Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Fantasy / SF in "altem" Stil
summerwine
17.05.2009, 15:52
Ich hab mal das Alte in Anführungszeichen gesetzt. Aber mein Eindruck bei aktueller, SF/Fantasy ist, als würde man durch die Geschichten gehetzt, wie ein Tourist auf einer Tour mit dem Motto "Europa in zehn Tagen". Ich würde gerne etwas lesen bei dem man durchaus mal länger auf einer Welt verweilt. Stimmungen, Gerüche, Traditionen, Völker, Geräusche, Eigenarten von Dialekten, Sprachen, etc beschrieben werden und wo man sich in den Welten mal verlieren kann. Ein Buch für lange Winterabende, oder so. Durchaus im Herr der Ringe oder Dune Stil (einige meinen diese Bücher könne man auf die Hälfte kürzen - würg !!!).
Welche Bücher kennt ihr, die man empfehlen kann? Habe ich nur ein schlechtes Händchen? Evtl. interessante Bücher übersehen, oder wird heute nicht mehr so geschrieben?:oO:
tubbacco
17.05.2009, 17:11
Dan Simmons Hyperion Cantos und Endymion: Tolle Scifi auf über 3000 Seiten. Mit das Beste was das Genre zu bieten hat.
Im Fantasybereich höre ich immer wieder von "A Song of Fire & Ice" (oder so ähnlich). Soll ziehmlich gut sein.
Die Geralt-Saga von Andrzej Sapkowski könnte auch einen Blick wert sein, wenn man eher auf düstere dreckige Fantasy wert legt. Die ersten beiden Bücher sind aber nur eine Kurzgeschichtensammlung, welche aber von den folgenden Bänden teilweise wieder aufgegriffen werden. Es sind aber noch nicht alle Teile in Deutsch erschienen.
nevermore
17.05.2009, 17:18
Meinst du jetzt aktuelle Bücher oder schon früher erschienene?
Bei aktuellen muss ich diesbezüglich auch passen. Bei klassischen dürfte im Bereich der Fantasy T.H. Whites "The Once and Future King"/"The Book of Merlyn" auf deine Beschreibung passen. Außerdem die Bücher von Jean-Louis Fetjaine, die Elfentrilogie und die zwei Merlin-Bücher.
Aus der Science Fiction vielleicht Arthur C. Clarkes ganz unterschiedliches "Rendezvous with Rama".
Fetjaine hätte ich jetzt auch empfohlen...
Welche Buchreihe aber auch super ist und, dies muss ich noch hinzufügen, ich halte sie besser als die HP-Reihe ist die "Artemis Fowl" - Reihe von Eoin Colfer. Der Autor ist auch ein sehr sympatisches Menschenkind und auf dem Boden der Tatsachen geblieben.
Artemis ist frecher, klüger und einfallsreicher als es Harry je sein wird.
summerwine
17.05.2009, 23:27
Dan Simmons Hyperion Cantos und Endymion: Tolle Scifi auf über 3000 Seiten. Mit das Beste was das Genre zu bieten hat.
Im Fantasybereich höre ich immer wieder von "A Song of Fire & Ice" (oder so ähnlich). Soll ziehmlich gut sein.
Die Geralt-Saga von Andrzej Sapkowski könnte auch einen Blick wert sein, wenn man eher auf düstere dreckige Fantasy wert legt. Die ersten beiden Bücher sind aber nur eine Kurzgeschichtensammlung, welche aber von den folgenden Bänden teilweise wieder aufgegriffen werden. Es sind aber noch nicht alle Teile in Deutsch erschienen.
klingt interessant. Werde gleich morgen beim Hugendubel auftauchen und nachsehen, bzw bestellen. Danke:thumbsup:
summerwine
17.05.2009, 23:29
Meinst du jetzt aktuelle Bücher oder schon früher erschienene?
Bei aktuellen muss ich diesbezüglich auch passen. Bei klassischen dürfte im Bereich der Fantasy T.H. Whites "The Once and Future King"/"The Book of Merlyn" auf deine Beschreibung passen. Außerdem die Bücher von Jean-Louis Fetjaine, die Elfentrilogie und die zwei Merlin-Bücher.
Aus der Science Fiction vielleicht Arthur C. Clarkes ganz unterschiedliches "Rendezvous with Rama".
Von den Klassikern kenne ich viel von Tiptree jr, Philipp K. Dick, Herbert etc. Ich suche eben neuere Sachen.;)
summerwine
17.05.2009, 23:30
Fetjaine hätte ich jetzt auch empfohlen...
Welche Buchreihe aber auch super ist und, dies muss ich noch hinzufügen, ich halte sie besser als die HP-Reihe ist die "Artemis Fowl" - Reihe von Eoin Colfer. Der Autor ist auch ein sehr sympatisches Menschenkind und auf dem Boden der Tatsachen geblieben.
Artemis ist frecher, klüger und einfallsreicher als es Harry je sein wird.
Danke...muss ich mir auch näher ansehen
summerwine
03.06.2009, 23:07
Danke für die Tipps. Ich bin jetzt bei Hyperion von Simmons hängen geblieben. Finde das ist genau der Stil den ich suche und man hält dabei eine richtige Schwarte in Händen.
tubbacco
04.06.2009, 13:50
Danke für die Tipps. Ich bin jetzt bei Hyperion von Simmons hängen geblieben. Finde das ist genau der Stil den ich suche und man hält dabei eine richtige Schwarte in Händen.
Auch der Nachfolger Endymion ist uneingeschränkt empfehlenswert.
"Song of Ice and Fire" von George RR. Martin (http://www.georgerrmartin.com/) kann ich auch nur empfehlen. Episch, lang, überraschend.
Außerdem "The Dresden Files" von Jim Butcher (http://www.jim-butcher.com/books/dresden/). Ist keine Fantasy wie man es nach Tolkien z.B. erwartet, aber sowas von lesenswert. Ein gelungener Mix aus Privatdetektiv-Story, Fantasy und Thriller.
summerwine
11.06.2009, 14:33
bin jetzt bei Hyperion weiter, aber es ist ziemlich düster, da kommt man schwer durch. Melancholiker sollte man dabei nicht sein. Die Situation mit den Bikura und Pater Dure`s Tod sind schon mehr als heftig.
Ich bin da eher der Typ der es gern hätte wenn ich bei der Lesereise ein paar freundliche Protagonisten begleiten könnte. Bei Stephen King ist das so (hab allerdings nicht viel von ihm gelesen). Da geht man eher in einer Gruppe von Freunden durch das Tal der Finsternis und ist nicht ganz so verloren.
tubbacco
11.06.2009, 20:49
Jede Episode hat ihren ganz eigenen Stil. Von traurig, melancholisch bis hin zu teilweise witzig und derbe (der Dichter) ist dabei alles vertreten. Allerdings sind die Schicksale aller Figuren mehr oder weniger heftig. Dabei fließt teilweise auch die Beschreibung von psychischer und physischer Gewalt mit ein. In dieser Hinsicht sind Simmons Werke nicht so leicht verdaulich, da er ziehmlich anschaulich schreibt.
Und ja, freundliche (sympatische) Personen gibt auch, teilweise auch von denen es man gar nicht erwartet.
summerwine
15.06.2009, 21:26
Mir machen drastische Szenen nicht aus, aber es geht halt schon eine ganze Weile durch eine düstere Szenerie. Das ist recht bedrückend, wenn auch grossartig geschrieben.
Martin Seebeck
12.05.2010, 23:45
Das bezog sich jetzt ausschließlich auf aktuelle Veröffentlichungen? Da bin ich nicht so up-to-date, aber bei dem Hinweis auf die Art Fantasy, bei der es möglich ist,
wenn ich bei der Lesereise ein paar freundliche Protagonisten begleiten könnte, fällt mir aus dem Stand die Jorian-Trilogie [Der Schmetterlingsthron (The Goblin Tower, 1968), Die Uhren von Iraz (The Clocks of Iraz, 1971) und Der ungeköpfte König (The Unbeheaded King, 1983)] von L. Sprague de Camp ein.
Hier eine Kritik mit kurzer Inhaltsangabe des ersten Bandes (http://www.x-zine.de/xzine_rezi.channel_alle.id_1599.htm) dazu …
Liest du auch Englisch? Und, wie wichtig ist dir der Plot, wie wichtig ist es, daß "etwas passiert"? Wenn du mit wenig Handlung und Spannung auskommen kannst, sondern - so wie ich - von fantastischer Literatur vorwiegend in eine andere Welt entführt werden möchtest, und außerdem noch Englisch liest, kann ich dir "Islandia" von Austin Tappan Wright empfehlen. Sehr viele grandiose Landschaftsbeschreibungen, ein bißchen Beziehungskram (es geht um einen jungen Diplomaten, der sich während seines Aufenthaltes in dem imaginären Land/Kontinent Islandia u.a. auch in einige Frauen dort verliebt), ein klein wenig Politik. Keine großen, epischen Schlachten oder so. Aber die Landschaften allein sind den "Besuch" schon wert, finde ich.
Außerdem könntest du es mal mit "Gormenghast" von Mervyn Peake versuchen. Sowohl Islandia als auch Gormenghast sind übrigens nicht einfach altmodisch, sondern tatsächlich alt - beide Bücher/Serien sind in den 40ern erschienen, glaube ich.
Auch sehr gut vom "virtuellen Reiseaspekt" her ist "Viriconium" von M. John Harrison, und vielleicht auch "City of Saints and Madmen" von Jeff Vandermeer. Das sind allerdings beides keine Romane, sondern Sammlungen von Kurzgeschichten und Novellen, die jeweils in der gleichen Welt spielen (mehr oder weniger).
Zum Thema "alter Stil" fällt mir außerdem noch "Johnathan Strange and Mr. Norrell" von Susanna Clarke ein, ein Roman, der in einem alternativen England im 18. Jahrhundert spielt, wo es Zauberei gibt (aber gar nicht Harry-Potter-mäßig). Das ist nämlich auch in puncto Stil und Erzähltempo dem Thema angepaßt.
Hmm... Und vielleicht wäre auch noch "Tigana" von Guy Gavriel Kay was?
Und natürlich das "Book of the New Sun" von Gene Wolfe - ein großartiger Zyklus von vier bzw. fünf Bänden (der fünfte kam erst sehr viel später und war ursprünglich nicht geplant), allerdings sprachlich - im Englischen - sehr anspruchsvoll und in der deutschen Übersetzung nicht zu empfehlen.
ETA: Whoops, jetzt hatte ich doch glatt noch was vergessen: Die "Chronicles of Thomas Covenant the Unbeliever" von Stephen R. Donaldson könnten auch noch was für Dich sein. Die Serie ist allerdings mittlerweile sehr umfangreich und ich finde die späteren Bände nicht so toll, daher würde ich mich da, glaube ich, an die ersten drei halten.
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