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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Schmetterling und Taucherglocke



Teylen
16.08.2010, 01:18
http://images.buch.de/images-adb/95/36/95363440-213a-4ffb-b504-5592f9e0bd3f.jpg


Jean Dominique erwacht eines Tages in einem Krankenhaus, ohne Erinnerung was ihn in den Zustand gebracht hat ist er in dem eigenen Körper gefangen, nichtmals mehr in der Lage zu sprechen.

Der Film lief gerade auf der ARD, da er in einem Filme-Raten Quiz auftauchte, dachte ich es könne nicht schaden ihn so nebenher mal anzusehen.
Was die Handlung betrifft so erzählt der Film wie die Hauptperson, welche den Rufnamen John Doe hat, die Welt wahrnimmt, wie er damit zu recht kommt nur noch mit einem Auge kommunizieren zu können (Blinzeln bzw. sowie ein umständlicher Weg über ein Worttafel System kombiniert mit dem blinzen) sowie was er ebenso denkt. Wie er - wenn auch seltener - sich in eine Gedankenwelt zurück zieht. Aber die meiste Zeit über den Alltag.
Die Auflösung wie er in den Zustand geriet wird gegeben und wirkt in sich unspektakulär.
Der Film ist zwar in einem gewissen Rahmen, auf nüchternde Art und Weise beklemmend und sorgt dafür das man der überaus ruhig dargebotenen Handlung folgt, bindet aber den Zuschauer nicht wie gewöhnliche Dramen emotional ein. Zumindest mich nicht.

Ich fand es als Charakter Studie bzw. Perspektive so interessant das der Film es schaffte meine Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen.

Fazit: 8 / 10

Dr.BrainFister
21.01.2011, 15:51
@Teylen
Noch ein dickes Dankeschön für diesen Filmtipp! :bussi: Nachdem du hier deine Meinung dazu gepostet hast, hab ich ihn mir auf meine Anschau-Liste gesetzt. Und vor einigen Wochen kam ich nun auch dazu, mir "Schmetterling und Taucherglocke" zu Gemüte zu führen.

Die Ich-Perspektive, aus der dieser Film erzählt wird, mag anfangs etwas ungewöhnlich wirken, aber sie passt perfekt zur Situation der Hauptfigur, die am "Locked In Syndrom" leidet. Zuerst hab ich befürchtet, dass diese Erzählperspektive etwas zu eintönig und anstrengend werden könnte. Aber Regisseur Julian Schnabel hat es geschafft, genug Abwechslung in seinen Stil zu bringen, so dass fast nie Langweile aufkommt. Ich fühlte mich mit den Charakteren schnell verbunden, vor allem die schnucklige Logopädin war sehr sympathisch. Und genau das ist auch einer der großen Pluspunkte von "Schmetterling und Taucherglocke": hier wird endlich mal ein sehr wichtiger Beruf hervorgehoben, der sonst in Kino und Fernsehen kaum vorkommt. Die Arbeit, die Logopäden leisten, ist meiner Meinung nach genauso wichtig wie die von all den Ärzten, die in zahlreichen Krankenhausserien regelmäßig abgefeiert werden.

Fazit: Ein sehr sehenswerter Film mit sympathischen Darstellern, origineller Regie, einigen wunderschönen Bildern und einer zwar tragischen aber auch ermutigenden Geschichte. Anschauen (hier passt sogar mal die deutsche Synchro, man muss ihn also nicht unbedingt im Original sehen)! Ich vergebe 9 von 10 Taucherglocken. :thumbsup: