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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Filmempfehlungen: Tops & Flops



cornholio1980
05.11.2010, 15:57
Hallo Leute,

im Giga-Forum schon seit Jahren ein Renner, möchte ich den Sammelthread für kurze Filmkritiken nun auch hier etablieren.

Was soll hier rein?
-> Kurze Reviews zu Filmen, die ihr kürzlich gesehen habt, und zu denen
a) kein Thread existiert und die
b) aktuell nicht mehr im Kino gezeigt werden.

Für aktuelle Kinofilme würde ich mir nach wie vor eigene Threads wünschen, aber wenn ihr mal auf Sky, im Free-TV oder auf DVD/Blu-Ray über einen älteren (+6 Monate) Film stolpert, es für ihn noch keinen Beitrag gibt und ihr auch extra keinen dafür eröffnen wollt, dann seid ihr hier richtig :).

Ich werde diesen Thread dann gleich in Kürze mit ein paar Filmen die ich mir dieses Jahr aus der Videothek ausgeliehen habe einweihen, und wünsche viel Spaß beim Lesen und Posten! :)

HAVE A NICE DAY
cornholio1980

cornholio1980
05.11.2010, 16:22
Chloe
Mehr erotisches Drama als erotischer Thriller, dh. etwas spannungsärmer als ich das erwartet hatte. Die Wendung gegen Ende war zudem sehr vorhersehbar für mich. Die guten schauspielerischen Leistungen sowie die stilvolle Inszenierung trösten jedoch über die Schwächen zumindest teilweise hinweg.
6/10

Gegen jeden Zweifel
Angesichts seiner Krankheit sage ich zwar nicht gerne was schlechtes über Michael Douglas, aber... entweder er hat in den letzten Jahren vermehrt bei der Rollenwahl einfach danebengegriffen bzw. hatte Pech mit dem Regisseur, oder er brauchte dringend das Geld. Ich kann zwar verstehen, was ihn an der Rolle eines korrupten Staatsanwalts gereizt hat. Die Bezahlung war sicher nicht schlecht, und für Michael Douglas, der diesen schleimig-korrupt-ruchlosen Typ spätestens seit Gordon Gekko verinnerlicht hat, war Mark Hunter gegen jeden Zweifel ein Kinderspiel. Leider war er wohl durch die Rolle so geblendet, dass er völlig übersehen hat, wie extremst konstruiert und vorhersehbar (und ja, das schließt den Twist am Ende mit ein) das Drehbuch war. Auch die teils grauenhaften Dialoge hat er wohl überlesen, wie auch die zahlreichen Logiklöcher. Was er damals als er den Job annahm natürlich nicht wissen konnte ist, wie völlig uninspiriert, uninteressant und unspannend Peter Hyams sein eigenes Drehbuch (basierend auf dem Film aus den 50ern) inszenieren würde. Und zu allem Überfluss ist der Film auch noch sehr schlecht geschnitten (was jedoch zugegebenermaßen wohl nur dem geübteren Filmauge auffallen wird). Im Fall "Die Filmkonsumenten gegen "Gegen jeden Zweifel" zum Vorwurf der mutwilligen Verschwendung von wertvoller Lebenszeit" lautet mein Urteil daher: Schuldig im Sinne der Anklage!
3/10

Harry Brown
Britische Antwort auf "Gran Torino", die jedoch etwas geradliniger und daher nicht ganz so vielschichtig und auch überraschend ausgefallen ist. Dafür ist er sicherlich schonungsloser, brutaler und roher als sein amerikanisches Pendant. Für beide Filme gilt: Ein würdiger Abschied für ihren charismatischen Hauptdarsteller.
8/10

Teylen
15.01.2011, 01:04
Irina Palm (2007)

Gerade, eher durch Zufall, auf WDR gesehen. Der Film lief eher unbemerkt nebenher, nachdem der Kölner Treff rum war, zog aber zunehmend meine Aufmerksamkeit an sich.
Der Film erzählt, sehr ruhig und getragen, die Geschickte einer etwa 50 jährigen Frau. Sie ist Witwe, nicht sehr gebildet und ohne Ausbildung, ihr Mann verstarb vor einiger Zeit, ihr arbeitsloser Sohn hat mit seiner Frau einen tot kranken Enkel, dessen Behandlungen das gesamte Vermögen der Familie aufgezehrt hat als man die Reise zu einer letzten Behandlung finanzieren muss.
Maggie erkennt und ergreift die Möglichkeit in einem Pornoladen, der einem Besitzer namens Micky gehört, zu arbeiten (sie holt Männer anonym einen runter). Schließlich legt sie sich den Kunstnamen Irina Palm zu und kommt so zu Geld. Zwar bekommt sie so genügend Geld zusammen, aber das Umfeld macht erst ihr und schließlich auch ihrer Familie zu schaffen.

Vielleicht weil es in Soho spielt und Mickey Mickey heißt erinnerte es mich an die Dreigroschenoper. Die ruhige Erzählweise gefiel mir und auch die Darstellung des Umfeld sowie des Schnoddermundwerk von Maggie als sie ihre Freundinnen schockieren will.
Die Musik wirkt fast meditativ.

Zwar kritisiert die FAZ das der Film etwas zahnlos ist, aber ich glaube nicht das er beißen oder dreckiger sein wollte.

Ich sage mal: 7/10

Teylen
22.01.2011, 23:25
Anmerkung: Es wäre vielleicht gut den Thread zu pinnen ^^

Speak (2004, USA - Kirsten Stewart)

Lief gerade im belgischen Fernseh bzw. auf VijvTV.
Der Film zählt zu der Sorte Filmen welche äußerst ruhig, ruhiger noch als Elephant. Wobei der Film, meiner Meinung nach, bei einer zumindest ansatzweise ähnlichen Thematik sein eigentliches Thema besser verdeutlicht.
Der Film erzählt die Geschichte eines etwa 13 jährigen Mädchen namens Melinda, für die das erste Jahr auf der Highschool beginnt. Melinda spricht dabei, entgegen des Film Titel auffallend wenig, ohne das es bemerkenswert wenig normal oder dergleichen wirkt. Die Handlung verfolgt den Schulalltag Melinda und relativ schnell wird klar das sich ihr relatives schweigen aus einem traumatischen Vorfall während einer Feier ergibt.
Als Zuschauer erfährt man nur durch zeitlich ungeordnete Rückblenden, weiß jedoch ab etwa der Mitte des Film was geschah.
In seiner ruhigen Art zeigt der Film hierbei das Problem des Schweigen der Gesellschaft und Einzelnen. Nicht bezogen darauf das man tatsächlich stumm wäre, sondern über die Schwierigkeit das was eigentlich wichtig ist und gesagt werden muss anzusprechen.
Irgendwie hat mich der Film stark beeindruckt und zum Nachdenken angeregt.

Fazit: 7/10
[Und imho jedem empfohlen der Elephant mochte, auch wenn der Film von der Erzählweise her nicht so "arty" ist. Die Leistung von Kirsten Stewart ist imho auch besser als bei Twilight]

cornholio1980
14.02.2011, 22:05
Ich mach seit gestern so ne Art Oscar-Countdown, und da heute Valentinstag ist und das nach etwas romantischem verlangte, habe ich wieder mal "Once" reingeschmissen. Wunderschöner Film, aber dass der O-Ton nur in Stereo vorliegt, ärgert mich maßlos! So musste ich wohl oder übel die deutsche Snychro nehmen *grummel*. Der Film an sich ist aber natürlich klasse, wenn er auch eher ein Musik- denn ein romantischer Film ist.
9/10

tubbacco
14.02.2011, 22:14
Let Me In

Man weiß schon vorher, dass das US-Remake eigentlich vollkommen unnötig ist und wirklich nur für die Subs- und Dubs-Hasser konzipiert wurde, aber ich wollte einfach mal sehen wie die Amerikner im Gegensatz zu den Schweden an den Stoff herangehen.

Das Ergebnis ist keine Überraschung, da der Film in weiten Teilen eine 1:1 Umsetzung des schwedischen Films ist, nur traut man dem amerikanischen Publikum anscheinend nicht zu, die ganzen Andeutungen zu verstehen und knallt sie deswegen dem Zuschauer mitten in die Fresse oder lässt sie zum leichteren Verständnis lieber gleich ganz weg. Dazu noch ein Haufen wirklich schlechter CGI-Chloe-Szenen und fertig ist das US-Remake.

An sich kein schlechter Film, aber im Vgl. mit dem Original erwartungsgemäß unterlegen. Wer Let The Right One In nicht gesehen hat, darf gerne noch ein paar Pünktchen draufschlagen.

5/10

Dr.BrainFister
14.02.2011, 22:38
Let Me In

Man weiß schon vorher, dass das US-Remake eigentlich vollkommen unnötig ist und wirklich nur für die Subs- und Dubs-Hasser konzipiert wurde, aber ich wollte einfach mal sehen wie die Amerikner im Gegensatz zu den Schweden an den Stoff herangehen.

Das Ergebnis ist keine Überraschung, da der Film in weiten Teilen eine 1:1 Umsetzung des schwedischen Films ist, nur traut man dem amerikanischen Publikum anscheinend nicht zu, die ganzen Andeutungen zu verstehen und knallt sie deswegen dem Zuschauer mitten in die Fresse oder lässt sie zum leichteren Verständnis lieber gleich ganz weg. Dazu noch ein Haufen wirklich schlechter CGI-Chloe-Szenen und fertig ist das US-Remake.

An sich kein schlechter Film, aber im Vgl. mit dem Original erwartungsgemäß unterlegen. Wer Let The Right One In nicht gesehen hat, darf gerne noch ein paar Pünktchen draufschlagen.

5/10
Also scheinbar wieder eines dieser Remakes, das gegenüber dem Original keinen Mehrwert bietet. Von mir aus hätten sie in der US-Version mal eine ganz andere Herangehensweise an die Geschichte versuchen können, z.B. durch das Einbinden von Ereignissen aus dem 2. Buch. Aber die Amis wollten wohl, wie so oft, der bequemeren Copy&Paste-Strategie folgen.

cornholio1980
14.02.2011, 22:41
Welches 2. Buch?

Ich will tubbacco wirklich nicht zu nahe treten, aber die bisherigen Stimmen zum Remake waren durchaus positiv; nicht wenige meinten sogar, es wäre vielleicht sogar besser als das Original. Meine Vorfreude bleibt jedenfalls vorläufig noch ungetrübt :)

Dr.BrainFister
14.02.2011, 22:54
Welches 2. Buch?
Es ist zumindest sowas wie ein "Epilog" in Planung, den der Autor angekündigt hat. Davon hab ich schon mehrfach gelesen:


...
However, John Ajvide Lindqvist, the author and screenwriter of this story, occasionally visits the forums at the fan site. There he has said that he has written an epilogue to the epilogue of the novel that does continue the story - after a fashion. He said that Oskar & Eli are not the central characters of the epilogue. This epilogue will be published (in Swedish) around February of 2011 in a collection of of his short stories. ...

Quelle: Will there be a sequel to Let the Right One In? - Yahoo! Answers (http://answers.yahoo.com/question/index?qid=20100909232805AAFjjZo)


... Ich will tubbacco wirklich nicht zu nahe treten, aber die bisherigen Stimmen zum Remake waren durchaus positiv; nicht wenige meinten sogar, es wäre vielleicht sogar besser als das Original. Meine Vorfreude bleibt jedenfalls vorläufig noch ungetrübt :)
Nun, du schwimmst ja auch gern gegen den Mainstream bzw. betonst zumindest immer wieder, dass du das tust. :alien_wink: Dann lass doch anderen auch mal die Freude, sich in den Fluss zu schmeißen und gegen die Strömung anzuschwimmen. :alien_grin:

Ich hab bisher auch schon einiges Negatives über das Remake gelesen. Im Grunde genau das, was tubbacco bereits gesagt hat: Es fügt nichts wesentlich Neues oder Interessantes zum Original hinzu. Naja, und es leidet wie so viele Ami-Filme unter "Bad CGI". Das kann gerade für einen eher ernsthaften, subtilen Film sehr schädlich sein.

cornholio1980
14.02.2011, 22:58
Nun, du schwimmst ja auch gern gegen den Mainstream bzw. betonst zumindest immer wieder, dass du das tust. :alien_wink: Dann lass doch anderen auch mal die Freude, sich in den Fluss zu schmeißen und gegen die Strömung anzuschwimmen. :alien_grin:
Mach ich doch, oder hab ich mit auch nur einem Wort tubbacco's Meinung kritisiert oder gar angegriffen? Ich hab nur geschrieben dass ich mich nach all den positiven Stimmen aus Übersee immer noch sehr auf ihn freue.

Dr.BrainFister
14.02.2011, 23:02
Mach ich doch, oder hab ich mit auch nur einem Wort tubbacco's Meinung kritisiert oder gar angegriffen? Ich hab nur geschrieben dass ich mich nach all den positiven Stimmen aus Übersee immer noch sehr auf ihn freue.
Meine Antwort war ironisch gemeint. :alien_wink: :alien_grin: :alien_wink: :alien_grin: Ich werd mir den Film sicherlich auch anschauen, aber ob ich dafür an die Kinokasse renne, weiß ich noch nicht. Wahrscheinlich warte ich lieber auf die DVD und leih ihn aus. Das Original hätte ich lieber im Kino gesehen.

tubbacco
12.04.2011, 20:45
Rubber

Regie: Quentin Dupieux
Mit: Stephen Spinella, Roxan Mesquida etc. (kennt sowieso niemand)


http://www.youtube.com/watch?v=yyBAnZdIvf4

Meinung:

Warum nicht mal ein Killer-Pneu mit psychokinetischen Kräften, welcher Spaß hat, etwas oder jemanden zum Platzen zu bringen? Oder ist das wirklich so abwegig? Und wer hat schon nach dem Grund gefragt?

"Ladies and Gentlemen, the film you are about to see today is a hommage to the no reason, that most powerful element of style." wird dem Zuschauer in dem herrlich absurden Beginn verklickert und dieses Thema zieht sich konsequent durch den ganzen Film. Leider kann dieser aber nicht so wirklich mit dem Anfangsmonolog mithalten. Etwas uneinheitlich, zerfahren und so manche Idee ist (gewollt) so absurd und abwegig, dass mitunter das Unterhaltungspotential darunter leidet. Auch die direkte Einbeziehung des Publikums (Idee gut, Umsetzung fragwürdig) und das ständige Rechtfertigen, wie (gewollt) blöd der Film ist helfen nicht darüber hinweg, dass Rubber absolut (gewollt) keinen Spannungsbogen besitzt.

Robert der Reifen macht seine Sache aber ganz gut und tröstet über ein paar Mängel hinweg. Was bleibt ist eigenwillige Einzigartigkeit ohne Grund auf Film gebannt.

Fazit: No Fucking Reason.

DerBademeister
04.06.2011, 02:27
The Green hornet

http://img1.imagebanana.com/img/3zac0exp/the_green_hornet_plakat_1.jpg

Dieser Film war so derart langweilig, konfus und stümperhaft inszeniert dass ich zum ersten Mal seit sehr langer Zeit die DVD nach der Hälfte der Spielzeit ausgeworfen habe. 1.40 Euro Ausleihgebühren waren für dieses Machwerk noch zu viel und so bleibt Green Hornet für mich ein Beleg dafür dass man nicht jede alte Serie wieder mit einem 100 Mio Dollar Budget auf die große Leinwand bringen muss.

Als sich der Asiate an Cameron Diaz ranmachte und Seth Rogen daraufhin zum Alphagorilla mutierte war für mich endgültig Schluss mit der spätpubertären Alberei, was mit Sicherheit dadurch verstärkt wurde dass ich Seth Rogen absolut nicht witzig finde - selbst in besseren Filmen wie "Zack and Miri" ist er im besten Fall ein schwer erträglicher Prolet - und auch Cameron Diaz' bananenbreiten Mund kann ich kaum mehr sehen. Nun können solche Filme bei dem Budget oft zumindest ein paar vernünftige Actionszenen bieten, aber auch hier ist Fehlanzeige. Die Effekte der slowmo Schlägereien wirkten eher unfreiwillig komisch und wie aus einer billigen TV-Serie à la Smallville zusammengekaspert.

Alles in Allem kann ich für den Film nicht mehr als 1 von 10 Hornissen vergeben. Und dieser eine Stern ist ein Mitleidspunkt für den sichtlich unterforderten und gelangweilten Christoph Waltz, dessen Bösewicht-Figur wie eine erheblich langweiligere Kopie seiner tollen Performance in "Basterds" wirkt.

Kaum zu glauben dass der Regisseur dieses Zelluloidmülls ein Meisterwerk wie "Eternal sunshine of the spotless mind" in seiner Vita hat.

Thandor
06.05.2012, 21:44
Der Mandant (2011)

Den haben wir uns gestern angeschaut und normalerweise bin ich ja kein Fan von Matthew McHaiopei. Aber in dieser Literaturverfilmung war er wirklich so gut, dass er, hätte ich den Film vorher gesehen, sicher ein ernsthafter Kandidat für mich gewesen wäre bei den SpacePub Awards 2011. So aber bliebs eben ohne Lametta. Insgesamt sehr spannend, insbesondere, da die Schuldfrage an sich (für den Zuschauer) meiner Meinung nach recht schnell geklärt ist. Die Frage ist vielmehr, wie McConaughey mit der Situation umgeht und wie er sie zu lösen gedenkt.
Toller Nebencast mit William H. Macy, Josh Lucas oder Bryan Cranston. Einzig Ryan Philippe blieb ein wenig blutleer, diese Rolle hätte man irgendwie prägnanter besetzen können. Das ist aber der einzige Wermutstropfen in einem ansonsten sehr spannenden Film. Vielleicht sollte ich mir auch mal einige Bücher von Michael Conolly anschauen, von ihm stammt die Vorlage.

Einsprüche? 9/10 stattgegeben! :D

nosferatu
02.08.2012, 11:30
The Rocketeer (1991)

Eine liebevoll inszenierte Comicverfilmung und zugleich eine Hommage an die trashigen Kinoserials der 30/40er Jahre. Bruchpilot Cliff Secord fällt zufällig ein Rucksack mit Raketenantrieb in die Hände. Sein Freund und Ingenieuer Peevy ergänzt das Gerät um einen Helm, mit dem sich die Rakete steuern lässt. So ist es Cliff möglich, als "Rocketeer" durch die Lüfte zu düsen und Menschen in Not zu helfen. Doch schon bald sind ihm das FBI und die Nazis dicht auf den Fersen...

Der Film kombiniert verschiedene Versatzstücke (wie Science Fiction, Abenteuer, Action, Liebesgeschichte, Komödie) zu einem abwechslungsreichen, bunten Spektakel. Der Comiccharakter bleibt erhalten. Jennifer Connelly, Timothy Dalton, Alan Arkin und Terry O'Quinn liefern ein gutes Schauspiel ab, Bill Campbell agiert etwas hölzern und wird der Titelrolle kaum gerecht. Die Tricksequenzen sehen ganz ordentlich aus, teilweise wirken sie - beabsichtigt - animiert, um das Comichafte zu unterstreichen. Auch wartet der Film mit einem stimmungsvollen Design auf, das uns - glaubhaft - ins Jahr 1938 zurückversetzt. Der Film ist humorvoll, nostalgisch und temporeich, der Showdown auf dem Zeppelin ist der Höhepunkt. Von den Heldentaten des Rocketeer hätte ich allerdings gern etwas mehr gesehen. James Horner präsentiert einen schönen Soundtrack, hier lohnt es sich, den Abspann bis zum Schluss zu genießen.

Wertung: 7 / 10 Punkten

Thandor
05.02.2013, 20:30
Into the White

Der schneidige Offizier, der indoktrinierte Jungnazi und der proletarische Landser erleiden eine Bruchlandung nach Abschuss (Zweiter Weltkrieg) und müssen sich mit dem englischen Gentleman-Offizier (stets ironisch) und dem Liverpool-Arbeitermileu-Schützen "rumschlagen". Leider baut der Plot nicht ausreichend Spannung auf, zumal die Figuren zu sehr an ihren Typen haften bleiben und kaum in die Tiefe gehen. Schade. Nicht zu empfehlen.

Demona
12.02.2013, 23:40
Leider lief es um die Weihnachtszeit wieder mal zu einem Zeitpunkt, den man schon einmal verpassen kann. Aber das ist ja nichts neues bei den öffentlich-rechtlichen...

Hachiko – Eine wunderbare Freundschaft

Lasse Hallström verfilmt die Geschichte des berühmten japanischen Akita-Hundes Hachiko, dessen bedingungslose Treue zu seinem Herrchen, dem Universitätsprofessor Hidesaburō Ueno, angelehnt ist.

Auf seinem Weg von der Arbeit nach Hause an der Bahnstation läuft dem Universitätsprofessor Parker Wilson (Richard Gere) ein Akita-Welpe zu. Die Suche nach dem Besitzer verläuft erfolglos und nach einigem hin und her mit seiner Frau, darf er ihn dann doch behalten.
Hachiko, so sein Name auf dem Halsband bringt sein Herrchen jeden Tag zum Zug und holt ihn Punkt 17:00 Uhr wieder vom Zug ab.
Dann stirbt der Professor während einer Vorlesung an Herzversagen und der Hund wartet vergeblich. Seine Frau verkauft das Haus und die Tochter übernimmt den Hund. Dieser büxt immer wieder aus und wartet Tag für Tag auf sein Herrchen. Als dessen Witwe nach 10 Jahren kurz in die Stand kommt, sieht sie Hachiko wie immer am Bahnhof sitzen.

Ich vergebe 9 von 10 Taschentüchern, die man unbedingt bereit halten sollte.

Anmerkung meines Sohnes am Ende des Filmes: "Ich habe nur bei drei Filmen bisher heulen müssen. Dieser war einer davon."

Imzadi
13.02.2013, 20:25
Nee, hört sich viel zu traurig an. Ich mußte ja schon bei der Futurama Folge mit dem wartenden Hund flennen. Dabei hatte ich nie ein Haustier ...

Thandor
03.07.2013, 13:53
Olympus has fallen - Die Welt in Gefahr

Zunächst ein kurzer Spoiler, warum man sich diesen Film nicht anschauen sollte. Das gilt insbesondere für diejenigen, die selbst nach den amerikanisch-patrioitisch-getränkten Action-Trailern noch immer ein gutes Gefühl haben. ;)

Die ersten knapp 24 Minuten sind ganz ok, die Handlung baut sich auf. Doch danach wirds derart hanebüchen, dass die Schwarte kracht. Der gesamte Plot rund um das Transportflugzeug ist unglaubwürdig hoch zehn. Im Anschluss wird der Rasen des weißen Hauses gestürmt - das alles spielt sich in knapp 10 Minuten ab. Die hocheffiziente NSA kann in dieser Zeit einen gesamten Krisenstab zusammenrufen, Kommentar "Auf dem Rasen tobt ein Feuergefecht". Wäre doch nur die Nationalgarde, die Polizei oder wer auch immer so schnell gewesen, aber das hätte das Drehbuch (gabs eins?) nur überfordert. Anderes Beispiel: Butler muss den Namen des Topterroristen erst erpressen, nur damit der Zuschauer dann erfährt, dass es sich dabei um einen der meistgesuchten Terroristen handelt. Aha. Das haben die dollen Amis nicht selbst herausgefunden, nachdem sie sogar live mit ihm sprachen?

Der Film erfüllt die üblichen Klischees, wie etwa eine zerrissene, auf den Boden fallende US-amerikanische Flagge, und es folgt der bereits im Vorfeld zu erwartende Alleingang Gerard Butlers gegen den Rest der Böslinge. 08/15-Actionkost mit viel Blut und ohne Hirn, für die Aaron Eckhart und Morgan Freeman ihr Talent verschwendeten. Wer nebenbei im Hintergrund etwas Action haben möchte, kann den Film ruhigen Gewissens schauen. Wer die Existenz eines Drehbuchs für den Filmgenuss voraussetzt, sollte die Finger weglassen.

4/10 Popcorntüten.

DerBademeister
03.07.2013, 16:04
Nicht zu vergessen dass Roland Emmerich genau denselben Film einfach noch mal gedreht hat - White House Down. Bei soviel Gefahr im Weißen Haus ist doch Jedem verständlich warum unsere Freunde aus Übersee uns Alle überwachen müssen. ;)

nosferatu
10.07.2013, 01:41
Die Wolke
...lief kürzlich auf RTL 2, die Vorschau sah recht interessant aus, also habe ich mir den Streifen angeschaut.
In einem AKW nahe Schweinfurt kommt es zu einem Super-GAU. Die junge Hannah versucht, mit ihrem kleinen Bruder der atomaren Giftwolke zu entkommen. Dabei wird sie von ihrem Freund Elmar getrennt, und sie versucht, sich mit ihrem Bruder allein nach Hamburg, zu ihrer Tante, zu retten. Ihr Bruder stirbt, und Hannah wird während ihrer Flucht verstrahlt. In einem Krankenhaus begegnet sie ihrem Freund wieder...
Der Film basiert auf dem gleichnamigen Roman von Gudrun Pausewang. Kenne ich nicht, also kann ich keine Vergleiche ziehen. Dürfte für den vorliegenden Film eh recht irrelevant sein, und der ist ziemlich gut. Einige Szenen brennen sich förmlich ein, sei es nun der erste Katastrophenalarm, der Tod von Hannahs Bruder, die Evakuierungen oder die Bilder im Lazarett. Diese Szenen wirken ungemein realistisch und schüren förmlich die Angst vor einer solchen Katastrophe. Auch fragt man sich, wie weit der Mensch in einem solchen Szenario tatsächlich gehen würde um zu überleben.
So stark diese Einzelszenen sind, ebenso schwach fällt das Gesamtbild aus. So lässt einen der Tod von Hannahs Mutter völlig kalt. Auch die Liebesgeschichte zwischen Hannah und ihrem Elmar ist kaum interessant. Besonders im Finale wird vieles an Dramatik relativiert, hier wäre ein klareres Statement wünschenswert gewesen. Die Liebelei ist viel zu oberflächlich, um wirklich mitreißen zu können, insbesondere Elmar bleibt ziemlich blass mit seinem problematischen familiären Hintergrund. Dementsprechend interessieren auch seine Beweggründe kaum...

Fazit: Großartige Einzelszenen, eine insgesamt bedrückende Stimmung und phantastische Jungdarsteller (Paula Kalenberg) stehen einem unausgegorenen Drehbuch gegenüber, das nicht weiß, was es will. Der Film hätte ein großes Potenzial gehabt, aber anstatt ein klares politisches Statement zu treffen, windet er sich hin und her und relativiert am Ende die ganze Vorarbeit. Und so berührt der Film zwar stückweise, aber verharmlost auch das ganze Szenario. Somit gibt es nur 5/10 Punkten

Thandor
16.08.2013, 10:26
Tom meets Zizou - kein Sommermärchen

Eine wirklich tolle Dokumentation über die Karriere eines Fußballspielers, der immer als neuer Heilsbringer gefeiert, diesen Wunsch aber nicht erfüllen konnte. Der Regisseur begleitete Thomas Broich über acht Jahre hinweg und was dabei herauskommt, ist überraschend vielschichtig. Das ist auch was für diejenigen, die mit Fußball sonst sehr wenig anfangen können.

nosferatu
31.08.2013, 23:44
Black Sheep

Seit "Bad Taste" (1987) und "Braindead" (1992) weiß man, dass Neuseeland im Persiflieren von Horror-/Splatterfilm einiges drauf hat. Nachdem es in diesem Genre jahrelang keine nennenswerten Beiträge gegeben hatte, meldete sich 2007 Jonathan King mit "Black Sheep" zu Wort. Und dass mit solchen durchgeknallten Splatterorgien große Filmkarrieren beginnen können, hat kein Geringerer als Peter Jackson vorgemacht.

In "Black Sheep" mutieren Schafe durch die genetischen Experimente eines raffgierigen Farmers zu blutrünstigen Bestien. Doch auch Mensch und sonstiges Getier sind nicht sicher: Wer gebissen wird, mutiert zum Wer-Schaf! Die einzigen, die sich den mittlerweile tausenden Zombieschafen in den Weg stellen können, sind der schafphobische kleine Bruder besagten Farmers sowie eine Umweltaktivistin, die die Schafe sowieso schon für das Ozonloch verantwortlich macht. Prost Mahlzeit!

Der Plot ist natürlich völlig hinrissig. Alles ist absolut vorhersehbar und einfach auch sinnbefreit. Der Plot schert sich nicht das geringste um eventuelle Handlungslöcher oder gar um die Hauptpersonen. Glaubhaft ist überhaupt und rein gar nichts an diesem Film!

Also alles (Schafs-) Käse? Nein, nein! "Black Sheep" ist ein kultverdächtiger Horror-/Splatterspaß. Jedes noch so üble Klischee wird auf die Schippe genommen, auch die Hauptfiguren bleiben nicht verschont und werden gnadenlos verhohnepiepelt. Dabei ist der Film insgesamt sehr ausgewogen und versucht sich gelegentlich - mit Erfolg - sogar als rabenschwarze Satire. Die teilweise aberwitzige Situationskomik, die depperten Dialoge und jederzeit treffsichere Pointen sorgen für kurzweilige Unterhaltung. Herzstück sind ohne Zweifel die wohl dosierten und verhältnismäßig gut gemachten Splattereinlagen. Auf dem Höhepunkt, als Scharen von Zombieschafen über die Geschäftsleute herfallen, zieht Jonathan King endgültig alle Register und liefert die reinste Splatterorgie, die ihresgleichen sucht.

8 von 10 (im wahrsten Sinne des Wortes) mähenden Schäfchen

Dr.BrainFister
01.09.2013, 10:49
@nosferatu
Ja, den hatte ich schon vor einigen Jahren mal gesehen und letztens lief er auf Tele5. Wirklich ein spaßiger, bitterböser Horrorfilm. Mit kleinem Budget zusammengebastelt, ohne billig zu wirken. Schade, dass wir sowas in Deutschland nicht hinkriegen. Die Geschichte mit den mutierten Schafen hätte bei uns genauso im hohen Norden oder in Bayern funktionieren können. :D

DerBademeister
01.09.2013, 15:40
Die Beschreibung klingt ja besser als bei Slither.

Killerschafe? Killerschafe?!!

Shut up and take my money! (http://www.youtube.com/watch?v=lQISgWx_-Yw)

Thandor
25.10.2013, 20:42
http://www.youtube.com/watch?v=vB6508I35Mo

Auf Rottentomatoes gibts bei 35 Reviews derzeit satte 100%, Metacritic liefert 78% (das liegt noch über Rush).
Das könnt eine Perle sein, die man bei kommenden kalten Herbst- und Wintertagen durchaus genießen könnte. Außerdem mag ich Jim Broadbent.

Thandor
25.10.2013, 20:56
http://www.youtube.com/watch?v=vUQNjfhlREk

Trailer sollen bekanntlich Geschmack auf mehr machen. Der tut's. Mit Fassbender und Cumberbatch angenehm besetzt, Brad Pitt ist zumindest als Schauspieler absolut gut, solange er keine homoerotischen Beißzahnstreifen mit Tom Cruise dreht. :hmm: Der mir unbekannte Hauptdarsteller scheint ebenfalls eine gute Besetzung zu sein. Da wird wohl ein Oscarkandidat ins Rennen geschickt.

DerBademeister
25.10.2013, 21:16
http://www.youtube.com/watch?v=vB6508I35Mo

Auf Rottentomatoes gibts bei 35 Reviews derzeit satte 100%, Metacritic liefert 78% (das liegt noch über Rush).
Das könnt eine Perle sein, die man bei kommenden kalten Herbst- und Wintertagen durchaus genießen könnte. Außerdem mag ich Jim Broadbent.

Ungefähr so stelle ich mir in 27 Jahren "Before Twilight" vor, die finale Episode von "Before Sunrise". ;)

Der Film hat leider noch kein deutsches Startdatum.



http://www.youtube.com/watch?v=vUQNjfhlREk

Trailer sollen bekanntlich Geschmack auf mehr machen. Der tut's. Mit Fassbender und Cumberbatch angenehm besetzt, Brad Pitt ist zumindest als Schauspieler absolut gut, solange er keine homoerotischen Beißzahnstreifen mit Tom Cruise dreht. http://www.spacepub.net/images/smilies/hmm.gif Der mir unbekannte Hauptdarsteller scheint ebenfalls eine gute Besetzung zu sein. Da wird wohl ein Oscarkandidat ins Rennen geschickt.

Sci-Fi Fans dürfte er vor Allem als Bösewicht im Firefly-Film "Serenity" bekannt sein.

nosferatu
30.12.2015, 20:57
San Andreas

Oh man, da erlebe ich kurz vor Jahresende doch noch eine riesige Filmpleite! Grundsätzlich mag ich ja solche Katastrophenfilme, die nicht viel Anspruch erheben und in denen es ordentlich kracht! Nachdem "San Andreas" nun als Schnäppchen in der Videothek meines Vertrauens verramscht wurde, dachte ich, ich greife endlich mal zu. Irgendwas wie "2012" schwebte mir vor...

Und tatsächlich: "San Andreas" ist ein bemerkenswerter Film! Denn nie zuvor habe ich meine Enttäuschung quasi per Live-Stream auf Facebook kundgetan.

Dass die Story absolut hanebüchen ist, ist ja klar. Und ok, darüber kann ich hinwegsehen. Trotzdem ist sie absolut seelenlos. Andere vergleichbare Blockbuster punkten immerhin dadurch, dass sie ans Herz appellieren. Hier versagt "San Andreas" total... Mir ist es absolut schnuppe, wer da überlebt und wer nicht. Ob man sich nun ein Butterbrot schmiert oder seine Tochter rettet - Es ist eh alles gleich!

Das ist wohl den völlig ausdruckslosen Darstellern zu verdanken, allen voran Dwayne Johnson. Ich habe noch nie eine erbärmlichere Darbietung in einem solchen Möchtergern-Blockbuster gesehen!

Weder die einfältigen Dialoge, noch die sehr übersichtlich gehaltene Handlung vermögen, auch nur irgendein Gefühl zuerregen. Es gibt keinen Witz, keine Spannung, kein Spektakel... Man fragt sich immer nur: Wann ist das Elend endlich vorbei?

"San Andreas" ist totaler Schrott! Das Einzige, das erwähnenswert bleibt, sind die guten Spezialeffekte.

Meine Wertung: 2 / 10 Punkten

DerBademeister
30.12.2015, 21:08
Ich habe den Film vor zwei Monaten gesehen, aber an die "Handlung" und die Darsteller"leistungen" kann ich mich nur noch minimal erinnern.

Meine gefühlte Wertung aus der Erinnerung: 5 von 10.

2012 - nur mit Hubschrauber und Motorboot statt mit Privatjet und Schiff, und einem unterforderten The Rock statt John Cusack.

cornholio1980
01.01.2016, 11:56
Interessant, ich fand den Felsen noch mit das Beste am Film - der in der Tat eher mäßig war. Soooo schlecht fand ich dann aber auch wieder nicht - da gabs im abgelaufenenen Filmjahr leider wesentlich schlimmeres ;).

DerBademeister
01.01.2016, 19:30
Dwayne Johnson ist eben einer jener sympathischen Darsteller, der die eher belanglosen Filme aufwertet, in denen er Zeit seiner Karriere auftritt. "San Andreas" gehört allerdings eher zu den schwächeren Actionfilmen die er in letzter Zeit gemacht hat, da gefiel mir "Hercules" schon etwas besser.

Allerdings habe ich als Knirps auch die Kevin Sorbo Serie regelmäßig geschaut, insofern bin ich befangen. ;)

nosferatu
25.01.2016, 21:16
Lief neulich im Nachtprogramm: Zack and Miri Make a Porno :)

Kevin Smith ist wohl so eine Art Ikone unter den Fanboys. "Dogma" (1999) zählt zu meinen absoluten Lieblingsfilmen, als "Silent Bob" genießt er Kultstaus. In "Zack and Miri Make a Porno" (2008) erzählt er augenzwinkernd eine Liebesgeschichte. Miri und Zack sind seit etlichen Jahren befreundet und bilden gemeinsam eine WG. Um möglichst schnell viel Geld zu verdienen, beschließen sie, einfach einen Porno zu drehen. Sie rekrutieren ein illustres Produktionsteam, gewinnen dadurch neue Freunde und entdecken ihre Liebe zueinander...

Ein toller Cast, die abgefahrene Story, viel Humor und vor allem die improvisierten Dreharbeiten (Star Wars als Porno!) sorgen für ein kurzweiliges Filmvergnügen.

8 / 10 Punkte

nosferatu
17.02.2016, 22:55
Pi

Ich wurde vor einigen Jahren hier im Forum auf diesen Film erstmals aufmerksam, als es folgendes Filmzitat zu erraten gab:

"1. Mathematik ist die Sprache der Natur. 2. Alles um uns herum lässt sich durch Zahlen wiedergeben und verstehen. 3. Stellt man die Zahlen eines beliebigen Systems graphisch dar, entstehen Muster. Folgerung: Überall in der Natur existieren Muster."

Bei meiner gestrigen Shopping-Tour fiel mir der Film zufällig als DVD in die Hände, und ich nahm ihn direkt mit. "Pi" ist ein experimenteller Psycho-Thriller aus dem Jahr 1997, inszeniert von Darren Aronofsky, der sich später noch als Regisseur von "Requiem for a Dream", "Black Swan" oder auch "Noah" Lorbeeren verdienen konnte und einem breiteren Publikum bekannt wurde.

Der Film baut eine überaus beklemmende Atmosphäre auf. Max Cohens Wahnvorstellungen und Halluzinationen verschmelzen mit der Realität, so dass man sich als Zuschauer oftmals selbst neu orientieren muss: Ist man gerade in Cohens Paranoia mitgefangen oder doch nur der außenstehende Betrachter? Doch auch werden wahnhafte Verschwörungstheorien gesponnen. Herausragend ist dabei insbesondere Sean Gullettes Darstellung des schizophrenen, besessenen Mathematik-Genies. Das grobkörnige Schwarz-weiß lässt den Film auch visuell zu einem exzentrischen Psycho-Trip geraten.

Meine Wertung: 9 / 10 Punkten

DerBademeister
13.11.2016, 21:39
Jason Bourne (2016)
Mit: Matt Damon, Alicia Vikander, Tommy Lee Jones, Vincent Cassel
Regie: Paul Greengrass


https://www.youtube.com/watch?v=Q9NB3-Q5ZIk


Nachdem Jason Bourne (Matt Damon) in den vorangegangenen drei Teilen nicht nur sein Gedächtnis, sondern auch seine Freundin verloren hat und einen eigenen Feldzug gegen die ihn jagende CIA antrat, um endlich hinter das Geheimnis seiner Vergangenheit zu gelangen, ist er mithilfe von Nicki Parsons (Julia Stiles) untergetaucht. Doch das Leben eines auf der Flucht lebenden Agenten mit besonders modifizierten Fähigkeiten, kann nie lange ruhig bleiben. Denn inzwischen weiß Jason Bourne zwar, wer er ist, aber nicht, was diejenigen, die ihn erschaffen hatten, mit ihm vorhatten. Also versucht er - verfolgt von CIA-Agenten wie Heather Lee (Alicia Vikander) und Robert Dewey (Tommy Lee Jones) - die versteckten Wahrheiten in seiner Vergangenheit zu finden. (Moviepilot)

Kurz und knapp: Jason Bourne macht mehr Spaß als der letzte Bourne-Film Das Bourne Vermächtnis mit Jeremy Renner, erreicht aber nicht die Qualität der ersten drei Bourne-Filme. Die Action ist wie bei den beiden vorigen Bournes von Paul Greengrass wieder flott inszeniert, allerdings auch wieder mit der Greengrass-typischen Shaky Cam und halbsekündigen Schnitten, die mich als mittlerweile über 30-Jährigen noch mehr nerven als bei den Vorgängern vor zehn Jahren. Epileptiker sollten sich von diesem Film fernhalten. Auch sind manche der Actionszenen einfach zu lang geraten, eine Verfolgungsjagd muss keine 20 Minuten dauern.

Was beim fünften Teil der Bourne-Reihe zu kurz kommt, ist dagegen das zentrale Mysterium um Bournes Vergangenheit, welche uns die ersten drei Filme beschäftigte und damals Stück für Stück enthüllt wurde. Das Mysterium in diesem Film wirkt wie ein fader Abklatsch, und vermag mich wenig zu interessieren. Interessanter ist da schon der Intrigantenstadel in der CIA zwischen Chef Tommy Lee Jones und seiner aufstrebenden Untergebenen, gespielt von Alicia Vikander. Auf der Habenseite steht eine Riege guter Darsteller, gute Actionszenen und Matt Damon, der in seiner bekanntesten Rolle einfach besser funktioniert als der dröge Jeremy Renner. Wer an einem Abend mal sein Gehirn abschalten und einen soliden Actionfilm sehen will, der den Verstand nicht beleidigt, wird mit den 113 Minuten Nettospielzeit von Jason Bourne seine Zeit nicht verschwenden.

Wertung: 6,5 von 10 Verschwörungstheorien.
WTF Moment: Ein supergeheimes File zu encrypten, ohne vorher die WLAN-Verbindung ans Internet zu deaktivieren.