PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Unstoppable - Außer Kontrolle



DerBademeister
13.11.2010, 18:47
Unstoppable - Außer Kontrolle
(Unstoppable)

USA 2010
Regie: Tony Scott
Mit: Denzel Washington, Chris Pine, Rosario Dawson

http://img560.imageshack.us/img560/2444/unstoppableausserkontro.jpg

Kinostart:
11.11.2010

Trailer:

http://www.youtube.com/watch?v=vjdTTZ9XPo8

Inhalt:

In "Unstopabble" versucht eine Bahngesellschaft mit allen Mitteln, einen unbemannten, etwa 800 Meter langen Zug zu stoppen, der genug entflammbare Flüssigkeiten und Giftgas geladen hat, um eine in der Nähe gelegene Stadt vollständig auszulöschen. Ein erfahrener Ingenieur (Washington) und ein Schaffner (Chris Pine) reißen die Verantwortung an sich.Quelle: Filmstarts.de (http://www.filmstarts.de/kritiken/101510-Unstoppable.html)

Meinung:
Tony Scott und sein Lieblingsschauspieler Denzel Washington (die beiden haben nun ihren fünften Film miteinander gedreht) scheinen eine Vorliebe für's Bahnfahren entwickelt zu haben - nach dem Pelham-Remake vor einem Jahr ist dies bereits ihr zweiter Film über der Deutschen liebstes Ärgernis: Die Eisenbahn. Anders als "The taking of Pelham 123" ist "Unstoppable" aber ein waschechter Actionthriller. Der Plot ist schnell erzählt und beruht auf einer der beliebten "wahren Begebenheiten", welche für den Film natürlich deutlich "aufgebohrt" wurde mit Dramatik. Während nämlich bei der wahren Begebenheit ein führerloser Güterzug brav bis zum Endbahnhof weitertuckerte, haben wir es hier mit einem kilometerlangen Todeszug zu tun der durch die amerikanische Ostküste donnert und droht, eine unschuldige amerikanische Großstadt auszulöschen. Angesichts der Todesopfer die ein entgleister und ebenfalls mit Chemikalien beladener Güterzug jüngst in Italien forderte, ist die Geschichte allerdings gar nicht so weit hergeholt wie man auf den ersten Blick glauben mag.

Wie so viele Filme des Katastrophengenres ist allerdings auch "Unstoppable" ein Action-Vehikel für dessen Genuss es eine gute Prise "suspension of disbelief" braucht. Dies ist kein Film für nitpicker die nicht großzügig über gewisse Logiklöcher hinwegsehen können. "Unstoppable" bricht dabei niemals mit den Konventionen des Genres und lässt auch kein Klischee aus, dass wir nicht bereits in ähnlichen Reißern schon hundert Mal gesehen haben. Der alte Lokführer der sich heldenhaft opfert. Die raffgierige Konzernleitung der Menschenleben völlig egal sind, vertreten von einem schmierigen gegelten, fetten Anzugträger. Der arrogante Jungspund - Chris Pine spielt hier dieselbe Rolle wie in "Star Trek" - der immer wieder mit dem älteren, weiseren Veteran (Denzel Washington) zusammengerät. Die Ehefrau die von ihrem Mann nichts mehr wissen will, bis er im Führerstand zum Helden des Tages wird.

Diese Kritikpunkte sind berechtigt, aber letztlich nicht unerwartet für einen Actionfilm dieser Machart. Der Kampf gegen die Uhr im Film soll letztlich nur für Eines sorgen - das Blicken auf die eigene Uhr im Kino vergessen machen. Und diese Voraussetzung erfüllt "Unstoppable" in 90 Minuten mit Bravour. Der Streifen nimmt gleich dem Todes-zug stetig Tempo auf, die Bässe wummern (dies ist ein Film der für die große Leinwand und eine gute Soundanlage gemacht wurde), die Reifen quietschen, Autos fliegen in die Luft und Hubschrauber verfolgen das Geschehen wie surrende Fliegen.

Chris Pine und Denzel Washington können überzeugen als Paar wider Willen das unfreiwillig zum Helden wird, Rosario Dawson spielt eine ihrer typischen routinierten Nebenrollen. Ich habe mich in eineinhalb Stunden kein einziges Mal gelangweilt, und damit hat "Unstoppable" seinen Job auch schon erfüllt.

Fazit:
Wer Filme des Action- und Katastrophenfilm-Genres mag und einfach mal eineinhalb Stunden sein Gehirn abschalten will, sollte eine Fahrkarte für "Unstoppable" lösen.

Bewertung:
7 von 10

cornholio1980
15.11.2010, 22:26
Kann dir in allen Belangen nur zustimmen. Nach dem misslungenen "Deja vu" und dem enttäuschenden "Pelham 123" hat mich "Unstoppable" sogar ein bisschen positiv überrascht. Ja, schön langsam wünschte ich mir doch mal, Tony Scott würde was anderes versuchen, statt andauernd den selben Film abzuliefern. Vor allem die Parallelen zu Pelham drängen sich auf. Nicht nur wegen des Zuges und weil Denzel Washington mitspielt, sondern weil er vor allem fast die selbe Rolle wieder spielt: Den Normalo, der unverhofft zum Helden werden muss, um die Kohlen aus dem Feuer zu holen und Menschenleben zu retten. Chris Pine hat aus meiner Sicht die Chance, zu zeigen dass er mehr kann als eine annehmbare James T. Kirk-Kopie abzuliefern, mit diesem Film zumindest mal vertan. Dafür darf die immer verlässliche Rosario Dawson in einer Nebenrolle glänzen. Der Film ist sehr vorhersehbar, und wem Tony Scott's Wackelkamera-Stil nicht gefällt, wird mit ihm wohl nicht viel anfangen können, aber das Tempo ist so flott wie der im Zentrum stehende Zug, und die Handlung durchaus packend in Szene gesetzt. "Unstoppable" ist Kino-Fast Food für zwischendurch. Nicht unbedingt gehaltvoll und so schnell vergessen wie konsumiert, aber ein Film, der voll und ganz seinen Zweck erfüllt: Er unterhält.
Der Wertung von 7/10 schließe ich mich an :)