Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Die unverschämten Holländer!
DerBademeister
25.10.2009, 15:37
http://www.youtube.com/watch?v=XaWE8K2nRVs
Interessant, wie wenig souverän unsere Bundeskanzlerin reagiert. Offenbar ist sie es nicht gewohnt, bei einer Pressekonferenz kritische Fragen gestellt zu bekommen. Bezeichnend, dass sich diese Frechheit nicht ein deutscher Journalist herauszunehmen wagt, sondern ein Niederländer. Traurig, der mitleidige Blick unserer deutschen Qualitätsjournalisten zu ihrem niederländischen Kollegen. Da kennt einer die Regeln guter deutscher Berichterstattung noch nicht!
Ich finde es interessant das er die Frage und das zweifache nach haken auf deutsch, wenn auch nicht perfekt, bewerkstelligt bekam. Wo die englischen Kollegen der BBC doch Westerwelle auf englisch fragten.
Das er die Frage stellte, nun interessant, vielleicht auch etwas mutig. Wobei der Vorfall doch wohl vor 2001 gewesen ist. Ansonsten, klar das die Niederländer mutiger sind, wenn schaut was Endemol raushaut ^^;
Naja oder die Art der Diskussion um Parteien wie PNVD die in Deutschland auch gänzlich anders ausgesehen hätte.
("Holland" ist unterdessen nur der Überbegriff für zwei Provinzen der Niederlande)
DerBademeister
25.10.2009, 19:45
Das war sicherlich das letzte Mal dass der Mann eine Frage bei der Bundespressekonferenz stellen durfte. Eine gewisse Berlusconisierung oder Sarkozierung unserer Medienlandschaft ist wohl nicht von der Hand zu weisen. Man muss sich fragen welchen Sinn diese Konferenzen dann überhaupt haben, außer die Journaille mit belanglosen Sprechblasen zu füllen. Wir haben in Deutschland meiner Ansicht nach ohnehin ein seltsames Verständnis von Pressefreiheit, z.B. müssen hier Interviewpartner stets das gedruckte Interview noch absegnen bevor es gedruckt werden darf. In Ländern wie den USA wäre sowas unerhört.
Bez. Schäuble ist der Vorfall zwar alt, aber erstens niemals aufgeklärt worden, und zweitens seine kreative Form der Buchführung durchaus relevant für seinen neuen Job als oberster Kassenwart der Republik. Bin mal gespannt ob in diese Angelegenheit noch einmal Leben kommt, nun da Schreiber wieder im Land ist.
Naja, da jetzt gleich großartig Rückschlüsse auf die dt. Medienlandschaft und das Journalismus-Verständnis hierzulande zu ziehen, halte ich etwas für übertrieben. Als so bedeutend oder viel mehr bezeichnend würde ich diesen "Vorfall" nicht einschätzen.
Ob dass für den Mann Konsequenzen haben wird, ist reine Spekulation.
Natürlich hätte Merkel da souveräner reagieren können, aber es war auch keine so schlechte Reaktion wie bei Westerwelle und dem engl. Journalisten.
Was für eine Antwort erwartest Du denn? Etwa sowas wie: "Ach jetzt, wo Sie's sagen...das geht natürlich nicht. Hiermit verkündige ich, dass Schäuble doch nicht Finanzminister wird". Auf so eine Frage erwartet doch niemand ernsthaft eine tief schürfende Antwort. Vermutlich auch nicht der holländische Journalist. Das war eine leicht provokante und irgendwie auch schon humorvolle Frage mit der man die Politiker eben mal ein bißchen vorführen kann. Nicht mehr und nicht weniger.
Wir haben in Deutschland meiner Ansicht nach ohnehin ein seltsames Verständnis von Pressefreiheit, z.B. müssen hier Interviewpartner stets das gedruckte Interview noch absegnen bevor es gedruckt werden darf.
Das finde ich allerdings mitunter auch etwas seltsam. Zwar finde ich es durchaus verständlich, dass man mit etwas Abstand sich nochmal das Gesagte angucken will und kontrollieren will, was da im eigenen Namen in die Welt hinaus geht, aber diese Praxis kann natürlich auch dazu führen, dass am Ende zu oft nur noch verwässertes, entschärftes und inhaltsloses "Bla Bla" rauskomt.
Schlimmer und unverständlicher finde ich jedoch, dass der Interviewer bzw. die Zeitung (o.ä.) für die Aussagen des Interviewten verantwortlich gemacht werden können. Lügt beispielsweise der Interviewte kann das für das veröffentlichende Medium Ärger bedeuten.
DerBademeister
26.10.2009, 18:19
Naja, da jetzt gleich großartig Rückschlüsse auf die dt. Medienlandschaft und das Journalismus-Verständnis hierzulande zu ziehen, halte ich etwas für übertrieben. Als so bedeutend oder viel mehr bezeichnend würde ich diesen "Vorfall" nicht einschätzen.
Ob dass für den Mann Konsequenzen haben wird, ist reine Spekulation.
Natürlich hätte Merkel da souveräner reagieren können, aber es war auch keine so schlechte Reaktion wie bei Westerwelle und dem engl. Journalisten.
Was für eine Antwort erwartest Du denn? Etwa sowas wie: "Ach jetzt, wo Sie's sagen...das geht natürlich nicht. Hiermit verkündige ich, dass Schäuble doch nicht Finanzminister wird". Auf so eine Frage erwartet doch niemand ernsthaft eine tief schürfende Antwort. Vermutlich auch nicht der holländische Journalist. Das war eine leicht provokante und irgendwie auch schon humorvolle Frage mit der man die Politiker eben mal ein bißchen vorführen kann. Nicht mehr und nicht weniger.
Das finde ich allerdings mitunter auch etwas seltsam. Zwar finde ich es durchaus verständlich, dass man mit etwas Abstand sich nochmal das Gesagte angucken will und kontrollieren will, was da im eigenen Namen in die Welt hinaus geht, aber diese Praxis kann natürlich auch dazu führen, dass am Ende zu oft nur noch verwässertes, entschärftes und inhaltsloses "Bla Bla" rauskomt.
Schlimmer und unverständlicher finde ich jedoch, dass der Interviewer bzw. die Zeitung (o.ä.) für die Aussagen des Interviewten verantwortlich gemacht werden können. Lügt beispielsweise der Interviewte kann das für das veröffentlichende Medium Ärger bedeuten.
Wenn Ihr hier im Forum irgendeinen Unsinn verbreitet, werde ich auch dafür haftbar gemacht. De facto müsste ich jeden Eurer Beiträge von einem Rechtsanwalt durchlesen und freischalten lassen bevor er im Forum erscheint. Dies sind zumindest die Anforderungen unseres Rechtsstaates.
Ich bewerte den Beitrag auch nicht über, er ist lediglich ein kurzes und anschauliches Beispiel über den Zustand unserer Journaille. Die Konzentration der Massenmedien auf immer weniger Konzerne, gepaart mit massiven Stellenkürzungen führen zu deutlicher Abnahme der Meinungsvielfalt und zu merklichen Qualitätseinbußen. Laut einer neuen Studie verwenden Journalisten im Schnitt nur noch 11 Minuten ihres Arbeitstages für das Überprüfen von Quellen, die Wikipediarisierung die jedem Schüler und Studenten verboten ist gehört selbst bei den großen Tageszeitungen zum Standard.
Sehr anschaulich wurde dies wieder einmal bei der Posse um das angebliche Neurodermitis-Wundermittel (http://www.stefan-niggemeier.de/blog/das-wundersalbenmassaker/) welche die ARD lostrat.
Wenn Ihr hier im Forum irgendeinen Unsinn verbreitet, werde ich auch dafür haftbar gemacht. De facto müsste ich jeden Eurer Beiträge von einem Rechtsanwalt durchlesen und freischalten lassen bevor er im Forum erscheint. Dies sind zumindest die Anforderungen unseres Rechtsstaates.
Ich weiß. Wobei Du auch nicht für alles unter allen Umständen haftbar bist (aber das weißt Du sicher), aber mitunter kann man in der Tat einigen Ärger kriegen, wenn ein Dritter hier über die Stränge schlägt. Finde ich ebenso nicht okay.
Laut einer neuen Studie verwenden Journalisten im Schnitt nur noch 11 Minuten ihres Arbeitstages für das Überprüfen von Quellen, die Wikipediarisierung die jedem Schüler und Studenten verboten ist gehört selbst bei den großen Tageszeitungen zum Standard.
Wobei "Wikipediasierung" ja schon die zweite Stufe der Problematik ist. Viele schauen ja offenbar nicht mal dort nach, sondern nirgends und verzapfen deswegen Mist, der sich durch die Nutzung von Wikipedia bereits hätte verhindern lassen. Mal gucken, was bei Wikipedia steht, ist ja immerhin der erste Schritt in die richtige Richtung. Eine ordentliche Recherche sollte dann aber natürlich darüber hinaus gehen.
Das war sicherlich das letzte Mal dass der Mann eine Frage bei der Bundespressekonferenz stellen durfte.
Jop. Ab mit ihm ins deutsche Quantanamo. l
Meine Güte, Bade, du redest als wären wir hier in einer Diktatur. Du übertreibst es etwas mit deiner Schwarzmalerie und Pauschalisierung.
[...] Wir haben in Deutschland meiner Ansicht nach ohnehin ein seltsames Verständnis von Pressefreiheit, z.B. müssen hier Interviewpartner stets das gedruckte Interview noch absegnen bevor es gedruckt werden darf. In Ländern wie den USA wäre sowas unerhört.
Unerhört. Ja, aber sowas von unerhört.
Wenn ich mir vorstelle, was für einen Unsinn die BILD jetzt schon verzapft, dann möchte ich nicht wissen, was da alles drin stehen würde, wenn es einen gewissen Kontrollmechanismus nicht gebe.
Solange es noch Pressekonferenzen mit solchen Fragen gibt, spricht das für die Pressefreiheit. Und dass ein Interview abgesegnet werden muss ist in gewissen Maße auch verständlich, sonst legen dir die Journalisten nämlich Worte in den Mund, die du unter anderem gar nicht gesagt hast.
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DerBademeister
29.10.2009, 00:35
Ich weiß. Wobei Du auch nicht für alles unter allen Umständen haftbar bist (aber das weißt Du sicher), aber mitunter kann man in der Tat einigen Ärger kriegen, wenn ein Dritter hier über die Stränge schlägt. Finde ich ebenso nicht okay.
Wobei "Wikipediasierung" ja schon die zweite Stufe der Problematik ist. Viele schauen ja offenbar nicht mal dort nach, sondern nirgends und verzapfen deswegen Mist, der sich durch die Nutzung von Wikipedia bereits hätte verhindern lassen. Mal gucken, was bei Wikipedia steht, ist ja immerhin der erste Schritt in die richtige Richtung. Eine ordentliche Recherche sollte dann aber natürlich darüber hinaus gehen.
Wikipedia wird jedenfalls nicht als seriöse Quelle für Recherche im studentischen Umfeld anerkannt, nachsehen kann man dort natürlich immer, aber gerade bei Artikeln politischer Natur ist größte Vorsicht angesagt, da diese immer wieder manipuliert werden.
Letztlich braucht guter Journalismus erstens eine gewisse Manpower die Geld kostet, und zweitens Freiheit von wirtschaftlichen Interessen. Dies ist heute immer weniger gegeben, und investigativer Journalismus wird von kaum zu erkennender PR ersetzt. In den USA soll das Verhältnis von PR-Spin Doctors zu Journalisten bereits 2:1 betragen, Tendenz steigend.
Ein gutes Beispiel ist die Sueddeutsche Zeitung, bei der mein Vater in leitender Funktion arbeitete vor seinem Ruhestand. Das Unternehmen wurde früher von fünf Verlegerfamilien paritätisch geführt. Die Kinder der Gründer hielten nur noch wenig von dieser publizistischen Verantwortung, wollten Kasse machen und verkauften den Verlag an einen Medienkonzern, welcher seinerseits den Kauf über Kredite finanzierte. Die Banken erwarteten eine schnelle Begleichung der Kreditlinien, was sich nun durch die Wirtschaftskrise und wegbrechende Gewinne bei der Zeitung enorm schwierig gestaltet. Die einzige Möglichkeit die Vorgaben zu erfüllen, ist also der Dreh an der Kostenschraube - und das ist vor Allem die Belegschaft, die nun auch im journalistischen Bereich weiter abgebaut werden wird. Weniger Journalisten müssen also dieselbe Arbeit wie vorher erledigen, das heißt weniger Zeit für Quellenrecherche, mehr Zwang zum mittlerweile üblichen Abschreiben von Agenturmeldungen etc.
Eine gefährliche Entwicklung, da neue Medien wie Blogs zwar interessante Alternativen anbieten, aber lange nicht die Breitenwirkung eines wichtigen Massenmediums haben. Die meisten "Bildungsbürger" werden sich weiterhin über SZ, FAZ, Spiegel und Co. informieren. Leider entspricht das Renomée dieser Medien was die Qualität ihrer Berichterstattung angeht, sehr oft nicht mehr der Realität. Hier wird - gerade bei einem neoliberalen Käsblatt wie dem SPIEGEL - stark vom Rum der Vergangenheit gezehrt.
Jaja hackt nur auf den blöden Holländern rum die habs nicht besser verdient ^^ 2020
* Erhöhung des Meeresspiegel ^^ da gibts kein Holland mehr *sing**
Dr.BrainFister
22.11.2010, 15:01
Jaja hackt nur auf den blöden Holländern rum die habs nicht besser verdient ^^ 2020
* Erhöhung des Meeresspiegel ^^ da gibts kein Holland mehr *sing**
*schnarch* ... uralter gag. die narren von heute sind auch nicht mehr das, was sie mal waren. ;) jedenfalls gibt´s in holland lecker käse. wir haben hier einen hölländischen käse-shop am bahnhof mit einer bedienung, die auch noch mit diesem knuffigen akzent spricht. einfach köstlich! :alien_love:
DerBademeister
22.11.2010, 17:40
Bei unseren Bayern gibt es gerade Spannungen zwischen Holländern und Bajuwaren. Ich glaube die Holländer sollten bald ein paar Tabellenplätze gutmachen, ansonsten werden wir irgendwann auf dem Weg nach Frankreich mal wieder einen Pit Stop in ihrem Land einlegen.
Last_Gunslinger
22.11.2010, 18:21
jedenfalls gibt´s in holland lecker käse. wir haben hier einen hölländischen käse-shop am bahnhof mit einer bedienung, die auch noch mit diesem knuffigen akzent spricht. einfach köstlich! :alien_love:
Ich bekam immer total Lust auf Käse, wenn ich andere holländische Spezialitäten konsumiert habe. Eine Verschwörung?
DerBademeister
22.11.2010, 18:28
Ich bekam immer total Lust auf Käse, wenn ich andere holländische Spezialitäten konsumiert habe. Eine Verschwörung?
Ein angeregter Appetit ist eine bekannte Nebenwirkung von Mary Jane.
Dr.BrainFister
22.11.2010, 18:58
Ich bekam immer total Lust auf Käse, wenn ich andere holländische Spezialitäten konsumiert habe. Eine Verschwörung?
vielleicht waren diese "spezialitäten" ja aus käsepapier gedreht, das beim anzünden seinen leckeren duft abgesondert hat? :hippie:
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