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Thema: Facebook: Nützliche Erfindung oder digitaler Überwachungsstaat?

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  1. #10
    Administrator Avatar von Dr.BrainFister
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    Standard AW: Facebook-Gesichtserkennung: Totale Überwachung oder sinnvolles Feature?

    Zitat Zitat von cornholio1980 Beitrag anzeigen
    Weil es hier um die gesichtserkennung geht - für ALLE Nutzer, nicht nur für die unter 16-jährigen.
    Es ist immer wieder spannend, zu sehen, wie in Diskussionen versucht wird, die Argumente des Gegenübers zu entkräften, indem man den "Thema verfehlt"-Stempel rausholt. In diesem Fall ist das leider etwas zu offensichtlich, lieber Corny. Da musst du dir schon eine bessere Strategie einfallen lassen.

    Facebook wird von unterschiedlichen Altersgruppen genutzt und ist insofern auch in seinen Risiken unterschiedlich zu bewerten. Wenn man diese Unterscheidung ausblendet, läuft das letztlich auf eine undifferenzierte WischiWaschi-Diskussion hinaus. Würde es sich bei den Kindern (!) und Jugendlichen, die Facebook verwenden, nur um eine winzige Minderheit handeln, könnte man dieses Thema vielleicht als geringfügig wichtig abhaken. Ich bin mir aber ziemlich sicher, dass gerade die jüngeren Mitglieder einen erheblichen Teil dieser Plattform ausmachen. Da ist es doch nur legitim, bei neuen Features zu hinterfragen, inwiefern sie für vom Gesetz her unmündige Nutzer ein zusätzliches Risiko darstellen. Schließlich werden auch die Straßenverkehrsregeln nicht für alle Altersgruppen gleich definiert. Diese Unterscheidungen gibt es aus gutem Grund in fast allen gesellschaftlichen Bereichen.

    Darf ich deiner Argumentation entnehmen, dass du bei allen anderen Nutzern in der Gesichtserkennung kein Problem siehst?
    Nein, darfst du nicht. Aber das ist eines der Probleme, die mir als erstes in den Sinn kamen, als ich von diesem neuen Feature gelesen habe. Die übrigen Kritikpunkte wurden hier bzw. in dem eingangs verlinkten Artikel ja bereits von anderen Schreiberlingen vertieft.

    Ich kann jedenfalls nur erneut betonen: Angesichts der Tatsache, dass diese tags auch schon in der Vergangenheit möglich waren - nur halt manuell - verstehe ich bei der "automatischen" Gesichtserkennung ... die Aufregung nicht.
    OK, du wiederholst dich und ich wiederhole mich auch... Die Gesichtserkennung ist ein zusätzlicher Baustein im Getriebe der datensammelwütigen Social-Networks. Das Erfassen und Zuordnen persönlicher Daten wird damit deutlich erleichtert. Anstatt hunderte von Bildern abzugrasen und darin dann vielleicht zufällig jemanden zu entdecken, kann man dies nun ganz einfach automatisch erledigen lassen.

    (die wie gesagt noch dazu nichtmal vernünftig funktioniert bisher, meiner Erfahrung von letzter Woche nach)
    Auf dieses "Argument" sind wir nun schon merhmals eingegangen. Was willst du uns denn damit sagen? "Regt euch erst auf, wenn es richtig funktioniert?" Sorry, aber wir sind uns doch wohl einig, dass solche Features stetig in ihrer Funktionalität verbessert werden. Der technische Stand kurz nach der Veröffentlichung ist also kein Maßstab für die Bewertung der potentiellen Risiken, die in dieser Software stecken könnten.

    Man kann auf Facebook viel schlimmere Sachen anstellen wenn man unvorsichtig und naiv ist, als dass man in einem Photo getaggt wird . Also müsste das dann aus deiner Sicht eigentlich konsequenterweise heißen: Facebook abschalten. Es lebe der Schutz der Bevölkerung vor sich selbst!
    Man kann immer irgendwo irgendwas Schlimmeres anstellen. Das ist ein Totschlagargument im Stil von "Wir brauchen keinen Gesundheitsschutz für die Bevölkerung, weil man sowieso jederzeit und überall sterben kann."

    Natürlich lassen sich nie alle Risiken komplett vermeiden. Das heißt aber nicht, dass man immer wieder neue hinzufügen muss. Und wenn man es schon tut, müsste man den Usern zumindest die Freiheit geben, die Nutzung dieser Features abzustellen. Solche Optionen sollten aber nicht nur irgendwo versteckt verfügbar, sondern leicht zugänglich sein. Wie Bademeister schon sagte, wäre es für die Facebook-Betreiber technisch kein Problem, ihre Datenschutzeinstellungen transparenter zu machen und die Abschaltung einiger unerwünschter Funktionen zu ermöglichen, die man momentan gezwungenermaßen hinnehmen muss.

    Auch das "Niemand muss sich bei Facebook anmelden"-Argument überzeugt mich nicht. Der Gruppendruck, an solchen Social Networks teilzunehmen, ist inzwischen nicht nur bei Jugendlichen sehr hoch. Als Erwachsener muss man sich inzwischen genauso rechtfertigen, wenn man nicht "dazugehört". Sowohl im Studium als auch von Kollegen im Job wird mittlerweile immer mehr erwartet, dass man sich über Facebook & Co. untereinander vernetzt. Wer dazu bewusst "Nein!" sagt, wird oft als Spielverderber hingestelllt. Oder als jemand, der sich nicht voll ins Team bzw. in die Clique einbringen will.

    Hinzu kommt, dass sich viele User vor einigen Jahren bei Facebook noch unter ganz anderen Bedingungen angemeldet hatten. Im Laufe der Zeit wurden dann immer neue Datensammel-Features hinzugefügt. Durchschnitts-User, die von der Materie nicht so viel Ahnung haben, verlieren da wahrscheinlich schnell den Überblick. Aber auch erfahrenere Facebook-Mitglieder werden irgendwann vor die Wahl gestellt, was ihnen wichtiger ist: das über Jahre gepflegte Online-Netzwerk oder die eigene Privatsphäre und Datensicherheit? Viele wollen ihre Kontakte wahrscheinlich nicht verprellen und beißen dann lieber in den sauren Apfel anstatt sich konsequent von Facebook zu verabschieden. Die Betreiber sind sich dieser Zwickmühle sicherlich bewusst und reizen sie zugunsten ihres Mitgliederdatenverkaufskonzepts immer weiter aus.
    Geändert von Dr.BrainFister (13.06.2011 um 11:52 Uhr)
    "Wissen sie woraus der Leberkäs gemacht wird? Aus den Resten der Knackwurst. Und die Knackwurst? Aus den Resten vom Leberkäs. So geht das ewig weiter: Leberkäs, Knackwurst, Leberkäs, Knackwurst..." - Simon Brenner (Josef Hader) in "Silentium"

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