cornholio1980
21.02.2010, 22:35
Liebe Community,
glaubt es oder glaubt es nicht, aber solche Awards abzuhalten, ist durchaus mit einem gewissen Aufwand verbunden. Vor allem an der Auswertung der Nominierungsphase sitze ich jährlich ein paar Stunden. Doch genau dann, wenn ich mich daran mache, die Endabstimmung auszuwerten, sehe, wie sich langsam Favoriten abzeichnen, dann wieder andere Nominierte nachziehen und es noch einmal so richtig spannend wird – dann weiß ich, warum ich mir diesen Aufwand antue. Und so freut es mich, euch nun das Endergebnis der mittlerweile 6. SFC-Awards präsentieren zu dürfen.
In der Nominierungsphase haben 25 Leute teilgenommen und insgesamt 428 Stimmen abgegeben. Das sind mehr als doppelt so viele wie im Vorjahr :). Und das ganz ohne köderndes Gewinnspiel oder ähnliche Tricks. Bei der Endabstimmung waren immerhin noch 19 Teilnehmer mit dabei – auch das kein schlechter Schnitt. Alles in allem bin ich mit dem diesjährigen Zulauf zu den Awards sehr zufrieden, und möchte mich bei allen Beteiligten recht herzlich bedanken!
So, nun habe ich aber lang genug um den heißen Brei herumgeredet: Nun geht es los mit dem Endergebnis, wobei ich wie gewohnt auch auf die – bisher unter Verschluss gehaltenen – Ergebnisse aus der Nominierungsphase eingehen werde.
Schlechtester/Enttäuschendster Film des Jahres 2009
In der Nominierungsphase ging es hier noch ziemlich knapp zu: Die Tatsache, dass jeder die Filme, die ihn am meisten enttäuscht haben, selbst auswählen und nominieren konnte, führte zu einem recht breit gefächerten Teilnehmerfeld mit insgesamt 36 Filmen, darunter so illustre Vertreter wie „Knowing“, „2012“, „Underworld 3“, „Terminator 4“, „Wolverine“, aber auch durchaus positiv aufgenommenen Filme wie „Star Trek“, „Watchmen“, „Inglorious Basterds“ und „Avatar“. Letzterer hatte es mit 20 Stimmen sogar in die Endausscheidung geschafft – ein Schicksal, dass er sich mit dem ersten „Twilight-Film“ (16 Stimmen; „New Moon“ kam auf 10 und markierte damit das erste Mal, dass gleich zwei Filme einer Reihe in ein und demselben Jahr in dieser Kategorie nominiert wurden), Public Enemies“ (22 Stimmen), „Brüno“ (23 Stimmen) und „Transformers 2 - Die Rache“ (28 Stimmen) teilte. Aber alles in allem lagen die Kandidaten sehr nah beieinander, und es zeichnete sich nicht wirklich ein großer Favorit ab.
In der Endabstimmung sah es etwas anders aus, wobei das Endergebnis im Endeffekt das gleiche war: Mit 8 von 17 Stimmen, also fast 50 %, nahmen die SFC-User den Beinamen von Michael Bay’s Blech-Schrottfilm beim Wort und rächten sich für die 2-1/2 verlorenen Stunden ihres Lebens. Als ich Michael Bay von diesem Ergebnis informierte zeigte er sich zutiefst erschüttert ob dieser Ablehnung, und musste daraufhin sofort wie weiland Dagobert Duck in seinen Safe voller Dollarscheine eintauchen und ein Bad im 835 Millionen Dollar Einspielergebnis nehmen, um sich zu trösten. Auch Ösi-Schwuchtel Brüno zeigte sich ob der 4 ablehnenden Stimmen erzürnt und nannte die SFC eine „verschissene, verlogene Community – aber ich liebe sie trotzdem.“ (den werden jetzt nur die Österreicher unter den Usern verstehen ;)). So viele Stimmen wie Fangzähne des Titelhelden konnte sich „Twilight - Biss zum Morgengrauen" sichern (für alle Vampirunkundigen: Das wären dann zwei), genauso viele User sagten „Ich sehe dich“ zu den Schwächen in „Avatar – Aufbruch nach Pandora“. Der billige Doku-Look von „Public Enemies“ störte nur einen User ausreichend, um diesem Film den Vorzug vor den anderen zur Wahl gestellten Kandidaten zu geben. Zwei Teilnehmer enthielten sich bei dieser Kategorie der Stimme.
„Sieger“: Transformers 2 - Die Rache
Bester Schauspieler 2009:
In der Nominierungsphase hieß es noch „That’s a bingo!“ Mit stolzen 51 Stimmen konnte sich Christoph Waltz fast doppelt so viele Stimmen holen wie Zachary „I’m gonna spock you like an animal“ Quinto (besten Dank an Amujan für sein inspirierendes Avatar-Bild). Der mit dem älterwerden wrestelnde Mickey Rourke brachte es immerhin auf 22 Stimmen, ein älterer und etwas weiserer Dirty Harry brachte es auf 16, und mit der Darstellung des kompromisslosen Rohrschach konnte Jackie Earle Haley immerhin noch 13 Stimmen für sich verbuchen.
Ganz anders das Ergebnis der Endabstimmung. Dort hieß es nämlich nicht „That’s a bingo!“, sondern „Das Imperium schlägt zurück“. Diesmal aber nicht das Lucas‘sche, sondern das Roddenberry’sche: Mit 6 (von 19) Stimmen nahm Zachary Quinto Christoph Waltz die begehrte Trophäe doch noch knapp um eine Stimme weg. Da sich letzterer aller Voraussicht nach in Kürze mit einem Oscar als bester Nebendarsteller trösten können wird, wird ihn dies hoffentlich nicht gleich in einer unüberwindbare Lebenskrise stürzen ;), interessant ist diese Star Trek-Dominanz aber schon. 4 Leute stimmten für Clint Eastwood und dessen Darstellung in „Gran Torino“, während Mickey Rourke in der Endabstimmung immerhin noch 3 Leute für sich gewinnen konnte. Jackie Earle Haley, bereits in der Nominierungsphase den anderen Kandidaten unterlegen, blieb auch in der Endabstimmung mit gerade Mal einer Stimme weit abgeschlagen auf Platz 5.
Sieger: Zachary Quinto
Beste Schauspielerin 2009:
Im Gegensatz zu ihren Konkurrentinnen hatte Zoe Saldana den Vorteil, gleich in zwei sehr populären Genrefilmen 2009 eine prominente Rolle gespielt – und diese gelungen ausgefüllt – zu haben. Dementsprechend klar dominierte sie auch in der Nominierungsphase: Egal ob für „Star Trek“ oder für „Avatar“, insgesamt konnte sie 45 Stimmen für sich verbuchen. Eine kleine Überraschung war für mich Angelina Jolie auf Platz 2 (mit 25 Stimmen) – „Der fremde Sohn“ wurde zwar von Babylon 5-Mastermind JMS geschrieben, trotzdem ist es nicht unbedingt ein Genrefilm. Emma Watson sicherte sich mit 19 Stimmen den 3. Platz, Kate Winslet und Marion Cotillard kamen mit je 15 Stimmen ex aequo auf Platz 4. Ellen Page und Natalie Portman, die Favoritinnen der Vorjahre, gingen mangels Filmauftritten im abgelaufenen Jahr leer aus ;).
War Zoe Saldana in der Nominierungsphase zwar deutlich, aber keineswegs uneinholbar voran, holte sie in der Endabstimmung mit 11 von 19 Stimmen das klarste Ergebnis aller Kategorien. Auch wenn sie in zwei der erfolgreichsten (Genre-)Filmen des Jahres 2009 mitgespielt hat, ist das angesichts der Tatsache, dass sie in einem davon nur in einer Nebenrolle und in der anderen nur als blaue CGI-Katze zu sehen war, schon ein beachtliches Ergebnis. Nach Bekanntwerden dieses Ergebnisses hat angeblich Lindsay Lohan sofort angerufen, um sich die Rolle der Schlumpfine im kommenden Schlumpf-Remake zu sichern, und so ihre dahinsiechende Filmkarriere zu retten. Doch zurück zu den Awards: Emma Watson und Kate Winslet teilen sich mit je 3 Stimmen den zweiten Platz, während Angelina Jolie und Marion Cotillard in der Endabstimmung nur je eine Stimme für sich verbuchen konnten.
Siegerin: Zoe Saldana
Bester SF/Fantasy/Mystery/Horror-Film des Jahres
In keiner anderen Kategorie gab es so wenige Nominierungen wie hier: offenbar war sich die Community, was die besten Genrefilme des Jahres 2009 betrifft, relativ einig. Die ersten 5 konnten mehr als 2/3 der Stimmen für sich gewinnen, und verteilten sich wie folgt: Klar in Führung war „Avatar“ mit 67 stimmen, dicht gefolgt von „Star Trek“ mit 59. Ebenfalls noch recht knapp dran war „Watchmen“ mit 50., während sich der oftmals hochgelobte „District 9“ mit verhältnismäßig wenigen 35 Stimmen zufrieden geben musste. Abgerundet wurde der Kreis der Top 5 vom phantasievollen Stop-Motion-Film „Coraline“ mit 23 Stimmen.
Was die hinteren Plätze betrifft, zeigte die Endabstimmung ein ganz ähnliches Bild, allerdings konnte „Coraline“ mit zwei Stimmen sogar noch mit „District 9“ gleichziehen, beide teilen sich somit die blecherne Medaille. Dann wurde es aber nochmal spannend: Der in der Nominierungsphase noch in Führung liegende „Avatar“ konnte nämlich bei der Endabstimmung nur 4 Leute für sich begeistern, und musste sich daher mit dem 3. Platz zufrieden geben. Dies könnte damit zu tun haben, dass einige jener, die „Avatar“ in der Nominierungsphase ganz oben gestellt und damit mit 5 Punkten bewertet haben, an der Endabstimmung nicht mehr teilnahmen. Damit fiel die Entscheidung zwischen dem zweitplatzierten „Star Trek“ und dem drittplatzierten „Watchmen“. Das Imperium war auch hier sehr stark und machte es kurzfristig noch einmal enorm spannend, im Endeffekt konnten sich die „Wächter“ aber mit einer Stimme Vorsprung doch noch durchsetzen: Mit 6 zu 5 Stimmen sicherte sich "Watchmen" den Sieg in dieser Kategorie, und Zack Snyder bleibt nach dem enttäuschenden Einspielergebnis immerhin der kleine Trost, dass sein Film bei den Genrefans sehr gut angekommen ist.
Sieger: „Watchmen – Die Wächter“
Bester Film 2009:
In den letzten Jahren war es schon fast eine so eiserne Regel, wie es bei den Oscars die Tatsache ist, dass jener Film der die Auszeichnung für die beste Regie erhält sich normalerweise auch noch den „Best Picture“-Award mit nach Hause nimmt: Wer sich als bester Genre-Film durchsetzt, hat in dieser Genregeprägten Community normalerweise auch beim besten Film die Nase vorn. So war es bei der Abstimmung zum Jahr 2006 („Children of Men“), 2007 („Sunshine“) und auch 2008 („The Dark Knight“). Tatsächlich hat dieses ständig gleiche Ergebnis sogar schon zu Diskussionen geführt, die Genre-Kategorie abzuschaffen. Doch dieses Jahr war alles anders…
In der Nominierungsphase zeigte sich noch das bekannte Bild: Auch dort triumphierte „Avatar“ in dieser Kategorie mit 55 Stimmen. „Watchmen“ war hier allerdings im Gegensatz zur Genre-Kategorie bereits mit 44 Stimmen auf Platz 2, und konnte sich somit bei der Wahl zum besten Film noch vor „Star Trek“ platzieren. Verstehe das, wer will ;). Die „Inglorious Basterds“ kämpften sich mit 32 Skalps immerhin noch auf den 3. Platz, während sich Star Trek hier mit nur 30 Stimmen und damit dem 4. Platz begnügen musste. Mit 18 Stimmen gerade noch so reingerutscht ist Darren Aronofsky’s Drama „The Wrestler“.
Das Ergebnis der Endabstimmung sieht nun folgendermaßen aus: Quentin Tarantino muss sich mit nur mehr 2 Stimmen mit dem 4. Platz zufrieden geben. „Star Trek“ und „The Wrestler“ teilen sich mit je 3 Stimmen den 3. Platz. Damit machten sich also, wie schon in der Nominierungsphase, „Avatar“ und „Watchmen“ den Sieg in dieser Kategorie aus. In der Nominierungsphase wurden beide jeweils 5x auf Platz eins genannt. „Watchmen“ konnte eben diese 5 Stimmen auch in der Endabstimmung für sich gewinnen, doch „Avatar“ gelang es, noch einen drauf- und sich mit 6 Stimmen knapp aber doch durchzusetzen. Weil es so beachtlich, schräg und seltsam war, lasst es mich ein bisschen ausführen und den Analytiker spielen: Als bester Genre-Film konnte „Avatar“ in der Nominierungsphase 8x den ersten Platz für sich beanspruchen, in der Endabstimmung musste er aber Federn lassen und verlor 50% an Zustimmung; es reichte nur für 4 Stimmen. In der Endabstimmung zum besten Film konnte er dahingegen im Vergleich zur Nominierungsphase noch einmal zulegen und 1 Stimme mehr für sich verbuchen. Noch seltsamer: Nur 2 der User, die für „Avatar“ als besten Film gestimmt haben, gaben ihm auch ihre Stimme als besten Genre-Film. Die anderen 4 User wählten jeweils immer einen der 4 anderen Kandidaten in der Genre-Kategorie. Mit Abstand das seltsamste Ergebnis, dass ich bei den SFC-Awards bisher erlebt habe; und auch wenn ich es immer noch nicht so recht verstehe, hat es das wenigstens spannend und interessant gemacht ;)
Sieger: „Avatar – Aufbruch nach Pandora“
Abschließend bleibt mir nur noch, mich nochmal bei euch für den regen Zuspruch zu bedanken! Ich hoffe, die Teilnahme an den Awards hat euch Spaß gemacht, und ihr seid auch bei der 7. Verleihung im nächsten Jahr wieder mit dabei! :)
HAVE A NICE DAY
cornholio1980
glaubt es oder glaubt es nicht, aber solche Awards abzuhalten, ist durchaus mit einem gewissen Aufwand verbunden. Vor allem an der Auswertung der Nominierungsphase sitze ich jährlich ein paar Stunden. Doch genau dann, wenn ich mich daran mache, die Endabstimmung auszuwerten, sehe, wie sich langsam Favoriten abzeichnen, dann wieder andere Nominierte nachziehen und es noch einmal so richtig spannend wird – dann weiß ich, warum ich mir diesen Aufwand antue. Und so freut es mich, euch nun das Endergebnis der mittlerweile 6. SFC-Awards präsentieren zu dürfen.
In der Nominierungsphase haben 25 Leute teilgenommen und insgesamt 428 Stimmen abgegeben. Das sind mehr als doppelt so viele wie im Vorjahr :). Und das ganz ohne köderndes Gewinnspiel oder ähnliche Tricks. Bei der Endabstimmung waren immerhin noch 19 Teilnehmer mit dabei – auch das kein schlechter Schnitt. Alles in allem bin ich mit dem diesjährigen Zulauf zu den Awards sehr zufrieden, und möchte mich bei allen Beteiligten recht herzlich bedanken!
So, nun habe ich aber lang genug um den heißen Brei herumgeredet: Nun geht es los mit dem Endergebnis, wobei ich wie gewohnt auch auf die – bisher unter Verschluss gehaltenen – Ergebnisse aus der Nominierungsphase eingehen werde.
Schlechtester/Enttäuschendster Film des Jahres 2009
In der Nominierungsphase ging es hier noch ziemlich knapp zu: Die Tatsache, dass jeder die Filme, die ihn am meisten enttäuscht haben, selbst auswählen und nominieren konnte, führte zu einem recht breit gefächerten Teilnehmerfeld mit insgesamt 36 Filmen, darunter so illustre Vertreter wie „Knowing“, „2012“, „Underworld 3“, „Terminator 4“, „Wolverine“, aber auch durchaus positiv aufgenommenen Filme wie „Star Trek“, „Watchmen“, „Inglorious Basterds“ und „Avatar“. Letzterer hatte es mit 20 Stimmen sogar in die Endausscheidung geschafft – ein Schicksal, dass er sich mit dem ersten „Twilight-Film“ (16 Stimmen; „New Moon“ kam auf 10 und markierte damit das erste Mal, dass gleich zwei Filme einer Reihe in ein und demselben Jahr in dieser Kategorie nominiert wurden), Public Enemies“ (22 Stimmen), „Brüno“ (23 Stimmen) und „Transformers 2 - Die Rache“ (28 Stimmen) teilte. Aber alles in allem lagen die Kandidaten sehr nah beieinander, und es zeichnete sich nicht wirklich ein großer Favorit ab.
In der Endabstimmung sah es etwas anders aus, wobei das Endergebnis im Endeffekt das gleiche war: Mit 8 von 17 Stimmen, also fast 50 %, nahmen die SFC-User den Beinamen von Michael Bay’s Blech-Schrottfilm beim Wort und rächten sich für die 2-1/2 verlorenen Stunden ihres Lebens. Als ich Michael Bay von diesem Ergebnis informierte zeigte er sich zutiefst erschüttert ob dieser Ablehnung, und musste daraufhin sofort wie weiland Dagobert Duck in seinen Safe voller Dollarscheine eintauchen und ein Bad im 835 Millionen Dollar Einspielergebnis nehmen, um sich zu trösten. Auch Ösi-Schwuchtel Brüno zeigte sich ob der 4 ablehnenden Stimmen erzürnt und nannte die SFC eine „verschissene, verlogene Community – aber ich liebe sie trotzdem.“ (den werden jetzt nur die Österreicher unter den Usern verstehen ;)). So viele Stimmen wie Fangzähne des Titelhelden konnte sich „Twilight - Biss zum Morgengrauen" sichern (für alle Vampirunkundigen: Das wären dann zwei), genauso viele User sagten „Ich sehe dich“ zu den Schwächen in „Avatar – Aufbruch nach Pandora“. Der billige Doku-Look von „Public Enemies“ störte nur einen User ausreichend, um diesem Film den Vorzug vor den anderen zur Wahl gestellten Kandidaten zu geben. Zwei Teilnehmer enthielten sich bei dieser Kategorie der Stimme.
„Sieger“: Transformers 2 - Die Rache
Bester Schauspieler 2009:
In der Nominierungsphase hieß es noch „That’s a bingo!“ Mit stolzen 51 Stimmen konnte sich Christoph Waltz fast doppelt so viele Stimmen holen wie Zachary „I’m gonna spock you like an animal“ Quinto (besten Dank an Amujan für sein inspirierendes Avatar-Bild). Der mit dem älterwerden wrestelnde Mickey Rourke brachte es immerhin auf 22 Stimmen, ein älterer und etwas weiserer Dirty Harry brachte es auf 16, und mit der Darstellung des kompromisslosen Rohrschach konnte Jackie Earle Haley immerhin noch 13 Stimmen für sich verbuchen.
Ganz anders das Ergebnis der Endabstimmung. Dort hieß es nämlich nicht „That’s a bingo!“, sondern „Das Imperium schlägt zurück“. Diesmal aber nicht das Lucas‘sche, sondern das Roddenberry’sche: Mit 6 (von 19) Stimmen nahm Zachary Quinto Christoph Waltz die begehrte Trophäe doch noch knapp um eine Stimme weg. Da sich letzterer aller Voraussicht nach in Kürze mit einem Oscar als bester Nebendarsteller trösten können wird, wird ihn dies hoffentlich nicht gleich in einer unüberwindbare Lebenskrise stürzen ;), interessant ist diese Star Trek-Dominanz aber schon. 4 Leute stimmten für Clint Eastwood und dessen Darstellung in „Gran Torino“, während Mickey Rourke in der Endabstimmung immerhin noch 3 Leute für sich gewinnen konnte. Jackie Earle Haley, bereits in der Nominierungsphase den anderen Kandidaten unterlegen, blieb auch in der Endabstimmung mit gerade Mal einer Stimme weit abgeschlagen auf Platz 5.
Sieger: Zachary Quinto
Beste Schauspielerin 2009:
Im Gegensatz zu ihren Konkurrentinnen hatte Zoe Saldana den Vorteil, gleich in zwei sehr populären Genrefilmen 2009 eine prominente Rolle gespielt – und diese gelungen ausgefüllt – zu haben. Dementsprechend klar dominierte sie auch in der Nominierungsphase: Egal ob für „Star Trek“ oder für „Avatar“, insgesamt konnte sie 45 Stimmen für sich verbuchen. Eine kleine Überraschung war für mich Angelina Jolie auf Platz 2 (mit 25 Stimmen) – „Der fremde Sohn“ wurde zwar von Babylon 5-Mastermind JMS geschrieben, trotzdem ist es nicht unbedingt ein Genrefilm. Emma Watson sicherte sich mit 19 Stimmen den 3. Platz, Kate Winslet und Marion Cotillard kamen mit je 15 Stimmen ex aequo auf Platz 4. Ellen Page und Natalie Portman, die Favoritinnen der Vorjahre, gingen mangels Filmauftritten im abgelaufenen Jahr leer aus ;).
War Zoe Saldana in der Nominierungsphase zwar deutlich, aber keineswegs uneinholbar voran, holte sie in der Endabstimmung mit 11 von 19 Stimmen das klarste Ergebnis aller Kategorien. Auch wenn sie in zwei der erfolgreichsten (Genre-)Filmen des Jahres 2009 mitgespielt hat, ist das angesichts der Tatsache, dass sie in einem davon nur in einer Nebenrolle und in der anderen nur als blaue CGI-Katze zu sehen war, schon ein beachtliches Ergebnis. Nach Bekanntwerden dieses Ergebnisses hat angeblich Lindsay Lohan sofort angerufen, um sich die Rolle der Schlumpfine im kommenden Schlumpf-Remake zu sichern, und so ihre dahinsiechende Filmkarriere zu retten. Doch zurück zu den Awards: Emma Watson und Kate Winslet teilen sich mit je 3 Stimmen den zweiten Platz, während Angelina Jolie und Marion Cotillard in der Endabstimmung nur je eine Stimme für sich verbuchen konnten.
Siegerin: Zoe Saldana
Bester SF/Fantasy/Mystery/Horror-Film des Jahres
In keiner anderen Kategorie gab es so wenige Nominierungen wie hier: offenbar war sich die Community, was die besten Genrefilme des Jahres 2009 betrifft, relativ einig. Die ersten 5 konnten mehr als 2/3 der Stimmen für sich gewinnen, und verteilten sich wie folgt: Klar in Führung war „Avatar“ mit 67 stimmen, dicht gefolgt von „Star Trek“ mit 59. Ebenfalls noch recht knapp dran war „Watchmen“ mit 50., während sich der oftmals hochgelobte „District 9“ mit verhältnismäßig wenigen 35 Stimmen zufrieden geben musste. Abgerundet wurde der Kreis der Top 5 vom phantasievollen Stop-Motion-Film „Coraline“ mit 23 Stimmen.
Was die hinteren Plätze betrifft, zeigte die Endabstimmung ein ganz ähnliches Bild, allerdings konnte „Coraline“ mit zwei Stimmen sogar noch mit „District 9“ gleichziehen, beide teilen sich somit die blecherne Medaille. Dann wurde es aber nochmal spannend: Der in der Nominierungsphase noch in Führung liegende „Avatar“ konnte nämlich bei der Endabstimmung nur 4 Leute für sich begeistern, und musste sich daher mit dem 3. Platz zufrieden geben. Dies könnte damit zu tun haben, dass einige jener, die „Avatar“ in der Nominierungsphase ganz oben gestellt und damit mit 5 Punkten bewertet haben, an der Endabstimmung nicht mehr teilnahmen. Damit fiel die Entscheidung zwischen dem zweitplatzierten „Star Trek“ und dem drittplatzierten „Watchmen“. Das Imperium war auch hier sehr stark und machte es kurzfristig noch einmal enorm spannend, im Endeffekt konnten sich die „Wächter“ aber mit einer Stimme Vorsprung doch noch durchsetzen: Mit 6 zu 5 Stimmen sicherte sich "Watchmen" den Sieg in dieser Kategorie, und Zack Snyder bleibt nach dem enttäuschenden Einspielergebnis immerhin der kleine Trost, dass sein Film bei den Genrefans sehr gut angekommen ist.
Sieger: „Watchmen – Die Wächter“
Bester Film 2009:
In den letzten Jahren war es schon fast eine so eiserne Regel, wie es bei den Oscars die Tatsache ist, dass jener Film der die Auszeichnung für die beste Regie erhält sich normalerweise auch noch den „Best Picture“-Award mit nach Hause nimmt: Wer sich als bester Genre-Film durchsetzt, hat in dieser Genregeprägten Community normalerweise auch beim besten Film die Nase vorn. So war es bei der Abstimmung zum Jahr 2006 („Children of Men“), 2007 („Sunshine“) und auch 2008 („The Dark Knight“). Tatsächlich hat dieses ständig gleiche Ergebnis sogar schon zu Diskussionen geführt, die Genre-Kategorie abzuschaffen. Doch dieses Jahr war alles anders…
In der Nominierungsphase zeigte sich noch das bekannte Bild: Auch dort triumphierte „Avatar“ in dieser Kategorie mit 55 Stimmen. „Watchmen“ war hier allerdings im Gegensatz zur Genre-Kategorie bereits mit 44 Stimmen auf Platz 2, und konnte sich somit bei der Wahl zum besten Film noch vor „Star Trek“ platzieren. Verstehe das, wer will ;). Die „Inglorious Basterds“ kämpften sich mit 32 Skalps immerhin noch auf den 3. Platz, während sich Star Trek hier mit nur 30 Stimmen und damit dem 4. Platz begnügen musste. Mit 18 Stimmen gerade noch so reingerutscht ist Darren Aronofsky’s Drama „The Wrestler“.
Das Ergebnis der Endabstimmung sieht nun folgendermaßen aus: Quentin Tarantino muss sich mit nur mehr 2 Stimmen mit dem 4. Platz zufrieden geben. „Star Trek“ und „The Wrestler“ teilen sich mit je 3 Stimmen den 3. Platz. Damit machten sich also, wie schon in der Nominierungsphase, „Avatar“ und „Watchmen“ den Sieg in dieser Kategorie aus. In der Nominierungsphase wurden beide jeweils 5x auf Platz eins genannt. „Watchmen“ konnte eben diese 5 Stimmen auch in der Endabstimmung für sich gewinnen, doch „Avatar“ gelang es, noch einen drauf- und sich mit 6 Stimmen knapp aber doch durchzusetzen. Weil es so beachtlich, schräg und seltsam war, lasst es mich ein bisschen ausführen und den Analytiker spielen: Als bester Genre-Film konnte „Avatar“ in der Nominierungsphase 8x den ersten Platz für sich beanspruchen, in der Endabstimmung musste er aber Federn lassen und verlor 50% an Zustimmung; es reichte nur für 4 Stimmen. In der Endabstimmung zum besten Film konnte er dahingegen im Vergleich zur Nominierungsphase noch einmal zulegen und 1 Stimme mehr für sich verbuchen. Noch seltsamer: Nur 2 der User, die für „Avatar“ als besten Film gestimmt haben, gaben ihm auch ihre Stimme als besten Genre-Film. Die anderen 4 User wählten jeweils immer einen der 4 anderen Kandidaten in der Genre-Kategorie. Mit Abstand das seltsamste Ergebnis, dass ich bei den SFC-Awards bisher erlebt habe; und auch wenn ich es immer noch nicht so recht verstehe, hat es das wenigstens spannend und interessant gemacht ;)
Sieger: „Avatar – Aufbruch nach Pandora“
Abschließend bleibt mir nur noch, mich nochmal bei euch für den regen Zuspruch zu bedanken! Ich hoffe, die Teilnahme an den Awards hat euch Spaß gemacht, und ihr seid auch bei der 7. Verleihung im nächsten Jahr wieder mit dabei! :)
HAVE A NICE DAY
cornholio1980