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DerBademeister
25.12.2016, 19:31
Alien: Covenant
Regie: Denis Villeneuve
Mit: Michael Fassbender, James Franco, Noomi Rapace, Guy Pearce
Filmstart: 18. Mai 2017

https://images-na.ssl-images-amazon.com/images/M/MV5BMTgzNzUzMTQwOV5BMl5BanBnXkFtZTgwMDcxNTg2MDI@._ V1_SY1000_CR0,0,674,1000_AL_.jpg

So, der erste Trailer zum nächsten Reboot-Versuch des Alien-Franchises ist draußen:


https://www.youtube.com/watch?v=H0VW6sg50Pk

Ich bin vorsichtig optimistisch - denn auch die Trailer und Werbekampagne rund um Prometheus waren schmissig. Immerhin sind dieses Mal aber LindeLOST und Orci nicht beteiligt. :)

cornholio1980
31.12.2016, 10:12
Mich hat der Trailer leider überhaupt nicht angesprochen. Sieht alles viel zu trashig, billig und blutig aus, so als würden sie jetzt durch mehr nackte Haut und gore versuchen, die Leute anzuziehen. Ich zähle mich auch zu den wenigen denen bereits im ersten Prometheus-Film die Alien-Anleihen zu deutlich waren, und die eine weniger direkte Verknüpfung vorgezogen hätten. Das scheint hier ja noch einmal ausgeprägter zu sein. Und optisch wirkte er zumindest in der ersten halben Minute auch überraschend billig. Der Gedanke, dass auf den noch zwei weitere Sequels folgen sollen, verbreitet bei mir jedenfalls mehr Grauen, als es der Trailer vermochte.

tubbacco
31.12.2016, 11:44
Alien: Covenant soll sich ja auch wieder mehr an Alien orientieren. Irgendwo habe ich auch mal gelesen, dass Covenant in Bezug auf Prometheus gar ein Soft Reboot werden soll (keine Ahnung ob dies nur Spekulation seitens des Autors des Artikels gewesen ist oder mehr dran ist). Aber ja, ich teile cornholios Befürchtungen, zumal Scott seit Jahren nur noch lieblose Auftragsarbeiten abliefert. Zudem taugt das Alien-Universum nur bedingt für weitere Ablegerfilme, da der Unterbau (Worldbuilding) löchrig ist und nie wirklich weiterentwickelt wurde. Die m.E. beste Fortsetzung von Scotts Klassiker fällt aus meiner Sicht sogar in den Videospielebereich. Alien: Isolation macht zwar nichts anders als der erste Film (erweitert höchstens das Worldbuilding ein bisschen und schließt mehr oder weniger ein paar kleinere Lücken zum 2. Film) ist aber gerade deswegen so gut, weil man selbst in Ripleys Körper schlüpft und die Angst am eigenen Leib spürt, die Gejagte zu sein. In VR muss das Ding der blanke Terror sein.


https://www.youtube.com/watch?v=7McrX1EcoXQ

DerBademeister
05.01.2017, 20:43
Die Frage ist eben, wie oft man dieselbe Geschichte noch einmal erzählen kann. Bei "Alien" und "Terminator" hat das einmal funktioniert, weil das direkte Sequel einfach eine Kopie des Erstlings mit mehr Charakteren, mehr Schauplätzen und spektakuläreren Effekten war - ohne an Spannung einzubüßen. Mit jedem Nachfolger kam dann das Gesetz des abnehmenden Grenzertrags zum Tragen, bis die Franchises völlig verwässert waren mit haufenweise durchschnittlichen cash in-sequels.

Aus meiner Sicht haben sich beide Reihen einfach nie für ein großes, fortlaufendes Franchise wie Star Trek oder Star Wars geeignet, da man dafür andere Schauplätze und Charaktere zeigen müsste und Abschied von den Aliens bzw. Terminatoren nehmen sollte - nur, was hätte das dann noch mit Alien oder Terminator zu tun?

Ein gemeinsames Cyberpunk / Near Future-Sci-Fi Universum mit Elementen von Alien, Predator, Total Recall und Blade Runner könnte dabei durchaus etwas her machen und abwechslungsreiche Geschichten erzählen. Nur wurde ein derartiges Universum eben nicht, anders als bei Marvel, von langer Hand mit crossovern und cameos aufgebaut und die Rechte zu diesen Franchises sind auf mehrere Studios verteilt.

cornholio1980
06.01.2017, 11:36
Vor allem aber waren die Sequels zu Alien und Terminator eigenständig, bzw. boten etwas anderes/größeres als der Vorgänger. Aber irgendwann wird halt selbst das fad, wenn einem sonst nichts einfällt, als was das Spektakel betrifft wieder und wieder eins draufzusetzen. Zumal wir was das betrifft heutzutage mit dem Siegeszug von CGI und "everything is possible" ja ohnehin schon völlig übersättigt sind. Bei Independence Day war's noch wow, als Städte in Schutt und Asche gelegt wurden. Heutzutage hast du das in jedem zweiten Superheldenfilm. Bei Alien ist es ähnlich. Zumal es so viele Klone gab, die das Konzept genommen und ihr eigenes Ding damit durchgezogen haben - mal mehr, mal weniger erfolgreich.

Ich bin ja absolut kein Freund des vierten Teils, der es meiner cineastischen Meinung nach einfach nie gegeben hat, aber selbst der war, so wie die ersten drei Alien-Teile vor ihm, immer sehr eigenständig. Prometheus hätte das auch sein können, aber dann wurde irgendwie die Entscheidung getroffen, ihn mehr und mehr Richtung Alien-Prequel zu bewegen,w as ich dann halt weniger spannend fand. Plus die völlig bescheuerten Figuren halt, sowie die ersten beiden Prolog-Szenen, die schon viel zu viel vom Mysterium vorwegnehmen/beantworten. Anschauen werde ich mir zwar wohl "Alien: Covenant" auch wieder - aber ich hab weder hohe Erwartungen noch große Vorfreude.

DerBademeister
06.01.2017, 23:14
Jeder der Filme nach dem Cameron-Sequel hat zumindest ein paar sehenswerte Szenen - in Alien³ die "Tuchfühlung"-Szene mit Ripley und dem Alien sowie das komplette Finale in der Metallgießerei, in Alien: Resurrection die Unterwasserszene, die Szene mit den vermurksten Ripley-Klonen und das brutale Ende von Ripleys Alien-Nachwuchs, ja selbst AvP und AvP: Requiem können zumindest mit ein paar unterhaltsamen Szenen aufwarten. Prometheus hat mich mehr geärgert, weil es ein big budget Film mit 1A Produktionsniveau, Soundtrack, Set Design und Schauspielern ist - ohne LindeLOST und Scotts Entscheidung daraus ein Alien Prequel zu machen hätte der Film richtig gut werden können - die Möglichkeit bestand bei den beiden eher trashigen AvP-Filmen nie und zumindest der Erste der Beiden ist solide Unterhaltung.

Bei Alien: Covenant werde ich einfach mal die Kritik- und Zuschauermeinungen abwarten und mich dann entscheiden, ob ich den Film im Kino sehen will, oder bis zur BluRay warte.

Von diesen blutleeren, konsequenzlosen, außerhalb jeder physischen Realität sich abspielenden, episch ausgewalzten Actionszenen in den Marvel- und DC-Superheldenfilmen bin ich nur noch gelangweilt.

Aus dem Grund waren Filme wie Dredd 3D und Mad Max: Fury Road auch so eine herausstechende Freude in den letzten Jahren.