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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Leni Riefenstahl steht vor ihrem Schöpfer



Gilgamesh
10.09.2003, 13:23
Wohl einer der umstrittensten Personen des dritten Reichs, steht nun ihrem Schöpfer gegenüber.
Normalerweise lehne ich es ab, über Tote zu ketzen oder übel über diese zu reden.
Allerdings ist Leni Riefenstahl so eine Sache.
War sie doch die bevorzugte Regisseurin vom Schicklgruber. Schuf sie doch NS-Propaganda in Perfektion. Man erinnere sich an die Olympischen Spiele. Oder an diesen Körperkultfilm. Sie verstand es die „germanische Überlegenheit“ darzustellen.
Nach dem Krieg, sah es natürlich anderes aus. Riefenstahl wollte sich absolut nicht ihrer Vergangenheit stellen. Immer wieder versuchte sie sich als verführtes Opfer darzustellen. Bloß keine Verantwortung übernehmen, aber vor allem bloß nicht entschuldigen und bereuen.
Sie war zwar noch bei der nächsten Olympiade als Fotoreporterin aktiv, allerdings gelang ihr dies nur durch den Umstand, dass sie sich schlicht unter einem Pseudonym anmeldete. In späterer Folge wurde sie, meiner Meinung nach zu recht, boykottiert.

DerBademeister
10.09.2003, 14:34
Ich denke jeder Künstler der seine Kreativität in den Dienst einer solchen Sache stellt, macht sich mitschuldig. Schließlich hatte Riefenstahl großen Anteil an der Wirkung der Massenbeeinflussung, z.B. durch ihren Film "Triumph des Willens".

Dieser Schuld kann man sich nicht verschließen.
Die moralische Fragwürdigkeit außen vor Gelassen, sind ihre Werke natürlich brilliant. Wären sie das nämlich nicht, würde sich auch niemand für das Schaffen dieser Frau interessieren.

Rainer
10.09.2003, 19:01
Ich möchte hier wirklich niemanden verteidigen, der sich in den Dienst eines Terrorregimes stellte. Aber Fakt ist, dass wir nicht über "sie" urteilen können, weil wir in einer völlig anderen Welt aufwuchsen. Genau so gut müsste man Millionen Russen verurteilen, weil sie Stalin unterstützten, egal in welcher Weise.
Außerdem dürfen wir eines nicht vergessen: Diese Menschen hatte damals keine Wahl! Es klingt so schön einfach: "Na, hättet ihr nicht mitgemacht!" Aber wer eine Familie zu ernähren hat und weiß, dass er an die Wand gestellt wird, wenn er aufmuckt, der wird wohl die Klappe halten und Ja und Amen zu allem sagen, oder?
Das soll keinesfalls die Gräuel damals entschuldigen. Aber ich glaube, wir dürfen uns da nicht zum Richter aufspielen. Noch dazu, wo unablässig sich die Geschichte wiederholt: Ruanda, Tibet, Bosnien, Tschetschenien... Wie können wir da wegschauen und gleichzeitig mit dem Finger 70 Jahre zurück deuten? Ne, sorry, so einfach sollten wir es uns nicht machen.

Armitage
11.09.2003, 01:54
Also ich kann mich noch erinnern als wir mit der schule im kino waren und uns ihren film über die Roma gesehen haben also sowas nenn ich weder kunst noch dokumentation wie sie das immer zu nennen pflegte!

er triefte vor lauter Rassenlehre und unwürdiger Darstellungen von "Ziehgeunern" die damals in Lagern gehalten wurden

für mich war sie eine schlichte propaganda herstellerin und keinen falls eine künstlerin

und eine wahl hat man immer den es sind ja genug leute ausgewandert und haben gegen das Nazireich gearbeitet auch in deutschland selbst gab es genug Künstler die die ihre politische Meinung ausgedrückt haben und sich auf keinen Fall Lächelnd auf Partys mit Hitler sehen ließen!!Händeschüttelnd und heil hitler rufend und hitlergruß zeigend!!

das sind alles aufjedenfall gründe um sie massivst zu verurteilen