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cornholio1980
25.02.2010, 23:56
Shutter Island

USA 2010
Regie: Martin Scorsese
Mit: Leonardo diCaprio, Mark Ruffalo, Ben Kingsley, Max von Sydow, Michelle Williams, Emily Mortimer, Patricia Clarkson, Jackie Earle Haley, Ted Levine u.a.

Kinostart: 25.02.2010


http://i164.photobucket.com/albums/u32/SFCKino/ShutterIsland.jpg


Inhalt
Als in einer Einrichtung für psychisch abnorme Gewaltverbrecher eine Frau spurlos verschwindet, werden die beiden US-Marshalls Teddy Daniels und Chuck Aule damit beauftragt, den Fall zu untersuchen. Doch schon kurz nach ihrer Ankunft müssen sie bemerken, dass sich die behandelnden Ärzte, allen voran der Anstaltsleiter Dr. Cawley, nur bedingt kooperativ verhalten. Auch die Pfleger und selbst die Patienten verhalten sich sonderbar, so als würden alle irgend ein schreckliches Geheimnis hüten. Im Zuge ihrer Ermittlungen dringen sie immer tiefer in den Sumpf aus Lügen, Täuschungen und Verschwörungen vor, bestrebt, die Wahrheit ans Licht zu bringen...

Anbei mein Fazit; das vollständige Review findet ihr auf fictionBOX (http://www.fictionbox.de/index.php/content/view/9282/88888942/):
Mit "Shutter Island" beweist Martin Scorsese ein weiteres Mal, warum er zu Recht als einer der talentiertesten und besten Regisseure der Gegenwart gilt. Seine stilvolle, atmosphärische , clevere und ausgefeilte Inszenierung ist sicherlich die größte Stärke des Films – aber bei weitem nicht die einzige. Die Handlung konnte mich ab der ersten Minute in ihren Bann ziehen und ließ mich aufgrund der vielen Wendungen, Offenbarungen und Andeutungen bis zuletzt nicht los. Zudem ist die Geschichte durchaus komplex, vielschichtig, und voller faszinierender Dialoge. Die schauspielerischen Leistungen sind einfach nur großartig, wobei es neben Leonardo diCaprio und Ben Kingsley vor allem noch Max von Sydow und Michelle Williams gelingt, in verhältnismäßig kleinen Rollen zu glänzen und diese durch ihr großes schauspielerisches Können aufzuwerten. Und das Ende zählt für mich definitiv mit zu den perfektesten, die ich in den letzten Jahren gesehen habe. Lange Rede kurzer Sinn: "Shutter Island" ist ein exzellenter psychologischer Thriller, den ich allen Kinofans nur wärmstens empfehlen kann.
9/10

Links:
Offizielle Homepage (http://www.shutterisland.com/#/home)
IMDB (http://www.imdb.com/title/tt1130884/)

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Dr.BrainFister
26.02.2010, 00:29
klingt für mich nach einem rundum gelungenen, schön athmosphärischen film. eigentlich genau das, was ich mir nach dem trailer erhofft habe. umso besser, dass in diesem fall ausnahmsweise der erste eindruck sogar mal hält, was er verspricht. :hmm:

sehr gutes review, meister corny! :demut:


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DerBademeister
26.02.2010, 03:05
Selbst ein schlechter Scorsese ist immer noch besser als die guten Filme der meisten anderen Regisseure - und Leo hat schon seit einer Dekade keinen schlechten Film mehr gemacht. Eigentlich ein sicherer Garant für Qualität, mal sehen ob ich mir den Film im Kino anschauen werde, oder auf die DVD warte.

Paramerican
26.02.2010, 03:10
Ich empfand den Film eher als ganz netten leicht vorhersehbaren Psychothriller. Auch wenn das Ende sicherlich Platz für Interpretationen offen lässt. Aber ein von vielen angepriesener "Mindfuck" wars zumindestens für mich leider doch nicht.

7/10

Thandor
26.02.2010, 13:33
Mindestens im DVD-Verleih schnapp ich ihn mir, bei nicht-Blockbustern fällt es mir leider schwer Kinobegleitung zu finden (ich mein damit Filme in die jeder geht, egal welches Alter :hmm: ).
Aber Scorsese+DiCaprio = gut. Das war schon bei Gangs of New York so und auch bei Departed. Von daher würd ich eigentlich schon gerne ins Kino... :hmm:

Teylen
26.02.2010, 13:39
Hm ich mag Gangs of New York nicht wirklich finde aber Casino genial.
Wegen ersteren bin ich unsicher ob Shutter Island etwas fuer mich ist :alien_huh:

Dr.BrainFister
26.02.2010, 13:46
Mindestens im DVD-Verleih schnapp ich ihn mir, bei nicht-Blockbustern fällt es mir leider schwer Kinobegleitung zu finden (ich mein damit Filme in die jeder geht, egal welches Alter :hmm: ).
Aber Scorsese+DiCaprio = gut. Das war schon bei Gangs of New York so und auch bei Departed. Von daher würd ich eigentlich schon gerne ins Kino... :hmm:
ich bin mir sicher, dass du da was verpassen würdest... bei richtig guten filmen geh ich manchmal auch alleine ins kino. glaub mir, man überlebt´s. :D


Hm ich mag Gangs of New York nicht wirklich finde aber Casino genial.
Wegen ersteren bin ich unsicher ob Shutter Island etwas fuer mich ist :alien_huh:
"gangs of new york" ist nicht unbedingt repräsentativ für scorceses werk. bei dem film ist in der produktion vieles schief gelaufen und letztlich wurde das projekt nicht das, was der regisseur eigentlich damit erreichen wollte. er hat sich dabei leider etwas verzettelt, aber das studio stand damals eben auch nicht voll hinter ihm. darüber hinaus hat scorcese klassiker geschaffen, die auch nach jahren noch sehenswert sind. "goodfellas" z.b. sollte jeder, der gut gemachte filme mag, mal gesehen haben. wahrscheinlich der unterhaltsamste mafiafilm, der je gemacht wurde.

von "departed" war ich nicht zwar so begeistert wie die meisten kritiker, aber es war dennoch ein handwerklich tadelloser film, der bestens unterhalten hat.

"shutter island" ist nun wieder was ganz anderes. richtig gute mystery-thriller gibt es nur selten. schon deshalb denke ich, dass man dieses kinoerlebnis nicht missen sollte.


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DerBademeister
26.02.2010, 15:05
"Departed" ist auch so ein Film bei dem ich den Geniestreich nicht erkennen konnte. Sicherlich ein sehr guter und unterhaltsamer Film, aber der Funke wollte dem Hype angemessen nicht überspringen. Am Besten haben mir noch die beiden Mafia-Filme "Goodfellas" und "Casino" gefallen, wobei ich auch gestehen muss seine beiden frühen Meisterwerke "Taxi driver" und "Raging Bull" mit dem jungen De Niro immer noch nicht gesehen zu haben.

Falcon
27.02.2010, 18:00
Am Besten haben mir noch die beiden Mafia-Filme "Goodfellas" und "Casino" gefallen, wobei ich auch gestehen muss seine beiden frühen Meisterwerke "Taxi driver" und "Raging Bull" mit dem jungen De Niro immer noch nicht gesehen zu haben.

Goodfellas und Casino gehören zu meinen absoluten Lieblingsfilmen. Die beiden waren auch, soweit ich mich erinnern kann, meine ersten Scorsese-Filme. Hab mir dann, in Erwartung dass bei der Kombination Scorsese und DeNiro eigentlich nur Sachen rauskommen können, die mir gefallen, auch Taxi Driver und Raging Bull angesehen, aber die haben mich beide nicht so vom Hocker gerissen.

Shutter Island werde ich mir früher oder später sicherlich auch ansehen, aber ob ich dafür ins Kino gehe, weiß ich noch nicht.

Teylen
16.03.2010, 11:13
So, ich war am Wochende ebenfalls in Shutter Island - auf Deutsch - und bin doch recht angetan. Gesehen habe ich den Film in Oesterreich mit meiner Vampire Gruppe und er gewann eigentlich nur knapp gegen Alice im Wunderland.

Die Bildsprache war beeindruckend wenn auch teilweise, auch ausserhalb der offensichtlichen Traum Sequenzen, ungewoehnlich. Sowohl in der Art Hintergruende zu Zeigen, die oftmals bei bewegten Fahrten - sei es zu beginn mit dem Schiff oder spaeter mit dem Wagen - auf eine altertuemliche Art und Weise falsch bzw. unecht wirkten oder die Schnitt Technik gerade auf dem Schiff sowie am Hafen.

Die Geschichte war spannend inszeniert auch wenn ich, ohne viel ueber den Film zu wissen, Recht sicher war den Plot Twist recht frueh gewaehnt zu haben bzw. gemeint hatte ihn erkennen zu koennen. Die Schluessel Szene hier fuer war fuer mich die Stelle als
Teddy mit Chuck Zuflucht in der Kapelle suchte und der Zuschauer nicht nur fast unglaublich direkt auf den Plot Twist hingewiesen wird in dem Chuck ueber die Wahrscheinlichkeit spricht sondern auch Teddy vergisst spaeter zu dem Friedhof zurueck zu kehren um der Spur nach zu gehen.

Heisst ich war geneigt meinen Nachbarn aus der Konzentration zu reissen und ihm zu stecken das Teddy doch sicherlich nur ein Patient ist und das ganze so aehnlich wie bei The Others oder The sixth sense.

Ich unterliess es und sah weiter nach Indizien und es machte Spass zu raten was genau er nicht wahr haben wollte. Wobei ich ihn zuerst nur fuer einen Feuerteufel hielt und Chuck fuer eine Fiktion.

Die Aufloesung gefiel mir dann recht gut.
Insbesondere da damit einiges an Merkwuerdigkeiten erklaert wurde. Die harten Schnitte auf dem Schiff bzw. am Kai, das Chuck die Pistole nicht aus dem Holster bekommt und selbst die Musik.

Dramaturgisch intensiv fand ich die Verwebung der Realitaet mit Teddies Fiktion. Insbesondere die Geschichte um die Kinder kombiniert mit der Schilderung der falschen Gefangenen das sie die Kinder zur Schule gebracht habe und danach den ganzen Tag geschwommen seien.Schauspielerisch ueberzeugte mich Di Caprio, Ben Kingsley der wirkte wie 'der Feind' bei 1984 sowie die Schauspielerin die Teddies Freundin verkoerperte.

Ich wuerde spontan sagen 8/10 ggf. 9 von 10.


darüber hinaus hat scorcese klassiker geschaffen, die auch nach jahren noch sehenswert sind. "goodfellas" z.b. sollte jeder, der gut gemachte filme mag, mal gesehen haben. wahrscheinlich der unterhaltsamste mafiafilm, der je gemacht wurde.
Goodfellas habe ich, etwa zwei oder dreimal, gesehen und im DVD Regal stehen. Meiner Meinung nach ist es ein guter Mafia Film, allerdings kommt er fuer mich nicht ganz an Casino oder des Patens erster Teil heran.


von "departed" war ich nicht zwar so begeistert wie die meisten kritiker, aber es war dennoch ein handwerklich tadelloser film, der bestens unterhalten hat.
Fuer ihn muss ich noch Zeit finden.
Ansonsten, schade, klingt eher nach Der Pate zweiter Teil als eine wuerdige Fortsetzung von Casino.

trekster
30.07.2010, 10:35
Hey,
würde den Thread hier, jetzt wo das DVD (http://www.amazon.de/Shutter-Island-Leonardo-DiCaprio/dp/B003KHG5HC/ref=sr_1_1?s=dvd&ie=UTF8&qid=1280131799&sr=1-1) Release ansteht, nochmal zum Leben erwecken wollen.
Ich hab den auch im Kino gesehen und muss sagen, dass Shutter Island auf jeden Fall einer seiner besten Filme ist. Scorsese und DiCaprio werden zu einem immer besseren Duett wie ich finde.
Gangs of New York fand ich damals auf jeden Fall super inszeniert, dennoch kam er mir doch schon ein wenig langatmig vor. Bei Shutter Island wiederum ist es doch schon so, dass Scorsese es schafft, den Spannungsbogen die ganze Zeit über aufrechtzuhalten und das obwohl der auch wieder sehr lang ist.
Das Ende hatte mich dann doch ein wenig überrascht und hatte nicht damit gerechnet und ehrlich gesagt, bin ich mir immer noch ganz im Klaren darüber, ob er nun

wirklich krank ist oder es nur gespielt hat

greenslob
30.07.2010, 22:20
Ging mir leider auch so, dass ich den Plot Twist viel zu früh erahnt habe... ich fürchte, dass ist der Fluch von zu viel Genre-Erfahrung, da kann man nicht unbedingt die Macher für verantwortlich machen... :D

Ansonsten sehr solide, spannend und mit interessanter Bildsprache, hat mir gut gefallen.

clover_g
11.08.2010, 12:38
Ging mir leider auch so, dass ich den Plot Twist viel zu früh erahnt habe... ich fürchte, dass ist der Fluch von zu viel Genre-Erfahrung, da kann man nicht unbedingt die Macher für verantwortlich machen... :D

Ansonsten sehr solide, spannend und mit interessanter Bildsprache, hat mir gut gefallen.
Und letzten Endes hat er ja auch "nur" den Roman von Dennis Lehane verfilmt bzw. das Drehbuch von Laeta Kalogridis (Pathfinder, Wächter der Nacht...) umgesetzt.

Aber in jedem Fall stimme ich Dir zu. Sehr solide und spannend gemacht. Kann ihn auf jeden Fall empfehlen.

DerBademeister
26.08.2010, 21:40
Habe den Film mittlerweile auch auf DVD gesehen. Die Konstanz mit der Leo gute bis sehr gute Filme abliefert ist wirklich beeindruckend - "Blood Diamond", "The Departed", "Body of Lies", "Shutter Island" und zuletzt "Inception" - es gibt nicht viele Schauspieler Mitte 30, die solch ein Portfolio vorzuweisen haben. Nach drei Oscarnominierungen wäre es da meiner Ansicht nach langsam einmal Zeit für eine Trophäe - die hätte er sicher nicht weniger verdient als seine Kollegin aus Titanic-Tagen.

Auch Ben Kingsley macht seine Sache gut, zuletzt habe ich ihn in "Prince of Persia" und "Bloodrayne" gesehen - der Mann hat wirklich einen seltsamen Geschmack, was seine Rollenauswahl angeht. Gefreut habe ich mich auf ein Wiedersehen mit Max von Sydow, den ich schon ewig nicht mehr im Kino gesehen habe.

Der größte Pluspunkt von "Shutter Island" ist die dichte Atmosphäre, die Martin Scorsese gewohnt gekonnt webt. Die isolierte Insel, das unwirtliche Wetter, die verschrobenen Insassen und Mitarbeiter der Irrenanstalt - das ist die ideale Mischung für einen guten Psychothriller. Die Frage, was Realität ist und was Einbildung, ist zwar ein beliebtes Leitmotif solcher Thriller - man denke an jüngere Versuche wie "Flightplan" oder "The Lazarus Project" - erfährt hier jedoch eine einigermaßen originelle Wendung und einen schönen Abschluss. Nicht jeder Film muss ein Happy End haben.

"Shutter island" ist ein Film, bei dem mir keine Minute langweilig war.
Ich vergebe 8 von 10 Marshall-Sternen.

Last_Gunslinger
16.01.2011, 22:38
Ich habe SI endlich nachhoöen können. Toller, atmosphärisch wahnsinnig dichter Film. Bin wirklich beeindruckt.
Nur eine Sache, stößt mit etwas auf. Vorsicht, ab hier böse Spoiler:
Iich bin etwas mit Ende unzufrieden. Aber ich hole erstmal etwas weiter aus. Es bleiben ja mehrere Interpretationsmöglichkeiten offen:
1.) Er war wirklich ein Marshall und sie haben ihn so lange unter Drogen gesetzt und Hirnwäschen unterzogen bis er selbst nicht mehr wusste, was die Wahrheit ist. (Halte ich für sehr unwahrscheinlich)
2.) Er hat wirlich einen Rückfall und hält sich wieder für den Marshall (Gefällt mir auch nicht so recht. Dazu passt sein letzter Satz nicht und warum, geht er dann einfach so mit den Wachen und Doktoren mit. Der Marshall wurde doch extra als ein Mensch charakterisiert, der bis zum letzten kämpft)

Also bleibt für mich 3. und 4. , wobei mir 4. besser gefällt:
Er ist geheilt, kann/will so aber nicht weiter leben, also lässt er sich 3.) lobotomieren oder 4.) leistet auf den Weg Widerstand um getötet zu werden.
Wie gesagt ich tendiere zu diesen Lösungen, aber verstehe dann nicht, warum er einfach mit den Wachen ohne seinen Partner und ohne irgendwelche Erklärungen mitgehen sollte. Also ich versteh es aus seiner Sicht, aber die Doktoren müssen nach dem Kopfschütteln ihres Kollegen ja denken, wieder dem Marshall gegenüber zu stehen. Warum spielen sie also nicht wenigstens irgendeine Farce um ihn zum mitgehen zu bewegen oder überwältigen Ihn?
Das leuchtet mir irgendwie nicht so ganz ein.
Habt ihr ne Erklärung für mich oder ich nen Denkfehler? Oder bin ich einfach etwas zu kritisch? Fand des Ende an sich toll, aber daß ist irgendwie nen loser Faden für mich.

cornholio1980
17.01.2011, 00:13
Oder bin ich einfach etwas zu kritisch? Ich denke, das ist es, ja ;)

Zuerst mal stimme ich deiner Interpretation dahingehend überein, dass 1 Quatsch ist. 2 wäre denkbar, erscheint mir aufgrund des Satzes aber nicht wahrscheinlich. Tendiere daher auch zu 3./4.
Dann ist auch klar, warum er sich nicht wehrt. Und die Wärter werden wohl froh sein, dass er keinen Widerstand leistet, und nicht mehr lange Fragen stellen. Auch wissen wir ja nciht, was man ihm sagt, wenn er dann bei den Ärzten ankommt. Vielleicht erzählt man ihm, man bringt ihn zu Rachel, oder man stellt ihn gleich ruhig. Ich hätte es jedenfalls der Stimmung des Endes nicht zuträglich empfunden, wenn die zum wresteln anfangen, und fand das einen herrlich tragisch-ruhigen Abschluss...