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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Der neue Personalausweis



Thandor
09.11.2010, 22:44
So schnell kanns gehen... (http://www.spiegel.de/netzwelt/netzpolitik/0,1518,728199,00.html)

Besser es wird jetzt schon erkannt als gar nicht.
In einer Welt, in der es sowas wie Moore's Law gibt, muss man mit einer rasenden Entwicklung der Technik einfach leben. Es ist absehbar, dass viele von uns noch die aberwitzigsten Neuerungen mitbekommen werden und sowas wie der digitale Ausweis sind vermutlich in 30 Jahren schon sowas von normal - wir werden darüber lachen dass wir jemals was anderes hatten (oder haben vielleicht sogar schon eine neue Ausbaustufe davon ;) ).
Dennoch stehe ich dem ganzen sehr skeptisch gegenüber. Der bürokratische Apparat ist in der Hinsicht schlicht immer 2 Schritte hinter der kriminellen Branche. Wer weiß welch Schindluder man damit so treiben kann. :(
Wie seht ihr das?
Findet ihr das gehört zu unserer iGeneration einfach dazu oder seid ihr ebenfalls eher hauptberufliche Bedenkenträger?

DerBademeister
17.11.2010, 19:37
Ich habe vorher noch den alten Perso beantragt. Neben den massiven datenschutzrechtlichen Bedenken gibt es auch ein sehr simples Argument dafür: Der neue Ausweis kostet fast das Vierfache - ein Arbeitsbeschaffungsprogramm für die Bundesdruckerei ist das, sonst nix. Frau Merkel bei ihrem 250.000 Euro Gehalt ist das vielleicht nicht ganz klar, aber als Student kann ich mir die 60 DM (ich schreibe das bewusst in DM, da der Euro das Preisgefühl dimmt) für einen doch eigentlich simplen Identifizierungs-wisch nicht so einfach aus den Rippen schneiden wie sie - und da bin ich sicher nicht der Einzige.

Der Schutz der eigenen Daten wird übrigens in 30 Jahren noch ein weit wichtigeres Thema sein als es Heute schon ist, wo 95 % der Menschen sich keinerlei Gedanken darüber machen welche detaillierten digitalen Spuren sie tagtäglich hinterlassen. Man sollte sich sowohl beim Staat als auch bei der Privatwirtschaft sehr gut überlegen, welche Daten man von sich preisgeben will. Für mich gilt das Prinzip "less is more". Da die Datensammelwut immer mehr zunimmt, sollte man sich zumindest dort entziehen wo diese noch nicht zwangsweise geschieht.

Was den "bürokratischen Apparat" angeht so ist er zumindest in seiner derzeitigen Organisation schlichtweg nicht in der Lage, komplexe IT-Projekte kompetent umzusetzen. Die Beispiele multimillionenteurer Flops (Elster, Elena, Toll Collect, Bundeswehr-IT etc.) sind so zahlreich wie eindeutig.