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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Dune (Remake)



Dr.BrainFister
25.03.2011, 01:55
Das Remake zu "Dune" ist scheinbar erstmal Schnee bzw. Sand von gestern:


"Dune": Das Remake wird gestoppt

Schon seit knapp drei Jahren wird an einer neuen filmischen Umsetzung zu Frank Herberts "Dune - Der Wüstenplanet" gearbeitet. Nachdem es bereits zu einem Regisseurwechsel kam und Peter Berg schließlich Pierre Morel diesen Job überließ, begann man erneut mit der Überarbeitung des Drehbuchs. Wie nun bekannt geworden ist, liefen diese Arbeiten nicht wie erhofft, sodass Paramount Pictures darauf verzichtete, sich die Rechte an dem Stoff weiter zu sichern...

Weiterlesen: fictionBOX.de | SciFi, Fantasy & Mystery - "Dune": Das Remake wird gestoppt (http://www.fictionbox.de/index.php/content/view/10395/2/)

Irgendwie schade, dass das Projekt nun gestoppt wurde. Es scheint zwar noch nicht ganz tot zu sein, aber es wird sicherlich schwierig, für eine so kostenintensive Produktion neue Investoren zu finden. Ein "Dune"-Remake hätte durchaus eine spannende Sache werden können, vor allem wenn es wie z.B. "Herr der Ringe" als Trilogie ins Kino gekommen wäre.

David Lynchs Adaption konnte damals ja leider nicht so umgesetzt werden wie er es sich eigentlich vorgestellt hat. Ein neuer Anlauf ist also legitim. Andererseits bin ich mir nicht sicher, ob "Taken"-Regisseur Pierre Morel wirklich der Richtige für dieses Großprojekt wäre. Peter Berg fand ich da schon passender und vielversprechender. Aber nun heißt es sowieso erstmal abwarten und Spice schnüffeln. :wink: Ich drücke "Dune" die Daumen, dass es vielleicht doch noch eine Chance für eine umfassende Leinwand-Adaption bekommt.

Zero_sgp
25.03.2011, 09:20
Mein Favorit wäre immer noch Peter Jackson. Er hat zumindest die Erfahrung dank HDR mit solch einer Masse an Geschichte. Ich bin mir nicht sicher, ob sie nicht eher mit der Vorgeschichte (Legends of Dune) beginnen sollten als mit dem Hauptbuch selbst. Als absoluter Fan der Bücher (wirklich alle gelesen) hoffe ich jedenfalls sehr, dass in meiner Lebensspanne zumindest eine vernünftige Version des Stoffes in den Kinos erscheint.

Dr.BrainFister
25.03.2011, 10:28
Mein Favorit wäre immer noch Peter Jackson. Er hat zumindest die Erfahrung dank HDR mit solch einer Masse an Geschichte. Ich bin mir nicht sicher, ob sie nicht eher mit der Vorgeschichte (Legends of Dune) beginnen sollten als mit dem Hauptbuch selbst. Als absoluter Fan der Bücher (wirklich alle gelesen) hoffe ich jedenfalls sehr, dass in meiner Lebensspanne zumindest eine vernünftige Version des Stoffes in den Kinos erscheint.
Ja, Peter Jackson wäre natürlich auch einer meiner Favoriten. Aber der Mann kann nicht jedes große Epos übernehmen und erstmal ist er sowieso für die nächsten Jahre mit dem "Hobbit" ausgelastet. Die "Dune"-Rechteinhaber wollen sicherlich nicht so lange warten. Interessant wäre auch ein Newcomer wie Duncan Jones. Wenn "Source Code" ordentlich läuft, steigen in Hollywood vielleicht seine Chancen auf größere Projekte.

tubbacco
26.03.2011, 00:38
Ist vielleicht auch ganz gut so, denn fast alles was man bisher zu dem Projekt gehört hat klang für mich wenig überzeugend (Actionfilm und so.) Jetzt muss nur noch das Gerücht dass Scott Derrickson Dan Simmons Hyperion Cantos vergewaltigen will in Luft auflösen und ich wäre zufrieden.

cornholio1980
26.03.2011, 13:03
Jetzt muss nur noch das Gerücht dass Scott Derrickson Dan Simmons Hyperion Cantos vergewaltigen will in Luft auflösen und ich wäre zufrieden.Emmerichs Foundation-Film nicht zu vergessen!

DerBademeister
28.03.2011, 12:24
Sind wir mal ehrlich: Die meisten epischen Scifi-Stoffe quälen sich doch durch diese sogenannten development hell-Phasen. Wie oft sollten Dune, Foundation, Hyperion, Ender's Game und andere Klassiker der epischen Scifi-Literatur schon verfilmt werden?

Epische Science Fiction hat ein sehr einfaches Problem: Sie ist in guter Produktionsqualität - wenn man nicht so einen Trash wie die Dune-Miniserie des Scifi-Channels erhalten will - nur mit sehr hohen Budgets zu haben, jenseits der 100 Millionen. Hohe SFX-Kosten, viele Handlungsorte und große Darstellerensembles machen das nötig. Anders als bei anderen Blockbustern dieser Budgetkategorie wie Harry Potter, Transformers und Co. ist ein großer return of investment dabei aber alles Andere als ausgemacht. Es ist eben nicht sicher dass Dune 800 Mio wieder einspielt, und dann bleibt das Studio auf großen Verlusten sitzen. Da die Studios mitlerweile von BWL-Fritzen und Fondsmanagern regiert werden (anders als in früheren Zeiten wo mächtige Studiobosse ihre Familienunternehmen führten), ist ein sicherer ROI das wichtigste Kriterium beim greenlighting so eines Projekts (man verzeihe mir die Anglizismen).

Diese literarischen Vorlagen sind eben nicht für ein Massenpublikum ausgelegt. Für die Intelligenz und Auffassungsgabe des durchschnittlichen Fluch der Karibik-Zuschauers sind Asimov, Herbert oder Simmons mehrere Level zu anspruchsvoll. Das lässt sich nur durch ein erhebliches "dumbing down" der Vorlagen umgehen, was widerrum die eingeschworenen Fans dieser Werke vergrätzt.

Spontan fällt mir in jüngerer Vergangenheit in der Tat nur Peter Jackson ein, der es geschafft hat ein sehr komplexes Buch einigermaßen werkgetreu zu verfilmen und sowohl den durchschnittlichen und HDR-unbedarften Kinogänger wie auch die Fans weitgehend zufrieden zu stellen. Wenn man sich die Produktionsgeschichte von HDR ansieht darf man das wohl als sehr glücklichen und sehr unwahrscheinlichen Zufall bezeichnen, wo genau im richtigen Zeitpunkt sich die richtigen Personen zusammenfanden und einem praktisch unbekannten und in Großprojekten völlig unerfahrenen Regisseur ein hohes Budget in die Hand gedrückt und ihm die Möglichkeit gegeben wurde seine Vision ohne Einmischung der Bosse umzusetzen. Ursprünglich sollte HDR nämlich nicht bei New Line, sondern bei Miramax als zwei zweistündige Filme verfilmt werden. Das wäre dann wirklich nur eine heruntergedimmte Actionversion des Stoffes geworden.

Dune - nicht nur für Arthur C. Clarke das Scifi-Äquivalent von Herr der Ringe - hat etwas Besseres verdient. Bevor wieder so ein halbgarer Acid-Trip wie Lynchs Dune, eine lieblos-billige TV-Miniserie oder ein gehirntoter Actionfilm im Michael Bay-Stil herauskommt, warte ich lieber noch 10 Jahre auf eine würdige Umsetzung des Stoffes.

Es muss doch noch einen Regisseur außer Jackson geben der das hinbekommt. Wie wäre es mit Spielberg oder Nolan?

Zero_sgp
28.03.2011, 20:32
Lieder gibt es hier noch keinen "Danke"-Button... aber Bademeister, für deinen Post gehört dir ein "Danke". Vollkommen deiner Meinung. SciFi hat es einfach am schwersten. Ich kann jetzt zwar nur die Herbert-Bücher heranziehen... aber im Vergleich zu nem Twilight-Buch (hab ich nur reingeschnuppert... war mir zu "l(seicht)" zum lesen)... ein Unterschied wie Tag und Nacht.

Mhh... Nolan... Inception, Batman... und jetzt Dune... wäre sicher machbar :)

cornholio1980
28.03.2011, 21:56
Wir brauchen einen "gefällt mir" - Button. Ich geb dir in allen Punkten recht, Bade!

Captain Garan
06.04.2011, 08:08
Diese literarischen Vorlagen sind eben nicht für ein Massenpublikum ausgelegt. Für die Intelligenz und Auffassungsgabe des durchschnittlichen Fluch der Karibik-Zuschauers sind Asimov, Herbert oder Simmons mehrere Level zu anspruchsvoll.


Jetzt fühl ich mich fast beleidigt. :( Ich liebe Fluch der Karibik ebenso wie Asimovs Werke. Herbert muss ich gestehen fand ich immer, daß er bei den spätern Büchern eindeutig ein wenig zuviel gekifft hatte (der Wurmkaiser von Dune, ja natürlich oO). Simmons verläuft sich etwas sehr in Zeitreisen und Esoterik für meinen Geschmack.

DerBademeister
17.05.2011, 20:54
Jetzt fühl ich mich fast beleidigt. :( Ich liebe Fluch der Karibik ebenso wie Asimovs Werke. Herbert muss ich gestehen fand ich immer, daß er bei den spätern Büchern eindeutig ein wenig zuviel gekifft hatte (der Wurmkaiser von Dune, ja natürlich oO). Simmons verläuft sich etwas sehr in Zeitreisen und Esoterik für meinen Geschmack.

Die vielschichtige Behandlung von Religion ist allerdings gerade eine der Qualitäten von Simmons und Herbert, wenn Du mich fragst. In einem Science Fiction setting ist das wahnsinnig schwer zu bewerkstelligen da Religionen enorm komplexe Systeme sind und es schwer ist zu antizipieren wie diese in einer erheblich fortgeschritteneren zukünftigen Gesellschaft funktionieren. Man kann dabei auch völlig versagen, so wie es beispielsweise Ronald D. Moore bei Battlestar erging, dann nämlich wenn einem diese Komplexität über den Kopf wächst und man ins Fantasygenre abgleitet mit Pseudomystizismus und Esoterik und man immer mehr Logiklücken mit irgendwelchen fantastischen deus ex machinas zu stopfen beginnt.

Es gäbe aber auch "stofflichere" Scifi Vorlagen die man verfilmen könnte, z.B. das schon vielfach angestoßene Ender's Game, Der Splitter im Auge Gottes, Lem's Unbesiegbarer...