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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Was macht ihr mit euren Innereien?



Loser
02.03.2003, 14:34
Gestern war so ein schöner Tag, da muss ich heute einfach über den Tod nachdenken.

Tja, der eigene Körper. Ein schwieriges Thema. Viele sind nicht nett zu ihm, wir misshandeln ihn täglich. Eigentlich sind wir sogar richtig undankbar. Dabei funktioniert er bei den meisten von uns doch eigentlich recht normal. Das Herz pumpt noch, die Leber lebert kräftig vor sich hin, selbst die geschundene Lunge macht den ganzen Scheiß irgendwie noch mit.

Einige Menschen haben nicht soviel Glück. Sie brauchen dringend Ersatz. Ihr Leben hängt an von einer Warteliste ab und ob jemand anders stirbt. Es sterben viele Leute in unserem Land. Trotz dessen darf man nur den wenigsten von ihnen ihre Organe entnehmen. Lächerlich 12 % der Bundesbürger besitzen nämlich einen Organspendeausweis. Das hat zur Folge das man jetzt sogar über finanzielle Anreise nachdenkt um die Spendenwilligkeit zu erhöhen. Denn die Nachfrage kann man nicht mit Importen und Spenden von Angehörigen decken.

Wieso hat man eigentlich soviel Angst vor der Organspende? Schließlich ist man dann doch eh schon tot.

Vielleicht bin ich ja gar nicht tot?
Habe ich drüber nachgedacht. Es könnte ja sein das die mich eher sterben lassen damit sie ein bisschen mit meiner Lunge, dem Herzen etc. spielen können. Ich glaube da irgendwie nicht dran. Vielleicht habe ich zuviel Vertrauen in die „Götter ein weiß“?

Über so etwas denkt man nicht nach! Schon mal etwas von „self fulfilling prophecy“ gehört?
Ja, und nur weil ich darüber nachgedacht haben was mit meinen Innereinen passiert, lege ich es nicht unbewusst darauf an überfahren zu werden! Außerdem halte ich nichts von Tabus. Ist so wie mit der Zensur. Nach einiger Zeit fängt es an zu faulen und stinkt vor sich hin.

Was interessieren mich andere Menschen?
Wenn meine Leber versagt wünsche ich mir Ersatz. Ich müsste da wahrscheinlich Jahre drauf warten. Außerdem, wenn ich tot bin kann ich nicht mehr mit meinen Innereien anfangen. Und weil ich sie nicht mehr brauch, will ich wenigstens wenn ich tot bin nett zu anderen Menschen sein. Nur so, ohne Hintergedanken an Gott, der hat nämlich nie existiert.

Was bin ich?
Schwere Frage, oder? Jeder hat bestimmt schon einmal einen dieser Psychofilme gesehen in denen der Patient, der ein fremdes Organ erhalten hat, von Visionen des Spenders genervt wird. Kann das was dran sein? Also ich weiß ja nicht so recht. Obwohl ... es ist ja bewiesen das Organe von Toten viel eher versagen als die von Lebendspendern ... das hat IMO aber wohl eher medizinischen Gründe. Gerne würde ich mich Träumereien wonach jeder Mensch ein Gesamtkunstwerk ist und auch nur deswegen er selber ist. Somit die Seele existiert und irgendwo im Herzen liegt ... bla bla bla ... das Gehirn ist wichtig, der Rest austauschbar. Wir sind was wir sind aufgrund unserer Erfahrungen! Mehr nicht, schlicht und einfach.

Ehrlich gesagt, ich weiß ja von nichts. Gibt´s das Im Fernsehen?
Faulheit ist keine Ausrede. Also:


· Wo bekommt man einen Organspendeausweis?
Organspendeausweise können bei der Bundeszenrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) und beim Arbeitskreis Organspende (AKO) angefordert werden. Die Krankenkassen und die privaten Krankenversicherungsunternehmen stellen Organspendeausweise zur Verfügung. Bei den Apotheken, Krankenhäusern, Einwohnermeldeämtern und Arztpraxen sind solche Ausweise ebenfalls erhältlich. Der Organspendeausweis ist kostenlos und keinesfalls mit der Bitte um eine finanzielle Spende verbunden. Man kann seine Entscheidung auch formlos auf einem unterschriebenen Bogen Papier dokumentieren. Alle bisherigen "Erklärungen zur Organspende" behalten selbstverständlich ihre Gültigkeit.

Geklaut von: bzga.de
Weitere F & A (http://www.bzga.de/entry.php3?id=med60190100&nummer=60190100)

Link zur Druckversion eines Organspendeausweis. (http://www.organspende-kampagne.de/ausweis-druck.html)

Weitere Informationen findet man übrigens unter:
http://www.organspende-kampagne.de
http://www.akos.de

Ich finde es schon traurig das man darüber nachdenkt die Spendenfreudigkeit durch finanzielle Anreize zu erhöhen. Was ist denn nun so schlimm daran? Wieso habe ich eigentlich solange gebraucht um mir so ein Ding zuzulegen?

Na ja, seit ein paar Tagen bin ich nun stolzer Besitzer eines Organspendeausweis. Mann kann ihn allerdings jeder Zeit wieder zerreißen. Also, falls jemand gute Gründe dafür hat warum ich ihn wieder zerreißen sollte, immer her damit. Solange lebe ich mit dem Wissen wenigstens nach meinem Tod ein Gutmensch zu sein.

mukenukem
03.03.2003, 17:58
Was mich daran hindert, ist folgendes Szenario: Ich lieg im Koma, die "Götter in Weiß" drängen meine Lieben, mir doch bitte den Stecher rauszuziehen, damit sie mich ausschlachten können. Und ne Minute, nachdem der Stecker draußen ist, wäre ich aufgewacht. Und da ist sich jeder selbst der nächste. Oder ich hab nur Paranoia, von diversen TV-Sendungen geschürt...

Xinau
03.03.2003, 19:27
Ich trage seit gut 10 Jahren einen Organspenderausweis bei mir. Warum?
Wenn ich mal sterben sollte, dann soll ruhig jemand anderes davon profitieren. Was bringen mir Organe, wenn ich von Würmern angeknabbert werde? Eine andere Person kann weiterleben (oder hat eine bessere Lebensqualität). Vielleicht ist diese Person der zukünftige Erfinder eines Heilmittels gegen Krebs? Vielleicht aber auch nicht. Wer weiß es schon....

"Ärger" gab es vor knapp 8 Jahren mit meinen Eltern deswegen. Beim Bäcker hatte ich ihn verloren und auf der Rückseite war die Adresse und Telefonnummer meiner Eltern angegeben. Die Bäckerei hat natürlich bei meinen Eltern angerufen (ich wohnte damals nicht zu hause und besaß kein Telefon). Prompt musste ich mir von meiner Mutter Sprüche wie "ich will keine tote Hülle beerdigen lassen" anhören (und das von einer Person, die sich einäschern lassen will :blink: ) Es war schwer, meiner Mutter meine Beweggründe zu erklären. Sie ignorierte sie und war in dieser Hinsicht ziemlich stur. In dieser Hinsicht ist sie ein ziemlicher Egoist. Ich war damals Mitte Zwanzig und fühlte mich wie ein kleines Kind, dass sein Pausenbrot einem hungrigen Kind geschenkt hat und dafür ausgeschimpft wurde.
Naja, inzwischen hat sie es hoffentlich vergessen....

Whyme
03.03.2003, 23:46
Nein, ich würde meine Organe niemandem spenden wollen.

Nicht, dass ich Organspenden nicht für wichtig erachte und mir nicht bewußt ist, dass ich mit meinem Tod vllt. ein Leben rette. Ich hätte auch keine Angst davor, nach meinem Ableben ausgeweidet zu werden.

Aber ich bin, und das gebe ich gerne zu, ein Egoist. Wenn schon jemand leben soll, in dem er eines meine Organe in sich trägt, dann möchte ich gerne ein Wörtchen mitzureden haben. Wenn jemand aus meinem Freundeskreis oder meiner Familie eine meiner Nieren, einen Teil von Lunge oder Leber etc. brauchen würde und ich als Spender geeignet wäre, würde ich mich sofort unter das Messer legen. Aber für jemanden Fremdes, den ich nicht kenne, und der vllt. nichtmal was vernünftiges damit anstellt, würde ich meine Innereien nicht hergeben.

Auf der anderen Seite habe ich zumindest jetzt bei der rein theoretischen Überlegung, ebenso ein Problem damit, durch den Tod eines Fremden weiterzuleben. Dieser Gedanke fühlt sich irgendwie falsch an. Es ist, als würde ich aus seinem Tod Kapital schlagen. Leichenfledderei.

Whyme

captainjellico
04.03.2003, 00:28
Ich denke, man sollte das mal so sehen: jemand stirbt. Seine Organe sind jetzt für ihn wertlos. Einem anderen könnten sie das Leben retten. Ich finde, es gibt nicht Heiligeres als das Leben selbst. Daher halte ich es weder für verwerflich noch für Leichenfledderei, wenn man einem toten Menschen, der vorher damit einverstanden war, die noch frischen Organe entfernt und einem anderen einpflanzt. Wenn ich daran denke, dass ich bei meinem Ableben, das nicht mehr aufzuhalten ist, jemand anderem dazu verhelfen könnte, weiterzuleben, erfüllt mich das sogar irgendwie mit Stolz. So hat mein Tod zumindest noch einen Sinn gehabt.

Sternenfee
04.03.2003, 19:44
Ich habe seit ca. einem Jahr einen unausgefüllten Organspenderausweis zuhause liegen. Was mich davon abhält, das Teil endlich mal auszufüllen und dann auch mit meiner Familie darüber zu sprechen?

Zum einen Bequemlichkeit, mich ernsthaft damit auseinander zu setzen und zum anderen sicher irgendwelchen diffusen Ängste vor dem eigenen Tod. Ich habe schon über 2 Jahre gebraucht, um die Bezugsberechtigung für meine Lebensversicherung zu ändern, weil mir das wie ein "böses Omen" vorkam. Da ich an sich ein pragmatischer Mensch bin, mußte ich mir im nachhinein schon da an den Kopf fassen.

Ich habe keine Angst, daß die Geräte vorzeitig abgeschaltet werden, wenn jemand einen Organspenderausweis bei sich trägt. Für eine Organspende ist ja der Gesamthirntod Voraussetzung. Dieser muß von zwei Ärzten unabhängig voneinander festgestellt werden und die werden einen Teufel tun, sich auch nur dem Verdacht der fahrlässigen oder vorsätzlichen Tödung auszusetzen.

Solange man im Koma liegt, gibt es ja immer noch Hirnfunktion. Also kann es nicht passieren, daß der Stecker ausgerechnet vor dem Tag gezogen wird, an dem man vielleicht wieder aufgewacht wäre.

Viel mehr Angst habe ich da eher vor einem normalen Kunstfehler, denn die Wahrscheinlichkeit einem "normalen" ärztlichen Behandlungsfehler zum Opfer zu fallen, ist sicherlich viel größer.

Wenn ich mir vorstelle, daß ich oder jemand, der mir nahe steht, mal auf eine Organspende angewiesen ist, dann würde ich wahrscheinlich alles darum geben, ein Organ zu bekommen. Also sollte ich im Umkehrschluß auch endlich meinen Spenderausweis ausfüllen und damit vielleicht einem kranken Menschen etwas Gutes tun.

Sternenfee

Vinni
06.03.2003, 19:22
Interessante Frage. Momentan bin ich aber der Meinung mitsamt meiner Organe verotten zu wollen. Allerdings kann ich diese Meinung nicht wirklich rationell begründen - es ist eher so ein Gefühl, lieber im Ganzen verbuddelt werden zu wollen, als noch nicht ganz kalt, ausgenommen zu werden. Ich weiß selber, daß es eine blöde Vorstellung ist...

Es ist ja nicht so, als wäre ich zu egoistisch, um irgendetwas von mir preiszugeben - schließlich gehe ich relativ regelmäßig Blutspenden und habe ein gutes Gefühl dabei. Auch ist mir relativ egal, wo und wie ich begraben werden (solange man mir kein Kreuz draufpflockt) - tot ist schließlich tot - warum möchte ich also nicht nach meinem Ableben noch nützlich sein?

Wenn ich noch ein bißchen länger über die ganze Sache nachdenke, bin ich wohl doch auch für die Organspende... Gebt mir also noch ein bißchen Zeit...

Yerho
06.03.2003, 20:33
Ich habe (noch) keinen Organspendeausweis, aber eine entsprechende Verfügung für mein Ableben getroffen. Schaden kann so ein Ausweis sicherlich nicht.

Die Verweigerung eines kirchlichen Begräbnisses fällt übrigens ebenfalls unter diese Verfügung, seitdem ich hören mußte, wie unser depperten Ortspastor einen sehr guten und leider viel zu früh verstorbenen Bekannten um Kopf und Kragen und nahezu alle Trauergäste in verächtliche Ablehnung geredet hat. Da tue ich lieber das Richtige, lasse ich mich recyceln und die Reste umweltfreundlich entsorgen. Meine hypothetische Seele wird es auch so ins eventuell existente Paradies schaffen.

Simara
07.03.2003, 10:31
Ich habe seit Mitte 2000 einen Organspendeausweis.

Warum eigentlich? :blink: Ich bin ja nicht mal ein Menschenfreund. <_< ... egal

Beim Blutspenden (Wieso geh&#39; ich eigentlich Blutspenden ?) lag ein Formular aus, das man ausfüllen konnte und zu einem Organspendeausweis machen konnte. Dieses Teil hab ich dann lange studiert und schließlich ausgefüllt und seit dem ist der Organspendeausweis in meinem Geldbeutel, zusammen mit meinem Blutspendeausweis (ist ja auch gleichzeitig ein Unfallhilfepass).
Auf dem Formular stand, dass ich den Pass jederzeit zerreißen kann, ich bin ja niergendwo registiert und schlussendlich werden meine Hinterbliebenen ja noch gefragt. Das muss also auch noch abgesprochen sein.

Die Sicherheit, den Ausweis jederzeit zerreißen zu können hat mich eigentlich dazu veranlasst, den Ausweis überhaupt auszufüllen. Auch sehe ich da noch einen anderen kleinen Vorteil.
Wenn man mir Organe entnommen hat, dann kann ich nicht scheintot beerdigt werden und wache im Sarg lebendig begraben wieder auf.

Und vielleicht *verteile* ich meine *Art* mit meinen Organen in andere Menschen. Ist Blödsinn, ich weiß, aber dieser *Verseuchungsgedanke* hat ebenfalls dazu beigetragen, dass ich den Ausweis ausgefüllt habe.
Hey, vielleicht sollte ich Loser mal Blut spenden, damit er seinen Hass gegen Tiere verliert ;)

Ghettomaster
07.03.2003, 12:12
Originally posted by Simara@07.03.2003, 10:25
Auf dem Formular stand, dass ich den Pass jederzeit zerreißen kann, ich bin ja niergendwo registiert und schlussendlich werden meine Hinterbliebenen ja noch gefragt. Das muss also auch noch abgesprochen sein.
Eine schriftliche Willenserklärung von dir steht zwar nicht ethisch aber immernoch rechtlich über der Entscheidung deiner Hinterbliebenen. Wer es ganz sicher will macht es wie Yerho, zusätzlich zum Organspendeausweis noch bei einem Notar ein entsprechendes Schriftstück hinterlegen.

Ich für meinen Teil mache mir momentan auch gedanken darüber mir einen Organspenderausweis zuzulegen, denn mein Wille jemand anderem nach meinem Tod zu einem weiteren/besseren Leben zu verhelfen überwiegt bei weitem meine Bedenken.


CU
Ghettomaster

Folkyn
11.04.2003, 21:40
Ists wirklich noch notwendig dieses Thema gepinnt zu halten?

Dr.BrainFister
11.04.2003, 21:51
solange du hier nicht eine kopie deines organspenderausweises reinstellst, samt deutlich sichtbaren vermerk zur penisausschlussvereinbarung, isses voll angebracht.

Folkyn
13.04.2003, 10:56
Was ich sagen will: Der letzte Post zu diesem Thread geschah vor rund einem Monat, das Thema quasi als "Hot-Interest"-Thema gepinnt zu halten ist doch unnötig, es gibt ja andere.

Gruß, kris

captainjellico
13.04.2003, 21:10
@Folkyn: ich stimme dir zu. Sicherlich handelt es sich hier um ein interessantes und wichtiges Thema, aber scheinbar hat hier schon lange niemand mehr die Notwendigkeit gehabt, etwas zu schreiben. Es gibt auch andere wichtige Themen.

solange du hier nicht eine kopie deines organspenderausweises reinstellst, samt deutlich sichtbaren vermerk zur penisausschlussvereinbarung, isses voll angebracht.

Also, ich weiß ja nicht, ob das die Art eines Moderators sein sollte, so mit den Usern des Forum umzugehen. Nichts gegen ein wenig Provokation, aber das hätte man auch anders beantworten können.

Dr.BrainFister
13.04.2003, 21:18
sorry, ich wollte nicht gleich jemanden auf den schlips treten. ich vergaß, der hängt bei manchen leuten hier ziemlich tief.

ich habe den thread nicht gepinnt. das war mein mod-kollege loser. solange er ihn nicht entpinnt, bleibt er so. es ist seine entscheidung. er versucht wenigstens, interessante themen hier reinzubringen anstatt die langeweile aufkommen zu lassen, die in anderen foren anscheinend traditionell vorherrscht.
organspende ist ein wichtiges thema und ich finde es äußerst bezeichnend, dass es trotz einer user-zahl von über 300 leuten hier, meistens nicht mal eine hand voll gibt, die zu sowas eine meinung haben. niemand soll mit einem pin dazu gezwungen werden, sich mit einem thema auseinanderzusetzen. is einfach nur schade, dass sich solches interesse nicht von alleine entwickelt.
außerdem sollte jemand, der vorschlägt, ein thema zu entpinnen, gleichzeitig ein interessanteres in petto haben, welches als ersatz dient.

Folkyn
13.04.2003, 21:48
organspende ist ein wichtiges thema und ich finde es äußerst bezeichnend, dass es trotz einer user-zahl von über 300 leuten hier, meistens nicht mal eine hand voll gibt, die zu sowas eine meinung haben. niemand soll mit einem pin dazu gezwungen werden, sich mit einem thema auseinanderzusetzen. is einfach nur schade, dass sich solches interesse nicht von alleine entwickelt.
außerdem sollte jemand, der vorschlägt, ein thema zu entpinnen, gleichzeitig ein interessanteres in petto haben, welches als ersatz dient.

Stimmt schon, dass es wichtig ist, aber nur weil jemand nicht abstimmt und nicht postet heißt nicht dass dieser jemand es nicht gelesen hat. Die knapp 300 views ist IMO jedenfalls nicht auf die "Hand voll" zurückzuführen.
Und irgendwie gibt es ja genug andere, weitaus aktuellere und kontroversere Themen hier, allein zum Irak-Krieg gibts genug, und selbst wenn man das aus welchen Gründen auch immer lieber Ungepinnt lassen will, gibts noch genug anderes. Also an Ersatz würde es nicht mangeln.


sorry, ich wollte nicht gleich jemanden auf den schlips treten. ich vergaß, der hängt bei manchen leuten hier ziemlich tief.

Um die Meldung von vorhin als Reaktion auf eine ernstgemeinte Frage als absolut unangebracht zu sehen muss der Schlips gar nicht tief hängen..

Loser
14.04.2003, 19:07
Brain: das war mein mod-kollege loser.
Stimmt.

Folkyn: Ists wirklich noch notwendig dieses Thema gepinnt zu halten?
Jetzt zufrieden, befriedigt oder was auch immer?

Um die Meldung von vorhin als Reaktion auf eine ernstgemeinte Frage als absolut unangebracht zu sehen muss der Schlips gar nicht tief hängen..
Mit dem kannst man einen wer weiß wie langen, und womit, verlängerten Penis oft genug umwickeln, da wird er nicht mal im Winter kalt.

Also an Ersatz würde es nicht mangeln.
Immer her damit, ich warte gespannt. Es findet sich bestimmt auch jemand der es pinnt. Fällt dir nichts ein?

Wie wäre es mit dem Thema Menschlichkeit? Dazu hab ich schon das passende Gedicht:

Seltsam genug
Ein Mensch erlebt den krassen Fall,
Es menschelt deutlich, überall -
Und trotzdem merkt man, weit und breit
Oft nicht die Spur von Menschlichkeit.

von Eugen Roth

Natürlich sind immer die anderen unmenschlich. Letzten Dienstag lief eine interessante Dokumentation im WDR. Der Titel war: Fenster zur Freiheit - Hoffnung für eine Lebenslängliche. Darin hat eine Frau, zusammen mit ihrem Freund, den Mord an ihrem Mann geplant. Dann bekam sie Gewissenbisse, der Freund handelte trotzdem. Sie wurde dann zu 15 Jahren verurteilt. Das obwohl sie schwer misshandelt wurde, er hat sogar den Kindern gedroht, und sie schlichtweg verzweifelt war. 3 Gutachter hielten sie für glaubwürdig, aber die Richter verurteilten sie trotzdem. Auch eine Revision wurde, trotz entlastender Aussagen, Jahre später abgelehnt. Denn die ist nicht möglich wenn es nur um eine geringere Strafmaß geht. Eine der zwei Töchter hat jetzt ihre Sprachstörungen überwunden, 2 Monate nachdem ihr Vater tot war. Ihre Mutter bleibt bis 2012 im Gefängnis. Das Beeindruckenstee waren übrigens die Zitate aus dem Tagebuch. Ich habe meins danach sofort gelöscht. Aber was soll ´s. Wir leben bestimmt in einem Rechtsstaat. Wen interessieren schon Einzelschicksale. Mann muss das ...

...global sehen.
Die „Great Lakes“ in den USA werden, wenn es so weiter geht, bis zum Ende des Jahrhunderts ein bisschen kleiner, (upi.com (http://www.upi.com/view.cfm?StoryID=20030408-013538-7294r)). Die ersten 13 US Staaten, unter anderem Texas, haben schon darauf reagiert. Ups, die ...

... Menschen fehlen.
Fidel Castro, ihr wisst schon, der nette, graubärtige Mann bei dem man so schön Urlaub machen kann, hat den Krieg ausgenutzt um 77 drakonische Urteile zu sprechen, (taz.de (http://www.taz.de/pt/2003/04/09/a0089.nf/text)). Übersetzt: ab ins Loch auf das sie verrotten. Das waren natürlich allesamt Leute die ihn nicht mochten. Ich habe schon wieder was übersehen, es gibt keine ...

... Leichen.
"Nach Listen der Dorfchefs wurden in der Gemeinde Drodro (Afrika, D. R. Kongo) und 14 umliegenden Dörfern 966 Menschen summarisch hingerichtet ..." hat jemand von der UN gesagt. Es waren unter anderem „... zwanzig Massengräber, zu erkennen durch noch frisches Blut und Kleidung der Opfer, wurden dem Team von Überlebenden gezeigt, die angaben, dort etwa 250 Leichen begraben zu haben ... (taz.de (http://www.taz.de/pt/2003/04/08/a0056.nf/text))" Nur ein paar Tote mehr. Denn bisher sind dort schon, laut der US - Hilfsorganisation IRC (International Rescue Committee), 3,3 Mio. Menschen direkt oder indirekt Opfer des Krieges geworden, (taz.de (http://www.taz.de/pt/2003/04/09/a0088.nf/text)). Und wo ich schon mal dabei bin, die UN rechnet damit das bis zu 40. Mio. Menschen in Afrika zu verhungern drohen, (spiegel.de (http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,243980,00.html)). Ob das wohl wirklich passiert? Schließlich fehlen die passenden ...

... Bilder.
Denn die sind mächtig. Nicht erst seid der Generation de Cyberkids, werden wir „... von Bild zu Bild getrieben ...“ (spiegel.de (http://www.spiegel.de/unispiegel/studium/0,1518,244085,00.html)). Und grundlos haben die USA die Journalisten in Bagdad nicht schon vor dem Krieg bedroht, (taz.de (http://www.taz.de/pt/2003/03/19/a0172.nf/text)). Aber der Krieg ist ja vorbei. Die Zeitungen haben zwar geschrieben wie demütigend die Bilder von den US Soldaten im Palast waren, aber das Bild des Krieges ist wohl der Sturz der Saddam Statue in der Mitte Bagdads. Da war Saddam plötzlich besiegt. Was mal wieder zeigt wie mächtig das Fernsehen ist. Oft spricht man von Gleichschaltung der Medien, in der Washington Post schrieb Paul Farhi diesen Artikel (http://www.washingtonpost.com/wp-dyn/articles/A40057-2003Mar27.html) über Radioprogramme, man kann das aber wohl auch auf Fernsehen übertragen. Und Medien werden außerdem von Menschen gemacht, wie z. B. von Mr. Murdoch, (lesenswertes Porträt (http://www.frankfurter-rundschau.de/ressorts/kultur_und_medien/medien/?cnt=192915)). Trotzdem sollte man eins nicht vergessen: „Die Amerikaner sehen den Krieg viel facettenreicher, als das Vorurteil besagt. Sie machen sich mehr Sorgen als Größenphantasien. Und auch sie wollen geliebt werden. (fr-aktuell.de (http://www.fr-aktuell.de/ressorts/kultur_und_medien/feuilleton/?cnt=186682))“. Das kann auch die ...

... Propaganda nicht ändern.
Die Inkarnation der Propaganda sind wohl Superhelden. Spiegel.de hat diesen Artikel (http://www.spiegel.de/kultur/literatur/0,1518,244296,00.html) zum Thema veröffentlicht. Natürlich haben die recht, auch Capt. A. ist Propaganda. Wer sich dafür interessiert, hier (http://news.antville.org/topics/Comics/) gibt es einen interessanten Artikel über Capt. A. vs. Hitler zu lesen. Der 11. Sept. darf natürlich nicht fehlen, hier (http://www.edition-panel.de/inhalt_9_11_index.html) kann man nachlesen das selbst, besser: auch, J. Michael Straczynski nur zur Gefühlsduselei fähig war und das sogar der Weltenvernichter Dr. Doom geweint hat. Aber Comics sind auch ...

... Kunst.
Damit meine ich jetzt nicht die Superman Comics die im Kosovo vor Landminen warnen sollten. Ich war gegen einen Superman vs. Batman Film. Heute will ich ihn. Ich flehe regelrecht das Hollywood ihn macht. Er muss aber auf der „Dark Knight“ - Reihe von Frank Miller basieren. Welche sich übrigens hervorragend verkauft hat. Vor ein paar Monaten erschien „Der dunkle Ritter schlägt zurück“. Die USA sind ein Polizeistaat, noch extremer als in der 1986 veröffentlichten Vorgänger Reihe, und der Präsident nur ein Hologramm. Helden sind überflüssig. Superman ist zwar noch da, Sicherheit ist ihm aber wichtiger als Freiheit, also stützt er das Regime. Batman ist ein Terrorist, mit allem was dazu gehört, der im Verbogenen handelt und wegen dem man auch mal Bio Alarm gibt. Tja, das alles wird wohl nicht auf die große Leinwand kommen. Doch Comics sind wohl noch nicht ...

... alt genug.
Man beschwert sich das die USA zwar alle „Öl – Gebäude“ im Irak schützen, die Museen aber plündern lässt. Dazu muss man wissen das sich ein paar Leute in Washington zusammen getan haben, welche die Einfuhrbeschränkungen für Kulturgüter aus anderen Ländern lockern wollen. Aber um das Feindbild Amerika nicht noch weiter aufzubauen, es gibt auch genug Widerstand in den USA gegen diese Initiative. In diesem Fall zeigt sich außerdem das es manchmal Wochen brauch bis sich ein Thema verbreitet, denn in einschlägigen TV Magazinen wurde darüber schon vor Wochen ausführlich berichtet. Mal sehen was da noch so passiert. Ich finde das alles ...

... traurig.
Am Dienstag kam zum letzten mal Ally. Natürlich war die 5te Staffel nicht überragend. Ich habe aber alle Hochs und Tiefs mit ihr durchgemacht, da schaltet man nicht so einfach ab. Ich werde vor allem ihre vielen Neurosen vermissen. Die Serie war einfach herrlich skurril. Wo gibt es das sonst schon zu sehen? Bei all dem Elend auf der Welt ist es irgendwie ...

... lächerlich wegen einer Serie zu trauern.
Ist wohl auch die Forderung eines Professors die beliebten Anglizismen in der deutschen Sprache abzuschaffen. Aber auch die Bitte eines Autors der BZ: „Es wäre schön, die gleichen Demonstranten würden den Sturz Saddam Husseins feiern, die sich gegen den Krieg gegen ihn wandten. (berlinonline.de (http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/archiv/.bin/dump.fcgi/2003/0408/politik/0016/index.html?keywords=;ok=OK%21;match=strict;author= widmann;ressort=;von=;bis=))“. Die Demonstranten fühlen sich bestimmt, da sie die Irakis nicht „beschützen“ konnten, ...

... hilflos.
"Wir sind total inkompetent, unsere eigenen Angelegenheiten zu lösen. Wir haben kein Wissen, keine Macht und keinen Willen, irgendetwas zu machen. Ich hatte immer ein Gefühl des Stolzes und der Dazugehörigkeit. Das ist vorbei."(taz.de (http://www.taz.de/pt/2003/04/11/a0145.nf/text)) Soll die junge ägyptische Journalistin Reem Nada gesagt haben. Sie hätte es wohl auch lieber gesehen wenn nicht alleine amerikanische Panzer nach Bagdad einmarschiert wären. Aber wir brauchen alle mal ...

... Ablenkung.
Sex hilft. Wenn auch nur kurz. Wer ein Problem damit hat, fahrt nach Tschernobyl, dort gibt es eine Wurmart die seit dem Reaktorunfall jetzt deutlich öfter am rumsexen sein soll als vorher, stimmt wirklich (spiegel.de (http://www.spiegel.de/netzwelt/politik/0,1518,244345,00.html)). Vielleicht wirkt die Strahlung ja auch auf Menschen? Das Thema lassen wir dann doch lieber, oder? Erinnert mich irgendwie an ein netten Satz den ich letztens gelesen habe: "Der Orgasmus ist zuverlässigen Berichten zufolge eine feine Sache, aber er sollte doch nicht in aller Öffentlichkeit stattfinden." Etwas das länger wirkt sind ...

... Drogen.
Am Anfang zumindest. „Im letzten Golfkrieg sollen 60 % der Soldaten davon Gebrauch gemacht haben, in Kampfsituationen waren es sogar bis zu 98 %, die zur Speed-Option im Marschgepäck griffen. „taz.de (http://www.taz.de/pt/2003/04/12/a0117.nf/text))“ Im Militär Slang, tolles Wort, heißen die Dinger Go Pills. Unter deren Einfluss darf man übrigens auch mal auf Freunde schießen. Es wird wohl Zeit den ...

... Krieg gegen Drogen auszuweiten.
Wir brauchen alle Feindbilder. Nager hat im Farscapeforum das Sat1forum, soweit man das so nennen kann, erwähnt. Ich vermisse Sat1. Wirklich. Der Sender war ein richtig nettes Feindbild. Und da ich es im Moment mit Gedichten habe, hier mal das passende von Ms. Parker:

Wail

Love has gone a-rocketing.
That is not the worst;
I could do without the thing,
And not be the first.

Joy has gone the way it came.
That is nothing new;
I could get along the same ---
Many people do.

Dig for me the narrow bed,
Now I am bereft.
All my pretty hates are dead,
And what have I left?
Heute wäre sie für so etwas wohl wirklich in einer Anstalt gelandet, oder man hätte sie mit Drogen auf Rezept ruhig gestellt. Trotzdem, alles wird ...

... gut.
Hat sie bestimmt nicht gedacht als ihre Haare in Flammen aufgingen, diese komische Moderatorin die das immer sagt. Der WDR zeigt wohl "Catweazle" wieder (14.45 Uhr) und um die Woche noch besser zu machen, arte strahlt von Montag bis Donnerstag Big Brother für alte Leute aus. D. h. eine Familie auf dem Bauernhof die spielt als wäre es 1902. Leider zeitgleich mit Big Brohter, 19:00 Uhr, aber es gibt ja Tele 5 und in der Nacht lässt es sich bekanntlich am besten spannen. Ich bin von mir selber ...

... enttäuscht.
Denn hier hätten jetzt eigentlich noch ein paar Zeilen von Nick Drake (mal wieder jemand der viel zu früh gestorben ist) erwähnt werden müssen, eine Kurzgeschichte (hätte ruhig ein wenige länger sein können) über einen perversen Vater, ein Klingonen - Araber Vergleich, ... und noch viel mehr ... erwähnt werden müsen.


Brain:es ist seine entscheidung. er versucht wenigstens, interessante themen hier reinzubringen anstatt die langeweile aufkommen zu lassen
Nett geschrieben. Aber was soll ´s. Danke.

Ich bin ja gespannt wann sich jemand darüber wundert das die Brüste hängen ... äh, die Pin Ups zu lange, sind die außerdem nicht schon länger ohne Antwort, gepinnt sind. Ich freu mich schon darauf. Ich mag nämlich so etwas hier. Aber wenn, dann bitte so richtig und ohne Weichspüler. Vielleicht schaffe ich es ja sogar vor dir darauf zu antworten?

Die Uniformen irritieren mich ja. Wenn ich mir so dieses geschminkte Model angucke, ich glaube ich muss mein Bild vom Militär überdenken. Ich fange schon an langsam zu bereuen das ich Scheiße weggewischt, anstatt durch sie durch zu kriechen, habe.

captainjellico
14.04.2003, 21:29
Jetzt zufrieden, befriedigt oder was auch immer?
Soll das etwa witzig sein?


Mit dem kannst man einen wer weiß wie langen, und womit, verlängerten Penis oft genug umwickeln, da wird er nicht mal im Winter kalt
Junge, du musst krank sein.


. Ich fange schon an langsam zu bereuen das ich Scheiße weggewischt, anstatt durch sie durch zu kriechen, habe.
Also ich weiß nicht,was das sein soll.
Haben hier Moderatoren das Sonderrecht, ihren geistigen Müll abzuladen?Macht es Euch Spaß, Usern vor den Kopf zu treten und sie so zu behandeln? Ein Forum lebt nicht durch Euch, sondern durch die, die es besuchen und sich hier auf einem bestimmten Niveau austauschen wollen. Ihr solltet Euch mal selber zensieren.
Dermaßen gekränkt und einfach dämlich zu reagieren, nur weil es jemand wagt, das gepinnte Thema in Frage zu stellen, ist ja nur noch peinlich.
Für mich ist das alles krank hier. Benehmt Euch mal so, wie es Mutti Euch beigebracht hat&#33;

Folkyn
14.04.2003, 22:43
Jetzt zufrieden, befriedigt oder was auch immer?



Um die Meldung von vorhin als Reaktion auf eine ernstgemeinte Frage als absolut unangebracht zu sehen muss der Schlips gar nicht tief hängen..*

Mit dem kannst man einen wer weiß wie langen, und womit, verlängerten Penis oft genug umwickeln, da wird er nicht mal im Winter kalt.

Ich weiß echt nicht was ich davon jetzt halten soll. Erstmal kann ich die Frage im ersten Quote postwendend zurückstellen. Jetzt zufrieden, befriedigt oder was auch immer? Alles was ich festgestellt habe, ist dass das Thema für die Beachtung, die ihm zugewendet wird, eigentlich schon recht "vorbei" ist. Auch wenn natürlich auch richtig ist, dass Themen manchmal einfach noch nicht ausdiskutiert im Nirvana verschwinden - dieses Thema ist praktisch seit seiner Erstellung gepinnt, trotzdem postet seit ner Woche keiner mehr dazu. Die nächste Stufe wäre dann nur noch, jeden, der in den Kultur, Politik & Gesellschaftsteil geht, zu zwingen dazu etwas zu posten. Aber egal&#33; Lass es doch wo es ist, diese ganze Diskussion ist eigentlich unnötig, beschimpfen lassen kann ich mich auch anderswo und mit weniger Aufwand.

Und zum zweiten Quote.. OK... @Loser
Schau, keiner hat dich oder deine posting Methoden angegriffen oder kritisiert. Warum du dich daher jetzt derart persönlich angegriffen geschändet und verletzt fühlst versteh ich wirklcih nicht.


Immer her damit, ich warte gespannt. Es findet sich bestimmt auch jemand der es pinnt. Fällt dir nichts ein?

Wie wäre es mit dem Thema Menschlichkeit? Dazu hab ich schon das passende Gedicht:
[..........]

Dazu passt der erste Quote wieder ganz gut. Jetzt zufrieden, befriedigt oder was auch immer? Ich meine es freut mich, noch Menschen zu treffen die ihre eigenen Ansichten haben und auch nicht vor der Arbeit von seitenlangen posts scheuen, diese zu fundieren, aber die Art und Weise mit der du das tust kommt mir in dem Fall echt wie der letzte Zwang vor. Als Waffe gegen Leute, die _nicht_ soviel Freizeit haben, diese mit posten verbringen und daher aus dem stehgreif ein seitenlanges Posting zu stande bringen? Ich gestehe, ich habe es (deinen "Topicvoschlag") nicht weiter als bis zur Hälfte ungefähr gelesen. 1) Weil es enorm anstrengend zu lesen ist und irgendwie einen gewissen Jähzorn ausstrahlt, der dem Inhalt irgendwie übergeordnet zu sein scheint 2) Weil es größtenteils Nonsense ist, der sich wie gesagt dem Jähzorn unterordnet, sinnfrei zusammengestellt als Wissensbeweis?. Hast du gut gemacht :)

In allem anderen kann ich mich captainjellico nur anschließen.

Dr.BrainFister
15.04.2003, 10:38
zuallererst:
ich finde es schade, dass diese im grunde interessante diskussion in eine art streit ausgeartet ist, in dem es wieder einmal darum geht, wer wen verletzt und wer wie seine verletztheit zum ausdruck bringt. derartige äußerungen lassen mich jedesmal ein wenig lächeln, weil sie klingen, als ob das forum nur aus einer ansammlung seelischer krüppel besteht, die bei jeder etwas schärferen diskussion innerlich zu bluten beginnen, um anschließend anstatt einfach "auaua&#33;" zu schreien ihren schmerz in "jähzornigen" ausgüssen (innere reinigung?) niederschreiben und gesenkten hauptes stundenlang auf die antwort warten, da sie zu viel freizeit haben. ein feines bild, nur woher es stammt ist mir nicht ganz klar. ob es auf loser bzw. mich passt, finde ich noch unklarer.

übrigens:
ich weiß, nach der zeile, die diesen beitrag einführt, wird euch sofort die argumentation auf den hirnwindungen gebrannt haben "hast den streit doch selber losgebrochen, eyyyyy&#33;" wenn einem so ´ne argumentation auf den hirnwindungen brennt, überhitzen sich diese leicht und verlieren somit die kompetenz, den weiteren text aufmerksam zu verfolgen. also könnte ich an dieser stelle eigentlich schon aufhören, nach argumenten oder klärungen oder was auch immer zu suchen.
schließlich ist es ja so:


Ich gestehe, ich habe es (deinen "Topicvoschlag") nicht weiter als bis zur Hälfte ungefähr gelesen. 1) Weil es enorm anstrengend zu lesen ist und irgendwie einen gewissen Jähzorn ausstrahlt, der dem Inhalt irgendwie übergeordnet zu sein scheint
2) Weil es größtenteils Nonsense ist, der sich wie gesagt dem Jähzorn unterordnet, sinnfrei zusammengestellt als Wissensbeweis?.

so gesehen laufe ich, wenn ich weiterschreibe, außerdem gefahr, nur nonsense zu fabrizieren. vielleicht ist das eine art reflex: sobald ein beitrag so lang ist, dass mensch über den bildschirmrand hinausscrollen (wie war das noch mit dem tellerrand?) muss, setzt im gehirn die sogenannte nonsense-sperre ein. wie beim erhitzen der gehirnwindungen, geht hierbei die aufmerksamkeit flöten und der ganze inhalt des restlichen textes ebenso.
aber ich vergaß:


Die nächste Stufe wäre dann nur noch, jeden, der in den Kultur, Politik & Gesellschaftsteil geht, zu zwingen dazu etwas zu posten.

eigentlich schrieb ich in meinem vorherigen beitrag:


niemand soll mit einem pin dazu gezwungen werden, sich mit einem thema auseinanderzusetzen.

tja, warum schrieb ich das? weil ich wusste, dass du solches behaupten wirst. derartige äußerungen sind leider sehr berechenbar und tauchen in allen diskussionen dieser art auf. sie begründen sich weder auf tatsachen noch sonstwelchem faktisch erklärbaren hintergrund. vielleicht sind sie ein ausdruck gepflegten jähzorns. gepflegten jähzorns, weil er guter erziehung entspringt.
denn wie unser captain bereits forderte:


Benehmt Euch mal so, wie es Mutti Euch beigebracht hat&#33;

gute idee.
mir hat meine mami beigebracht, aufmerksam zu sein. vielleicht hat sie nicht die art aufmerksamkeit gemeint, die sich bei mir letztlich entwickelte, doch ich finde diese gabe sehr wertvoll. sie bringt z.b. mit sich, dass ich nicht, wenn jemand schon vorher schrieb, man wolle niemanden mit einem pin dazu zwingen, etwas zum thema zu äußern, nachher nochmal schreibe, betreffliche person wolle eben das tun. außer mir fallen argumente ein, die seine äußerung widerlegen und meine begründen. andernfalls entspringt es einem mangel an aufmerksamkeit und lässt auf was auch immer hindeuten.

ich glaube, mein text wird zu lang.
und außerdem:


Haben hier Moderatoren das Sonderrecht, ihren geistigen Müll abzuladen?

nein, natürlich nicht. zumindest nicht nur moderatoren. dieses recht hat jeder und ich bitte darum, es wahr zu nehmen.
wie sich eine diskussion entwickelt, liegt nicht im ermessen des einzelnen, es liegt in der dynamik der diskussion, die durch die unterschiedlichen menschen bestimmt wird, die diskutieren. jeder nimmt dort eine ganz eigene rolle mit wiederum individueller eigendynamik ein und so kann das "chaos" schonmal seinen lauf nehmen. aber was ist daran so schlimm? wie freunde von fremdwörtern wissen, ist das gegenteil von dynamik statik. würden unsere diskussionen statisch verlaufen, bedeutete dies, wir alle befänden uns in einer festgefahrenen position, die keinerlei bewegung zulässt. oder eben, dass die diskussion in ständig gleichen bahnen verläuft. schaut euch doch mal diskussionen an, die ihr mit euren freunden führt: fangt ihr da mit einem thema an und versucht, die ganze diskussion über, auf genau diesem thema zu beharren? bei mir zumindest ist das nicht so. themen sind, besonders wenns um alltägliches geht, aufs engste miteinander verknüpft. gerade das macht eine diskussion und den damit einhergehenden wissensaustausch lebendig; verhindert, dass sie einschläft bzw. ins leere läuft. ich denke, genau das wollte loser mit seinem jähzornigen nonsense-beitrag darstellen. natürlich ist es einfacher, ihn weiter als jähzornigen nonsense-beitrag gelten zu lassen, doch vielleicht erlaubt man sichs nur mal für eine kurze weile mit dem von mir angemerkten gedanken hineinzulesen.

vielen dank für die aufmerksamkeit.

captainjellico
15.04.2003, 11:53
jeder nimmt dort eine ganz eigene rolle mit wiederum individueller eigendynamik ein und so kann das "chaos" schonmal seinen lauf nehmen. aber was ist daran so schlimm?
Im Prinzip nichts. Es ist nichts daran auszusetzen, wenn mal die Fetzen fliegen. Es kommt natürlich auch mal vor, dass man sich im Wort vergreift oder gar persönlich wird. Aber- wenn ich mir diese Bemerkung erlauben darf- sollten da nicht gerade die Moderatoren drauf achten, dass hier alles noch in rechten Bahnen verläuft? Ihr seid ja auch diejenigen, die die Macht haben, Beiträge zu löschen, wenn sie Dinge enthalten, die nicht in ein solches Forum passen. Ich spreche hier von einer Art Vorbildfunktion. Um es noch mal klarzustellen: ich habe nichts gegen eine gute Diskussion. Aber eine Diskussion ist nur fruchtbar, wenn sie innerhalb bestimmter Regeln verläuft. Eine gute Diskussion kommt auch ohne Bemerkungen aus, die unter die Gürtellinie gehen. Eine gute Diskussion basiert auf den von Euch so oft angeführten Argumenten, nicht auf reiner Provokation. Ich denke nicht, dass weder Folkyn noch ich selbst überempfindlich sind. Aber - und das musst auch du zugeben, lieber Dr.- die Grenzen des guten Geschmacks sind schon überschritten worden, oder?
Betrachten wir doch noch mal die Ursache dieses Streits: Folkkyn machte nur die Bemerkung, dass man das Thema nicht mehr gepinnt halten müsse. Es war- so verstand ich es- vielmehr ein Vorschlag als eine Kritik. Ich denke, er hat sich dabei nichts Schlimmes gedacht. Eure Reaktion darauf war einfach unangemessen. Du weißt schon, auf welche Äußerungen ich anspreche. Weißt du, wie das bei mir- einem neutralen Beobachter- rüberkam? Wie das Verhalten eines beleidigten Kindes, das nicht die Anerkennung bekommt, die es erhalten will. Indem Ihr Euch so aufspielt, als hätte Folkyn Majestätsbeleidigung begangen, werdet Ihr nur unglaubwürdig. Und, lieber Dr. Brain Fister, da kannst du noch so herumreden von wegen gepflegten Jähzorns und ähnlichem: dieses Verhalten von Euch war einfach nicht korrekt. Und es raubt einem ein wenig den Spaß, hier weiterzumachen. Denn man fühlt sich nicht ernst genommen. Ihr Moderatoren habt Verantwortung. Also nehmt sie auch wahr&#33;

Folkyn
15.04.2003, 13:02
derartige äußerungen lassen mich jedesmal ein wenig lächeln, weil sie klingen, als ob das forum nur aus einer ansammlung seelischer krüppel besteht, die bei jeder etwas schärferen diskussion innerlich zu bluten beginnen, um anschließend anstatt einfach "auaua&#33;" zu schreien ihren schmerz in "jähzornigen" ausgüssen (innere reinigung?) niederschreiben und gesenkten hauptes stundenlang auf die antwort warten, da sie zu viel freizeit haben. ein feines bild, nur woher es stammt ist mir nicht ganz klar. ob es auf loser bzw. mich passt, finde ich noch unklarer.


Dazu kann ich auch nur noch grinsen :) Aber ich glaub darüber zu reden bringt nicht mehr viel, weil sich da die gegenseitigen Einschätzungen schon sehr gefestigt haben (zumindest soweit ich das beurteilen kann).

Und ja, ich habe die absolute Überzeugung, dass ich euch zwar nachvollziehen kann, wenn ihr mich jetzt als jemand, der hier obergscheit daher kommt und euch sagen will, wie ihr euern "Job" zu tun habt, seht, ich mich aber nicht als der sehen kann, der hier "angenfangen" hat. Genaugenommen hätte ich mich ab deiner ersten Antwort auf meine Message, warum das Thema noch gepinnt sei, über deine jähzornige Art aufregen können, wollte aber nur, weil dein Schlips an dem Tag scheinbar ziemlich tief hang (als was anderes als eine jetzt-bin-ich-beleidigt-Reaktion kann man das nicht verkaufen) keine unnötige Diskussion vom Zaun brechen und habs gelassen. Erst Losers Schlag mit seiner Maschinschreib-Keule hat hier wirklich etwas entzunden; IMO seh ich mich nicht als schuld dran.


so gesehen laufe ich, wenn ich weiterschreibe, außerdem gefahr, nur nonsense zu fabrizieren. vielleicht ist das eine art reflex: sobald ein beitrag so lang ist, dass mensch über den bildschirmrand hinausscrollen (wie war das noch mit dem tellerrand?) muss, setzt im gehirn die sogenannte nonsense-sperre ein. wie beim erhitzen der gehirnwindungen, geht hierbei die aufmerksamkeit flöten und der ganze inhalt des restlichen textes ebenso.

Das hab ich erwartet. Gotteslästerung par exellence, Sakrileg und was weiß ich noch alles. Ich habe mich geweigert, Losers Topicvorschlag zu lesen. Ich kann dir hier jetzt keine Beweise bringen, aber ich schätze Leute, die mehr als ein JA oder NEIN, nämlich auch ein ja WEIL und nein WEIL über die Lippen bringen sehr, aber irgendwann reichts auch. Ich habe Losers Post inhaltlich verstanden, nur war ich einfach nicht bereit mehr als die Hälfte von seinem Topicvorschlag (&#33;= sein gesamtes posting) zu lesen, weil es IMO mehr ein jähzorniger Rundumschlag war als ernst gemeint, und nichts mehr wirklich mit irgendetwas zu tun hatte, worum es hier geht. Und ich werde es wieder tun. Ich weigere mich einfach, den Wissens- und Intelligenzgehalt eines Postings an seiner Länge zu beurteilen. Dass Loser überhaupt nicht dämlich oder sonstwas ist, ist klar, aber das Recht, ihn zu kritisieren ohne danach pauschal als Volltrottel abgestempelt zu werden sollte man als normaler User shcon haben.


gepflegten jähzorns, weil er guter erziehung entspringt.

Ich mache keinen Hehl daraus, dass ich mir als normaler User langsam wirklich verarscht vorkomme.

Aber ich finde es schon faktisch erklärbar: Ein Thema ist gepinnt, um die Leute dazu zu bringen, es nicht zu übersehen und teilzunehmen an der Diskussion, wie ihr sagt. Klar kann es passieren, dass ein Thema unter dem Rand verschwindet, auch wenn es noch nicht ausdiskutiert ist, aber so wie du es beschrieben hast klingt es beinahe ja so als _müsste_ jeder dazu Stellung beziehen.

ich finde es äußerst bezeichnend, dass es trotz einer user-zahl von über 300 leuten hier, meistens nicht mal eine hand voll gibt, die zu sowas eine meinung haben. niemand soll mit einem pin dazu gezwungen werden, sich mit einem thema auseinanderzusetzen. is einfach nur schade, dass sich solches interesse nicht von alleine entwickelt.
Und was, wenn es sich nicht entwickelt? Wenn schon seit nem Monat keiner mehr ne Meinung dazu hat? Nur weil ein Thema gepinnt ist heißt es nicht, dass es über kurz oder lang zu einer hitzigen Diskussion wird (ONTOPIC).

@Diskussionskultur

Das finde ich auch. Nur wenn du mit deinen Freunden diskutierst BrainFister/Loser wirst du dich die ersten 10 Minuten auch nicht auf reine Provokation und Beschimpfung beschränken. Damit allein wäre schon gezeigt dass eure Diskussionskultur auch nicht viel von -kultur hat.
Wie captaionjellico schon gsagt hat, ich wollte euch in eurer Arbeit nicht kritisieren oder sonstwie bevormunden. Und ich finde, dass man von Moderatoren etwas anderes als eine totalitäre Verwaltung mit Kreuzfeuer auf Ketzer von Anfang an erwarten könnte, wie es hier kein anderer tut und wofür ein normaler User sicher Ärger bekäme, täte er es in dem Ausmaß.

Loser
15.04.2003, 19:24
Dann wäre ich wohl wieder daran, oder? Ich halte mich jetzt mal an einen ...


Superfluous Advice

Should they whisper false of you.
Never trouble to deny;
Should the words they say be true,
Weep and storm and swear they lie.

by Dorothy Parker
Ich lese gerade ihre Gedichte. Immer wieder nett.

Jellico hat was treffendes geschrieben, es raubt einem den Spaß. Stimmt. Mir aber mehr euer Rumgejammere darüber wie ungerecht ihr behandelt werdet. Und dann dieses krampfhafte „aber mein Schlips hängt nicht tief, ach meno.“ Wenn ich im Supermarkt gejammert habe ist meine Mutter einfach weiter gegangen. Aber ich weiß ja, scheiß antiautoritäre Erziehung, da kann ja gar nichts vernünftiges aus mir werden.

Ihr seht das alles einfach zu verbissen. Werdet mal locker.

Und nur mal für ´s Protokoll, auch diesmal habe ich niemanden als Idiot bezeichnet. Nur das bei einigen der Schlips zu tief hängt, übrigens habe ich nicht mal über Folkyns Penislänge spekuliert, man(n) weiß ja wie empfindlich man(n) darauf reagiert. Weiterhin war ich weder beleidigt noch zornig (... obwohl, ein wenig zornig wohl darüber wie wenige der von mir angesprochenen Themen in der Öffentlichkeit Beachtung finden, insbesondere Afrika wird immer mehr vergessen ...). Lediglich amüsiert war ich, aber Humor ist halt oftmals nicht kompatibel. Mein Gott, da ist man extra 2 Wochen ruhig und sorgt dann gleich für so etwas. Da sag noch mal jemand ich hätte kein Talent, für was auch immer.



ansammlung seelischer krüppel
Yep, ich melde mich mal. Schon komisch. Gerade habe ich mich noch über diesen Artikel (http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,244736,00.html) amüsiert. Da hat ein Radiotyp doch glatt ein ganzes Land belogen. Ich erkläre ihn an dieser Stelle mal zu meinem persönlichen Helden. Kurz darauf kam ich echt ins grübeln. Irgendwie besser so, das mit dem Lügen und all dem. Es ist doch sicherer wenn er, anstatt embedded, im Bett liegt und seine Berichte abliefert. Zur Not spielt seine Frau noch mit dem Porzellan, für die bombige Atmosphäre und so. Wieso will man unbedingt das er live von vor Ort berichtet? Er könnte sterben. Aber selbst dieser komische Michael Moore wird ja böse wenn man seine, Vorsicht Fremdwort, Authentizität anzweifelt. Andererseits gibt es viele Menschen die sind glücklich weil sie eben den ganzen Tag lügen, die geben sich damit zufrieden wenn sie am Wochenende mit Frau und Kind in den Zoo gehen dürfen. Ist das echt? Fühlt es sich gut an den Affen beim poppen zuzugucken? Nutzen die immer selben Lügen sich nicht nach einiger Zeit ab? Wirklich komisch das alles.

Folkyn
15.04.2003, 22:05
Ihr seht das alles einfach zu verbissen. Werdet mal locker.

*g* Und das von _dir_.


Nur das bei einigen der Schlips zu tief hängt, übrigens habe ich nicht mal über Folkyns Penislänge spekuliert, man(n) weiß ja wie empfindlich man(n) darauf reagiert.

Ich erinner mich nicht daran, darauf auch nur einmal eingegangen zu sein, außer vielleicht die Provokationsgeschichte im Allgemeinen. Soviel zum Thema empfindlich reagieren.

Dass du jemanden als Idioten bezeichnet hast hab ich "fürs Protokoll" auch nicht behauptet, nur kassierte ich, als ich geschrieben habe dass ich mich weigern würde, den Topicvorschlag gänzlich zu lesen, prompt von BrainFister
ein beitrag so lang ist, dass mensch über den bildschirmrand hinausscrollen (wie war das noch mit dem tellerrand?) muss, setzt im gehirn die sogenannte nonsense-sperre ein. wie beim erhitzen der gehirnwindungen, geht hierbei die aufmerksamkeit flöten und der ganze inhalt des restlichen textes ebenso.

, und dass das eine andere Aussage haben soll als "was bist du nur für ein engstirniger Denkabstinenzler&#33;" kannst auch nicht grad behaupten oder? ;)

Irgendwann fiel mal "gepflegter Jähzorn".
Ich glaube dass sogar enorm viele Idioten und Trottel gefallen sind und zwar auf beiden Seiten.
Enden tuts aber in entschärften Versionen, also Vorschlag: Ich behaupte nicht, absolut keinerlei Jähzorn freigesetzt zu haben und du hörst auch auf damit =).

Aber egal.. irgendwie führt das zu nichts.. wenn es deine Art, jeden Beitrag mit einer alles andere als gesunden Portion Provokation und Beleidigung zu schmücken und es dann Humor zu nennen, bitte. Weils irgendwie auf die Kosten der Beteiligten geht sollte das aber ein Moderator nicht tun IMO. Narrenfreiheit schön und gut, ..

Schönes Gedicht; Dorothy Parker...


"Alle ironischen Schriftsteller rechnen auf die alberne Gattung von Menschen, welche sich gerne allen Anderen mit dem Autor zusammen überlegen fühlen wollen, als welchen sie für das Mundstück ihrer Anmaassung ansehen. - Die Gewöhnung an Ironie ebenso wie die an Sarkasmus verdirbt übrigens den Charakter. Sie verleiht allmählich die Eigenschaft einer schadenfrohen Überlegenheit. Man ist zuletzt einem bissigen Hunde gleich, der noch das Lachen gelernt hat, außer dem Bellen" -- Nietzsche,* Menschliches, Allzumenschliches No372

captainjellico
15.04.2003, 22:09
Eigentlich wollte ich hierzu ja nichts mehr sagen, jetzt muss ich es aber doch.

Mir aber mehr euer Rumgejammere darüber wie ungerecht ihr behandelt werdet

Ich finde nicht, dass hier irgendwer herumjammert. Wir weisen auf etwas hin, was uns stört. Und dieses Recht nehmen wir uns heraus, auch wenn es dir nicht passt, mein Freund&#33; Zudem ist es ein Unterschied, ob man sich wehrt oder ob man einen Schmollmund zieht und auf trotzig macht. Und das hast du, lieber Loser, getan. Wenn hier also etwas nervt, dann deine Reaktion: och, der böse Folklyn hat mich, den gottgleichen Loser und meine Kompetenz angegriffen, jetzt bin ich aber beleidigt und entpinne das Thema. So, das hast du jetzt davon, du böser Folkyn.


Wenn ich im Supermarkt gejammert habe ist meine Mutter einfach weiter gegangen

[Ach so. Alles klar, Mama. Dann geh nur weiter. Ich gehe zur Süßwarenabteilung und nasche ein Duplo&#33;


Ihr seht das alles einfach zu verbissen. Werdet mal locker

Es istschon witzig, dass immer die Leute solche Sprüche loslassen, die selbst die Dinge alles andere als locker sehen. Loser, du warst eingechnappt und und hast deiner Wut dann gleich mal durch deinen ewig langen Bitrag Luft gemacht. Dass du das selbst alles mit Humor gesehen hast und weder zornig noch beleidigt warst, nehme ich dir nicht ab&#33;

Loser
16.04.2003, 17:07
Duplo
Es war immer an der Kasse. Die magische Linie damit zu überschreiten habe ich mich nämlich nie getraut. Was sie natürlich wusste. Und ich liebe Duplo. Hanuta mag ich auch. Was ich ja nicht leiden kann ist Bounty, diese Kokosmasse sind irgendwie nicht mein Fall. Letztens habe ich mal Leipniz - Schoko - Kekse gegessen, die sind lecker.

Nietzsche, das ist doch mal ein interessantes Thema.

... alberne Gattung von Menschen ... überlegen fühlen wollen, als welchen sie für das Mundstück ihrer Anmaassung ansehen
Stimmt. Arroganz gehört dazu. Muss man sich deswegen eigentlich schämen? Wann ist es eigentlich nicht arrogant seinen Standpunkt zu verteidigen und den des Gegenübers als unzureichend zu betrachten? Ironie ist nur ein Stilmittel um ihm zu zeigen wie wenig man von der Meinung des anderen hält. Man kann natürlich auch immer beteuern wie toll man sein Gegenüber findet, was für ein geiler Mensch er / sie / es doch ist, man aber eine andere Meinung hat. Es gibt aber Menschen die finden das lächerlich.


Die Gewöhnung an Ironie ebenso wie die an Sarkasmus verdirbt übrigens den Charakter.
Na und? Es gibt Menschen die mögen es einen miesen Charakter zu haben. Ich weiß, es ist toll aalglatt durch Leben zu gleiten und allen Hindernissen auszuweichen. Wer ´s mag. Bloß hat das dann IMO nur bedingt was mit Charakter zu tun.


Sie verleiht allmählich die Eigenschaft einer schadenfrohen Überlegenheit.
Ist das nicht eine Wiederholung? Überlegenheit ist natürlich auch ein Mittel um sich abzusondern. Weiterhin bildet man sich ein das Ironie oftmals die Waffe des Unterlegenen ist. Somit attackiert man also aus geschwächter Position, da man die Mehrheit gegen sich hat, und irgendwie natürlich haben will. Nicht zuletzt ist sie aber das einzige Mittel um den ganzen Müll um sich herum überhaupt noch zu ertragen.

Mal etwas das ich gelesen habe:

And make not mistake: irony tyrannizes us. The reason why our pervasive cultural irony is at once so powerful and so unsatisfying is that an ironist is impossible to pin down. All U.S. irony is based on an implicit "I don&#39;t really mean what I&#39;m saying.”
Könnte man meinen. Diese These geht aber davon aus das der / die / dasjenige der / die / das Ironie einsetzt nicht die Cojones hat eine eigene Meinung zu vertreten. Und wenn man arrogant ist, könnte man behaupten das die Kritiker der Ironie dies nur aus reinem Selbstschutz tun. Das sind wahrscheinlich die Leute die bei Herrn Raab sicherheitshalber nach jedem Satz lachen, für die extra der Tusch beim Karneval erfunden wurde und denen man die Grinsegesicher im elektronischen Zeitalter zu verdanken hat.

Hm, man könnte ihnen sogar Arroganz unterstellen oder nicht? Schließlich halten sie sich für die besseren Menschen da sie auch eine Meinung haben und diese nicht in leere, unverständlichen Worthülsen packen müssen.

Wieso habt ihr eigentlich so ein Problem mit der Länge? Als wenn deswegen gleich jeder in die Pornobranche wechseln müsste.

Abschließend noch etwas, sollte jemand den Beitrag auf der vorherigen Seite gelesen habe, er / sie / es ein der dort aufgeführten Themen aufgreifen möchte, ich bitte darum.

Folkyn
16.04.2003, 23:20
Nur noch am Rande, ohne Zusammenhang und allein zu Deiner Nietzsche-Interpretation:

Irgendwie fehlt da nämlich
Man ist zuletzt einem bissigen Hunde gleich, der noch das Lachen gelernt hat, außer dem Bellen

was - IMO zumindest - irgendwie der wichtigste Satz ist, weil es zeigt, wohin beschriebene Gewöhnung führt. Es raubt einen, so sehe ich das, die Möglichkeiten, mit Provokation und Anfeindung umzugehen. Irgendwie nicht sehr wünschenswert, wenn man irgendwann nur noch Beschimpfung und Hohn übrig hat, um mit der Welt zu reden.
Hier war die Anfeindung eigentlich von Beginn an nicht da, zumindest nicht von meiner Seite, aber scheinbar reagierst du mittlerweile schon auf alles so. Siehe oben.


@Irony tyrannizes us..

Irgendwie ergibt das wenig Sinn, Kritiker der Ironie, die sie dann doch und noch als Selbstschutz verwenden..zumindest was die Relation zu dem Zitat angeht. Glücklicherweise muss man heutzutage ja nicht lange suchen, wenn man weiß wonach. Darum..

Vom gleichen Autor in der gleichen Passage auch

Irony has only emergency use. Carried over time, it is the voice of the trapped who have come to enjoy their cage

ohne weiteres Kommentar...



Gruß,
Kris

Dr.BrainFister
17.04.2003, 12:18
ganz vorbildlich komme ich wieder aufs eigentliche thema zurück.
hier ein querschnitte über einige der wichtigsten fakten zum thema organspende. über kritische faktoren fand ich leider recht wenig. vielleicht hat ja jemand anders mehr glück beim suchen.



Organspende und Organhandel

Etwa 48.000 Menschen leben in Deutschland mit Hilfe der "künstlichen Niere". Rund 12.000 von ihnen stehen auf der Warteliste für eine Nierentransplantation. Jährlich erleiden mehr als 2.000 Menschen, darunter Kinder und Jugendliche, das Endstadium schwerster Leber-, Herz- oder Lungenerkrankungen. Ihr Leben kann nur mit Hilfe einer Organverpflanzung gerettet werden, zumal es eine langfristige Ersatztherapie, wie die Behandlung mit der " künstlichen Niere" nicht gibt.
Obwohl in Deutschland 1999 über 3.900 Organtransplantationen vorgenommen wurden, ist die Versorgung aller darauf angewiesenen Patienten bei weitem nicht möglich.
Angesichts dieser Organknappheit, die aufgrund wachsender Nachfrage und wachsenden medizinischen Kapazitäten zustande kommt, sind die Themen Organspende sowie Organhandel und dessen Bekämpfung immer mehr in den Mittelpunkt der Diskussion gerückt.

http://gfx.m-ww.de/organtransplantationen.jpg

Zur Gesetzeslage in Deutschland und Europa
Das Transplantationsgesetz in Deutschland

Das am 1. Dezember 1997 in Kraft getretene Transplantationsgesetz (TPG) regelt die Spende, Entnahme und Übertragung von Organen mit der erweiterten Zustimmungslösung. Das TPG schafft die Grundlage für jeden Bürger, eine persönliche Entscheidung zur Organspende treffen zu können, oder sie zu übertragen.
Hierin lautet es u.a.:

Die Organentnahme, Vermittlung und Übertragung

Die Transplantation bestimmter Organe von Toten darf nur in dafür zugelassenen Transplantationszentren vorgenommen werden. Sie ist nur zulässig, wenn die Organe durch eine Vermittlungsstelle (Eurotransplant*) unter Beachtung festgelegter Regeln vermittelt wurden. Die Entnahme vermittlungspflichtiger Organe ist eine Gemeinschaftsaufgabe der Transplantationszentren und anderer Krankenhäuser. Zur Organisation dieser Gemeinschaftsaufgabe wird eine Koordinierungsstelle (die DSO**) bestimmt. Sie muß gewährleisten und in einem jährlichen Bericht nachweisen, daß die im Transplantationsgesetz verankerten Maßnahmen nach den Vorschriften des Gesetzes durchgeführt wurden.
Ebenso soll für eine gerechte Verteilung der Organe eine Vermittlungsstelle beauftragt werden. Ihre Aufgabe ist es vor allem, die Verteilung der Spenderorgane patientenorientiert nach Erfolgsaussichten und Dringlichkeit der Organverpflanzung sicherzustellen.

*Eurotransplant
Vermittlungsstelle für Organtransplantate mit Sitz in Leiden/Holland. Alle potentiellen Organempfänger der Benelux-Staaten, Österreichs und Deutschlands sind dort im Computer registriert. Die Organe werden nach bestimmten Kriterien (Allokation) vermittelt.

**DSO
Deutsche Stiftung Organtransplantation.
Wurde 1984 gegründet. Sie stellt die Organisation der Transplantation und Organspende in Deutschland sicher.


Die Lebendspende

Die Organentnahme von einer lebenden Person ist nur zulässig, wenn es sich um eine volljährige Person handelt, die in die Entnahme eingewilligt hat. Der Organspender ist zuvor über die Art des Eingriffs und mögliche mittelbare Folgen und Spätfolgen für seine Gesundheit durch den Arzt aufzuklären. Sein Leben darf über das Operationsrisiko hinaus nicht gefährdet sein.
Der Eingriff ist durch einen Arzt vorzunehmen und nur erlaubt, wenn zum Zeitpunkt der Organentnahme kein geeignetes Organ eines toten Spenders zur Verfügung steht.
Die Lebendspende ist nur zulässig zur Übertragung auf Verwandte ersten oder zweiten Grades, Ehegatten, Verlobte oder Personen, die in besonderer persönlicher Beziehung stehen. Eine Organentnahme darf erst durchgeführt werden, wenn Organspender und -empfänger sich zu einer ärztlichen Nachbetreuung bereit erklärt haben. Eine Kommission hat zu begutachten, ob die Einwilligung in die Organspende freiwillig erfolgt und nicht Gegenstand von Organhandel ist.


Organhandel

Es ist verboten, mit Organen, die einer Heilbehandlung dienen, Handel zu betreiben. Unter das Verbot fällt, solcherart gehandelte Organe zu entnehmen, zu verpflanzen oder sich selbst einpflanzen zu lassen. Wer hiergegen verstößt, wird mit einer Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder mit einer Geldstrafe bestraft. Bereits der Versuch eines Organhandels ist strafbar. Das Gericht kann bei Organspendern und Organempfängern bei Vorliegen eines Organhandels von einer Strafe absehen oder sie nach seinem Ermessen mildern.

Das europaweite Übereinkommen über Menschenrechte und Biomedizin
Ein europaweites Abkommen des Europarats("Übereinkommen zum Schutz der Menschenrechte und der Menschenwürde im Hinblick auf die Anwendung von Biologie und Medizin : Übereinkommen über Menschenrechte und Biomedizin vom 4.April 1997) war der Vorläufer dieses TPG und hat u.a. (z.B. in "Kapitel 6: Entnahme von Organen und Geweben von lebenden Spendern zu Transplantationszwecken" oder "Kapitel 7: Verbot finanziellen Gewinns; Verwendung eines Teils des menschlichen Körpers") generelle bioethische Maßstäbe gesetzt. Insofern wird der Organhandel - zumindest in Europa - strafrechtlich verfolgt und ein Missbrauch wird weitestgehend ausgeschlossen.


Die Lage weltweit

Weltweit gibt es aber noch keine übereinstimmenden Vereinbarungen und noch immer werden mit Organhandel große, illegale Geschäfte gemacht. Besonders in Ländern der Dritten Welt, wo finanzielle Not in weiten Teilen der Bevölkerung herrscht und die Gesetzeslage oftmals unzureichend geklärt und gefestigt ist, entstehen oftmals günstige Bedingungen für einen sog. illegalen "Organtourismus".


Beispiel Indien
Der illegale Organhandel blüht meistens in den ärmsten Regionen Indiens. Dies hat mehrere Gründe:

Materielle Not treibt die Menschen dazu, eine ihrer zwei Nieren oder andere entbehrliche Organe an Organhändler zu Preisen von umgerechnet etwa 1000 - 2000 Mark zu verkaufen.
Das Geld reicht oft nur dazu aus, Folgeerkrankungen, die aufgrund der unzureichenden oder versäumten Nachbehandlung entstanden sind, zu bezahlen.
Das 1994 verabschiedete Gesetz verbietet zwar den Handel mit menschlichen Organen, ist aber noch nicht wirksam in Kraft getreten, so dass z.B. Nieren auch an andere Menschen als nahe Verwandte gespendet werden können.
Die kriminellen Machenschaften sind sehr gut organisiert: Experten gehen sogar davon aus, dass Menschen, besonders Kinder, entführt werden, um ihnen eine Niere zu entnehmen.
Es ist oft nicht möglich für diese Opfer, etwas gegen die an ihnen begangenen Verbrechen zu unternehmen, da die Organhändler häufig großen Einfluss auch in der Justiz besitzen.

Die Folgen sind oft negative Nachwirkungen auf der Seite der Spender wie der Empfänger: Durch schlechte medizinische Hilfsmittel und Bedingungen, mangelndes Expertenwisssen, chirurgische Fehlleistungen und unzureichende Nachsorge ist ein erhöhtes Risiko gegeben, an AIDS oder einer anderen Infektionskrankheit zu erkranken oder andere gesundheitliche Schäden davon zu tragen.


Beispiel China

Anfang dieses Jahres erreichte die Medien folgende Meldung: In China werden Organe hingerichteten Strafgefangenen entnommen und zahlungskräftigen Patienten aus dem Ausland eingepflanzt. Nach offiziellen chinesischen Darlegungen würde solch ein Eingriff nur mit Einverständniserklärung der Häftlinge geschehen. Ein Bericht der AFP ("Agence France-Presse") widerlegte dies jedoch anhand der Aussage eines Arztes des Sun Yat Sen-Krankenhauses in Hongkong. Auch Augenzeugenberichte chinesischer Dissidenten bekräftigen diese Zustände. Die Hinrichtungen würden sogar terminlich den Wünschen und Bedürfnissen der zahlenden Ausländer angepasst,d.h. in manchen Fällen, um Wartezeiten zu vermeiden, einfach vorgezogen.
Gründe für diese Vergehen an den Menschenrechten liegen zum großen Teil in den politischen Rahmenbedingungen Chinas, die schon lange von den westlichen demokratischen Regierungen und von Menschenrechtsorganisationen (z.B. amnesty international) scharf kritisiert werden. Doch bis heute hat China keine wesentlichen Schritte für eine dem Menschen würdigere Zukunft getan.

Ist eine Veränderung der Gesetzeslage in Deutschland nötig?
Aufgrund des bestehenden Organhandels und des akuten Organmangels in Deutschland stellt sich die Frage, ob illegale Organgeschäfte auch bis nach Europa bzw. Deutschland eindringen können oder evtl. bereits vorgedrungen sind. Um dieser kriminellen Entwicklung in vielen Ländern der Dritten Welt und den stets sich verschärfenden Bedingungen entgegenzuwirken, könnten noch zahlreiche Maßnahmen unternommen werden.
Vorschläge dazu gibt es bereits viele, z.B.:

Das Transplantationszentrum in Düsseldorf sieht eine Chance in der intensiven Förderung der Lebendnierentransplantation, vor allem bei Nicht-Verwandten. Positive Langzeitergebnisse sind laut amerikanischer Publikationen in diesem Bereich zu erwarten und ermutigen die Ärzte, mit dieser Methode weiter zu arbeiten.
Diese Form der Lebendspende muss jedoch besonders streng kontrolliert werden, da sie, wie die Erfahrungen im Ausland gezeigt haben, zum Organhandel missbraucht wird. Experten schätzen sogar, dass es zahlreiche gefälschte Bescheinigungen über Verwandtschaft gibt, wenn dies die Voraussetzung zur Organspende ist.
Andere Meinungen zu diesem Problem fordern die Änderung des TPG insofern, dass die Organspende gesetzlich als Pflicht festgelegt werden soll. Belgien ist mit seiner Regelung der "stillschweigenden Einwilligung", die regelrecht zu einem Organüberschuss führt, das passende Beispiel: Hier können ohne explizite Gegenerklärung jedem Verstorbenen Organe entnommen werden. Will man sich dagegen wehren, so muss man zu Lebzeiten seinen Namen persönlich im Stadthaus in ein Computerregister eintragen. Bevor eine Organentnahme bei einem Todesfall durchgeführt wird, konsultiert das Krankenhaus dieses Register.
Es befürchten aber viele Belgier, dass das Register auch beim Antrag eines Organempfangs konsultiert werden könnte, und dass bei Organmangel oder Engpässen spendenwillige Patienten spendenunwilligen vorgezogen würden.
So wie das Gesetz zur Organspendepflicht in Belgien besteht, ist es sicherlich noch verbesserungswürdig. Besonders die Rolle und Aufgabe des Computerregisters müsste in der Öffentlichkeit klarer dargestellt werden, um Angst und Misstrauen in der Bevölkerung abzubauen. Gleiches gilt auch für die Lebendspende bei Nicht-Verwandten. Öffentlichkeitsarbeit im Sinne einer breiten Diskussion und Aufklärung, um mit alten Tabus und Klischeevorstellungen aufzuräumen, ist dafür notwendig. Denn schließlich sollte es das Ziel sein, eine bewusste Bewegung für die Organspende in der Bevölkerung zu schaffen und das nicht aufgrund von Angst, sondern von Überzeugung und Vertrauen.


Weiterführende Internetadressen:
Arbeitskreis Organspende
http://www.arbeitskreisorganspende.de
Transplantationszentrum Düsseldorf
http://www.tpz.uni-duesseldorf.de/lebendniere.html
Eurotransplant
http://www.transplant.org
Bundesministerium für Gesundheit
http://www.bmgesundheit.de/organ/organ.htm
Forum Organspende und Transplantation
http://www.organspende.solution.de



+++ gemoppst von http://blick-in-den-op.de/nierentransplant...rganhandel.html (http://blick-in-den-op.de/nierentransplant/organspende_organhandel.html) +++