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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Zukunftsängste



Loser
11.10.2002, 00:14
Lesen auf eigene Gefahr!

Angst ist mir wichtig im Leben. Ich mag sie zwar nicht, sie ist aber nun einmal da. Also will ich jetzt mal was zum Thema Angst schreiben. Im Klartext: Ich hol jetzt den Vorschlaghammer aus dem Schrank und prügel ordentlich auf die Gesellschaft ein.

Kann sich noch jemand an diese komische Ölplattform erinnern? Shell wollte die in der Nordsee versenken, Greenpeace hat Krieg gegen sie geführt, aber vor allem haben wir nicht mehr bei Shell getankt und die Ölplattform wurde dafür auseinander gebaut. Ein SIEG des Verbrauchers! Dafür versenkt Shell jetzt keine Ölplattformen mehr in der Nordsee, dafür aber überall anders auf der Welt. Was solls, is vorbei, Schumi macht jetzt Werbung für Shell, dann müssen die einfach dufte nett sein.

Shell veröffentlicht aber auch jedes Jahr die Shellstudie. Darin heißt es diesmal das die Jugend pragmatisch ist. „... Fleiß und Macht, Familie und Sicherheit, Kreativität und Lebensstandard - alles geht gleichzeitig ...“ Zwar mögen wir keine Politik, was IMO auch kein Wunder ist, liegt aber nicht nur an der Politik, aber trotz all des Mülls der um uns herum passiert haben wir angeblich unsere „... Wertorientierungen an diese neuen Rahmenbedingungen angepasst..." und „... die ideologisch unterfütterte Protest- und 'Null-Bock'-Stimmung früherer Generationen, die seinerzeit besonders von Studenten und Abiturienten kultiviert wurde, ist passé ...“

Dann sollen wir angeblich auch noch positiver denken und es heißt das für uns Leistung, Sicherheit und Einfluss wichtiger geworden ist. „... Sicherheit, Ordnung und Fleiß verknüpfen sie jedoch mit modernen Werten wie Kreativität, Toleranz und Genuss ...“

HILFE! Jetzt macht mal bitte die Augen auf.

Also bald wird’s Krieg geben. Dann gibt es auch noch einen Haufen verrückter Araber die uns an den Kragen wollen. Und warum? Scheint keine Sau zu interessieren. Soll ich euch dann auch noch mal ein bisschen von dem Elend in der 3ten Welt erzählen? Dort sterben nämlich Menschen, soviel das es nicht mal in der Tageszeitung steht, aber die könnte eh keiner von denen lesen.

Dann hätten wir aber auch noch die Umwelt. Die Flut ist weg und trotzdem lernt niemand aus den Fehlern, und Bush ist sogar so zynisch und uns sagt das wir uns dann halt mit den Umständen arrangieren müssen. Toll. Wie soll das aussehen? Neuerdings fischen wir z. B. der 3ten Welt eine ihrer Nahrungsquellen weg um unseren Appetit zu stillen, und damit wir denen großzügig Entwicklungshilfe schicken können, gut fürs Image und die USA können sich das Geld Langzeitstudien mit genmanipulierten Mais sparen.

Aber das ist ja alles weit weg. Hm, wie sieht es den bei uns aus? Es gibt auch hier genug Armut, die ist aber gut genug versteckt. Denn der Anblick könnte ja jemanden vom Konsum abhalten. Dann hätten wir auch noch die hohe Arbeitslosigkeit. Das wird besser, der Superminister mit seinen Superkräften macht das schon? Erst heute kam heraus das Fiat wahrscheinlich 8000 Menschen entlassen wird. Aber auch die Banken werden, genau wie letztes Jahr, bald wieder Leute vor die Tür setzen. Was solls? Arbeitslose sind ja eh alles Schmarotzer, sagt zumindest die Politik, weil denen muss ja mehr zugemutet werden. Dass das auch Menschen sind daran denkt irgendwie keiner.

Ja, ich habe Zukunftsängste, und ich kann nicht verstehen wie ihr euch so sehr mit all dem Talkshowmist, Konsumgütern und all den anderen Drogen der Spaßgesellschaft betäuben könnt ohne zu merken was um euch herum passiert.

Loser, vielleicht das letzte überlebende Mitglied der „No future“ – Generation.

Herzmaschine
11.10.2002, 00:53
Loser, ich teile alle Deine Ängste, angefangen bei Krieg und Hungertod bis hin zur fortschreitenden und bald irreversiblen Umweltverschmutzung.
Ich mache mir schon lange keine Illusionen mehr, habe aber gelernt, zu verdrängen bzw. mich an den wenigen positiven Dingen zu orientieren. Außerdem folge ich eisern bestimmten Prinzipien, die mich dazu befähigen, mein kleines Scherflein zur "Verbesserung der Welt" beizutragen, mir aber zumindest ein etwas besseres Gewissen bescheren.
Dies ist allerdings ein Thema, daß mich so stark belastet, daß ich mich hier nicht weiter dazu äußern möchte. Außer vielleicht:
Wer die Augen öffnet wird merken, daß wir keine Spaßgesellschaft sind.

Com Didi
11.10.2002, 11:54
Ihr habt beide Recht. Und das schlimmste ist, mann kann absolut nichts dagegen machen. Nicht solange alle gemeinsam etwas unternehmen. Aber dazu geht es den Menschen noch zu gut. :(

Politisch ist es auf jedenfall nicht drinne.
Denn wer in der Politik nicht nach der Pfeife tanzt ist weg vom Fenster *grummelt*

The Fragger
11.10.2002, 13:45
Naja stimmt schon alles.
Ich stimme euch voll zu, aber da der Ami bald einen 3 Weltkrieg mir nuklearen Waffen anzetteln wird, mach ich mir so um die Zeit in 20 Jahren keine Sorgen.
Und wenn er es nicht tut, dann sterben wir entweder an den Klimaveränderungen oder daran, dass wir nichts mehr essen können, weil alles verseucht ist bzw. einen krank macht.
Also was solls!

darksaber
11.10.2002, 14:50
Das Problem ist, dass die Menschen sich nur für 5 Minuten auf etwas konzentrieren. Ihnen wird gesagt, dass ist etwas schlimmes oder sie erleben eine Naturkatastrophe und schreien laut auf. Doch nach einiger Zeit ist das alles vergessen, denn sie haben ja dagegeben portestiert und das reicht.
Könnt ihr euch noch daran erinnern als wir alle gegen Frankreich waren wegen ihrer Atomtests? Da hat niemand französische Produkte gekauft und was ist jetzt. Frankreich hat die Tests durchgezogen und keiner spricht mehr darüber - alles vergessen.

Jetzt mit der Farscapeabsetztung sind mir einige Gedanken druch den Kopf gegangen. Warum schaffen wir es hier Menschen weltweit dazu zu bewegen für eine Sache einzustehen? Hier ist es egal welcher Nationalität oder Rasse man angehört. Warum schaffen wir Menschen es bei einer Fernsehserie zusammenzuhalten und nicht bei Dingen die sich auf unser Leben und das Leben zukünftiger Generationen auswirkt?

Destiny
12.10.2002, 18:04
Ich kann über dieses thema nicht besonders viel schreiben da meine Gedanken dazu nicht gerade jugendfrei sind.

Mir gehen fast jeden Tag solche Gedanken durch den Kopf, nur was die meisten vergessen ist das der Mensch nicht das einzige Lebewesen auf der Welt ist und das regt mich extrem auf.
Ich habe erst gestern in der Zeitung gelesen das in einem Brutgebiet, von einer Vogelart von dem wir in Österreich nur noch 2 od. 3 Brutpaare haben, ein Einkaufszentrum gebaut werden soll.
Aber ist doch e egal, haben ja noch genug andsere Arten die wir nach und nach ausrotten können.
Da denke ich mir ob das notwendig ist, haben wir nicht schon genug von diesen Geschäftsansammlungen.
Genauso sehe ich schwarz für alle andern Tierarten, egal in welchem Lebensraum.

Der Mensch entzieht der erde tag für tag mehr energie und zerstört sie und eines tages wird es zuviel sein und sie wird sich rächen.
Dieser zeitpunkt wird nicht mehr so weit entfernt sein, da es ja schon jetzt beginnt.
Man denke nur an Überschwemmungen, die Flutkatastrophe, Erdbeben, Vulkanausbrüche und anderes. Obwohl ich dazu sagen muss, das der Mensch auch irgendwie selber schuld ist wenn er in Gebierte zieht die überschwemmungsgefährdet oder ähnliches sind.

Man hört ja nicht einmal bei der Erde auf, man fängt doch auch schon bei anderen Planeten an, aber das dort vielleicht auch einmal Leben entstehen könnte an das denken diejenigen nicht.

Der einzige Grund warum die Erde in so einem Zustand ist, ist der Mensch selbst.

So jetzt kennt ihr den Gedankenmüll der in meinem kranken Hirn herumspukt und auch gelegentlich mal rauswill :P

Sternenfee
13.10.2002, 12:48
@ all:

Ihr sprecht mir ja so aus dem Herzen und ich bin froh, daß es außer mir und ein paar engen Freunden anscheinend noch ein paar Überbleibsel aus der "No-Future-Generation" gibt.

Früher habe ich mich auf Ostermärschen getummelt und meine Umwelt mit meinen politischen Ansichten genervt. Heute habe ich schon manchmal bzw. meistens gar keinen Bock mehr, mir die Nachrichten anzusehen. Denn irgendwann hatte ich mal den Eindruck, daß immer, wenn ich die Tagesschau eíngeschaltet habe, in Israel gerade mal wieder ein Selbstmordattentat stattgefunden hat. Ich konnte es einfach nicht mehr ertragen.

Dieses Wochenende habe ich mal wieder in einem verzweifelten Versuch reich zu werden Lotto gespielt. Heute morgen will ich im Videotext nach den Zahlen sehen und was springt mir als erstes entgegen? "Mind. 180 Tote bei Bombenattentaten auf Bali". Ich könnte auf den Tisch kotzen.

Was ich eigentlich sagen will: Heute fällt man ja schon aus dem Rahmen, wenn man regelmäßig die Zeitung liest und eine politische Meinung hat.

Ich habe mir seit einigen Jahren angewöhnt, mir mein schlechtes Gewissen der Dritten und Vierten Welt gegenüber freizukaufen. Ich bin z.B. Fördermitglied bei Amnesty International und habe eine zeitlang mal versucht, in der Arbeit meine Mitgliedszeitung anderen Kollegen zum Lesen anzubieten. Kein Erfolg. Keiner will etwas davon hören.

Was mich selbst an mir nervt: Seit mind. 1 Jahr nehme ich mir vor, bei der nächsten Ausgabe der ai-Zeitung auch an den Briefaktionen teilzunehmen. Habe ich bisher auch nur einen einzigen geschrieben? Nein! Aber für Farscape habe ich mich hingesetzt, Briefe/Faxe/emails geschrieben... Ich kann es selbst einfach nicht glauben.

Unsere Welt ist einfach viel zu schnelllebig geworden. Man kann ja kaum noch Schritt halten. Überall Wirtschaftskrise, Gewalt, Arbeitslosigkeit, Entlassungen und und und.

Ich könnte jede Woche 60 Stunden arbeiten und wäre trotzdem mit meinem Pensum nicht fertig. Dagegen ist meine beste Freundin seit 1 1/2 Jahren arbeitslos und findet einfach keinen Job.

Morgen darf ich zusammen mit 3 Kollegen verkünden, daß aufgrund von Zentralisierungsmaßnahmen in unserer Abteilung 12 Mitarbeiter "überflüssig" werden. Die werden zwar (noch?) nicht entlassen, müssen sich jetzt aber innerhalb der Firma um - zum großteil sicher minderwertigere - Ersatzjobs bemühen. Außerdem wird es in der Gesamtfirma zu zahlreichen Versetzungen kommen. Lapidarer Kommentar: Anfahrtswege bis 75 km einfach bzw. 90 min. Fahrzeit sind zumutbar. Wer will, kann aber jederzeit kündigen.

Nächstes Beispiel: Ein guter Freund von mir hätte noch vor 5 Jahren am liebsten jeden standrechtlich erschossen, der ein Auto gefahren hat. Flugreisen kamen wegen der Ökobilanz nicht in Frage. Statt vor ein paar Jahren mal nach Dublin zu fliegen, hat er sich rund 30 Stunden mit Zug und Fähre nach Irland gequält. Tom Cruise-Filme schaut er sich im Kino wegen dessen Scientology-Zugehörigkeit grds. nicht an.

Der gleiche Typ heizt zwischenzeitlich mit einem BMW mit 200 Sachen über die Autobahn, hat als er seine jetzige Frau kennengelernt hat gleich mal einen Urlaub auf Fuerteventura gemacht (und er ist nicht mit dem Schiff dorthin gefahren) und will sich allen Ernstes von mir Mission Impossible 2 auf DVD ausleihen, denn da würde er Tom Cruise ja auch kein Geld in den Rachen werfen.

Wie kann man derart seine Prinzipien über Bord werfen? Nix gegen Veränderung, aber das ist echt too much.

Vor ein paar Monaten gab es im alten Forum mal einen Thread, der jubelnd begrüßt hat, daß die Chinesen irgendwie auf lange Sicht den Mars erreichen und besiedeln wollen. Ich habe eins auf die Mütze gekriegt, als ich dort angemerkt habe, daß zum einen das Weltall ganz sicher nicht den Menschen braucht, weil wir schon hier auf der Erde genug anstellen und die Chinesen sich v.a. erstmal um die Einhaltung der Menschenrechte in ihrem Land bemühen sollten. Wie konnte ich auch nur so ein Spielverderber sein?!

Sorry, das ist jetzt etwas lang geworden. Aber ich mußte das einfach mal alles loswerden.

Von einer, die auch Zukunftsängste hat. Von einer, die manchmal glaubt, nicht mehr Schritt halten zu können und von einer, die fest daran glaubt, daß wir in nicht allzu ferner Zukunft für alles was die Menschheit hier anstellt, bezahlen werden.

CU

Destiny
13.10.2002, 13:25
@ Sternenfee

Du wunderst dich das die Chinesen auf den Mars wollen, ist doch e klar, die haben doch schon in ihrem Land keinen platz mehr und da kommt ein anderer Planet doch schon ganz recht, kann man ja wieder anfangen etwas zu verpesten.

Das die da ein Gesetz haben das jede Familie nur 1 kind haben darf find ich zum kotzen --> deswegen stehen abtreibungen an der tagesordnung, weil natürlich alle männl. Kinder haben wollen, die haben ja natürlich mehr aufstiegsmöglichkeiten in der heutigen Zeit.

Und natürlich sind die auch noch abergläubisch und glauben das wenn sie den P***s des Tigers essen sie eine größere Potenz bekommen.
Na was erwartet man den von so einem Land(ist aber nicht das einzige, aberglaube findet man gleich vor der haustür), das sie einsichtig werden und anfangen endlich einmal auf ihre Umwelt zu achten, da kann man ja nur lachen, nein stimmt nicht, da vergehts mir aber gewaltig.

Und was erwartet man sich von einer Welt wo die Kinder lieber vor dem Computer sitzen, als raus zu gehen um mit ihren freunden zu spielen?
Die komunikation geht zu grunde, sie erfolgt über e-mail o.ä., was kann man bitte an emotionen in eine e-mail stecken, gar keine und das is der punkt.

Ich hoffe nur das wir nicht alleine dastehen!!!

Jetzt hab ich mich für heute wieder einmal abreagiert.

Armitage
15.10.2002, 02:19
Sorry aber me findet das ihr euch wirklich sehr leicht aus dem Lebenskonzept bringen läßt!!!Es gab wirklich schon schlimmere zeiten als die jetzigen!!!Und es gibt Länder wo es wirklich ums nackte Überleben geht und ich würde sagen das wir hier alle wirklich nichts zu klagen haben!!!

Das soll nicht heißen das man nicht gegen die Ungerechtigkeiten auf der welt oder in der eigenen Umgebung ankämpfen soll !!!

Sternenfee
15.10.2002, 20:17
@ Armitage

Das ist jetzt ja schon etwas banal, oder?

Ich weiß es durchaus zu schätzen, daß ich z. B. (noch) einen einigermaßen sicheren Arbeitsplatz, z. Zt. keine finanziellen Sorgen habe und in einer Demokratie lebe, wo niemand gefoltert oder einfach so weggesperrt werden kann. Nur um mal ein paar Sachen zu nennen.

Das heißt ja aber wohl nicht, daß man alles hier durch die rosarote Brille sehen muß. Auch wenn fast überall auf der Welt noch Hunger + Elend herrscht oder ein Viertel der Bevölkerung in Afrika über kurz oder lang an Aids krepieren wird, kann ich mir hier ja trotzdem Sorgen über die Zukunft machen. Nur weil es mir besser geht als einem Äthiopier (dort steht mal wieder eine Hungerkatastrophe bevor), muß ich noch lange nicht 365 Tage im Jahr vor Freude im Kreis springen.

Gruß,
Sternenfee

Armitage
15.10.2002, 20:41
also ich hab das nicht gemeint das man durch die rosa brille schauen soll sondern das es für die zunkunft und für uns menschen es besser wäre positiv zu denken und zu handeln damit die Zunkunft eben besser wird und ich würde es nicht banal nennen wenn man nicht resignierend einfach sagt mann ist die zeit jetzt sche**e und was kann alles nicht in zunkunft passieren,denn passieren kann immer alles mögliche!!!Aber es nützt nichts wenn man letargisch und depri wird vor lauter Zukunftspanik!!!

ist doch etwas kontra produktiv meinst du nicht?

MinasTirith
15.10.2002, 21:27
Eine interessante Diskussion hat sich hier entwickelt.

Meine Meinung zu dem ganzen tendiert auch eher in die Richtung von Armitage. Zukunftsangst ist sicher wichtig und sie hilft dabei zu erkennen, was man ändern muss. Aber sich von ihr einnehmen zu lassen ist genau das was nicht passieren darf. Wenn ich nur noch alles durch eine graue Brille sehen, dann sehe ich auch keine positiven Dinge mehr. Mir entgehen die Fortschritte in einigen Bereichen.

Das was manche hier Armitage oder auch mir vorwerfen bzw. noch vorwerfen werden ist das gleiche was ihr auch macht. Uns wert ihr vor, das wir es banal und durch die rosa Brille sehen. Aber ich werfe euch vor, dass ihr alles durch eine dunkelgraue Brille seht und es genau so banal behandelt. Nur geht ihr von einer anderen Seite an die Sache heran.

Man muss beides sehen und beides hinnehmen, nur so kann man auch erkennen wo sich etwas tut und wo man etwas ändern kann. Denn wenn an einer Stelle einer etwas angefangen hat zu ändern, dann sollte ich genau da eingreifen und mithelfen. Das pallavern oder das anführen von anderen Problemen, hilft da keinem und es bringt auch keine Änderung.

@Sternenfee:
Mit ai kannst du mich jagen, denn ich halte von dieser Organisation überhaupt nichts. Sie haben zwar den einen oder anderen Erfolg schon verzeichnet, aber sie haben genau so oft schon unschuldige an den Pranger gestellt und mussten schon oft ihre Aussagen revidieren. Diese Organisation ist genau so schlimm wie mancher Staat oder manches Regime, dass sie anprangern. Sie recherchieren nicht sorgfälltig genug und sind sehr vorschnell mit Behauptungen. So etwas mag ich nicht und unterstützen will ich es schon gleich gar nicht.

@all:
Greenpeace ist in manchen Bereichen sicher eine Organisation die man unterstützen sollte. Genau so wie den WWF. Diese haben in der Vergangenheit die grössten Erfolge zu verzeichnen und brauchen das Geld und die Unterstützung wirklich, denn sie bewegen etwas. Auch wenn ich nicht immer der gleichen Meinung bin, was auch der Grund ist, warum ich mich nie selber bei ihnen angagieren würde.

Wenn ich heute höre, dass es heisst die Null-Bock-Generation wäre ausgestorben oder sie wäre nicht mehr present, dann bekomme ich einen dicken Hals. Was soll denn dieser Unfug? Natürlich gibt es diese Generation noch immer, oder wie wollt ihr die jugendlichen bezeichnen, die nur noch vor dem Rechner hocken und zocken? Das ist eine Null-Bock-Gesellschaft, nur das sie sich anders äussert, aber im Kern ist es das gleiche. Was interessiert die schon was in der Welt passiert? Nichts, denn sonst würden sie mal was anderes tun als nur zocken.

Was das Thema Zukunftsangst und meine Person angeht, so ist das sehr einfach. Bis vor ein paar Jahren ging ich davon aus, dass ich wohl maximal meinen 40igsten Geburtstag erleben werde und war damit auch ganz zufrieden. Doch heute muss ich erkennen, dass ich wohl doch älter werde wenn nichts dazwischen kommt und das macht mir ehrlich gesagt mehr Angst. Denn was wird in 20 oder 30 Jahren los sein? Vielleicht nicht mehr sehr viel, aber vielleicht leben wir dann auch in einer Welt, die sich noch keiner so richtig vorstellen kann. Was wäre denn, wenn sich bis in 30 Jahren die Welt so verändert, dass viele Einzelstaaten sich aufgelöst haben und die Welt nur noch aus einigen wenigen grossen Staaten besteht, die auch zu einem Zusammenschluss streben? Wieso wäre sowas nicht möglich? Gut, vielleicht braucht es einen grossen Krieg oder eine Katastrophe um sowas zu bewirken, aber möglich ist es durchaus.

Denkt mal ein wenig positiver und versucht zuerst mal in eurer direkten Umgebung was zu ändern, anstatt ständig in die Welt raus zu schauen was dort alles schlecht ist. Fangen wir bei uns an und ändern wir dort das was zu ändern ist und gehen dann weiter. Ihr habt alle so viel vor, doch das wenigste davon ist realisierbar, denn dazu braucht man mehr als ihr aufbringen könnt, selbst wenn ihr euch zusammen tut. Denkt mal darüber nach und nicht ob sich in China ein paar Leute in einem Hochwassergebiet ansiedeln und dabei evtl. für eine Tierart ein Problem darstellen.

Lelynnor
16.10.2002, 11:32
@Armitage:
In welchem Land lebst du eigentlich, das du behaupten kannst, das es uns hier zu gut geht? Sicher, einigen wenigen behueteten (zu denen ich mich u.a. selber zaehlen wuerde) geht es wirklich _einigermassen_ gut ... aber wenn ich da an manche Orte denke ... z.B. ... Freundin von mir wohnt in der naehe von Bremen, geht da zwangsweise auf eine ziemliche assischule. Die anzahl der Tage, wo sie nicht derbe aufs Maul kriegt liegt so bei 5% ... jaha, der geht's ja sicherlich extrem gut, glaube ich auch ...
Kommts da wo du wohnst nicht vor, das Leute zusammengeschlagen, ausgeraubt, vergewaltigt, gemobbt oder sonstwas werden? Mach die augen auf ... und wehe mir kommt jetzt einer damit das mobbing nichts schlimmes ist...

Ohja. Zukunftsaengste... stimme ich den meisten ziemlich zu - langfristig gesehen wird die Welt so oder so den Bach runtergehen, wenn sich nicht etwas grundlegendes in der haltung der Menschen aendern wird ... was ich aber nicht glaube... wir sind zu passiv ... (noch?) Irgendwas muesste mal ALLE aufruetteln, aber das muesste ja etwas sein, was moeglichst die ganze Erde vereinen wuerde... und das sowas passiert halte ich nicht fuer sehr realistisch. Nicht in naechster Zeit ... kuemmert einen ja eh nix, was ein paar meter weiter passiert...

Alucard
16.10.2002, 11:50
Originally posted by Lelynnor@16.10.2002, 11:32
Kommts da wo du wohnst nicht vor, das Leute zusammengeschlagen, ausgeraubt, vergewaltigt, gemobbt oder sonstwas werden? Mach die augen auf ... und wehe mir kommt jetzt einer damit das mobbing nichts schlimmes ist...

so ich schalt mich auch mal ein, ich finde auch dass man nicht die zukunftsängste übertreiben sollte, schön jedes land hat seine probleme aber in deutschland (bzw österreich) gehts uns doch mehr als gut im vergleich zu manchen 3te/2te weltländer! die von dir angefügten punkte sind vielleicht schlimm aber werden bei uns menschen aufgrund ihrer religion/hautfarbe hingerichtet? oder darf man bei uns etwa nicht seine meinung frei sagen? ich weiß ja nicht wie ihr denkt aber ich bin auf jeden fall froh, dass ich hier wohn und nicht in einem von den ländern wo sowas praktiziert wird! die welt geht vielleicht den bach runter aber deshalb sich vor lauter angst zu verstecken oder in selbstmittleid zu versinken ist doch ziemlich kontraproduktiv!

Lord Sarthos
16.10.2002, 12:02
Meine schlimmsten Zukunfstängste sind auf jeden Fall der des Krieges und des Hungern!
Da mit dem Hungern ist leider in der "dritten Welt" so und man so gut wie nichts dagegen machen :(
Kriege gibts ja leider auch überall auf der Welt! Die Welt ist doch wirklich hart und schlimm oder?

Lelynnor
16.10.2002, 16:53
die von dir angefügten punkte sind vielleicht schlimm

Falsch. Nicht vielleicht, sie sind schlimm. Wer spricht von selbstmitleid? Ich wollte nur armitages, nun, sagen wir mal, mMn recht rosaroten weltsicht einen kleinen daempfer verpassen ...

Klar, hier herrscht zumindest die Illusion der Meinungsfreiheit .... und wir haben uns ja auch alle lieb... und wir schauen ja auch keinen goth oder punk oder sowas schief an... oder fangen gar an ueber jene zu spotten oder sowas ...

Ist aber schon lustig ... "Uns geht es ja sooo gut, weil es denen ja sooo schlecht geht" ... pfft ... alle 45 Minuten bringt sich in Deutschland jemand um... klar, uns gehts wirklich gut ... und die ca. ~24.000 Menschen die in D-Land auf der strasse leben, denen gehts auch echt gut ... jupp ...

Destiny
16.10.2002, 17:11
@MinasTirith
Ich seh nichts durch die graue brille, ganz und gar nicht.

Da tiere nicht für sich selbst sprechen können, werde ich jetzt einige zeilen schreiben:
ich finde, das wenn man jeden tag leiden sieht(auf tiere bezogen), es klar ist, dass man eine zeit lang nicht gut aufgelegt ist.
Ich erfahre jede woche neue grausamkeiten die tieren angetan wurden, werden und die mit sicherheit in naher zukunft nicht aufhören.
Diese Taten finden ja nicht nur in der dritten welt statt, es sind ja auch länder, von denen man denkt, das sie sowas nicht nötig hätten.
Beispiele:
China sperrt Bären in käfige ein, die gerade so groß sind das sie hineinpassen und ihnen wird ein schlauch in die Gallenblase eingeführt(durch die bauchwand) um die galle zu gewinnen(am tag ca. 2 tropfen).

In Österreich sind Fallen für Krähen gesetzlich legal, aber sie müssen 2x täglich kontrolliert und die vögel freigelassen werden.

das sind ja nur 2 beispiele, könnte mehr schreiben, hab aber gerade keine zeit!!!

Alucard
16.10.2002, 17:42
Originally posted by Lelynnor@16.10.2002, 16:53
Klar, hier herrscht zumindest die Illusion der Meinungsfreiheit .... und wir haben uns ja auch alle lieb... und wir schauen ja auch keinen goth oder punk oder sowas schief an... oder fangen gar an ueber jene zu spotten oder sowas ...
besser eine illusion mit wenigstens ein bißchen meinungsfreiheit als gar keine! oder willst du etwa dafür umgebracht werden wenn du was gegen die regierung sagst?! außerdem wer schaut heutzutage noch nen gothicfan oder nen punk schief an?!


alle 45 Minuten bringt sich in Deutschland jemand um

und weiter? nur weil ein mensch sich selbst umbringt muß doch nicht ein land schlecht sein oder?! der betreffende wird schon seine (meist psychischen) gründe haben oder meinst nicht?!


und die ca. ~24.000 Menschen die in D-Land auf der strasse leben, denen gehts auch echt gut

ich wette dass es ihnen in deutschland besser geht als in den meisten anderen ländern dieser welt! also was regst du dich so auf?! sei froh damit wo du wohnst und versuch deine umwelt zu verbessern anstatt hier rumzunörgeln wie schlecht doch eigentich deutschland oder die welt ist, weil damit wirst du sicher nichts ändern können!

Armitage
16.10.2002, 19:37
@ Lelynnor mir einen dämpfer verpassen das ich nicht lache!!!!!

also damit du klar siehst du etwas überheblich und dir einbildender besser wisser!!!!(ist nicht bös gemeint )

ich komme aus chile aus einem dritte weltland,wo man von demokratie eher abstrakt reden kann.wo es wirklich andauerd vorkommt das man besonders als mädchen ständig sexuell belästigt,geschlagen,vergewaltigt usw. wird

diese probleme sind auf der ganzen welt gleich würde ich mal sagen weil es über all männer gibt die ein kleines ego bzw.gewaltpotenzialproblem haben!!!!

ich bin in einer welt aufgewachsen wo das töten von menschen auf der strasse von militär leuten an der tages ordnung gestanden ist!!!Wo menschen einfach von einem tag auf den anderen abgeholt und für immer verschwunden sind!!!!!Sachen die sich dein Hirn vielleicht vorstellen aber sicher nicht direkt erfahren hat,hab ich selbt mit eigenen augen und an mir selbst erfahren !!!

also entschuldige das ich mich hier nicht über dich totlache den ich finde angst vor der zunkunft haben nur die leute die den ganzen tag in einem behüteten heim aufwachsen und auch wirklich nichts in ihrem leben wirklich schlimmes erfahren haben sondern sich nur über die ereignisse im fernsehen in die hosen machen an statt wirklich an die zunkunft zu denken und überleben zu wollen egal wie!!!!unser motto in chile war immer improvisieren und einfach nur leben!!!!!!



Last edited by Armitage at 16.10.2002, 18:42

Lelynnor
16.10.2002, 19:47
Oehm ... @ Alucard was heisst rumnoergeln ? Ich hab nur meine Meinung gepostet ... und es gibt massig leute die goths & punks schief anschauen ... beispiel: Vor ein paar Wochen war ich mit einem Freund und einer Freundin in einer groesseren Stadt hier in D-Land ... wir waren allesamt schwarz gekleidet, das war aber auch so ungefaehr ALLES was "ungewoehnlich" an uns war ... naja ... 90% der Leute sind weite bogen um uns gelaufen ... wir hatten echt NIX aussergewoehnliches sonst an ... keine stachelhalsbaender, ketten, sonstwas ... ein paar Eltern haben ihre Kinder in ihre Haeuser gezerrt als wir vorbeigelaufen sind ... wir haben niemanden angemacht ... uns nur ganz normal unterhalten ... und ich glaube nicht, das irgendwer von uns in irgendeiner form gefaehrlich aussah...

Wie gesagt, ich hab nur meine Meinung geschrieben...

@Armitage:
Auf deinen Post antworte ich lieber hier nicht, aber wir koennen uns ja gerne mal per email unterhalten, da kannst du dann auch meinetwegen so richtig die sau rauslassen und nicht nur stuemperhafte beleidigungen benutzen, falls es dir was bringen sollte ... k ?



Last edited by Lelynnor at 16.10.2002, 17:47

Alucard
16.10.2002, 20:06
Originally posted by Lelynnor@16.10.2002, 19:47
90% der Leute sind weite bogen um uns gelaufen ... wir hatten echt NIX aussergewoehnliches sonst an ... keine stachelhalsbaender, ketten, sonstwas ... ein paar Eltern haben ihre Kinder in ihre Haeuser gezerrt als wir vorbeigelaufen sind ... wir haben niemanden angemacht ... uns nur ganz normal unterhalten ... und ich glaube nicht, das irgendwer von uns in irgendeiner form gefaehrlich aussah...
vielleicht hast du einfach nur ne schlechte ausstrahlung ;) :D (nicht bös gemeint) aber ich kenn eigentlich keine menschen die so drastisch reagieren, nicht mal meine oma! tja deutschland ist österreich halt hinterher;)

Armitage
16.10.2002, 20:16
*LOL* deine kindische antwort ist mir wirklich keine Pm wert!!!

weil wenn du dich wirklich um menschen,zukunft und meinungsfreiheit usw. kümmern würdest dann würdest du wissen wovon ich geschrieben habe!!!

Loser
16.10.2002, 20:20
Wenn man so über Zukunftsängste streiten kann dann ist diese Generation dann wohl doch nicht tot.

Ich kann Armitages Kritik im übrigen voll und ganz nachvollziehen. Hey, Lelynnor, und so unrecht hat (welche Ansprache? Er oder sie?) nicht. Wenn du Armitages Post ließt müssen dir unsere Probleme echt nichtig vorkommen, da würde auch ich uns als Besserwisser und überheblich bezeichnen. Eine Beleidigung? Ne.

Es gibt doch ein Problem. Trotz all des Negativen um einen herum muss man weiterleben und darf nicht in Selbstmitleid versinken. Andererseits ist es hin und wieder notwendig die Leute darauf hin zuweisen wie scheiße die Welt ist. Wie darksaber schon so passend schrieb: die Menschen können sich keine 5 Minuten auf etwas konzentrieren.

Der „no future“ Generation war bewusst das wir den falschen Weg eingeschlagen haben. Das hat man allen deutlich gemacht, ob nun Musik, Lebenseinstellung etc. Den Vorwurf den ich der Internetgeneration mache ist das die meisten ihre Augen verschließen. Sie leben in ihrer kleinen Welt und sie interessiert nicht was um sie herum passiert. Ihre Lebenseinstellung ist mir viel zu optimistisch.

Ich will die „no future“ Generation nicht zurück. Ich will aber das die Kids von heute endlich ihr Schneckenhaus verlassen. Denn sonst wird sich nie etwas ändern.

Herzmaschine
16.10.2002, 23:53
Seit wann ist die Voraussetzung dafür, Zukunftsängste zu haben, in einem Land wie Chile aufgewachsen zu sein? Nur weil es uns hier in Dt. im Vergleich zum Rest der Welt relativ gut geht (es ist jedoch auch hier nicht alles Gold, was glänzt) , heißt das doch noch lange nicht, daß man das wachsende Elend der dritten Welt, Kriege, die aus Profitgier resultieren, die sich anbahnende Umwelt- und Klimakatastrophe usw. usw. nicht bemerkt oder sich nicht darum schert.

Im Gegenteil, gerade wir Deutsche mit unserem übermäßigen, zum großen Teil aus Atomkraft gewonnenen Energieverbrauch, unserer Wegwerfmentalität und als Hersteller von Kriegsgerät sollten über uns nachdenken und Angst vor einem zukünftigen Verlust unseres Luxus haben.

Ich habe dieses Argument "Man kann leicht urteilen, wenn man warm und sicher zu Hause sitzt und gemütlich eine Tasse Tee trinkt" so satt.
Ich lasse mir meine Sorgen um die Zukunft der Menschheit nicht absprechen!

Allerdings finde ich Aussagen wie "hat ja eh alles keinen Zweck, was solls" auch daneben. Man kann heute doch einiges tun.
Angefangen beim Wählen (es gibt immer noch Leute, die nicht zur Wahl gehen und nicht wissen, daß die Nichtwählerstimmen abhängig vom Wahlausgang prozentual auf die Parteien verteilt werden) . Dann kann man seinen Energieverbrauch einschränken, keine Produkte aus Massentierhaltung kaufen, einen Stromanbieter oder einen Tarif wählen, der keine Kernkraft verwendet, Geld an Greenpeace spenden oder aktiv mitmachen, demonstrieren, beim Autokauf nicht auf "Fahrspaß" (wie ich diese Wort hasse!) achten, sondern auf Benzinverbrauch und Recycling- Möglichkeiten, Fahrgemeinschaften gründen, in Großstädten ganz aufs Auto verzichten, Geräte reparieren lassen und nicht gleich was neues kaufen, keine Inlandsflüge nutzen usw. usw.

Einige werden jetzt mitleidig über mich lächeln, aber das ist mir egal.

MinasTirith
17.10.2002, 00:26
@Lelynnor:
Die ~24.000 Menschen, die in Deutschland auf der Strasse leben sind zum Teil freiwillig dort hin. Ja, glaub das ruhig.
Als ich noch an einer Tankstelle gejobbt habe, da kamen die Jungs und Mädels oft rein und haben sich ihren Wein oder ihre Zigartten geholt. Da dies meist Nachts war, hatte ich Zeit mit ihnen zu reden. Du würdest nicht glauben was da für Leute dabei sind, die ein Sparbuch dabei haben, auf dem teilweise mehrere Hunderttausend Mark liegen! :blink: Was meinst du wie dumm ich da aus der Wäsche geschaut habe? Als ich ihn dann fragte warum er das getan hat, war seine lapidare Antwort: 'Ich hatte keinen Bock mehr auf die Wohlstandsgesellschaft, da habe ich halt alles verkauft und das Geld aufs Sparbuch getan. Jetzt habe ich echte Freunde und meine Ruhe.' Der Typ war übrigens Architekt von Beruf.

@Herzmaschine:
Warum sollte ich über deine Aussage lachen?
Dazu gibt es keinen Grund. Klar könnte man vieles besser machen, aber man muss es ja nicht so negativ machen. Du hast ein Problem mit dem Wort 'Fahrspass'. Ich nicht. Warum kann man nicht Fahrspass mit einem sinnvollen Auto kombinieren? Ich werde mir wohl in Kürze genau das antun. Ich werde mir einen Peugeot 307 Break HDI holen. Die Kiste hat 90 PS und läuft richtig gut, da hat man Spass am fahren. Aber es ist auch der sauberste Diesel auf dem Markt (Russpartikelfilter). Da habe ich die Kombination aus sparsamen Motor mit minimalen Abgasen und auch noch Fahrspass.

Ausserdem finde ich es nicht gut wenn man die Atomenergie verteufelt. Wir haben sie nun einmal und es gibt heute das Wissen, das man sie so perfektionieren könnte, dass sie sehr viel mehr Leistung erbringt bei weniger Meilern und der Abfall muss nicht tausende von Jahren in irgendwelchen Salzstollen vergraben werden. Aber mit Abschaffung der Atomenergie wird es das nie geben. Die Gelder für die Forschung wurden ja schon gestrichen.

Die Alternativen zur Atomenergie sind auch nicht sehr umweltschonend. Die Wasserkraftwerke z.B. verändern sehr drastisch die Ökologie der Flüsse und führen durchaus zum Sterben von Fischen. Die Windgeneratoren verunstalten die Landschaft und teilweise werden dafür sogar ganze Wälder auf Hügeln gerodet, damit man sie aufstellen kann. Denn nicht immer ist der Platz frei wo der beste Wind weht. Solarzellen brauchen eine grosse Fläche und sorgen für eine grosse Hitze, die dem Boden auch nicht gut tut. Klar in Wüstengegenden könnte man sie einfach bauen, aber wie bringe ich dann den Strom dahin wo ich ihn brauche?

Klar kann man in einer Gorssstadt auf das Auto verzichten, wenn es eine sinnvolle und ausreichende Menge an Strassen- oder U-Bahnen gibt. In meiner Heimatstadt Zagreb praktiziere ich das auch, denn ich habe alle 5 Minuten eine Strassenbahn und ab 24 Uhr alle 30 Minuten noch eine. Ich kann jeden Punkt der Stadt ohne Auto erreichen und das auch noch viel schneller. Das geht aber nur, weil Zagreb eines der dichtesten Strassenbahnnetze Europas besitzt.

@Armitage:
Du kannst wohl noch am besten den Unterschied sehen, denn du kommst aus einem Land in dem es schon sehr krass zugeht. Zu meinem Glück muss ich sagen, dass ich hier in Deutschland aufgewachsen bin. Denn meine Eltern wollten nicht, dass ihre Kinder im ehemaligen Jugoslawien aufwachsen. Dort kam man auch ins Gefängnis, wenn man das falsche laut gesagt hat und Menschen sind dort gelegentlich auch verschwunden.

Ein Grund warum meine Eltern damals gingen war, dass meine Mutter auf der schwarzen Liste der Kommunisten stand und ihr jegliche Art von Arbeit untersagt wurde. Selbst über mich existiert in Belgrad beim Geheimdienst eine Akte über mein Leben und meine Aussagen. Ja, das habe ich erfahren und auch Auszüge daraus zum lesen bekommen.

Hier in Deutschland geht es noch recht gut und das sollte man nie vergessen. Ich bin hier Ausländer, aber ich wurde deswegen nie dumm angemacht oder benachteiligt und daher bin ich der Meinung das es hier ein recht freies und liberales Land ist. Es gibt sehr viel schlimmere Länder.

Ach ja, noch ein Wort zu Hermaschine.
Deutschland ein Hersteller von Kriegsgerät? Ja sicher, aber wie viel wird davon schon verkauft? Wenig ist es nicht, aber es gibt da noch ganz andere Länder. Kroatien hat seit seiner Selbständigkeit mehr als 500 mittlere Kampfpanzer fürs Ausland gebaut. Das ehemalige Jugoslawien ist war der drittgrösste Minenhersteller der WELT! Ja, der Welt. Ein grosser Teil der Minen in Afghanistan stammt aus diesen Fabriken. Jugoslawien hatte die drittgrösste und drittstärkste Armee Europas.
Deutschland ist nur ein kleiner Fisch im Waffenhandel, denn es werden nur leichte Waffen verkauft. Die wirklichen Massenvernichtungswaffen und Minen kommen aus ganz anderen Ländern. Ganz vorne dabei sind Frankreich und England. Deutschland ist da nicht einmal in den Top Ten vertreten.

Armitage
17.10.2002, 23:01
@ Herzmaschine ich wurde nach dem Land wo ich her bin gefragt und ich hab darauf geantwortet damit es hier klar ist das ich durch meine lebenserfahrung sicher nicht durch eine "rosabrille" schaue!!!

ich würde niemanden je sagen wovor er angst haben soll oder nicht denn man hat manchmal vor den banalsten dingen Angst aber denoch sind die eigenen Ägste immer real. Und deswegen kann man diese Ägste niemanden absprechen.

Ich weiß nur das man wenn man in bestimmten situationen war und ist reagiert man auf die Ängste eben anders als die die nur Angst vor manchen Situationen haben die irgendwann passieren könnten die aber wirklich keine ahnung haben wie sich diese Situationen anfühlt.

Dennoch ist diese Angst real.

Herzmaschine
18.10.2002, 01:19
Originally posted by Armitage@17.10.2002, 23:01
@ Herzmaschine ich wurde nach dem Land wo ich her bin gefragt und ich hab darauf geantwortet damit es hier klar ist das ich durch meine lebenserfahrung sicher nicht durch eine "rosabrille" schaue!!!

ich würde niemanden je sagen wovor er angst haben soll oder nicht denn man hat manchmal vor den banalsten dingen Angst aber denoch sind die eigenen Ägste immer real. Und deswegen kann man diese Ägste niemanden absprechen.

Ich weiß nur das man wenn man in bestimmten situationen war und ist reagiert man auf die Ängste eben anders als die die nur Angst vor manchen Situationen haben die irgendwann passieren könnten die aber wirklich keine ahnung haben wie sich diese Situationen anfühlt.

Dennoch ist diese Angst real.
@Armitage: Alles klar, da hab ich wohl mal wieder was mißverstanden.
Ich hab dieses "Teetrinkerargument" halt nur allzuoft vorgehalten bekommen und reagiere da ziemlich allergisch drauf. Es steckt niemand in meinem Kopf drin und kann sich erlauben einzuschätzen, wie ich fühle und worüber ich mir in welchem Ausmaß Sorgen mache.
Ich weiß, aus der Distanz natürlich, was in Chile los war und ist und möchte um nichts in der Welt mit Dir tauschen!
Vielleicht haben wir irgendwann mal Gelegenheit, uns über das Thema näher zu unterhalten (wenn Du überhaupt darüber reden möchtest). Ich bin immer sehr an unmittelbaren Augenzeugenberichten interessiert.

Das ist natürlich nicht vergleichbar mit Deinen Erfahrungen, aber ich selbst bin in der ehemaligen DDR groß geworden und habe so meine Erfahrungen-hauptsächlich in der Kategorie Beschränkung der Meinungsfreiheit- gemacht.


@ Minas Tirith: Bezüglich Atomenergie empfehle ich Dir zur Erweiterung Deines Horizontes folgenden Link: GREENPEACE (http://www.greenpeace.de/GP_SYSTEM/1QNTIPF6.HTM). Da bleiben keine Fragen offen und die können das viel besser erklären als ich.



Last edited by Herzmaschine at 18.10.2002, 01:26

Simara
18.10.2002, 11:15
Vor ein paar Jahren (ca. 8) hatte ich auch enorme Zukunftsängste. Vor allem vor einem (Bürger-)Krieg.
Mittlerweile sehe ich gelassen in die Zukunft.
In den 80-er Jahren stand die Welt immer "kurz vor einem Atomkrieg" .... und es gab (zum Glück) keinen. Die Weltmächte wurde vernünftig. Hat heute noch jemand Angst vor einem "weltweiten thermonuklearen Krieg"? Wohl kaum.

Ich freute mich, als das Wildern auf Elefanten und Nashörner abnahme, weil man Elfenbein ächtete.
Ich tobte, als das wieder rückgängig gemacht wurde.

Ich freute mich, als Robbenpelze geächtet wurden und Models "lieber nackt, statt Pelz" verlautbarten
Ich verfluchte die Models, die jetzt wieder schick Pelze vorführen. (Mögen ihre ********* Zensur ******** )

Die Menschheit macht einen Schritt vorwärts, um dann später wieder zwei oder wenn nicht sogar drei vorwärts zu machen.

Gestern hörte ich, dass der Bestand der Berggorillas leicht zugenommen hat.
Ich warte im Prinzip heute schon auf den Tag, wenn es wieder schick ist, Gorilla-Hände als Aschenbecher zu haben *kotz*

Was ich damit sagen will. Egal wovor man sich fürchtet, egal was passiert ist oder noch passieren wird: Das Leben geht weiter. Irgendwie kann man/muss man sich durchwurschteln.

Ich versuche nämlich auch gerade, nicht alles schwarz zu sehen, obwohl ich speziell in meiner jetztigen Situation stellenweise am liebsten den Hahn zu machen würde. :ph34r:
Aber wäre das nicht feige? Naja anderes Thema.....

Armitage
19.10.2002, 02:13
@Herzmaschine ich rede gern allgemein über meine erlebnisse aber es gibt eben sachen die sind eben zu extrem als das ich hier darüber reden würde.

aber frag halt was interessiert und ich kann erzählen falls ich kann okay? :) aber das würde ich eher per pm machen außer es hat was mit dem thread zu tun natürlich.

MinasTirith
19.10.2002, 02:24
@Herzmaschine:
Genau das meinte ich. Greenpeace beschränkt sich wieder nur auf das Spaltverfahren und verschweigt dabei die Möglichkeiten der Fusionsverfahren. Das ist es was mich manchmal an Greenpeace ärgert, sie zeigen nur das was sie bekämpfen wollen und zeigen nicht, dass es auch andere Alternativen gibt. Atomenergie ist nicht auf die Kernspaltung beschränkt, man könnte schon heute Fusionsreaktoren bauen, die viele Probleme der bisherigen Atomenergie lösen würden.

Aber das ist ein anderes Thema und wenn es dich interessiert, dann mach einen zweiten Thread auf und ich werde dort gerne alle mir zur Verfügung stehenden Kenntnisse einbringen.