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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Beamten- bzw. Ämterschikane



Demona
05.06.2009, 16:39
Vorhin habe ich mal in ein Nachrichtenmagazin rein geschaut und man war mal wieder hinter den Hartz-IV-Schmarotzern her.
Grundsätzlich ist ja nichts dagegen zu sagen, aber es kommt ja manchmal fast so rüber, als wenn alle Sozialhilfeempfänger den Staat betrügen.
Was ist mit Politikern? Nun ja, in Großbritanien fallen sie alle gerade wie die Fliegen und es sieht so aus, als wenn die Ratten das sinkende Brownschiff verlassen.
Ich war schon auf Hartz IV und bin es momentan leider noch. Max und mir stehen € 1.178 (inkl. Kindergeld) im Monat zu. Wenn ich nicht jeden Freitag von der Kirche in unserem Dorf Lebensmittel abholen würde, hätte ich Mitte des Monats nichts mehr zu essen.
Bei den zuständigen Ämtern bist du ein Mensch 3. Klasse und mittlerweile bin ich an einem Punkt, wo ich mittlerweile gegen 3 der dort Tätigen (bei einem frage ich mich echt, wofür der bezahlt wird) Dienstaufsichtsbeschwerden eingelegt hatte (und nicht nur eine). Auch war ich vor dem Sozialgericht schon erfolgreich.
Einer wollte von mir in dreifacher Ausführung bestätigt haben, dass ich meine letzte Stelle nicht deswegen verloren hatte, weil ich mit den Büro-PC`s nach Hause gegangen bin. Dann fiel ihm jede Woche irgendeine Unterlage ein, die er noch benötigte. Des weiteren berechnete er meinen Bescheid falsch, mit der Begründung, so wie es eigentlich korrekt wäre, würde es für ihn zuviel Arbeit bedeuten.
Der nächste schickte mir doch ernsthaft ein Schreiben, wo drin stand: "Bitte machen Sie Angaben darüber, wie es seinerzeit zu der Schwangerschaft kommen konnte.":???::gewalt: Mein Wutschrei im Treppenhaus war nicht von schlechten Eltern und danach gingen mir verschiedene Vorschläge durch den Kopf, um ihm die Entstehung menschlichen Lebens zu erklären.
Nachdem mir auch einige Freunde mit Erklärungen zur Verfügung standen, habe ich mich dann doch entschlossen, mal bei dem Chef von NRW anzufragen, ob er denn wüsste, was seine Mitarbeiter für Briefe verschicken. Nachdem das Postfach des besagten Mitarbeiters wegen Überfüllung fast zusammenbrach, ging ein Rundschreiben an sämtlich Mitarbeiter heraus, was ab sofort nicht mehr in Briefen stehen sollte und der Mann wurde versetzt.

Mittlerweile stehe ich da ein bisschen drüber, da mir diese Dinge eins eingebracht haben: Die Telefonnummern und Emailadressen der weitaus höheren Vorgesetzten und ich gebe mich - entschuldigt die Ausdrucksweise - mit dem Fußvolk nicht mehr ab.

Trotzdem ärgert es mich schon ein bisschen, dass die Hartz IV-Empfänger immer ein bisschen wie die Schmarotzer der Gesellschaft rüber kommen. Sicher gibt es da einige, auch ich kenne in meinem Umfeld solche Leute, aber man sollte doch nicht alle über einen Kamm scheren.

Wie sieht es bei euch aus? Hattet ihr schon Ärger mit Behörden oder Ämtern? Wie seid ihr damit umgegangen?

DerBademeister
08.06.2009, 13:30
Ich habe selber noch keine Erfahrungen mit der "Arbeitsagentur" (bei der nur 1 von 10 Mitarbeitern sich um Arbeitsvermittlung kümmert) gemacht. Ich höre und lese aber immer wieder über die Schikane die in vielen AA mittlerweile normale Behördenkultur zu sein scheint. Ich finde es sehr gut dass Du Dich dagegen wehrst, das sollten noch viel mehr Menschen tun, anders als über eine Abstimmung mit den Füßen lässt sich unser System nicht von dieser Metastase der großen Parteien befreien.

Ein Knackpunkt dabei ist meiner Ansicht nach, dass viele Menschen nach wie vor glauben dass man mit Hartz IV sehr bequem leben kann, bzw. sich sogar ein lockeres Leben machen kann. Mediale Kampagnen wie diese Sozialfahnder-sendungen oder Leute wie SPD-Sarazzin der 250.000 Euro im Jahr verdient und meint, ein HIV-Empfänger kommt auch locker mit der Hälfte des Geldes aus, tragen das Ihrige dazu bei. Dieses System trägt sich eben nur durch die Stigmatisierung von Armen und Arbeitslosen als faule Schmarotzer der hart arbeitenden Bevölkerung.

Ein sehr gutes und hörenswertes Beispiel ist diese Radiosendung vom SWR:


Information

Immer mehr Deutsche leben am finanziellen Limit und müssen mehrere Jobs annehmen, um sich über Wasser zu halten. Der Buchautor Markus Breitscheidel ist undercover in die Rolle eines Hartz-IV Empfängers geschlüpft und kam schneller als gedacht an seine finanziellen Grenzen. Als ungelernter Hilfsarbeiter musste er alle von der Arbeitsagentur vermittelten Tätigkeiten annehmen; als Leiharbeiter behandelte man ihn als Mensch zweiter Klasse. In SWR1 Der Abend sprechen wir unter anderem mit Markus Breitscheidel (Buchautor von "Arm durch Arbeit") und Prof. Gerhard Bosch, Institut für Arbeit und Qualifikation, Universität Duisburg-Essen.

http://www.ardmediathek.de/ard/servlet/content/1045490

Teylen
08.06.2009, 19:18
Ich war nur einmal auf einem deutschen Arbeitsamt.
Abgesehen davon das man wohl immer für Termine am Morgen eingeladen wird und in dem Arbeitsamt viele Leute sind. Man einen großen Stapel Papiere bekommt zum mit bringen und ausfüllen und so. Fand ich es eigentlich ganz okay.
Die Sachbearbeiter mit denen ich geredet habe waren durchweg nett, positive und höchstens vielleicht selbst etwas deprimiert das sie nicht mehr vermittelt bekommen.
Es gab Terminals die zwar nun nicht Hightech waren, mit so an der Seite Loch gestantzen eher unansehnlichen Ausdrucke. Auf denen aber das wichtigste stand.


Die belgische Arbeitsämter finde ich soweit coole.
Bekomme allerdings auch von denen noch kein Geld. ^^;
Die Räume sind hell und es war wenig Betrieb.
Sie haben tolle Computer Terminals da stehen mit denen man spie..ernsthafte Wissenstests machen kann. (Mein deutsch ist in Ordnung ^__^)
Die erste Sachbearbeiterin war total nett und hat mich auch gleich für den niederländisch Kurs für fremdsprachige angemeldet. Das wirkte sogar total unverbindlich. Zudem musste ich bisher noch kein Formular ausfüllen.
Der zweiten Sachbearbeiter war auch sehr nett, der hat mich für einen Kurs für Informatici eingeschrieben. Wirkte auch freiwillig. Und eine Mappe für Unterlagen, plus eine Stelle auf die ich mich bewerben konnte.
Spätesdens da habe ich gefragt ob es verpflichtend ist, kam zwischen den Zeilen raus das es durchaus so gesehen wird, und man die Mappe füllen soll. Aber irgendwie total stressfrei. Hab da auch erst eine Ausschreibung zum drauf bewerben erhalten.

Nunja, meine Erfahrung ist das die Leute hier wie in Deutschland freundlich sind wenn man auf die auch freundlich zu geht.


Mediale Kampagnen wie diese Sozialfahnder-sendungen oder Leute wie SPD-Sarazzin der 250.000 Euro im Jahr verdient und meint, ein HIV-Empfänger kommt auch locker mit der Hälfte des Geldes aus, tragen das Ihrige dazu bei.
Die sterben ja auch früher. *scnr*
Aber Hartz IV sollte man wohl eher H4 abkürzen als HIV ^^;

Nun aber so oder so, leben Hartz IV Empfänger nun mal auf die Kosten anderer. Ob sie sich bemühen oder nicht. Naja und mit dem Betrag kann man imho zurecht kommen.

DerBademeister
08.06.2009, 19:33
Ich finde die Abkürzung als HIV durchaus passend, denn die Stigmatisierung die damit einhergeht tritt sowohl bei der Krankheit, als auch bei der staatlich verordneten Armut auf. Das "Virus" Armut kann ebenso auch unverschuldet zuschlagen - es gibt genug HIV-Empfänger mit Ausbildung und akademischen Titeln.

nevermore
08.06.2009, 19:40
Ich hatte einmal Erfahrungen mit der Arbeitsagentur, vor zweieinhalb Jahren, als ich mich selbstständig machte und einen Antrag auf Gründungszuschuss stellte. Freundlich waren sie durchaus, aber ansonsten war der Eindruck nicht der beste.

Es fing damit an, dass man sehr erleichtert darauf reagierte, dass ich mich selbstständig machen will, denn vermitteln könnten sie Leute wie mich sowieso nicht. Dann wurde, nachdem ich Antrag und Businessplan persönlich dort abgegeben hatte, der Businessplan im Agenturteil 1 (die Agentur ist örtlich getrennt zwischen Vermittlung und Sachbearbeitung) verschlampt und man behauptete, ich hätte ihn nicht gebracht. Drei Wochen später tauchte er wieder auf und man erzählte mir, er hätte einen Posteingangsstempel von gestern (wie gesagt, ich hatte ihn persönlich dorthin gebracht und nicht mit der Post geschickt). Als dann der Antrag plus Plan von Agenturteil 1 nach Agenturteil 2 weitergeleitet wurde, kam auch nur die Hälfte dort an - diesmal war der Plan wo er sein sollte, aber der Antrag fehlte. Die ganze Handhabe erinnerte an die T-Com in ihrem schlimmsten Zeiten: Konsequente Durchstellung ins Call-Center, keine Chance, jemanden ans Telefon zu bekommen, der eigentlich dafür zuständig ist.

Als Existenzgründer oder Arbeitssuchender sollte man seine Zeit dazu verwenden können, seine Existenz aufzubauen bzw. sich eine Arbeit zu suchen, und nicht sich mit der Schlamperei der Agentur oder ARGE beschäftigen müssen. Ich höre mir das bei Demona seit geraumer Zeit an und finde es langsam unglaublich, was da abläuft. Es mag unter der Hartz IVlern durchaus Flaschen und Schmarotzer geben, das gibt der Agentur aber nicht das Recht, generelle Schikane zu betreiben. Abgesehen von der Zeit, die draufgeht, sich damit befassen zu müssen, richtet das auch psychologisch einen Haufen Schaden an. Wer Hartz IV empfängt, ist ohnehin nicht grade mit Erfolgserlebnissen gesegnet und sich dann ständig noch mit der ARGE herumärgern zu müssen, weil die absichtlich oder aus Unfähigkeit ihre Arbeit nicht ordentlich macht, trägt nicht grade dazu bei, optimistischer in die Zukunft zu sehen oder Energie aufzubringen, aus dieser Situation herauszukommen. Die Knebeln, die man Arbeitslosen anlegt, die Geld hinzuverdienen oder sich weiterbilden wollen, sind schon schlimm genug, aber wenn man den Leuten dann noch das Gefühl gibt, sie seien der letzte Dreck, dann wird wirklich jede Eigeninitiative abgewürgt.

Teylen
08.06.2009, 19:46
Ich finde die Abkürzung als HIV durchaus passend, denn die Stigmatisierung die damit einhergeht tritt sowohl bei der Krankheit, als auch bei der staatlich verordneten Armut auf.
Das ist doch, pardon, Bullshit.
Wenn ich meine Miete bezahlt habe hatte ich von meinem, eigentlich guten Gehalt, keine 1000€ übrig und konnte dennoch was beiseite legen. Neben meinem normalen Leben

Mit entsprechender Qualifikation findet man meiner Meinung nach auch Jobs.
(Wenn man nun natürlich irgendwas studiert was nachher kaum ein Mensch in einem Job gebrauchen kann)


Mal ganz abgesehen davon das ich es eine Dreistigkeit gegen über HIV positiven Menschen empfinde, die an der Krankheit elendig sterben (werden). Hauptsache geheult das die Erwerbslosigkeit / Tatenlosigkeit nicht noch besser belohnt wird.

Dr.BrainFister
08.06.2009, 20:06
...ein HIV-Empfänger...
ich wusste gar nicht, dass man HIV auch empfangen kann. bisher dachte ich, man infiziert sich damit? wer liefert das? UPS? :shocked:


.

Teylen
08.06.2009, 20:11
ich wusste gar nicht, dass man HIV auch empfangen kann. bisher dachte ich, man infiziert sich damit? wer liefert das? UPS? :shocked:
Da muß man aufpassen, da klingelt der Postbote zweimal, zack HIV da. :krank:

Demona
08.06.2009, 21:54
@ Teylen


Das ist doch, pardon, Bullshit.
Wenn ich meine Miete bezahlt habe hatte ich von meinem, eigentlich guten Gehalt, keine 1000€ übrig und konnte dennoch was beiseite legen. Neben meinem normalen Leben

Das freut mich für dich. Nach meinen Abzügen (Miete, Versicherung, Energie etc.) bleiben mir knappe 200 Euro. Das reicht dann gerade mal für Essen und Toilettenartikel. Ach ja übrigens ist da auch mein Kulturanteil von 1 Euro mit drin. Alleine schon der Eintritt im Deutschen Klingenmuseum ist höher und die sind sehr preiswert.
Ich musste sogar vor Gericht erkämpfen, dass der Amtsarzt der ARGE sicher kein psychologisches Gutachten ablegen sollte und das ich, auch wenn mein Sohn damals schon 13 Jahre alt, nicht voll gehen kann, da er chronisch krank war. Lt. Gesetz sollten Eltern bei Kindern über 12 voll gehen und es steht ihnen nicht zu, Halbtags zu arbeiten, wenn dieses Geld nicht zum Leben reicht.

Teylen
08.06.2009, 22:29
Das freut mich für dich. Nach meinen Abzügen (Miete, Versicherung, Energie etc.) bleiben mir knappe 200 Euro.
Du schriebst doch davor das du, so wie ich das verstanden habe, netto 1100 Euro hast. Wenn ich davon meine Miete abziehe, und versuche auf den Monat um zu rechnen was so an Versicherungen anfällt, komme ich durchaus noch auf etwa ~500 Euro zur Verfügung. Also für Essen, Kleidung, Hobbies und den Rest.

Zudem kriegt man doch als Hartz IV Empfänger die Wohnung bzw. Mietpreise je nachdem Wohnung bezuschusst bzw. bezahlt?

nevermore
08.06.2009, 22:35
Du schriebst doch davor das du, so wie ich das verstanden habe, netto 1100 Euro hast. Wenn ich davon meine Miete abziehe, und versuche auf den Monat um zu rechnen was so an Versicherungen anfällt, komme ich durchaus noch auf etwa ~500 Euro zur Verfügung. Also für Essen, Kleidung, Hobbies und den Rest.

Zudem kriegt man doch als Hartz IV Empfänger die Wohnung bzw. Mietpreise je nachdem Wohnung bezuschusst bzw. bezahlt?

Nein, das hat sie nicht geschrieben. Sie schrieb, sie habe 1.178 Euro inkl. Kindergeld. Netto bedeutet, es werden keine Steuern, Kranken-, Arbeitslosen- und Rentenversicherung abgezogen.

Haftpflichtversicherungen und ähnliches, wenn man sie hat, muss man dennoch bezahlen.

In Hartz IV ist im Unterschied zur früheren Sozialhilfe die Miete und Nebenkosten bereits enthalten. Die 1.178 Euro sind also inklusive Miete, Nebenkosten und Kindergeld. Die Regelleistung für eine alleinstehende Person, also der Betrag ohne Berücksichtigung von Miete und Nebenkosten, beträgt 351 Euro. Davon müssen alle Lebenshaltungskosten inkl. Versicherungen bezahlt werden. Siehe http://de.wikipedia.org/wiki/Arbeitslosengeld_II .

Teylen
08.06.2009, 22:47
In Hartz IV ist im Unterschied zur früheren Sozialhilfe die Miete und Nebenkosten bereits enthalten.
Also Wiki behauptet das bei Hartz IV die Kosten für Miete und Unterhalt gesondert abgerechnet werden. Und die tatsächlichen Kosten gezahlt werden, wenn angemessen. Das heißt neben den Regel- und Mehrbedarf .


Davon müssen alle Lebenshaltungskosten inkl. Versicherungen bezahlt werden.
Imho kann man von 351 Euro pro Person durchaus leben.
Das heißt essen kaufen, sich versorgen und die Versicherungen soweit nötig zahlen. Große Sprünge sind damit nicht drin. Aber das ist ja auch nicht Sinn des Arbeitslosengeld.

nevermore
08.06.2009, 22:51
Also Wiki behauptet das bei Hartz IV die Kosten für Miete und Unterhalt gesondert abgerechnet werden. Und die tatsächlichen Kosten gezahlt werden, wenn angemessen. Das heißt neben den Regel- und Mehrbedarf .

Wie man das nennt, ist Semantik. Fakt ist, im ausbezahlten AGLII in Höhe von 1178 Euro ist alles enthalten. Es gibt keine weiteren Wohn-, Nebenkostenzuschüsse und auch keine Hilfe zum Lebensunterhalt mehr.


Imho kann man von 351 Euro pro Person durchaus leben.
Das heißt essen kaufen, sich versorgen und die Versicherungen soweit nötig zahlen. Große Sprünge sind damit nicht drin. Aber das ist ja auch nicht Sinn des Arbeitslosengeld.

Wirklich. Zieh mal Telefon, Internet, GEZ, Kosten fürs Auto oder die Monatskarte für den Ortsverkehr auch noch mit ab. Interessant finde ich allerdings, dass du in deinem ersten Beitrag von 1000 Euro nach Abzug von Miete ausgingst, als du sagtest, du könnest davon gut leben - als sei das der Betrag, der einen Hartz IV-Empfänger zur Verfügung steht. In Wahrheit sind es 350 Euro. Kleiner Unterschied.

Simara
09.06.2009, 00:29
Sooo, jetzt mische ich mich auch mal ein.

Das mit der Miete kann so und so geregelt sein. Also mal wird sie vom Amt übernommen und der Betrag vom Auszahlungsbetrag abgezogen und mal bekommt der Hilfeempfänger den vollen Satz, muss aber die Mietkosten selber zahlen. Meist zahlt der Hilfeempfänger dann die Mietkosten selbst, wenn die Wohnung nicht angemessen ist.


Wie man das nennt, ist Semantik. Fakt ist, im ausbezahlten AGLII in Höhe von 1178 Euro ist alles enthalten. Es gibt keine weiteren Wohn-, Nebenkostenzuschüsse und auch keine Hilfe zum Lebensunterhalt mehr.

Entschuldigung, aber eine Verkäuferin hat auch nicht unbedingt viel mehr. Oder eine Friseuse. Und die geht immerhin für diesen Lohn arbeiten, was ein ALG-II-Empfänger nicht tut. Das darf man nicht vergessen.
Diese und andere Niedriglohngruppen bekommena uch keine Wohn- und Nebenkostenzuschüsse.



Wirklich. Zieh mal Telefon, Internet, GEZ, Kosten fürs Auto oder die Monatskarte für den Ortsverkehr auch noch mit ab. [....] - als sei das der Betrag, der einen Hartz IV-Empfänger zur Verfügung steht. In Wahrheit sind es 350 Euro. Kleiner Unterschied.

Nach Abzug aller Kosten und mit einem kleinen Sparbetrag sowie zusätzlicher Rentenversicherung habe ich - als Vollzeitkraft - auch nicht mehr. Bei mir sinds sogar eher nur 300,00 EUR.

Braucht ein ALG-II-Empfänger unbedingt Internet? Nein.
Kosten fürs Auto werden natürlich auch nicht übernommen, denn Auto ist in dem Fall Luxus.
Und wird GEZ nicht übernommen? Ich werde mich erkundigen.

Ich erinnere mich an einen Fall, da rief einer bei meiner Kollegin an und fragte an, ob das Amt ihm seine Autoraten übernehmen könnte :gaga:
Wenn ich das Geld für die Autorate nicht mehr aufbringen kann, kann ich ja auch nicht beim Amt anrufen und fragen, ob sie es übernehmen.
Also manchmal frage ich mich wirklich, auf was für Ideen die Leute kommen. :rolleyes:
Bei solchen Anfragen kann einem als Arbeiter schon mal die Galle hochkommen.

Man darf eines nicht vergessen: Die ALG-II-Empfänger oder H-4ler bekommen Geld ohne dafür zu arbeiten. Und woher kommt das Geld? Von den anderen, die arbeiten. Das ist ja okay, denn wir leben in einem Sozialstaat und jeder kann mal in die Situation kommen. ABER dann muss ich mich einschränken und zusehen, dass ich schnell wieder Arbeit bekomme.
Unglücklicherweise rutschen eben viele in dieses Lotterleben ab. Wieso arbeiten, wenn mich der Staat unterhält. Andere gehen 8 Stunden und mehr arbeiten und haben unter schnitt villeicht 200,00 EUR mehr als die ALG-II-Empfänger.

Und ich möchte hier nochmal darauf hinweisen, das Hartz IV oder ALG II dann ausbezahlt wird, wenn man entweder noch nicht gearbeitet hat oder länger als ein Jahr arbeitslos ist.

Und H4-ler mit HIV zu vergleichen find ich zum :kotz:

:schimpf: @Bademeister

.

Demona
09.06.2009, 00:38
@ Teylen


Imho kann man von 351 Euro pro Person durchaus leben.
Das heißt essen kaufen, sich versorgen und die Versicherungen soweit nötig zahlen. Große Sprünge sind damit nicht drin. Aber das ist ja auch nicht Sinn des Arbeitslosengeld.

Ich bekomme auch nicht die volle Miete, da die Heizkosten nur anteilig bezahlt werden und den Stellplatz für das Auto bezahle ich auch selbst. Da der zur Wohnung gehört, könnte ich ihn noch nicht mal ablehnen.
Zu den 351 Euro gehören, Telefon, Energie, Versicherungen, Kleidung, Lebensmittel, Hygieneartikel, Kultur etc. mit dazu.
Als ich als Teilzeit- bzw. Halbtagskraft nicht genug für meinen Lebnsunterhalt verdiente, durfte ich ca. 150 Euro behalten und ich bekam 20 cent pro Kilometer zur Arbeit.
anmerken möchte ich, dass mir auch mitgeteilt wurde, dass in den 351 Euro auch die Reperaturkosten für das Auto mit drin sind. Ich konnte die noch nicht mal als Sonderzahlung abrechnen. Max und ich sind beide brillenträger und er trägt eine Spange.
Ich habe zwar wieder eine Zuzahlungsbefreiung bei der Krankenkasse beantragt, aber wenn ich Pech habe, kommt irgend einer bei der ARGE auf die Idee und sieht die Rückzahlungen der Kasse als Sonderzahlungen und verlangt da dann Geld zurück.
Max bekommt nicht den vollen Satz, obwohl er die 17 überschritten hat und mehr zu sich nimmt wie ich. Dann versuch mal preiswerte Schuhe in Größe 48 zu bekommen. Allerdings bekomme ich für ihn 25 Euro mehr, wegen kostenaufwändiger Ernährung.

Ich bin der letzte, der jammert oder nicht arbeiten will. Letztes Jahr war ich voll arbeiten und hatte gerade mal knapp 200 Euro mehr wie mit hartz IV. Davon habe ich dann auch noch 111 Euro für die Monatskarte bezahlt. Sicher kenne ich auch Leute, die dafür noch nicht einmal aufstehen würden, aber dazu gehöre ich nicht.

@ Simara


Entschuldigung, aber eine Verkäuferin hat auch nicht unbedingt viel mehr. Oder eine Friseuse. Und die geht immerhin für diesen Lohn arbeiten, was ein ALG-II-Empfänger nicht tut. Das darf man nicht vergessen.
Diese und andere Niedriglohngruppen bekommena uch keine Wohn- und Nebenkostenzuschüsse.

Das stimmt so nicht. Die Gemeinde zahlt nach Überprüfung des Einkommens Wohngeld und da zählen auch andere Bestimmungen.

Dashan
09.06.2009, 06:40
Demona, tut mir leid, aber alles, was Du schreibst, bestärkt bei mir den Eindruck aus Deinem Eingangsposting, dass Du Deine Energie lieber auf den Kampf gegen die Behörden als auf Weiterbildung und eine besser bezahlte Arbeitsstelle verschwendest...

Dein Sohn ist 17? Von außen betrachtet, und da bleibt den allermeisten hier wohl nix anderes übrig weil wir Dich im RL nicht kennen, muss ich sagen, prima, dann kann er sich ja auch neben der Schule was suchen, was ihn später vielleicht mal weiter bringt. Oder macht er schon eine Ausbildung?

Du kannst Dir ein Auto leisten? Wow. Es gab Zeiten, da war ich trotz Vollzeitjob darauf angewiesen, dass meine Eltern mich in Sachen Auto unterstützen (sie wollten, dass ich eins habe). War nach meiner Ausbildung, ich hatte 1800 DM brutto. Und normale Miete (425 DM kalt) zu bezahlen und habe nichts erlassen bekommen. Ging auch irgendwie. Ich war allerdings neben dem Vollzeitjob an den WE und in meinem Urlaub noch nebenher arbeiten. War unglaublich anstrengend, aber dafür konnte ich mir einiges leisten, auf das ich sehr stolz war damals.

Ich kann mir schon vorstellen, dass man sich in eine H4-Abhängigkeit reinleben und damit irgendwie arrangieren kann. Aber ich muss es nicht gut finden als jemand, die seit sie aus der Schule ist, für sich selbst sorgt, ohne staatliche Hilfe, Bafög oder ähnliches.

nevermore
09.06.2009, 07:15
Das mit der Miete kann so und so geregelt sein. Also mal wird sie vom Amt übernommen und der Betrag vom Auszahlungsbetrag abgezogen und mal bekommt der Hilfeempfänger den vollen Satz, muss aber die Mietkosten selber zahlen. Meist zahlt der Hilfeempfänger dann die Mietkosten selbst, wenn die Wohnung nicht angemessen ist

Entschuldige, aber wie das administrativ abgewickelt ist, ist doch völlig irrelevant. Entscheidend, dass es im Unterschied zu dem, was Teylen glaubte, zu dem ALG2-Betrag von 1178 Euro hier keine Zuschüsse mehr gibt.

Dass man als Arbeitsloser kein Internet braucht, würde ich heutzutage bestreiten. Ohne Internet ist es kaum noch möglich, einen Arbeitsplatz zu finden. Je nachdem, wo man wohnt, ohne Auto auch nicht. Im Zweifel wird eine Monatskarte nicht viel billiger als ein altes Auto.


Demona, tut mir leid, aber alles, was Du schreibst, bestärkt bei mir den Eindruck aus Deinem Eingangsposting, dass Du Deine Energie lieber auf den Kampf gegen die Behörden als auf Weiterbildung und eine besser bezahlte Arbeitsstelle verschwendest...

Das ist genau der Punkt. Ich stimme dir zu, dass bei Demona viel zu viel Zeit und Energie dafür drauf geht, sich mit Behörden zu streten. Das ist aber nicht ihre Schuld, sondern die der ARGE, denn bislang hat sie, soviel ich weiß, in jedem einzelnen Fall Recht bekommen. Eine der Streitereien betraf übrigens eine bezahlte Weiterbildung, die sie erst fast zwei Monate später anfangen konnte, weil die ARGE bei der Bearbeitung der Unterlagen geschlafen hat. Man sollte doch nicht der unrechtmäßig Behandelten dafür die Schuld zuschieben, dass sie unrechtmäßig behandelt wird. Da klingt für mich mal wieder die Haltung durch, wie auch bei Teylen, dass man als HartzIV-Empfänger ohnehin nichts wert ist und sich gefälligst jede Schikane gefallen lassen muss.

Dass man mit dem ALG II eine Zeitlang über die Runden kommen kann, bestreite ich auch nicht. Aber von "gut leben" würde ich mal nicht reden, und dauerhaft über die Runden kommen ist auch kritisch. Denn es geht auch mal eine Waschmaschine oder ein Herd kaputt. Natürlich hat eine Verkäuferin auch nicht mehr, die hat aber wie schon gesagt Anspruch auf Wohngeld, und sie kann auch noch einen Nebenjob annehmen. Was bei Hartz IV nur in sehr engen Grenzen geht.


Und ich möchte hier nochmal darauf hinweisen, das Hartz IV oder ALG II dann ausbezahlt wird, wenn man entweder noch nicht gearbeitet hat oder länger als ein Jahr arbeitslos ist.

Nein, man nicht bekommt Hartz IV, wenn man "noch nicht gearbeitet hat", sondern wenn man in den letzten drei Jahren keine Beiträge in die Arbeitslosenversicherung einbezahlt hat. Dazu gehören z.B. auch Selbstständige.

Es ist ja schön für euch, wenn ihr noch nie in so einer Situation wart. Aber vielleicht sollte man auch mal fragen, wie es zu dieser Situation kam, bevor man gleich suggeriert, dass der andere arbeitsscheu ist. Ich war auch noch nie in der Situation, auf ALG2 angewiesen zu sein. Mir ist aber durchaus klar, dass ich da ganz schnell reinrutschen kann.

Teylen
09.06.2009, 09:31
Entschuldige, aber wie das administrativ abgewickelt ist, ist doch völlig irrelevant. Entscheidend, dass es im Unterschied zu dem, was Teylen glaubte, zu dem ALG2-Betrag von 1178 Euro hier keine Zuschüsse mehr gibt.
Halt, ich habe geschrieben das ich angenommen habe das die 1178 Euro Netto sind. Was sich, der Diskussion hier nach, auch als tatsächlich so heraus gestellt hat. (Das Netto, nicht der exakte Betrag)

Netto ist das was nach Abzug der "Zwangsversicherungen" bleibt und wovon danach eben Miete, Zusatz Versicherungen, Lebensunterhalt abgehen. Mit 1178 Euro kann man, meiner Ansicht nach, durchaus noch relativ bequem, mit Internet Anschluss und allem nötigen, leben.

Ein Auto ist je nach Region unnötig, lässt sich aber mit unterhalten.
Eine Garage ist imho Luxus.


Interessant finde ich allerdings, dass du in deinem ersten Beitrag von 1000 Euro nach Abzug von Miete ausgingst, als du sagtest, du könnest davon gut leben - als sei das der Betrag, der einen Hartz IV-Empfänger zur Verfügung steht. In Wahrheit sind es 350 Euro. Kleiner Unterschied.
Hä? Ich habe gesagt das nach Abzug der Miete *weniger* als 1000 Euro Netto bleibt - und das war auch nur mit Abzug der Miete.
Also Auto Versicherungen / Steuer, Hausversicherungen, Telefon, Fernseh, Klamotten, Hygiene Artikel, Essen, Sprit usw. usf. außen vor.
Davon was weniger bleibt beinhaltet "gut leben" für mich ein monatlich etwa 500 Euro auf dem Sparbuch zu lassen oder in Comics / Hobbies zu investieren.

Insofern ist es kein Unterschied.
Imho sind 350 Euro monatlich, nach Abzug der Miet bezogenen Kosten etwas wovon man, meiner Meinung und Erfahrung nach, durchweg gut leben kann. Ohne jetzt den Berg von Comics, bzw. Sparguthaben und vielleicht preisbewusster beim einkaufen. Aber etwas das von der Armut weit entfernt sind. Zumal derjenige dafür auch nicht arbeitet.


Da klingt für mich mal wieder die Haltung durch, wie auch bei Teylen, dass man als HartzIV-Empfänger ohnehin nichts wert ist und sich gefälligst jede Schikane gefallen lassen muss.
Nein, mich irritiert nur das Wohlstandsgeheule.
Als müsste man jemanden bemitleiden der um die 1000 Euro im Monat zum leben (von der Miete bis zur Versorgung) hat oder nach Abzug der Miete 351. Meiner Meinung kann man damit dauerhaft über die Runden kommen und im Verhältnis zur Arbeitsleistung auch durchaus gut leben.


Es ist ja schön für euch, wenn ihr noch nie in so einer Situation wart.
Ach? Ich bin seit März arbeitssuchend.
Nun und ich bekomme seit März auch gerade mal überhaupt kein Geld mehr.
(Zugegebenerweise weil es einen Sozialplan gab) Ab September werde ich auf Geld vom Staat angewiesen sein.
Sollte ich bis dahin es nicht geschafft haben Arbeit zu finden.

Ich bin jedoch der festen Überzeugung das ich, wenn ich will, und sogar wenn der IT Markt kollabiert, wieder arbeit finden werde. Es interessiert mich nun auch irgendwo wenig wie jemand in die Situation kam, man kommt imho so oder so wieder raus.

DerBademeister
09.06.2009, 10:05
Ihr vergesst hierbei, dass diese 350 Euro regional unabhängig sind - sie werden in ganz Deutschland bezahlt. Je nachdem WO der Empfänger lebt, ist die Kaufkraft die aus dieser Unterstützung resultiert aber sehr unterschiedlich. Bei uns in München, der absoluten Hochpreisregion Deutschlands, dürfte es beinahe unmöglich sein damit über die Runden zu kommen - auf der Mecklenburger Platte mag das schon wieder anders aussehen. Nicht umsonst erfreuen sich in der "reichsten" Region des Landes die Tafeln wachsender "Beliebtheit".

Was mich an der Einstellung von Diskutanten wie Teylen stört, ist die Verhältnismäßigkeit. Sicher wird es in diesem Land nach wie vor "arbeitsfaule" Menschen geben die unrechtmäßig die Unterstützung der Gemeinschaft in Anspruch nehmen. Ich weigere mich aber gegen die Schwächsten in unserer Gesellschaft zu agitieren, die ohnehin vor AA-Beamten finanziell die Hose runterlassen müssen und wegen jedem Pups ihre Leistungen gekürzt bekommen können, so lange unser Staat auf der anderen Seite 35.000.000.000 Euro ohne jegliche Prüfung und Sorgfalt mal eben in eine Pleitebank steckt. Dagegen sind ein paar Sozialbetrüger schlichtweg Peanuts, denn die wirklichen Betrüger sitzen ganz woanders und lachen sich ins Fäustchen wie sich der Plebs selbst zerfleischt.

Simara
09.06.2009, 10:18
...
und den Stellplatz für das Auto bezahle ich auch selbst. Da der zur Wohnung gehört, könnte ich ihn noch nicht mal ablehnen.

Ich zahle meinen Stellplatz auch aus eigener Tasche. Wenn du ihn nicht ablehnen kannst könntest ihn vermieten.



Zu den 351 Euro gehören, Telefon, Energie, Versicherungen, Kleidung, Lebensmittel, Hygieneartikel, Kultur etc. mit dazu.
Als ich als Teilzeit- bzw. Halbtagskraft nicht genug für meinen Lebnsunterhalt verdiente, durfte ich ca. 150 Euro behalten und ich bekam 20 cent pro Kilometer zur Arbeit.
anmerken möchte ich, dass mir auch mitgeteilt wurde, dass in den 351 Euro auch die Reperaturkosten für das Auto mit drin sind. Ich konnte die noch nicht mal als Sonderzahlung abrechnen. Max und ich sind beide brillenträger und er trägt eine Spange.

Alles was du aufzählst ist bei einem arbeitenden Menschen genau das gleiche. Meinen Chef interessiert es auch nicht, ob ich eine Brille brauche. Und wenn mein Auto verreckt, kann ich auch keine Sonderzahlung beantragen.
D. h. doch kann ich Lohnvorschuss, der wird mir aber dann im nächsten Monat abgezogen, dann hab ich halt da weniger. Ist gehopst wie gesprungen.



Ich habe zwar wieder eine Zuzahlungsbefreiung bei der Krankenkasse beantragt, aber wenn ich Pech habe, kommt irgend einer bei der ARGE auf die Idee und sieht die Rückzahlungen der Kasse als Sonderzahlungen und verlangt da dann Geld zurück.

Da kenn ich mich jetzt nicht aus.


Max bekommt nicht den vollen Satz, obwohl er die 17 überschritten hat und mehr zu sich nimmt wie ich. Dann versuch mal preiswerte Schuhe in Größe 48 zu bekommen. Allerdings bekomme ich für ihn 25 Euro mehr, wegen kostenaufwändiger Ernährung.

Entschuldige, aber bei Arbeitern wird auch nicht mehr Lohn ausgezahlt, wenn die Kinderchen nen gesegneten Appetit haben.


Ich bin der letzte, der jammert oder nicht arbeiten will. Letztes Jahr war ich voll arbeiten und hatte gerade mal knapp 200 Euro mehr wie mit hartz IV. Davon habe ich dann auch noch 111 Euro für die Monatskarte bezahlt. Sicher kenne ich auch Leute, die dafür noch nicht einmal aufstehen würden, aber dazu gehöre ich nicht.

Wieso hattest du letztes Jahr eine Vollzeitstelle und hast jetzt wieder H4?



Entschuldige, aber wie das administrativ abgewickelt ist, ist doch völlig irrelevant. Entscheidend, dass es im Unterschied zu dem, was Teylen glaubte, zu dem ALG2-Betrag von 1178 Euro hier keine Zuschüsse mehr gibt.

Ich finde das gar nicht irrelevant. Denn wie gesagt, eine Verkäuferin hat auch keine weiteren Zuschusse mehr.


Dass man als Arbeitsloser kein Internet braucht, würde ich heutzutage bestreiten. Ohne Internet ist es kaum noch möglich, einen Arbeitsplatz zu finden.

Es gibt Internetzugänge in den Arbeitsämtern und im Internetcafe.
Ich möchte meinen zwar nicht missen, aber I-Net-Anschluss ist nun wirklich nicht lebensnotwendig.


Je nachdem, wo man wohnt, ohne Auto auch nicht. Im Zweifel wird eine Monatskarte nicht viel billiger als ein altes Auto.

Bei der Mobilität sieht es schon wieder anders aus und von der ÖPNV bin ich auch nicht begeistert, aber und jetzt kommt das aber: Klar ist eine Monatskarte nicht viel billiger als ein Auto. ABER eine Monatskarte hat keine Reparaturen.
Was bei dieser Diskussion gern vergessen wird. Es geht kaum um die laufenden Kosten eines Fahrzeugs, sondern um die Reparaturen, die Kosten für die Reifen, TÜV usw. und das rappelt sich ganz schön zusammen. Und dafür kommt der Staat - ergo wir Steuerzahler - nun mal nicht auf.



Das ist genau der Punkt. Ich stimme dir zu, dass bei Demona viel zu viel Zeit und Energie dafür drauf geht, sich mit Behörden zu streten. Das ist aber nicht ihre Schuld, sondern die der ARGE, denn bislang hat sie, soviel ich weiß, in jedem einzelnen Fall Recht bekommen. Eine der Streitereien betraf übrigens eine bezahlte Weiterbildung, die sie erst fast zwei Monate später anfangen konnte, weil die ARGE bei der Bearbeitung der Unterlagen geschlafen hat. Man sollte doch nicht der unrechtmäßig Behandelten dafür die Schuld zuschieben, dass sie unrechtmäßig behandelt wird. Da klingt für mich mal wieder die Haltung durch, wie auch bei Teylen, dass man als HartzIV-Empfänger ohnehin nichts wert ist und sich gefälligst jede Schikane gefallen lassen muss.

Natürlich muss man sich bei Ungerechtigkeit wehren. Man muss sich nicht alles gefallen lassen und auf den Ämtern hocken mitunter auch Blinzen. Keine Frage.
Inzwischen wurde die Regelung, dass Bafög als Einkommen zählt (ergo der Mutter bzw. der Familie abgezogen wird) unrecht ist. Genau dieses Problem hatte meine Freundin.


Dass man mit dem ALG II eine Zeitlang über die Runden kommen kann, bestreite ich auch nicht. Aber von "gut leben" würde ich mal nicht reden, und dauerhaft über die Runden kommen ist auch kritisch.

Die Leute sollen ja auch nicht gut leben, sonst haben sie ja keinen Anreiz sich eine Arbeit zu suchen! Genau das ist ja der Punkt.



Denn es geht auch mal eine Waschmaschine oder ein Herd kaputt.

Dafür gibts aber Beihilfen.
Zumindest weiß ich von Fällen, wo die HE umgezogen sind und alle drei Jahre (sie zogen alle drei Jahre um) eine neue Waschmaschine bekamen. Natürlich (!) war die alte inzwischen kaputt. Ja, ja, wers glaubt. Sorry, ich nicht.



Natürlich hat eine Verkäuferin auch nicht mehr, die hat aber wie schon gesagt Anspruch auf Wohngeld, und sie kann auch noch einen Nebenjob annehmen. Was bei Hartz IV nur in sehr engen Grenzen geht.

Ich glaube, du hast ein falsches Bild davon, was einem an Ansprüchen als Vollzeitarbeiter zusteht.
Ach und die Verkäuferin soll zu ihrem eh schon anstrengenden Job sich noch nen Nebenjob suchen?
Das find ich jetzt frech. Was die engen Grenzen angeht. Natürlich wird der Verdienst des Nebenjobs angerechnet. Bis zu einem gewissen Betrag. War bei meiner Freundin auch so. Aber sie hatte immer noch mehr, als wenn sie nur zu Hause gesessen wär.
Die frühere Sozialhilfe bzw. die heute Hilfe zum Lebensunterhalt ist nur eine Hilfe. Man muss schon selber für sich aufkommen. Und wenn man dazu verdient, wird der staatliche Zuschuss heruntergefahren. Weil wenn nicht würde der Anreiz zum Arbeiten fehlt.

Und traurig, traurig, dass man sich mit einem Vollzeitjob mitunter noch einen Nebenjob suchen muss, um sich über Wasser zu halten.
Ich selber habe übrigens auch seit der Ausbildung Nebenjobs gemacht. Damit ich mir mein Auto leisten kann.



Nein, man nicht bekommt Hartz IV, wenn man "noch nicht gearbeitet hat",

Das kam falsch an. Damit meinte ich Jugendliche, die noch nie auf dem 1. Arbeitsmarkt waren.


sondern wenn man in den letzten drei Jahren keine Beiträge in die Arbeitslosenversicherung einbezahlt hat. Dazu gehören z.B. auch Selbstständige.

Ja, ich weiß. Eben. Wer ein Jahr arbeitslos ist, bekommt kein H4.

Ja, Selbständige, das ist so eine Sache. Die müssen ja auch selbt komplett für ihre Rente sorgen.
Müssen die keinen Arbeitslosenbeitrag zahlen?
Oder können sie, nur die meisten tun es nicht? Da kenn ich mich jetzt wirklich nicht aus.



Es ist ja schön für euch, wenn ihr noch nie in so einer Situation wart. Aber vielleicht sollte man auch mal fragen, wie es zu dieser Situation kam, bevor man gleich suggeriert, dass der andere arbeitsscheu ist. Ich war auch noch nie in der Situation, auf ALG2 angewiesen zu sein. Mir ist aber durchaus klar, dass ich da ganz schnell reinrutschen kann.

Das Gute daran, beim Staat zu arbeiten ist, man hat nen sicheren Arbeitsplatz. Hat aber auch nicht so viel Geld. Aber von daher ist die Wahrscheinlichkeit arbeitslos zu werden gering. Die zwei Seiten einer Medaille. Zur Zeit bin ich froh, dass ich beim Staat arbeite ;)

Keiner hat Demona arbeitsscheu unterstellt, es fiel nur uns anderen auf, dass sie lieber gegen die ARGE vorgeht, statt sich nen Job zu suchen. Möglicherweise ist ein falscher Eindruck entstanden, aber sie hat ja mit keinem Wort erwähnt, wie sie in die Situation kam.

Vielleicht erklärt das auch die Frage des Sachbearbeiters "Wie es zu der Schwangerschaft kommen konnte".
Gefragt war natürlich nicht nach dem Vorgang, sondern vermutlich eher: "Wie kann man als Langzeitarbeitslose schwanger werden, denn unter den 'Umständen' bekommt mein erst recht keinen Job.
Schon mal an den Blickwinkel gedacht?

Dashan
09.06.2009, 10:26
Ja, Selbständige, das ist so eine Sache. Die müssen ja auch selbt komplett für ihre Rente sorgen.
Müssen die keinen Arbeitslosenbeitrag zahlen?
Oder können sie, nur die meisten tun es nicht? Da kenn ich mich jetzt wirklich nicht aus.

Doch, als Selbständiger kann man durchaus einen freiwilligen Beitrag in die Arbeitslosenversicherung einzahlen.

Simara
09.06.2009, 10:30
Ihr vergesst hierbei, dass diese 350 Euro regional unabhängig sind - sie werden in ganz Deutschland bezahlt. Je nachdem WO der Empfänger lebt, ist die Kaufkraft die aus dieser Unterstützung resultiert aber sehr unterschiedlich. Bei uns in München, der absoluten Hochpreisregion Deutschlands, dürfte es beinahe unmöglich sein damit über die Runden zu kommen - auf der Mecklenburger Platte mag das schon wieder anders aussehen. Nicht umsonst erfreuen sich in der "reichsten" Region des Landes die Tafeln wachsender "Beliebtheit".

Das wird anderweitig angeglichen. So dumm ist der Staat nicht. :rolleyes:


Was mich an der Einstellung von Diskutanten wie Teylen stört, ist die Verhältnismäßigkeit. Sicher wird es in diesem Land nach wie vor "arbeitsfaule" Menschen geben die unrechtmäßig die Unterstützung der Gemeinschaft in Anspruch nehmen. Ich weigere mich aber gegen die Schwächsten in unserer Gesellschaft zu agitieren, die ohnehin vor AA-Beamten finanziell die Hose runterlassen müssen und wegen jedem Pups ihre Leistungen gekürzt bekommen können, so lange unser Staat auf der anderen Seite 35.000.000.000 Euro ohne jegliche Prüfung und Sorgfalt mal eben in eine Pleitebank steckt. Dagegen sind ein paar Sozialbetrüger schlichtweg Peanuts, denn die wirklichen Betrüger sitzen ganz woanders und lachen sich ins Fäustchen wie sich der Plebs selbst zerfleischt.

Da schmeißt du wieder was zusammen. Natürlich ist es eine Unverschämtheit, wie der Staat Geld diversen Banken und Unternehmen in den Rachen schmeißt, nur weil die nicht wirtschaften können.
Der andere Punkt ist ... Nehmen wir Karstadt. Wenn Karstadt dicht mache, dann ist die Belegschaft arbeitslos. Und woher bekommen die dann Geld? Vom Staat. So gesehen ist die Frage, wie der Staat günstiger läuft. Geb ich Karstadt ein, zwei Millionen oder zahl ich drei vier Millionen für die Arbeitslosen!

"finanziell die Hosen runter lassen" ... was für ne Metapher.
Bade, wenn du jemanden finanziell unterstützt und du merkst, der verdient sich nebenher was dazu oder kauft sich von deiner finanziellen Unterstützung Luxusartikel ... würdest du deine Geldzuwendung nicht auch kürzen?

Leute, bitte denkt daran, wo das Geld herkommt. Der Staat kann nicht einfach Geld drucken, damit er alle sozial unterhalten kann.

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Simara
09.06.2009, 10:36
Doch, als Selbständiger kann man durchaus einen freiwilligen Beitrag in die Arbeitslosenversicherung einzahlen.

Dacht ich's mir doch. Danke Dashan.

Aber vermutlich tun das die wenigsten, weil bei den Selbständigen das Geld überall anderswo mehr benötigt wird, als da.
Mein Vater war Selbständig und hat kaum was in die Rentenkasse einbezahlt. Das hat er dann später bös gemerkt. ::/: Und hier hat der Staat auch nicht geholfen. Mein Vater hatte eine Rente von 364,00 EUR. Davon darf man dann getrost kosten für Wohnung, Energie bla bla bla abziehen.
Unterstützung vom Staat in Form von Wohngeld gabs nicht. So. Und jetzt?

Oder nehmen wir mal die Frauen, die nur noch Nebenjobs haben und nicht freiwillig in die SV einzahlen. Was sie ja können. Am Ende ist das Gejammer groß.

So. Und jetzt muss ich wieder arbeiten, sonst werd ich doch noch arbeitslos. Internet während der Arbeitszeit ist nämlich ein Abmahnungsgrund.

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DerBademeister
09.06.2009, 11:27
Das wird anderweitig angeglichen. So dumm ist der Staat nicht. :rolleyes:



Da schmeißt du wieder was zusammen. Natürlich ist es eine Unverschämtheit, wie der Staat Geld diversen Banken und Unternehmen in den Rachen schmeißt, nur weil die nicht wirtschaften können.
Der andere Punkt ist ... Nehmen wir Karstadt. Wenn Karstadt dicht mache, dann ist die Belegschaft arbeitslos. Und woher bekommen die dann Geld? Vom Staat. So gesehen ist die Frage, wie der Staat günstiger läuft. Geb ich Karstadt ein, zwei Millionen oder zahl ich drei vier Millionen für die Arbeitslosen!

"finanziell die Hosen runter lassen" ... was für ne Metapher.
Bade, wenn du jemanden finanziell unterstützt und du merkst, der verdient sich nebenher was dazu oder kauft sich von deiner finanziellen Unterstützung Luxusartikel ... würdest du deine Geldzuwendung nicht auch kürzen?

Leute, bitte denkt daran, wo das Geld herkommt. Der Staat kann nicht einfach Geld drucken, damit er alle sozial unterhalten kann.

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Soweit ich mich informiert habe, werden bei einer Insolvenz von Karstadt 80 % der Arbeitnehmer ihren Job behalten, da diese in profitablen Kaufhäusern arbeiten (bei uns in München in der profitabelsten Einkaufsmeile Deutschlands zum Beispiel), und diese Häuser ergo auch weiterbestehen bzw. von anderen Unternehmen übernommen werden. Es geht dabei also nicht um die 50.000 Jobs des Gesamtkonzerns, sondern nur um einen Teil. Darüber hinaus sollte auch nicht vergessen werden, dass Karstadt im Privatbesitz einiger der reichsten Persönlichkeiten des Landes ist, u.a. Frau Schickedanz und den Besitzern der Privatbank Sal.Oppenheim.

Ich will hier aber nicht über Karstadt diskutieren, Staatsbeihilfen für Unternehmen sind ein anderes Thema. Ich sehe ein gesamtwirtschaftliches Problem, dass darin besteht dass nicht die Unterschicht dem Mittelstand das Lebensmark aussaugt, sondern die Oberschicht. Dennoch sieht der mittelständische Durchschnittsbürger vor Allem in denjenigen den Feind und Schmarotzer, der noch weniger hat als er. Tatsache ist aber, dass der Gewinner der zunehmenden Auspressung mittelständischer Arbeitnehmer nicht die Unterschicht ist (denn deren Leistungen werden seit 20 Jahren zusammengekürzt), sondern die Oberschicht, deren Anteil am Steueraufkommen seit beinahe 50 Jahren konstant, jedes Jahr, durch jede Krise und jeden Boom, zurück geht.

Nur ein Beispiel: Im Jahr 1960 betrug der Anteil Steuereinnahmen aus Arbeitseinkommen und Verbrauchssteuern (Also Einkommenssteuer, Mehrwertsteuer etc.) 40 %, und der Anteil Steuereinnahmen aus Vermögen (also Besteuerung von Erbschaften, Aktien- und Immobilienbesitz etc.) ebenfalls 40 %. Das heißt dass die "Reichen" ebenso viel zum Gemeinwohl beitrugen wie Arbeiter und Angestellte.

Heute liegt der Steueranteil derjenigen die arbeiten müssen für ihr Einkommen bei über 75 %, während diejenigen die andere für sich arbeiten lassen, nur noch 12 % beisteuern. Das ist eine massive Steuerentlastung der Oberschicht auf Kosten der Mittelschicht. Hätten wir eine Vermögensbesteuerung wie in den USA - und das ist ein Land, was sicher nicht dafür bekannt ist seine Vermögenden mit hohen Steuern zu quälen - dann hätte unser Staat sofort 50 Milliarden Euro mehr in der Tasche. Zum Vergleich: Letztes Jahr betrugen die gesamten Ausgaben für Hartz IV 35 Milliarden. Unsere Oberschicht könnte uns also ohne merkliche Einbußen für ihren Lebensstil nicht nur die kompletten Hartz IV-Ausgaben abnehmen, sondern uns auch noch 15 Mrd für Bildung, Gesundheitswesen oder Kulturprogramme spendieren.

So lange dieses Missverhältnis nicht nur so bleibt, sondern jedes Jahr weiter zunimmt, bin ich nicht bereit auf ein paar Hartz IVlern rumzuhacken die 20 Euro zu viel im Monat bekommen. Eine arbeitsscheue Minderheit der Transferempfänger hat es immer gegeben, und sie ist nicht das Problem in unserem Land, da sie sich nicht einmal annähernd in ähnlichen Dimensionen auf unsere Kosten bereichert wie es die Gesellschaftsschicht tut, welche es ob ihrer Privilegierung nicht braucht.

Ich verstehe schon warum man lieber auf Arbeitslosen rumhackt. Einmal wird man damit von Massenmedien wie BILD und den Privatsendern ("Die Sozialfahnder" heißt glaube ich eine Sendung) indoktriniert (man muss kein Verschwörungstheoretiker sein um auch dahinter eine Agenda zu sehen), zum anderen kennt jeder von uns solche Personen die sich Leistungen erschleichen aus dem persönlichen Umfeld. Die richtig dicken Abzocker aber kennt so gut wie niemand, da sie sich eben in ganz anderen gesellschaftlichen Sphären bewegen als wir und sich sehr konsequent diesem Streit entziehen.

Demona
09.06.2009, 11:57
@ Simara

Erst einmal zu deinem letzten Einwurf. Schwanger wurde ich, da war ich voll berufstätig und nicht arbeitslos. In Anbetracht des Alters meines Sohnes, stellt sich mir die Frage, was das soll. M.E. ist die Frage auch unverschämt.

Ich habe mich auch noch gegen die ARGE wehren müssen, als ich wieder arbeiten ging.

Meine erste Situation mit ALG II kam ich, da ich wegen der gesundheitlichen Situation meines Sohnes nur teilzeit gehen konnte. Kein Arbeitgeber macht es mit, wenn du wegen diverser Facharzt und anderer Termine nicht arbeiten kannst. Und meinem Arbeitgeber hat es damals nicht gefallen und er konnte mir auch nicht Teilzeit gewähren.

Anfang 2007 war alles soweit geklärt, dass ich wieder Vollzeit gehen konnte. Vorab hatte ich nur noch eine kleine OP vor mir, die ich noch nach hinten geschoben hatte, da meine Chefin über Karneval frei nehmen wollte. Leider stellte sich dann die OP nicht als klein raus.
Die Diagnose war Krebs und meine Chefin war nicht bereit zu warten, bis ich wieder gesund war.

Letztes Jahr war ich wie gesagt wieder im Berufsleben und benötigte jedoch dann besser Englischkenntnisse als ich sie hatte. Da ich noch nicht lange genug im vollen Berufsleben war musste ich mich an die ARGE wenden. Ich bekam den Kurs gewährt, allerdings dauerte es 3 Monate bis ich ihn antreten konnte.
Jetzt suche ich seit April wieder.

Was meinen Sohn betrifft, der ist seit letztem Jahr mit der Schule fertig. Bei ihm dauerte es länger, da er 2 x krankheitsbedingt zurück gestuft wurde.
Er hat mehrere Bewerbungen auf Ausbildung laufen und wenn alles klappt macht er demnächst ein Praktikum. Bewährt er sich, bekommt er eine Ausbildung.

Was mein Auto betrifft, es ist ein 12 Jahre alter Corsa und meine Eltern haben ihn vor 6 Jahren vorgeschossen und ich habe ihn in mtl. Raten abgezahlt. Für meiner Teilzeitjob habe ich ihn gebraucht, da ich zu diesem Job nur mit dem Auto kommen konnte. Dorthin kam ich von mir aus nicht mit Bus, Bahn oder dem Fahrrad.


Um jetzt noch ein letztes Mal auf den eigentlichen Grund der dieses Themas zurück zu kommen. Ich habe das ganze hier nur geschrieben, weil ich auch einmal zeigen wollte, dass nicht jeder Hartz-IV-Empfänger ein Schmarotzer ist und arbeitsunwillig, wie es in den Medien und im Fernsehen so gerne gezeigt wird.
Es gibt immer Situationen, in die man ungewollt gerät und die man sich leider nicht aussuchen kann.
Ich habe immer versucht, für Max und mich ohne Hilfe zu sorgen. Ich könnte jetzt hier noch etwas zu zahlungsunwilligen Vätern einwerfen, da Max sein Vater auch nie gezahlt hat. Dies tue ich aber nicht.
Allerdings bin ich der Meinung, dass ich mich nicht wie ein Mensch zweiter Klasse behandeln lassen muss.

Teylen
09.06.2009, 13:21
Was mich an Diskutanten wie DerBademeister stört ist das gegen jeden Sinn oder Relevanz Zahlen durch mischt und polemisiert wird.

Unabhängig davon ob der Mensch arbeitslos ist weil er faul ist oder vom Pech verfolgt, bin ich der Ansicht das die Arbeitslosenhilfe zum Leben reicht. Das man damit noch nicht arm ist und, wenn auch mit weniger Luxus, damit gut durch kommen kann.
Es ist m.E. durchaus notwendig das Leute die vom Staat Geld wollen entsprechend ihr Guthaben, Einkünfte und der gleichen mehr angeben müssen.

Nun und Leuven, respektive Brüssel, steht im Punkt Lebenshaltungskosten München (leider) nichts nach. Insofern denke ich das man mit den 351 Euro auch in München oder Frankfurt über die Runden kommt.


Es gibt Internetzugänge in den Arbeitsämtern und im Internetcafe.
Ich möchte meinen zwar nicht missen, aber I-Net-Anschluss ist nun wirklich nicht lebensnotwendig.
Internetcafes sind nicht preiswerter als ein normaler Anschluss mit Flatrate.
Man braucht heute durchaus einen Internet Anschluss um nicht nur Profile auf unterschiedlichen Seiten einzustellen, sondern auch um Zeitnah zu sehen in wie weit sich dort jemand meldet sowie - mit als wichtigstes - um sich Online zu bewerben.
Auch brauch man das Internet oder ein Rechner um Weiterbildungs Maßnahmen wahrnehmen zu können.
Nun und auch die Kinder brauchen es für die Schule.

Dazu gibt es Arbeitnehmer die ohne Rechner / Internet Anschluss schwerer / keine Arbeit finden.

Imho kann man aber mit 351 Euro durchaus eine Billig Flat finanzieren.


Letztes Jahr war ich wie gesagt wieder im Berufsleben und benötigte jedoch dann besser Englischkenntnisse als ich sie hatte. Da ich noch nicht lange genug im vollen Berufsleben war musste ich mich an die ARGE wenden. Ich bekam den Kurs gewährt, allerdings dauerte es 3 Monate bis ich ihn antreten konnte.
Hm, also es sollte auch ohne ARGE möglich sein seine English Kenntnisse entsprechend zu verbessern. Wenn man den Job wirklich behalten will.

Hab aktuell eine ähnliche Situation, wo man wünscht das ich doch bitte sehr schnell (sehr gutes) niederländisch lernen soll. Da wäre der nächste Kurs der belgischen ARGE auch erst im Oktober. Dennoch werde ich davor einen Kurs besuchen. Den ich selbst bezahlen muss. Nun und könnte ich mir den nicht leisten würde ich es anders probieren.

Aber wenn ich dahingehen würde und sagen, sorry, ich trete den erst an wenn die belgische ARGE mir da den Kurs in 3 Monaten kostelos bietet - da müsste ich mich nicht wundern wenn der Arbeitnehmer dann irgendwann nimmer will.


Ich habe das ganze hier nur geschrieben, weil ich auch einmal zeigen wollte, dass nicht jeder Hartz-IV-Empfänger ein Schmarotzer ist und arbeitsunwillig, wie es in den Medien und im Fernsehen so gerne gezeigt wird.
Mag ja sein.
Aber ich glaube auch nicht das normale Beamte nun die Personifizierung des bösen Staats sind die man ruhig behandeln kann wie Dreck. Also von wegen mit so einem kleinen Beamten gibt man sich schon gar nicht mehr ab. Als sei man was besseres. So als andere Deutsche die sich auch mit normalen Beamten abgeben und mit denen vielleicht sogar wie mit Menschen / freundlich umgehen.

Imho sind Behörden wie alle anderen Insitutionen oder Orte wo man Menschen trifft. Wie man rein ruft, so schallt es raus.

Demona
09.06.2009, 13:52
@ Teylen


Hm, also es sollte auch ohne ARGE möglich sein seine English Kenntnisse entsprechend zu verbessern. Wenn man den Job wirklich behalten will.

Hab aktuell eine ähnliche Situation, wo man wünscht das ich doch bitte sehr schnell (sehr gutes) niederländisch lernen soll. Da wäre der nächste Kurs der belgischen ARGE auch erst im Oktober. Dennoch werde ich davor einen Kurs besuchen. Den ich selbst bezahlen muss. Nun und könnte ich mir den nicht leisten würde ich es anders probieren.


Ich selber hätte den Kurs nicht bezahlen können und mein Arbeitgeber wollte/konnte es auch nicht.
Ich hätte beiweiten eher anfangen können, die Zusage von Berlitz hatte ich schon, aber leider dauerte es bei der ARGE länger und so war der Platz weg und ich musste 2 Monate auf den nächsten freien Platz warten.


Also von wegen mit so einem kleinen Beamten gibt man sich schon gar nicht mehr ab. Als sei man was besseres.

Ich mittlerweile leider schon, da ich mich nicht schickanieren lassen will.
Mir wurden dreimal hintereinander die Gelder gesperrt, weil ich an einem Sonntag nicht zum Termin erschienen bin.
Die Begründung, es wäre ein Sonntag gewesen und es war keiner im Amt, reichte dem Mitarbeiter nicht aus. Ich sollte es beweisen.
Entschuldige, wenn ich dies dann nicht mehr mit ihm diskutiere, sondern da zu seinem Vorgesetzten gehe.
Der hatte den Bescheid wieder in Kraft gesetzt und der Mitarbeiter hat dann wieder gesperrt und das zweimal hintereinander. ich hatte innerhalb von knapp 2 Wochen dreimal den Sperr- und den Aufhebungsbescheid vorliegen.

Ein anderes Mal bin ich an einem Feiertag zum Termin gebeten worden. Auf meine wiederholten schriftlichen und mündlichen Nachfragen war die Mitarbeiterin nicht in der Lage, den Termin zu bestätigen oder abzusagen. Erst als eine Freundin, welche Anwältin ist, schriftlich nachfragte, bekam sie innerhalb einer halben Stunde Antwort.

Zu erwähnen wäre noch, dass viele Mitarbeiter der ARGE nicht ausreichend oder gar nicht geschult sind. Viele dort sind auch ehemalige Politessen, die von der Stadt dorthin versetzt worden sind.
Ehrlich gesagt, kann sich keiner in der freien Wirtschaft tätige Arbeiter so eine Arbeitsweise leisten.

Lightshade
09.06.2009, 14:25
Hm. Wer hätte so eine Diskussion erwartet wenn man sich den Threadtitel anschaut?:D

Also...

1. Die Angestellten beim Arbeitsamt sind eben auch nur das was sie sind. Angestellte. Sie können keine Jobs vom Himmel fallen lassen, sie können dir keinen Porsche aus eigener Tasche bezahlen und sie können vor allem eins nicht: sich vor Arbeit retten. Zumindest die, die wirklich daran interessiert sind den Arbeitslosen zu helfen.
Das ist nämlich etwas was mir während meiner Arbeitslosenzeit aufgefallen ist. Es gibt Leute dort, die sich wirklich engagieren, einen Job für dich zu finden, der einigermaßen zu deiner Ausbildung passt und dafür alle ihre Möglichkeiten ausschöpfen, dich sogar in ihrer Freizeit privat anrufen und nachfragen wie ein Vorstellungsgespräch gelaufen ist!
Auf der anderen Seite sind natürlich die, die dich einmal im Monat einladen, deine 10 Pflichbewerbungen kontrollieren, auf jede Nachfrage mit "Müssen Sie sich selbst drüm kümmern" antworten und dich so schnell wie möglich wieder heim schicken. Denen ständig irgendwelche Unterlagen "fehlen" und die dir nicht mal sagen können für welche Berufe du mit deiner ausbildung noch geeignet bist...

2. Irgendwo kam die Frage nach GEZ auf, hab jetzt nicht gesehen dass sie beantwortet wurde. Du kannst bei der GEZ angeben dass du arbeitslos los bist und wirst somit von der Gebühr freigestellt (zumindest bei ALG II-Empfängern, aber wenn mich mein Gedächtnis nicht völlig im Stich lässt ebenso bei ALG I).

3. Natürlich ist ALG II nicht viel Geld. Muss es aber eigentlich auch gar nicht. Es ist nicht darauf ausgelegt dass man jeden Monat shoppen gehen kann oder sich jedes PC-Spiel kaufen kann wie man will.
Ich glaube der Staat würde auch Kopf stehen wenn die Steuerzahler für den Luxus anderer bezahlen würden :schimpf:
Ich hatte nach Abzug der Miete (die direkt vom Amt dem Vermieter überwiesen wurde) knapp 330 Euro auf dem Konto, sprich mein Geld zum leben, von dem aber natürlich noch diverse Rechnungen abgezogen wurden.
Aber es lässt sich damit leben. Sogar noch besser: Dank kompetenten Angestellten wurde mir mein Geld gesperrt und ich kam 2 Monate mit 200 Euro aus. War nicht prickelnd, aber möglich ist alles wenn man es denn will.

Andererseits ist ALG II sehr bequem. Dein Sofa ist kaputt? Zuschuss. Neuer TV? Zuschuss. Bewerbungsgespräch? Fahrkostenerstattung.
ein großes Problem ist denke ich einfach die viele Zeit die man als Arbeitsloser hat. Hier mal ein Eis essen, da mal ins Kino. Nur mal eben in den Media Markt schauen was es neues gibt etc.

Ich sehs ja an mir. Arbeite jetzt seit ein paar Monaten ~30 Stunden/Woche bei Burger King. Kein Traumjob, aber immerhin irgendwas zu tun.
Geld bekomm ich von denen im Schnitt genauso viel wie wenn ich arbeitslos wäre, vielleicht 100 Euro mehr, je nach Stunden. Aber ich hab viel weniger Zeit es auszugeben ;)


@Demona: Ich kann dich sehr gut verstehen, Arbeitsamt ist manchmal schikane pur. Andererseits versuch dich mal in deren Haut zu versetzen, du wärst auch nicht sonderlich gesprächs- und diskussionsbereit wenn du dich den ganzen Tag mit russisch und türkisch schimpfenden Leuten rumärgern müsstest ;)

Simara
09.06.2009, 15:15
[QUOTE=Demona;150274
Zu erwähnen wäre noch, dass viele Mitarbeiter der ARGE nicht ausreichend oder gar nicht geschult sind. Viele dort sind auch ehemalige Politessen, die von der Stadt dorthin versetzt worden sind.
Ehrlich gesagt, kann sich keiner in der freien Wirtschaft tätige Arbeiter so eine Arbeitsweise leisten.[/QUOTE]

Okay, was meint ihr mit ARGE eigentlich?

Bei uns heißt das "Berufliche Wiedereingliederung" und auf diesem Amt haben wir eine sehr hohe Fluktuation. Kaum ein Mitarbeiter bleibt länger als drei, vier Jahre, dann hat er/sie die Schnauze voll.
Und von wegen unqualifiziert. Ich weiß ja nicht, wie es anderswo läuft, aber bei uns sitzen da viele Leute mit einem Dipl. (FH), die bei den Bedingungen für das Geld alsbald das Handtuch schmeißen, weil sie woanders mehr "Erfolg" haben.

Aber natürlich gibt es auch Blinzen. Sie Sachbearbeiterin meiner Freundin hat ihr - nachdem sie von ihrem Mann Unterhalt bekam - die Mietzahlung eingestellt. Leider ohne es ihr mitzuteilen. Ergo ging meine Freundin davon aus, dass die Miete weiter übernommen wird. Fehler von ihr, denn sie hätte sich denken können, dass ihr der Unterhalt angerechnet wird. In dem Fall haben also beide Seiten Fehler gemacht.

Wie Teyl schon sagte: oft ist es so "wie man reinschreit, schallt es raus".
Und aus eigener Erfahrung weiß ich: Der Umgang mit Mensche ist ..... anstrengend. Der Herrgott hat diesbezüglich einen selstamen 'Tiergarten' :hmm:

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Simara
09.06.2009, 15:22
[...]

Ich will hier aber nicht über Karstadt diskutieren, Staatsbeihilfen für Unternehmen sind ein anderes Thema. [...]

Gut, dann mach dafür doch nen eigenen Thread auf. Als Admin kannst du das doch splitten. Interessant ist das Thema allemal. ;)



Ich verstehe schon warum man lieber auf Arbeitslosen rumhackt. Einmal wird man damit von Massenmedien wie BILD und den Privatsendern ("Die Sozialfahnder" heißt glaube ich eine Sendung) indoktriniert (man muss kein Verschwörungstheoretiker sein um auch dahinter eine Agenda zu sehen), zum anderen kennt jeder von uns solche Personen die sich Leistungen erschleichen aus dem persönlichen Umfeld. Die richtig dicken Abzocker aber kennt so gut wie niemand, da sie sich eben in ganz anderen gesellschaftlichen Sphären bewegen als wir und sich sehr konsequent diesem Streit entziehen.

Ich würde nicht behaupten, dass hier auf Arbeitslosen rumgehakt wird. Es wird nur zur Sprache gebracht, dass ein ALG-II-Empfänger nun mal nicht leben kann wie jemand der den ganzen Tag arbeitet. Sonst läuft was falsch.
Das hat mit Indoktrination (herrlich, immer diese Fremdwörter, hast du kein deutsches dafür) nichts zu tun. Die von dir genannten "Quellen" kenn ich gar nicht. Du hakst aber scheinbar gerne nach oben.

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Dr.BrainFister
09.06.2009, 17:12
...Es wird nur zur Sprache gebracht, dass ein ALG-II-Empfänger nun mal nicht leben kann wie jemand der den ganzen Tag arbeitet. Sonst läuft was falsch.
...
arbeitet eine alleinerziehende mutter, die sich um ihr/e kind/er kümmert, nichts?


.

Simara
09.06.2009, 17:32
Die Frage ist nicht dein Ernst, oder?

.

Reiner
09.06.2009, 17:32
arbeitet eine alleinerziehende mutter, die sich um ihr/e kind/er kümmert, nichts?


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Tja, das ist ja das Traurige. Im Sinne des "kurzfristigen Nutzens" zählt ja geradezu weltweit nur noch das "erwerbsmäßige Arbeiten." (Mal unabhängig von der Gewichtung der "Entlohnung").

Ehrenamt oder Kindererziehung wird fasst schon als "Privatvergnügen" gesehen. Immer weniger nehmen wahr was freiwillige Feuerwehr für die Gesellschaft bedeutet und was Kindererziehung langfristig für das Gemeinwohl bringt. Ich finde das schon sehr traurig und schlimm.

Zum ALG II: Mir geht es hier weniger um deren Summe, sondern um die weiterhin schlimme Regelung, dass man nur noch Geld vom Staat bekommt, wenn man quasi sein ganzes Erspartes verbraucht hat. Also wer z.B. 30 Jahre gearbeitet hat, sich ein Haus finanziert und was fürs Alter auf die Seite gelegt, muss - sobald er seinen Job verlohren hat - alles wieder aufgeben.

Dr.BrainFister
09.06.2009, 17:48
... ist nicht dein Ernst, oder?

ehrlich gesagt ... bei einigen deiner (und anderer) aussagen hier in dem thread hab ich dasselbe gedacht. ;) aber warum sollte meine frage nicht ernst gemeint sein? noch nie etwas von der diskussion über gerechte entlohnung von elternteilen gehört, die sich zuhause um die erziehung kümmern? die hartzIV-regelungen tragen da nicht unbedingt zu einem stärkeren gerechtigkeitsausgleich bei. vor allem, wenn man in der situation steckt, dass zwar ein vater da ist, der unterhalt zahlen müsste, er aber genau dies nicht oder nur sehr unregelmäßig tut. oder wenn man ein kind hat, das wegen erkrankung oder behinderung zusätzlichen pflegebedarf benötigt.

auf mich macht der bisherige diskussionsverlauf jedenfalls immer mehr den eindruck einer typischen nachmittags-talkshow: oben sitzt das erhabene, unfehlbare publikum, das auf alles eine antwort hat und mit banalen alltagsweisheiten auf den unten sitzenden "pöbel" schießt.


.

Demona
09.06.2009, 18:25
@ Reiner


Zum ALG II: Mir geht es hier weniger um deren Summe, sondern um die weiterhin schlimme Regelung, dass man nur noch Geld vom Staat bekommt, wenn man quasi sein ganzes Erspartes verbraucht hat. Also wer z.B. 30 Jahre gearbeitet hat, sich ein Haus finanziert und was fürs Alter auf die Seite gelegt, muss - sobald er seinen Job verlohren hat - alles wieder aufgeben.

Nicht ganz. Es kommt auf dein Alter an. Ich weiß jetzt nciht die genaue Prozentzahl, aber du darfst ein gewisses Prozent von deinem Ersparten behalten. Des weiteren dürfen sie nicht an Versicherungen ran, die als "Rentenversicherungen" deklariert sind.

@ Braini


auf mich macht der bisherige diskussionsverlauf jedenfalls immer mehr den eindruck einer typischen nachmittags-talkshow: oben sitzt das erhabene, unfehlbare publikum, das auf alles eine antwort hat und mit banalen alltagsweisheiten auf den unten sitzenden "pöbel" schießt.

Danke, diesen Eindruck hatte ich hier auch zum Teil.

Teylen
09.06.2009, 18:32
Okay, was meint ihr mit ARGE eigentlich?
ARbeitsaGEntur.


arbeitet eine alleinerziehende mutter, die sich um ihr/e kind/er kümmert, nichts?
Nein.
Genau sowenig arbeitet man wenn man die eigene Wohnung putzt.
Würde sie viele Kinder in einem Kindergarten betreuen wäre es Arbeit.

Aber klar, selber rumprollen und andere als "auf Talkshow Niveau" diskreditieren.
Ich bin auch sicherlich absolut von oben herab, obwohl ich nun 3 Monate arbeitslos bin. Vermutlich ist da alles "von oben herab" was nicht deiner / eurer Meinung entspricht.
Auch 'nen Diskussionsstil.

DerBademeister
09.06.2009, 18:40
Das Grundproblem der Arbeitslosigkeit bleibt, dass ca. 1 Million offener Jobs 6-7 Millionen Arbeitssuchende entgegen stehen. Selbst wenn lauter Koryphäen auf den AA arbeiten würden, könnten sie den meisten ihrer Kunden einfach keine Jobs verschaffen, da es keine gibt. Dieses Problem wird sich langfristig global massiv ausweiten, da durch Automatisierungen, Produktivitätssteigerungen etc. mehr Berufe verloren gehen als geschaffen werden. Ein Prinzip von "Fördern und Fordern", also von massiven Druck auf Arbeitssuchende und Arbeitnehmer, wird dann nicht mehr funktionieren. Lösungsideen wie das bedingungslose Grundeinkommen sind Heute noch nicht mehrheitsfähig, werden irgendwann aber möglicherweise zwingend sein.

Zurück zu Hartz IV. Neben den massiven Kaufkraftunterschieden je nach Auszahlungsort sehe ich eine weitere Gerechtigkeitslücke darin, dass Menschen die niemals gearbeitet haben, nach kurzer Zeit genau dieselbe geringe Unterstützung bekommen, wie Menschen die 30 Jahre ihre Beiträge in die Arbeitslosenversicherung eingezahlt haben. Wer selbst vorsorgt wird zudem noch dafür bestraft, da z.B. eine Lebensversicherung herangezogen wird und aufgebraucht werden muss.

Insgesamt lässt sich der Eindruck kaum bestreiten, dass die Hartz-reformen ein Flop sind, dessen Ziele trotz mehrerer Korrekturen nicht erreicht werden konnten.

Meine persönliche Erfahrung mit Hartz IV sieht übrigens so aus. Als Student ohne Einkommen mit entsprechenden Medikamentenausgaben wollte ich mich von der Zuzahlung befreien lassen (also den 5 oder 10 Euro Eigenanteil für Medikamente). Diese Befreiung gibt es bei meiner Krankenkasse ab 2 % vom Einkommen. Bei jemanden ohne Einkommen müsste diese Befreiung ergo sofort gelten, sollte man sich denken. Die Kasse schrieb mir dann zurück, dass mir für die Zuzahlungsbefreiung ein sog. "virtuelles Einkommen" unterstellt wird, nämlich die 350 Euro Hartz IV mal 12. Erst wenn von diesem virtuellen Jahreseinkommen 2 % erreicht sind, gilt eine Zuzahlungsbefreiung. Um Geld zu sparen dass ich brauche wird mir also ein Einkommen unterstellt dass ich nicht habe. :D

Beim WDR gibt esMorgen um 12.00 bis 12.45 eine Wiederholung einer recht interessanten Sendung - vielleicht hat jemand Zeit sich das anzusehen:


Wer zahlt schon gerne Steuern? Schon gar nicht die Schönen und Reichen. Klaus Barski aus Königsstein im Taunus ist Millionär. Er lebt von seinem Vermögen. Das schätzt er auf fünf Millionen Euro. Sein letzter Jahressteuerbescheid aber betrug nur 2.300 Euro. Dagmar und Jürgen Drawitsch sind Arbeitnehmer. Sie haben drei Söhne. Sie zahlen im Jahr 16.000 Euro Steuern und damit sieben mal mehr als der Millionär.
http://www.wdr.de/tv/diestory/sendungsbeitraege/2009/0608/index.jsp



Danke, diesen Eindruck hatte ich hier auch zum Teil.

Dieser Standardsatz des Brainfisters darf wahrlich in keiner Diskussion im KPG fehlen.

nevermore
09.06.2009, 18:45
Zum Thema "Selbstständige": Die meisten Selbstständigen versichern sich nicht freiwillig gegen Arbeitslosigkeit, weil die Konditionen ein Witz sind, weil man sich in den ersten paar (ich glaube drei waren es) Monaten nach der Existenzgründung dafür oder dagegen entscheiden muss (hinterher kann man das nicht mehr), und weil man einmal eingetreten nicht wieder austreten kann, also sein ganzes Arbeitsleben mit dem Verein verheiratet ist, egal wie ungünstig sich die Bedingungen entwickeln.


Natürlich muss man sich bei Ungerechtigkeit wehren. Man muss sich nicht alles gefallen lassen und auf den Ämtern hocken mitunter auch Blinzen. Keine Frage.

So, und weswegen muss sich dann Demona hier anhören, sie beschwere sich zuviel?



Die Leute sollen ja auch nicht gut leben, sonst haben sie ja keinen Anreiz sich eine Arbeit zu suchen! Genau das ist ja der Punkt.

Davon, dass man von 350 Euro "gut leben" kann, war hier aber die Rede. Vielleicht sind ja die Lebenshaltungskosten in Belgien anders, ich weiß es nicht.




Dafür gibts aber Beihilfen.
Zumindest weiß ich von Fällen, wo die HE umgezogen sind und alle drei Jahre (sie zogen alle drei Jahre um) eine neue Waschmaschine bekamen.

Andererseits ist ALG II sehr bequem. Dein Sofa ist kaputt? Zuschuss. Neuer TV? Zuschuss.

Die gab es vor Hartz IV-Zeiten. Das hieß "Hilfe für besondere Lebensumstände". Wenn sich in den letzten zwei Jahren nichts durchschlagendes geändert hat (ich habe damals an einer Studie über Hartz IV mitgearbeitet), gibt es die inzwischen nicht mehr.


Ich glaube, du hast ein falsches Bild davon, was einem an Ansprüchen als Vollzeitarbeiter zusteht.
Ach und die Verkäuferin soll zu ihrem eh schon anstrengenden Job sich noch nen Nebenjob suchen?

Jetzt werde mal bitte nicht unverschämt. Du hast keinerlei Ahnung, was ich beruflich in meinem Leben schon gemacht hatte, und welche Arbeitsbelastungen ich dabei hatte. Ich weiß sehr gut, was es bedeutet, vollzeit zu arbeiten. Man kann als Verkäuferin nebenberuflich arbeiten, und sich etwas dazu verdienen, ob man das will, ist eine andere Frage. Als Hartz IV Empfänger kann man das nur äußerst beschränkt.

Es bekommen nicht nur Selbstständige kein ALGI. Es bekommen z.B. Frauen, die sich scheiden lassen, vor der Scheidung einige Jahre nicht gearbeitet haben und keinen Unterhalt bekommen, kein ALGI. Die Leute können aus allem möglichen Gründen kein ALGI bekommen, nicht nur, weil sie seit einem Jahr arbeitslos sind oder "nie was gearbeitet haben".


Ich würde nicht behaupten, dass hier auf Arbeitslosen rumgehakt wird.

Wie würdest du das denn nennen, wenn von mehreren Seiten die Rede ist, dass man sich zuviel beschwere (selbst wenn das, was mE schon aus dem OP hervorgeht, völlig zurecht ist), dass sich "manche" lieber auf Staatskosten ausruhen als sich eine Arbeit zu suchen usw usf.?


Keiner hat Demona arbeitsscheu unterstellt, es fiel nur uns anderen auf, dass sie lieber gegen die ARGE vorgeht, statt sich nen Job zu suchen.

Was würdest du denn machen, wenn dir jeder Bewilligungsbescheid falsch berechnet wird und du auch ansonsten ständig herumschickaniert wirst?
ARGE steht übrigens für "Arbeitsgemeinschaft nach dem SGB II".



Möglicherweise ist ein falscher Eindruck entstanden, aber sie hat ja mit keinem Wort erwähnt, wie sie in die Situation kam.

Ja, und dann nimmt man eben mal an, dass man es mit einer arbeitsscheuen Querulantin zu tun hat, obwohl aus dem OP deutlich hervorgeht, mit welchen Problemen sie es bei der ARGE zu tun hatte.


Vielleicht erklärt das auch die Frage des Sachbearbeiters "Wie es zu der Schwangerschaft kommen konnte".
Gefragt war natürlich nicht nach dem Vorgang, sondern vermutlich eher: "Wie kann man als Langzeitarbeitslose schwanger werden, denn unter den 'Umständen' bekommt mein erst recht keinen Job.
Schon mal an den Blickwinkel gedacht?

Schon wieder haltlose Vermutungen. Als sie schwanger wurde, lebte Demona noch in der ehemaligen DDer. Das ist fast 20 Jahre her. Ihre Arbeitslosigkeit kann mit dem Blickwinkel des Sachbearbeiters in Sachen Schwangerschaft nichts zu tun haben.


Ich bin jedoch der festen Überzeugung das ich, wenn ich will, und sogar wenn der IT Markt kollabiert, wieder arbeit finden werde. Es interessiert mich nun auch irgendwo wenig wie jemand in die Situation kam, man kommt imho so oder so wieder raus.

Über sowas kann ich nur den Kopf schütteln. Ist dir mal der Gedanke gekommen, dass du auch chronisch krank werden könntest, oder dass du auch gekündigt werden kannst/dein Arbeitgeber pleite gehen kann, wenn du z.B. über 45 Jahre bist? Natürlich kommst du unter, wenn du zwischen 20 und 35 bist und einen gesuchten Job hast. Vielleicht ist dein Job aber in ein paar Jahren nicht mehr so gesucht, bzw. du hast soviel Konkurrenz, dass dir dein IT-Beruf auch nichts mehr nützt. Vor 15 Jahren ging es Ingenieuren so, und heute Netzwerkadministratoren. Von denen hat auch keiner damit gerechnet, dass es für sie auf dem Arbeitsmarkt mal schwierig wird.

Mir kommt das so vor, als würden hier einige am liebsten die britischen Armengesetze wieder einführen, wo man Arbeitslose in Arbeitslagern unterbrachte. Oder besser gleich zurück ins Mittelalter. Zur Info: Eigentlich herrscht unter Sozial- und Wirtschaftswissenschaftlern (zu der Spezies zähle ich), jedenfalls dann, wenn sie nicht grade fanatische Neoliberale sind, ein Konsens, dass die Sozialhilfe nicht nur das lebensnotwendige Minimum gewährleisten soll, sondern eine "angemessene Teilhabe am gesellschaftlichen Leben". Was immer man darunter verstehen mag - ein Internet-Anschluss gehört da heute dazu, nicht zuletzt wegen der Jobsuche, und eine gewisse Mobilität irgendeiner Art ebenfalls, die auf einem Dorf nicht mit dem ÖPNV machbar ist, mit dem im Übrigen auch viele Arbeitsstellen nicht erreichbar sind. Wer in Ballungsgebieten lebt, hat leicht reden, dass ein Auto Luxus ist. Man nennt das den "relativen Armutsbegriff" (im Unterschied zum absoluten, der unter Armut das Leben an der physischen Existenzgrenze versteht), der heute in allen Industrieländern angewandt wird.

Demona
09.06.2009, 18:57
@ nevermore


Es bekommen nicht nur Selbstständige kein ALGI. Es bekommen z.B. Frauen, die sich scheiden lassen, vor der Scheidung einige Jahre nicht gearbeitet haben und keinen Unterhalt bekommen, kein ALGI. Die Leute können aus allem möglichen Gründen kein ALGI bekommen, nicht nur, weil sie seit einem Jahr arbeitslos sind oder "nie was gearbeitet haben".

Da brauchst du nur ein Kind bekommen und deine 3 Jahre Erziehungszeit nehmen. Dann passiert es, dass du nicht in deinen alten Beruf zurück kannst und schon ist es passiert. Du bekommst kein ALG I mehr, da du ja die letzten 3 Jahre nicht gearbeitet hast. Also musst du ALG II beantragen.

DerBademeister
09.06.2009, 19:08
Laut Thilo Sarazzin, dem ranghohen SPD-Politiker, Finanzsenator in Berlin und nun Vorstandsmitglied der Bundesbank mit einem Jahresgehalt von 220.000 Euro, kommt ein Hartz IV-Empfänger auch problemlos mit der Hälfte der 350 Euro aus.

Ein Problem besteht für ihn darin, dass die falschen Frauen gebärfreudig sind, und umso besser von der Stütze leben könnten, je mehr Kinder sie haben. Ergo muss es Demona z.B. besser gehen als einer Singlefrau die Hartz IV bezieht.

"Die große Frage ist: Wie kann ich es schaffen, dass nur diejenigen Kinder bekommen, die damit fertig werden". Manche Frauen würden zwei, drei oder mehr Kinder in die Welt setzen, obwohl sie "nicht das Umfeld" oder "die persönlichen Eigenschaften" hätten, "um die Erziehung zu bewältigen".

Die enormen Überschüsse des ALG II verplempern die Arbeitslosen seiner Ansicht nach unter Anderem folgendermaßen:

"Hartz-IV-Empfänger sind erstens mehr zu Hause; zweitens haben sie es gerne warm, und drittens regulieren viele die Temperatur mit dem Fenster."

Wenn das keine Stigmatisierung von Arbeitssuchenden ist, wie ich sie am Anfang des Threads beschrieb, dann weiß ich es nicht. Und das ist kein ranghoher Politiker der FDP, der dies sagt, sondern ein Sozialdemokrat.

Demona
09.06.2009, 19:19
@ Bademeister


Ein Problem besteht für ihn darin, dass die falschen Frauen gebärfreudig sind, und umso besser von der Stütze leben könnten, je mehr Kinder sie haben. Ergo muss es Demona z.B. besser gehen als einer Singlefrau die Hartz IV bezieht.

Kannst du mir das mal näher erläutern? Ich würde mich nicht gerade als gebärfreudig bezeichnen mit 1 Kind.
Ehrlich gesagt, würde ich alles tun, um der heutigen Zeit nicht noch ein Kind groß ziehen zu müssen (und diese Meinung würde ich auch nicht ändern, wenn ich kein ALG II mehr beziehe.)

Teylen
09.06.2009, 19:40
So, und weswegen muss sich dann Demona hier anhören, sie beschwere sich zuviel?
Weil so Sprüche wie das man sich mit dem Fußvolk mehr angibt nicht besonders verhältnismäßig, angemessen oder Bodenständig rüber kommen?

Wobei sich Demona im Gegensatz zu dir und anderen eigentlich gar nicht betroffen auch überhaupt nicht so ausführlich über die 350 Euro beschwert hat.


Davon, dass man von 350 Euro "gut leben" kann, war hier aber die Rede. Vielleicht sind ja die Lebenshaltungskosten in Belgien anders, ich weiß es nicht.
Zu der Aussage stehe ich auch.
"Gut leben" heißt für mich ein Dach über den Kopf zu haben, etwas zu essen, zum anziehen, TV und Internet. Nun und das alles ist mit dem Arbeitslosen Geld drin. Die Lebenshaltungskosten in Belgien sind eher teurer als in Deutschland.

Ich weiß nicht was du unter 'gut leben' verstehst, aber nimmt man Luxus außen vor sehe ich nicht an welchen elementaren Sachen es bei 350 Euro mangelt.


Jetzt werde mal bitte nicht unverschämt.
Dafür das Simara nicht unverschämt werden soll maßt du dir selbst ein recht großes Wissen über den Verlauf der Beschäftigungen bei anderen an.


Es bekommen z.B. Frauen, die sich scheiden lassen, vor der Scheidung einige Jahre nicht gearbeitet haben und keinen Unterhalt bekommen, kein ALGI.
Wieso genau sollten sie ALGI bekommen?
Das Modell das Frau sich keine Arbeit beschaffen muss / sollte war schon vor der Finanzkrise reichlich überholt.


Ist dir mal der Gedanke gekommen, dass du auch chronisch krank werden könntest, [..]
Für so etwas gibt es Versicherungen gegen Arbeitsunfähigkeit.


[..] oder dass du auch gekündigt werden kannst/dein Arbeitgeber pleite gehen kann, wenn du z.B. über 45 Jahre bist?
Natürlich nicht. Es ist mir bisher auch noch nie passiert das mein Arbeitgeber Gehälter nicht zahlte oder ich gesagt bekam der nächste ist dein letzter Arbeitstag hier.

Zumal der Zeitrahmen wo es kritisch wird da eher bei 50 aufwärts liegt, selbst da glaube ich das die Leute tatsächlich arbeit finden können.
(Die meisten die ich kenne sind jedoch deutlich jünger)


Vielleicht ist dein Job aber in ein paar Jahren nicht mehr so gesucht, bzw. du hast soviel Konkurrenz, dass dir dein IT-Beruf auch nichts mehr nützt.
In dem Fall muss man Umschulen oder seine Ansprüche entsprechend senken das man mit Bürojobs zufrieden ist. Nun oder man geht als Verkäuferin irgendwo hin. Irgendwas wird gehen.


Vor 15 Jahren ging es Ingenieuren so, und heute Netzwerkadministratoren. Von denen hat auch keiner damit gerechnet, dass es für sie auf dem Arbeitsmarkt mal schwierig wird.
Aktuell ist der Arbeitsmarkt für Netzwerkadministratoren nicht schwierig.
Ingenieure je nach Berufsfeld werde nicht so sehr gesucht, aber selbst da bieten sich Möglichkeiten. Sei es mit niedrigeren Gehalt und/oder im Ausland.


Mir kommt das so vor, als würden hier einige am liebsten die britischen Armengesetze wieder einführen, wo man Arbeitslose in Arbeitslagern unterbrachte.
Wie kommst du nun darauf?
Ich behaupte lediglich das die Arbeitslosenhilfe niemanden in eine Armut stürzt da sie noch ein relativ angemessenes Leben ermöglicht.

Gegen Internet Anschlüße habe ich nichts gesagt, ganz im Gegenteil.
Zur Mobilität, wenn man sich bei 351 Euro kein Auto (weiterhin) leisten will, und der Arbeitgeber zu weit / schlecht erreichbar ist, kann man sich doch überlegen umzuziehen.

(Ein Auto ist imho auch weniger Luxus als nun der bezahlte Stellplatz dazu - ein Luxus den ich mir in den ersten paar Jahren, als arbeitende Person, nicht gönnte)

Demona
09.06.2009, 19:54
@ Teylen


Wobei sich Demona im Gegensatz zu dir und anderen eigentlich gar nicht betroffen auch überhaupt nicht so ausführlich über die 350 Euro beschwert hat.

Dazu hatte ich mich geäußert und ich will mich nicht unbedingt wiederholen. Wie ich aufführte, habe ich das Glück, dass wir jeden Freitag Lebensmittel von der Kirche bekommen und dies hilft sehr weiter.


Wieso genau sollten sie ALGI bekommen?
Das Modell das Frau sich keine Arbeit beschaffen muss / sollte war schon vor der Finanzkrise reichlich überholt.

Hier ging es darum, unter welchen Situationen man in Hartz-IV rutschen kann. Solche Menschen sind meistens länger aus dem Beruf raus und haben dann nicht mehr die Qualifikationen, die der Arbeitgeber wünscht. Dann kommt noch hinzu, dass diese dann auch nicht allzu gerne von Arbeitgebern genommen werden, da sie nicht flexibel und belastbar etc. sein sollen.
Wobei ich sagen muss, wer behauptet, Alleinerziehende wären nicht flexibel und belastbar, der hat dies noch nicht erlebt.


Für so etwas gibt es Versicherungen gegen Arbeitsunfähigkeit./QUOTE]

Tja, aber auch die müste man sich leisten können. Ich kann es nicht, da ich durch meine Erkrankungen entweder sehr hohe Versicherungsbeiträge hätte oder die Krankheiten ausschließen müsste.
Für Max habe ich zur Sicherheit eine abgeschlossen. Da musste ich schon Zuschläge bezahlen, da er unter Neurodermitis, Asthma, Lymphknotenentzündungen und Nierensteinen erkrankt war.

[QUOTE]Zur Mobilität, wenn man sich bei 351 Euro kein Auto (weiterhin) leisten will, und der Arbeitgeber zu weit / schlecht erreichbar ist, kann man sich doch überlegen umzuziehen.

Das habe ich auch schon hinter mir und irgendwann ist mal Schluss. Das machen nämlich weder meine Möbel, meine finanziellen Mittel und meine Nerven mit.

nevermore
09.06.2009, 20:01
Dafür das Simara nicht unverschämt werden soll maßt du dir selbst ein recht großes Wissen über den Verlauf der Beschäftigungen bei anderen an.

Und zwar wo konkret? Ich wüsste nicht, wo ich hier über den Verlauf von Beschäftigungen anderer etwas unterstellt hätte. Ich sagte "wenn ihr noch nicht in der Situation wart, ist das schön für euch." Wenn du daraus "dass du noch nicht in der Situation warst" machst, ist das deine Interpretation. Nirgendwo habe ich jedenfalls irgendjemandem unterstellt, er wisse nicht, was es bedeutet, Vollzeit zu arbeiten.


Wieso genau sollten sie ALGI bekommen?
Das Modell das Frau sich keine Arbeit beschaffen muss / sollte war schon vor der Finanzkrise reichlich überholt.

Das stand nicht zur Debatte. Zur Debatte stand, unter welchen Voraussetzungen man ALGI bekommt und unter welchen nicht. Simara schrieb, man müsse entweder mindestens ein Jahr arbeitslos gewesen sein oder "nie was gearbeitet haben", wenn man ALG II bekommt. Das ist definitiv falsch.


Für so etwas gibt es Versicherungen gegen Arbeitsunfähigkeit.

Die erst bezahlen, wenn du zu 50 Prozent berufsunfähig bist. Du kannst eine chronische Erkrankung haben, die dich nicht zu 50 Prozent arbeitsunfähig macht, aber zu einem ständigen Krankheitsrisiko. MS oder Polyarthritis z.B. In solchen Fällen ist die Wahrscheinlichkeit beträchtlich, dass spätestens nach der Probezeit Schluss ist, wegen zu vieler Fehlzeiten. Was BUs betrifft: Vorausgesetzt, man findet überhaupt einen Anbieter, der einen versichert. Manche Leute sind schon mit 20 oder 25 chronisch krank.


Natürlich nicht. Es ist mir bisher auch noch nie passiert das mein Arbeitgeber Gehälter nicht zahlte oder ich gesagt bekam der nächste ist dein letzter Arbeitstag hier.
Zumal der Zeitrahmen wo es kritisch wird da eher bei 50 aufwärts liegt, selbst da glaube ich das die Leute tatsächlich arbeit finden können.
(Die meisten die ich kenne sind jedoch deutlich jünger)
In dem Fall muss man Umschulen oder seine Ansprüche entsprechend senken das man mit Bürojobs zufrieden ist. Nun oder man geht als Verkäuferin irgendwo hin. Irgendwas wird gehen.

Nun, ich kenne genügend, die schon lange suchen und keine Arbeit finden, obwohl sie ihre Ansprüche entsprechend senken. Gerade Ältere. Die müssen dann wohl selber schuld sein. Dass niemand einen 50-jährigen Umschüler einstellt, wenn sich für dieselbe Stelle 100 35-jährige mit 10 Jahren Berufserfahrung in dem Job bewerben, daran kann es ja wohl nicht liegen.


Aktuell ist der Arbeitsmarkt für Netzwerkadministratoren nicht schwierig.

In Belgien vielleicht nicht. Ich kenne gleich mehrere, die seit Jahren Arbeit suchen. Da kann ich dann nur vermuten, dass auch die selber schuld dran sind.

Dr.BrainFister
09.06.2009, 20:29
...
Nein.
sagst du. ;) es gibt zum glück leute, die wirklich ahnung davon haben und sich mit dem thema ernsthaft beschäftigen.

die würden z.b. nie einen so, gelinde gesagt, stupiden vergleichzur arbeit einer alleinerziehenden mutter bringen:

Genau sowenig arbeitet man wenn man die eigene Wohnung putzt.
Würde sie viele Kinder in einem Kindergarten betreuen wäre es Arbeit.

hast du eigentlich überhaupt schon mal in einem dieser bereich erfahrungen gesammelt? kindererziehung? kinderbetreuung? ich hab den eindruck, du ziehst hier einen dollen spruch nach dem anderen aus dem hut, aber das meiste davon entstammt lediglich vagen einschätzungen und mutmaßungen.


Aber klar, selber rumprollen und andere als "auf Talkshow Niveau" diskreditieren.
...
Auch 'nen Diskussionsstil.
dein diskussionsstil besteht daraus, die leute, die dich kritisieren, konsequent runterzuputzen und ihnen zwanghaft den spiegel vorzuhalten: "aber du bist ja genauso doohooof, nänänänänä!" wie alt bist du nochmal? ;)

ich weiß nicht, warum meine frage bzw mein statement zum diskussionsstil "rumprollen" sein soll. der unterschied zu dem von-oben-herab-gesülze, das hier teilweise stattfindet, ist, dass ich über etwas geurteilt habe, das ich auch wirklich beurteilen kann. den stil dieser diskussion sehe ich und kann mich damit auseinandersetzen. hier haben aber einige den starken drang, über die lebenssituation von menschen zu (ver)urteilen, die sie kein bisschen kennen. völlig aus dem kontext heraus werden talkshow-phrasen in die menge geworfen, so als ob man das gerade mal zwischen mittagspause und klogang unbedingt loswerden musste.


Ich bin auch sicherlich absolut von oben herab, obwohl ich nun 3 Monate arbeitslos bin.
wow, ganze 3 monate! damit hast du in sachen arbeitslosigkeit natürlich den kompletten erfahrungsschatz, um jegliche situation anderer optimal einschätzen und (ver/)beurteilen zu können. schon mal fieber gemessen? ;)


Vermutlich ist da alles "von oben herab" was nicht deiner / eurer Meinung entspricht.
ja, böse böse. aber hey, ist doch kein problem, denn jeder der nicht deiner meinung entspricht, ist entweder prollig, selbst schuld oder irgendetwas anderes grenzdebiles.


.

Dashan
09.06.2009, 20:55
Hey!
Auszeit!!!

Hier soll diskutiert werden und sich nicht gegenseitig runtergeputzt!


Und das, Braini, geht gar nicht:

Zitat:Zitat von Teylen
...
Nein.

sagst du. es gibt zum glück leute, die wirklich ahnung davon haben und sich mit dem thema ernsthaft beschäftigen.

Also, bitte zurück zum Thema, auch wenn es ein sehr emotionales ist.

Dr.BrainFister
09.06.2009, 21:10
Hey!
Auszeit!!!
hey, das ist gar nicht nett. ich hab mich gerade erst warmgetippt. :D


Hier soll diskutiert werden und sich nicht gegenseitig runtergeputzt!
echt? dann les mal deine eigenen beiträge durch. ;) achso, runterputzen tun ja immer nur die anderen...


Und das, Braini, geht gar nicht...
wieso geht das nicht? festzustellen, dass jemand keine ahnung hat, wovon er/sie spricht, ist doch nur legitim und, meiner ansicht nach, keine beleidigung. hier ist ein weiterer beweis dafür, dass teylen in dieser diskussion beliebig an den haaren herbeigezogene mutmaßungen aus dem hut zaubert, diesmal in bezug auf plötzlich eintretende (chronische) erkrankungen:

Für so etwas gibt es Versicherungen gegen Arbeitsunfähigkeit.
da kann ich mir wirklich nur an den kopf greifen oder :gaga: machen. wenn sie nur ein fünkchen ahnung davon hätte, würde sie nicht so undifferenziert und platt antworten, sondern zumindest berücksichtigen, dass man diese arbeitsunfähigkeitsversicherungen nicht in jedem fall nutzen kann. wenn du z.b. als jugendlicher mal eine untersuchung hattest, die als eine art vordiagnose zu deiner späteren chronischen erkrankung zu werten ist (auch wenn der arzt das damals nicht so prognostiziert hat), wird dir der abschluss dieser versicherung verwehrt.
man kann also nur eine arbeitsunfähigkeitsversicherung abschließen, wenn man nahezu kerngesund ist. jeder, der z.b. während seiner schul- und ausbildungszeit erkrankte, hat pech gehabt, denn in der regel hat man da noch nicht das geld, um sich so eine versicherung zu leisten. achja, das wurde bei dem locker-flockigen vorschlag auch nicht berücksichtigt: dass so eine versicherung geld kostet, das man neben all dem anderen bullshit, den man heutzutage privat leisten muss (z.b. altersvorsorge) erstmal aufbringen können müsste.


Also, bitte zurück zum Thema, auch wenn es ein sehr emotionales ist.
wirklich sachlich wurde hier in den wenigsten beiträgen diskutiert.


...Dieser Standardsatz des Brainfisters darf wahrlich in keiner Diskussion im KPG fehlen.
stimmt. aber liegt das an mir oder am hier grassierenden diskussionsstil? wenn jemand bei jeder nachmittags-talkshow das niedrige niveau kritisiert, liegt es dann an ihm oder an den talkshows? hmmmm... andererseits sind wir uns da doch ziemlich ähnlich, lieber bademeister. :) du bringst bei jeder filmdiskussion deine bierdeckelprognosen zum erfolg oder misserfolg bzw. präsentierst in jeder KPG-diskussion einen deiner geschliffenen politikwissenschaftsvorträge. so sind altstars wie wir eben: irgendwann legen wir immer dieselbe platte auf und veröffentlichen nur noch die x-te ausgabe unserer gammeligen "greatest (s)hits". :p :rock:


.

Dashan
09.06.2009, 21:40
echt? dann les mal deine eigenen beiträge durch. ;) achso, runterputzen tun ja immer nur die anderen...
Echt? Mein einziger Beitrag an Demona selbst war "runterputzen"? Interessant. Ich bin da auf die Informationen eingegangen, die sie uns bis dato gegeben hatte. Nicht mehr und nicht weniger.

Und habe versucht klarzumachen, dass manche Menschen in diesem Land trotz Arbeit nicht mehr zum leben haben als HartzIV herzugeben scheint. Ich war glücklicherweise noch nie in der Situation, mich da anstellen und damit auseinandersetzen zu müssen.


wieso geht das nicht?
Weil Du Teylen nur mit "Nein" zitiert und damit eben jenes Zitat vollkommen aus dem Zusammenhang gerissen hattest. Ich konnte mich mit meiner Anmerkung gar nicht auf Inhaltliches beziehen, da ich den Inhalt nicht mehr identifizieren konnte.

Und das ist mir während der Debatte hier des öfteren bei einigen aufgestoßen, es werden einzelne Sätze rausgenommen und zitiert, die sie, wie sie dann dastehen, einen leicht anderen Kontext ergeben als so, wie sie im ursprünglichen Beitrag standen.


Wie auch immer... ein pauschales "Beamte sind soooo boshaft und faul und dumm und H4-Empfänger sind die ärmsten Schweine wo rumlaufen tun" wird hier keine von mir bekommen. Andersrum übrigens auch nicht!

Zum urspünglichen Ausgangspunkt:
Ja, ich hatte auch schon Theater mit einem Amt, mit einem Sachbearbeiter auf dem Finanzamt, der dem Verein, für den ich damals Kasse und Steuererklärung betreut habe (ehrenamtlich, böses Wort), an den Kragen wollte, bzw. dessen Gemeinnützigkeit, weil ich als nicht-Kauffrau keine Ahnung hatte, was der Mann im Finanzamtsdeutsch von mir wollte. Hat mich viele Nerven, zwei Hörstürze und 10 Tage Krankenhaus gekostet. Danach hat der Vorstand endlich einen Steuerberater abgenickt und innerhalb von wenigen Wochen war die Sache vom Tisch.
Aber dieser Mensch hat mich bei "Beratungen" am Telefon immer nur mit "das ist falsch" abgespeist, mir nie in verständlichen Worten gesagt, wie ich es richtig machen soll/kann und mich irgendwann als zu doof dafür abblitzen lassen.
Auch prima. Ok, da hing keine Existenz meinerseits, aber doch eine ganze Menge persönlicher Einsatz und auch viel Stolz meinerseits dran.

Soviel dazu.

Teylen
09.06.2009, 21:47
@Demona


Für so etwas gibt es Versicherungen gegen Arbeitsunfähigkeit.
Tja, aber auch die müste man sich leisten können. Ich kann es nicht, da ich durch meine Erkrankungen entweder sehr hohe Versicherungsbeiträge hätte oder die Krankheiten ausschließen müsste.
Die Versicherung schließt man doch für gewöhnlich ab während man in einem Arbeitsverhältnis ist und bevor man krank wird. Während man ein Gehalt bekommt.

Das man, wenn man bereits betroffen ist, und keine Arbeit mehr hat, die Versicherung nicht abschließt ist aus meiner Sicht logisch, nachvollziehbar. Und es war nun keine Aufforderung im nachhinein eine abzuschließen da es kaum Sinn ergeben wird. Schließlich versichern die nicht rückwirkend.


Das habe ich auch schon hinter mir und irgendwann ist mal Schluss. Das machen nämlich weder meine Möbel, meine finanziellen Mittel und meine Nerven mit.
Das ist, zumindest für mich, irgendwo schlecht nachvollziehbar.
Ich könnte mir nicht vorstellen das, wenn man mir einen Job anbietet, ich ihn nicht annehme weil ich dafür umziehen müsste. Insofern war ich auch auf dem Arbeitsamt, in Deutschland, etwas überrascht als der Beamte da schon so schaute als würde es nun eine Diskussion geben als die Frage nach der Flexibilität kam.

@nevermore:
Deine Post wirkt sehr wohl als wolltest du Unkenntnis oder Mangelnde Erfahrung unterstellen. Unter anderem mit Formulierungen "Ist dir mal der Gedanke gekommen, [..]".
Diskussionspartner salopp gesagt Gedankenlosigkeit das heißt stupidität zu unterstellen ist m.E. kein guter Stil.

Zudem muss man doch eine Zeitlang arbeitslos gewesen sein.
Wenn eine Frau nicht arbeitet, weil der Mann die Versorgung übernahm, hat sie doch im dem Zeitraum nicht gearbeitet.



Aktuell ist der Arbeitsmarkt für Netzwerkadministratoren nicht schwierig.
In Belgien vielleicht nicht. Ich kenne gleich mehrere, die seit Jahren Arbeit suchen. Da kann ich dann nur vermuten, dass auch die selber schuld dran sind.
Ich habe sowohl den Arbeitsmarkt in Belgien als auch in Deutschland durchsucht da ich bereit bin umzuziehen. Dabei gab es mehr Stellenangebote im Bereich der Netzwerk Administration, Technik oder Helpdesk als bei Entwicklern.

Woran es liegt das jemand keine Arbeit findet lässt sich von außen ohne Detail Kenntnisse schwer urteilen.

@Dr.BrainFister
Auf einen Beitrag der nur aus stumpfen Beleidigungen besteht und argumentativ nichts bietet - außer das du dir anmasst besser als alle andere zu urteilen - gehe ich nicht ein.

Lightshade
09.06.2009, 21:51
Andererseits ist ALG II sehr bequem. Dein Sofa ist kaputt? Zuschuss. Neuer TV? Zuschuss.

Die gab es vor Hartz IV-Zeiten. Das hieß "Hilfe für besondere Lebensumstände". Wenn sich in den letzten zwei Jahren nichts durchschlagendes geändert hat (ich habe damals an einer Studie über Hartz IV mitgearbeitet), gibt es die inzwischen nicht mehr.



Hm sollte es noch geben. Mein letzter Sachbearbeiter den ich hatte war sehr motiviert. Hat mich mal über die ganzen Sachen aufgeklärt.

Die würden dir sogar den Friseur bezahlen wenn du ein Vorstellungsgespräch hast und nicht "passend" aussiehst. ;)

Dr.BrainFister
09.06.2009, 21:52
...@Dr.BrainFister
Auf einen Beitrag der nur aus stumpfen Beleidigungen besteht und argumentativ nichts bietet - außer das du dir anmasst besser als alle andere zu urteilen - gehe ich nicht ein.
dann sei froh, dass man hier in der diskussion so gnädig ist und noch auf deine beiträge reagiert, denn aus viel mehr als stumpfen bemerkungen bestehen die leider auch nicht. wie hast du nochmal geschrieben: "wie man in den wald hinein ruft, so schallt es wieder heraus." tja... ;)

ehrlich gesagt ist es mir aber auch ziemlich wurscht, ob du darauf eingehst. ich hab es bei dir bisher noch nie in einer diskussion erlebt, dass du mal eine fehleinschätzung zugegeben hast. und, obwohl ich ja mister oberprollo bin, hab ich das zumindest schon geschafft (*sich selbst auf die staubige schulter klopft* hust :D). wenn du so von dir selbst eingenommen diskutierst, brauchst du dich bei mir über entsprechende reaktionen nicht beschweren. mich auf niedrigstes niveau herabzubegeben, ist eines meiner lieblingshobbies. aber auch nur, wenn mir eine entsprechend tiefe vorlage dazu geboten wird. :)


.

Demona
09.06.2009, 22:11
@ Teylen


Das ist, zumindest für mich, irgendwo schlecht nachvollziehbar.
Ich könnte mir nicht vorstellen das, wenn man mir einen Job anbietet, ich ihn nicht annehme weil ich dafür umziehen müsste. Insofern war ich auch auf dem Arbeitsamt, in Deutschland, etwas überrascht als der Beamte da schon so schaute als würde es nun eine Diskussion geben als die Frage nach der Flexibilität kam.

Wieso schlecht nachvollziehbar? Ich bin für Jobs bis in die Eifel, Düsseldorf, Köln und Bonn gefahren.
Bei meinem letzten Job in Köln bin ich früh 6:45 Uhr los und kam abends gegen 19:00 Uhr wieder zu Hause an.
Auch bin ich schon, um arbeiten zu können 500 km weit weg gezogen. Gutes hatte es uns nicht unbedingt gebracht. Hier war ich auf mich alleine gestellt und Max lernte an der Schule das Mobbing in feinster Güte kennen (allen voran die Lehrer) und musste dafür dann viel Federn lassen.
Wir haben es trotz allem überstanden, obwohl uns die Familie nicht mehr so helfen konnte - meine Eltern sind jetzt 700 km weit weg.
Das hat auch nichts mit Flexibilität zu tun.
Ich bin flexibel genug, da ich auch fähig bin Jobs weit unter meinem Niveau anzunehmen und ich weiß auch, was es bedeutet, wenn man für das gleiche Geld wie Hartz IV arbeiten geht.

@ Lightshade


Hm sollte es noch geben. Mein letzter Sachbearbeiter den ich hatte war sehr motiviert. Hat mich mal über die ganzen Sachen aufgeklärt.

Nicht mehr. Es gibt bestimmte Ausnahmen, wie, wenn die ARGE verlangt, dass du dich verkleinerst oder wenn du erstmals eine eigene Wohnung bekommst oder die Erstausstattung für das Baby (auch wenn es da schon Ämter gab, die die Zahlungen der Städte und Gemeinden als Sonderzahlungen wieder einfordern wollten).
Wenn dir die Geräte kaputt gehen, hast du Pech, es ist alles in den 351 Euro drin. Meine Waschmaschine ging vor 2 Jahren kaputt. Meine Eltern haben sie mir vorgeschossen. Ich habe sie dann in mtl. Raten abgezahlt.

Im Jahr 2007 bekam das Arbeitsamt Brühl die Auflage von Nürnberg, in dem Jahr 6 Mio. einzusparen und egal mit welchen Mitteln.

Teylen
09.06.2009, 22:13
ehrlich gesagt ist es mir aber auch ziemlich wurscht, ob du darauf eingehst.
Worauf sollte ich den eingehen?
Das ich deiner Meinung nach keine Ahnung habe?
Das ich deiner Meinung nach mich nicht ernsthaft damit beschäftige?
Das ich deiner Meinung nach "stupiden vergleich" bringe?
(Wo ich nur deinen aufgriff)
Das ich deiner Meinung nach nicht mehr als Einschätzungen und Mutmaßungen bringe?
Das ich deiner Meinung nach angeblich in Kindersprache brabbele?
Das ich deiner Meinung nach kindisch wirke?
Das ich deiner Meinung nach von "oben herab" schreibe?
Das ich deiner Meinung nach "gesülze" schreibe?
Das ich deiner Meinung nach geistig krank bin?
Das ich deiner Meinung nach grenzdebiles von mir gebe?

Und das waren nur die Beleidigungen aus einem Post.
Auf welche Beleidigung hättest du gerne das ich eingehe?

Und mit welcher Legitimation?
Mit der Behauptung das du die Weisheit mit dem Schaumlö...das du natürlich nur über Sachen urteilst, über die du urteilen kannst? Verified von dir selbst?

Vielleicht sind meine Bemerkungen stumpf.
Kann man diskutieren, kann man drüber reden.
Aber zumindest bringe ich noch etwas anderes zustande als Beleidigungen.


ich hab es bei dir bisher noch nie in einer diskussion erlebt, dass du mal eine fehleinschätzung zugegeben hast.
Dann hast du entweder nicht sorgfältig gelesen oder nicht alles.


mich auf niedrigstes niveau herabzubegeben, ist eines meiner lieblingshobbies.
Offensichtlich begibst du nicht nur herab sondern unterbietest es sogar noch.
(Tut mir leid das ich mich nicht von oben herab begebe um ähnlich ausfallend zu werden wie du)


@Demona
Okay. Da ist der Frust schon nachzuvollziehen.
Naja, ich hoffe mal das du vielleicht dennoch bald was findest.
Nun und vielleicht auch mal an nettere Beamte kommst.

Demona
09.06.2009, 22:29
@ Teylen

Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt und mit meiner derzeitigen Betreuerin läuft es auch ganz gut (nach zwei Beschwerden).

DerBademeister
09.06.2009, 22:43
stimmt. aber liegt das an mir oder am hier grassierenden diskussionsstil? wenn jemand bei jeder nachmittags-talkshow das niedrige niveau kritisiert, liegt es dann an ihm oder an den talkshows? hmmmm... andererseits sind wir uns da doch ziemlich ähnlich, lieber bademeister. :) du bringst bei jeder filmdiskussion deine bierdeckelprognosen zum erfolg oder misserfolg bzw. präsentierst in jeder KPG-diskussion einen deiner geschliffenen politikwissenschaftsvorträge. so sind altstars wie wir eben: irgendwann legen wir immer dieselbe platte auf und veröffentlichen nur noch die x-te ausgabe unserer gammeligen "greatest (s)hits". :p :rock:
.

Wenn es Dir nicht passt, frage ich mich warum Du in jedem derartigen Thread ein "grässssslich" absetzt, ohne sonderliche Ambitionen zu haben das Niveau von Birte Karalus auf B. Kerner zu heben. Du erinnerst mich irgendwie an Ranicki, der über das deutsche Fernsehen zetert und sich dann mit Gottschalk zum Plausch trifft. Auch resultiert das in jedem Thema darin, dass man sich mindestens 5 Posting lang nur mit Dir als Person statt mit dem Thema auseinandersetzt, was womöglich der eigentliche Grund dieser Einwürfe ist.

Zurück zum Thema.

Dr.BrainFister
09.06.2009, 23:00
Wenn es Dir nicht passt, frage ich mich warum Du in jedem derartigen Thread ein "grässssslich" absetzt, ohne sonderliche Ambitionen zu haben das Niveau von Birte Karalus auf B. Kerner zu heben. Du erinnerst mich irgendwie an Ranicki, der über das deutsche Fernsehen zetert und sich dann mit Gottschalk zum Plausch trifft. Auch resultiert das in jedem Thema darin, dass man sich mindestens 5 Posting lang nur mit Dir als Person statt mit dem Thema auseinandersetzt, was womöglich der eigentliche Grund dieser Einwürfe ist.
ich finde, mir kann schlimmeres passieren als zum ranicki zu werden. nach seinem sympathischen auftritt im kölner treff find ich den alten haudegen ganz sympathisch. und ja, manchmal reicht es eben nur für ein "grrrrrässlich", weil sich mehr einfach nicht lohnen würde.


Zurück zum Thema.
ähm, worum ging´s nochmal? :frech:


.

Simara
10.06.2009, 00:05
ehrlich gesagt ... bei einigen deiner (und anderer) aussagen hier in dem thread hab ich dasselbe gedacht. ;) aber warum sollte meine frage nicht ernst gemeint sein?

Weil sie meiner Meinung nach hier nicht richtig hingehört.


noch nie etwas von der diskussion über gerechte entlohnung von elternteilen gehört, die sich zuhause um die erziehung kümmern?

Doch. Und genau da gehört sie hin. Aber nicht zum Thema H4.

Die Sache mit den nichtzahlenden Vätern gehört zwar hier her, aber wenn dann der Unterhaltsbeitrag vom Regelsatz abgezogen wird ist das Gejammer auch wieder da.

Von daher werde ich deine subtile Frage einfach ignorieren.


auf mich macht der bisherige diskussionsverlauf jedenfalls immer mehr den eindruck einer typischen nachmittags-talkshow: oben sitzt das erhabene, unfehlbare publikum, das auf alles eine antwort hat und mit banalen alltagsweisheiten auf den unten sitzenden "pöbel" schießt.

Keine Ahnung. Ich schau sowas nicht. Ich arbeite zu der Zeit. :p

Allerdings hatte ich bisher nicht den Eindruck, dass geschossen wird. Ich hatte auch nicht den Eindruck, dass Demona bedrängt wird, aber sie kann mich da gerne eines Besseren belehren.

Falls ich Demona irgendwie bedrängt oder beleidigt haben sollte, so tut es mir leid. Das lag nicht in meiner Absicht. Ihre Situation kann ich schließlich nicht beurteilen. Ich habe lediglich Beispiele aus eigener Erfahrung herangezogen.




So, und weswegen muss sich dann Demona hier anhören, sie beschwere sich zuviel?

Habe ich das getan?


Jetzt werde mal bitte nicht unverschämt.

Witzig, das selbe habe ich gedacht, als du gemeint hast, eine Verkäuferin kann ja noch einen Nebenjob machen.


Du hast keinerlei Ahnung, was ich beruflich in meinem Leben schon gemacht hatte, und welche Arbeitsbelastungen ich dabei hatte.

Wieso fühlst du dich angegriffen?
Von dir und deiner beruflichen Situation war von meiner Seite nie die Rede.


Ich weiß sehr gut, was es bedeutet, vollzeit zu arbeiten.

Wo habe ich dir das abgesprochen?


Man kann als Verkäuferin nebenberuflich arbeiten, und sich etwas dazu verdienen, ob man das will, ist eine andere Frage. Als Hartz IV Empfänger kann man das nur äußerst beschränkt.

Aber man kann. Punkt.


Was würdest du denn machen, wenn dir jeder Bewilligungsbescheid falsch berechnet wird

Die Frage hab ich ja schon beantwortet.


und du auch ansonsten ständig herumschickaniert wirst?

Ach weißt du, manche Leute fühlen sich schnell schikaniert.


ARGE steht übrigens für "Arbeitsgemeinschaft nach dem SGB II".

Danke für die Info. Habs mir zwar gedacht, wollt aber sicher gehen.
Bei uns heißt das anders.



Ja, und dann nimmt man eben mal an, dass man es mit einer arbeitsscheuen Querulantin zu tun hat, obwohl aus dem OP deutlich hervorgeht, mit welchen Problemen sie es bei der ARGE zu tun hatte.

Meine Güte, komm mal wieder runter. Du bringst hier Unterstellungen hervor, die - zumindest nach meinem Empfinden - nie direkt an Demona gegangen sind.



Schon wieder haltlose Vermutungen. Als sie schwanger wurde, lebte Demona noch in der ehemaligen DDer. Das ist fast 20 Jahre her. Ihre Arbeitslosigkeit kann mit dem Blickwinkel des Sachbearbeiters in Sachen Schwangerschaft nichts zu tun haben.

Entschuldige bitte, aber das kam aus dem Post nicht heraus. Sie schreibt, dass sie Ärger mit der ARGE hat und das ein SB sie gefragt hat, wie sie schwanger wurde und jetzt erfahre ich, dass das Jahre auseinander liegt.
Denn die ARGE gab es ja wohl zu DDR-Zeiten nicht. Also hab nicht ich das in einen Topf geschmissen.



Mir kommt das so vor, als würden hier einige am liebsten die britischen Armengesetze wieder einführen, wo man Arbeitslose in Arbeitslagern unterbrachte. Oder besser gleich zurück ins Mittelalter.

Okay, jetzt machst du aber Unterstellungen.
Wenn du dich beruhigt hast, dann reden wir wieder miteinander, ja?



sagst du. ;) es gibt zum glück leute, die wirklich ahnung davon haben und sich mit dem thema ernsthaft beschäftigen.

Wow... und wer ist jetzt "von oben herab"?



dein diskussionsstil besteht daraus, die leute, die dich kritisieren, konsequent runterzuputzen und ihnen zwanghaft den spiegel vorzuhalten: "aber du bist ja genauso doohooof, nänänänänä!" wie alt bist du nochmal? ;)

Sorry Braini, aber das ist dein Diskussionsstil.
Teyls Beiträge hab ich bis jetzt immer recht sachlich empfunden. Auch wenn sie in einer anderen Diskussion mir dagegen geredet hat. ;)


[...] den stil dieser diskussion sehe ich und kann mich damit auseinandersetzen. hier haben aber einige den starken drang, über die lebenssituation von menschen zu (ver)urteilen, die sie kein bisschen kennen. völlig aus dem kontext heraus werden talkshow-phrasen in die menge geworfen, so als ob man das gerade mal zwischen mittagspause und klogang unbedingt loswerden musste.

Talkshow-Phrasen und Klogang ... schon wieder. Und damit prollst du unnötig rum.
Schade, die Diskussion war bisher so angenehm. Bis du deine Phrasen loswerden musstest.



ja, böse böse. aber hey, ist doch kein problem, denn jeder der nicht deiner meinung entspricht, ist entweder prollig, selbst schuld oder irgendetwas anderes grenzdebiles.

Auch hier schließt du von dir auf andere. Teyl hat nie auch nur ansatzweise jemand anderem etwas "grenzdebiles" unterstellt.

Sorry, aber wenn das hier jetzt so läuft, hab ich keine Lust mehr, mich daran zu beteiligen.

Es gibt Beamten- und Ämterschikanen, aber die Forderngen, die so mancher Bürger stellt sind auch haarsträubend. Jede Münze hat zwei Seiten, aber die meisten wollen nur die eigene sehen.
Da die Administration beschlossen hat, dass H4-ler gut sind und Beamte bzw. Ämter scheiße, ist wohl Schimpfen auf eben jene angesagt. Jeder der anderer Meinung ist ist ja eh grenzdebil.

Also viel Spaß noch.

.

Demona
10.06.2009, 09:27
@ Simara

Ehrlich gesagt, hatte ich dieses Thema hier mal angeführt, weil ich zeigen wollte, dass die Hartz-IV-Bezieher nicht nur solche Leute sind, wie sie im Fernsehen gerne gezeigt und in Talkshows vorgeführt werden.
Ich habe nur einige Beispiele aufgeführt, gegen die ich mich gewehrt habe.

Allerdings hatte ich hier schon manchmal das Gefühl, mich hier vor einigen rechtfertigen zu müssen und das es wohl meine Schuld ist, das ich in so eine Situation gekommen bin und das ich wegen jeden falschen Pups (entschuldigt die Ausdrucksweise) der dort angestellt mich schickaniert fühle.
Hinzu kommt, dass hier von einigen der Eindruck rüber kam, dass die ALG II Empfänger arbeitsfaul sind und ich es somit leid.

Ich meine mich auch zu erinnern, dass ich geschrieben hatte, wie alt mein Sohn ist.

Gerne erzähle ich mal noch die Geschichte einer Freundin.

Gekündigt, bevor sie erfuhr, dass sie schwanger war. Freund und Vater des Kindes stellt sich als Faultier und Säufer heraus.
Sie ist also, obwohl in einer Partnerschaft auf sich alleine gestellt und das Kind wird von Ärzten als sogenannten "24 Stunden Baby" bezeichnet. Schläft am Tage nur, wenn es im Kinderwagen durch die Gegend gefahren wird und nachts nur von 2 Uhr bis 4 höchstens 5 Uhr.
Mit 6 Monaten krabbelt es immer noch nicht, kann sich schlecht aufsitzen, stehen auch kaum.
Nach vielen Untersuchungen stellt sich heraus, dass Kind hat Neurofibromathose und bei ihm betrifft es den Bewegungsapparat. Die Spezialisten für diese Erkrankung sitzen in Hamburg. Sie hat keinen Führerschein und sich vom Freund getrennt. Kampf mit der Krankenkassen wegen des Behindertenstatus. Nach fast 2 Jahren kommt sie einen Ausweis für das Kind, Vermerk "kann alleine Bus fahren" (super das Kind kann noch nicht mal alleine laufen, aber Bus und Bahn kann es wohl).
Das Kind ist 3 Jahre alt und sie hat auch eine geeignete Kindertagesstätte gefunden. Sie würde gerne wieder arbeiten gehen, wenn auch nur stundenweise. Sie stellt Antrag auf ALG I. Nach drei Monaten fällt den Leuten vom Arbeitsamt ein, dass ihr nach 3 Jahren Erziehungsurlaub kein ALG I mehr zusteht, also erhält sie Arbeitslosenhilfe.
Der Junge muss dreimal die Woche zur Physiotherapie und zu anderen Therapien. Die Kasse möchte nicht mehr die Kosten dafür übernehmen, dass die Therapeuten in die Kindereinrichtung kommen. Ken ist mittlerweile 5 Jahre alt und läuft mittlerweile nicht mehr an der Hand und mit dem Treppensteigen läuft es auch besser. Da fällt der Krankenkasse ein, dass man das ja nicht mehr behindert nennen kann.
Das Ken sich aber noch nicht mal alleine waschen, auf Toilette gehen und sich anziehen kann, na was solls. Die Mutter geht ja eh nicht arbeiten. Also wieder Kampf.
Dann kommt Hartz IV und die zuständige Mitarbeiterin kann gar nicht verstehen, warum die Mutter nicht arbeiten gehen will. Das Kind ist zwar behindert, aber doch wohl in einer Tagesstätte und die paar Arzt- und Therapeuten die Woche, da findet sich doch sicher auch mal jemand anders.
Bei den Bescheiden wird gleich mal das Pflegegeld für Behindertenstufe 1 mit als Einkommen berechnet und das das Kind, weil behindert eigentlich anders eingestuft wird ach das weiß doch diese arbeitsfaule Frau sowieso nicht.
Vor drei Jahren fand meine Freundin endlich eine Stelle, wo sie 10 Stunden die Woche arbeiten konnte und der Stundenlohn betrug 4 Euro.
Die Bearbeiterin fand das nicht toll, denn mit diesem Stundenlohn kam sie ja auf kein so tolles Einkommen, aber dafür brauchte man ihr dann auch nicht die Fahrkosten zu bezahlen.
Ken geht mittlerweile in die Spezial-Grundschule, die geht nicht über 4 sondern über 5 Jahre. er hat immer noch Einschränkungen, sein IQ wurde auf 75 eingestuft und mittlerweile haben die Ärzte auch festgestellt, dass er nicht ADHS mit autistischen Zügen sondern Autist mit ADHS-Zügen ist.

Meine Freundin geht jetzt 20 Stunden die Woche, ihr Stundenlohn beträgt jetzt 5 Euro und die Dame von der ARGE ist immer noch der Meinung das meine Freundin arbeitsfaul ist. Die Krankenkasse schickt jedes Jahr jemanden vorbei, um zu prüfen, ob das Ken noch ein Pflegefall ist.

Ach ja, zum Vater... Der kann ja nicht auf Montage arbeiten gehen, da er ja ein behindertes Kind hat. Keiner der Mitarbeiter hatte bis dato überprüft, ob er sich um das Kind kümmert und die diversen Germine wahr nimmt, wie er immer behauptet.
Jetzt kam mal endlich jemand auf die Idee die Sache zu überprüfen. Er rief meine Freundin an und wollte von ihr die Bescheinigung, dass er sich sehr gut um das Kind kümmert und sie in allem unterstützt.
Seinen Sohn sieht er zu dessen Geburtstagen, wobei er von seinem Sohn aus erster Ehe schon öfters von diesen Feiern entfernt wurde, da er, so besoffen wie er war, noch nicht mal mit bekam, wenn Ken ihm seine Geschenke zeigen wollte.


Soweit zum eigentlich Thema und dem was ich hier fragte - Beamten- bzw. Ämterschikane.

Simara
10.06.2009, 10:12
Eigentlich ist zwar von meiner Seite alles gesagt, aber wenn ich direkt angesprochen werde ....


@ Simara

Ehrlich gesagt, hatte ich dieses Thema hier mal angeführt, weil ich zeigen wollte, dass die Hartz-IV-Bezieher nicht nur solche Leute sind, wie sie im Fernsehen gerne gezeigt und in Talkshows vorgeführt werden.
Ich habe nur einige Beispiele aufgeführt, gegen die ich mich gewehrt habe.

Wehren gegen Ungerechtigkeit ist dein gutes Recht. Ich habe ebenso ein Beispiel meiner Freundin aufgeführt, wo beide Seiten Fehler gemacht haben.
Allerdings musst du Bedenken, dass die von dir empfundenen Ungerechtigkeiten von anderen nun mal nicht als sooo ungerecht empfunden werden, eben weil es z. B. Verkäufer/innen auch nicht anders geht (z. B. die 350 EUR zum Leben).


Allerdings hatte ich hier schon manchmal das Gefühl, mich hier vor einigen rechtfertigen zu müssen und das es wohl meine Schuld ist, das ich in so eine Situation gekommen bin und das ich wegen jeden falschen Pups (entschuldigt die Ausdrucksweise) der dort angestellt mich schickaniert fühle.

Wie schon mal gesagt, der eine fühlt sich schnell schikaniert, beim anderen dauert es etwas länger. Die Leute auf dem Amt haben aber ihre Vorschriften, an die sie sich halten müssen. Die gehen nicht morgens zur Arbeit und überlegen, "Wem kann ich den heute zu Leid leben".



Hinzu kommt, dass hier von einigen der Eindruck rüber kam, dass die ALG II Empfänger arbeitsfaul sind und ich es somit leid.

Manche sind es, manche sind es nicht. Meiner Freundin hab ich auch mal gesagt, dass sie langsam den Eindruck auf mich macht, als wolle sie gar nicht mehr arbeiten. Sie war natürlich entrüstet, aber den Eindruck bekam ich einfach, weil sie alles, was man ihr vom Amt vorschlug ablehnte.



Ich meine mich auch zu erinnern, dass ich geschrieben hatte, wie alt mein Sohn ist.

Nicht in deinen Eröffnungspost. Dort schriebst du:


[...]
Ich war schon auf Hartz IV und bin es momentan leider noch. Max und mir stehen € 1.178 (inkl. Kindergeld) im Monat zu.
[...]
Der nächste schickte mir doch ernsthaft ein Schreiben, wo drin stand: "Bitte machen Sie Angaben darüber, wie es seinerzeit zu der Schwangerschaft kommen konnte.":???::gewalt: Mein Wutschrei im Treppenhaus war nicht von schlechten Eltern und danach gingen mir verschiedene Vorschläge durch den Kopf, um ihm die Entstehung menschlichen Lebens zu erklären.

Kein Wort, dass Max heute 17 ist und das Schreiben mit der Frage nach der Schwangerschaft noch zu DDR-Zeiten war. Das kam erst durch nevermores Beitrag raus und daraufhin kam dann mein Einwand, dass es zu DDR-Zeiten die ARGE noch nicht gab.

Kommen wir zu der Geschichte deiner Freundin.
An der ganzen Vorgeschichte - also Kündigung, Vater Säufer, im Stich gelassen, - kann kein Amt was dafür.



[...] Die Spezialisten für diese Erkrankung sitzen in Hamburg. Sie hat keinen Führerschein und sich vom Freund getrennt. Kampf mit der Krankenkassen wegen des Behindertenstatus. Nach fast 2 Jahren kommt sie einen Ausweis für das Kind, Vermerk "kann alleine Bus fahren" (super das Kind kann noch nicht mal alleine laufen, aber Bus und Bahn kann es wohl).

Die Krankenkasse ist kein Amt.



Das Kind ist 3 Jahre alt und sie hat auch eine geeignete Kindertagesstätte gefunden. Sie würde gerne wieder arbeiten gehen, wenn auch nur stundenweise. Sie stellt Antrag auf ALG I. Nach drei Monaten fällt den Leuten vom Arbeitsamt ein, dass ihr nach 3 Jahren Erziehungsurlaub kein ALG I mehr zusteht, also erhält sie Arbeitslosenhilfe.

Arbeitslosenhilfe ist natürlich weniger als ALG I, aber wenn es ihr nunmal vom Gesetz aus nicht zusteht? Ich seh die Schikane hier nicht, sorry.



Der Junge muss dreimal die Woche zur Physiotherapie und zu anderen Therapien. Die Kasse möchte nicht mehr die Kosten dafür übernehmen, dass die Therapeuten in die Kindereinrichtung kommen.Ken ist mittlerweile 5 Jahre alt und läuft mittlerweile nicht mehr an der Hand und mit dem Treppensteigen läuft es auch besser. Da fällt der Krankenkasse ein, dass man das ja nicht mehr behindert nennen kann.
Das Ken sich aber noch nicht mal alleine waschen, auf Toilette gehen und sich anziehen kann, na was solls. Die Mutter geht ja eh nicht arbeiten. Also wieder Kampf.

Ich wiederhole mich: Die Kasse ist kein Amt. Wie die ihre Leistungen zuteilen, weiß ich nicht.



Dann kommt Hartz IV und die zuständige Mitarbeiterin kann gar nicht verstehen, warum die Mutter nicht arbeiten gehen will. Das Kind ist zwar behindert, aber doch wohl in einer Tagesstätte und die paar Arzt- und Therapeuten die Woche, da findet sich doch sicher auch mal jemand anders.
Bei den Bescheiden wird gleich mal das Pflegegeld für Behindertenstufe 1 mit als Einkommen berechnet und das das Kind, weil behindert eigentlich anders eingestuft wird ach das weiß doch diese arbeitsfaule Frau sowieso nicht.

Die zuständige Mitarbeiterin hat den Auftrag, die Langzeitarbeitslose zu vermitteln. Nichts anderes versucht sie. Du wirft ihr eigentlich vor, dass sie ihre Arbeit macht.
Klar sind die Umstände bei deiner Freundin bescheiden, aber die Mitarbeiterin kann vermutlich nicht einfach sagen: "Okay, du kannst nicht arbeiten, also bewilligen wir weiter". Diese Beamten und Angestellten auf Ämtern (denn nicht alle die auf nem Amt arbeiten sind Beamte) haben nun mal ihre Vorschriften. Die können sie nicht einfach so außer Acht lassen. Und wenn es das Gesetzt vorschreibt, dass Pflegegeld als Einkommen anzurechnen ist ... was soll sie bitte dann tun?
Das Beispiel mit Bafög hatte ich ja schon angeführt. Hier liegt der Fehler in der Politik.



Meine Freundin geht jetzt 20 Stunden die Woche, ihr Stundenlohn beträgt jetzt 5 Euro und die Dame von der ARGE ist immer noch der Meinung das meine Freundin arbeitsfaul ist.

Wieso meinst du das? Das kommt für mich als Unterstellung rüber.


Die Krankenkasse schickt jedes Jahr jemanden vorbei, um zu prüfen, ob das Ken noch ein Pflegefall ist.

Und auch das ist keine Schikane, sondern Vorschrift.
Es steht immer dabei, dass Veränderungen in den Lebensumständen mitgeteilt werden müssen. Was glaubst du, wie viele das machen? Weniger als die Hälfte. Manche denken einfach nicht dran - wie meine Freundin -, andere freuen sich darüber, endlich etwas mehr Geld zu haben, bis die Änderung rauskommt. Dann kommt das Gejammer über die Rückforderung.
Und da die Mitteilungsbereitschaft der Menschen sich in Grenzen hält, muss eben kontrolliert werden. Und schon wird diese Kontrolle als Schikane angesehen.

Ich komm noch mal auf die Familie zurück, die alle drei Jahre umgezogen ist.
Die waren nämlich so schlau, dass sie jedesmal in einen anderen Zuständigkeitsbereich gezogen sind. Der neue Sachbearbeiter hat die Sachlage nicht geprüft und die neue Maschine bewilligt. Nach dem dritten oder vierten Umzug ist es dann mal einem aufgefallen und eine Sozialarbeiter wurde hingeschickt um den Zustand der Maschine zu prüfen und da kams dann raus. War dieser Hausbesuch auch Schikane?



Ach ja, zum Vater... Der kann ja nicht auf Montage arbeiten gehen, da er ja ein behindertes Kind hat. Keiner der Mitarbeiter hatte bis dato überprüft, ob er sich um das Kind kümmert und die diversen Germine wahr nimmt, wie er immer behauptet.

Hmmm ... also hier soll geprüft werden, bei deiner Freundin nicht? Hört sich nach zweierlei Maß an.
Aber traurig, dass der Kerl so leicht davon kommt. Ist ne Sauerei.


Soweit zum eigentlich Thema und dem was ich hier fragte - Beamten- bzw. Ämterschikane.

Ich habe dir darauf eine andere Sichtweise geschrieben. Vielleicht hilft sie dir weiter.
Du kannst mir aber auch gern schreiben, worin genau die Schikanen bestanden.

Wenn der Dr. Hirni sich raushält kriegen wir vielleicht wieder einen anständigen Meinungsaustausch raus.

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Simara
10.06.2009, 10:23
Oh einen Beitrag kann ich vielleicht doch noch beisteuern, wobei ich das nicht als Schikane ansehe.

Als mein Vater ein Pflegebett gebraucht hat, hat es von der Kasse zu meiner Mutter geheißen, sie könne ihn für 3 Wochen in ein Pflegeheim geben, das würde übernommen werden. Meine Mutter hat meinen Vater also eine Woche in ein Pflegeheim gegeben, weil sie diese Zeit brauchte, um das Zimmer und die Wohnung herzurichten (umstellen usw.).

Später dann kam eine Rechnung von 157,00 EUR. Selbstbeteiligung. Weil man die Kosten der Verpflegung zu Hause ja auch hat.
Ja toll. Meine Eltern haben eine Rente von zusammen knapp 700,00 EUR, da haut sowas schon rein und wenn der SB uns auf die Selbstbeteiligung hingewiesen hätte, dann hätten wir das anders geregelt. Der SB ging davon aus, dass wir das wüssten.

Das ist zwar nicht toll und hat meinen Eltern finanziell einen Schlag verpasst, aber es war keine Schikane. Wir haken es unter dumm gelaufen ab.

Edit:
Um die Einstufung meines Vaters in Pflegestufe II haben wir auch kämpfen müssen. Aber dank der Hilfe eines Mitarbeiters der Sozialstation und einer anderen SBin in der KH hat es dann auch geklappt.

Sobald es um Sozialleistungen geht, muss man eben "kämpfen".

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Demona
10.06.2009, 10:41
@ Simara


Kein Wort, dass Max heute 17 ist und das Schreiben mit der Frage nach der Schwangerschaft noch zu DDR-Zeiten war.

Nein das schreiben habe ich letztes Jahr im Dezember erhalten.


Allerdings musst du Bedenken, dass die von dir empfundenen Ungerechtigkeiten von anderen nun mal nicht als sooo ungerecht empfunden werden, eben weil es z. B. Verkäufer/innen auch nicht anders geht (z. B. die 350 EUR zum Leben).

Ich habe auch nicht wegen 350 euro Beschwerde eingelegt, oder?


Wie schon mal gesagt, der eine fühlt sich schnell schikaniert, beim anderen dauert es etwas länger. Die Leute auf dem Amt haben aber ihre Vorschriften, an die sie sich halten müssen. Die gehen nicht morgens zur Arbeit und überlegen, "Wem kann ich den heute zu Leid leben".

Ja, sie haben Vorschriften, aber ich glaube nicht, dass in denen drin steht, dass sie unhöflich zu den Leuten sein sollen und ihnen potentiel erst einmal vorwerfen sollen, dass sie wegen Diebstahl die Arbeit verloren haben.
Wie die Richterin des Sozialgerichtes in einem meiner Fälle anmerkte: "Es gibt soziale Härtefälle und die müssen und sollten anders geregelt werden und auch dafür gibt es Regelungen."


Die Krankenkasse ist kein Amt.

Das ist mir klar, gehörte aber nunmal mit dazu.


Arbeitslosenhilfe ist natürlich weniger als ALG I, aber wenn es ihr nunmal vom Gesetz aus nicht zusteht? Ich seh die Schikane hier nicht, sorry.

Habe ich auch nicht erwähnt, allerdings benötigt man für diese Feststellung sicher nicht 3 Monate. Hätte spätestens auffallen müssen, als meine Freundin den Antrag abgab und der Mitarbeiter ihn mit ihr durch ging.


Die zuständige Mitarbeiterin hat den Auftrag, die Langzeitarbeitslose zu vermitteln. Nichts anderes versucht sie. Du wirft ihr eigentlich vor, dass sie ihre Arbeit macht.
Klar sind die Umstände bei deiner Freundin bescheiden, aber die Mitarbeiterin kann vermutlich nicht einfach sagen: "Okay, du kannst nicht arbeiten, also bewilligen wir weiter". Diese Beamten und Angestellten auf Ämtern (denn nicht alle die auf nem Amt arbeiten sind Beamte) haben nun mal ihre Vorschriften. Die können sie nicht einfach so außer Acht lassen. Und wenn es das Gesetzt vorschreibt, dass Pflegegeld als Einkommen anzurechnen ist ... was soll sie bitte dann tun?
Das Beispiel mit Bafög hatte ich ja schon angeführt. Hier liegt der Fehler in der Politik.

Wie schon oben erwähnt, es gibt soziale Härtefälle und die sollten gesondert behandelt werden. Dann hätte sie zu einer Bearbeiterin vermittelt werden sollen, die dafür zuständig ist.
Und das Gesetz schreibt nicht vor, dass das Pflegegeld abzurechnen ist. Im Gesetz steht, das Pflegegeld nicht als Einkommen zählt und nicht in die Berechnungen mit rein genommen werden darf. Und das sollte man schon wissen.


Ich wiederhole mich: Die Kasse ist kein Amt. Wie die ihre Leistungen zuteilen, weiß ich nicht.

Siehe oben, gehörte für mich in der Aufzählung mit dazu. Auch Krankenkassen habe Härtefälle und können zu gunsten des Kranken entscheiden. Habe ich auch schon erlebt, als es darum ging, dass Max für 3 Wochen zu einer Stoffwechselerkrankung ins Krankenhaus musste und die Kasse es ablehnte, weil es man es auch ambulant machen kann.
Die Schule und mein Arbeitgeber wären begeistert gewesen, wenn wir früh später, mittags länger weg und nachmittags früher gegangen wären.


Wieso meinst du das? Das kommt für mich als Unterstellung rüber.

Nicht, wenn sich die Mitarbeiterin dahin gehend geäußert hat. O-Ton: "Schieben sie nicht immer ihr Kind vor, nur weil sie nicht arbeiten gehen wollen."
Ist kein Einzelfall... Mir wurde vorgeworfen, sich die Krankheiten für Max nur ausgedacht zu haben und die Mitarbeiterin wollte Einsicht in krankenakten, da sie den ärztlichen Bescheinigungen der verschiedenen Ärzte nicht glaubte und ich sollte das Kind vom Amtsarzt untersuchen lassen. Der könne dann auch gleich ein psychologisches Gutachten erstellen. Der Amtsarzt war übrigens Allgemeinmediziner.


Dann kommt das Gejammer über die Rückforderung.
Und da die Mitteilungsbereitschaft der Menschen sich in Grenzen hält, muss eben kontrolliert werden. Und schon wird diese Kontrolle als Schikane angesehen.

Ich habe letztes Jahr jeden Monat meine Verdienstbescheinigung eingereicht und auch die Kopie des Arbeitsvertrages zugeschickt. Nach einer erneuten Zahlung im März habe ich erneut darauf hingewiesen, das ich arbeite und das Geld nicht mehr brauche.
Jeden Monat habe ich schriftlich um korrekte Abrechnung gebeten. Im Juni (nach 6 Monaten) bekam ich endlich die Abrechnung, in der fest gestellt wurde, dass mir auch vom April bis Juni noch Geld zustand, da ich bei meinem Vollzeitjob nicht genug verdiente. So kam es nur zu einer Überzahlung von 46 Euro und in dem Schreiben behaupteten sie noch, ich hätte das Geld unrechtmäßig bezogen und nicht rechtzeitig mitgeteilt, dass ich wieder arbeiten gehe. Ich bin den Leuten 6 Monate hinterher gerannt, ihre Fehler zu korrigieren!
Ein paar Tage später bekam ich einen erneuten Bewilligungsbescheid für den Monat Juli und August. Hatte gar keinen Antrag gestellt und habe mich durch mehrere Abteilungen gekämpft, damit die mir das Geld nicht überweisen.


Hmmm ... also hier soll geprüft werden, bei deiner Freundin nicht? Hört sich nach zweierlei Maß an.
Aber traurig, dass der Kerl so leicht davon kommt. Ist ne Sauerei.

Habe ich auch nicht behauptet. Aber anstatt meiner Freundin Arbeitsfaulheit zu unterstellen und sie zu Terminen einzuladen, wo vorher bekannt war, dass sie da arbeiten oder zu Arztterminen ist (O-Ton Mitarbeiterin: "Sie bezeichnen diese 10 Stunden die Woche doch nicht als Arbeit."), hätte man sich besser auf ihn konzentrieren sollen und mal überprüft, ob er wirklich drei ! Jahre lang der treusorgende Vater war.

Simara
10.06.2009, 12:52
@ Simara

Nein das schreiben habe ich letztes Jahr im Dezember erhalten.

Ich blick da nicht mehr durch. Wills aber auch gar nicht mehr.



Ich habe auch nicht wegen 350 euro Beschwerde eingelegt, oder?

Könnte sein, dass das von nevermore kam. Ist mir jetzt aber auch egal.


Nicht, wenn sich die Mitarbeiterin dahin gehend geäußert hat. O-Ton: "Schieben sie nicht immer ihr Kind vor, nur weil sie nicht arbeiten gehen wollen."
Ist kein Einzelfall... Mir wurde vorgeworfen, sich die Krankheiten für Max nur ausgedacht zu haben und die Mitarbeiterin wollte Einsicht in krankenakten, da sie den ärztlichen Bescheinigungen der verschiedenen Ärzte nicht glaubte und ich sollte das Kind vom Amtsarzt untersuchen lassen. Der könne dann auch gleich ein psychologisches Gutachten erstellen. Der Amtsarzt war übrigens Allgemeinmediziner.

Solche Auflagen (Gutachten eines Amtsarztes) kommen oft vor. Aber eigentlich nur, wenn das Amt Zweifel hat. Wie soll es denn seine Zweifel ausräumen, wenn nicht durch ein ärztliches Gutachten?

Wie dem auch sei, von meiner Seite her ist alles gesagt.

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Teylen
10.06.2009, 19:03
Ehrlich gesagt, hatte ich dieses Thema hier mal angeführt, weil ich zeigen wollte, dass die Hartz-IV-Bezieher nicht nur solche Leute sind, wie sie im Fernsehen gerne gezeigt und in Talkshows vorgeführt werden.
Andere wollten nur einmal aufführen das es auch Beamte und Angestellte in Behörden gibt die keine bösartigen, unfähigen Menschen sind die ihre Berufung darin sehen den lieben langen Tag Menschen zu schickanieren.
(Wie es in Talkshows, im Fernsehe oder auch hier mal gerne dargestellt wird)

Einerseits gibt es hier welche die auf Ämtern nicht nur an die A* geraten sind.
Andererseits gibt es hier welche die auf Ämtern arbeiten und sich vielleicht nicht gerne als A* abstempeln lassen.


Hinzu kommt, dass hier von einigen der Eindruck rüber kam, dass die ALG II Empfänger arbeitsfaul sind und ich es somit leid.
Nun, ein solcher Eindruck revidiert sich nicht unbedingt wenn zunächst der Eindruck besteht das es nur um Querelen mit dem Arbeitsamt geht.


Gekündigt, bevor sie erfuhr, dass sie schwanger war. Freund und Vater des Kindes stellt sich als Faultier und Säufer heraus.
Das ist natürlich schlecht.
Kann aber doch kaum ein Problem des Amts sein?
Natürlich, könnte man darauf hoffen das das Amt besuche tätigt um heraus zu finden in wie weit die Beziehung gesund ist. Ebenso könnte man selbst einen klaren Schlussstrich unter die Sache ziehen und zur Not den ehmaligen Partner entsprechend verklagen.


Kampf mit der Krankenkassen wegen des Behindertenstatus.
Krankenkassen sind, wie Simara bereits anmerkte, keine Behörden und da sitzen keine Beamten. Insofern erschließt sich mir nicht der Zusammenhang.

Normalerweise sollte es jedoch möglich sein einen Behinderten Ausweis in einem Zeitraum der unter zwei Jahren liegt zu erhalten. Wofür nicht nur Krankenkassen zuständig sind sondern auch die entsprechenden Ärzte.

Der Vermerk bei der Kl. 1 das man Bus und Bahn benutzen kann dient, meines Wissens nach, für die Grundlage der Befreiung von den Kosten für den Freifahrtausweis vom Versorgungsamt.
Über den der Betroffene, sowie oftmals eine Begleitperson, kostenlos bestimmte Strecken fahren darf.

In wie weit das Kind in der Lage gesehen wird zu gehen, bzw. welche Art der Behinderung mit dem Schein ausgewiesen wird, sieht man an den Buchstaben. Das heißt in dem Fall "G" oder "aG",

Bevor der Vorwurf kommt, ich habe mehrere Verwandte die den Ausweis beantragen mussten (wegen Blindheit, sowie für Kinder).

Sie stellt Antrag auf ALG I. Nach drei Monaten fällt den Leuten vom Arbeitsamt ein, dass ihr nach 3 Jahren Erziehungsurlaub kein ALG I mehr zusteht, also erhält sie Arbeitslosenhilfe.
Die Leute vom Arbeitsamt können doch aber im Grunde nicht mehr als dies festzustellen, oder?


Bei den Bescheiden wird gleich mal das Pflegegeld für Behindertenstufe 1 mit als Einkommen berechnet und das das Kind, weil behindert eigentlich anders eingestuft wird ach das weiß doch diese arbeitsfaule Frau sowieso nicht.
Manchmal unterlaufen Menschen fehler, wie die Berechnung, ohne das sie einen persönlich als arbeitsfaul oder dergleichen beleidigen wollen. Auch das die Fahrtkosten nicht erstattet werden, sofern es kein Fehler war, wird sich die Bearbeiterin kaum selbst ausgedacht haben.

Die Dame von der Arge hat auch nichts mit der Krankenkasse zu tun, wenn diese überprüft ob ein Kind / Person noch ein Pflegefall ist. Es ist doch nicht so das die von der Arge die Kasse anruft und anfragt ob man der 'faulen' nicht noch mal einen Besuch abstatten könnte.


Ach ja, zum Vater... Der kann ja nicht auf Montage arbeiten gehen, da er ja ein behindertes Kind hat. Keiner der Mitarbeiter hatte bis dato überprüft, ob er sich um das Kind kümmert und die diversen Termine wahr nimmt, wie er immer behauptet.
Vielleicht sollte man dann den Vater einfach anzeigen?
Die Mitarbeiter dazu bringen das sie ihn überprüfen?
Einerseits überprüft die Behörde zu viel.
Andererseits wird sich beschwert wenn sie zu wenig prüft.

Wenn der Vater verlangt das er eine Bescheinigung über gutes Betragen will, die nicht ausstellen sondern einen Bericht mit der Wahrheit verfassen und an den Verantwortlichen weiterleiten?

nevermore
10.06.2009, 20:24
Wieso fühlst du dich angegriffen?
Von dir und deiner beruflichen Situation war von meiner Seite nie die Rede.

Insofern, als du geschrieben hast, ich hätte wohl ein falsches Bild, mit was für Ansprüchen ein Vollzeitarbeitender es zu tun hat. Gefolgt von der Aussage, es sei eine Frechheit, dass eine Verkäuferin noch einen Nebenjob suchen solle. Erstens habe ich nie gesagt, dass die Verkäuferin das soll, sondern lediglich, dass sie es kann, und dabei nicht den Großteil wieder vom Gehalt abgezogen bekommt. Ein Hartz IV Empfänger bekommt ca. 80 Prozent wieder abgezogen (ich weiß nicht, welcher Prozentsatz derzeit genau gilt; die ca. 80 Prozent waren es vor drei Jahren). Er hat somit deutlich weniger Möglichkeiten, sein Einkommen aufzubessern, als die Verkäuferin (im Übrigen gilt auch für ihren Sohn, wenn der eine Arbeit finden sollte, dass sein Einkommen angerechnet würde, weswegen die Aufforderung, die weiter vorn von jemandem kam, warum sich der keinen Job sucht, die Situation auch nicht verbessern würde) . Zweitens kenne ich genügend Leute, die neben anstrengenden Jobs her noch einen Nebenjob machen. Ich habe das selber schon getan, und deshalb verstehe ich nicht, was an der Aussage, man könne das tun, eine "Frechheit" sein sollte.



Ach weißt du, manche Leute fühlen sich schnell schikaniert.

Und mit "manche Leute" meinst du hier Demona, oder nicht? Wenn nicht, warum triffst du diese Aussage dann in diesem Zusammenhang, in diesem Thread, wo es um ihre Situation geht? Hast du nach allem, was sie geschrieben hat, immer noch den Eindruck, dass es hier um "normales Verhalten" geht, das bei ihr bloß falsch ankommt? Aussagen wie, sie solle eine Bestätigung bringen, dass sie nicht wegen Klauens von PCs gekündigt wurde, sondern weil die Zeitarbeit sie grade nicht vermitteln konnte, empfinde ich als Schikane. Ebenso Fragen, wie es zu der Schwangerschaft gekommen ist. Offenbar sehen das auch die Vorgesetzten dieses Sachbearbeiters so, sonst wäre er nicht strafversetzt worden. Ist also Demona zu empfindlich? Glaubst du, dass sie die einzige ist, die so behandelt wurde?


Meine Güte, komm mal wieder runter. Du bringst hier Unterstellungen hervor, die - zumindest nach meinem Empfinden - nie direkt an Demona gegangen sind.

Siehe oben. Sie hat den Thread eröffnet, die Reaktionen kamen auf ihren Beitrag. Stell dir mal vor, du würdest einen Thread eröffnen über Arbeitsverhältnisse beim Staat, und würdest sofort als Reaktion ein halbes Dutzend Beiträge bekommen, dass viele Beamte und andere öffentlich Bedienstete ja Faulenzer sind und sich bloß auf ihrem sicheren Job ausruhen. Frag dich mal, wie du darauf reagieren würdest. Würdest du dich angesprochen fühlen, oder nicht? Ich kann dir versichern, dass ich mich in dem Fall genauso aufregen würde. Ich habe etwas dagegen, wenn ganze Berufs- oder Bevölkerungsgruppen auf Basis von Pauschalurteilen und Halbwissen abqualifiziert werden.


Entschuldige bitte, aber das kam aus dem Post nicht heraus. Sie schreibt, dass sie Ärger mit der ARGE hat und das ein SB sie gefragt hat, wie sie schwanger wurde und jetzt erfahre ich, dass das Jahre auseinander liegt.
Denn die ARGE gab es ja wohl zu DDR-Zeiten nicht. Also hab nicht ich das in einen Topf geschmissen.

Nein, sie schrieb nur, ihr Sohn sei "damals" 13 Jahre alt gewesen. Was bedeutet, er ist heute älter. Der Streit mit dem Sachbearbeiter war aber letztes Jahr. Beides ging aus ihren Beiträgen hervor, also kann die Aktion des Sachbearbeiters nicht Resultat ihrer gegenwärtigen Schwangerschaft gewesen sein. Die Schwangerschaft war vor 20 Jahren in der Ex-DDR, und der Sachbearbeiter wollte in seinem Schreiben im letzten Jahr wissen, wie es seinerzeit dazu kam.

Wieso ich mich aufrege, ist das Un- oder Halbwissen, mit dem hier die tollsten Postulate aufgestellt werden, und Leute abgeurteilt werden. Das ist jetzt nicht an dich speziell gerichtet, sondern im Allgemeinen. Ich habe jetzt bestimmt schon dreimal geschrieben, es gibt keine Zuschüsse mehr für Fernseher, Waschmaschinen etc., und Demona hat dies bestätigt. Ich habe in einer wissenschaftlichen Studie über ein Jahr über Hartz IV gearbeitet, Demona ist Hartz IV -Empfängerin. Ich glaube kaum, dass wir uns beide irren. Ich mag Kleinigkeiten vergessen haben, wie dass GEZ ganz oder teilweise erlassen wird, und es mag sich im Detail in den letzten zwei Jahren das eine oder andere geändert haben, nachdem dieses Projekt abgeschlossen wurde, aber solche grundlegenden Dinge nicht. Trotzdem wird hier immer wieder dieselbe Behauptung aufgestellt, um zu argumentieren, wie gut es doch Hartz IV-Empfängern geht. Mich widert dieser Sozialneid an. Wenn die Löhne in schlecht bezahlten Berufen zu niedrig sind, kann das doch keine Rechtfertigung sein, dass man den Hartz IV-Empfängern die Leistungen noch mehr streicht. Was ist denn das für ein Solidaritätsverständnis, wenn selbst die Schwachen noch nach den noch Schwächeren treten? Von manchen hier habe ich solche Beiträge hier erwartet, aus früheren Erfahrungen, aber ehrlich gesagt nicht von dir.

DerBademeister
10.06.2009, 21:16
Was ist denn das für ein Solidaritätsverständnis, wenn selbst die Schwachen noch nach den noch Schwächeren treten? Von manchen hier habe ich solche Beiträge hier erwartet, aus früheren Erfahrungen, aber ehrlich gesagt nicht von dir.

Wären Menschen wie Simi und viele Andere nicht auf diese Art und Weise manipuliert, wären die gesellschaftlichen Verhältnisse auch nicht so, wie sie sind. Repressalien gegen Arbeitslose sind eben mehrheitsfähig.

Würde ich der Elite angehören, würde ich beispielsweise die aktuellen Rekordwahlergebnisse für die FDP - DIE neoliberale Partei schlechthin - als Bestätigung des "Weiter so!" interpretieren. Wie sonst sollen Politiker und Wirtschaftseliten die Entscheidungen des Wahlviehs auch anders interpretieren?

Die Wirtschaftskrise schlägt in Deutschland deshalb wesentlich härter durch als in unseren Nachbarländern, weil unsere Politik systematisch seit vielen Jahren den Binnenmarkt zugunsten der Exportwirtschaft schwächt. Der Binnenmarkt ist ein Anker in einer globalen Krise, unser Binnenmarkt wird mehr und mehr abgewürgt durch Niedriglohnpolitik, Mehrwertsteuererhöhungen und Vieles mehr.

Deshalb wäre es auch Unsinn und kontraproduktiv den Millionen Transferempfängern weitere Leistungen zusammenzustreichen, da diese ebenfalls Konsumenten sind und einen guten Teil der Steuerknete die sie bekommen wieder in unseren Wirtschaftskreislauf reinvestieren.

Falcon
10.06.2009, 21:27
Wenn ich mir den Thread hier durchlese, weiß ich wieder, warum ich mich an politischen Diskussionen im Internet meist nicht beteilige...

Dr.BrainFister
10.06.2009, 22:07
Wenn ich mir den Thread hier durchlese, weiß ich wieder, warum ich mich an politischen Diskussionen im Internet meist nicht beteilige...
ich auch. ;) aber ich hab es wieder getan ... da eines meiner lieblingshobbies zeitverschwenden ist und ich jetzt zum ziel habe reich-ranicki II. zu werden. :demut: um es nochmal zu sagen: diese diskussion ist absolut grrrrrrrrrässsslich! nicht auszuhaaaalten! :motz:


.

Teylen
10.06.2009, 22:55
Reich-Ranicki ist viel cooler als du :frech:
Und der Mann hat imho auch mehr getan das er es sich leisten kann / man ihm sowas glaubt :rock:

Falcon
10.06.2009, 23:04
diese diskussion ist absolut grrrrrrrrrässsslich! nicht auszuhaaaalten! :motz:


Wobei Du daran auch Deinen Anteil hast.

Simara
11.06.2009, 00:02
Ein letztes Mal noch ....


Insofern, als du geschrieben hast, ich hätte wohl ein falsches Bild, mit was für Ansprüchen ein Vollzeitarbeitender es zu tun hat.

Den Eindruck hatte ich aber. Ich habe mich nämlich bei der zuständigen Sachbearbeiterin erkundigt. Wohngeld bekommt man nur wenn man hier ein monatliches Nettoeinkommen von 800,00 EUR hat. Also Netto in dem Sinne, dass die Sozialversicherungen abgezogen sind. Miete und der ganze andere Kram muss davon noch bezahlt werden.



Gefolgt von der Aussage, es sei eine Frechheit, dass eine Verkäuferin noch einen Nebenjob suchen solle. Erstens habe ich nie gesagt, dass die Verkäuferin das soll, sondern lediglich, dass sie es kann, und dabei nicht den Großteil wieder vom Gehalt abgezogen bekommt. Ein Hartz IV Empfänger bekommt ca. 80 Prozent wieder abgezogen (ich weiß nicht, welcher Prozentsatz derzeit genau gilt; die ca. 80 Prozent waren es vor drei Jahren).

Stimmt, du hast geschrieben "kann".
Allerdings hatte ich den Eindruck, die Verkäuferin kann ruhig nen Nebenjob haben, ihr wird ja nix abgezogen, aber für einen H4-Empfänger lohnt es sich nicht. Und ich verstehe die Empöhrung darüber nicht. Der H4-Empfänger lebt von nicht selbst erarbeitetem Geld. Ich weiß nicht wie ich es noch deutlicher schreiben soll. H4 ist eine Hilfe, die dann zurückgeschraubt wird, wenn der Hilfeempfänger eigenes Einkommen hat. Was ist daran falsch?



[...] Zweitens kenne ich genügend Leute, die neben anstrengenden Jobs her noch einen Nebenjob machen. Ich habe das selber schon getan, und deshalb verstehe ich nicht, was an der Aussage, man könne das tun, eine "Frechheit" sein sollte.

Keine Ahnung, warum du das dermaßen in den falschen Hals bekommen hast, denn - wie auch ich weiter vorne schrieb - habe ich auch seit Jahren einen Nebenjob. Da brauch ich mir auch von niemandem was sagen zu lassen.



Und mit "manche Leute" meinst du hier Demona, oder nicht?

Nein. Absolut nicht. Sonst hätte ich es direkt geschrieben.


Wenn nicht, warum triffst du diese Aussage dann in diesem Zusammenhang, in diesem Thread, wo es um ihre Situation geht?

Ja soll ich es in einem Thread über Torchwood schreiben? :rolleyes:
Sie hat den Thread eröffnet, als Beispiel ihre Situation geschildert und hat dann die allgemeine Frage nach Beamtenschikane gestellt.
Und auf das "sich schikaniert fühlen" kommt von mir lediglich: Die einen fühlen sich schneller schikaniert als die anderen.

Was mir aber inzwischen auffällt ist, dass du viel heftiger auf die ganze Sache reagierst wie Demona.


Hast du nach allem, was sie geschrieben hat, immer noch den Eindruck, dass es hier um "normales Verhalten" geht, das bei ihr bloß falsch ankommt?

Also geht es in dem Thread hier nicht um allgemeine Beamtenschikanierung, sondern einzig und allein um Demonas Fall?



Aussagen wie, sie solle eine Bestätigung bringen, dass sie nicht wegen Klauens von PCs gekündigt wurde, sondern weil die Zeitarbeit sie grade nicht vermitteln konnte, empfinde ich als Schikane.

Darauf bin ich gar nicht eingegangen. Und werde ich auch nicht.
Ich hab geschrieben, dass es auf den Ämtern Blinzen gibt und habe auch einen Fall aus dem eigenen Umfeld geschildert. Trotzdem greifst du mich an. Was soll der Scheiß!
Nur weil ich nicht in die Hetze gegen die ARGE einstimme?

Kann und will ich nicht. Weil ich auch die andere Seite kenne von Hilfeempfängern die Lügen, wenn sie den Mund aufmachen. Die falsche Atteste bringen und die Sozialhilfebetrug begehen.

Also warum wirfst du mir vor, dass ich die andere Seite auch vorstelle?



[...]
Stell dir mal vor, du würdest einen Thread eröffnen über Arbeitsverhältnisse beim Staat, und würdest sofort als Reaktion ein halbes Dutzend Beiträge bekommen, dass viele Beamte und andere öffentlich Bedienstete ja Faulenzer sind und sich bloß auf ihrem sicheren Job ausruhen.

Ähm... aber genau das passiert doch gerade. Der Thread wurde eröffnet um gegen Beamtenschikane zu wettern. Aber nicht alle Beamten schikanieren. Und genau das beweisen die ein oder anderen Berichte.



Nein, sie schrieb nur, ihr Sohn sei "damals" 13 Jahre alt gewesen. Was bedeutet, er ist heute älter. Der Streit mit dem Sachbearbeiter war aber letztes Jahr. Beides ging aus ihren Beiträgen hervor, also kann die Aktion des Sachbearbeiters nicht Resultat ihrer gegenwärtigen Schwangerschaft gewesen sein. Die Schwangerschaft war vor 20 Jahren in der Ex-DDR, und der Sachbearbeiter wollte in seinem Schreiben im letzten Jahr wissen, wie es seinerzeit dazu kam.

Nein. Aus ihrem Ausgangspost ging das alles nicht hervor. Kannst du ja nachlesen. Die zeitliche Diskrepanz kam später raus.
Und nicht nur ich habe Demonas OP wohl nicht richtig verstanden. Denn Teyl z. B. hat das mit dem Geld missverstanden.



[...]Trotzdem wird hier immer wieder dieselbe Behauptung aufgestellt, um zu argumentieren, wie gut es doch Hartz IV-Empfängern geht.

Nicht gut. Aber auch nicht so schlecht. Das ist ein Unterschied.



Mich widert dieser Sozialneid an. Wenn die Löhne in schlecht bezahlten Berufen zu niedrig sind, kann das doch keine Rechtfertigung sein, dass man den Hartz IV-Empfängern die Leistungen noch mehr streicht.

Also deiner Meinung nach werden die Leistungen für H4-Empfänger in unzumutbarer Weise gestrichen? Du meinst, mit 350,00 EUR kann man nicht leben?
Gut.
Und alles was ich sagte war, dass eine ... nehmen wir wieder die Verkäuferin auch nicht mehr hat. Und die muss auch davon leben und kann sich nicht beschweren. Und wenn sie 900,00 EUR bekommt kann sie kein Wohngeld mehr beantragen. Zumindest nicht hier bei mir.


@Bademeister: Ich bin keineswegs manipuliert! :angry:

.

Dr.BrainFister
11.06.2009, 00:32
Ein letztes Mal noch ....

ich wette, dass es nicht das letzte mal sein wird. das hast du nun schon 3mal angekündigt. wer wettet mit? :hmm: ich setze einen komplett gefüllten gelben sack.


.

Demona
11.06.2009, 02:31
@ Simara

Dann hat die dich aber sehr schlecht beraten. Ich benötigte vor 7 Jahren einen Wohnberechtigungsschein für diese Wohnung. Ich habe damals sehr gut verdient und netto (incl. Kindergeld) knapp 1.550 Euro. Und ich bekam für 3 Monate über 300 Euro Wohngeld.
Bei mir kam zwar eine andere Berechnungsgrundlage zustande, da ich alleinerziehend war und da noch ein Betreuungsbetrag für Max mit rein gerechnet wurde, aber da kann etwas nicht stimmen.

Max hätte ein anderes Praktikum haben können. Dabei hätte er 400 Euro dazu verdient. Geblieben wären ihm davon ca. um die 100 Euro. Allerdings wären die für die Fahrkosten drauf gegangen und die werden nicht mit verrechnet, was geschehen wäre, wenn er 401 euro verdient hätte. Ab 401 euro wird SV-Beitrag abgezogen und dann steht einem die Erstattung der Fahrkosten zu.
Ich gehe mal davon aus, dass du dafür Verständnis hast, wenn ich ihm sagte, dafür lohnt es sich nicht. Dies hat sogar der zuständige Sachbearbeiter als unmachbar erklärt.

Wie gesagt, meine Ex-Chefin hat meine Situation reichlich ausgenutzt. Ich bin zum Teil auch Samstag und Sonntag gefahren, um für 2 bis 4 Stunden zu arbeiten.


Was mir aber inzwischen auffällt ist, dass du viel heftiger auf die ganze Sache reagierst wie Demona.

Sicher nicht. Ich ignoriere es nur, da es ansonsten nur meiner Gesundheit schadet. Ich habe wegen des ständig ändernden Wetters schon genug Migräneattacken, da muss ich mir nicht noch mehr Aufregung an die Backe binden, sorry.


Also deiner Meinung nach werden die Leistungen für H4-Empfänger in unzumutbarer Weise gestrichen? Du meinst, mit 350,00 EUR kann man nicht leben?

Wenn ich die 350 euro zum leben hätte ja. Nach allen Abzügen habe ich 200 Euro im Monat für Lebensmittel, Hygieneartikel und Katzenfutter. Aber Katzen sind ja eh Luxus, wie man mir sagte. Das meine Katze ein Luxustierchen ist wusste ich schon immer, die steht nämlich nicht auf Aldi-futter im Gegensatz zu mir.

So und nun ist Schluss. Vllt. sollten wir den Thread einfach schließen und ich werde mich zu solchen Dingen nicht mehr äußern.
Außerdem muss ich noch ne Klageschrift formulieren.

nevermore
11.06.2009, 10:13
Den Eindruck hatte ich aber. Ich habe mich nämlich bei der zuständigen Sachbearbeiterin erkundigt. Wohngeld bekommt man nur wenn man hier ein monatliches Nettoeinkommen von 800,00 EUR hat. Also Netto in dem Sinne, dass die Sozialversicherungen abgezogen sind. Miete und der ganze andere Kram muss davon noch bezahlt werden.

Ach, du meinst Wohngeld-Anspruch! Ich dachte, du meinst Anspruch an die Arbeitsleistung, die erwartet wird. Nun, da habe ich dich missverstanden, tut mir leid.
Es gibt im www genügend kostenlose Wohngeldrechner, mit denen man ausrechnen kann, wieviel Wohngeld einem in etwa zusteht. Letztlich ist die Sachlage recht einfach: Wenn sie mit Nettoeinkommen plus Wohngeld weniger als Hartz IV hat, hat sie Anspruch auf Aufstockung durch Hartz IV.


Stimmt, du hast geschrieben "kann".
Allerdings hatte ich den Eindruck, die Verkäuferin kann ruhig nen Nebenjob haben, ihr wird ja nix abgezogen, aber für einen H4-Empfänger lohnt es sich nicht. Und ich verstehe die Empöhrung darüber nicht. Der H4-Empfänger lebt von nicht selbst erarbeitetem Geld. Ich weiß nicht wie ich es noch deutlicher schreiben soll. H4 ist eine Hilfe, die dann zurückgeschraubt wird, wenn der Hilfeempfänger eigenes Einkommen hat. Was ist daran falsch?

Was daran falsch ist, ist ein allgemeiner Kritikpunkt, der von Wirtschaftswissenschaftlern jeder Coleur an Hartz IV geäußert wird (die Zuverdienstmöglichkeit ist ja erst auf Druck von Gutachten überhaupt geschaffen worden): Es wird zuviel angerechnet, d.h. die sog. Transferentzugsrate, wie das im Fachjargon heißt, ist zu hoch. Hierdurch mindert man die Anreize, sich einen Nebenjob zu suchen. Ein Nebenjob ist für die Chancen auf dem Arbeitsmarkt aber immer noch besser, als gar kein Job. Selbst neoliberale Wissenschaftler sehen das so.


Keine Ahnung, warum du das dermaßen in den falschen Hals bekommen hast, denn - wie auch ich weiter vorne schrieb - habe ich auch seit Jahren einen Nebenjob. Da brauch ich mir auch von niemandem was sagen zu lassen.

Dann erklär mir bitte mal, wieso du es als "Frechheit" betrachtest, zu erwähnen, dass man sich einen Nebenjob suchen kann.


Also geht es in dem Thread hier nicht um allgemeine Beamtenschikanierung, sondern einzig und allein um Demonas Fall?

Wenn die Threadöffnerin schreibt, sie wurde schikaniert, und dann kommt die Antwort, "manche" fühlen sich eben schnell schikaniert, liegt es recht nahe, dass man das auf die Threadöffnerin bezieht.


Darauf bin ich gar nicht eingegangen. Und werde ich auch nicht.
Ich hab geschrieben, dass es auf den Ämtern Blinzen gibt und habe auch einen Fall aus dem eigenen Umfeld geschildert. Trotzdem greifst du mich an. Was soll der Scheiß!
Nur weil ich nicht in die Hetze gegen die ARGE einstimme?

Ja, nicht drauf eingehen auf einen Fall, der offensichtlich Schikane ist, ist dann auch das einfachste. Ich greife dich nicht an, weil du nicht in die "ARGE-Hetze" einstimmst, sondern weil du auf die Frage von mir, was du tun würdest, wenn man dir jeden Bescheid falsch berechnet und dich ansonsten dauernd herumschikaniert (was klar erkennbar auf Demona bezogen war), geantwortet hast: Ach, weißt du, manche fühlen sich schnell schikaniert. Auf wenn soll ich denn das beziehen, wenn nicht auf Demona?


Ähm... aber genau das passiert doch gerade. Der Thread wurde eröffnet um gegen Beamtenschikane zu wettern. Aber nicht alle Beamten schikanieren. Und genau das beweisen die ein oder anderen Berichte.

Nein, es wurden konkrete Fälle erwähnt, und es wurde nach eigenen Erfahrungen gefragt. Demona schrieb sogar ausdrücklich, dass ihre jetzige Bertreuerin hilfreich ist. An keiner Stelle wurde geschrieben, dass "die Beamten" ja nur schikanieren, oder dass man ja als Beamter so bequem lebt und so beneidenswert ist, wie das hier über Hartz VI-Empfänger geschieht. Aber man merkt ja, wie du dich bereits durch diese Diskussion von ganz konkreten Fällen angegriffen fühlst.


Kann und will ich nicht. Weil ich auch die andere Seite kenne von Hilfeempfängern die Lügen, wenn sie den Mund aufmachen. Die falsche Atteste bringen und die Sozialhilfebetrug begehen.

Auch das kann man sehr leicht so interpretieren, dass Demonas Aussagen ja vielleicht gar nicht stimmen.



Nein. Aus ihrem Ausgangspost ging das alles nicht hervor. Kannst du ja nachlesen. Die zeitliche Diskrepanz kam später raus.
Und nicht nur ich habe Demonas OP wohl nicht richtig verstanden. Denn Teyl z. B. hat das mit dem Geld missverstanden.

Es ging ihrem zweiten Beitrag hervor, der vor deinem ersten kam. Das kannst du zeitlich nachlesen. Dass Teylen das mit dem Geld offenbar missverstanden hat, zeigt nur, dass sie überhaupt keinen Begriff hatte, wieviel Geld einem Hartz IV-Empfänger eigentlich zur Verfügung steht. Sonst wäre nicht erst von "unter 1000 Euro" und dann von etwa fünfhundert Euro nach Abzug der Miete die Rede gewesen. Wie man auf solche Beträge kommen kann ist mir ein Rätsel, aber es ist auch ein gutes Indiz, was für irrwitzige Vorstellungen über die Hartz IV-Regelungen herrschen.


Also deiner Meinung nach werden die Leistungen für H4-Empfänger in unzumutbarer Weise gestrichen? Du meinst, mit 350,00 EUR kann man nicht leben?

Habe ich nicht weiter oben geschrieben, dass ich meine, mit 350 Euro kann man zeitweilig über die Runden kommen, dass es aber langfristig schwierig wird?


Und alles was ich sagte war, dass eine ... nehmen wir wieder die Verkäuferin auch nicht mehr hat. Und die muss auch davon leben und kann sich nicht beschweren. Und wenn sie 900,00 EUR bekommt kann sie kein Wohngeld mehr beantragen. Zumindest nicht hier bei mir.

Ein alleinstehender Hartz IV-ler hat bei weitem keine 900,- Euro, sondern vielleicht 700.-. Demona und Max sind zu zweit. Eine Verkäuferin, die nicht alleinstehend ist, bekommt in der Regel Kindergeld und hat damit letztendlich über 1000,- Euro. Wenn sie ein Kind hat, dürfte ihr bei dem Einkommen auch Wohngeld zustehen. Müsste man mal ausrechnen lassen. Wenn sie immer noch drunter ist, kann sie wie gesagt Hartz IV-Aufstockung beantragen. Sie liegt in keinem Fall unter Hartz IV.


Was das allgemeine Thema Ämter-Schikane ist: Eine meiner engsten Freundinnen hat ein Steuerberatungsbüro. Da kann man eigentlich Ämter-Schikane fast an der Tagesordnung mitbekommen. In einem Fall, wieder Hartz IV, weigert sich die ARGE, Schuldzinsen fürs Haus bei der Einkommensberechnung zu berücksichtigen (bevor es jetzt wieder losgeht, "was, die können sich einen Steuerberater leisten", es handelt sich um ein befreundtes Kleinunternehmerpaar, die schon lange von ihr betreut sind und jetzt pleite gegangen sind und vor der Zwangsversteigerung ihres Hauses stehen). In einem anderen Fall hat ebenfalls ein KMU das "Verbrechen" begangen, im europäischen Ausland ein Zweitunternehmen zu eröffnen, um den dortigen Aufenthaltsvorschriften für Arbeitnehmer gerecht zu werden. Dem haben sie jetzt die Steuerfahndung auf den Hals gehetzt, mit Argumenten, von denen jeder Steuerfachmann, der den Fall kennt, sagt, dass sie keinerlei Aussicht auf Erfolg beim Finanzgericht haben. Ein grundehrlicher Mann, der dem Finanzamt noch nie einen Euro schuldig geblieben ist. Der war letztes Jahr mit Verdacht auf Herzinfarkt im Krankenhaus wegen der Sache und hat inzwischen in Deutschland alle Mitarbeiter entlassen und das deutsche Unternehmen liquidiert. Herzlichen Glückwunsch, noch ein paar Arbeitsplätze weg.

Demona
11.06.2009, 10:39
In einem anderen Fall hat ebenfalls ein KMU das "Verbrechen" begangen, im europäischen Ausland ein Zweitunternehmen zu eröffnen, um den dortigen Aufenthaltsvorschriften für Arbeitnehmer gerecht zu werden. Dem haben sie jetzt die Steuerfahndung auf den Hals gehetzt, mit Argumenten, von denen jeder Steuerfachmann, der den Fall kennt, sagt, dass sie keinerlei Aussicht auf Erfolg beim Finanzgericht haben. Ein grundehrlicher Mann, der dem Finanzamt noch nie einen Euro schuldig geblieben ist. Der war letztes Jahr mit Verdacht auf Herzinfarkt im Krankenhaus wegen der Sache und hat inzwischen in Deutschland alle Mitarbeiter entlassen und das deutsche Unternehmen liquidiert. Herzlichen Glückwunsch, noch ein paar Arbeitsplätze weg.

Da kannst du wirklich herzlichen Glückwunsch sagen. Da hätten die ehemaligen Arbeitnehmer meine volle Zustimmung, wenn sie das Finanzamt verklagen würden.
Es trifft immer wieder die Kleinen in solchen Dingen. Große Unternehmen kassieren da Subventionen von Deutschland und verlegen dann den Firmenhauptsitz ins Ausland, um in Deutschland keine Steuern mehr zu zahlen und dürfen auch noch die Subventionen behalten.
Das ist Gerechtigkeit in Deutschland.

Dashan
11.06.2009, 11:08
Herzlichen Glückwunsch, noch ein paar Arbeitsplätze weg.
Ja, wo sind sie denn hin???
Gesucht wird: der Arbeitsplatz von Kleinunternehmer Hänschen Meier.

Die verschwinden doch nicht einfach.



...und Katzenfutter. Aber Katzen sind ja eh Luxus, wie man mir sagte. Das meine Katze ein Luxustierchen ist wusste ich schon immer, die steht nämlich nicht auf Aldi-futter im Gegensatz zu mir.
Ich sehe es nicht als Luxus, eine Katze zu halten. Aber mit dem Anschaffen jeden Tieres ist auch das Übernehmen von Verantwortung eben diesem Tier gegenüber verbunden. Und da Dir ja offenbar durchaus klar ist, dass Du mit dem Geld, was Dir der Staat zur Verfügung zu stellen bereit ist, nicht wirklich auskommst, kann ich nicht so ganz nachvollziehen, wovon Du z.B. evtl. anfallende Tierarztrechnungen und Medikamente für die Katze bezahlen willst? Es kann doch nicht gut sein für eine Katze, wenn ihr Leistungen verweigert werden, weil sonst euer Kühlschrank leer bleibt? Andersrum ist es Deinem Sohn nicht zuzumuten, den halben Monat nix zu fressen zu haben oder keine Winterjacke zu bekommen, weil gerade mal wieder die Katze krank war und der VET nunmal nicht für umsonst arbeitet. Das macht der einmal, vielleicht zweimal, aber dann ist auch Schluss mit Dienstleistung.

Versteh mich nicht falsch, ich halte selbst zwei Katzen, von denen eine auf Spezialfutter angewiesen ist. Das kostet mich 50 € alle zwei Monate und ist nur über den Tierarzt zu beziehen. Gerade heute morgen kam der Kater mit deutlicher Erkältung nach Hause. Gut, das schaue ich mir noch ein paar Tage an, ob es von allein besser wird (aber das hat keinen finanziellen Hintergrund, sondern mehr sein Verhalten in der Praxis *hüstel*), aber im Notfall sind das mit Behandlung dann auch wieder 80 bis 100 €. Mal eben zwischendurch.

Aber wahrscheinlich ist es ja doch wieder so, dass Du das Tier angeschafft hast, als die Welt gerade mal für ein paar Monate viel besser aussah, nicht wahr?



Max hätte ein anderes Praktikum haben können. Dabei hätte er 400 Euro dazu verdient. Geblieben wären ihm davon ca. um die 100 Euro. Allerdings wären die für die Fahrkosten drauf gegangen und die werden nicht mit verrechnet, was geschehen wäre, wenn er 401 euro verdient hätte. Ab 401 euro wird SV-Beitrag abgezogen und dann steht einem die Erstattung der Fahrkosten zu.
Ja, wunderbar. Warum sich dann nicht dahinter klemmen, mit dem Arbeitgeber reden und den einen Euro mehr aushandeln (mit Begründung)? Das sind auch nur Menschen und die kennen auch nicht immer alle Regeln und Vorschriften. Aber sie sind Menschen.

Alles, was Du so nach und nach hier an Infos gegeben hast, gibt mir den Eindruck, dass Du durchaus bereit und willens bist, zu Deinen Bedingungen arbeiten zu gehen, aber eben nur zu diesen.
Was hat denn Dein Sohn aus der Aktion, den Praktikumsplatz abzulehnen gelernt? Hast Du ihn mal gefragt? Von außen betrachtet doch sicherlich nicht, dass man eben Arbeit annehmen und sich auch für kleines oder kaum Geld richtig reinknieen kann und auch daraus Chancen ziehen und jede Menge lernen kann.


So, und jetzt prügelt nur wieder auf mir Mittelstandsopfer rum. Ist schon ok. Ich zahle schließlich jeden Monat ca. 500 € in die Sozialversicherung ein, damit andere in diesem Land in Ruhe ihre Kinder großziehen können. Ich erkaufe mir meine Freiheiten mit eben jenen Anteil am Gemeinwohl. Und hoffe, dass ich das Geld nie brauche, außer für die KV. Aber Moment, beim Arzt bin ich ja auch Mensch 2. Klasse so als gesetzlich Versicherte.


Macht doch, was ihr wollt. Ich gebe zu, ich bin kein ausgesprochener Gutmensch. Ich lebe mein Leben und versuche, möglichst wenigen auf die Füße zu latschen oder der Allegemeinheit auf der Tasche zu liegen.

nevermore
11.06.2009, 11:13
Ja, wo sind sie denn hin???
Gesucht wird: der Arbeitsplatz von Kleinunternehmer Hänschen Meier.

Die verschwinden doch nicht einfach.

Sag mal, ist die Frage jetzt dein Ernst? Die Mitarbeiter des deutschen Unternehmens wurden entlassen, und das Unternehmen wurde liquidiert, was bedeutet, es existiert nicht mehr. Der Unternehmer verdient sein Geld mit dem anderen Unternehmen im Ausland.

Demona
11.06.2009, 11:39
@ Dashan


Ich sehe es nicht als Luxus, eine Katze zu halten. Aber mit dem Anschaffen jeden Tieres ist auch das Übernehmen von Verantwortung eben diesem Tier gegenüber verbunden. Und da Dir ja offenbar durchaus klar ist, dass Du mit dem Geld, was Dir der Staat zur Verfügung zu stellen bereit ist, nicht wirklich auskommst, kann ich nicht so ganz nachvollziehen, wovon Du z.B. evtl. anfallende Tierarztrechnungen und Medikamente für die Katze bezahlen willst? Es kann doch nicht gut sein für eine Katze, wenn ihr Leistungen verweigert werden, weil sonst euer Kühlschrank leer bleibt? Andersrum ist es Deinem Sohn nicht zuzumuten, den halben Monat nix zu fressen zu haben oder keine Winterjacke zu bekommen, weil gerade mal wieder die Katze krank war und der VET nunmal nicht für umsonst arbeitet. Das macht der einmal, vielleicht zweimal, aber dann ist auch Schluss mit Dienstleistung.

Ähm meine Katze ist mittlerweile 12 und hat den Tierarzt nur bei ihrer kastration und 2 x zum Impfen gesehen. Sie erfreut sich bester Gesundheit und ist kein Freigänger mehr. Des weiteren hat Max damals in seiner schweren Zeit sehr geholfen. Ich versuche Angebote zu kaufen, was ich auch so mache.
Mein Sohn muss nicht hungern und ich bin mittlerweile sehr einfallsreich was verschiedene Nudel- und Reisgerichte betrifft.
Was seine Klamotten betrifft, er trägt auch Sachen von ALDI, die von der Qualität genauso gut sind, wie die Markenklamotten. Auf die hat er auch noch nie gestanden.


Alles, was Du so nach und nach hier an Infos gegeben hast, gibt mir den Eindruck, dass Du durchaus bereit und willens bist, zu Deinen Bedingungen arbeiten zu gehen, aber eben nur zu diesen.
Was hat denn Dein Sohn aus der Aktion, den Praktikumsplatz abzulehnen gelernt? Hast Du ihn mal gefragt? Von außen betrachtet doch sicherlich nicht, dass man eben Arbeit annehmen und sich auch für kleines oder kaum Geld richtig reinknieen kann und auch daraus Chancen ziehen und jede Menge lernen kann.

Er ging zu dem Zeitpunkt noch zum Berufskolleg und ich wollte, dass er sich eher darauf konzentriert.
Max übernimmt auch verschiedene Arbeiten bei Freunden, wie zum Beispiel Gartenarbeit bei einer Freundin und dafür ist er dann in ihrem Salon Haarmodel. Oder er geht mit Hunden Gassi, weil er Tiere mag und dies lässt er sich auch nicht bezahlen.

Ich habe jahrelang für wenig Geld gearbeitet und nicht zu meinen Bedingungen. Ich habe andere gesehen, die mit meiner Qualifikation für weitaus mehr Geld arbeiten gegangen sind. Auch habe ich viele Jahre für Zeitarbeitsfirmen gearbeitet und da wirst du zum Teil nicht sehr gut bezahlt.


So, und jetzt prügelt nur wieder auf mir Mittelstandsopfer rum.

Wo haben wir denn hier auf die Mittelstandsopfer herum geprügelt?

Teylen
11.06.2009, 12:23
Dass Teylen das mit dem Geld offenbar missverstanden hat, zeigt nur, dass sie überhaupt keinen Begriff hatte, wieviel Geld einem Hartz IV-Empfänger eigentlich zur Verfügung steht.
Wie wäre es wenn du meine Beiträge sorgfältig ließt anstelle mir irgendwelche absurden Aussagen unter zu schieben?

Ich habe geschrieben das ich, nach Abzug der Miete, unter 1000 Euro zur Verfügung hatte. Wohl gemerkt nicht nach Hartz IV sondern mit einer Anstellung in Vollzeit. Das ich davon nach Abzug der Lebenshaltungskosten, für ein teils durchaus nicht schlechtes Leben, rund um 500 Euro zur freien Verfügung habe.

Wenn mir nun jemand schreibt das es fast ~1200 Euro gibt und ich davon das was mir als Mietpreise bekannt ist abziehe, komme ich zu dem Schluss das zumindest ich davon noch leben könnte wenn ich die eigenen (Luxus) Ansprüche runterschraube.
Auch wenn nach Miete und Haushaltsrechnung nur etwa 350 Euro bleiben. Wobei eine Wohnung von knapp 700 Euro Unterhalt mir schon recht teuer erscheint.


Eine Verkäuferin, die nicht alleinstehend ist, bekommt in der Regel Kindergeld und hat damit letztendlich über 1000,- Euro.
Zumindest die Friseusen in Deutschland mit denen ich so beim frisieren ins Gespräch kam, würden sich nach 1000 Euro Netto alle zehn Finger lecken.
Denen zu unterstellen die hätten mehr, nach Abzug der Miete, als vielleicht 500 Euro ist als würde ich behaupten das Hartz'ler alle 2 Wohnungen haben, 1 Auto und dauernd neue Sache.

Kann man machen, geht aber an der Realität vorbei.
Zumal die Friseuse dafür dann auch noch den ganzen Tag stehen und arbeiten muß.


In einem anderen Fall hat ebenfalls ein KMU das "Verbrechen" begangen, im europäischen Ausland ein Zweitunternehmen zu eröffnen, um den dortigen Aufenthaltsvorschriften für Arbeitnehmer gerecht zu werden.
Das ist doch die nette Formulierung von:
"Tschüß Deutschland, ich mag im Ausland die Arbeiter zu den Bedingungen dort anstellen." Nach der Beschreibung glaube ich kaum das der Interesse hatte das deutsche Unternehmen zu halten.


Nun zu der Frage was wäre wenn man selbst so schickaniert worden wäre. Natürlich hätte man sich auch beschwert und sich das eigene Recht erkämpft. Naja und in den beschriebenen Fällen wäre ich nicht nur gegen das Amt gegangen sondern auch gegen die entsprechenden Väter.

Ich bin allerdings kein Mensch der sich vorstellen kann das ich mich irgendwann auf den Punkt stelle das ich mit dem gemeinen Fußvolk nicht mehr reden will kann. Das ist eine Einstellung die sich mir, für mich, nicht wirklich erschließt.
Nun oder wie man es schafft nur an die fiesen Angestellten einer Behörde, Firma oder Versicherung zu geraten.
Das der ein oder andere mal fies ist, obwohl man total freundlich, lieb und nett auf den zugeht, passiert. Aber das dann alle so sind? Irgendwo fehlt es mir da etwas an der Vorstellungskraft wie man nur an Leute gerät die einem erstmal was wollen.

Ich bin aktuell mit meiner Versicherung noch arg uneins, weil die mir für den Unfall im Oktober letzten Jahres immer noch nicht wirklich Geld zahlen wollen (weil sie die Polizei Akte nicht rangeschafft kriegen). Aber deswegen würde ich nicht alle Versicherungen verteufeln oder nur noch mit den Vorgesetzten reden.
Nun bald darf ich wohl auch rumrennen um mein Auto mal umzumelden.
Was beim belgischen Staat vermutlich wieder ein munteres tauschen unterschiedlich farbiger Dokumente mit diversen Stempel Sammlungen wird. Das mag zwar schikanös wirken, vielleicht auch sein, aber ich würde deswegen nicht die Leute die dafür nix können und nur ihren Job machen verteufeln.


Die Anschaffung eines Haustier ist, meiner Meinung nach, ein Luxus.
[Bevor es kommt, Blinden Hunde sind natürlich kein Luxus.
Aber ich kann z.B. aktuell keine Katze halten, obwohl ich gerne eine hätte, weil sie doch nicht gerade preiswert sind und eine größere / andere Wohnung bräuchten]
Was nicht heißt das man einmal angeschaffte Tiere einfach so abschaffen könnte.

Demona
11.06.2009, 12:32
@ Teylen


Das ist doch die nette Formulierung von:
"Tschüß Deutschland, ich mag im Ausland die Arbeiter zu den Bedingungen dort anstellen." Nach der Beschreibung glaube ich kaum das der Interesse hatte das deutsche Unternehmen zu halten.


Und da behauptest du, niemanden etwas zu unterstellen? Herzlichen Glückwunsch!


Was nicht heißt das man einmal angeschaffte Tiere einfach so abschaffen könnte.

Danke, dass du mir gestattest meine 12 Jahre alte katze zu behalten und sie nicht ins Tierheim abzuschieden. *sarkasmusaus*

nevermore
11.06.2009, 12:40
Teylen, was die "absurde Aussage" betrifft, die ich dir angeblich untergeschoben habe:

Das ist doch, pardon, Bullshit.
Wenn ich meine Miete bezahlt habe hatte ich von meinem, eigentlich guten Gehalt, keine 1000€ übrig und konnte dennoch was beiseite legen. Neben meinem normalen Leben

So. Hier ist klar von 1000 EURO NACH Abzug der Miete die Rede, und dieser Beitrag kam als Antwort auf einen von Bademeister, in dem von "staatlich verordneter Armut" die Rede war. Wenn das nicht ein Vergleich mit einem Hartz IV-Empfänger war, dann habe nicht ich ein Problem mit dem Lesen, sondern du hast eins damit, dich klar auszudrücken.

In deinem zweiten Beitrag hieß es dann:

Du schriebst doch davor das du, so wie ich das verstanden habe, netto 1100 Euro hast. Wenn ich davon meine Miete abziehe, und versuche auf den Monat um zu rechnen was so an Versicherungen anfällt, komme ich durchaus noch auf etwa ~500 Euro zur Verfügung. Also für Essen, Kleidung, Hobbies und den Rest.

Immerhin ist dir hier zumindest klar geworden, dass das mit den 1000 Euro nach Abzug der Miete wohl nicht sein kann. Dennoch ist es wieder ein Beweis, dass du nicht die geringste Ahnung hast, wie Hartz IV berechnet wird. Die 1100 Euro kommen zustande, indem man den Grundbedarf für zwei Leute addiert und dann den Mietzuschuss hinzuzählt. Das mit einer alleinstehenden Person zu vergleichen, die 1100 Euro bekommt, ist Äpfel mit Birnen verglichen, denn eine alleinstehende Person bekommt keine 1100 Euro. Sie bekommt nur den Grundbedarf für eine Person und auch weniger Mietzuschuss als ein zwei-Personen-Haushalt. Sie bekäme etwa 700 oder 750 Euro, inklusive aller Zuschüsse.


Zumindest die Friseusen in Deutschland mit denen ich so beim frisieren ins Gespräch kam, würden sich nach 1000 Euro Netto alle zehn Finger lecken.
Denen zu unterstellen die hätten mehr, nach Abzug der Miete, als vielleicht 500 Euro ist als würde ich behaupten das Hartz'ler alle 2 Wohnungen haben, 1 Auto und dauernd neue Sache

Vielleicht nimmst du endlich mal zur Kenntnis, dass "netto" bedeutet: "Vor Abzug der Miete", und dass zum Nettogehalt bei Leuten mit Kindern noch das Kindergeld hinzuzurechnen ist. Ich habe nirgendwo behauptet, eine Friseurin hätte mehr als 1000 Euro vor Kindergeld, oder mehr als 500 nach Abzug der Miete.

Auf deine Unterstellungen diesem Unternehmer gegenüber einzugehen spare ich mir. Bodenlos, solche Urteile zu fällen nach den Informationen, die du hier bekommen hast.


EDIT: Ich habe diesen Beitrag geschrieben, bevor deiner von dir selbst oder jemandem aus dem Mod-Team von den übelsten Beleidigungen und Unterstellungen bereinigt wurde. Ich habe meinen entsprechend angepasst. Da ich den ursprünglichen Beitrag gelesen habe, ist dies dennoch mein letzter Beitrag an dich.

Dashan
11.06.2009, 12:42
Na, dann bist Du wohl vom Glück geküsst. Das Haustier kann gar nie nicht krank werden (und ihr auch nicht, auch wenn die Katze offenbar weder geimpft noch entwurmt ist), der Sohn entwickelt sich trotz widriger Startbedingungen zu einer arbeitssamen Stütze der Gesellschaft, alles prima.

Warum machen sich so viele andere Leute bloß immer so viele Gedanken zu was wäre wenn ? Völlig unverständlich.


Was soll's...


Sag mal, ist die Frage jetzt dein Ernst? Die Mitarbeiter des deutschen Unternehmens wurden entlassen, und das Unternehmen wurde liquidiert, was bedeutet, es existiert nicht mehr. Der Unternehmer verdient sein Geld mit dem anderen Unternehmen im Ausland.
Ja, das Unternehmen an sich existiert nicht mehr. Aber so, wie ich als nicht Volkswirtschaftler die Markwirtschaft verstehe, gibt es an Produkten einen Markt, es gibt Abnehmer. Versiegt eine Quelle dieser Produkte, also macht ein Unternehmen zu, obwohl es einen Bedarf an diesem Produkt gibt, wird sich über kurz oder lang eine andere Quelle auftun, sprich, es werden an anderer Stelle Arbeitsplätze geschaffen, die wieder besetzt werden müssen.

Immer davon ausgehend, dass dieser Beispiel-Unternehmer nicht versucht hat, ein Produkt zu vermarkten, für das kein wirklicher Bedarf existierte.

Und ja, es gibt Abwanderungen auf ausländische Märkte, es gibt Branchen, die völlig versiegen. Aber das ist wirklich nicht die Regel.

Und das mir jetzt keiner mit Karstadt und Konsorten kommt! Das wäre pure Polemik.

DerBademeister
11.06.2009, 13:44
Die Anschaffung eines Haustier ist, meiner Meinung nach, ein Luxus.

Gerade für Menschen die ohnehin sehr wenig "raus kommen" und wenig Sozialkontakte haben (und das trifft auf viele Arme zu, wie Hartz IV-Empfänger, Rentner mit Minimalrente etc., eben Menschen die kaum am gesellschaftlichen Leben teilnehmen können) ist ein Haustier als Ansprechpartner besonders wichtig. Aus Deinen Beiträgen atmet eine soziale Kälte, finde ich durchaus bemerkenswert wie man auf den kleinen Freuden von armen Menschen rumhacken kann, während wir andererseits eines der Länder mit der höchsten Konzentration an Reichen und Superreichen sind. Deutschland war eben schon immer ein Radfahrer-land wo man in Zeiten der Krise nach unten tritt und nach oben buckelt.
Wozu brauchen die beiden Greise Karl und Theo Albrecht eigentlich ein Privatvermögen von 40 Milliarden Euro?

Mal eine Grundüberlegung zum Gerechtigkeitsproblem:
Dass einige Arbeitnehmer wenig mehr haben als ein Hartz IV-Empfänger lässt sich nicht dadurch lösen, indem deren Leistungen endgültig auf amerikanisches Zeltstädteniveau sinken, sondern indem einfach jeder ein bedingungsloses Grundeinkommen auf Hartz IV Niveau bekommt. Wer dann arbeitet, hat keinerlei Nachteile gegenüber dem bloßen Leistungsempfänger, da sein Lohn obendrauf kommt. Mit einem anderen Steuersystem wäre das auch finanzierbar, natürlich ist es politisch nicht gewollt und auch nicht durchsetzbar in näherer Zukunft. Wir werden es allerdings noch in diesem Jahrhundert mit einer Gesellschaft zu tun bekommen, in der 20 % der Bevölkerung ausreichend sind um genug Produktivität für Alle zu erwirtschaften, und in der folglich der alte Slogan "Du musst arbeiten um zu leben" nicht mehr funktionieren wird. Eine Gesellschaft wie Heute, die nur durch ständigen Arbeitsdruck am Leben erhalten wird, kann dann nicht mehr funktionieren.

nevermore
11.06.2009, 14:07
Ja, das Unternehmen an sich existiert nicht mehr. Aber so, wie ich als nicht Volkswirtschaftler die Markwirtschaft verstehe, gibt es an Produkten einen Markt, es gibt Abnehmer. Versiegt eine Quelle dieser Produkte, also macht ein Unternehmen zu, obwohl es einen Bedarf an diesem Produkt gibt, wird sich über kurz oder lang eine andere Quelle auftun, sprich, es werden an anderer Stelle Arbeitsplätze geschaffen, die wieder besetzt werden müssen.

Die Nachfrage ist aber, wie wir seit Keynes wissen, keine Konstante, und damit auch die Arbeitsplätze nicht. Gerade im Bereich der Bauunternehmen wird in Krisenzeiten wenig investiert. In solchen Zeiten kann man ein bestehendes Unternehmen oft noch aufrechterhalten, dass ein neues geschaffen wird, das die nun weggefallenen Arbeitsplätze auffängt, ist aber sehr unwahrscheinlich. Denn eine Neugründung hat gegenüber dem Weiterbetreiben zahlreiche Nachteile: Sie kostet erstmal sehr viel mehr Geld als das Weiterbetreiben des bestehenden Unternehmens, sie benötigt auch Kredite, die in einer Krise nicht so einfach zu bekommen sind. Sie ist noch nicht am Markt etabliert.

Das Unternehmen und die Arbeitsplätze sind erstmal weg. Damit ist auch die Nachfrage des Unternehmens weg, und die Nachfrage der nun arbeitslosen Mitarbeiter geht nun wegen des geringeren Einkommens auch zurück. So werden die bekannten keynes'schen Abwärtsspiralen ausgelöst.


Immer davon ausgehend, dass dieser Beispiel-Unternehmer nicht versucht hat, ein Produkt zu vermarkten, für das kein wirklicher Bedarf existierte.

Es handelte sich um ein Bauunternehmen, das seit etwa 12 Jahren existierte und gut lief. Das ausländische Unternehmen wurde ausschließlich aufgrund der Problematik der begrenzten Aufenthaltserlaubnisse für deutsche Mitarbeiter im Ausland gegründet. Die einzige Alternative wäre gewesen, im Ausland keine weiteren Aufträge mehr anzunehmen. Das deutsche und das ausländische Unternehmen wurden über 6 Jahre parallel geführt. Bis zu diesem Vorfall mit dem Finanzamt und dem Herzanfall im letzten Jahr infolge der Streitigkeiten gab es keine Pläne, das deutsche Unternehmen zu schließen.


Und ja, es gibt Abwanderungen auf ausländische Märkte, es gibt Branchen, die völlig versiegen. Aber das ist wirklich nicht die Regel.

Es gibt auch Unternehmen, die ihren Firmensitz oder Betriebsstätten ins Ausland verlagern und von dort aus ihre Produkte auf dem deutschen Markt verkaufen. Darin sehe ich das größere Problem, und es sind nicht immer die Lohnkosten daran schuld. Oft ist es das Generve mit dem deutschen Regulierungswahn und die Kosten, die er mit sich bringt, mit Vorschriften, wo man welche Toiletten zu installieren hat, wie hoch der Lichtschalter angebracht sein muss, was man für rechtliche Konsequenzen zu befürchten hat, wenn man Mitarbeitern private E-Mail-Nutzung erlaubt, all sowas. Ich bekomme das erst, seit ich selbstständig bin, so richtig mit. Wenn dann noch Schikane von Amts wegen kommt, und das gesundheitliche Folgen hat, kann ich es niemandem verübeln, wenn er sich ins Ausland begibt.


Mal eine Grundüberlegung zum Gerechtigkeitsproblem:
Dass einige Arbeitnehmer wenig mehr haben als ein Hartz IV-Empfänger lässt sich nicht dadurch lösen, indem deren Leistungen endgültig auf amerikanisches Zeltstädteniveau sinken, sondern indem einfach jeder ein bedingungsloses Grundeinkommen auf Hartz IV Niveau bekommt. Wer dann arbeitet, hat keinerlei Nachteile gegenüber dem bloßen Leistungsempfänger, da sein Lohn obendrauf kommt. Mit einem anderen Steuersystem wäre das auch finanzierbar, natürlich ist es politisch nicht gewollt und auch nicht durchsetzbar in näherer Zukunft. Wir werden es allerdings noch in diesem Jahrhundert mit einer Gesellschaft zu tun bekommen, in der 20 % der Bevölkerung ausreichend sind um genug Produktivität für Alle zu erwirtschaften, und in der folglich der alte Slogan "Du musst arbeiten um zu leben" nicht mehr funktionieren wird. Eine Gesellschaft wie Heute, die nur durch ständigen Arbeitsdruck am Leben erhalten wird, kann dann nicht mehr funktionieren.
--

Ja, das Bürgergeld. Der Vorschlag kam schon mehrfach ausgerechnet von der FDP. Ich bin nur immer noch nicht überzeugt, dass es tatsächlich finanzierbar ist. Mit einem anderen Steuersystem vielleicht, ja. Aber da habe die Hoffnung langsam aufgegeben, dass das nochmal was wird.

Dashan
11.06.2009, 14:31
Nevermore, da ich seit 1995 im Baunebengewerbe arbeite, habe ich eine einigermaßen genaue Vorstellung davon, wie Baufirmen arbeiten, welche Hintertürchen genutzt werden, über welche Umwege man noch Geld rausschinden kann, etc. Und auch, wie viel Stress es bedeutet, im Baugewerbe und Baunebengewerbe tätig zu sein.
Ausländische Arbeiter einzustellen, die nicht in D leben und hier auch keine Steuern zahlen, halte ich persönlich, auch wenn daran eine Firmengründung im Ausland hängt, nicht wirklich für einen für unser Land sinnvollen Fischzug. sondern für den Versuch, aus möglichst wenig Einsatz möglichst viel Gewinn zu holen.

Aber sich über Sinn und Unsinn des Systems der HOAI, der öffentlichen Träger, der DIN-Normen und deren Einhaltung, der Sicherheitsbestimmungen und des deutschen Steuersystems zu unterhalten, führt hier wahrscheinlich zu weit.

Als was bist Du selbstständig?

DerBademeister
11.06.2009, 14:36
Ja, das Bürgergeld. Der Vorschlag kam schon mehrfach ausgerechnet von der FDP. Ich bin nur immer noch nicht überzeugt, dass es tatsächlich finanzierbar ist. Mit einem anderen Steuersystem vielleicht, ja. Aber da habe die Hoffnung langsam aufgegeben, dass das nochmal was wird.

Das Bürgergeld ist kein bedingungsloses Grundeinkommen, sondern eine Zusammenfassung jetziger Transferleistungen unter einem Dach, die unter bestimmten Bedingungen und in unterschiedlicher Höhe gezahlt wird.

Ein bedingungsloses Grundeinkommen auf Hartz IV-Niveau kostet etwa 500 Mrd. Euro, das Bruttoinlandsprodukt Deutschlands beträgt 2.650 Mrd. Euro. Das Grundprinzip ist hier, dass dieses Grundeinkommen jeder bezieht, und dafür keinerlei Gegenleistungen erbringen muss. Wer "faulenzen" will tut dies dann auf niedrigem Lebensstandard, jedwede Arbeit kann diesen Lebensstandard merklich steigern, da es keine Abzüge des Transfereinkommen gibt wie es beim heutigen System der Fall ist. In einer Zukunft wo es durch Automatisierung und Produktivitätssteigerungen für die Mehrheit der Bevölkerung keine Jobs mehr geben wird, kann das heutige System nicht mehr funktionieren. Bis es soweit ist, sind das aber theoretische Diskussionen, da dies wie gesagt in absehbarer Zukunft ohnehin nicht durchsetzbar ist.

nevermore
11.06.2009, 14:42
Ausländische Arbeiter einzustellen, die nicht in D leben und hier auch keine Steuern zahlen, halte ich persönlich, auch wenn daran eine Firmengründung im Ausland hängt, nicht wirklich für einen für unser Land sinnvollen Fischzug. sondern für den Versuch, aus möglichst wenig Einsatz möglichst viel Gewinn zu holen.

Ich glaube, wir reden gerade aneinander vorbei. Es ging darum, dass ein Firmensitz im Ausland erforderlich war, über den dann deutsche Mitarbeiter im Ausland, wo die Aufträge abgearbeitet wurden, gemeldet werden konnten, da die Bearbeitung der Aufträge im Rahmen der möglichen Arbeitserlaubnis als Arbeitnehmer des deutschen Unternehmens nicht mehr möglich war. Meines Wissens waren und sind die Mehrzahl der dort Beschäftigten immer noch Deutsche.


Als was bist Du selbstständig?

Als Beraterin im Bereich statistischer und ökonomischer Analysen. Ich bin von Haus aus Volkswirtin mit Schwerpunkt auf Statistik und Ökonometrie, habe aber mehrere Jahre lang an einem Forschungsinstitut v.a. über steuerliche und sozialtransferrechtliche Fragen gearbeitet.

Dashan
11.06.2009, 15:27
Ich glaube, wir reden gerade aneinander vorbei. Es ging darum, dass ein Firmensitz im Ausland erforderlich war, über den dann deutsche Mitarbeiter im Ausland, wo die Aufträge abgearbeitet wurden, gemeldet werden konnten, da die Bearbeitung der Aufträge im Rahmen der möglichen Aufenthaltsbewilligungen als Arbeitnehmer des deutschen Unternehmens nicht mehr möglich war. Meines Wissens waren und sind die Mehrzahl der dort Beschäftigten immer noch Deutsche.
Ah, ok. Ich kenne so Späßchen von Firmen, mit denen ich so zusammenarbeiten muss, nur andersrum. Aber so klingt es (für mich) dann doch eher sinnvoll.

Und ja, dann hast Du natürlich, was Fachwissen in Sachen Volkswirtschaft angeht, einen ganz anderen Background, als z.B. ich.

nevermore
11.06.2009, 15:44
Ich hätte etwas weiter ausholen müssen, was diese Sache betrifft, sorry. So kann das jemand, der den Fall nicht kennt, unmöglich verstehen.

Teylen
11.06.2009, 19:05
@Nevermore:
Den Beitrag habe ich editiert, nachdem mir der Gedanke kam das ich mit einer Formulierung über die Stränge geschlagen hab. Deine Beleidigungen in Richtung "irrwitzigen Vorstellungen" hast du offensichtlich nicht nötig zurück zu nehmen. Aber jeder nach seiner Facon.

Natürlich ist da von *unter* 1000 Euro nach Abzug der Miete, von einem *Gehalt*, die Rede. Wie du darauf kommst das es ein Vergleich zu Hartz IV Empfänger ist, verstehe ich nicht. Es sollte lediglich meine Situation beschreiben während ich arbeite(te).

Um noch mal das Lesen zu erleichtern die Passagen entsprechend markiert:
"Wenn ich meine Miete bezahlt habe hatte ich von meinem, eigentlich guten Gehalt, keine 1000€ übrig und konnte dennoch was beiseite legen."

Zu dem Netto.
Ich weiß was Netto ist, aber du scheinst es gerne mal zu vergessen um Verkäuferinnen oder Friseusen Traum-Gehälter unterstellen zu wollen die sie von Hartz IV Empfängern weit abhängen.
So behauptest du das eine Verkäuferin, mit Kind, und Zuschüssen über 1000 Euro verdient. Das geht, nach meinen Erfahrungen, also mir bekannten Verkäuferinnen oder auch Friseusen (die wie ich vermute eher weniger verdienen), an der Realität vorbei.

Unter dem Strich bleibt da, nach Miete, für eine Verkäuferin / Friseuse vielleicht 500 Euro übrig. Womit auch noch Versicherungen, Hygiene Artikel, etwaige Haustiere, Essen und so weiter bezahlt werden wollen.
Das sie damit unter Hartz IV liegt hat keiner gesagt, aber das sie weit drüber liegt ist auch keine richtige Vermutung.
Nun und neben der Arbeit schaffen es die Verkäufer und Frisöre damit auch über die Runden zu kommen.

@DerBademeister
Ich sage nicht das Haustiere nicht nützlich oder toll sind. Lediglich das sie ziemlich teuer sind. So teuer das ich mir leider keins leisten kann. Da ich entweder in eine größere und teurere Wohnung umziehen müsste oder aber den Boden rausreissen / ersetzten lassen. Von Kosten wie teure Operationen ganz zu schweigen. Berichten von Bekannten nach kosten deren Katzen und Hunde was Krankheiten betrifft fast noch eine ganze Ecke mehr als mein Auto an Inspektionen/Reparaturen.
Woraus für mich folgt das es Luxus ist.

Menschen die wenig Sozialkontakte haben, vielleicht gar SP, die Anschaffung eines Haustiers nahe zu legen finde ich hingegen sozial kalt. Man sollte doch eher fördern das sie Kontakt zu anderen Menschen bekommen. Vielleicht solchen aus ähnlichen Gruppen. Schließlich ist das Tier letztlich kein vollwertiger Ersatz und kann dazu führen das man sich noch weiter isoliert / entfernt. (Wird auch in SP Foren und dergleichen nicht empfohlen)

Sachen wie die elektronischen Haustiere in Japan sind imho eine Bankrott Erklärung der Gesellschaft.

Ansonsten bin ich ebenfalls für ein bedingungsloses Grundeinkommen.
Die Behauptung das man, nach Abzug der Miete, von den etwa 350 Hilfe leben kann, ist imho auch nicht sozial kalt sondern eine nüchterne Festellung.

nevermore
11.06.2009, 19:25
@Teylen. Offenbar war das doch nicht mein letzter Beitrag an dich. Aber das kann ich doch wohl kaum unwidersprochen stehen lassen.


Den Beitrag habe ich editiert, nachdem mir der Gedanke kam das ich mit einer Formulierung über die Stränge geschlagen hab. Deine Beleidigungen in Richtung "irrwitzigen Vorstellungen" hast du offensichtlich nicht nötig zurück zu nehmen. Aber jeder nach seiner Facon.

Du bist in mehr als einer Formulierung "über die Stränge geschlagen". Und Nein, ich habe es nicht für nötig befunden, zurückzunehmen, dass irrwitzige Vorstellungen über Hartz IV Regelungen bestehen, weil ich aus deinen Beiträgen nur schließen kann, dass deine Vorstellungen im Hinblick auf Hartz IV irrwitzig sind. Bisher sehe ich keinen Anlass, da irgendwas zurückzunehmen. Übrigens empfehle ich dir, mal nachzulesen, was eigentlich unter "Beleidigung" fällt. Die Aussage, es herrschen irrwitzige Vorstellungen, fällt da gewiss nicht darunter. Die Aussage, man sei des Lesens nicht mächtig, schon eher.


Natürlich ist da von *unter* 1000 Euro nach Abzug der Miete, von einem *Gehalt*, die Rede. Wie du darauf kommst das es ein Vergleich zu Hartz IV Empfänger ist, verstehe ich nicht. Es sollte lediglich meine Situation beschreiben während ich arbeite(te).

Wie ich darauf komme, habe ich schon geschrieben. Dein Beitrag kam als Antwort auf einen von Bademeister, in dem von "staatlich verordneter Armut" die Rede war, und auf den du antwortetest, das sei "Bullshit". Bitte was hatte dieser Beitrag von dir, der deine Situation beschrieb, in dem Zusammenhang zu bedeuten? Entweder es war ein Vergleich mit Hartz IV-Empfängern, die mehr als diese 1000 Euro haben, oder es war zusammenhangloser Nonsens. Denn wenn es nicht im Zusammenhang mit Hartz IV war, ist es in der Frage, wie gut oder schlecht es HartzIV Empfängern geht, nicht von Interesse.


Um noch mal das Lesen zu erleichtern die Passagen entsprechend markiert:
"Wenn ich meine Miete bezahlt habe hatte ich von meinem, eigentlich guten Gehalt, keine 1000€ übrig und konnte dennoch was beiseite legen."

Und welche Relevanz hat dies in der Hartz IV-Diskussion, es sei denn, du gehst davon aus, dass ein Hartz IV-Empfänger in einer ähnlichen Situation ist?



Ich weiß was Netto ist, aber du scheinst es gerne mal zu vergessen um Verkäuferinnen oder Friseusen Traum-Gehälter unterstellen zu wollen die sie von Hartz IV Empfängern weit abhängen.
So behauptest du das eine Verkäuferin, mit Kind, und Zuschüssen über 1000 Euro verdient. Das geht, nach meinen Erfahrungen, also mir bekannten Verkäuferinnen oder auch Friseusen (die wie ich vermute eher weniger verdienen), an der Realität vorbei.

Deine Vermutungen und dein "Empfinden" sind für die Faktenlage, entschuldige das bitte, irrelevant. Fakt ist, nach der deutschen Rechtslage hat jeder, der unter der Hartz IV-Grenze liegt, Anspruch auf eine Aufstockung seines Einkommens nach Hartz IV. Wenn sie darunter liegen und dennoch nicht diese Aufstockung beantragen ist es ihre Entscheidung.

Teylen
11.06.2009, 20:25
Bisher sehe ich keinen Anlass, da irgendwas zurückzunehmen.
Wenn für dich gilt,... "Höflichkeit ist eine Zier besser lebt sich's ohne ihr lebt"
Wie gesagt, dein Anstand / Höflichkeit, deine Entscheidung.


Bitte was hatte dieser Beitrag von dir, der deine Situation beschrieb, in dem Zusammenhang zu bedeuten?
Es wurde in den Raum gestellt das Hartz IV Empfänger vor der Miete 1178 Euro haben. Danach logischerweise weniger. Insofern ist imho die Behauptung gestattet das auch arbeitende Menschen nach der Miete auch keine 1000 Euro haben. Was die Aussage hinsichtlich der Armut relativiert.


Entweder es war ein Vergleich mit Hartz IV-Empfängern, die mehr als diese 1000 Euro haben, oder es war zusammenhangloser Nonsens.
Natürlich ist es sicherlich auch keine Beleidigung und vollkommene Höflichkeit anderen zusammenhangsloser Nonsens vorzuwerfen, hm? Zumal ich nach wie vor keinen Vergleich mit H4 Empfängern getan haben die mehr als 1000 Euro nach Miete haben.

Aber sei es drum. Zitier doch mal wo ich geschrieben habe das Hartz IV Empfänger mehr als 1000 Euro haben? Bisher sehe ich da nur das in dem Beitrags von Demona von etwas von 1178 Netto schrieb. Das heißt vor der Miete.


Und welche Relevanz hat dies in der Hartz IV-Diskussion, es sei denn, du gehst davon aus, dass ein Hartz IV-Empfänger in einer ähnlichen Situation ist?
Es beschreibt zunächst eine Grundlegende Situation die für mich besteht.
Nun und die Relevanz ist dabei das ich von dem nicht nur Lebe sondern sehr gut lebe. Weshalb ich denke das, wenn man es mir auf Hartz IV runterkürzen würde, immer noch gut leben könnte.

Völlig unabhängig was du dir daraus für Unterstellungen gegenüber H4 Empfängern von meinerseits aus einbildest.

Ein weiterer Aspekt ist das Armut imho bezeichnet wenn man kein Internet / TV hat, kein Obdach hat, elendig vor sich herfriert, kaum genug Essen zusammen bekommt usw.


Fakt ist, nach der deutschen Rechtslage hat jeder, der unter der Hartz IV-Grenze liegt, Anspruch auf eine Aufstockung seines Einkommens nach Hartz IV. Wenn sie darunter liegen und dennoch nicht diese Aufstockung beantragen ist es ihre Entscheidung.
Wer 360-500 Euro nach der Miete raus hat liegt aber nun mal noch über Hartz IV.

Hinzukommt das manche sich nicht trauen / die Würde haben nicht zu Behörden zu gehen, wenn sie 38 Stunden die Woche arbeiten gehen, ist ebenso menschlich wie man sich eher mit der eigenen Situation plus Behörden auseinandersetzt als mit Partnern.

DerBademeister
11.06.2009, 20:27
Wer bei der Bundestagswahl eine Partei wählt, die gegen den Mindestlohn kämpft (in praktisch allen unseren Partnerländern der EU und selbst in den USA Standard), darf gerne die Hand heben. Selbst wenn man den jungen Altersschnitt unseres Boards bedenkt, dürfte das mindestens jeder Dritte hier sein.

Teylen
11.06.2009, 20:43
Ich wähle für gewöhnlich Links.
Was, soweit ich es sehe, auch die einzige Partei ist die einen bedingungslosen Mindestlohn will.
Dagegen ist wohl die FDP.
Die CDU und SPD schwankt wohl und wollen es wohl nicht.
Wenn es nicht darum geht Wähler zu fangen.
Die Grünen kippen dahin es nur eingeschränkt zu bewilligen.

nevermore
11.06.2009, 21:07
Wenn für dich gilt,... "Höflichkeit ist eine Zier besser lebt sich's ohne ihr lebt"
Wie gesagt, dein Anstand / Höflichkeit, deine Entscheidung.

Es wurde in den Raum gestellt das Hartz IV Empfänger vor der Miete 1178 Euro haben. Danach logischerweise weniger. Insofern ist imho die Behauptung gestattet das auch arbeitende Menschen nach der Miete auch keine 1000 Euro haben. Was die Aussage hinsichtlich der Armut relativiert.

Natürlich ist es sicherlich auch keine Beleidigung und vollkommene Höflichkeit anderen zusammenhangsloser Nonsens vorzuwerfen, hm? Zumal ich nach wie vor keinen Vergleich mit H4 Empfängern getan haben die mehr als 1000 Euro nach Miete haben.

Wie oft muss ich eigentlich noch erklären, bis es in deinen Schädel reingeht, dass arbeitende Menschen einen Anspruch auf Aufstockung ihres Einkommen haben, wenn es unterhalb der Hartz IV-Grenze bleibt?
Wie oft soll ich noch fragen, was deine Beschreibungen deiner Lebenssituation sollen, wenn sie für das Thema nicht relevant sind? Mal ganz offen und ehrlich, deine Lebenssituation interessiert mich soviel wie dich meine interessiert, nämlich überhaupt nicht.


Aber seis drum. Zitier doch mal wo ich geschrieben habe das Hartz IV Empfänger mehr als 1000 Euro haben? Bisher sehe ich da nur das in dem Beitrags von Demona von etwas von 1178 Netto schrieb. Das heißt vor der Miete.

Habe ich das irgendwo geschrieben, dass du das behauptet hast? Zitiere mir das doch bitte. Ich komme ja gar nicht dazu, dir irgendwas zu unterstellen, denn ich bin vollauf damit beschäftigt, deine Unterstellungen aus dem Weg zu räumen.
Und zum 101ten Mal: ich frage dich nochmals, was sollen diese Beschreibungen deiner Lebenssituation, wenn sie in keinem Zusammenhang mit dem Thema stehen und keinerlei Beitrag zur Diskussion leisten? Willst du dich damit nur produzieren, oder was soll das?

Gehen dir die Argumente aus, vorausgesetzt, du hattest überhaupt je welche, oder wieso greifst du jetzt auf Anstand und Höflichkeit zurück, die in deinen Beiträgen bisher nun wirklich keine herausragende Rolle spielten?



Es beschreibt zunächst eine Grundlegende Situation die für mich besteht.
Nun und die Relevanz ist dabei das ich von dem nicht nur Lebe sondern sehr gut lebe. Weshalb ich denke das, wenn man es mir auf Hartz IV runterkürzen würde, immer noch gut leben könnte.

Völlig unabhängig was du dir daraus für Unterstellungen gegenüber H4 Empfängern von meinerseits aus einbildest.

Vielleicht bin ich ja zu ungebildet um es zu kapieren, aber ich verstehe beim besten Willen nicht, inwiefern deine Lebenssituation, in der du "unter 1000" oder um die 500 Euro nach Abzug aller Kosten zur Verfügung hattest, irgendeine Relevanz hat für die Frage, wie es einem Hartz IV-Empfänger, der bestenfalls 350 Euro hat, geht.


Ein weiterer Aspekt ist das Armut imho bezeichnet wenn man kein Internet / TV[ hat, kein Obdach hat, elendig vor sich herfriert, kaum genug Essen zusammen bekommt usw.

Ich dachte eigentlich, auch das weiter oben beantwortet zu haben. Aber ich wiederhole es gerne nochmal für dich. Es gibt in den Industrieländern einen Konsens, dass Armut als "relative Benachteiligung" verstanden wird. Du kannst das beispielsweise in den einschlägigen Dokumenten der OECD nachlesen. Solltest du dich tatsächlich für die Frage interessieren, und nicht nur herumpolemisieren wollen, kann ich dir auch genügend Quellen zuschicken, in denen die Frage diskutiert wird. Jedenfalls entspricht die Armutsdefinition der OECD deiner o.g. Beschreibung nicht.


Wer 360-500 Euro nach der Miete raus hat liegt aber nun mal noch über Hartz IV.

Ja, wie wir hier schon wiederholt geschrieben haben, hat man als Hartz IV-Empfänger nicht "360-500 Euro nach der Miete raus". Man hat im besten Fall 350 Euro, wenn die Mietkosten vollständig übernommen werden.


Hinzukommt das manche sich nicht trauen / die Würde haben nicht zu Behörden zu gehen, wenn sie 38 Stunden die Woche arbeiten gehen, ist ebenso menschlich wie man sich eher mit der eigenen Situation plus Behörden auseinandersetzt als mit Partnern.

Und wofür oder wogegen soll das nun ein Argument sein?

Teylen
11.06.2009, 22:05
Wie oft soll ich noch fragen, was deine Beschreibungen deiner Lebenssituation sollen, wenn sie für das Thema nicht relevant sind?
Sie sind so relevant wie alle anderen persönlichen Informationen.
Ich gebrauche sie um den Hintergrund weiterer Argumente klar zu stellen.


Habe ich das irgendwo geschrieben, dass du das behauptet hast? Zitiere mir das doch bitte.
Beispielsweise da (heute 12:40):
"So. Hier ist klar von 1000 EURO NACH Abzug der Miete die Rede," Mehr Zitate darfst du dir gerne selbst raussuchen.


Willst du dich damit nur produzieren, oder was soll das?
Willst du nur gerne dich weiter über Beleidigungen hervortun?

Wenn ich davon ausgehe das ich mit etwa 500 Euro, noch sehr gut zurecht kommen, fehlt es mir etwas an Vorstellungskraft das dort 150 Euro weniger zu einem Fall unter die Armutsgrenze führt.
Es ist nicht mehr luxuriös, man verzichtet auf einiges, aber imho ist es nicht arm.


Es gibt in den Industrieländern einen Konsens, dass Armut als "relative Benachteiligung" verstanden wird. Du kannst das beispielsweise in den einschlägigen Dokumenten der OECD nachlesen.
Die relative Armut nach OECD sowie WHO wird darüber definiert das jemand weniger als die Hälfte den Einkommensmedian zur Verfügung hat. In Deutschland ist danach jemand arm wenn er im Monat weniger als 856 Euro zur Verfügung hat.

Nur ändert das nichts an meinem Armutsverständnis.
Noch ist es ein Indikator für schikanierende Beamte. Es wäre höchstens eins für einen schikanösen Staat.

[Was alles nicht heißt das ich gegen Sachen wie Grundeinkommen, Mindestlohn und einer Erhöhung von Hartz IV Beträgen wäre. In etwa der Reihenfolge]

Wie wir hier schon wiederholt geschrieben haben, hat man als Hartz IV-Empfänger nicht "360-500 Euro nach der Miete raus". Man hat im besten Fall 350 Euro, wenn die Mietkosten vollständig übernommen werden.
Hat man natürlich nicht.
Die Leute arbeiten ja auch dafür Vollzeit das sie nur wenig mehr raushaben als jemand der Hartz IV empfängt.


PS: Bei deinen bisherigen Umgangsformen lege ich keinen Wert auf eine pers. Kommunikation.

nevermore
11.06.2009, 22:32
Beispielsweise da (heute 12:40):
"So. Hier ist klar von 1000 EURO NACH Abzug der Miete die Rede," Mehr Zitate darfst du dir gerne selbst raussuchen.

Oha. Deine eigenen Aussagen sind also Zitate, die deine eigenen Aussagen falsch wiedergeben. Das übersteigt zugegeben meinen beschränkten Horizont.



Willst du nur gerne dich weiter über Beleidigungen hervortun?

Nein, das überlasse ich gerne dir, du kannst das erwiesenermaßen sehr viel besser als ich :D


Die relative Armut nach OECD sowie WHO wird darüber definiert das jemand weniger als die Hälfte den Einkommensmedian zur Verfügung hat. In Deutschland ist danach jemand arm wenn er im Monat weniger als 856 Euro zur Verfügung hat.

Die genaue Zahl für Alleinerziehende, Alleinerziehende mit Kindern und Haushalte verschiedener Größe müsste ich nachlesen. Aber ja, für bestimmte Haushalte könnte das hinkommen. Und immerhin hast du die Definition richtig zitiert, auch wenn es eine andere Frage ist, ob du sie verstanden hast.


Nur ändert das nichts an meinem Armutsverständnis.

Klar, du bist ja, wie du hier eindrucksvoll unter Beweis gestellt hast, wesentlich gescheiter als die OECD.


PS: Bei deinen bisherigen Umgangsformen lege ich keinen Wert auf eine pers. Kommunikation.

Oh bitte gerne. Ich sehne mich auch nicht grade danach, angesichts deiner "bisherigen Umgangsformen". Es muss ein masochistischer Zug von mir sein, jedem noch so Unbelehrbaren Hilfe anbieten zu wollen. Bitte entschuldige, dass ich es wagte, Ihrer Majestät das Angebot zu machen. Es wird nicht wieder vorkommen.

Teylen
11.06.2009, 22:51
Oha. Deine eigenen Aussagen sind also Zitate, die deine eigenen Aussagen falsch wiedergeben. Das übersteigt zugegeben meinen beschränkten Horizont.
Das war dein Zitat. Die Aussage die du mir unterstellst habe ich nicht geschrieben. Zwischen 1000 Euro und keine 1000 Euro ist imho ein großer Unterschied.


Klar, du bist ja, wie du hier eindrucksvoll unter Beweis gestellt hast, wesentlich gescheiter als die OECD.
Die OECD spricht von dem erwähnten Betrag.
Der liegt etwa zwei bis dreihundert Euro unter dem liegt was Demona im ersten Posting angab.

nevermore
11.06.2009, 23:02
Das war dein Zitat. Die Aussage die du mir unterstellst habe ich nicht geschrieben. Zwischen 1000 Euro und keine
1000 Euro ist imho ein großer Unterschied.

Deine Aussage war: "Wenn ich meine Miete bezahlt habe hatte ich von meinem, eigentlich guten Gehalt, keine 1000€ übrig und konnte dennoch was beiseite legen."

Was du mit "keine 1000 Euro" meintest, kann leider keiner wissen. Von 999 Euro bis 0 Euro kann das alles seinl



Die OECD spricht von dem erwähnten Betrag.
Der liegt etwa zwei bis dreihundert Euro unter dem liegt was Demona im ersten Posting angab.

Bitte entschuldige, aber bist du wirklich so begriffstutzig, dass du nicht zwischen Haushalten verschiedener Größe, Haushalten mit verschiedenen Einkommen und verschiedenen Ländern differenzieren kannst? Demonas Haushalt hat folgende Kenngrößen: 2 Personen, davon ein (chronisch krankes) Kind, Standort Deutschland. Solche differenzierten Angaben stellt die OECD gar nicht zur Verfügung, oder wenn sie das neuerdings tut, wäre ich sehr dankbar für das Link.

Teylen
11.06.2009, 23:24
Ja, was du mit "weniger als 1000 Euro" meintest, kann leider keiner wissen. Von 999 Euro bis 0 Euro kann das alles seinl
Klar wird das dann 999 Euro sein :gewalt: Oder gar 0 Euro :gewalt:
Wenn man den anderen missverstehen möchte,...


Bitte entschuldige, aber bist du wirklich so begriffstutzig, dass du nicht zwischen Haushalten verschiedener Größe, Haushalten mit verschiedenen Einkommen und verschiedenen Ländern differenzieren kannst?
Och komm, nachdem ich sämtliche pers. Attacken raus gelassen habe könntest du dir deine auch sparen? Wie wäre es mit der Herausforderung einen Post ohne Beleidigungen wie "begriffsstutzig" und was dir sonst noch so aus den Tasten gleitet zu schreiben?

Bei dem von der OECD festgelegten Wert wird von einem Einkommensmedian ausgegangen. Das heißt das ein Median über sämtliche Einkommen festgehalten wird.

Die 856 Euro bezogen sich auf Deutschland, mit den Zahlen von 2004.
Wenn die Wikizahl zu dem aktuellen Median richtigliegt wäre die aktuelle Grenze bei 866 (ausgehend vom Äquivalenzeinkommen bei einer Person und einem Kind).
Wobei Demonas Kind, wenn ich die Diskussion richtig verfolgt habe mittlerweile 20, ist. Bei zwei Personen über 14 sind es 1000 Euro.

Liegt immer noch unter dem genannten Betrag im ersten Beitrag.

Solche differenzierten Angaben stellt die OECD gar nicht zur Verfügung, oder wenn sie das neuerdings tut, [..]
Wer hat auf eine Armutsdefinition nach OECD/WHO bestanden?

Ps:
Den Smiley habe ich nur in Ermangelung eines anderen Tisch-Beisser / Arg Smiley gewählt.

Dashan
12.06.2009, 07:07
Ok, kommen wir doch einfach mal wieder in Richtung Thema und weg von den persönlichen Animositäten, die sich hier aufgebaut haben, oder?


Ich könnte mir gut vorstellen, dass der HartzIV-Satz aufgrund theoretischer Grundlagen berechnet wurde (also die grundsätzliche Idee und die entsprechenden Auslegungen). Diese Theorie bedenkt allerdings nicht, wie sollte sie auch, dass Menschen (und ich spreche hier NIEMANDEN persönlich an!!!) nun mal unterschiedlichen Background haben, was Lebenshaltung und Selbstversorgung, Versicherungen, Hobbies, Bildung etc. angeht.

Und ich habe hier kein "Talkshow-Wissen", bevor das wieder unterstellt wird. Was ich jetzt schreibe, basiert hauptsächlich auf den Erzählungen eines Freundes, der Lehrer an einer Additiven Gesamtschule in einer Kleinstadt am Rande des Rhein-Main-Gebietes ist, liegt malerisch mitten im Taunus, sehr nett eigentlich. Alles andere als das, was man als sozialen Brennpunkt bezeichnen könnte. Eigentlich.
Uneigentlich beschreibt er immer wieder, leicht entsetzt und auch inzwischen sehr ernüchtert, dass Kinder aus sozial schwachen Familien, und hier meint er HartzIV-Empfänger oder auch Alleinerziehende, die auf "Stütze" angewiesen sind, zum Geldsparen gar nciht in der Lage sind.

Sie machen inzwischen Projekte in dieser Schule, die einfachste Dinge abdecken, um den Kids (meist aus der Hauptschule) zu zeigen, dass man allein über Lebensmittel viel Geld sparen kann im täglichen Leben. Z.B. wird den Kindern gezeigt, wie man Brote schmiert. Oder einfache Essen selbst kocht, keine Fertiggerichte nimmt, die ja teurer sind, als frisch zubereitetes.

Viele dieser Kinder bekommen zu Hause keine Brote mit in die Schule, sie bekommen Geld, damit sie sich etwas kaufen. Einige dieser Kinder haben mit 12 Jahren noch kein Brot selbst geschmiert und sind bei den Projekten hin und weg, wie einfach das ist. Sie haben von diesen simplen Dingen des Lebens keine Vorstellung. Die Eltern haben offenbar keinerlei Interesse daran, such ums tägliche Leben zu kümmern, sie müssten sich ja morgens vor demNachwuchs aus dem Bett begeben, um diesem ein Frühstück zu machen oder gar Essen mitzugeben. Mittags selbst zu kochen, scheint in vielen dieser Familien auch ein Unding zu sein. Mikrowellenfutter und Dosen sind angesagt.
Dass dann 350 € nicht ausreichend sind für 2 Personen, ist klar.

Was ich damit sagen will, ist, vielleicht wäre es sinnvoll, gerade den einfach gestrickten Menschen in diesem Land, die auf soziale Hilfe in Form von Geld angewiesen sind, auch zu zeigen, wie man sich dieses einteilt, wo man sparen kann, an welchen Stellen es noch Einsparungsmöglichkeiten gibt. Und ich meine NICHT von oben herab über einen Schreibtisch hinweg, sondern über gezielte Aufklärung.

Es gibt doch für alles Kurse,oder? Warum nicht dafür? Weil es voraus gesetzt wird. Aber irgendwie sieht es so aus, als wären diese einfachen Überlebensstrategien, die wohl einige von uns hier sich aneignen mussten während Studium/Ausbildung/kurzfristige Arbeitslosigkeit, wenn es halt wirklich mal knapp war, wie z.B. Angebote von Discounter abklappern, billig kochen, Kleinkram eben nicht kaufen, etc. um geld zu sparen, nicht wirklich noch präsent bei allen...


Wie schon gesagt, das ist kein persönlicher Angriff, einfach eine ins Unreine gedachte Überlegung, wo man noch den Hebel ansetzten könnte, um dem System gerechter zu werden.

Ich bin übers WE unterwegs! Nicht wundern, wenn ich nciht gleich antworte.

Demona
12.06.2009, 10:56
Eigentlich wollte ich ja ab jetzt nix mehr schreiben...

Das Schüler kaum Butterbrote mithaben liegt m.E. nicht unbedingt an dem Umfeld, indem sie aufwachsen (auch ich spreche hier niemanden an), sondern es liegt an unserer Gesellschaft.
Fakt ist, dass ungesunde Ernährung (wie z.T. beim großen M oder bei BK) meistens doch preiswerter ist.
Ich war noch nie ein Verfechter davon und Max hat als Kind auch nicht viele M´s von innen gesehen.
Man braucht sich nur mal die Menschen in den USA anzusehen, die meisten Dicken gibt es sicher in der armen Bevölkerung, da frisches Obst und Gemüse teuer sind.

Ich bin mit Butterbroten aufgewachsen und mein Sohn auch. Liegt sicher auch an meiner Erziehung und dem Land, wo ich aufgewachsen bin - DDR.
Des weiteren bin ich auch kein Fan von Cola, Fanta, Sprite und Limo, so etwas gab und gibt es bei uns nicht. Max darf eh keine Cola trinken, von da erübrigt es sich. Max hätte sich gerne mal wie die anderen Mitschüler an dem Essenswagen etwas gekauft, aber knapp 2 Euro für ein Schnitzelbrötchen, was sich sich seine Mitschüler kauften, empfinde ich als heraus geschmissenes Geld, auch wenn die Betreiber dieses Wagens sicher auch ihre Existenz sichern müssen. Wenn ich das auf die Schultage aufrechne, dann komme ich auf eine Summe, die ich für die Woche an Lebensmittel ausgebe.

Max hatte mit 13 seinen ersten Nierenstein. 2 Jahre später musste er zur Stoffwechseluntersuchung und es stellte sich heraus, er hat Calzium-Oxalat-Steine. Bedeutet für ihn in der Ernährung, nicht mehr wie 400-500 ml an Milch (dies schließt auch Milchprodukte ein, hat er eine Schüssel Cornflakes gegessen, dann war sein Milchbedarf für den Tag schon fast gedeckt), keine Nüsse, keine Brombeeren, wenig Himbeeren, Pfirsiche, Aprikosen, wenig Weizen, kein schwarzer Tee, Pfefferminz und verschiedene Früchtetees (bevorzugt waren Fenchel, Anis-Kümmel etc.), wenig Süssigkeiten (gut für ihn, dass er davon eh nie viel gegessen hatte), möglichst weißes Fleisch, Körnerbrot und Brötchen.
An Trinken ist das Beste Wasser, allerdings nicht mit zuviel Calzium.

Ich koche auch jeden Tag, da es eh preiswerter ist. Dies tue ich aber auch, wenn ich arbeiten gehe. Egal, ob ich gut verdiente oder wie jetzt Hartz IV beziehe, mein Laden, wo ich die meisten Dinge kaufe ist und bleibt ALDI. Wir haben hier noch einen Lidl und den REWE. Lidl mag ich nicht, da habe ich immer das Gefühl, ich falle gleich in den Einkaufswagen, wenn ich da etwas reinlege oder an der kasse rausholen muss.
REWE hole ich nur Dinge, die ich im ALDI nicht bekomme. Das Brot backe ich inzwischen auch selber.
Heutzutage hat doch keiner mehr etwas zu verlieren und immer mehr von den Betuchten sehe ich jetzt auch bei ALDI und das hat bestimmt nicht nur mit den Preisen, sondern auch mit der Qualität zu tun.

nevermore
12.06.2009, 18:14
Bei dem von der OECD festgelegten Wert wird von einem Einkommensmedian ausgegangen. Das heißt das ein Median über sämtliche Einkommen festgehalten wird.

Die 856 Euro bezogen sich auf Deutschland, mit den Zahlen von 2004.
Wenn die Wikizahl zu dem aktuellen Median richtigliegt wäre die aktuelle Grenze bei 866 (ausgehend vom Äquivalenzeinkommen bei einer Person und einem Kind).
Wobei Demonas Kind, wenn ich die Diskussion richtig verfolgt habe mittlerweile 20, ist. Bei zwei Personen über 14 sind es 1000 Euro.

Liegt immer noch unter dem genannten Betrag im ersten Beitrag.

Wie gut es sich doch trifft, dass ich schon ein paar Studien über Armutsmessungen gemacht habe.

Lt. dem zweiten Armuts- und Reichtumsbericht der dt. Bundesregierung lag der Median des Haushaltseinkommens je Erwachsenenäquivalent im Jahr 2003 (für den dritten mit der Erhebung 2006 ist leider der Materialband nicht online) bei 1.564 Euro. Die Hälfte davon macht 782 Euro. Das war die Armutsgrenze für einen Ein-Personenhaushalt im Jahr 2003. Die Armutsgrenze für einen Haushalt wie Demonas ist nicht ausgewiesen, lässt sich aber leicht ausrechnen: Gerechnet wird mit der modifzierten OECD-Skala, d.h. der zweite Erwachsene bekommt 0,5 zugerechnet. Somit ergibt sich eine Armutsgrenze von 1.173 Euro im Jahr 2003. Rechnet man das - konservativ - mit 2 Prozent Steigerungsrate auf 2009 hoch, so ergibt sich eine Armutsgrenze von 1.173 Euro*1,02^6 = 1.321 Euro. Also ist Demona mit 1.178 Euro darunter.

Quelle: http://www.bmas.de/coremedia/generator/24680/property=pdf/lebenslagen__in__deutschland__de__821__Anlage.pdf , Seite 85.



Wer hat auf eine Armutsdefinition nach OECD/WHO bestanden?

Du hast die Armutsgrenze der OECD ins Gespräch gebracht, nicht ich.


Es gibt doch für alles Kurse,oder? Warum nicht dafür?

Solche Kurse gibt es, die Volkshochschulen bieten sowas z.T. an.

Dashan
13.06.2009, 23:32
Solche Kurse gibt es, die Volkshochschulen bieten sowas z.T. an.
Ja, aber wenn jemandem dieses Problem nicht bewusst ist, wird er/sie auch nciht einen solchen Kurs bei der VHS besuchen. Und ich unterstelle mal, dass das Phänomen "extrem schlechte Haushaltsplaung", bzw. wie DEmona schrieb, extrem schlechte und ungesunde und dabei noch teure Ernährung oft genau die Bevölkerungsschicht betrifft, die gar nciht soweit kommt gedanklich, um hier das Problem als solches zu erfassen...

DerBademeister
14.06.2009, 11:29
Sehenswert: Ein Beitrag von Report Mainz über Hartz IV-Empfänger, die als Praktikanten unentgeltlich z.T. zu Hundertschaften in Unternehmen placken müssen, und oft nicht übernommen werden. So zerstören sie reguläre Arbeitsplätze, da die Unternehmen ihre Arbeitskraft umsonst bekommen:
http://www.youtube.com/watch?v=gIfm3qci0gw

Dies findet unter der Ägide des SPD-Vorsitzenden Müntefering statt, im Nebenberuf unser Arbeitsminister. Natürlich will er sich dazu nicht äußern.

Von den 1 Euro Jobbern die Schröder/Müntefering eingeführt haben um die Arbeitslosenstatistik zu schönen, arbeiten laut Studien übrigens etwa die Hälfte in regulären Beschäftigungsverhältnissen, die früher von regulären, bezahlten Arbeitnehmern ausgeübt wurden.

Zwei weitere Glanzleistungen "sozialdemokratischer" Politik.

DerBademeister
21.06.2009, 17:27
Der Multimillionär welcher nur 2000 Euro Steuern zahlt (hier bereits von mir erwähnt (http://www.spacepub.net/showpost.php?p=150294&postcount=37), kommt übrigens auch in diesem Videobeitrag der Sendung MONITOR noch mal zu Wort. Sehenswert:
http://www.wdr.de/tv/monitor/sendungen/2009/0611/steuern.php5