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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Source Code (2011)



Paramerican
13.03.2011, 06:07
"Source Code"
Darsteller: Jake Gyllenhaal, Vera Farmiga, Michelle Monaghan
dt. Kinostart: 5. Mai 2011

Worum geht's?:
Colter Stevens (Jake Gyllenhaal) ist Bestandteil eines Regierungs-Prgramms(?) in dem er durch eine Maschine die letzten 8 Minuten eines Menschen durchleben kann. Laut Trailer kommt aber die Vermutung auf, dass er nciht nur die letzten 8 Minuten durchleben, sondern tatsächlich auch durch die Zeit reist und das Schicksal verändern kann.

Sieht nach'm netten Zeitreise-Thriller ala "Deja Vu" und "Retroactive" mit einer Spur von "Twelve Monkeys" aus.

Trailer:

http://www.youtube.com/watch?v=EyIqJNU4YRE

http://www.filmering.at/images/stories/gallery2/sourcecode/SourceCode-Poster01.jpg

Dr.BrainFister
13.03.2011, 16:07
Sieht so aus als ob ScienceFiction-Fans in den nächsten Monaten einiges geboten bekommen: Adjustment Bureau, Battle LA, Rise of the Apes, The Darkest Hour, Now, The Thing (Prequel), Apollo 18, The Day, Never let me go... und nun auch noch Source Code! :smile: Erstaunlicherweise machen all diese Filme sogar einen recht vielversprechenden Eindruck und wirken nicht nur wie hohle Krachbummspektakel. Vieles davon erinnert mich eher an die hintersinnige ScienceFiction der 1970er Jahre.

Ich bin jedenfalls schon gespannt auf "Source Code". Multitalent Jake Gyllenhaal hat seinen Job bisher immer sehr solide gemacht und brachte sogar einen Stinker wie "Prince of Persia" auf ein einigermaßen erträgliches Niveau. Als Protagonist in einem SF-Thriller über Zeitreisen kann ich ihn mir bestens vorstellen. Das ist für den "Donnie Darko"-Star ja sowas wie ein Ausflug zurück zu seinen filmischen Wurzeln... :hmm:

cornholio1980
28.03.2011, 23:27
Source Code

USA 2011
Regie: Duncan Jones
Mit: Jake Gyllenhaal, Michelle Monaghan (:alien_love: ), Vera Farmiga, Jeffrey Wright u.a.

Kinostart: 02.06.2011


http://i164.photobucket.com/albums/u32/SFCKino/SourceCode.jpg



Inhalt
Völlig desorientiert erwacht der Soldat Colter Stevens in einem Zug - ihm gegenüber sitzt eine hübsche junge Frau, die ihn mit "Sean" anspricht. Er hat keine Ahnung, was vor sich geht, und wie er dort hingelangt ist. Im Fenster erkennt er plötzlich die Reflexion eines Anderen - was geht hier vor? Noch ehe er sich das auch nur ansatzweise erklären kann, erfasst ihn auch schon eine Explosion - und er kommt so wie die meisten Insassen ums Leben. Daraufhin erwacht er in einer seltsamen Kapsel, an einen Stuhl gefesselt, und eine vorgesetzte Offizierin namens Goodwin bittet ihn um Informationen rund um den Zug. Wo war die Bombe? Wer hat sie platziert? Von ihr erfährt er dann auch, was es mit dem Zeitsprung auf sich hat: Das amerikanische Militär hat ein Gerät entwickelt, mit dem man das Bewusstsein einer Person in die letzten 8 Minuten des Lebens eines anderen transferieren kann. Der Zug wurde Opfer eines Anschlags - der erste von einer Reihe. Stevens soll ihnen wichtige Informationen liefern, um die Hintermänner ausfindig machen und stellen zu können, ehe sie einen angedrohten, deutlich verheerenden Anschlag in Chicago in die Tat umsetzen können. Doch die Zukunft zu beeinflussen ist Stevens zu wenig - er möchte auch die Vergangenheit verändern…

Heute in der PV gesehen - extra einen Urlaubstag für ihn genommen, und er war's (Gott sei Dank :hmm: ) auch Wert. Zwar nicht mehr ganz so genial wie sein Erstling, offenbart sich Duncan Jones nichtsdestotrotz auch mit "Source Code" wieder einmal als Genre-Talent, dass man unbedingt im Auge behalten sollte. Im Gegensatz zu vielen anderen gefeierten Erstlings-Regisseuren (*hust* Richard Kelley *hust*) gelingt es ihm durchaus, an das Versprechen aus "Moon" anzuknüpfen, ohne dessen Qualität ganz zu erreichen. Trotzdem wieder ein toller Film, teils durchaus originell, von ihm wirklich sehr gut inszeniert (deutlich verspielter als "Moon" zuletzt - gab einige wirklich beeindruckende Einstellungen) und sogar mit zwei Easter Eggs für Gernefans ;) (na ja, zumindest hab ich zwei entdeckt. Eins bezieht sich auf sein Erstlingswerk, das andere... ne, da müsste ich schon zu viel verraten ;) ).

Auch wenn es auf den ersten Blick wie ein ganz anderer Film klingt, und natürlich um einiges actionreicher, spannender, temporeicher und vor allem "größer" ist als "Moon", finden sich in "Source Code" dennoch auch einige - vor allem thematische - Ähnlichkeiten. Näher möchte ich darauf aber aus Spoilergründen nicht eingehen. Jedenfalls war die Story sehr wendungsreich - wobei es auch diesmal dem geschulten Genre-Auge möglich sein sollte, beide großen Twists (nämlich was genau es mit dem Experiment auf sich hat, bzw. wer der Bombenleger ist) erahnen zu können. Während es mich beim Bombenleger etwas geschmerzt hat, da cih es einfach soooo offensichtlich fand, dass ich gefragt habe, warum Jake Gyllenhaal's Figur es denn partout nicht verdächtig vorkommt, ist ersteres eine ähnliche Wendung wie bei "Moon", die auch wieder ca. zur Mitte des Films präsentiert wird.

Hier geht es weniger darum, dem Zuschauer ein :wtf: zu entlocken (ich liebe diesen Smiley :D) und ihm eins über die Rübe zu ziehen, als der Geshichte erst ihre Tragik zu verleihen. So gesehen ist es hier auch schnurzpiepegal ob man es sich so wie meiner einer schon recht früh denken kann, da der Hauptsinn und - zweck dieser Wendung nicht ist, uns auf Teufel komm raus zu überraschen, sondern es einem "höheren Zweck" dient. Das Ende wird dann vermutlich nicht allen gefallen. Auch hier finde ich durchaus Parallelen zu "Moon", was die Selbstbestimmung betrifft, und das eigene Schicksal auch in die eigene Hand zu nehmen. Ich fand das Ende jedenfalls toll.

"Source Code" wirkt wie eine Mischung verschiedenster Einflüsse, bereitet diese aber dennoch frisch auf, so dass er nie wie eine billige Kopie von etwas wirkt, sondern tatsächlich - vor allem innerhalb des Genres - zu den originelleren Einträgen der letzten Jahre zu zählen ist. Man kann nur hoffen, dass die Zuschauer auf diesen Zug aufspringen (pun intended :D), dem Film einen großen Erfolg bescheren und uns Duncan Jones somit noch lange erhalten bleiben wird! :)
8-9/10

Das vollständige Review folgt pünktlich zum deutschen Kinostart! :)

Links:
Offizielle Homepage (http://www.sourcecode.kinowelt.de/)
Trailer (http://www.youtube.com/watch?v=H2UarLlaW7E/)
IMDB (http://www.imdb.com/title/tt0945513/)

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Last_Gunslinger
13.06.2011, 01:56
Warum konnten sie nicht bei dem kiss/freeze frame aufhören? Bis dahin war es ein sehr brauchbarer Film, alles was danach kam nur noch ärgerlich.

Dr.BrainFister
13.06.2011, 15:25
Warum konnten sie nicht bei dem kiss/freeze frame aufhören? Bis dahin war es ein sehr brauchbarer Film, alles was danach kam nur noch ärgerlich.
Was war denn so ärgerlich an den Szenen, die danach kamen? Mich hat daran eigentlich nix gestört. OK, die Auflösung des Bombenlegers war etwas zu offensichtlich und das Ende vielleicht zu sehr auf "Happy End" getrimmt (wobei es ja auch durchaus eine tragische Seite hat), aber das hat den Film für mich nicht kaputt gemacht.


Bei fictionBOX läuft übrigens ein "Source Code"-Gewinnspiel:

http://www.fictionbox.de/images/stories/Gewinnspiele/sourcecode_gewinnspiel.jpg (http://www.fictionbox.de/index.php/content/view/10555/88889124/)

Gewinnen kann man ein "Source Code"-Fanpaket, bestehend aus jeweils einem Kinoticket, Poster und Projektionsuhr. Einsendeschluss ist schon in wenigen Tagen am 17 Juni.

Last_Gunslinger
13.06.2011, 16:22
Erstens hat es den tragischen Unterton total verwässert. Die Unausweichlichkeit des Schicksals der Passagiere, war für mich der springende Punkte, der die ganze total konstruiert wirkende Story halbwegs gerettet hat.
Außerdem wirkte alles was nach der Szene kam für mich total aufgesetzt, als wäre das Ende beim Testpublikum durchgefallen und dann hätte man noch panisch versucht da Ruder rumzureißen.

Am nervigstens am ganzen Film, unabhängig davon wo man das Ende setzt, ist für mich, daß der erste Anschlag überhaupt keinen Sinn hat.
Klar muß man bei solchen Filmen einiges als gegeben hinnehmen, aber das war für mich schlecht verdaulich.

Thandor
25.09.2011, 10:58
Habe den Film gestern mit Freunden geschaut und ich schließe mich da absolut Last_Gunslinger an. Hätte man bei der Kiss/Freeze Szene aufgehört, wäre es perfekt gewesen. Aber so wars... weiß nicht. Hätte es einfach nicht gebraucht.
Von daher nur 6,5/10 von mir.

Thandor
27.09.2011, 15:22
Nochmal cornys Review gelesen und mal eine Frage zu den Easter Eggs. ;)

Auf "Moon" bezogen - ich hab den Film leider bisher nur einmal zur Hälfte gesehen, wird aber noch nachgeholt ;) - müsste es der "Klingelton" sein, oder?
Aber was ist das andere? Die Tatsache dass Jakes Vater (also der Vater von dem Militärtypen) die Stimme von Scott Bakula (Zurück in die Vergangenheit) ist? Was sagte der eigentlich nochmal in der deutschen Szene? Ich bin mir jedenfalls extrem sicher dass er als erste Reaktion am Telefon im O-Ton "Oh Boy" gesagt hat :D :D

DerBademeister
14.10.2011, 01:19
Erstens hat es den tragischen Unterton total verwässert. Die Unausweichlichkeit des Schicksals der Passagiere, war für mich der springende Punkte, der die ganze total konstruiert wirkende Story halbwegs gerettet hat.
Außerdem wirkte alles was nach der Szene kam für mich total aufgesetzt, als wäre das Ende beim Testpublikum durchgefallen und dann hätte man noch panisch versucht da Ruder rumzureißen.

Here be spoilers!

Vielleicht hast Du das Ende falsch verstanden? Dieses ist die einzige Quantenrealität in der Colter (Jake Gyllenhall) überlebt und die Einzige in der er durch das MacGuffin (den Sourcecode Device welcher das Wechseln in oder Erschaffen einer anderen Quantenrealität erlaubt) nicht wieder in seine ursprüngliche Quantenrealität zurückgeholt wird. In allen Anderen wird er getötet - durch die Bombenexplosion, durch den Zug welcher ihn überfährt, durch den Bomber welcher ihn mit der Schusswaffe tödlich verwundet.

Viele Zuschauer haben anscheinend auch nicht verstanden dass die Captain Goodwin (Vera Farmiga) welche am Ende von Colter eine Textmitteilung bekommt nicht diejenige aus seiner ursprünglichen Quantenrealität ist, sondern aus seiner letzten Quantenrealität in der er im Körper von Sean Fentress weiterlebt. Sie hat keine Kenntnisse von den Vorkomnissen in der ursprünglichen Quantenrealität - die hat nur Colter.

Diese Thematik von Paralleluniversen/Zeitreisen ist nicht gerade neu in der Science Fiction, in einem zukünftigen technisch fortgeschrittenen Universum wie Star Trek fällt es uns natürlich leichter die Existenz eines macguffin wie der sourcecode Maschine zu schlucken als in einem Film welcher in der Jetzt-Zeit spielt. Das war auch eines der Probleme beim verwandten Tony Scott-Thriler "Deja vu".

Der Begriff "source code" ist eben auch irreführend, wird dadurch doch nicht nur in Colter, sondern auch im Zuschauer die Vorstellung verankert dass wir es lediglich mit einer Computersimulation zu tun haben in der es vollkommen egal ist ob bei jedem Durchgang alle Passagiere sterben. Von Seiten Dr. Rutledges macht es absolut Sinn Colter diese Lüge aufzutischen, da es ihm völlig egal sein kann wie viele Menschen in dem Paralleluniversum sterben - er braucht Colter um die Atombombenexplosion in Chicago zu verhindern, einen Colter der Zeit damit verschwendet die Passagiere oder auch nur Christina (Michelle Monaghan) zu retten, das kann er nicht gebrauchen.

In der ursprünglichen Quantenrealität sind die Bahnpassagiere immer noch tot, nur Chicago konnte gerettet werden. In einer der anderen Quantenrealitäten (dort wo Colter vom Zug überfahren wird) lebt Christina weiter aber alle Menschen im Zug und in Chicago sterben. In den restlichen Quantenrealitäten sterben alle im Zug und in Chicago. Nur in der finalen Quantenrealität überleben sowohl die Fahrgäste als auch die Leute in Chicago.

Ein Happy End ist es somit nur für Colter und die Christina in dieser Quantenrealität. Alle Anderen enden "tragisch".

Was Deinen zweiten Kritikpunkt angeht:

Am nervigstens am ganzen Film, unabhängig davon wo man das Ende setzt, ist für mich, daß der erste Anschlag überhaupt keinen Sinn hat.
Klar muß man bei solchen Filmen einiges als gegeben hinnehmen, aber das war für mich schlecht verdaulich

Das macht für mich durchaus Sinn. Anders Breivik, um ein RL Beispiel zu nehmen, zündete mehrere Bomben im Osloer Regierungsviertel bevor er seinen eigentlichen Terroranschlag auf der Insel startete. Warum? Weil Behörden und Polizei dadurch abgelenkt wurden und ihre Kräfte dort konzentriert wurden. Auch im Film wählt der Attentäter zuerst ein kleineres Ziel um für Ablenkung zu sorgen um ungehindert seinen Hauptplan zu verwirklichen.

Nebenbei dient der Zuganschlag für ihn auch dazu sich seiner Identität zu entledigen (deshalb lässt er seine Brieftasche zurück) um nach dem Anschlag ein Leben unter neuer Identität führen zu können.

Das einzige Defizit dieses Bombenplots ist dass wir nicht erfahren wieso die Behörden in der ursprünglichen Quantenrealität (wo der Anschlag auf den Zug schon stattgefunden hat) bereits wissen dass ein noch größerer Anschlag bevorsteht. Durch Colter hätten sie es erst bei dem Durchlauf erfahren können wo er am Ende angeschossen wird und den Atompilz sieht.

Es ist allerdings durchaus möglich dass hier "off screen" die Behörden auf anderem Wege zu dieser Erkenntnis gelangt sind und deshalb die Evakuierung von Chicago einleiten. Also kein prinzipieller Logikfehler - es wird nur einfach nicht erklärt.

Dem letzten Kritikpunkt stimme ich zu - das Aufspüren des Attentäters ist ziemlich vorhersehbar. Vielleicht ist das auch der politischen Korrektheit Hollywoods geschuldet, aber ich habe es nun schon einige Male gesehen dass der domestic terrorist - also der weiße, amerikanische Terrorist - dem bösen, bärtigen Muslim vorgezogen wird und Letzterer lediglich als ziemlich durchsichtiger red herring (http://de.wikipedia.org/wiki/Red_Herring_%28Redewendung%29) platziert wird (hier in Form eines arabisch aussehenden Geschäftsmannes der von Colter in die Bahnhofsstation verfolgt wird).

Fazit und Spoilerende:

Diesen kleineren Schwächen ungeachtet hat mich Source Code gut unterhalten - 90 Minuten sind genau das richtige Format um die Wiederholungen nicht eintönig werden zu lassen. Der Spannungsbogen wird von der ersten Minute an bis fast zum Ende hin durchgehalten. Die schmissige Musik erzeugt gleich von Anfang an ein Gefühl des Zeitdrucks. Alle Darsteller machen einen soliden Job, wie man es von Profis wie Gyllenhall und Farmiga natürlich auch nicht anders gewöhnt ist. Michelle Monaghan gibt mal wieder, wie in jedem anderen Film in dem ich sie gesehen habe, den süßen Sidekick.

Alles in Allem eine fast Runde Sache - 7,5 von 10 Schrödinger's Katzen.

cornholio1980
14.10.2011, 22:22
Nochmal cornys Review gelesen und mal eine Frage zu den Easter Eggs. ;)Sorry, bin erst durch Bade's Posting wieder auf diesen Beitrag aufmerksam geworden. Dass du was neues dazu gepostet hattest, hab ich damals wohl übersehen. Aber ja, du hast genau die beiden erkannt, die ich auch gemeint habe ;).


[B]
Here be spoilers!Wow, endlich mal einer, der den Film verstanden hat :D. Scherz beiseite (ich will ja niemanden beleidigen oder gar die "Dir hat der Film nur deshalb nicht gefallen weil du ihn nicht kapiert hast"-Karte zuücken): Bis auf die viel zu niedrige Wertung ;) kann ich dir nur absolut und vollinhaltlich zustimmen!

DerBademeister
14.10.2011, 22:30
Gegen "Primer (http://www.spacepub.net/board-kino-kinofilme-dvd-blu-ray-20/primer-intelligenter-zeitreisefilm-der-die-gehirnwindungen-anregt-14192/)" ist der Film geradezu Schongang für die Gehirnwindungen.

Den Abzug der eine 8 oder mehr verhindert hat begründe ich mit der vorhersehbaren Auflösung des Attentäters - dies ist immerhin eines der zentralen Spannungsmomente des Filmes. Hier hätte man relativ leicht einen weniger verdächtigen Charakter präsentieren oder sogar ein echtes M. Night Shymalan Ende (beispielsweise mit Christina als Attentäterin) abziehen können.

Source Code ist somit ein guter Film (v.A. verglichen mit artverwandten neueren Scifi-Actionern wie "Deja vu" oder "Adjustment bureau"), aber kein Meisterwerk wie "Twelve Monkeys" oder "Memento".

Last_Gunslinger
15.10.2011, 09:08
Vielleicht hast Du das Ende falsch verstanden? Dieses ist die einzige Quantenrealität in der Colter (Jake Gyllenhall) überlebt und die Einzige in der er durch das MacGuffin (den Sourcecode Device welcher das Wechseln in oder Erschaffen einer anderen Quantenrealität erlaubt) nicht wieder in seine ursprüngliche Quantenrealität zurückgeholt wird. In allen Anderen wird er getötet - durch die Bombenexplosion, durch den Zug welcher ihn überfährt, durch den Bomber welcher ihn mit der Schusswaffe tödlich verwundet.

In der ursprünglichen Quantenrealität sind die Bahnpassagiere immer noch tot, nur Chicago konnte gerettet werden. In einer der anderen Quantenrealitäten (dort wo Colter vom Zug überfahren wird) lebt Christina weiter aber alle Menschen im Zug und in Chicago sterben. In den restlichen Quantenrealitäten sterben alle im Zug und in Chicago. Nur in der finalen Quantenrealität überleben sowohl die Fahrgäste als auch die Leute in Chicago.

Ein Happy End ist es somit nur für Colter und die Christina in dieser Quantenrealität. Alle Anderen enden "tragisch".


Habe ich so weit schon verstanden, für mich hat der Film trotzdem am besten funktioniert, als man noch dachte das es nur eine Simualtion/Replay wären. Da konnte Gyllenhall sich noch zu sehr bemühen, sich noch so stark verlieben, die Fahrgäste waren dem Tode geweiht bzw genaue gesagt schon tot. Mit den Paralleluniversen funktioniert das ganze für mich einfach nicht so gut. Ich denke am Ende doch nicht, Oh diese armen Leute, in den 20 anderen gezeigten Realitäten sind sie verbrannt. Für mich sticht da die letzte Realität hervor und da bekommt der Held das Mädel und alle überleben. Wie revulotionär.
Aber gut, ich sehe ein das man hier anderen Meinung seien kann. Was ich nicht nachvollziehen kann ist:


Was Deinen zweiten Kritikpunkt angeht:
Am nervigstens am ganzen Film, unabhängig davon wo man das Ende setzt, ist für mich, daß der erste Anschlag überhaupt keinen Sinn hat.
Klar muß man bei solchen Filmen einiges als gegeben hinnehmen, aber das war für mich schlecht verdaulich
Das macht für mich durchaus Sinn. Anders Breivik, um ein RL Beispiel zu nehmen, zündete mehrere Bomben im Osloer Regierungsviertel bevor er seinen eigentlichen Terroranschlag auf der Insel startete. Warum? Weil Behörden und Polizei dadurch abgelenkt wurden und ihre Kräfte dort konzentriert wurden. Auch im Film wählt der Attentäter zuerst ein kleineres Ziel um für Ablenkung zu sorgen um ungehindert seinen Hauptplan zu verwirklichen.

Nebenbei dient der Zuganschlag für ihn auch dazu sich seiner Identität zu entledigen (deshalb lässt er seine Brieftasche zurück) um nach dem Anschlag ein Leben unter neuer Identität führen zu können.

In deinem Beispiel macht da bestimmt Sinn um Einsatzkräfte zubinden oder Chaos und Ablenkung zu schaffen, aber wenn ich nur eine Bombe zünden will, brauche ich beides doch nicht. Er begibt sich doch nur in die Gefahr auf sich aufmerksam zu machen, was ihm ja dann auch letztlich gelingt...
Und wenn es nur um seine Identität geht, fragt man sich doch, ob es da nicht einfachere Wege gibt, oder? Noch dazu ob es überhaupt notwendig ist. Erstens dürften sich die Ermittlungsarbeiten in einer Großstadt nach einer dreckigen A-Bombe reichlich schwierig gestallten und zweitens Wenn ich ein Attentat plane, das die Weltordnung stürzen und eine Revulotion einleiten soll.
War doch irgendwie so was oder? Habe das gar nicht mehr so genau vor Augen.
Für mich blieb untern Strich nur ein reichlich konstruierter Film mit weichgespühltem Ende.

DerBademeister
18.10.2011, 18:24
Der Bombenplot wirkt konstruiert angesichts der Informationen die uns vorliegen - wir wissen ja nicht was hinter den Kulissen vorgeht und erfahren auch nichts weiter über das Leben des Attentäters und seinen Hintergrund. Dass ein "normaler" Amerikaner eine Atombombe in die Hand kriegt ist wohl auch eher unwahrscheinlich - sonst wäre das wohl bin Laden und anderen mit vielen Millionen Spendengeldern und tausenden Mitgliedern ausgerüsteten Terrorgruppen auch schon gelungen.

Natürlich wirkt eine Atombombe immer etwas dramatischer als ein popeliger konventioneller Bombenanschlag wie damals in Oklahoma. Hier orientiert man sich eindeutig am pushenden Stil von Serien wie 24 um das Ganze weiter zu dramatisieren.

Falcon
01.02.2012, 23:54
Hab's damals nicht ins Kino geschafft, den Film aber nun auf blu-ray nachgeholt.
Fazit: guter, sehenswerter Film, aber der ganz große Wurf ist es dann (leider) doch nicht. Hatte mir eigentlich etwas mehr erhofft.


wobei es auch diesmal dem geschulten Genre-Auge möglich sein sollte, beide großen Twists (nämlich was genau es mit dem Experiment auf sich hat, bzw. wer der Bombenleger ist) erahnen zu können.

Jepp, beides war wenig überraschend. Insbesondere beim Attentäter hätte man sich etwas mehr "Mühe" geben können und eine überraschendere Lösung präsentieren können.