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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : A Serbian Film



Last_Gunslinger
17.05.2010, 00:26
Mit "A Serbian Film" steht ein Streifen in den Startlöchern, der wohl mal wieder wirklich den Namen Shocker verdient. Zumindest kommt kaum ein Review ohne die Erwähnung von Martyrs aus. Wenn der Film auch nur ansatzweise den Impact hat, bin ich schon zufrieden.

Die Handlung ist schnell erzählt. Es geht um einen ehemaligen Porno-Darsteller, der noch einen letzten mysteriösen Film drehen will, um mit seiner Familie der Armut Belgrads zu entkommen. Der Dreh übersteigt dann seine schlimmsten Vorstellungen...

Bei Bloody-Disgusting findet Ihr ein Review und den Trailer. Klick mich! (http://www.bloody-disgusting.com/news/19526)
Aber vorsicht, der Trailer ist auch schon harte Kost.

Ich hoffe nur das er wirklich richtig New-French-Wave geht und nicht nur der xte Hostel-Torture-Porn Aufguss wird.

Dr.BrainFister
17.05.2010, 00:43
... Zumindest kommt kaum ein Review ohne die Erwähnung von Martyrs aus. ...
sabber... :alien_grin:


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Last_Gunslinger
05.08.2010, 23:54
Man, was soll man zu dem Film sagen? Er hatte sich auf die Fahnen geschrieben zu schocken und das gelingt wirklich. Er ist weder lauer Torture-Porn-Aufguß noch trifft der Martyrs/Inside Vergleich zu. Eher als hätte Gaspar Noé 8MM verfilmt.
Mehrere Szenen, sind einfach so weit jenseits des guten Geschmacks, daß man geneigt ist sich zu fragen, ob einfach nur billig provoziert werden soll. Andererseits, ist die Atmosphäre so dicht und schauspielerische Leistung so gut, das der Film auf seiner Ebene hervorragend funktioniert und einem die Frage eher im Hals stecken bleibt. Während ich deswegen die meisten Szenen von dem Vorwurf freisprechen würde, muß sich zumindest eine besonders geschmacklose Szene in der Mitte des Films diesem stellen und wirkt dadurch besonders überflüssig, wiederlich und gewollt provokant.
Einfach ärgerlich, da der Film es bei dem Rest, eh nicht nötig gehabt hätte.
Was kann man abschließend sagen? Wer sich für abgestumpft hält und trotzdem einen Schlag in den Magen will ist an der richtigen Adresse, wer hingegen unterhalten werden möchte, sollte einen großen Bogen um diesen Streifen machen. Empfehlen kann man ihn woll niemanden.
Oder etwas theatralisch ausgedrückt:
Man fühlt sich danach einfach weniger, als wäre das Hirn gefickt, sondern vielmehr als wäre die Seele vergewaltigt worden.

Dr.BrainFister
06.08.2010, 14:26
Man, was soll man zu dem Film sagen? Er hatte sich auf die Fahnen geschrieben zu schocken und das gelingt wirklich. Er ist weder lauer Torture-Porn-Aufguß noch trifft der Martyrs/Inside Vergleich zu. Eher als hätte Gaspar Noé 8MM verfilmt.
Mehrere Szenen, sind einfach so weit jenseits des guten Geschmacks, daß man geneigt ist sich zu fragen, ob einfach nur billig provoziert werden soll. Andererseits, ist die Atmosphäre so dicht und schauspielerische Leistung so gut, das der Film auf seiner Ebene hervorragend funktioniert und einem die Frage eher im Hals stecken bleibt. Während ich deswegen die meisten Szenen von dem Vorwurf freisprechen würde, muß sich zumindest eine besonders geschmacklose Szene in der Mitte des Films diesem stellen und wirkt dadurch besonders überflüssig, wiederlich und gewollt provokant.
Einfach ärgerlich, da der Film es bei dem Rest, eh nicht nötig gehabt hätte.
Was kann man abschließend sagen? Wer sich für abgestumpft hält und trotzdem einen Schlag in den Magen will ist an der richtigen Adresse, wer hingegen unterhalten werden möchte, sollte einen großen Bogen um diesen Streifen machen. Empfehlen kann man ihn woll niemanden.
Oder etwas theatralisch ausgedrückt:
Man fühlt sich danach einfach weniger, als wäre das Hirn gefickt, sondern vielmehr als wäre die Seele vergewaltigt worden.
mein "sabber"-kommentar vom 17.5. bezog sich übrigens erstmal nur auf den "martyrs"-vergleich. denn dieses werk der new-french-wave find ich bis heute beeindruckend. allerdings nicht hauptsächlich wegen der extremen gewaltdarstellung, sondern wegen der art und weise, wie die grundidee des films aufgebaut wird (die religiös verwurzelte nähe zu gott durch das martyrium).

den trailer von "serbian film" hatte ich mir zunächst nicht angeschaut, um den überraschungseffekt zu bewahren. nach slingis letztem kommentar klickte ich den trailer dann aber doch mal an ... und hab inzwischen kein bedürfnis mehr, zu sabbern. k.a., ob ich mir dieses machwerk wirklich antun will. da wird mal wieder mit den typischen provo-klischees gespielt, die schon spätestens seit den 60er jahren stetig weiter ausgeleiert werden: extreme sexuelle gewalt, kinder im zusammenhang mit pornographischen und/oder brutalen szenarien... vor allem, dass mal wieder ein kind als provo-holzhammer genutzt wird, finde ich überzogen ("da schaut mal her: der junge wedelt mit einem dildoooo! huiiiii!"). natürlich ist jedem klar, dass auch kinder in der realität nicht von gewalt und perversionen verschont werden - aber dieser film scheint nicht die absicht zu haben, solche gesellschaftlichen untiefen authentisch und kritisch darzustellen, sondern er reiht scheinbar lediglich eine seelenfickszene nach der nächsten aneinander... wahrscheinlich wollte der regisseur eine steigerung der tortureporns erschaffen. ob die (film)welt sowas wirklich braucht, sei mal dahin gestellt... :gaga:


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Last_Gunslinger
06.08.2010, 15:37
Martyrs war für mich auch der stärkste Film der New-Wave. Das Ende hat mich für 2 Wochen nicht mehr losgelassen. Und er hätte auch genauso gut mit weniger Gewalt funktioniert. Wobei der Grad hier ja auch noch im Rahmen war.
Viel blutiger geht es hier auch nicht zu. Hier läuft es halt, wie von dir schon geschrieben, mehr über die sexuelle Schiene. Kann dir auch nicht wiedersprechen, das das eine ziemliche billige Art zu provozieren ist.
Allerdings tut man dem Film damit, von der bereits genannten mittleren Szene abgesehen, etwas unrecht.
Das Gesamtwerk ist dann doch zu athmosphärisch, packend und handwerklich hervorragend ausgeführt, um ihn einfach auf diese Schiene zu schieben.
Außerdem würde die Geschichte, gerade die letzte Viertelstunde ohne die Perversitäten halt nicht so aufgehen
Ich bin gespannt, was der Regisseur als nächstes abliefert. Vielleicht fühlt er sich dann nicht mehr genötigt, unnötige total überzogene Segmente einzubauen um Aufmerksamkeit zu bekommen und liefert dann ein etwas runderes, aber nicht weniger sperriges Werk ab.
Brauch man solche Filme wirklich? Wer will das entscheiden? Und welche Filme braucht man schon?
Ob man sich dann selber so etwas antut, bleibt wohl Geschmackssache. Wenn man nur unterhalten werden und sich nach einem Film besser/gut fühlen möchte, ist man hier falsch. Aber dan wird man an Martyrs, Irreversible und Konsorten auch keine Freude haben.

P.S.: Der Dildo ist ein Luftballon, aber man sieht halt was man möchte:alien_laugh: