes Semester geschrieben habe. Ist zwar lang, aber immer noch kürzer als das Buch. *g*

    2. Herbert Marcuse: One-Dimensional Man

    One-Dimensional Man is a philosophical critique of advanced industrial society, both in its capitalist and in the (nominally) socialist varieties of Marcuse's time. Marcuse considers this form of society as fundamentally unfree and irrational due to its underlying ideology, a distorted technological rationality which reduces man and nature to the status of instrumentalities. This technological rationality pervades the entire society. It is embodied in the process of production and the productive apparatus itself and can therefore not be overcome simply by transferring ownership of said apparatus to another social group. A real, qualitative change of society would require a change in its technical basis as well as changes in its political and economic organisation.
    Marcuse believes that thought and reality are fundamentally antagonistic, with thought the realm of absolute truths against which the imperfect reality can – and, in fact, must - be measured. Thought transcends and negates the established reality. It projects more rational ways of being and has thus a normative, imperative, and political quality.
    The central idea in Marcuse's criticism of advanced industrial society is the idea of freedom. Its lack in the established society is his main point of criticism, and freedom is also the central feature of the potential better society that apart from this most important requirement Marcuse only sketches out vaguely.
    Marcuse's concept of freedom belongs to the sphere of thought, of absolute truth and true rationality. It can only ever be partly realised in reality, but it demands to be realised as far as possible in a truly rational society. True rationality is aimed towards the reduction of ignorance, destruction, and repression, and a society is truly rational only if it achieves the highest amount of mental, political and economic freedom for the individuals living in it that can be achieved with the technical and material resources available at that point in history. Since industrial civilisation is theoretically capable of providing a much higher level of individual freedom than it currently does, it is irrational in its current form.
    The material prerequisite of freedom, according to Marcuse, is freedom from want, the end of the struggle for existence - what Marcuse calls the pacification of existence. This is the true end of undistorted technical rationality. It is technically within the reach of advanced industrial society - achievable through the mechanisation of labour, a reduction of destructive over-development, and a fair distribution of social wealth. Pacification would require mastery of nature, but not its destruction. In political and social terms it would mean not an increase but a reduction of power and domination over human beings, who would no longer be forced to compete against each other and perform alienated labour to survive. The pacification of existence would then lead to qualitatively different relations between people, and between people and nature, with both human beings and nature regaining a distinct value independent of their utility in the productive process.
    A pacified existence would also provide people with the free time and energy necessary to determine for themselves their true needs and desires. All further development resulting from this would mean a qualitative break with the previous direction of progress, and Marcuse suggests that at this point aesthetic qualities could enter technology, and people could begin to develop a way of life more genuinely in tune with all, and not just the material human needs.
    A change towards a more rational society, however, is unlikely since according to Marcuse advanced industrial society is totalitarian and closed against qualitative change. It perpetuates itself by virtue of its efficiency at providing an increasing standard of living for increasing numbers of people on the basis of an interlocking welfare and warfare state. Since it appears to allow great numbers of people a good life this system seems to its subjects to be a good one, and, increasingly, the only truly rational one. Any conflict with it or resistance to it appears socially useless and neurotic.

    2.1. One-Dimensional Thought

    Advanced industrial society undeniably achieves a high standard of living for large numbers of people; however, as Marcuse points out, it does so at a great cost to the environment and to people in less privileged countries. Its constantly rising productivity is founded on destruction and oppression. Also, for all the quality of life it provides, the established society preserves the necessity for people to spend a large part of their lives doing work that is at best merely alienated, at worst deeply irrational and destructive. The economy is dependent on the constant maintenance of a state of military alertness and on the incessant production and satisfaction of new needs. In Marcuse's view these needs are false needs because they do not arise from within the individuals but are impressed upon them from without, by a marketing or propaganda machinery. The easy satisfaction of these false needs helps to cement the status quo.
    The destructive and oppressive elements in the organisation of advanced industrial society are seen by its members as unfortunate but unavoidable side-effects of progress that are 'absolved' by its achievements. The relatively comfortable style of living maintained even for the less fortunate members of society by the welfare state and the sense of threat from without that is the result of what Marcuse calls "the Warfare State" serve to contain conflicts and doubts about the established society. Also, a lack of free time and energy as well as a tendency towards the reduction of privacy, i.e. the reduction of the time and inner space necessary for reflection, combine to make the development of a critical consciousness difficult.
    Advanced industrial society is therefore characterised by a mode of thought that only knows one dimension, that of the factual reality of the established society. The other dimension of reality, the dimension of thought, of what could be instead of what is, is disregarded. It is considered irrational because it contradicts the established society, although it is actually precisely this contradiction that makes it more rational than said society.
    Marcuse observes one-dimensional thinking in all areas of modern culture. In science it takes the form of a narrow positivism which can only describe and quantify facts, but cannot judge the purposes its findings are put to, nor explain facts in their historical dimension. This positivism, which is also found in philosophy, relegates values and concepts that transcend the current society to a wholly separate, subjective dimension, rendering them irrelevant to the dimension of facts and science and thereby rendering science artificially - falsely - neutral. As for art - and especially those areas of art that used to constitute the realm of higher culture, which according to Marcuse was traditionally founded on its opposition to and negation of the established society - here the loss of any contrasting dimensions turns art from a subversive instrument of reason into an instrument of affirmation and containment.
    In the one-dimensional view of the world the very idea of qualitative social change becomes impossible. Social problems are perceived as individual problems without any connection to a larger context, to be solved by therapy, or better technical management of a particular situation. Therapy in this sense serves to better attune the individual to society, whereas what is really needed would be to change society in a way that would make it serve the individuals' needs better.


    ETA: Marcuse sieht also das Problem nicht so sehr im Kapitalismus allein, sondern vielmehr in der Industriegesellschaft. Damit hat er natürlich recht. Ich benutze das Wort 'Kapitalismus' im Moment meist als quasi-Synonym für die Industriegesellschaft, weil die Form der Industriegesellschaft, die wir im Moment haben, nun einmal eine kapitalistische ist, und verschiedene Mechanismen innerhalb des Kapitalismus die Probleme der Industriegesellschaft meiner Meinung nach verstärken.

    Okay, jetzt bin ich aber wirklich erstmal weg. Für den Rest des Tages, mindestens.
    Geändert von Hmpf (05.05.2008 um 15:37 Uhr) Grund: Noch ne Ergänzung.

  9. #69

    Standard AW: Klimawandel ist nicht mehr umkehrbar!

    Verdammt, ich komm einfach zu nix.

    Also, auch wenn ich keine Zeit habe, hier im Detail auf Sachen zu antworten im Moment, hier ein paar Websites zum Weiterlesen. Witzigerweise sind die besten Umwelt-Websites heutzutage amerikanisch...

    http://grist.org/

    - besonders interessant finde ich gerade diesen Artikel hier: http://gristmill.grist.org/story/2008/5/18/14359/9757, und, gerade nach meinem Marcuse-Posting hier kürzlich: http://gristmill.grist.org/story/2008/5/19/121934/825

    http://www.worldchanging.com/

    - hier besonders interessant der Prinzipienkatalog: http://www.worldchanging.com/archives//006845.html

  10. #70

    Standard AW: Klimawandel ist nicht mehr umkehrbar!

    Ziemlich guter Artikel: "Why Listen to Scientists?":

    http://www.onlineopinion.com.au/view...le=7418&page=1

Seite 4 von 4 ErsteErste 1234

Aktive Benutzer

Aktive Benutzer

Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)

Ähnliche Themen

  1. Firefox will nicht mehr :(
    Von Lightshade im Forum Games, Software & Technik
    Antworten: 33
    Letzter Beitrag: 09.06.2010, 13:07
  2. Was hatten wir lange nicht mehr?
    Von DRD 1812 im Forum FARSCAPE: Verschollen im Weltall
    Antworten: 11
    Letzter Beitrag: 13.11.2004, 15:48
  3. Enterprise nicht mehr am Samstag
    Von Firestorm im Forum STAR TREK: Where no man has gone before...
    Antworten: 12
    Letzter Beitrag: 18.10.2003, 23:15
  4. Spaceassault nicht mehr Gratis!
    Von Last_Gunslinger im Forum Games, Software & Technik
    Antworten: 6
    Letzter Beitrag: 15.02.2003, 23:26
  5. Bin zwar nicht mehr neu hier...
    Von flower1108 im Forum Vorstellungsgespräche, Grüße & Glückwünsche
    Antworten: 9
    Letzter Beitrag: 30.05.2001, 19:04

Als Lesezeichen weiterleiten

Als Lesezeichen weiterleiten

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •