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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : TROY



Agamemnon
27.11.2003, 23:18
Kleiner, aber feiner Trailer (http://www.apple.com/trailers/wb/troy/) zum neuesten Sandalenfilm.

DerBademeister
27.11.2003, 23:39
Bin ja gespannt wie der gegen den neuen Alexander der Große-Film laufen wird, der glaube ich in derselben Zeit rauskommt...

Agamemnon
28.11.2003, 11:37
Meiner Meinung nach ein Film, der "Gladiator" durchaus das Wasser reichen kann (also optisch auf jeden Fall). Inszeniert von einem nicht weniger bekannten Regiesseur (Wolfgang Petersen).

DerBademeister
29.11.2003, 01:45
Najo, die Frage ist halt, ob sie das wohl größte Epos der antiken Literatur auch adäquat auf die Leinwand bannen werden. Soweit ich gelesen habe, braucht man bei TROY auch keine große Scripttreue erwarten.
Wobei das kein Nachteil sein muss, wenn es so spannend verpackt wird, wie beim teil-fiktiven Gladiator.

Scheint ein gutes Jahr für Historienfilme zu werden.
Ende Mai kommt Troy in die Kinos, und Anfang November Alexander.
2005 kommt sogar noch ein Alexander-Film raus, mit - Grusel Grusel - Leo di Caprio in der Hauptrolle.

Falcon
29.11.2003, 14:48
Dachte zuerst, in der Überschrift fehlt ein "a", aber im Englischen scheint der ja tatsächlich so zu heißen. :)

Ich bin gespannt auf den Film und freue mich auf ihn. Gut umgesetzt (was ich Petersen grundsätzlich zutraue) könnte das ein Highlight des nächsen Kinojahres werden.

CU Falcon

Yerho
30.11.2003, 14:33
Schon der Trailer zeigt genug Fehler, um das Thema "Historienfilm" sehr gründlich abzuhaken. Andererseits wirkt das Ganze auch - wenn ich das einmal so sagen darf - dermaßen mordsgeil, daß man sich auf einen monumentalen Actionfilm im antiken Gewand freuen darf. :)

DerBademeister
01.12.2003, 18:57
Also ich bin jedenfalls schon sehr gespannt. Historienfilme sind ja sehr dünn gesäht, und ein Genre, das eher ein Nischendasein führt. Aus den letzten 10 Jahren fallen mir auch nur drei Filme ein: Braveheart (1995), Der Patriot (1999) und Gladiator (2000).

Cuspid
04.12.2003, 12:54
Ende Mai kommt Troy in die Kinos, und Anfang November Alexander raus, mit - Grusel Grusel - Leo di Caprio in der Hauptrolle.

:blink:
Was ist denn mit Colin Farrell??
Ich meine mal irgendwo gelesen zu haben der würde Alexander spielen?!

Falcon
06.12.2003, 00:39
Originally posted by Cuspid@04.12.2003, 12:59
Was ist denn mit Colin Farrell??
Ich meine mal irgendwo gelesen zu haben der würde Alexander spielen?!
Bademeister schrieb ja, dass gleich zwei Alexanderfilme rauskommen. Beim ersten hat dann in der Tat Colin Farrell die Hauptrolle inne.

CU Falcon

DerBademeister
06.12.2003, 02:57
Naja ich bin gespannt ob Farrell der Figur gerecht werden wird. Das ist zumindest eine andere Liga als seine bisherigen Figuren (wobei er in Phonebooth ganz okay war).

darksaber
06.12.2003, 08:48
Wird der Film mit Leonardo jetzt doch noch gedreht? Hab mal gehört aus dem wird jetzt doch nichts mehr, weil eben ein anderes Studio schon vor ihnen mit den Dreharbeiten angefangen hat.

Falcon
06.12.2003, 11:22
Originally posted by darksaber@06.12.2003, 08:53
Wird der Film mit Leonardo jetzt doch noch gedreht? Hab mal gehört aus dem wird jetzt doch nichts mehr, weil eben ein anderes Studio schon vor ihnen mit den Dreharbeiten angefangen hat.
So ganz sicher ist es wohl noch nicht, aber ich glaube momentan sieht's eher danach aus, dass der Film gedreht werden soll. Es scheint aber noch unklar zu sein, wann es losgehen soll.

CU Falcon

Cuspid
06.12.2003, 16:00
Es scheint aber noch unklar zu sein, wann es losgehen soll.

Hmm, auf Lokation Suche sind die Herren De Laurentiis und Luhrmann schon mal...kuckst du hier (http://news.cinema.msn.de/news/aktuell/0,1550,5208031,00.html#)(unter dem Bericht ist ein Link mit ersten Bildern)

Was Troja angeht:
Hey, der Film muss doch auf meine Ansehen-Liste.
1. Jede Menge gut aussehende Jungs
2. Eine große Liebe, Verrat, Kampf, Krieg...
3. Ein Pferd spielt eine große Rolle (wenn auch hölzern)
4. Warum sagt mir denn niemand, das da auch Sean Bean mitspielt??
5. Die Röcke der Männer sind kürzer als die der Frauen (gilt das als Grund? egal...)

Imzadi
06.12.2003, 17:59
Ich habe erst vor wenigen Tagen gelesen, dass das Projekt von Baz Luhrmann mangels Geldgeber gestorben ist. Finde aber leider den Link nicht mehr.

Agamemnon
14.02.2004, 12:50
AintItCool.com hat eine erste positive Kritik zugeschickt bekommen. Ein User konnte sich das Epos bei einer Test-Vorführung bereits angucken und ist von dem Gesehenen hellauf begeistert.

Ich zitiere ein paar Stellen (spoilerfrei):

"Die Vorstellung war ungefähr 3 Stunden lang, die endgültige Version wird allerdings eher 2 Stunden 15 Minuten bis 2 Stunden 30 Minuten lang sein."

"Kommen wir mal auf die Kämpfe zu sprechen. Wisst ihr noch wie Warner ein PG-13 (Bei uns ungefähr ab 12) erreichen wollte? Gut, es wird allerdings keine Möglichkeit geben diesen Film nur annähernd an PG-13 zu bringen. Spritzendes Blut, Stäbe fliegen in Köpfe, Menschen werden erstoche, einige werden aufgehangen und überall sind blutige Kämpfe. Hinzu kommt noch, das in der Vorab-Version Diane Krüger (Helena) nackt zu sehen ist, was dem Film letztendlich sogar auch eine R-Einstufung (Bei uns: Ab 18 ) einbringen könnte."

"Alles in allem ein verdammt guter Film. Ich kann es kaum erwarten die endgültige Version zu sehen."
movie-infos.net

Rainer
14.02.2004, 13:00
Endlich ein Film, auf den man sich freuen kann - hoffe ich mal... :rolleyes:

DerBademeister
14.02.2004, 13:51
Hinzu kommt noch, das in der Vorab-Version Diane Krüger (Helena) nackt zu sehen ist, was dem Film letztendlich sogar auch eine R-Einstufung (Bei uns: Ab 18 ) einbringen könnte."

Oh mein Gott, eine nackte Frau. Der Film muss auf den Index!
Nach dem noch frischen nationalen Superbowl-Kollektivschock muss auf die Psychische Verfassung der Bürger Rücksicht genommen werden.

chani
15.02.2004, 19:49
Originally posted by Cuspid@06.12.2003, 16:00

Was Troja angeht:
Hey, der Film muss doch auf meine Ansehen-Liste.
1. Jede Menge gut aussehende Jungs
2. Eine große Liebe, Verrat, Kampf, Krieg...
3. Ein Pferd spielt eine große Rolle (wenn auch hölzern)
4. Warum sagt mir denn niemand, das da auch Sean Bean mitspielt??
5. Die Röcke der Männer sind kürzer als die der Frauen (gilt das als Grund? egal...)
1. Brad Pitt, Orlando Bloom, Sean Bean ( siehe 4. )--> ob sich die 2 im Röckchen wiederkannt haben :D
2. Oh ja, Schnulze pur
3. hmm, ja, und btw, ich muß mir unbedingt Hidalgo anschauen ( von wegen ein Mann und sein Pferd :D )
4. siehe 1.
5. lol, und ja das gilt als Grund


love
C.

Amujan
15.02.2004, 21:48
Originally posted by DerBademeister
Aus den letzten 10 Jahren fallen mir auch nur drei Filme ein: Braveheart (1995), Der Patriot (1999) und Gladiator (2000)

Du hast da u.a. Die Vier Federn (The Four Feathers) mit Heath Ledger von 2002 und den gerade anlaufenden Cold Mountain mit Jude Law und Nicole Kidman, sogar The Last Samurai würde ich dort ansiedeln - ganz abgesehen von diversen neuzeitlichen Kriegsdramen.

Was ist eigentlich aus Henry V geworden?

Kaff
08.05.2004, 13:53
Troja hat eine FSK 12 Freigabe gekriegt. (FSK-Online (http://www.fsk-online.de/such.asp?txtFilmtitel=troja&selFilmart=ALLE&Sort=az&pagenum=1&pnum=97912-a/K&lineindex=4)) Es kursiert daher mittlerweile das Gerücht, dass er gekürzt wurde (er soll ja eine Menge Schlachtszenen enthalten). Schliesslich können in einen FSK 12 Film eine ganze mehr Leute rein (auch 6 jährige mit Eltern...). Eigentlich wollte ich mir den Film auch im Kino anschauen, zur Not auch in deutsch. Tja, wieder Geld gespart. Danke Warner.

Falcon
09.05.2004, 03:57
Erstmal abwarten. Solange der Film nicht angelaufen ist, kann man noch nicht beurteilen, ob er wirklich geschnitten ist. Außerdem ist die FSK letzter Zeit tendenziell recht großzügig mit den Freigaben.

CU Falcon

Falcon
09.05.2004, 17:17
Habe mich gerade im Internet mal ein bißchen umgeguckt. Scheint wohl leider doch eine recht sichere Sache zu sein, dass der Film gekürzt ist. Sehr ärgerlich.

Ob ich den Film jetzt aber deswegen boykottiere, weiß ich noch nicht. Wahrscheinlich eher nicht. Eigentlich wäre das zwar eine gute Reaktion auf sowas, aber Troja ist nun mal ein Film für die große Leinwand. Mal abwarten.

CU Falcon

Octantis
09.05.2004, 17:51
naja nur weil er FSK 12 ist muß er ja nicht gekürzt sein

die Herr der Ringe Filme waren doch auch ab 12

Glottisfly
09.05.2004, 18:29
Ich kann leider keine Quellenangabe machen, aber gut unterrichtete Bekannte haben den Cut bestätigt:


Also die Info kam heute direkt von der Warner, um konkret zu werden. Die von Warner ab 12 Jahren beantragte, am Montag zur Prüfung vorgelegte Fassung, ist für eine Freigabe ab 12 abgelehnt worden.
Nach einigem Hin und Her hat Warner der FSK eine gekürzte Fassung eingereicht, die nun die 12er Freigabe bekommen hat.
Diese Version kommt bundesweit in die deutschen Kinos.
Wieviel nun exakt Federn lassen musste, wurde nicht gesagt.
Jedenfalls hieß die erste Angabe noch 164 Minuten.
Etwaige andere Altersfreigaben, bsp. für Previews, sind hinfällig.

Derzeit ist von etwa 2 Minuten die Rede.
Kommerzielle Zensur ist eine schlimme Sache, nach Harry Potter 2 hat's Warner augenscheinlich mal wieder geschafft. Man sollte meiner Meinung nach den Film im Kino meiden, bzw. sich eine ungeschnittene DVD besorgen.

SLASH
09.05.2004, 21:04
Originally posted by Glottisfly@09.05.2004, 17:29
Man sollte meiner Meinung nach den Film im Kino meiden, bzw. sich eine ungeschnittene DVD besorgen.
Das ist doch Quatsch! Ich vermute, es wurde nichts geschnitten, was den Inhalt des Filmes in irgend einer Weise beeinflusst. Wenn Du wegen ein paar "Metzelszenen" nicht ins Kino gehst, kann ich das beim besten Willen nicht verstehen. Dieser Film ist wie die Meisten im Kino sicher sehenswerter als im "Homecinema"...

DerBademeister
09.05.2004, 21:25
Worin besteht eigentlich das Problem, den Film in zwei Versionen im Kino zu zeigen?

Besonders größere Kinos wie Multiplexe bekommen doch sowieso mehrere Filmrollen, da könnten sie auch eine FSK 16-Version anbieten.

Falcon
09.05.2004, 21:59
Originally posted by 21stAngel@09.05.2004, 17:51
naja nur weil er FSK 12 ist muß er ja nicht gekürzt sein

die Herr der Ringe Filme waren doch auch ab 12
Es geht nicht allein um die Freigabe ab 12. Als ich das zuerst hier gelesen habe, habe ich das allerdings genauso verstanden und deswegen auch gesagt, dass man erst mal abwarten muss. Eine niedrige Freigabe allein hat ja noch lange nichts zu sagen.
Jedoch ist nicht die Freigabe der Grund für die Vermutung, sondern dass sich beispielsweise die Laufzeitangaben auf der FSK-Seite von denen der englischen Fassung unterscheidet. Das ist eben schon ein recht deutliches Indiz dafür, dass was gekürzt wurde, wobei es bei den Laufzeitangaben aber auch schon Fehler gab.



Derzeit ist von etwa 2 Minuten die Rede.


Da unterscheiden sich die Aussagen allerdings noch. Teilweise ist auch von unter 1 Minute, evtl. sogar von nur wenigen Sekunden, die Rede.

CU Falcon

Folkyn
09.05.2004, 22:37
Ist doch so unendlich wurscht ob da jetzt x minuten fehlen.. der film ist in erster linie ein historienfilm, und wer sich den wegen den splatterelementen anschaut ist schlecht beraten.

davon abgesehen

irgendwie witzig:
wieviele leute waren damals da involviert? vielleicht 200 auf jeder seite?

Glottisfly
09.05.2004, 22:50
Das ist doch Quatsch! Ich vermute, es wurde nichts geschnitten, was den Inhalt des Filmes in irgend einer Weise beeinflusst. Wenn Du wegen ein paar "Metzelszenen" nicht ins Kino gehst, kann ich das beim besten Willen nicht verstehen.

Es geht mir nicht um irgendwelche Metzelszenen! Ich finde, daß Petersen noch nicht einmal ein besonders guter Filmemacher ist und in seiner Karriere auch schon so einige Stinker fabriziert hat. "Troy" interessiert mich daher nicht besonders und wenn meine Lieblingskritiker dem Film nicht eine deutliche Empfehlung geben, werde ich ihn mir auch nur ausleihen.

Es geht darum, daß ein Filmverlag (Warner) aus reiner Geldgeilheit einem Regisseur ins Handwerk pfuscht. Kunst wird also dem schnöden Mammon geopfert. In Bildern von Francisco Goya fallen die blutigen Stellen auch nicht der Schere zum Opfer, damit die Kiddies ins Museum dürfen.

Und was ich beim besten Willen nicht verstehen kann sind Leute, die sich für ihr sauer verdientes Geld ein beschnittenes Produkt vorsetzen lassen, das ansonsten weltweit uncut läuft, das Ganze mit einer Handbewegung abtun und Warner weiterhin das Geld in den Rachen stopfen.

edit: @Falcon: Selbst 10 Sekunden sind zuviel. :)

edit: @Bademeister: Eigentlich besteht darin kein Problem, aber wie man auch in diesem Thread schön sieht, ist es vielen Leuten leider vollkommen wurscht. Warum sollte also Warner da die Mehrkosten für die FSK-16-Kopien aufbringen?

DerBademeister
09.05.2004, 23:30
Da hast Du Recht Glottisfly, aber wundert Dich das?
Unsere Mitposter sind DEUTSCHE - die waren schon immer so belanglosen Dingen wie Zensur tendenziell gleichgültig gegenüber.



irgendwie witzig:
wieviele leute waren damals da involviert? vielleicht 200 auf jeder seite?

Die Ilias spricht von 1000 Schiffen - natürlich ist das stark übertrieben, schließlich ist das ein legendäres Heldenepos.

Ich denke man kann durchaus von einigen Tausend Soldaten ausgehen.

In den Perserkriegen gab es jedenfalls schon Heere von zehntausenden Mann, und vielen hundert Schiffen auf beiden Seiten (um 500 v. Chr.).

Kaff
10.05.2004, 00:37
Originally posted by Glottisfly@09.05.2004, 22:50
Und was ich beim besten Willen nicht verstehen kann sind Leute, die sich für ihr sauer verdientes Geld ein beschnittenes Produkt vorsetzen lassen, das ansonsten weltweit uncut läuft, das Ganze mit einer Handbewegung abtun und Warner weiterhin das Geld in den Rachen stopfen.
Ja, in solchen Momenten komme ich mir auch immer wie Jon Quixote vor. Der Witz an der Sache ist ja - würden die Leute dem Film fern bleiben, weil er geschnitten ist, würde es Warner auf die Raubkopiererei schieben.

Ich spar mittlerweile auf einen Beamer. Ist zwar von einer richtigen Kinoleinwand noch meilenweit entfernt. Aber wenn im Kino die Filme nicht so kommen, wie man sie sehen will, dann kommt man dem Erlebnis dich näher.

Glottisfly
10.05.2004, 11:17
Warner würde es vielleicht öffentlich auf die Raubkopierer schieben, daher wäre eine kurze Mitteilung, warum man sich den Kinobesuch spart an Warner eine Möglichkeit. Falls jemand das möchte:

Email-Addys + Adresse (http://www.vdfkino.de/cgi-bin/termine.cgi?M=000046)

SLASH
10.05.2004, 12:32
Originally posted by DerBademeister@09.05.2004, 22:30
Da hast Du Recht Glottisfly, aber wundert Dich das?
Unsere Mitposter sind DEUTSCHE - die waren schon immer so belanglosen Dingen wie Zensur tendenziell gleichgültig gegenüber.

Mir ist schon klar, dass es hier ums Prinzip geht. Das sehe ich nicht anders! bei Filmen tangiert mich das nicht ganz so, aber als leidenschaftlicher Zocker von 3d Shootern bin ich was das Zensieren angeht einiges gewohnt!

Ich verstehe nur nicht was meine Alternativen zum Kino sein sollen? Ich habe keinen Beamer und es gibt größere TV als meiner (lassen wir den Sound mal außen vor). Ergo muss ich mir das Ganze im Kino anschauen... wenn mir einer einen Beamer schenken möchte meldet Euch per PM. ;)

Kaff
10.05.2004, 14:00
Originally posted by SLASH@10.05.2004, 12:32
Ich verstehe nur nicht was meine Alternativen zum Kino sein sollen? Ich habe keinen Beamer und es gibt größere TV als meiner (lassen wir den Sound mal außen vor). Ergo muss ich mir das Ganze im Kino anschauen...
Wie wäre es mit Verzichten? Das werd ich nämlich erstmal. Davon geht nun die Welt nicht unter. Gibt ja genügend andere Filme, falls du Lust auf Kino hast.


Warner würde es vielleicht öffentlich auf die Raubkopierer schieben, daher wäre eine kurze Mitteilung, warum man sich den Kinobesuch spart an Warner eine Möglichkeit. Falls jemand das möchte:

Jo, hatte ich seinerzeit bei Hulk und Universal auch gemacht. Kam allerdings keine Antwort... Immerhin waren die so anständig und haben die DVD ungeschnitten veröffentlicht. Bei Warner bezweifel ich das jetzt schon (sie Harry Potter). Aber dennoch werde ich eine kleine nette, aber deutliche Mail schreiben.

Glottisfly
11.05.2004, 15:13
Ein interessantes Interview mit Wolle Petersen zu Troy ist heute hier (http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,299318,00.html) erschienen. Wie zu erwarten geht man leider auf die Zensur-Thematik nicht ein. Investigativer Journalismus halt... :rolleyes:

cornholio1980
11.05.2004, 17:59
Originally posted by Kaff@10.05.2004, 13:00
Wie wäre es mit Verzichten? Das werd ich nämlich erstmal. Davon geht nun die Welt nicht unter. Gibt ja genügend andere Filme, falls du Lust auf Kino hast.
Und was wenn jemand lust auf DIESEN FILM hat?!?!?! Heimkino ist schön und gut, ich genieße es selbst, aber mit dem richtigen Kino-Feeling ist das nicht zu vergleichen...

Ich bin selbst gegen jegliche Form von Zensur, sehe die ganze Indizierungs-Thematik in D mit einem äusserst kritischen Auge, und halte auch nichts von geschnittenen Filmen und/oder TV-Serien (weshalb ich mir z.B. "24" auch auf dem ORF ansehe, auch wenn dies heißt, ein paar Tage länger zu warten)... aber wenn jemanden der Film interessiert, hat er eigentlich keine andere Wahl, oder??

Last_Gunslinger
11.05.2004, 18:17
Mag ja sein das Du Lust auf DIESEN Film hast. Aber was Du geboten bekommst ist nicht DER Film den Du möchtest, sondern nur eine geschnitte Version davon.
Und solange Leute erzählen das sie Zensur ja so doll stört, aber trotzdem in geschnitte FIlme gehen wird sich nie was ändern.
Das was auf kurz oder lang etwas bringt, ist solche Filme zu meiden. Denn nur wenn die Filmindustrie merkt das sie mit Cut-Fassungen weniger Geld machen werden sie umdenken.

cornholio1980
11.05.2004, 22:37
Originally posted by Last_Gunslinger@11.05.2004, 17:17
Mag ja sein das Du Lust auf DIESEN Film hast. Aber was Du geboten bekommst ist nicht DER Film den Du möchtest, sondern nur eine geschnitte Version davon.
Und solange Leute erzählen das sie Zensur ja so doll stört, aber trotzdem in geschnitte FIlme gehen wird sich nie was ändern.
Das was auf kurz oder lang etwas bringt, ist solche Filme zu meiden. Denn nur wenn die Filmindustrie merkt das sie mit Cut-Fassungen weniger Geld machen werden sie umdenken.
Mir ist schon klar, dass das nicht ganz der Film ist, den ich eigentlich sehen will, allerdings ist mir lieber, ich sehe "nur" eine Minute weniger von diesem Film als ich sehe gar nichts. Normalerweise meide ich geschnittene Filme ja auch (sofern ich es rechtzeitig erfahre), aber gerade bei Troja ist eine große Leinwand IMHO Pflicht.

Und bitte bitte bitte Leute glaubt doch nicht, dass die 5 oder 6 Leute, die wirklich darüber bescheid wissen, dass der Film geschnitten ist, ihn sich eigentlich anschauen wollten und nun deshalb darauf verzichten, irgend etwas ändern...

Leon-x
14.05.2004, 15:48
Wer die erste Meinung zum Film wissen will. Nicht zu ernst nehmen please. Soll ja noch nicht für Alle sprechen.

http://www.hifi-forum.de/index.php?action=...d=87&thread=501 (http://www.hifi-forum.de/index.php?action=browseT&back=1&sort=lpost&forum_id=87&thread=501)

und


http://www.sf-radio.net/filmwelt/troja/troja.php


Gruss Leon

Nager
14.05.2004, 17:19
Ich bin kein begnadeter Rezensions-Schreiber, daher hier nur ein paar ungeordnete und hochgradig subjektive Eindrücke vom Film (vor Spoilern sei gewarnt):

Wolfgang Petersen's "Troja" wird mir nicht lange in Erinnerung bleiben. Der Film hat leider absolut nichts an sich, was in irgendeiner Form herausragend oder nur bemerkenswert wäre. Man kann sich beim Schauen öfters des Gefühles nicht erwehren, in einem Film zu sitzen, den man eigentlich schon kennt. Ein bisschen Herr-der-Ringe-Optik in den nächtlichen Schlachtszenen, ein bisschen Gladiator-Feeling, unendlich viele pathetische Dialoge, zum Teil nah an oder im Falle von Orlando Bloom als "Paris" und Diane Kruger als "Helena" auch mal weit jenseits der Schmerzgrenze. Positiv aufgefallen sind mir die Props und Kostüme, mit denen man sich sichtlich Mühe gegegeben hat. Inwieweit sie historisch akkurat sind, kann ich nicht beurteilen, das ist mir auch ziemlich egal - genauso wie die Tatsache, dass der Film mit Homer's Ilias nicht viel mehr als den groben Handlungsrahmen gemeinsam hat - es sieht gut aus, macht Sinn und gefällt.

Die Kampfszenen sind zu wirr und hängen sich immer wieder in hektischst geschnittenen und mäßig choreographierten Nahkampfszenen auf, die nur unterbrochen werden, wenn sich zwei "Helden" zufällig begegnen und die kämpfende Meute natürlich sofort Platz für das Duell macht - oder irgendeiner der Führer zum Rückzug blasen lässt. Ganz gut gelungen ist das Duell zwischen Hektor und Achilles, wobei man sich hier fragt, warum bei solchen Gelegenheiten *immer* der letztendlich Unterlegene hirnlos angreift, auch wenn er schon schwer verwundet ist, während der spätere Sieger ruhig und defensiv dasteht und alles pariert. Für FSK-12-Verhältnisse war insgesamt während des Filmes doch recht viel zu sehen (durchgeschnittene Kehle mit pulsierend herausschwappendem Blut, Speere in Köpfen, ein klitzekleines bisschen Nacktheit..). Was da noch für die FSK-12-Version geschnitten wurde ist mir persönlich bei *diesem* Film ziemlich egal (Ich weiss, es geht ums Prinzip... mir ging es hier vorallem um angenehme Abendunterhaltung, 2 geschnittene Minuten hin oder her).

Die Musikalische Untermalung fand ich ziemlich nervig, weil penetrant. Übertrieben pathetischer Orchesterbombast in den Schlachtszenen und immer wieder diese möchtegernmelancholische und dezent orientalisch angehauchte Frauenstimme mit den immergleichen Motiven.

Was den Cast angeht, maße ich mir an, von ein paar ziemlich deutlichen Fehlbesetzungen zu sprechen. Besonders Orlando Bloom als "Paris" enttäuscht gnadenlos. Seine Dialoge mit der nicht minder schwachen Diane Kruger sind in ihrer Pathetik oft unfreiwillig komisch, dabei völlig kraftlos und von schauspielerischer Null-Leistung begleitet. Herausragender Paris-Moment ist das Abknallen von Achilles gegen Ende des Films mit dem patentierten MG-Bogen ("Legolas!"-Rufe im Publikum). Beim Blondchen Helena frage ich mich auch immer wieder, wie ihr Makeup in die Zeit passt...
Schwach weil farblos fand ich auch Eric Bana als Hector. Gefallen hat mir hingegen Peter O'Toole als "Priamos" und - ich staune selbst - Brad Pitt als Anti-Held-"Achilles", der im Film so etwas wie die Hauptrolle inne hat und diese gut ausfüllt.

Insgesamt wurde ich durch "Toja" ziemlich enttäuscht, was zu einem gewissen Teil aber auch meinen hohen Erwartungen vor dem Film geschuldet ist. Unterhaltsam-Seichtes Popkornkino im historischen Gewand bietet der Film allemal.

friedfertig
15.05.2004, 12:26
Gestern Abend war ich in Troja gewesen. Mir hat der Film sehr gut gefallen. Zuerst wird natürlich ein wenig erzählt, ok, irgendwo muß ja die Story hingepackt werden. Wenn der Zuschauer nun alles weiß, kommen wirklich super Kampfszenen.
Schade nur, daß man die Geschichte nicht umschreiben kann, ich hätte mir ein anderes Ende gewünscht. War ja ziemlich tragisch gewesen. Aber das konnte man irgendwie vorraus sehen, auch wenn man mit der Mythologie nichts am Hut hat.

Alles in allem ein cooler Film, den es sicherlich lohnt, im Kino anzusehen.

PS. Die Pause war übringens genau in einer Schlachtszene, was ich mal wieder einmal als super ätzend gewertet habe.

Octantis
15.05.2004, 12:53
öhm sagt mal war das wirklich die Synchronstimme von Vin Diesel die diesesmal Brad Pitt sprach?, fand ich irgendwie ungewohnt

DerBademeister
15.05.2004, 13:14
Jap, war Vin Diesels Synchronstimme. Ungewohnt, zumal sich Vin Diesel in den Köpfen der Zuschauer auch noch wenige Minuten vorher mit dem Trailer zu Chronicles of Riddick manifestiert hatte.

Dabei ist Brad Pitts bisherige Synchro doch okay.

Octantis
15.05.2004, 14:11
ja ich mußte auch dauernd an Riddick denken (obwohl der Trailer diesesmal nicht gelaufen ist), deshalb wars ja so ungewohnt, wenn schon der eigentliche synchronsprecher nicht zur Verfügung steht sollte man imho wenigtens nen ähnlich klingenden engagieren
achja bei uns waren die 15 Minuten Pause auch ungünstig angesetzt

(direkt nachdem Hector, Minelaos erstochen hat und sekunden bevor die Schlacht begonnen hat)

Falcon
15.05.2004, 15:14
Ich hab jetzt schon mehrmals gelesen, dass die Synchronstimme von Brad Pitt auf ausdrücklichen Wunsch von Wolfgang Petersen geändert wurde. Ob das die Änderung jetzt besser macht, ist natürlich 'ne andere Sache.

CU Falcon

DerBademeister
15.05.2004, 15:36
Man muss natürlich zugestehen, dass die ursprüngliche Synchronstimme etwas "verrücktes" an sich hat - die passt am ehesten zu dem Charakter den er in 12 Monkeys gespielt hat.

Die von Herrn Diesel ist natürlich "männlicher", insofern schien sie Wolle Pet...ersen wohl geeigneter für eine der größten Heldenfiguren der antiken Mythologie.

cornholio1980
16.05.2004, 09:29
Pitt's Standardstimme ist ja Tobias Meister (momentan als Jack Bauer in "24" zu hören), der seine Stimme wirklich herrlich variieren kann, sowohl verrückt-komisch (wie John Cage aus Ally McBeal) als auch finster-bedrohlich (Pitt in "Fight Club" und eben Kiefer Sutherland in "24". Warum man ihn ausgewechselt hat kann ich nicht verstehen... Jedenfalls hat mir Petersen so teilw. den Film verdorben...

Hier mal meine Meinung, jedoch möchte ich warnen: Das ist NOCH kein Review! Ich habe hier nur "kurz" meine Gedanken aufgeschrieben, um so 'nen Freund meine Meinung zu schildern. Das geschah gestern um 0:30, ich bitte demnach etwas erbärmliche Formulierungen (insbesondere häufige Wortwiederholungen) und Tippfehler zu entschuldigen:

"der Film hat 4 Hauptprobleme:
1.) Der Soundtrack. Eigentlich schätze James Horner, der Mann hat in seiner Karriere schon ein paar wirklich geniale Scores abgeliefert... um so ungläubiger habe ich gestaunt, als ich bei den Credits seinen Namen als Verantwortlichen für den abgekupferten Mist gelesen habe... Was ist nur in ihn gefahren? Der Soundtrack war eine Mischung aus Zimmer's Gladiator Score und David Arnolds Stargate. Vor allem letzteres Theme hat er derart dreist geklaut, dass ich an Arnold's stelle klagen würde... echt, es ist sowas von schlecht für die Atmosphäre eines Films, wenn das hauptthema einsetzt, und man wird aus dem Film gerissen, da man an einen anderen Film bzw. Serie denken muss... doch noch schlimmer als diese schamlose Kopie war die Sängerin... sollte wohl arabischen Flair reinbringen, singt aber so gequält, dass es einem selber in den Ohren weh tut... man stelle sich vor, da passiert auf der Leinwand gerade etwas sehr tragisches, man sollte eigentlich mitfühlen, und dann fängt ihr gejaule an, und man vergisst aufgrund der Schmerzen völlig die Szene, und bringt so keine anständigen Emotionen aufgrund des Geschehens zusammen... Der Soundtrack hat IMHO den Film stellenweise wirklich vernichtet...

2.) Die Synchronisation: Ok, man war so klug, Orlando Bloom (im Gegensatz zu Fluch der Karibik) wieder seine HDR-STimme zu geben, udn auch Sean Bean hat den aus HDR bekannten Sprecher... super, klasse, genial... nur hilft das alles nichts, wenn man bei der Hauptrolle den Standardsprecher austauscht... Nicholas Cage's Stimme hat mri so schon einmal einen Film verdorben (mal abgesehen davon dass ich seine Stimme ohnehin weniger leiden kann), nämlich bei Galaxy Quest, als Tim Allen nicht seine HMWDH-Stimme hatte. Diesmal spricht (im Gegensatz zum Trailer) nicht der geniale Tobias Meister Brad Pitt, sondern eben Cage's Standardstimme (spricht ab und an mal auch Vin Diesel), und auch wenn der Sprecher für seine Verhältnisse eine tolle Performance abgeliefert hta... es ist keine Szene vergangen, wo ich mir nicht Pitt's Standardstimme gewünscht habe... auf diese weise wurden mir auch schon (wie angesorchen) Galaxy Quest, Hannibal und Stirb langsam 3 verdorben... ich bin nun mal anfällig und sensibel für sowas... und bei Troja hat es mich, trotz des an und für sich guten Ersatzs, fast noch mehr gestört... immerhin ist Tobias Meister nun wirklich schon seit ewigkeiten Pitt's stimme... das ist so, als würde man Whoopy's Stimme austauschen, oder die von Bruce Willis, oder Mel Gibson etc... es nervt einfach...

Problem Nr. 2 der Synchronisation: Helena's absolut grauenhafte Stimme. Die Schauspielerin ist ja deutsche, möglicherweise hat sie sich selbst synchronisiert, wie auch immer... das Ergebnis ist absolut grauenhaft... jedesmal wenn sie den Mund aufgemacht hat, hätte ich mir am liebsten die Ohren zu gehalten, so genervt hat ihre Stimme... Dies ist wirklich wieder mal ein Film, bei dem ich mich auf die Original-Version freue... jedoch kommt mir die DVD nur ins Haus, wenn sie ungeschnitten veröffentlicht wird...

3.) Der Herr der Ringe: Du weißt, dass ich die Massenschlacht im 3. Teil einfach aufgrund der fehlenden Emotionalität nicht so berauschend fand... aber in jeden fall war sie deutlich beeindruckender als alles, was in Troja gezeigt wurde... vor ein paar Jahren hätten einen diese Szenen noch aus dem Sessel geworfen... heutzutage wirkt es wie eine billige HDR-Kopie. Apropos HDR-Kopie: Es gab 2 Einstellungen, die frappant an ROTK erinnert haben... 1x sieht Helena hinunter auf die feindlichen Truppen, und ein anderes mal der trojanische König auf seine brennende Stadt... beide male fühlte ich mich an Denethor erinnert... und noch eine ähnlcihe Szene gab es, die ist mir aber grade entfallen...

4.) Man weiß eigentlich nicht, zu wem man halten soll... und wenn ich zu keiner Seite eine Verbindung aufbaue, kann mich der Film emotional nicht packen und fesseln... und genau das ist eines der Hauptprobleme von Troja. Hector und sein Bruder sind jetzt auch nicht unbedingt die strahlenden Heldne, uva. Brad Pitt's Achilles, der eigentlich der tragische Held des Films hätte sein sollen, kommt teilwiese so unsympatisch rüber, dass er bei mir sämtliche Sympathien verspielt hat (ja, ich weiß, Wortwiederholung... aber es ist spät, und ich bin nicht mehr fähig, lange herumzuüberlegen und zu formulieren *g*). Gleiches gilt für Hector's Bruder... einzig Hector konnte mich begeistern, doch selbst sein Schicksal hat mich kalt gelassen... die anderen waren ohnehin zumeist leere, klischeehafte Hüllen...

Weitere kleinere Probleme: Die Dialoge sind manchmal unterirdisch, teilweise schleichen sich ein paar Längen ein, und ein paar Schnitte sind einfach soooo auffällig, dass sie die Wirkung einer Szene oftmals richtiggehend zerstören.

Die Stärken: Während die Schlachten größtenteils weniger beeindrucken konnten, gibt es dennoch ein paar wirklich geinaie udn absolut beeindruckende Einstellungen, wie der aus den Trailern bereits bekannte Shot mit den hunderten von Schiffen etc. Generell ist Petersen's Regie und Inszenierung (obwohl ich sonst kein so fan von ihm bin) einer der größten Vorteile des Films... es gibt ein paar wirklich tolle und geniale Kamerafahrten, und auch sonst schafft er es, seinen Bildern eine gewisse Größe zu verleihen.

Weiters toll: Die Zweikämpfe. Va. Hector gegen Achilles war einfach nur klasse... zwar für meine Verhältnisse ebenfalls ein wenig zu hektisch geschnitten, aber im Gegensatz zu Kill Bill I hat man trotz der rasanteren Szenenfolge nie die Übersicht verloren... man sah immer, was gerade passiert... wirklich toll.

Stärke Nr. 3: Die Schauspieler. Alle, wirklich alle, liefern eine herausragende Performance ab, ganz egal ob Pitt, Bloom, Bana, Cox, Burrows, Kruger... und gesondert hervorheben muss ich den glänzenden PEter O'Toole, der seine jungen Schausipelerkollegen in jeder Szene an die Wand spielt... was angesichts deren glänzender Leistung wirklich ein großes Kompliment darstellt.

Alles in allem ist Troja leider für mich nicht das Highlight, auf das ich gehofft hatte. Ein Film mit einen teilweise etwas schwächelnden Script (va. die Dialoge... und jeder, der sich in griechischer Mythologie besser auskennt, wird bestimmt unzählige Unstimmigkeiten erkennen), der neben kleineren Schwächen va. aufgrund des grauenhaften Soundtracks, der zwar von der Performance her gut gelungenen Synchronisation (von Helena mal abgesehen), aber einer teilweise katastrophalen Stimmenauswahl, und insbesondere der fehlenden emotionalen Bindung zu den Figuren, weshalb einen das Geschehen nie berührt. (oder mich zumindest nicht). Demgegenüber stehen tolle Kamerafahrten, tolle Zweikämpfe und glänzende Schauspieler... ein recht gutes "Historien"-Epos, aber leider nicht der erhoffte würdige Ersatz für HDR...
Wertung: schwanke zwischen 6 und 7 von 10... mehr wird's wohl nicht werden, weniger aber auch nicht... aber genau kann ich es dann erst sagen, wenn ich das Review fertig habe...

Folkyn
19.05.2004, 00:34
@cornholio

was den soundtrack angeht sprichst du mir aus der seele..

was mich gestört hat, um nicht zu sagen was mir gegen ende des films schon extrem am arsch gegangen ist ist diese lamento-tussi im hintergrund! ich mein ja, schön und stimmig, in der Passion von Mel Gibson auch recht oft..
Aber in Troia war das echt nicht mehr schön! 10 Minuten lang ohne unterbrechung dieser pseudosoundtrack.. sowas von unkreativ! ich hätt an manchen stellen lieber irgendeine melodie gehört als besagten 10 minuten einer frau beim ein und ausatmen zuzuhören....

Nager
21.05.2004, 01:28
Ich wurde dazu genötigt, mir ein zweites Mal Troja anzuschauen - und ich habe es zu meinem Erstaunen absolut nicht bereut. Es macht tatsächlich einen Riesenunterschied aus, wenn man bereits vorher weiß, was einen erwartet und nicht erst mit überzogenen Erwartungen antritt. Das lässt Raum für positive Überaschungen.

Diesmal war ich in der Originalfassung und es war tatsächlich ein völlig anderes Erlebnis.

Haben mich in der Deutschen Fassung noch die pathetischen Dialoge vorallem zwischen Paris und Helena bis an die Schmerzgrenze genervt, klang das ganze in der Originalversion wesentlich natürlicher. Das Problem gab es auch schon beim Herrn der Ringe. Ich weiss nicht, was die Deutsche Sprache an sich hat, dass solche Dialoge einfach besch.. eiden klingen. Hat das etwas mit unserer Nazi-Vergangenheit zu tun?

Ich hätte jedenfalls nicht gedacht, wieviel eine Synchronisation vermasseln kann. Nicht nur die Paris-Helena-Szenen haben vom O-Ton profitiert. Fast alle Schauspieler sind stimmlich wesentlich überzeugender als ihre Synchronsprecher. Das beginnt schon in der Szene, wo Hektor auf dem Schiff Paris anschnauzt, ob er denn seinen Vater nicht liebe. Ich weiss nicht, warum es den Synchronsprechern so offensichtlich schwer fällt, mal stimmlich richtig aus sich herauszugehen, wie es die Schauspieler immer wieder tun, nicht nur, wenn sie mit überschlagender Stimme Kommandos über das Schlachtfeld brüllen.
Ein wahrer Hochgenuß ist es, Priamos beim Sprechen zuzuhören. Allein für ihn lohnt sich ein Besuch der Original-Version. Seiner tiefen, festen, bedächtigen, wohlartikulierten Stimme wird kein Synchronsprecher gerecht. Peter O'Toole hat mich insgesamt noch mehr begeistert als zuvor. Einfach beeindruckend, wie er seinen Charakter rüberbringt. Mal wirkt er alt und verletzlich, beinahe gebrechlich und in der nächsten Szene hat er eine solche unwiderstehliche Autorität und Stärke an sich - Wahnsinn. Der Mann spielt den ganzen restlichen Cast an die Wand.

Auch Orlando Bloom's Darbietung sehe ich wesentlich erfreulicher, als zuvor. Vom Moment an, wo die griechischen Truppen anrücken, leidet er - und man merkt es ihm deutlich an.

Als Zuschauer und Zuhörer habe ich diesmal nur unter dem ürgseligen Soundtrack gelitten, der mich noch ungleich mehr genervt hat, als beim ersten Schauen, weil ich ihm diesesmal auch mehr Aufmerksamkeit gewidmet habe. Grauenhaft - nicht nur das immer wiederkehrende immer wieder ätzende möchtegernorientalische Gejammer. Der ganze Score ist furchbar kitschig. An den ruhigen Stellen kitschige Streichel-Streicher, in den Kämpfen und bei besonders dramatischen Stellen kitschiger Orchester-Bombast aus vollen Rohren mit Gebt-ihm-alles Bläserspitzen. Was dabei wie und von wem zusammengeklaut wurde, ist für mich dabei noch gar nicht so wesentlich - es klingt einfach grauenhaft, viel zu oft durchgenudelt und übertrieben...

Davon mal abgesehen hat Troja mir beim zweiten Durchgang richtig viel Spass gemacht. Der Film sei daher weiterempfohlen - und wer immer die Möglichkeit hat, ihn sich im Original anzuschauen, sollte davon Gebrauch machen. Mit der richtigen Begleitung könnte ich mir Troja jetzt ohne Probleme noch ein drittes Mal anschauen. :blink:

Mara
21.05.2004, 19:17
Nuja... vielleicht wäre hier jetzt erstmal eine dicke SPOILERWARNUNG angebracht.


Als größtes Plus wären da wohl die wirklich beeindruckenden Schlachtszenen, auch wenn die vor HdR sicherlich noch beeindruckender gewesen wären. Hektor vs. Achilles gehört wohl mit zum Besten, was in den letzten Jahren an Kämpfen zu sehen war – woah! Hundertmal besser als das komische Matrix-Duell.
Auch viele der Orte und Szenen (sämtliche Trojaszenen, die Ebene vor der Stadt, das Treffen von Priamos und Achilles) hatte ich mir fast genauso vorgestellt, als ich die Sagen gelesen habe. Die meisten Rollen waren wirklich gut besetzt. Brad Pitt als Achilles funktionierte besser, als ich befürchtet hatte, Eric Bana hat aus Hektor einen der wenigen sympathischen, weil halbwegs vernünftigen Charaktere gemacht und selbst Orlando Bloom hat mich als memmenhafter Paris überzeugt.
Über Helena möchte ich da nicht weiter sprechen... Wär vielleicht kein Fehler gewesen, ne ausgebildete Schauspielerin zu engagieren.

A propos Helena, kommen wir zum Negativen:

1) HdR, wie cornholio schon sagte. Die Achilles-Sterbeszene am Schluss hat mich dermaßen an das „Stehaufmännchen“ Boromir erinnert, dass ich mir gerade noch so das Lachen verkneifen konnte, während das halbe Kino am Schluchzen war. Überhaupt stimmte für mich keine einzige der emotionalen Szenen im Film; vielleicht lag’s ja wirklich am nervenden Jammer-Soundtrack.
2) Die Story. Da hat wohl jemand die „Ilias“ kurz überflogen, sich davon „inspirieren“ lassen (siehe Abspann) bzw. alle Namen rausgeschrieben und diese dann in einer allenfalls Ilias-ähnlichen Geschichte verwurstet. Gut, das war zu erwarten. Aber trotzdem war es ärgerlich mit anzusehen, dass außer Hektor und Priamos kein einziger Charakter das ihm im Original zugedachte Schicksal fand bzw. zum richtigen Zeitpunkt das Zeitliche segnete.
Und noch was zum Thema Zeit: Der trojanische Krieg dauerte eigentlich zehn Jahre und nicht zwanzig Tage...
3) Menelaos und Agamemnon. Was bitte war das?? Mit Petersens Interpretation als machtgeile kleine Diktatoren könnte ich mich ja noch anfreunden, aber die Darstellung der beiden war schon lächerlich (oder wie so treffend von meiner Mit-Kinogängerin beschrieben: eine Kreuzung aus Gimli und Klingonen).
Auch hier wieder ärgerlich: im Original sterben die beiden gar nicht, sondern haben noch wichtige Plätze in der griechischen Sagenwelt.
4) Die Mythologie, bzw. das Weglassen jeglicher Mythologie. Das Einbringen der Götter wäre zugegebenermaßen schwierig gewesen, aber dann wären uns so dumme Szenen wie Menelaos’ Tod oder die „Achillesferse“ erspart geblieben.

Fazit: Petersen hatte eine schwierige Aufgabe und hat in die Ausführung so einige grobe Schnitzer reingehauen. Das Ergebnis ist zwar nett anzuschauen, visuell sogar durchweg gelungen, aber die Abweichungen vom Original sind ebenso ärgerlich wie den trojanischen Krieg praktisch allein auf die antike Rambo-Einmannarmee Achilles zu reduzieren.
Wie so oft kann man auch hier nur sagen: Das Buch ist besser als der Film... ;)

7 von 10

KrazyKraut
22.05.2004, 14:22
Troja - Kein wirkliches Glanzlicht!
Vielleicht hätte Her Petersen mal jemand Fragen sollen, wie man sowas richtig macht!?!?

So, ich schreib dann auch mal mein Kommentar dazu, hab den Film ja schon letzte Woche gesehen, aber konnte mich jetzt erst zu nem Standpunkt aufraffen...

Der Film hat mich ehrlich gesagt dann doch sehr enttäuscht, denn ich hatte mir sehr viel mehr von diesem "Prachtwerk" versprochen und wurde leider enttäuscht, ich ertappte mich sogar dabei, während der Film lief, dass ich des öfteren auf die Uhr sah, um zu sehen, wie lange ich da noch durch muss, leider.
Natürlich zeigt uns der Film Troja prachtvolle Bauten der Antike, die wirklich herrlich ausschauen, besonders das alte Troja. Die Ausstattung der Charaktere, mit ihren Rüstungen sieht einfach opulent aus. Die riesige Flotte der Griechen, die auf Troja zu rast, einfach gigantisch und sie flösst einem ne Gänsehaut ein, auch die wirklich sehr gut einstudierten Kämpfe, bei denen sich die Hauptakteure, Pitt und Bana, nicht doublen lassen haben, sehen einfach genial aus. Man sieht wirklich klasse Kämpfe. Da macht das zusehen wirklich Spaß, denn man sieht, da wurde sich echt Mühe gemacht.
Tja, aber wo viel Licht ist, da fällt auch irgendwo Schatten, aber dieser ist dann so gewaltig, das der ganze Film doch damit bedekt wird, leider...
Kommen wird doch mal zur Geschichte des Films, sie stützt sich weitestgehend auf Homers Gedichte "Iliad" und Odyssey Erzählungen, leider hat der Film dabei die Götter ausgespart... Die Götter finden oft Erwähnung in Troja und Achilles stellt einige interessante Fragen, tjoa er ist nicht unbedingt ein "Freund" der Götter...
Aber mal weiter im Kontext...
Wolfgang Petersen hat es über den ganzen Film hinweg einfach nicht geschafft die Geschichte tiefgehend zu gestalten, als Zuseher fühlte ich mich nicht einen einzigen Moment mitgerissen vom Geschehen, das liegt zum einen daran, da sich die gesamte Geschichte dermaßen lang zog, das oftmals ziemliche Langweile herrschte, ab und zu wird man dann doch aufgeweckt, durch dramatische Ereignisse, wie die Erstürmung des Strandes oder der Angriff auf Troja, aber eben sind diese opulenten Elemente einfach zu rar gesetzt. Störend sind auch die wirklich schlechten Schnitte während der Kämpfe, das wirre Hin- und Herwechseln der Kamera nervt irgendwann.
Auch sind die ganzen Charaktere in Troja meist nur oberflächlich gezeichnet, einzig Achilles und Hector weisen hier noch ein wenig daraufhin, dass ihre Charaktere doch etwas tiefgehender sind als der Rest. Aber auch Achilles Wandlung vom "Ich" bezogenen Antiheld zum mitfühlenden Menschen, der im Schlachtgetümmel um Troja nicht aufs Morden aus ist, sondern nur seine Liebe sucht, vollzieht sich einfach zu schnell, man nimmt ihm das nicht so einfach ab, zu schnell, zu einfach wechselt sein Charakter die Prioritäten. Hectors Charaktere ist dabei dann doch noch der tiefgehenste, aller, man hat mit ihm Mitgefühl, als er sich dem Kampf gegen Achilles stellen muss, man sieht im einfach an, als der das die Treppen und das Tor durchläuft, das es seine letzten Momente sein werden. Hector ist hier die tragische Figur, er hielt zu seinem Bruder, als er erfuhr, das Helena von seinem Bruder entführt wurde, er stellte sich im Kampf für seinen Bruder Paris, damit er ihm das Leben rettet und unabsichtlich tötet er Patroclus, dies ruft wiederrum Achilles auf den Plan, der Blind vor Wut seine Rache an Hector fordert und diese bekommt. Man hat Mitleid mit eben diesem Hector, der sogar bis in den Tod für seine Familie und eben sein Königreich geht, er berührt einen.
Leider kommt der Rest der Charaktere eher schlecht rüber, Paris (Orlando Bloom) hasst man ganz einfach, aber muss hier auch wieder sagen, Bloom bleibt wie schon in Fluch der Karibik auch in Troja wieder sehr blass, er langweilt irgendwie. Agamemnon wird als geistloser und hinterhältiger Schlächter dargestellt, man macht sich das zu einfach, den König der Griechen so darzustellen. Dagegen wird dann König Priamos als gutherziger und barmherziger König dargestellt, der mit den "armen" Trojanern die Übermacht aus Griechenland Iabwehren muss. Die "schöne" Helena, um deren Vorwand ja der Angriff auf Troja erfolgt, ist einfach ein total Ausfall. Diane Kruger spielt einfach nur schlecht und irgendwann nervt sie einen tierisch und irgendwie schaut die, immer wenn sie zu sehen ist, total komisch in die Kamera, sie nervte einfach nur, und das war schrecklich, einfach nen total Ausfall.
Odysseus findet kaum Erwähnung und taucht ab und an mal im Bild auf, großer Fehler meiner Meinung...
Naja, mich lässt der Film ziemlich emotionslos zurück, für mich ist es kein Film, den ich zweimal schauen muss!!! Leider kommt Troja nicht annähernd an die Glanzlichter, wie Braveheart oder auch Gladiator ran. Ein interessanter Film, aber mit vielen Schwächen und leider überwiegen die zu stark und machen den Film kaputt!


K.K.

Imzadi
30.05.2004, 00:31
Nicht schlecht, aber leider nur Mittelmaß. Der Film schafft es nicht wirklich das man mit den Charakteren mitfühlt. Außerdem hatte ich das Gefühl, dass sich Brad Pitt in der Rolle nicht ganz wohl fühlt. Es wirkte auch störend auf mich, dass der Film den Eindruck vermittelt, dass der trojanische Krieg nur wenige Wochen dauert. Aber wahrscheinlich haben die meißten Zuschauer sowieso keinen Schimmer von griechischer Mythologie/Geschichte.

Der Film spielt leider nicht ganz in der gleichen Liga wie Gladiator oder Braveheart. Auch wenn der Soundtrack stark an die beiden Filme erinnert, jedoch nicht mal halb so gut ist. Dennoch bietet der Film nette Unterhaltung. Aber ich bezweifele, dass der Film bei der nächsten Oscarverleihung unter den Anwärtern zum besten Film des Jahres ist.

P.S. Ging es euch auch so, dass ihr bei einigen Schauspielern dachtet: Das ist doch xy aus Braveheart?

DerBademeister
30.05.2004, 15:34
Es wirkte auch störend auf mich, dass der Film den Eindruck vermittelt, dass der trojanische Krieg nur wenige Wochen dauert. Aber wahrscheinlich haben die meißten Zuschauer sowieso keinen Schimmer von griechischer Mythologie/Geschichte.

Die Ilias von Homer beschäftigt sich auch nur mit den letzten entscheidenen sieben Wochen des Krieges.
Mit Deiner zweiten Feststellung dürftest Du sicher Recht haben. Wenn Du 100 Leute fragst woran sie bei Homer denken, werden Dir 95 antworten, an einen gelben dicken Glatzkopf der Donuts und Duff-Beer mag, und 5 werden Dir antworten, an den Kerl der die Odyssee geschrieben hat.


P.S. Ging es euch auch so, dass ihr bei einigen Schauspielern dachtet: Das ist doch xy aus Braveheart?

Ja, denn die zwei Schauspieler die bei Braveheart Vater und Sohn (rechte Hand von Gibson) gespielt haben, waren auch da wieder dabei. Der eine als Agamemnons Bruder, der andere als Chef der Palastwache (der am Ende sagt "Brüder, lasst den Fährmann noch etwas warten" als die Griechen in den Palast stürmen).

Auch an Herr der Ringe konnte man sich beim Auftritt von Odysseus alias Boromir erinnert fühlen.

Rainer
30.05.2004, 16:05
Originally posted by DerBademeister@30.05.2004, 14:34
Wenn Du 100 Leute fragst woran sie bei Homer denken, werden Dir 95 antworten, an einen gelben dicken Glatzkopf der Donuts und Duff-Beer mag, und 5 werden Dir antworten, an den Kerl der die Odyssee geschrieben hat.
In einem Literatur-Forum, wo ich aktiv bin, hat ein erwachsener Mensch die Frage gestellt, ob es zu dem Thema Troja ein empfehlenswertes Buch gäbe. :rolleyes:

Zum Film: Grauenhaft, absolut grauenhaft! Schön, man hat sich beim Stoff künstlerische Freiheiten genommen. Das ist legitim und auch zweckmäßig - wie wollte man Homer auf zwei Stunden komprimieren?
Aber: Dass man es schafft, einen 200-Mio-Film wie eine 20-Mio-TV-Produktion aussehen zu lassen, hat mich doch einigermaßen überrascht (na gut, das sind immer noch 19 Mio. mehr als Waterworld...). Wie schon bei "Gladiator" wirken zumindest auf mich CGI-Bauten "künstlicher" als simple Kulissen.
Die Story selbst ist langweilig hoch zehn. Die Schlachten sind wie üblich völlig unübersichtlich. Wer wem die Rübe einschlägt, ist im Getümmel nicht zu erkennen. Die Trojaner sind gut und edel, die Griechen böse und hinterlistig. Mach aus den Trojanern Amis und aus den Griechen Nazis, Kommunisten oder Engländer und du weißt, was Sache ist.
Die Charaktere sind nicht einfach flach - sie sind nicht vorhanden. Abgesehen von Hector, dessen tragische Zerrissenheit und Opferbereitschaft das einzig halbwegs Interessante an dem Streifen ist.
Der Rest ist zum Vergessen: Wenn man nicht gerade zum "Orlando Bloom ist ja soooooooo süß!!!!"-Fanklub gehört, kann man sich nur die Frage stellen, wozu es eigentlich Schauspiel-Schulen gibt, wenn solche Gestalten sich Schauspieler nennen dürfen. Obwohl: Er hat Diane Kruger an die Wand gespielt, bei der ich mich fragte, ob sie echt oder eine CGI-Figur sei. Von der entsetzlichen Synchro abgesehen, die klang, als hätte eine TV-Wetter-Moderatorin in der Kaffee-Pause laut aus dem Drehbuch gelesen.
Ich schätze Brad Pitt wirklich sehr. Aber in Troja wirkt er völlig lustlos und irgendwie abwesend, als hätte er auf Auto-Pilot geschaltet, um sich auf eine bessere Rolle vorzubereiten. Ganz schwach.

Während des ganzen Films habe ich nur auf ein paar entscheidende Szenen gewartet und nachdem sie gelaufen waren, sie innerlich abgehakt: Aha, Helena wird entführt. So, wann kämpfen Achill und Hector? Ah, gut. Bald müsste das Pferd auftauchen. Okay, jetzt wird der Film bald zu Ende sein.

Über die Filmmusik ist schon viel geschrieben worden. Bei "Gladiator" passte sie ganz gut. Iin diesem Film gefiel sie mir nicht. Gut, Geschmackssache.

Es gab für mich keinen einzigen Punkt, der mich emotional im Geringsten berührte. Und genau das macht für mich einen wirklich guten Film aus.
Aber Troja funktioniert auf keiner Ebene, außer jener, sich wie Paris an die Beine der Academy-Mitglieder zu schmeißen und um Oscar-Nominierungen zu winseln. Angesichts der extremen Simplizität des Plots, der miesen, pathos-triefenden Dialoge und der hübschen Schauspieler, sollte das für ein paar Nominierungen reichen.
Es ist zu befürchten, dass wahrhaft nix besseres nachkommt... Obwohl: Nach dem HDR-Triumph werden nächstes Jahr die kleineren Produktionen Oscars abräumen.

Falcon
02.06.2004, 02:09
Dann bin mal ich an der Reihe:

Im großen und ganzen hat mir der Film ganz gut gefallen, mehr aber auch nicht. Fangen wir mal mit dem positiven an: die Ausstattung, Kostüme, Kulissen und auch die CGIs fand ich gelungen, da gibt's meiner Ansicht nach nix dran zu meckern. Das war's jetzt aber auch schon mit den rein positiven Aspekten. Kommen wir zu den Schauspielern. Totalausfälle gab es keine, die meisten machten einen recht guten Job, wirklich herrausragende Leistungen gab es aber nicht. Orlando Bloom und Diane Kruger fand ich etwas schwächer als der Rest, aber nicht richtig schlecht. Ebenfalls nicht schlecht, aber auch nicht wirklich toll fand ich die Schlachtszenen, der WOW-Effekt blieb aus. Die Umsetzung der Story geht ganz in Ordnung, irgendwie fehlt aber größtenteils die Spannung und voll mitgerissen hat sie mich auch eher weniger. Die Abweichungen zum Original sind für mich zu verschmerzen. Da es schon eine Zeit lang her ist, dass ich mich mit der Ilias beschäftigt habe, hatte ich sowieso nicht mehr alles genau im Kopf und so sind mir im Kino auch nur ein paar Unstimmigkeiten. Die Kamera war gut und einen solchen Film angemessen, konnte aber auch keine besonderen Akzente setzten, sondern lieferte Standardkost, immerhin jedoch auf hohem Niveau. Der Score kam mir zwar hin und wieder auch wie "schon mal gehört" vor und war nichts was mir in Erinnerung bleiben wird oder den Film aufgewertet hätte, gestört hat er mich aber auch nicht, eben passabler Durchschnitt.

Die Synchronstimme von Brad Pitt hat mich überraschenderweise nicht sonderlich gestört, obwohl ich auf sowas normalerweise eher empfindlich reagiere. Da fiel mir schon viel eher die Synchro der Helena negativ auf.

Fazit: keine Enttäuschung, aber auch kein Meisterwerk. Alles hat man irgendwo schon mal gesehen und das meistens auch noch besser. Schlecht ist der Film deswegen noch lange nicht, aber eben nichts herrausragendes. Einen Kinobesuch ist aber durchaus wert, für den Aufstieg in den Filmolymp reicht es jedoch nicht.

CU Falcon

Dune
02.06.2004, 10:08
Mich hat der Film ebenfalls nicht sonderlich vom Hocker gehauen, da hat mir Gladiator als neuer "Monumentalfilm" doch sehr viel besser gefallen. Eigentlich sind die gesamten Gründe schon genannt worden, ich will sie trotzdem nochmal kurz aufführen als jemand, der nur das Original gesehen hat:

Hallo?Besser im Original als inner Synchro? Zum Glück hab ich *die* nicht erlebt, ich fand schon die englische Version an manchen Stellen sowas von misslungen...
Die schöne Frau Helena kann ja nun wirklich nix anderes als dumm inner Gegend rumstehen, wehe die hat Text. Erinnerte mich dann nämlich stark an eine strohdumme Bekannte *würg* Genauso gings mir bei Orlando Bloom. Irgendwie konnte ich ihn in Fluch der Karibik besser ertragen als hier. War ja schrecklich. Und so schmalzig

Einziger Lichtblick waren Brad Pitt und Eric (oder wars doch Bruce?) Bana mit ein paar Nebendarstellern, aber die konnten auch nur noch einen geringen Teil des Films retten. Ich fühlte mich in den Szenen vor allem zwischen Paris und Helen stark wie die Frau, der beim Singen offenbar jemand auf den Fuss getreten hat... Schon komisch, was man heute alles so Soundtrack nennen darf... Selbst die Schlachtszenen haben mich nicht beeindruckt. Nur der Kampf zwischen Hector und Achilles war klasse, vor allem Achilles Angriffs-Sprung hat mich vom Hocker gehauen. (Ooookk, als Frau hat mich natürlich ein fast nackter Brad Pitt schmelzen lassen *g*)

Alles in allem kein sehr herausragender Film meiner Meinung nach, aber das liegt wahrscheinlich daran, dass ich die Ilias mal gelesen habe und mir von Anfang an klar war, dass das so gut wie unverfilmbar ist. Da hätten sie schon wie bei HdR nen Dreiteiler draus machen müssen, damit das alles Sinn ergibt. Der Krieg im Film war ja nach ner Woche vorbei... Seltsam, einen der größten Kriege der Antike so darzustellen. Am meisten enttäuscht war ich allerdings (neben der Abwesenheit der Götter, aber das war verständlich) von Achilles Ende. Mehr ab von der Geschichte kann man ja kaum sein. Und selbst Odysseus war nicht ganz das, was er in der Geschichte eigentlich darstellt.
Agamemmnon stirbt durch die Hand einer Frau? Naguuuut, lass ich gelten, auch wenn er im Original nach seiner Heimreise von seiner Frau erschlagen wird, weil er 10 Jahre mit anderen rumgemacht hat ;)
Trotzdem, als Fan der Original-Ilias, soweit man Homers Geschichte so nennen darf, war ich mehr als enttäuscht.

Imzadi
03.06.2004, 23:52
Originally posted by DerBademeister@30.05.2004, 14:34
Ja, denn die zwei Schauspieler die bei Braveheart Vater und Sohn (rechte Hand von Gibson) gespielt haben, waren auch da wieder dabei. Der eine als Agamemnons Bruder, der andere als Chef der Palastwache (der am Ende sagt "Brüder, lasst den Fährmann noch etwas warten" als die Griechen in den Palast stürmen).

Und natürlich Agamemnon selbst, der in Braveheart Argyle spielte.

Was die Mythologie angeht:

Schade, dass man nicht mehr darauf eingangen ist. Die wenigsten im Publikum wußten doch sicher, was es mit Achilles wundem Punkt wirklich auf sich hatte, was der Styx ist, oder was es mit den Münzen auf den Augen der Toten auf sich hatte, etc. Ich bin zwar kein Experte, ein bißchen weiß ich schon darüber.

Last_Gunslinger
04.06.2004, 00:11
oder was es mit den Münzen auf den Augen der Toten auf sich hatte
Vielleicht ganz gut das das nicht vertieft wurde. Ich habe erst Heute irgendwo gelesen, das es zu der Zeit den Brauch mit den Münzen noch gar nicht gab. Schlicht und ergreifend deswegen, weil noch keine Münze erfunden waren.

Dune
04.06.2004, 11:49
Najaaaa, *ich* hab wiederum gelesen, dass man die Münzen nicht auf die Augen, sondern in den Mund gelegt hat, damit man sie auch ja nicht verliert.
Interessant wärs gewesen, wenn sie die Kostüme etwas mehr den Originalen angepasst hätten wenn der Schmuck scho so schö is, ne? (http://www.schliemann-museum.de/images/sophia.gif)

Falcon
04.06.2004, 16:26
Was die Mythologie angeht:

Schade, dass man nicht mehr darauf eingangen ist. Die wenigsten im Publikum wußten doch sicher, was es mit Achilles wundem Punkt wirklich auf sich hatte,

Naja, ich denke oder hoffe mal, dass das schon noch einige begriffen haben, heißt ja schließlich nicht umsonst Achillesferse. Wobei ich es jedoch auch etwas seltsam fand, dass sein Schwachpunkt im ganzen Film kein einziges mal erwähnt wurde oder sonstirgendwie behandelt wurde.
Allerdings fand ich eigentlich die ganze Szene von Achilles Tod recht seltsam und ziemlich schwach inszeniert.


was der Styx ist, oder was es mit den Münzen auf den Augen der Toten auf sich hatte, etc.

Sicherlich werden nicht alle gewusst haben, was der Styx ist, andererseits kann man im Film ja auch nicht alles erklären. Je nachdem würde das sogar etwas seltsam wirken. Die Griechen wissen schließlich was der Styx ist und werden sich das wohl kaum gegenseitig erklären.
Zu den Münzen wurde kurz gesagt, dass die für den Fährmann bestimmt sind. Wie viele da dann jedoch verstanden haben was damit genau gemeint ist, ist 'ne andere Sache. Aber es sitzen ja nicht nur Idioten im Kino.

CU Falcon

DerBademeister
04.06.2004, 17:12
Ich bezweifle auch, dass in Gladiator sonderlich viele Zuschauer wussten, was es mit dem von Maximus vor der Schlacht gegen die Germanen angesprochenen "Illysien" zu tun hatte. Das sollte einen aber nicht wundern.
Die wenigsten Bundesbürger kennen die germanische Geschichte, Kultur und Religion, obwohl das die ursprüngliche "Deutsche" ist - nicht das später importierte Christentum. Da wissen Römer, Griechen oder die Nordländer unter Garantie besser über ihre Vorfahren Bescheid (bin ja immer noch der Meinung dass die Schuld daran bei der Nazizeit zu suchen ist, durch die die gesamte germanische Kultur eine negative Umdeutung erfuhr).

Zur Ilias möchte ich noch einmal betonen, dass die Ilias ebenfalls nur die letzten Wochen des (angeblich) zehnjährigen Kriegs behandelt. Man kann dem Film lediglich vorwerfen nicht so spannend wie die Ilias zu sein, aber wohl kaum, weniger akkurat zu sein. Schließlich ist die Ilias auch ein Prosatext und kein hundertprozentiger Tatsachenbericht.
Mich hätte es zum Beispiel extrem gestört, wenn in dem Film allerlei Götter mitgemischt hätten, wie seinerzeit im TV-Film über Odysseus (der mit Armand Assante).

Litchi
12.06.2004, 17:57
puhhhh, endlich habe ich den Film auch gesehen und kann mitreden:

okay, ich habe absolut keine Ahnung von griech Mythologie und deswegen haben mich die ganzen Unkorrektheiten nicht gestört.

habe auf anraten von freunden gleich die originalversion gesehen. ich denke nur, dass paris dialoge im Englischen schon extre, kitschig sind, will nicht wissen, wie sich das in deutsch anhört.
helen's stimme war ganz okay, also glaube ich nicht, dass sie sich selbst syncronisiert hat.

jep, die filmmusik war nicht so gut.

bei solchen massen-szenen, muss ich jetzt immer an herr der ringe denken.

ehm der auslöser für den krieg war ja, dass Paris die Helena "entführt" hat. was den griechen einen grund gegeben hat die Trojaner anzugreifen.
ich diesem punkt verfehlt der film seine richtung, weil mir das paar Paris-Helena absolut unsympathisch rüber kommt. ich meine, irgendwie merk ich da nix von großer, unendlichen liebe, weswegen sich alles lohnen würde.

auf der anderen seite wird agamemnon (ehm schreibt man des so?) als so böse dargestellt, dass man den auch nicht leiden kann.

hector ist der sympathischste char im ganzen film IMO. natürlich muss es deswegen sterben.

außerdem, kommt es nur mir so vor oder gab es sehr viel für's (weibliche) Auge? ich beschwer mich hier nicht, aber normalerweise würde man ja eher die frauen nackt sehen, aber hier wurde ein rekord für männliche oberkörper aufgestellt. wie gesagt stört mich nicht wirklich...

okay, der film war zufriedenstellend, aber nicht das beste, was ich je gesehen habe.

bin schon gespannt auf "Alexander" mit Colin Farrell.

Imzadi
12.06.2004, 21:17
Originally posted by Litchi@12.06.2004, 16:57
außerdem, kommt es nur mir so vor oder gab es sehr viel für's (weibliche) Auge? ich beschwer mich hier nicht, aber normalerweise würde man ja eher die frauen nackt sehen, aber hier wurde ein rekord für männliche oberkörper aufgestellt. wie gesagt stört mich nicht wirklich...

Also mich auch nicht. ;) Dabei gab es ursprünglich noch viel mehr zu sehen geben :D

www.aintitcool.com I (http://www.aintitcool.com/display.cgi?id=17476)

www.aintitcool.com II (http://www.aintitcool.com/display.cgi?id=17009)

Kaff
24.09.2004, 16:55
Viel Lärm um nichts kann ich nach dem Film nur sagen. Einerseits find ich die ganze Schnittdiskussion im Nachhinein irgendwie...naja...wie soll ich sagen? Die FSK 16 Fassung fand ich jetzt einerseits nicht so hart, andererseits bezweifel ich, dass es irgendeinen Sinn gemacht hat, ein paar kleine Szenen herauszuschneiden, damit er gleich familienkompatibel ist. Ist jedenfalls eine sehr lächerliche Entscheidung seitens Warners (gehen 13- bis 15-jährige überhaupt in Filme, die weit über zwei Stunden laufen?) und der FSK.

Zum Film an sich: ich hab der Zeit nicht hinterghergetrauert, es war nicht langweilig und ich wurde recht gut unterhalten. Aber mehr war da auch nicht. Ich konnte in keinster weise emotional in den Film einsteigen. Und von der intelektueleln Seite war die Umsetzung der Geschichte einfach zu simpel.
Darstellermässig gab es einige gute Besetzungen. Eric Bana als Hektor, Brian Cox als Agamemnon und Peter O'Toole als Priam (hab ihn erst gar nicht erkannt *schäm*) waren durchaus gut in ihren Rollen. Auch Orlando Bloom war nicht so unpassend (besonders beim Kampf mit Menelaus (Brendan Gleeson)). Brad Pitt hingegen empfand ich letztlich nur als Augenfänger fürs weibliche Publikum. Schauspielerisch erschien er mir recht lustlos und hat schon bessere Leistungen gezeigt.Auch Helena sah nur gut aus, hatte aber nichts charakterlich herausragendes. Für eine Rolle erwarte ich eher ein Frau wie Cate Blanchett, der man das könglich und adelige auch abnimmt.

Mal schauen ob eine eventuelle Langfassung was bringt, vielleicht hab ich bis dahin ja auch einen etwas grösseren Bildschirm, so dass ich mir diese noch einmal grossformatg ansehen kann. Wobei mich solche Massenszenen mittlerweile auch kaum beeindrucken.

6/10