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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Keine Kompromisse! Toleranz hat auch ein Ende!



Reiner
21.09.2012, 08:32
"Harry Potter ist Hexenwerk! - Keine Kompromisse! Toleranz hat auch ein Ende!


Salman Rushdie
Keine Kompromisse!


"Als Gandhi und Nehru über die indische Unabhängigkeit nachdachten, bestanden sie darauf, dass Indien ein säkularer Staat sein müsste."

"Wir leben in einer Gesellschaft, deren Plage die Rückkehr der Religionen ist. Nicht nur des Islams. In Amerika sehen Sie die Erstarkung der christlichen Rechten, in Indien eine Erhebung des rechten Hinduismus. Pakistan ist heute ein dunkler Ort."

"Das Gerede von »Verletztsein« ist Quatsch. Keiner hat das Recht, verletzt zu sein. Wäre Verletztsein ein Argument, wäre Harry Potter in Amerika verboten, weil einige Leute finden, dass es Hexerei unterstützt."

"Keine Kompromisse. ... Die Freiheit der Meinungsäußerung gehört dazu, ohne sie verschwinden alle anderen Freiheiten."

Salman Rushdie: Keine Kompromisse! | Kultur | ZEIT ONLINE (http://www.zeit.de/2012/39/Autobiografie-Salman-Rushdie/seite-1)



Der Bürgermeister von Berlin-Neukölln, Heinz Buschkowsky
"Neukölln ist überall"

"Integration und die Bereitschaft dazu sind an erster Stelle eine Bringschuld der Hinzukommenden. Wir sind mit den Regeln, die wir haben, zufrieden. Wer zu uns kommt, muss sie bejahen und sich an der Mehrung des Wohlstands dieser Gesellschaft aktiv beteiligen - ist es nicht das Recht einer jeden Gesellschaft, das zu sagen?"

"Tun wir hier und tun wir dort einen zusätzlichen Geldschein hin, dann regelt sich alles von alleine. Bei der Integrationspolitik halte ich diesen Ansatz nicht nur für schädlich, sondern für tödlich."
Ausländerpolitik: Buschkowsky (http://www.welt.de/politik/deutschland/article109352499/Buschkowsky-Integration-ist-eine-Bringschuld.html)

"Wir müssen dort, wo alle Regeln für einen unverbindlichen Ulk gehalten werden, um den man sich nicht zu kümmern braucht, hin und wieder die Ohren langziehen"
Intergrationsdebatte: Buschkowsky attackiert (http://www.welt.de/politik/deutschland/article109338451/Buschkowsky-attackiert-Wowereit-schreibt-Stuss.html)



--> Das sind Lebenswirklichkeiten, die von vielen Spitzenpolitikern längst nicht mehr wahrgenommen werden, sonst hätte es z.B. nie den Vorschlag des "Betreuungsgeldes" gegeben. Somit betreibt man eben genau was Herr Buschkowsky erlebt und endlich mutig anspricht.
Aber auch Salman Ruschdie hat so recht. Es darf keine permanente Toleranz und Duldung von Gewalt geben. Aus keinerlei Gründen.




Keine Toleranz. Es reicht.
Bei vielen Dingen, besonders bei Gewalt in der Gesellschaft:

Das ist das Einzige, was hilft, auch und gerade vor der unsäglichen Entwicklung im Rahmen von Respektlosigkeit und gewaltsamen Übergriffen auf Polizei und Ordnungsbeamte.

"Laut polizeilicher Kriminalstatistik ist die Zahl der Fälle von "Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte", wie die Rangeleien, Schlägereien und körperlichen Auseinandersetzungen im Strafgesetzbuch heißen, in den vergangenen zehn Jahren um mehr als 20 Prozent gestiegen."

http://www.spiegel.de/panorama/justiz/gewalt-gegen-beamte-die-polizei-dein-feind-und-gegner-a-599778.html


"Ungezählt bleiben zudem die Übergriffe, Beleidigungen und Bedrohungen im täglichen Dienst, die erst gar nicht von den Kolleginnen und Kollegen zur Anzeige gebracht werden. Und das hat einen Grund: Viele Kolleginnen und Kollegen haben den Eindruck, dass Angriffe von den Gerichten und der Politik oftmals als Bagatellen abgetan werden."

http://www.gdp.de/gdp/gdpnrw.nsf/id/KG_Borken_Gewalt-gegen-Polizeibeamte--Kreis-Borken-keine-Ausnahme

Auch das stimmt. Leider werden die Bemühungen und der Versuch sich an Regeln zu halten von unserer Rechtsprechung seit Jahren eher gebremst.

Beispiel aus der Wirklichkeit der Provinz:
Vor Kurzem wurde ein 28 jähriger Nachbarssohn von zwei alkoholisierten Jugendlichen überfallen, es ging durch die Lokalzeitungen, und trotzdem musste er noch überzeugt werden Anzeige zu erstatten, damit die Liste der Straftaten lange genug wird bevor von "Justitia" mit wirksamen Maßnahmen gehandelt wird. Nicht klein beigeben und sich wehren, nur das verstehen gewaltbereite Personen. Ansonsten werden sie nur noch ermutigt weiterzumachen wie bisher. Dabei lachen sie sonst über die Machtlosigkeit der zivilen Gesellschaft.
Nein, nicht dulden, sondern sich wehren! Gewisse Respektlosigkeit nicht einfach nur hinnehmen, denn sonst meint das Gegenüber das es normal und okay sei was es tut. Auch mutig sein wenn man selbst Zeuge ist, denn vielleicht und eines Tages wäre man froh, andere würden für einem Selbst die Courage haben auszusagen. Es kann jeden treffen, jederzeit!

Dr.BrainFister
21.09.2012, 09:55
:sleep:

Reiner
21.09.2012, 11:29
:sleep:

= ein Beispiel das ich meine: Wegsehen wenn's passiert.

Dr.BrainFister
21.09.2012, 11:38
Klar, und du schaust hin, indem du anonyme Postings im virtuellen Raum verbreitest. Was für ein großartiges Bürgerengagement! Respekt! :thumbsup:

DerBademeister
21.09.2012, 18:38
Die Rindviecher nehmen sich Heute eben immer mehr das heraus, was Zeus schon seit jeher für sich reklamiert: Ellbogenmentalität, Egoismus, Abzocken was und wo es nur geht und sich aus dem Gemeinwesen ausklinken. Die "Eliten" leben es vor, ob moralisch oder monetär, der Fisch stinkt vom Kopf her. Warum sollte man vom abgehängten libanesischen Flüchtling in Neuköln mehr erwarten können als von den reichen Porsche Cayenne-Bonzen in Zehlendorf?

Dass gerade die Konservativen sich sosehr darüber mukieren ist amüsant, hat ihre vor 30 Jahren von Kohl und Lambsdorff ausgerufene "geistig-moralische Wende" doch genau zu diesen Ergebnissen geführt. Eine gnadenlose "Leistungs"gesellschaft produziert eben zwangsläufig und bewusst gewollt immer mehr Verlierer. Verlierer, die schließlich starken Männern hinterherlaufen die einfache Lösungen versprechen, ob das Mullah XY ist oder Holger Apfel ist sekundär. Wenn eine Gesellschaft Menschen wie Ratten behandelt, findet sich auch immer ein Rattenfänger.

Dr.BrainFister
21.09.2012, 19:14
... Wenn eine Gesellschaft Menschen wie Ratten behandelt, findet sich auch immer ein Rattenfänger.
Also, ich mag Ratten...


http://www.youtube.com/watch?v=e5Bhwm77iB4

DerBademeister
21.09.2012, 19:54
Das ist anstrengungsloser Wohlstand!
Eine ganze Sklavenarmee an Ratten welche König Katze säubert und krault.

Reiner
21.09.2012, 20:18
Die Rindviecher nehmen sich Heute eben immer mehr das heraus, was Zeus schon seit jeher für sich reklamiert: Ellbogenmentalität, Egoismus, Abzocken was und wo es nur geht und sich aus dem Gemeinwesen ausklinken. Die "Eliten" leben es vor, ob moralisch oder monetär, der Fisch stinkt vom Kopf her. Warum sollte man vom abgehängten libanesischen Flüchtling in Neuköln mehr erwarten können als von den reichen Porsche Cayenne-Bonzen in Zehlendorf?

Dass gerade die Konservativen sich sosehr darüber mukieren ist amüsant, hat ihre vor 30 Jahren von Kohl und Lambsdorff ausgerufene "geistig-moralische Wende" doch genau zu diesen Ergebnissen geführt. Eine gnadenlose "Leistungs"gesellschaft produziert eben zwangsläufig und bewusst gewollt immer mehr Verlierer. Verlierer, die schließlich starken Männern hinterherlaufen die einfache Lösungen versprechen, ob das Mullah XY ist oder Holger Apfel ist sekundär. Wenn eine Gesellschaft Menschen wie Ratten behandelt, findet sich auch immer ein Rattenfänger.

150 % Zustimmung!

Aber auch hier sind ein paar gute Sätze dabei ....

"Doch ein Prozess der Aufklärung täte gut. Ein vernünftiges Miteinander verschiedener Kulturen und Religionen kann nicht auf Doppelmoral aufbauen – auf der einen Seite Zumutungen, auf der anderen Rücksichtnahme. Das ist auch nicht im Sinne der Mehrheit der friedlich hier lebenden Muslime. Ihr Glauben wird für politischen Fanatismus missbraucht."

Fietz am Freitag: Weshalb das Mohammed-Video nicht verboten werden darf - Fietz am Freitag - FOCUS Online - Nachrichten (http://www.focus.de/politik/deutschland/fietz-am-freitag/proteste-gegen-mohammed-video-schluss-mit-der-doppelmoral_aid_824535.html)



Unabhängig davon ist meine Intension: Es reicht mit "Laise faire" mit "Augen zudrücken" und "Multikulti", denn das ist genauso gescheitert wie einstmals die "antiauthoritäre Erziehung". Eine Gesellschaft kann nur zusammen leben und zusammen halten, wenn man sich auf gleiche Regeln verständigt. Verständigung ist zwar gut, doch die Einhaltung muss nötigenfalls auch durchgesetzt werden. In Deutschland gilt das Grundgesetz! Wer dieses aushöhlt gehört hier nicht mehr her. Punkt.

BTW, ... ich habe beruflich mit diesen "Schichten" hier und da zu tun. Fragt man Polizisten, Rettungssanitäter, Sozialarbeiter und Ordnungshüter privat, dann wird man erleben - selbst in den kleinsten Städten - das die politisch Verantwortlichen längst keine Ahnung mehr von Realitäten haben und die "Mittelschicht" (wo es sie noch gibt) wegschaut. Genau das erlebe ich im realen Leben wie bei Manchen hier!

DerBademeister
21.09.2012, 21:17
Multikulturalität ist mit zunehmender Globalisierung eine Realität der man sich nicht verweigern kann, da können unsere CSU'ler und NPD'ler und PI-Fans noch so sehr der guten alten Zeit rassisch-kultureller Homogenität hinterherweinen. Welche es so ohnehin nie gab, immerhin existierte "Deutschland" vor 150 Jahren noch nicht einmal.

Aus meiner Sicht muss dem kooperativen Miteinander erst mal ein friedliches Nebeneinander der Kulturen vorangehen. So lange wir mit anderen Kulturkreisen im Kriegszustand sind, ist an Multikulti kaum zu denken. Möglich ist das allemal, denn die Welt ist groß genug für alle Menschen, groß genug um verschiedene Lebensentwürfe nebeneinander existieren zu lassen. Das würde aber nicht nur bei "den Muslimen" mit ihrem islamischen Weltherrschaftsanspruch ein Umdenken voraussetzen sondern ebenso bei uns im Westen mit unserer neokolonialen Attitüde (am westlichen Wesen hat die Welt zu genesen) welche mal benevolent ("Entwicklungs"hilfe), mal malevolent (Interventionskriege und -Einsätze, Einmischung in die internen Angelegenheiten anderer Völker) daherkommt. Wenn wir unsere Nachbarn dann mal ein paar Jahrzehnte in Frieden gelassen haben mit unseren Bomben und sie uns mit ihren Selbstmordattentätern, dann ist die Menschheit vielleicht reif für echten kulturellen Austausch.

Gegenwärtig wäre es schon ein großer Fortschritt wenn wir aufhören uns gegenseitig die Köpfe einzuschlagen. Um den Bogen zum Thema unseres Forums mit einem Scifi-Beispiel zu schlagen: In Star Trek geht der Gründung der Föderation eine hundertjährige Phase von wachsendem Frieden und Wohlstand für alle Menschen voraus. Erst dann ist die Menschheit reif, diese Idee friedlicher Kooperation oder zumindet Koexistenz nach außen zu tragen.

Hier in Europa haben wir trotz einer gewissen kulturellen Ähnlichkeit (Deutsche und Italiener teilen mehr Kulturgeschichte als z.B. Deutsche und Afghanen) selbst nach 60 Jahren wachsenden Friedens und Wohlstandes noch erhebliche Probleme auch nur innerhalb unserer christlich-abendländischen europäischen Völkerfamilie von der Koexistenz uns hin zu einer echten Kooperation und Integration weiterzuentwickeln, ebenso wie uns die Integration und Teilhabe von Einwanderern aus fremden Kulturkreisen nach wie vor vor große Probleme stellt.

Dr.BrainFister
21.09.2012, 21:41
"Multikulti" mag bisher zwar nicht so funktionieren wie ich es mir wünschen würde, aber zu sagen, es wäre bereits gescheitert, zeugt von starker geistiger Kurzsichtigkeit. Jeder, der sich nur ein bisschen mit Geschichte beschäftigt, wird schnell feststellen, dass solche Entwicklungen nicht innerhalb von 50 Jahren zu vollziehen sind. Seit wann sind wir in Deutschland denn auf Multikulti-Kurs? Das hat mit den 68ern langsam begonnen, wurde dann durch die Wirren der Nachwendezeit ausgebremst (dabei mussten erstmal Ossis und Wessis zueinander finden, Ausländer wirkten bei diesem schwierigen Prozess auf viele überforderte Kleingeister nur wie ein Störfaktor) und auch nach dem 11. September 2001 gab es einen neuen Schub zurück in Richtung Fremdenfeindlichkeit. Das Zusammenwachsen unterschiedlichster Kulturen ist kein linear verlaufender Vorgang, der über kurze Zeit mit klar planbaren Maßnahmen herbeigeführt werden kann. Wir brauchen dafür Geduld und vor allem gegenseitigen Respekt. Es wird uns langfristig nicht weiterbringen, immer nur mit dem Finger auf "die Anderen" zu zeigen und dabei die Nase zu rümpfen. Alle großen Veränderungen der Menschheitsgeschichte waren nur mit viel Mühe und Zeit zu erreichen. Einige Leute sind allerdings so egozentrisch in ihrem Denken, dass sie es nicht akzeptieren können, dass komplexe zwischenmenschliche Probleme sich nicht innerhalb ihrer Lebensspanne lösen lassen. Sie wollen einfach ihre Ruhe haben und in ihrem kleinbürgerlichen Alltag von niemandem gestört werden. Mit politischen oder ethischen Idealen hat das überhaupt nix zu tun, sondern nur mit dem Wunsch nach einem bequemen, überschaubaren Leben.

DerBademeister
21.09.2012, 23:49
Mit politischen oder ethischen Idealen hat das überhaupt nix zu tun, sondern nur mit dem Wunsch nach einem bequemen, überschaubaren Leben.

Man sollte dabei auch ein paar anthropologische Tatsachen nicht außer acht lassen - unsere Menschwerdung fand in Clangruppen von 100, 150 Mitgliedern statt. Noch bis vor zweihundert Jahren war dies auch etwa die Größe der vorrangigen Dorfgemeinschaften in denen Menschen lebten. Das menschliche Gehirn ist nach wie vor darauf ausgelegt in einer Gemeinschaft dieser Größe mit anderen Menschen zu existieren und in der Tat weisen auch aktuelle Studien darauf hin dass wir nicht in der Lage sind mehr als ein Maximum von etwa 150 Beziehungen zu anderen Menschen einzugehen - selbst wenn das nur lose Bekannte oder Arbeitskollegen sind. Das mag in einer Zeit ausreichend gewesen sein als der Mensch in entsprechend begrenzten Sippen durch die Lande zog und auch noch später beim Übergang vom Nomadismus zur Sesshaftigkeit in kleinen Dorfgemeinschaften. Heute jedoch stellt die postmoderne Welt enorme Anforderungen an uns der unsere intellektuelle und emotionale Leistungs- und Aufnahmefähigkeit kaum gewachsen ist. Es stellt eine enorme Anpassungsleistung dar in dieser Welt auch nur zu funktionieren. Es ist uns kaum möglich uns im Zusammenhang mit Milliarden anderer Menschen zu begreifen welchen wir niemals begegnen werden.

Das rasante Fortschreiten der Technologisierung und die immer schnellere und radikalere Umwälzung unserer Gesellschaft welche diese neuen Technologien auslösen überschreitet immer mehr unsere Weisheit mit den Chancen und Risiken dieser sich rapide verändernden Umwelt klarzukommen. So haben wir beispielsweise Heute zum ersten Mal in der Menschheitsgeschichte die Mittel jedem Menschen ein Leben ohne Hunger, Frieren und permanenten Kampf ums Dasein zu gewährleisten und dennoch leben weite Teile der Menschheit auf einem Lebensstandard der kaum höher ist als der eines Bauern im Mittelalter. Kriege haben kaum abgenommen sondern sind im Gegenteil immer umfangreicher und brutaler geworden. Die Umweltzerstörung greift immer weiter um sich, eben weil wir nicht in der Lage sind langfristige Entwicklungen zu antizipieren die über unsere eigene Lebenserwartung hinausgehen. Unsere Entscheider in Politik und Wirtschaft agieren Heute größtenteils in Drei- bis Sechsjahreszyklen, Strategien auszuarbeiten und umzusetzen die auf Jahrzehnte oder gar Jahrhunderte in die Zukunft ausgerichtet sind, ist demzufolge enorm schwer und in der Regel obsiegt kurzfristige Gier und Gewinnstreben obwohl wir alle wissen dass langfristig dafür ein harter Preis zu entrichten sein wird.

Das wohl wichtigste Thema unserer Zeit ist Nachhaltigkeit. Davon leitet sich alles ab. Ob es um Umweltschutz geht, Generationengerechtigkeit (das Recht unserer Kinder in einer lebenswerten Welt aufzuwachsen), die Schonung von Ressourcen oder die Völkerfreundschaft. All das lässt sich nicht kurzfristig aufbauen, sondern nur Stein für Stein und auf Dauer. Einfache Lösungen gibt es nicht, das Versprechen von einfachen Lösungen ist aber seit jeher ein erfolgreiches Mittel für Demagogen jedweder Couleur. Die Welt ist so komplex dass sie den Intellekt des klügsten Menschen weit übersteigt, deshalb wollen die Meisten auch vermeintlich einfache Antworten auf ihre Probleme haben. Starke Männer mit markigen Sprüchen vermitteln ihnen ein Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit, wie ein Vater der seine Kinder glauben lässt dass schon Alles gut wird.

Vermutlich fehlt uns ein kulturelles Gedächtnis das dafür sorgt dass nicht jede Generation wieder dieselben Fehler wie die Vorangegangene begeht.

Reiner
22.09.2012, 14:48
Bei aller Freundschaft zu "Multikulti", aber dieser "Späthippytraum"von "love, peace und fun" ohne Konflikte wird ein Traum bleiben. Somit ist erkennbar, dass dies dauerhaft eine Illusion bleibt. Menschen, besonders Männer, neigen genetisch veranlagt zu Aggressionen. Seit es Menschen gibt, gibt es Kriege. Seit Tausenden von Jahren hätte man dazulernen können. Also warum gibt es heute noch Gewalt und Krieg? Wir lernen in Wahrheit nur wenig bis gar nicht dazu, deshalb.

Unabhängig davon dürfen wir uns hier in Europa zumindest rühmen eine der modernsten und aufgeklärtesten Verfassungen zu haben. Auch unser Grundgesetz ist hier ein Wert, den ich achte und der hier von allen geachtet werden muss, die hier leben wollen.

Es hilft nicht, wenn man dieses mit "laise faire" mal so ignoriert. Es hilft nicht, wenn rückständige Kulturen mit ihrer Vorstellung, hier machen können was sie wollen. Auf unserem Globus leben genug rückständige Gesellschaften, wir müssen also uns nicht einen Rückschritt aufzwingen lassen, nur weil wir "Multikulti" falsch verstehen.

Kulturelle Eigenarten hin oder her. In Deutschland muss das Grundgesetz über allem stehen und geachtet werden. Doch wer sich schon nicht mal an Regeln der Straßenverkehrsordnung halten will, wer sich nicht an das Strafgesetzbuch halten will, sondern hier lieber eine Scharia einführen möchte - der soll entweder dahin wo er herkam, oder lernen sich weiterzuentwickeln. Fakt!

Dr.BrainFister
22.09.2012, 15:43
@Prediger Reiner
Du redest einerseits davon, dass wir Menschen uns nicht weiterentwickeln und andererseits betonst du die zivilisatorischen Fortschritte, die wir in Europa bzw. Deutschland gemacht haben? Wie passt das zusammen? Schließlich hat z.B. in unserem Land noch vor gerade mal 70 Jahren der fanatisierte Volksmob einem durchgeknallten Massenmörder zugejubelt. Wir Deutschen waren damals also auch rückständig genug, um uns auf einen solchen destruktiven Pfad zu begeben. Trotzdem entstand nur wenige Jahre nach Kriegsende ein Grundgesetz, das bis heute zu einem weitgehend friedlichen Miteinander und zum Heranreifen einer Demokratie beiträgt. Würde deine Logik stimmen, wäre die deutsche Bevölkerung im Rückstand stecken geblieben und hätte diesen überwiegend positiven Wandel nicht geschafft. Warum sollen wir nicht anderen Völkern diese Entwicklung ebenso zugestehen? Auch im arabischen Raum gibt es bei großen Teilen der Bevölkerung eine Sehnsucht nach Demokratie und friedlichem Miteinander.

Warum sprichst du eigentlich immer nur von Bedrohungen in religösen Zusammenhängen (Scharia etc.) oder von Multikulti-Konflikten? Dieses Thema hast du hier bereits in haufenweise Threads ausführlichst durchgepredigt. In diesem neuen Thread geht es dir doch angeblich um die Grenzen der Toleranz im Allgemeinen. Dann kann ich nicht verstehen, weshalb du hier wieder nur auf Themen wie Islamismus und Integrationspolitik rumreitest. Du tust so als gäbe es in Deutschland bzw. Europa keine anderen Gefahren. Würdest du dich mit der Thematik unvoreingenommen und sachlich auseinandersetzen, müsstest du genauso auf die zahlreichen anderen Bedrohungen unserer Demokratie eingehen, die rein zahlenmäßig weitaus größere Ausmaße angenommen haben als der islamistische Terror. So wurde z.B. in der letzten EU-Terrorbilanz festgestellt, dass fast alle Anschläge, die 2010 in Europa verübt worden sind, keine islamistischen, sondern politische oder soziale Hintergründe hatten:


[...] Insgesamt wurden 2010 in der EU 249 Terrorangriffe verzeichnet, dabei gab es 7 Tote und zahlreiche Verletzte.

Islamistische Terrorgruppen sind für drei dieser Angriffe verantwortlich, die große Mehrheit der Anschläge hatte separatistische und anarchistische Hintergründe. Wainwright betonte, dass "die schlechte Wirtschaftslage zu politischen und sozialen Spannungen in einigen Mitgliedstaaten geführt hat, die eine Grundlage für Extremismus und Terrorismus sein können". Für den Rückgang der Gewalt sei vor allem die geringere Zahl von Anschlägen der baskischen Organisation ETA verantwortlich. [...]

Quelle: EU-Terrorbilanz: 2010 deutlich weniger Anschläge (http://www.europarl.europa.eu/news/de/headlines/content/20110415STO17918/html/EU-Terrorbilanz-2010-deutlich-weniger-Anschl%C3%A4ge)

Wie passen diese Erkenntnisse in das Bild, das du hier ständig zu vermitteln versuchst? Glaubt man deinen Beiträgen, könnte man ja meinen, dass Terrorismus u.a. Gefahren für unsere Demokratie in Europa hauptsächlich von religiösem Fanatismus ausgehen. Durch deinen blinden Hass auf alles, was mit Religion zu tun hat, scheinst du die zahlreichen anderen Gefahren völlig auszublenden. Womit wir wieder bei der üblichen Formel wären, die auch auf so gut wie alle deiner anderen Threads zutrifft: Halbwissen trifft auf Intoleranz. Willkommen in der geistigen Rückschrittlichkeit, lieber Reiner!

DerBademeister
22.09.2012, 16:42
In dem Zusammenhang sollte man auch nicht vergessen dass in diesem Land in den letzten 20 Jahren rund 200 Menschen von Rechtsradikalen ermordet wurden - das ist fast einer pro Monat. Dies geschieht unter den Augen und streckenweise offenbar sogar mit Duldung unserer Sicherheitsbehörden, siehe der Skandal um die NSU-Zelle welche mehreren Sicherheitsdiensten bestens bekannt war ohne dass sich auch nur ein Entscheider dazu bemüßigt gefühlt hätte deren Mordserie zu stoppen. Auch der letzte Terroranschlag in unserem Land wurde von Rechtsradikalen ausgeführt, nämlich das Oktoberfestattentat. Offenbar ist der Islam also keine Grundvoraussetzung um den Fanatismus zu entwickeln, andere Menschen wegen ihrer Hautfarbe, Religion oder politischen Einstellung verfolgen zu können. Islamisten und Neonazis weisen in ihrer Ideologie sogar einige frappierende Ähnlichkeiten auf, so den Führerkult, Verherrlichung von Macho-Gehabe, patriarchalen Strukturen und Ablehnung des "Femininen" (Mitgefühl, Unterstützung von Schwächeren, Pazifismus, Kooperation statt Konkurrenz etc.)

Die größte Gemeinsamkeit dieser Gruppen ist aber dass sie junge Männer anziehen die am Rande der Gesellschaft leben und zumeist keine Arbeit haben, deshalb auch in der Regel keine Familien gründen und sich eine Existenz aufbauen können. Gruppen wie die Salafisten oder die NPD machen sich die Wut und Hoffnungslosigkeit dieser jungen Menschen zunutze und bieten Jenen zum ersten Mal in ihrem Leben Struktur, Zusammenhalt und Identifikationsgefühl. Das mag in einem armen Land wie Ägypten oder Tunesien verständlich sein, bei uns in Deutschland sollten uns solche Zustände zur Schande gereichen, denn dieses Land ist so reich dass es jedem jungen Menschen eine Perspektive bieten könnte, wenn denn der politische Wille dafür da wäre. Ressourcen sind mehr als genug vorhanden, leider werden sie von immer weniger Gewinnern abgeschöpft und einbehalten.

Wie bereits oben erwähnt - gegenwärtig herrscht der Neoliberalismus vor und damit eine Form des ökonomischen Sozialdarwinismus - dass dieses System an den Rand gedrängte Verlierer produziert ist von den Konservativen gewollt und wird selbst von vermeintlich "Linken" (Grüne/SPD) in Kauf genommen. Niemand soll sich wundern wenn diese Verlierer ihre Frustration an den Schwächsten unserer Gesellschaft auslassen. So lange diese Mörder sich nur um Dönerbudenbesitzer kümmern und nicht um Bankiers und Gerichtspräsidenten wie weiland bei der RAF interessiert das unsere Eliten einen feuchten Furz.

Reiner
22.09.2012, 21:08
@Braini: Wieder mal auf dem Tripp der persönlichen Beleidigung (die angeblich nicht stattfindet). Beleg: "Halbwissen trifft auf Intoleranz. Willkommen in der geistigen Rückschrittlichkeit, lieber Reiner! "

Ganz ehrlich: Ich muss mir das nicht mehr geben. Es ist nur noch lächerlich!! Lächerlich: So zu tun als wüste ich nicht um Gewalt auch aus anderen Gründen also "Religionskämpfe". So als wüste ich nicht um die unterschiedlichen Entwicklungen auf der Welt. Lachhaft echt!!!

Sorry, aber so langsam kommt mir eher Deine Antwort als bewusste Ausblendung von Dingen vor, und bewusstes Basching. Es gibt aber anderswo auch Menschen die noch "normal reagieren" und "gesittetere Umgangsformen" pflegen. Somit werde ich step-by-step es auch sein lassen mich weiter hier zu äußern. Kommt ja eh nur aus einer Ecke die übliche Polemik!

Aber kurz zum bewusst verkürzten und falsch zusammengesetzten Feedback: Ja, es gibt andere Ursachen von Gewalt als nur Religionen. Wer das nicht weiss hat in der Schule nicht aufgepasst und verfolgt keine Nachrichten. Das muss nicht extra erwähnt werden! (Zumindest unter den einigermaßen Gebildeten muss es das nicht ... .)


Aufklärung die eigentlich nicht nötig ist, aber einer hat hier wiedermal (gewollt) nicht aufgepasst. Darum Wiederholung:

Es geht aber hier um zwei Beiträge zweier Autoren (Salman Ruschdie und Heinz Buschkowsky) die sich mit diesem Teilbereich und deren Auswirkungen befassen. (Die haben eben gerade nicht die Gewalt z.B. der Neonazis zum Thema. Fakt.)

Ach ja, "zufälligerweise" ist deren Thema und das zuvor angesprochene gerade auch aktuell in diversen Medien und somit ein Problem dieser Welt:
http://www.welt.de/politik/ausland/article109405712/Die-islamische-Welt-im-Kampf-mit-sich-selbst.html


Apropos Weiterentwicklung: Nicht zwei Dinge in einen Topf werfen die nicht zusammengehören. Wie passt zusammen das wir in Europa uns weiterentwickelt haben als z.B. in arabischen Ländern. Es passt eben nicht zusammen! Aber daraus die Sätze falsch zusammenbauen ... passt eben auch nicht zusammen. Sorry.

Dieser ewige Versuch alles zu verallgemeinern was differenziert gesagt wurde und zusammenfügen von Sätzen die so nicht im Zusammenhang gehören, bis hin zu Themenwechsel ohne Anlass ... nervt nur noch!

Apropos Respekt: Da hier, in Teilen, auch keiner mehr herrscht, wundert mich der nachfolgende Beitrag schon lange nicht mehr (erlebe ich ja selbst im Berufsalltag).

Gewalt gegen Polizisten
"Respekt, für Viele nur noch eine Lachnummer!"
http://www.spiegel.tv/filme/gewalt-gegen-polizisten/

DerBademeister
25.09.2012, 19:18
Apropos Weiterentwicklung: Nicht zwei Dinge in einen Topf werfen die nicht zusammengehören. Wie passt zusammen das wir in Europa uns weiterentwickelt haben als z.B. in arabischen Ländern. Es passt eben nicht zusammen! Aber daraus die Sätze falsch zusammenbauen ... passt eben auch nicht zusammen. Sorry.

Dieser ewige Versuch alles zu verallgemeinern was differenziert gesagt wurde und zusammenfügen von Sätzen die so nicht im Zusammenhang gehören, bis hin zu Themenwechsel ohne Anlass ... nervt nur noch!

Das Grundproblem vieler Deiner Beiträge ist eben dass Du nicht differenzierst sondern sehr einfache Aussagen tätigst um dann im nächsten Satz schon wieder zu einem weiteren Nebenschauplatz weiterzueilen. Es wirkt wie der Schreibstil des stream of consciousness (Gedankenstrom) und erscheint deshalb nicht nur Braini reichlich unreflektiert.

Nehmen wir einmal die Behauptung "das wir in Europa uns weiterentwickelt haben" so ist diese stark vereinfachend und m.E. einfach falsch. "Wir in Europa" haben alleine im letzten Jahrhundert die beiden schlimmsten Kriege der Menschheitsgeschichte ausgefochten in deren Folge den Verursachern dieser Kriege die Demokratie von den Siegermächten aufoktroyiert werden musste. Eine echte republikanische Tradition gab es bei uns vorher auch nicht, die zarten demokratischen Anwandlungen wie der Weberaufstand oder die Weimarer Republik wurden immer schnell von den starken autoritären Kräften wieder zunichte gemacht.

Auch muss man sich die Frage stellen wer eigentlich "wir" in Europa sind, denn Europa ist ein Kontinent vieler Kulturen zu denen auch der Islam in unterschiedlichen Strömungen gehört ("den Islam" gibt es nicht, ein Alewit unterscheidet sich von einem Salafisten wie Margot Käßmann von einem Zeuge Jehovas). Immerhin leben 50 Millionen Muslime in Europa, würden diese alle in einem Land leben wäre das ein Staat in der Größe von Frankreich oder Großbritannien. Die in den letzten Jahrzehnten in Europa ausgetragenen religiösen Konflikte gingen dabei nicht vom Islam aus, so forderte der Terrorkrieg zwischen Protestanten und Katholiken in Irland über 3.000 Tote und die Kriege im ehemaligen Jugoslawien wurde u.A. von Christen gegen muslimische Minderheiten geführt. Im Bosnienkrieg waren 100.000 vornehmlich muslimische Tote zu beklagen. In Srebrenica wurde das schlimmste europäische Kriegsverbrechen nach dem zweiten Weltkrieg gegen Muslime begangen, während westeuropäische Schutztruppen tatenlos vor der Stadt parkten und sich mit den Mördern zum shake hands trafen.

Ganz so einfach wie Du es darstellst lässt sich der Islam also nicht greifen. Wer "den" Islam immer wie eine Monstranz vor sich herträgt blendet letztlich viele wichtige soziokulturelle und ökonomische Faktoren aus die nur bedingt etwas mit Religion zu tun haben (Russlanddeutsche haben z.B. vergleichbare Integrationsprobleme). Mit so einer monomanischen Sichtweise lässt sich aber auch keine bessere Integrationspolitik entwickeln, da allenfalls ein Teilaspekt thematisiert wird. Selbst wenn alle Muslime in Buschkowskys Neukölln schlagartig Atheisten würden, wäre damit noch kein Multikulti-paradies geschaffen.

Reiner
27.09.2012, 19:44
In einigen Dingen gebe ich "Bademeister" durchaus recht. Doch es bleibt nötig manche Dinge verkürzt und vereinfacht zu benennen, denn wenn man das nicht tun würde, käme man von "Hundertsten ins Tausendste" = "Never ending story".

Warum und mit welchen "Nachhilfen" wir in Europa, z.B. in vielen Dingen uns durchaus zurecht "weiter entwickelter" sehen dürfen als archaische, islamistisch orientierte Länder kann man monatelang in Romanform ausführen. Doch damit kommt man eben nicht zum Kern und zur Headline zurück, sondern verstrickt sich in "Nebenkriegsschauplätze".

Dass wir aber eine sog. "Aufklärung" und eine "Gewaltenteilung" haben - wie auch immer die Schritte dazu waren, ist Fakt und ist gut so. Das fehlt noch in vielen Ländern. Da wird Moderne via Internet verbreitet und bei "youtube" ein Video geschaut in Ländern, wo es wenig Bildung und gar viele Analphabeten gibt. Das ist ein riesen Problem.

Natürlich ist die Welt kompliziert und differenziert, doch es muss auch mal genügen dürfen ein Beispiel in einem Nebensatz zu erwähnen, damit es klarer wird. Aus dem Nebensatzbeispiel dann das nächste "Fass" aufzumachen ist dann leider kontraproduktiv und führt zum nächsten Fass im Keller voller Fässer.

Wenn ich aber im Stichwort "Weinkeller" zum Thema "trockener Rotwein" reden möchte, bringt das Fabulieren über "lieblichen Rotwein" über "Weißherbst" bis zu "Weißwein" irgendwann nix mehr. Es soll lediglich zur Differenzierung des "trockenen Rotweins" als Vergleich herangezogen werden.

Doch hier wird dann gerne das nächste "Fass Weißwein" geöffnet und dann palavert, wenn man wieder möglichst schnell zurück zum "trockenen Rotwein" will. Das kostet Nerven!