PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : RTL II sichert sich "Hitler: The Rise Of Evil"



Firestorm
23.07.2003, 15:13
RTL II sichert sich die Ausstrahlungsrechte für 2004 für den Spielfilm-Zweiteiler

Der Sender hat sich die Ausstrahlungsrechte an dem in den Vereinigten Staaten viel diskutierten Spielfilm- Zweiteiler "Hitler: The Rise Of Evil" gesichert, der Ende letzter Woche mit sieben Nominierungen für den begehrten US- Fernsehpreis "Emmy" ausgezeichnet wurde.

Die CBS-Koproduktion, die auch "ihre Kritiker überzeugt" (FAZ), wurde im Mai diesen Jahres mit großem Erfolg (mit 12,2 bzw. 13,6 Millionen Zuschauern deutlich über Senderschnitt) ausgestrahlt. Der Zweiteiler beschäftigt sich mit den frühen Jahren des Diktators sowie den gesellschaftlichen Entwicklungen in Deutschland nach dem Ersten Weltkrieg, die schließlich zur Machtergreifung Hitlers geführt haben.

Geklaut von DWDL

Dune
23.07.2003, 15:55
Äääh... ich hab da wohl was nicht mitbekommen: RTL 2? Passt das denn so zu deren Zielgruppe? Ich persönlich habe RTL2 immer für einen Sender mit Programmen wie "Big Brother" oder diesen anderen seltsamen Gameshows gehalten...
Was geht denn jetzt ab? Ich hätte ehrlich gesagt eher gedacht, dass so ein doch recht ernst klingender Spielfilm bei Programmen wie der ARD gesendet würde... RTL 2 haut ja zur Zeit richtig rein, z.B. mit "24", da dacht ich auch Pro 7 schnappt sich des...
Weiss jemand was näheres über den Zweiteiler?

Firestorm
23.07.2003, 16:18
Hier (http://www.cbs.com/specials/rise_of_evil/) gehts zur Website.

DerBademeister
23.07.2003, 18:44
War das nicht diese historisch völlig inakkurate, effekthascherische Dokumentation in der reale Ereignisse mit Erfundenem vermengt und als Wahrheit ausgegeben wurden?

Litchi
23.07.2003, 21:48
das ist ein Mega-Vorurteil, aber ist es überhaupt möglich, dass sich die Amis relativ subjektiv mit so einem Thema auseinander setzen können?
ich stell mir vor, dass es in einem "Pro-Atombomben"-Lied endet, oda so...

Yerho
25.07.2003, 10:23
Ich warte lieber noch 50 Jahre ... Dann erscheint "Bush: The Rise Of Evil" auf RTL 8, was ich mir zusammen mit dem jetzigen Zweiteiler ansehen kann. Es wird sicher aufschlußreich werden.

Nein, mal ernsthaft: Ist es nicht bezeichnend, daß sich zwar mal ein paar Leute auf der anderen Seite des Großen Teiches etwas historischer mit diesem Abschnitt der jüngeren Geschichte auseinandersetzen, nur um daraus (höchstens) semidokumentarische Spielfilme zu machen?

Ich habe mal im Palladium-Forenverband mit US-Jugendlichen darüber diskutiert ... Entweder war mein Englisch schlechter, als ich zugeben würde, oder die Leute hatten auch wirklich keine Ahnung, wie es Anfang des letzten Jahrhunderts in Mitteleuropa aussah. Mehr als ein vignettenartiges Bild mit den Dreh- und Angelpunkten 1. WK, Hitler und 2. WK war da nicht drin. Die glaubten doch allen Ernstes, Hitler wäre an die Macht gekommen, weil es keine Demokratie und keine Wahlen gab. Äh, hallo? Bei soviel Nullpeilung faßt man sich doch an den Kopf? Das ist in etwa so, als würde unsereins glauben, daß der amerikanische Unabhängigkeitskrieg aus Langeweile geführt wurde.

Auf http://german.imdb.com/Title?0346293 findet sich als Werbezeile für den Zweiteiler der Ausspruch "The only thing necessary for evil to flourish is for good men to do nothing." von Edmund Burke. Ich frage mich, wie viele Zuschauer in den USA das in Korellation mit ihrer eigenen Innenpolitik gebracht haben. Vermutlich wurde es eher auf die Außenpolitik bezogen.

Firestorm
25.07.2003, 13:02
Originally posted by Yerho@25.07.2003, 10:17
Ich warte lieber noch 50 Jahre ... Dann erscheint "Bush: The Rise Of Evil" auf RTL 8, was ich mir zusammen mit dem jetzigen Zweiteiler ansehen kann. Es wird sicher aufschlußreich werden.
Dieser sollte dann aber von einem deutschen Regisseur mit deutschen Schauspielern gedreht werden. ;)

Litchi
25.07.2003, 21:12
Originally posted by Yerho@25.07.2003, 09:17

Entweder war mein Englisch schlechter, als ich zugeben würde, oder die Leute hatten auch wirklich keine Ahnung, wie es Anfang des letzten Jahrhunderts in Mitteleuropa aussah.

ich verbeite hier vielleicht vorurteile, aber es heißt ja, dass sie meisten amis eher schlecht gebildet sind und naja nimm ihnen das nicht böse... ;)

scherz beiseite, aber manchmal ist es echt schon an der grenze, was die leute da zam bringen...

Rainer
26.07.2003, 06:52
Es mag ungewöhnlich klingen - doch sollten wir uns die Serie nicht erst anschauen, ehe wir darüber meckern wie bescheuert die Amis sind?
Übrigens: Wie groß ist eigentlich das Wissen des durchschnittlichen Europäers über die chinesischen Kaiser-Dynastien? Über die Konflikte in Afrika? Aber nein - wir Europäer sind ja sooo klug und die Amis sind sooo doof! So doof, dass sie seit Jahrzehnten die politisch, militärisch und wirtschaftlich uneingeschränkt stärkste Macht der Welt sind.

Yerho
26.07.2003, 10:47
Originally posted by Rainer@26.07.2003, 05:46
Es mag ungewöhnlich klingen - doch sollten wir uns die Serie nicht erst anschauen, ehe wir darüber meckern wie bescheuert die Amis sind?
Das hast Du gesagt; ich behauptete lediglich, daß sie historisch häufig sehr schlecht informiert sind.
Und was den Zweiteiler angeht: Es gibt bereits Reviews, und schon angesichts des Titels darf man nicht allzu viel erwarten.


Übrigens: Wie groß ist eigentlich das Wissen des durchschnittlichen Europäers über die chinesischen Kaiser-Dynastien? Über die Konflikte in Afrika?
So gering, daß wir sie a) nicht ständig zur politischen Legitimation herbeizitieren und B) keine TV-Zweiteiler darüber produzieren. Das ist auch eine Frage von realistischer Selbsteinschätzung.


Aber nein - wir Europäer sind ja sooo klug und die Amis sind sooo doof! So doof, dass sie seit Jahrzehnten die politisch, militärisch und wirtschaftlich uneingeschränkt stärkste Macht der Welt sind.
Dazu gehört keine Intelligenz, wenn einem recht früh ein ganzer Kontinent in den Schoß fällt, der gewaltige Ressourcen hat, und dessen Bewohner unterlegen sind. Diese Ressourcen ermöglichen es den USA bis heute, sich das Wissen und das wissende Personal zu "kaufen", daß sie brauchen, um ihre Vormachtstellung zu halten.

ranger_one
30.07.2003, 16:44
Ich werde mir den Film auch erstmal anschauen und dan ein Urteil fällen.

Ich muss Yerdo auf jedenfall recht geben. Die USA hat gewaltig viel Ressourcen und dadurch ein haufen Geld.
Nur Richtig bescheuerte Leute konnen aus den Ressourcen kein Geld machen.

cu Ranger_one

MinasTirith
06.08.2003, 10:32
Den Zweiteiler zu verurteilen bevor man ihn gesehen hat bringt nichts. Zwar sind die Amis dafür bekannt, dass sie gerne mal was verdrehen und es reiserisch aufziehen, aber deswegen kann er trotzdem zum Grossteil richtig sein.

Auch ich werde mir das erst einmal ansehen und dann mein Urteil fällen. Alles andere ist entweder Ignoranz oder ein Anflug von Dummheit.

Was die Intelligenz der Amis geht, will ich mir kein echtes Urteil erlauben. Was aber ihre Schulen und deren Ausbildung angeht, kann ich ein ganz klares Urteil fällen: Mangelhaft bis Ungenügend
Es ist schon extrem krass wenn man sieht was dort gelehrt wird und wie. Ich hatte mal die Gelegenheit in ein paar amerikanische Schulbücher zu schauen und glaubt mir, das was die mit 15/16 lernen über Europa oder den Rest der Welt, das haben wir 4 bis 5 Jahre vorher schon gelernt.

Estefan
15.08.2003, 09:03
Hmmmh...

Ich denke, dass es vielleicht sogar ein Vorteil sein kann, dass so ein Film von Ausländern gedreht wurde, nämlich die gehen vielleicht sogar etwas unbelasteter an so ein Thema, als Deutsche...

Aber das ist nur eine Möglichkeit, ich wart mal die Doku ab...

Von Hitler-Bush-Vergleichen halte ich persönlich überhaupt nichts.

Hmmmh zum Zussammenhang zwischen Reichtum Amerikas und seinen Ressourcen fällt mir grade der Vergleich Amerikas mit Russland und der ehemaligen Sowjetunion ein. Russland hat mehr natürliche Ressourcen als Amerika, müsste nach Yerhos Argumentation also reicher als die USA sein, und vor einigen Jahren hätte die Sowjetunion den kalten Krieg gewonnen.
Naja, zumindest in der Realität, die ich wahrnehme, ist es nicht so gekommen...
Ich denke, der Reichtum Amerikas beruht heute weniger auf seinen Ressourcen, sondern auf seiner Überlegenheit in Wissenschaft und Technik und seinem effizienteren System.

Yerho
15.08.2003, 09:36
Originally posted by Estefan@15.08.2003, 08:03
Ich denke, der Reichtum Amerikas beruht heute weniger auf seinen Ressourcen, sondern auf seiner Überlegenheit in Wissenschaft und Technik und seinem effizienteren System.
Die Ressourcen des amerikanischen Kontinents sind einfach leichter zugänglich, da liegt der Hund begraben. Kleine Unternehmen konnten sehr früh anfangen, mit vergleichsweise geringem Aufwand und primitiven Mitteln zu fördern, wobei sie durch ihre Regierung freie Hand hatten und auch durch keine Bedrohung von Außerhalb beeinträchtigt wurden.

Die Rohstoffe Russlands lagen lange Zeit auf umstrittenen Boden, und nach wie vor überwiegend in Gebieten mit unvorteilhaften klimatischen Bedingungen. Man konnte erst ab einem gewissen technologischen Stand mit der Förderung beginnen, und als dieser erreicht war, war man gerade dabei, einen rückwärtsorientierten Zaren durch eine Revolution abzusägen, um danach ein agrargestütztes Wirtschaftssystem zu etablieren, das wenig ökonomisch und überhaupt nicht privatwirtschaftlich arbeitete.

Tja, und dann haben wir noch den Aspekt des Wissentransfers. Die Vereinigten Staaten waren - mit Einschränkungen - immer offen, was die Einwanderung von "Geistesmaterial" anging. Man mußte schließlich einen relativ dünn besiedelten Kontinent füllen. Russland, bzw. die spätere Sowjetunion war nie ein interessantes Einwanderungsland, da die nötigen Freiräume fehlten, sowohl in rein geographischer als auch in wirtschaftlicher Hinsicht. Und Leute mit Wissen wollen dieses für gewöhnlich in persönlichen Wohlstand umsetzen.

Ich könnte das Ganze noch detaillierter ausführen, aber ich denke, das geht in diesem Thread zu weit. Nur soviel: Die USA sind das letzte Land, dem ich einen neutralen Blick auf Aspekte der Weltgeschichte zutraue. Allerdings wurde der Doku-Zweiteiler nicht von der breiten Masse, sondern von Einzelpersonen initiiert und produziert, weshalb man hoffen kann, daß sich dieser vom allgemeinen Meinungsbild entfernt und sich auf Fakten gestützt haben. Der Titel und bisherige Previews lassen allerdings auf Anderes schließen.

Litchi
16.08.2003, 13:23
naja, man müsste vielleicht mal darüber nachdenken, dass viele Amerikaner Nachkommen von Europäer sind, die ausgewandert sind. außerdem gehen alle gute ärzte, wissenschafter, etc. nach USA, weil sie dort mehr verdienen, vielleicht ist das auch ein grund für ihre wirtschaftliche und politische "überlegenheit"

ps: aber unser sozialsystem ist nicht zu schlagen, da würd ich nie nach USA ziehen wollen.

ich maße mir nicht an zu sagen, dass irgendwer "klüger" ist. ich sage nur, dass die amis weniger "gebildet" sind, das hat nichts mit intelligenz zu tun.

bsp: sie ziehen in den Irak-Krieg, wissen aber nicht mal, wo das ist.
bushs begründung: Hussein is evil, tolllll!

aber ich denke auch, dass der film ja wohl nicht ganz umsonst so viele preise gewohnen hat, wenn er nicht etwas realistisch ist.

Firestorm
16.08.2003, 15:13
Hat er denn auch Nicht-amerikanische Preise gewonnen?

Spaceball
31.08.2003, 00:37
Ich hab jetzt nicht alles gelesen was hier gepostet wurde. Interessant ist jedoch die Tatsache das in Deutschland viele Menschen glauben das der durchschnitts Amerikaner nicht sehr gebildet ist.

Da ich in einem Hostel arbeite und die hälfte der Gäste Amerikaner sind unterhalte ich mich mit denen auch über aktuelle Geschehnisse.

Das interessante ist das alle Amerikaner die ich bisher getroffen habe sehr offene und vorallem sehr intelligente Menschen waren die sich auch für Geschichte interessiert haben. Einer meiner Gäste meinte er würde sich ein Haus von Hitler anschauen das in Berchtesgaden auf einem Berg liegt. Eaglesnest nannte er es.´Ich denke das es das Gebäude ist das man in der vorletzten Episode von Band of Brothers dieses Gebäude sieht.

Als er wieder da war habe ich mich mit ihm über das Thema unterhalten. Ich meinte zu ihm das es doch schon komisch währe wenn man ein Land nur aufgrund seiner schwärzesten Geschichte anschaut. Ausserdem könnte man doch auch Frankreich wegen seiner Militärgeschichte besichtigen wenn man schon kein Interesse am Wein hätte. Darauf hin meinte er das fast alle Amerikaner 1. ziemlich dumm sind, 2. kein interesse an Bildung zeigen würden und vorallem noch nicht mal wissen würden wer Napoleon ist.

Solche Dinge höre ich jede Woche von anderen amerikanischen Gästen. Daher denke ich liegt der Bildungswille des Durchschnittsamerikaners sehr weit unten. Da ich mir das bei deutschen Schülern aber auch oft genug denke sage ich dann immer: Believe me, the Germans are getting Dumber every day, so you don't have to worry about", was dann immer mit einem Grinsen in Empfang genommen wird. Viele Amerikaner haben mir auch schon gesagt das die meisten Amerikaner gar kein Interesse hätten ihre Stadt zu verlassen, nicht mal für Urlaub. Ich weiss oft nicht was ich davon halten soll. Schließlich verdienen wir an vielen Amerikanern die ausschließlich nach Deutschland kommen weil sie sich für das dritte Reich interessieren und andererseits finde ich es merkwürdig weil ich ja auch nicht nach Vietnam fliege um mich über den Vietnam Krieg zu informieren und das land mal so unter ferner liefen laufen lasse.

Erst vor kurzem haben sie einen Zweitteiler über die Nürnberger Prozesse auf Vox gebracht. Ich muss sagen das der gar nicht mal so schlecht war und die Amerikaner nicht als die guten sondern als Sieger dargestellt haben die auch nicht ganz frei von Vorurteilen waren. Zumindestens nach dem was ich gesehen habe weil ich spätestens um 21:45 in die Arbeit muss und daher immer nur den Anfang gesehen habe.

cu, Spaceball

MinasTirith
04.09.2003, 13:48
Die Amerikaner die ins Ausland gehen und doch etwas in der Welt rumkommen sind nicht mit denen zu vergleichen die das Land oder gar ihren Ort nie verlassen. Wie in vielen Bereichen ist auch hier eine klare 2-Klassen-Gesellschaft entstanden, was in den USA nicth unbedingt selten vorkommt.

Aber ist das bei uns nicht auch so?
Alle die ein wenig rumreisen und über den Tellerrand der eigenen Umgebung schauen, haben ein etwas dezitierteres Wissen was Geschichte und Allgemeinbildung angeht. Das liegt einfach daran, dass man offener ist und auch mehr Interesse daran zeigt.

Auch hier könnte man wieder diesen netten Ausdruck "Amerikanisierung" anbringen. Wir werden auch hier immer amerikanischer in unserem Verhalten und unserer Denkweiser. Leider tut man zu wenig dagegen.

Und die Aussagen dieser amerikanischen Gäste deckt sich doch eigentlich mit unseren Aussagen sehr gut und bestätigt doch was wir hier sagen. Also kann man es wohl nicht als Vorurteil abtun, wenn die Leute von drüben das gleiche sagen wie wir hier zu der Situation.