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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Pandorum - Scifi Horror mit Dennis Quaid



DerBademeister
29.09.2009, 16:58
http://www.kinopolis.de/img_filme/33715.jpg

Unsere Fictionbox hatte im Mai schon einmal auf den Film hingewiesen:

"Pandorum" spielt auf einem Raumschiff der Größe einer kleinen Stadt. Zwei Astronauten erwachen auf diesem Schiff, ohne Erinnerung, wer sie sind oder wie sie dorthin gekommen sind. Bald stellen sie fest, dass sie nicht alleine sind. Als einer der beiden tiefer und tiefer in das Schiff vordringt, entdeckt er seine schockierenden und tödlichen Geheimnisse, und stellt fest, dass von ihrem Handeln das Schicksal der Menschheit abhängt.
http://www.fictionbox.de/index.php/content/view/7778/2/

"Pandorum" startet am Donnerstag.

Die ersten Reviews von Zuschauern gibt es hier:
http://www.imdb.com/title/tt1188729/usercomments

Trailer:
http://www.youtube.com/watch?v=6jyKwKv3Hos
http://www.youtube.com/watch?v=rqELitANFSU

Sieht mir aus wie eine Mischung aus Sunshine, Alien und Event Horizon. Für Genre-Fans sicher empfehlenswert.

cornholio1980
03.10.2009, 00:47
Sieht mir aus wie eine Mischung aus Sunshine, Alien und Event Horizon.Treffender kann man den Film eigentlich nicht beschreiben. Wobei ich von Event Horizon vor ca. 10 Jahren mal nur die Hälfte gesehen habe, und es daher nicht 100%ig beurteilen kann. Vor allem die Ähnlichkeiten zu Sunshine finde ich jedoch eklatant; in gewisser Weise geht es wieder um die Rettung der Menschheit, es geht um die Auswirkungen des Weltraums auf die Besatzungsmitglieder, und die Struktur von Danny Boyle's Film wurde für "Pandorum" quasi auf den Kopf gestellt: Wo bei Sunshine zu Beginn SF-Elemente dominierten und später die Horroraspekte immer deutlicher wurden, ist es bei Pandorum genau umgekehrt. Eine ähnliche Atmosphäre wie Danny Boyle erreicht Christian Alvart jedoch nie. Stattdessen verlegt er sich auf recht billige Schockmomente (aufgrund des hohen Lautstärkepegels in diesen Szenen), denen man allerdings ihre Effektivität nicht abstreiten kann. Vor allem zu Beginn erwartet man praktisch hinter jeder Ecke den nächsten Feind. Atmosphärischen Horror wie z.b. aus Alien ziehe ich war grundsätzlich vor, aber dass es nicht spannend gewesen wäre, könnte ich nicht behaupten.

Am besten haben mir an "Pandorum" die ersten 15 und die letzten 30 Minuten gefallen. Der Mittelteil... zu sagen, er zieht sich, wäre zwar weit übertrieben, aber er ist vom Ton her doch etwas anders und wirkt von der Erzählstruktur her etwas zerfahren. Alvart streckt sich hier teilweise in einige verschiedene Richtungen, ohne jeden Weg bis zu Ende zu gehen. Vor allem die Kampfszenen fand ich in diesem Teil sehr hektisch geschnitten und eher enttäuschend. Der Beginn ist aber herrlich "was zum Teufel ist hier los?", und das Ende fand ich sehr gelungen. Generell splittet sich der Film recht früh zwischen Ben Fosters Suche nach dem Reaktor und Dennis Quaid in einer kleinen Kommandozentrale, von wo aus er seinen Fortschritt beobachtet und ihn unterstützt. Die letztere Handlung hat mir deutlich besser gefallen, vor allem gegen Ende hin, als das titelspendende Syndrom Pandorum immer wichtiger wird, und er Besuch von einem anderen Besatzungsmitglied bekommt. Die Frage "Wer von den beiden leidet denn nun an diesem Syndrom?" wird aus meiner Sicht sehr gut aufgebaut, und soll daher hier natürlich nicht aufgelöst werden.

Das Ende bietet dann noch die eine oder andere gelungene Wendung, und hat mir insgesamt gesehen sehr gut gefallen. Vor allem nach dem völligen Mist, den man bei "Knowing" präsentiert hat, wo man wieder mal gesehen hat wie ein völlig idiotisches Ende einen ganzen Film ruinieren kann, war das eine Wohltat. Es war sicher nicht das großartigste Ende der Filmgeschichte, aber ich fands gut.

Kurz zu den Effekten: Die Aufnahmen des Raumschiff sehen wirklich verdammt gut aus, und kommen vor allem auf der großen Leinwand sehr gut. Im weiteren Verlauf des Films gibt es auch CGI-Kreaturen, die nicht ganz so gelungen sind und sich bestimmt nicht mit den besten Computerschöpfungen der letzten Jahre messen können, aber so schlecht dass sie einen aus dem Film reißen würden sind sie sicher auch nicht. Sehr gelungen fand ich den Soundtrack, der mir zwar mehr aus Tönen als aus Melodien zu bestehen schien, aber die Atmosphäre des Films gut unterstützt. Die schauspielerischen Leistungen sind auch hervorzuheben. Gleich zu Beginn gibts zwar von Ben Foster etwas overacting, aber danach macht er seine Sache richtig gut. Und auch Dennis Quaid hab ich schon deutlich schlechter gesehen als bei diesem Film.

Wenn man nun unbedingt noch ein Haar in der Suppe finden wollen würde, dann dass die Handlung rückwirkend betrachtet ein paar logische Schwächen offenbart; vor allem was die Motivation einer der Hauptfiguren betrifft, sie sich mir einfach nicht so recht erschlossen hat. Nichtsdestotrotz ist "Pandorum" für Fans von Science Fiction generell und von SF-Horror/thrillern im speziellen den Kinobesuch wert. Es ist kein Meisterwerk, aber ein durchaus würdiger und wertvoller Eintrag ins Genre, der Fans gut unterhalten sollte.
7-8/10

Edit: Mein vollwertiges Review ist ab sofort auf fictionBOX verfügbar (http://www.fictionbox.de/index.php/content/view/8549/88888942/).