RocketMan
07.09.2001, 23:59
Vor ein paar Wochen habe ich ja schon die beiden Voyager-Episoden Shattered und Lineage gelobt, aber die Strähne reißt nicht ab. Nachdem ich heute abend mal wieder zwei neue, ausgezeichnete Episoden gesehen habe, bin ich der Serie gegenüber nicht mehr so gleichgültig wie vor ein paar Wochen eingestellt. Ganz im Gegenteil, ich freue mich auf mehr! Aber jetzt erstmal zu den beiden Kritiken.
Repentance:
Der erste positive Eindruch ist der Teaser, der die Handlung ohne viel Gefackele in weniger als einer Minute in Gang bringt. (Vergleicht man das mit anderen Episoden, ging bei denen dafür schon mal eine Viertelstunde drauf, demensprechend war das Ende oft ziemlich holterdipolter.)
Weil es zuerst aussah wie eine Episode, in der die Voyager Gefangenentransporter für extreme Kriminelle spielt, rechnete ich mit einer Revolte, die in einer Action-Episode gipfeln würde. Wie man sich doch irren kann! Innerhalb kürzester Zeit entwickelte sich die Episode zu einem wirklich bewegenden Kommentar zum Thema Todesstrafe.
Zwei Dinge waren dabei besonders gelungen. Zum einen wurde der Sicherheitsbeamte, der die Verbrecher transportierte nicht klischeehaft als Sadist dargestellt, wenn es auch zunächst so aussah. Noch besser war aber, daß ein billig konstruiertes Happy-End umgangen wurde, so kam die Message noch nachdrücklicher rüber.
Prophecy:
Ich gebe es zu, ich liebe die Klingonen. Und in dieser Folge, in der die Voyager gleich 200 stolze Krieger an Bord nimmt, die seit vier Generationen in Richtung Delta Quadrant unterwegs waren, brachte der Anblick einer riesigen Klingonenhorde in einem Frachtraum ein breites Grinsen auf mein Gesicht.
Auch diese Story entwickelt sich gottseidank nicht so, wie man es zuerst vermutet. Am Anfang wissen die Klingonen natürlich nichts von dem Frieden zwischen dem Empire und der Föderation und wollen kräftig zuschlagen, aber dieser altbekannte Handlungsstrang (hatten wir vor 13 Jahren schon bei TNG) wurde nicht wieder eingeschlagen; die Story macht eine scharfe, aber gekonnte Linkskurve in Richtung religiöse Fabel.
Nach dem Ende von DS9 habe ich die Klingonen einfach nur schrecklich vermißt, deshalb war es schön zu sehen, wie hier mit ihrer Kultur mal wieder hochinteressant und gleichzeitig auf bewegende Art und Weise umgegangen wurde.
Für das Ende wären mir nur zwei bessere Alternativen eingefallen. Nichts hätte mich glücklicher gemacht, wenn die Voyager für den Rest der Staffel die ganze Truppe wieder mit in Richtung Alpha Quadrant genommen hätte. Was für eine glorreiche Szene wäre es doch gewesen, wenn die Nachfahren der Krieger, die vor über hundert Jahren von Zuhause aufgebrochen sind, zum ersten Mal ihre Füße auf das gelobte Land Q'onos setzen!
Okay, dann wurden die Krieger halt auf diesem prachtvollen Planeten ausgesetzt, aber das Problem ist, daß wir davon nichts sehen! Die Endeinstellung der Episode ist mal wieder die vorbeifliegende Voyager! Warum nicht ein Morgenrot auf New Q'onos, die erste Siedlung steht, und die Krieger ziehen los zum Jagen in die Wälder?
Sorry, aber die Klingonen hatten für mich schon immer was Romantisches, da geht’s einfach mit mir durch!
Noch eine Beobachtung zum Schluß: Es ist schon komisch, daß die vier hervorragenden Episoden in Serie, die ich zuletzt gesehen habe, direkt auf die Amtsniederlegung Brannon Bragas als Executive Producer folgten... Woran das wohl liegen mag? Naja, dann eben ein Hoch auf Kenneth Biller!
(Geändert von RocketMan um 12:00 am am Sep. 8, 2001)
Repentance:
Der erste positive Eindruch ist der Teaser, der die Handlung ohne viel Gefackele in weniger als einer Minute in Gang bringt. (Vergleicht man das mit anderen Episoden, ging bei denen dafür schon mal eine Viertelstunde drauf, demensprechend war das Ende oft ziemlich holterdipolter.)
Weil es zuerst aussah wie eine Episode, in der die Voyager Gefangenentransporter für extreme Kriminelle spielt, rechnete ich mit einer Revolte, die in einer Action-Episode gipfeln würde. Wie man sich doch irren kann! Innerhalb kürzester Zeit entwickelte sich die Episode zu einem wirklich bewegenden Kommentar zum Thema Todesstrafe.
Zwei Dinge waren dabei besonders gelungen. Zum einen wurde der Sicherheitsbeamte, der die Verbrecher transportierte nicht klischeehaft als Sadist dargestellt, wenn es auch zunächst so aussah. Noch besser war aber, daß ein billig konstruiertes Happy-End umgangen wurde, so kam die Message noch nachdrücklicher rüber.
Prophecy:
Ich gebe es zu, ich liebe die Klingonen. Und in dieser Folge, in der die Voyager gleich 200 stolze Krieger an Bord nimmt, die seit vier Generationen in Richtung Delta Quadrant unterwegs waren, brachte der Anblick einer riesigen Klingonenhorde in einem Frachtraum ein breites Grinsen auf mein Gesicht.
Auch diese Story entwickelt sich gottseidank nicht so, wie man es zuerst vermutet. Am Anfang wissen die Klingonen natürlich nichts von dem Frieden zwischen dem Empire und der Föderation und wollen kräftig zuschlagen, aber dieser altbekannte Handlungsstrang (hatten wir vor 13 Jahren schon bei TNG) wurde nicht wieder eingeschlagen; die Story macht eine scharfe, aber gekonnte Linkskurve in Richtung religiöse Fabel.
Nach dem Ende von DS9 habe ich die Klingonen einfach nur schrecklich vermißt, deshalb war es schön zu sehen, wie hier mit ihrer Kultur mal wieder hochinteressant und gleichzeitig auf bewegende Art und Weise umgegangen wurde.
Für das Ende wären mir nur zwei bessere Alternativen eingefallen. Nichts hätte mich glücklicher gemacht, wenn die Voyager für den Rest der Staffel die ganze Truppe wieder mit in Richtung Alpha Quadrant genommen hätte. Was für eine glorreiche Szene wäre es doch gewesen, wenn die Nachfahren der Krieger, die vor über hundert Jahren von Zuhause aufgebrochen sind, zum ersten Mal ihre Füße auf das gelobte Land Q'onos setzen!
Okay, dann wurden die Krieger halt auf diesem prachtvollen Planeten ausgesetzt, aber das Problem ist, daß wir davon nichts sehen! Die Endeinstellung der Episode ist mal wieder die vorbeifliegende Voyager! Warum nicht ein Morgenrot auf New Q'onos, die erste Siedlung steht, und die Krieger ziehen los zum Jagen in die Wälder?
Sorry, aber die Klingonen hatten für mich schon immer was Romantisches, da geht’s einfach mit mir durch!
Noch eine Beobachtung zum Schluß: Es ist schon komisch, daß die vier hervorragenden Episoden in Serie, die ich zuletzt gesehen habe, direkt auf die Amtsniederlegung Brannon Bragas als Executive Producer folgten... Woran das wohl liegen mag? Naja, dann eben ein Hoch auf Kenneth Biller!
(Geändert von RocketMan um 12:00 am am Sep. 8, 2001)