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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : ENT droht Absetzung



Evanescence
24.01.2004, 13:55
Eine anonyme Quelle enthüllte jetzt Gerüchte, dass die Ausführenden von Star Trek: Enterprise versuchen, die Serie vor der Absetzung zu bewahren, was auch bedeuten könnte, die Serie an einen anderen Sender zu verkaufen.

Die anonyme Quelle sprach mit Cinescape's Patrick Sauriol über die Atmosphäre, die auf dem Set von Enterprise herrscht. "Die Ausführenden von Star Trek ... sind im Alarmstufe Rot-Modus um Enterprise vor dem Absetzungsfluch zu retten und das könnte auch bedeuten die Serie an einen anderen Sender oder Kabelkanal zu verkaufen", berichtet die Quelle.

Der Quelle zufolge kam die Absetzung von Jake 2.0 sehr überraschend, weil beiden, Jake 2.0 und Enterprise eine komplette Staffel zugesichert wurde. "Offensichtlich wurde den Trek-Leuten von höherer Stelle bei UPN, einschließlich Mitarbeitern aus Les Moonves's Büro versichert, dass Enterprise und Jake 2.0 sicher seien", berichtet die Quelle. "Schließlich wurde von Jake 2.0 eine komplette Staffel an Episoden in Auftrag gegeben."

Letzten Monat bereits wurde berichtet, dass die Anzahl der Episoden für Enterprise von 26 auf 24 verringert wurde (wir berichteten) und dass die Serie auf einen Freitagabend-Sendeplatz verschoben werden sollte. Die Gerüchte um den neuen Sendeplatz stellten sich als falsch heraus und wurde von Seiten UPN's dementiert.

Nun sind aber gerade diese Gerüchte wieder an die Oberfläche gekommen. "Nachdem Jake 2.0 unter den Hammer gekommen ist - zusätzlich zu den "Zurechtschneiden" der Episodenanzahl von Enterprise - befürchten nun die Star Trek-Verantwortlichen, dass die Versprechungen, die gegeben wurden, sich als unaufrichtig erweisen."

Dazu kommt die kürzliche Weigerung von UPN irgendeinen Kommentar zur Zukunft der Serie abzugeben. In einem "Frage und Antwort"-Treffen mit Fernsehautoren, CBS Präsident Les Moonves und dem UPN Vorsitzenden Dawn Ostroff beantwortete keiner irgendwelche Fragen bezüglich dieses Themas.

Die Präsidenten der Sender beantworteten nicht, ob Star Trek: Enterprise grünes Licht für eine vierte Staffel bekommt. Moonves and Ostroff bestätigten allerdings, dass Jake 2.0, wahrscheinlich nicht für eine weitere Staffel verlängert wird, wenn sich die Quoten nicht verbessern. Durch eine Wiederholung der Reality-Show "America's Next Top Model", gibt es eine kleine Chance, dass sich die Quoten verbessern, selbst wenn die Wiederholungen beendet sind.

Moonves erwähnte, dass sie zufrieden seien mit der Leistung der Comedies am Montag und Dienstag und dass mehr davon in Planung seien. Ostroff bemerkte, dass UPN Comedy-Piloten mit Queen Latifah, Lisa Kudrow und Samuel L. Jackson für den Herbst-Sendeplan vorhaben.

UPN, wird diesen Frühling nur zwei Ersatz-Serien starten. Die eine ist America's Next Top Model, die bereits letzten Dienstag anlief und die andere ist eine Computer-animierte Comedy mit dem Titel "Game Over". Darin leihen Patrick Warburton (Seinfeld) und Lucy Liu (Ally McBeal, Charlie's Angels) Video-Spiel Charakteren ihre Stimme. In der Serie soll es um das private Leben eben dieser Figuren gehen.

UPN hat außerdem zwei neue Reality-Serien für diesen Sommer in der Arbeit. Eine läuft unter dem Titel "The Player", in der junge Männer und Frauen gegeneinander konkurrieren um festzustellen, wer der "Ultimative Spieler" ist. Die andere dreht sich um junge Amish-Leute, die das Ritual des "rumspringa" vollführen. Dazu ziehen sie in die richtige Welt hinaus und beweisen die Stärke ihres Glaubens.


Ent wird abgesetzt? Welch frohe Botschaft! 3 Staffel um einiges besser als die 1ste und 2te ? Gut.... rein von der Bildqualität her vielleicht, nette Effekte, schöne Explosionen, aber wo bleibt die versprochene Charakterentwicklung? In den Episoden gehts doch meist nur um T'Pol (Wieder mal in der Massagestellung), um Archer, wie er entweder mal wieder den dicken Larry raushängen läßt oder um in der nächsten Episode wieder das genaue Gegenteil darzustellen....! achja... und natürlich Mr. Tucker.

Von Kontiuität und innerer Logik ist auch bei den neuen Folgen nix zu erkennen. Eine einzige Folge war bisher wirklich gut, die anderen sind unterstes Voyager Niveau.

Und diesen unausgegorenen TCW Scheiss, den hat sich Berman doch unter Kokseinfluss ausgedacht. Ich sage nur "Die Veränderungen in der Zeit wirken sich in WEllen aus und brauchen eine Zeit"...Ich lach mich später tot. Stephen Hawkins würde sich wohl nie wieder als Startrek Fan outen!!!

Sorry... ich werde ENT keine Träne nachheulen. Ich schau mir lieber zum xten Mal TNG an

Malcolm Reed
24.01.2004, 15:17
Dein Link funktioniert nicht und wenn ich direkt auf http://www.dailytrek.de/index.php suche finde ich das nicht.

Aber generell. Fast alle Serien sind dieses Jahr um 20% eingebrochen daher werden ausnahmsweise die Quoten keine Rolle spielen, wenn es darum geht, ob ne Serie noch ne Staffel bekommt oder nicht. ;)

Ausserdem glaube ich, das es dazu schon irgendwo ein Thema gibt. ;)

DerBademeister
24.01.2004, 18:30
..Nun hat er die Quelle ganz rausgelöscht.

Weitere Info dazu:
http://www.dailytrek.de/index.php?id=107453447672691

Evanescence
24.01.2004, 19:06
Originally posted by DerBademeister@24.01.2004, 18:30
..Nun hat er die Quelle ganz rausgelöscht.

Weitere Info dazu:
http://www.dailytrek.de/index.php?id=107453447672691
Joa .... musste schnell weg, deswegen hab ich es als Quote reingepostet, wllte heute abend ändern, aber da du ja shcon den link gepostet hast :) .. THX :)

CaptProton
24.01.2004, 22:34
Ich bezweifel es doch mal, dass UPN eins ihr bestes Pferd von der Rennbahn nimmt. Das kann sich der Sender sprichwörtlich nicht leisten.
Vorkurzen gab es doch ein Interview mit den Präsidenten von Paramount.... der meinte, dass er diese blöden Gerüchte nicht verstehen würde (z.b. kein weiteren ST Film) und das er sich zu 100 % sicher sein das es Star Trek so lange geben wird, wenn die Serie/Filme auch nur ein kleinen Gewinn einspielt. Und das macht Star Trek bekanntlich ja :)

ABC beisst sich heute immer noch in den Arsch, das sie Star Trek TOS abgesetzt haben :D :P

Whyme
25.01.2004, 00:49
Der Schwanengesang auf ENT wird gesungen seit es ENT gibt.
Aber Totgesagte leben länger.

Gilgamesh
26.01.2004, 08:07
Mag sein, dass ich mich nun in ein Feld voller ´Brennnesseln setze, auch ist mir bewusst, wenn Gott ein Trekki ist, werde ich eventuell in der Hölle schmoren..... ;)
Ich will Enterprise nicht in das Lager der schlechten Serien stopfen. Allerdings, habe ich jede Menge an Folgen versäumt. Grund, es war mir einfach nicht „wichtig“ genug, um meine aktuelle Tätigkeit zu unterbrechen.
Natürlich hat Enterprise seine Highlights, z.B. T’Pol.. ;)
Dies ist zwar nicht so extrem, wie bei Voyager, wo meiner Meinung nach ohne Seven of Nine jegliches Interesse verebbt wäre. Dennoch fehlen auch bei Enterprise die „Mitreißer“.
Wenn ich mir da als Vergleich Deep Space Nine ansehe. Eine extrem komplexe Geschichte mit tiefer Verschachtelung und jeder Menge guter Kämpfe, zu mindest in den Staffel 6 und 7 geht es ziemlich Hadcore mäßig zur Sache. DS9 kam dann auch ohne extrem ...netter... Frauen in hautengen Exoskelettanzügen, bzw. vulkanischen „ablenkungs" Kampfanzüge aus... ;)
Klar, in den 60’er, war Jimmy-Boy mit seinen pazifistischen Freunden sicherlich an vogue, aber heute wollen die Leute wohl doch lieber Action.
Ich schließe mich der Meinung an, die sagt, dass TNG interessanter war. Ich persönlich, würde mir eine Serie über ein Kriegsschiff wünschen, wo man nicht permanent eine ins Kreuz bekommt und noch artig danke sagt. Dass die Macher der Star Trek Serie fähig sind gute Bilder zu liefern, haben sie eben bei DS9 bewiesen, also zeigt es doch auch bei anderen....

Fazit: Eigentlich ist es mir egal, ob Enterprise fortgesetzt wird, oder nicht. Ich sehe es mir ohnedies nur an, wenn ich zufällig daran denke und gerade nichts besseres mache... ;)

Evanescence
27.01.2004, 00:38
Dass die Macher der Star Trek Serie fähig sind gute Bilder zu liefern, haben sie eben bei DS9 bewiesen, also zeigt es doch auch bei anderen....


Ok, gut TNG + DS9 wurden von Berny Produziert ABER er war nicht der alleinige der entschied was gedreht wird. Diese Main Producer von TNG und DS9 wurden irgenwann von Berny rausgeworfen. Und was ist danach passiert ? Voyager wurde zum Witz der Trekkie nation. ENT ist auf dem besten weg dahin.

DerBademeister
27.01.2004, 01:37
Ent und Voyager haben auch kein richtiges Konzept, sind vom Prinzip her nur Klone von TNG, aber minderwertig, weil sie weder überzeugende Charaktere, noch spannende Einzelgeschichten bieten können.
Wenn ich die Charaktere von Enterprise mit einem Charakterdrama wie Farscape oder Deep Space Nine vergleiche, dann sind diese sowas von eindimensional und oberflächig, keiner Entwicklung folgend, dass ich lieber garn icht darüber nachdenken will.

Auch wenn ich Enterprise immer noch lieber sehe als alles was im deutschen Fernsehen läuft, wäre doch eine Absetzung durchaus keine schlimme Sache. Langfristig könnte es sich sogar positiv auswirken, denn der jetzige schleichende Qualitätsverlust ist irgendwann das Ende für das ST-Franchise. Eine Absetzung könnte hingegen zu einem echten Schnitt bei den Verantwortlichen führen.
Es ist dringend nötig ein neues Konzept aufzustellen, und v.a. neue und frische Köpfe mit der Umsetzung zu beauftragen. Berman ist nach 15 Jahren Star Trek-Only einfach kreativ am Ende.

Firestorm
30.01.2004, 12:07
In den letzten Tagen tauchen immer mehr Gerüchte um "Star Trek: Enterprise" auf, die Einiges an Veränderung verheißen. Ein Paramount-Insider von Cinescape hat nun berichtet, dass sich für die Serie weitaus mehr ändern könnte, als nur ein neuer Sendeplatz.

Die Quelle berichtet, dass Garry Hart, Präsident von Paramount Television, einige Veränderungen im 'Enterprise'-Stab in Betracht sieht, darunter auch die Auswechslung des langjährigen Ausführenden Produzenten bei "Star Trek" - Rick Berman.

"Es scheint, als hätte die geringe Unterstützung von "Enterprise" durch Les Moonves und Dawn Ostroff auf der Pressekonferenz von UPN an diesem Wochenende nun auch die Aufmerksamkeit von Garry Hart erregt", schreibt die anonyme Quelle in ihrem Bericht. "Schon eine ganz Weile gibt es wegen des schlechten Abschneidens des wichtigsten Moneymakers dieser Abteilung Gerüchte, dass Hart plane, frühestens im März UPN die Konzessionen zu erteilen, 'Enterprise' dabei zu helfen, auch weiterhin ausgestrahlt zu werden. Ein Insider in John Wentworths Büro im Paramount Television's Marketing and Media Relations Department hat ein Memo geshen, dass darauf hindeutet, dass Hart noch den Erfolg der Februar-Sweeps abwarten möchte, um dann mögliche Auswechslungen von einigen Mitgliedern im Produktionsstab der Serie anzukündigen, was auch den langjährigen 'Trek'-Produzent Rick Berman einschließt. Im Moment gibt es jedoch keinerlei Aussagen über mögliche Auswechslungen."

Diese Informatinen stammen von der gleichen Quelle, die bereits vor der offiziellen Ankündigung berichtet hatte, dass "Enterprise" einen neuen Sendeplatz auf UPN um 21 Uhr bekommt. "Die Stimmung bei 'Enterprise' ist gemischt", schrieb der Insider damals. "Einige, die bereits mit dem gefürchteten Sendeplatz am Freitag gerechnet hatten, sind erleichtert, dass die Veränderung weitaus geringer ist. Andere dagegen sind weniger optimistisch, zieht man die Serien 'Game Over' und 'The Mullets' in Betracht, die nun vor 'Enterprise' ausgestrahlt werden, und glauben, dass dies ein Desaster einleiten könnte."

Beachtet bitte, dass es sich hierbei um Gerüchte und keine Tatsachen handelt und es keinen Beweis gibt, ob diese wahr sind. Die Gerüchte stammen zudem von einer einzigen Quelle und sind daher schwer zu überprüfen. Es ist zudem fragwürdig, ob solche spezifischen Informationen tatsächlich auf einem internen Memo innerhalb von Paramount auftauchen. Es heißt daher für alle "Enterprise"-Fans Ruhe bewahren, der Februar steht vor der Tür und dann wird sich zeigen, wieviel an den Gerüchten tatsächlich dran ist.

Geklaut von SF-Radio

Sepia
02.02.2004, 15:58
Die Frage ist nur: Wer könnte anstelle von Rick Berman kommen? Wirklich einfallen tut zumindest mir kein Name. Braga ist Berman sehr ähnlich und ansonsten ist ja niemand mehr da. Echevarria, Behr, Hewitt-Wolfe, Taylor, Moore und Piller waren mal wichtige namen im Franchise, aber bei ENT habe ich von denen noch nichts bemerkt. Mal schauen, was dienächsten Tage an Neuigkeiten bringen.

chani
18.02.2004, 16:26
Feb 16: Enterprise Again: Star Trek: Enterprise may not even make it to it's new 9pm timeslot before cancellation comes looking for the series. Without so much as a day and timeslot change Paramount may pull the plug on the franchise. The ratings have not improved and UPN/Paramount has spent $2 in promoting the shows episodes each week. There is a good chance UPN will cancel the series in the near future, and Paramount will can Rick Berman, along with Brannon Braga. Fan response and save the series petitions will have NO effect on the studio and stations decision. Thanks guys, for your hard work destroying a potential cash cow. Paramount, you stink

source:
http://scifi2k.com/

Rusch
18.02.2004, 17:08
Originally posted by Sepia@02.02.2004, 15:58
Die Frage ist nur: Wer könnte anstelle von Rick Berman kommen? Wirklich einfallen tut zumindest mir kein Name. Braga ist Berman sehr ähnlich und ansonsten ist ja niemand mehr da. Echevarria, Behr, Hewitt-Wolfe, Taylor, Moore und Piller waren mal wichtige namen im Franchise, aber bei ENT habe ich von denen noch nichts bemerkt. Mal schauen, was dienächsten Tage an Neuigkeiten bringen.
Mir fallen das gleich zwei Namen ein: Joss Whedon und JMS. Aber das sind wohl nur Träume... Aber beide wären in der Lage, ganz neue Impulse für Star Trek zu bringen.

DerBademeister
18.02.2004, 17:12
The ratings have not improved and UPN/Paramount has spent $2 in promoting the shows episodes each week.

Für 2 Dollar kann man auch nicht groß Werbung machen. :P

Firestorm
18.02.2004, 17:25
Soso, wenig Werbung....ist UPN vielleicht das amerikanische Sat1?

Sepia
18.02.2004, 18:25
Originally posted by Rusch@18.02.2004, 17:08
Mir fallen das gleich zwei Namen ein: Joss Whedon und JMS.
Whedon wäre eine Verschwendung von Kreativität. Er müsste seine Fähigkeiten begrenzen, um eine Star Trek-Serie zu machen. Vielen SF-Fans ist das wahrscheinlich nicht klar, aber eine Star Trek-Serie zu machen, ist es etwas anderes, als irgend eine SF-Serie zu machen. Um mich mal in Prophezeiungen zu üben: Whedon würde zwischen den Erwartungen an eine ST-Serie und seiner Kreativität stehen und an dem Problem scheitern.

JMS hat seine Kreativität an B5 verschwendet. Seine Stärken sind defintiv nicht moralisierende Geschichten, oder ähh Kleinoden.

Kaff
19.02.2004, 16:19
Originally posted by Rusch+18.02.2004, 18:08--></div><table border='0' align='center' width='95%' cellpadding='3' cellspacing='1'><tr><td>QUOTE (Rusch &#064; 18.02.2004, 18:08)</td></tr><tr><td id='QUOTE'> Mir fallen das gleich zwei Namen ein: Joss Whedon und JMS. Aber das sind wohl nur Träume... Aber beide wären in der Lage, ganz neue Impulse für Star Trek zu bringen. [/b]
Warum sollten sie das? Die haben doch genügend eigene völlig neue Ideen, die sie umsetzen wollen. Warum sollten sie sich an so etwas ausgelutschtem wie Star Trek versuchen. Ne du, lass Star Trek erstmal ein weilchen ruhen und freue dich auf völlig neue Serien der beiden.

<!--QuoteBegin-Sepia
JMS hat seine Kreativität an B5 verschwendet. Seine Stärken sind defintiv nicht moralisierende Geschichten, oder ähh Kleinoden.[/quote]

Das ist ja nun schlicht und einfach Unsinn. Nur weil er seinen eigen individuellen Stil hat, der sich von den buntgemischten Star Trek Autorensammlungen unter der Peitsche von Berman und Braga, unterscheidet, hat er noch lange nicht seine Kreativität verschwendet. B5 (und andre SF Serien) sollen ja keine Plagiate sein, sondern was völlig neues bieten. Und das hatte JMS mit seiner B5 Geschite.
Verschwendet wäre es nur gewesen, wenn er die Geschichte eines andren (z.b. Star Trek) hätte erzählen müssen.

cornholio1980
19.02.2004, 17:33
Dass moralisierende Geschichten nicht zu den Stärken von JMS gehören würden, möchte ich entschieden zurückweisen. Es mag so wirken, weil es sich JMS im Gegensatz zur üblichen Vorgehensweise bei ST verkneift, eindeutige Aussagen vorzulegen und aufzuzwingen. Stattdessen zeigt er immer beide Seiten einer Medaille, was ich persönlich viel interessanter und gelungener finde als das Vorkau-Prinzip von ST...

2 Beispiele hierfür: "Die Gläubigen" und "Die Schrift aus Blut"...

Sepia
19.02.2004, 19:16
Originally posted by Kaff@19.02.2004, 16:19
Das ist ja nun schlicht und einfach Unsinn. Nur weil er seinen eigen individuellen Stil hat, der sich von den buntgemischten Star Trek Autorensammlungen unter der Peitsche von Berman und Braga, unterscheidet, hat er noch lange nicht seine Kreativität verschwendet. B5 (und andre SF Serien) sollen ja keine Plagiate sein, sondern was völlig neues bieten. Und das hatte JMS mit seiner B5 Geschichte.
Verschwendet wäre es nur gewesen, wenn er die Geschichte eines andren (z.b. Star Trek) hätte erzählen müssen.
&#39;Verschwendet&#39; war nicht in dem Sinne von &#39;B5 ist eine Verschwendung von Kreativität&#39; gemeint, auch wenn es wahrscheinlich schwer ist in meinem Beitrag etwas anderes zu lesen.


Cornholio1980:
Falls mich mein Gedächtnis nicht täuscht, würde ich Geld dafür bezahlen die Gläubigen nicht noch einmal sehen zu müssen. Die Schrift aus Bild klappert ebenso einige Klischees zu viel ab. Schade das du nicht auch noch diese Pro-Todesstrafe-Folge aus der ersten Staffel erwähnt hast.
Meinetwegen versucht JMS immer beide Seiten zu sehen, aber leider kommen die bei mir kaum an. Seine Stärke ist es eine riesige Story zu erzählen. Seine Schwäche ist es kleine Dinge interessant zu machen.
Bei den Moral-Minuten neigt JMS dazu seine Charaktere nicht unbedingt philosophisch hochwertige Statements abgeben zu lassen oder die entscheiden Sätze überzubetonen.
Wahrscheinlich sind wir einfach grundsätzlich verschiedener Meinung was seine Fähigkeiten anbelangt. Du findest den normalen B5-filler nicht langweilig, oder? Und du würdest auch nicht sagen, dass Joss Whedon z.B bessere Dialoge als JMS schreibt, oder?

Kaff
19.02.2004, 19:26
Originally posted by Sepia@19.02.2004, 20:16
&#39;Verschwendet&#39; war nicht in dem Sinne von &#39;B5 ist eine Verschwendung von Kreativität&#39; gemeint, auch wenn es wahrscheinlich schwer ist in meinem Beitrag etwas anderes zu lesen.

...

Seine Schwäche ist es kleine Dinge interessant zu machen.
Bei den Moral-Minuten neigt JMS dazu seine Charaktere nicht unbedingt philosophisch hochwertige Statements abgeben zu lassen oder die entscheiden Sätze überzubetonen.

Wenn du das als Schwäche siehst, nun gut. Ich sehe es eher als Stilmittel an.

cornholio1980
19.02.2004, 23:25
Also ich kenne B5 nun wirklich gut, aber an eine Pro-Todesstrafe-Folge könnte ich mich nicht erinnern. ich nehme mal an, du meinst "Die Heilerin"? Tja, dann ist das aber nur DEINE Argumentation... Ich sehe das ganz anders. Bloß weil JMS nicht wie bei ST all siene Charaktere den gleichen Standpunkt vertreten lässt (so ist Garibaldi z.b. in der Tat ein Verfechter der Todesstrafe), heißt das noch lange nicht, dass JMS eine Aussage in die eine oder andere Richtung tätigen will. Sein Universum ist nun mal, wie auch die Wirklichkeit, nicht schwarz-weiß, sondern Grau, und das ist IMHO auch gut so. Denn auch wenn ich ST sehr schätze... es ist eine sehr optimistische Utopie, die mit der Realität wenig bis gar nichts zu tun hat...

Ach ja, und mit deinen beiden Vermutungen hast du im großen und ganzen Recht. Im Großen und Ganzen deshalb, weil es durchaus einige Filler gab, die ich weniger gelungen fand, ich aber gleichzeitig nur wenige Folgen wenig bis gar nicht ausstehen konnte. Auch kenne ich von Whedon&#39;s Arbeit genug, um mir ein Urteil zu erlauben...

The-Q
20.02.2004, 00:15
Also Sepia, wenn du so über JMS und B5 urteilst, dann hast du B5 nicht verstanden, so sehe ich das. B5 war und ist imme rnoch eine exzellente Serie (habe bis jetzt alle Staffeln die es gibt auf DVD) und wenn ST jemand wählen müßte, dann sollten sie JMS mal anrufen, der würde wohl bei DS9 bzw. vom Ende von DS9 ansetzen und dort weitermachen, wo ST eigentlich endet.

Aber kommen wir zum Thema wieder: Mir ist es ehrlich gesagt egal, ob Ent abgesetzt wird, eher würde ich es mir noch wünschen, weil die Serie einfach nur nonsense ist. Es kommen Dinge drin vor, die das ganze ST-Universum aus den Angeln heben. Nagut, wennsie wirklich sieben Staffeln durchziehen sollten, dann hoffe ich nur, dass in der letzten Szenen der letzen Episode Q und Picard mal wieder ein kleinen Zwiegespräch führen und die ganzen sieben Jahren nur mal wieder ein kleiner feiner Test von Q war, mit dem Theam nämlich "Was wäre wenn...." Das bei Broken Bow der Test begann und am Ende der siebten Staffel es durch einen temporäre Paradoxie alls wieder aufgehoben wird, dann würde ich Ent wünschen, dass es die sieben Staffeln überlebt. Ansonsten wäre Ent wirklich Verschwendung von Krativität.

Gruß

Q

Firestorm
20.02.2004, 14:36
Einigen Gerüchten zufolge Scott Bakula (ENT Captain Archer) soll vor kurzem mit Paramount über das Schicksal von "Star Trek: Enterprise" gesprochen haben.

Eine anonyme Quelle hat der Webseite Cinescape.com berichtet, dass Bakula an einem geheimen Treffen mit Paramount-Vorstandsmitglied Garry Hart teilgenommen hat. Hart, Präsident von Paramount Network Television seit 1993, ist neben TV-Serien wie "Frasier" und "JAG" auch für "Enterprise" verantwortlich.

Die Gespräche konzentrierten sich auf "die zukünftige Leitung und Richtung" der neuesten "Star Trek-Serie. Die unbekannte Quelle vermutet, dass Hart möglicherweise gemeinsam mit Bakula daran arbeitet, eine neue Produktions-Crew einzusetzen um "Enterprise" zu retten.

Im vergangenen Monat hatte dieselbe Quelle berichtet, dass Rick Berman, ausführender Produzent von "Enterprise", in Zukunft nicht mehr an der Produktion der Serie beteiligt sein würde.

Geklaut von SF-Radio

Sepia
21.02.2004, 13:48
Originally posted by Kaff@19.02.2004, 19:26
Wenn du das als Schwäche siehst, nun gut. Ich sehe es eher als Stilmittel an.
Schön das wir endlich mal nicht einer Meinung sind. Ich sehe das nämlich weiterhin als mangelnde Fähigkeit des Autors an.



Original von Cornholio1980:
Also ich kenne B5 nun wirklich gut, aber an eine Pro-Todesstrafe-Folge könnte ich mich nicht erinnern. ich nehme mal an, du meinst "Die Heilerin"? Tja, dann ist das aber nur DEINE Argumentation.
Auch wenn das vielleicht nicht viele interessiert:
http://forum.spacepub.net/index.php?showtopic=1797
http://www.sftv.ch/hoehl/b5-1-23.htm
Selbst das reine Entertainment kann sich vor inhaltlich-moralisch-ethisch-philosophischen-Tendenzen nicht befreien, daher muss ich die Heilerin auch unter so einem Aspekt sehen und kann nicht anders als die Folge Pro-Todesstrafe zu bezeichnen. Würde Garibaldi distanziert betrachtet werden, gäbe es eine andere Wirkung. JMS hätte alles distanziert betrachtend schreiben können. Hat er aber nicht.



Original von Q:
Also Sepia, wenn du so über JMS und B5 urteilst, dann hast du B5 nicht verstanden, so sehe ich das.
Schön. Ich stimme dir zu: Ich habe B5 nicht verstanden. Anders kann ich mir meine Meinung nicht erklären. Wahrscheinlich habe ich Star Trek auch nicht verstanden, denn wenn ich es verstanden hätte, würde ich ja auch wollen, dass JMS der neue Franchise-Gott wird.

cornholio1980
22.02.2004, 00:50
Originally posted by Sepia@21.02.2004, 13:48
Auch wenn das vielleicht nicht viele interessiert:
http://forum.spacepub.net/index.php?showtopic=1797
http://www.sftv.ch/hoehl/b5-1-23.htm
Selbst das reine Entertainment kann sich vor inhaltlich-moralisch-ethisch-philosophischen-Tendenzen nicht befreien, daher muss ich die Heilerin auch unter so einem Aspekt sehen und kann nicht anders als die Folge Pro-Todesstrafe zu bezeichnen. Würde Garibaldi distanziert betrachtet werden, gäbe es eine andere Wirkung. JMS hätte alles distanziert betrachtend schreiben können. Hat er aber nicht.
Zitat von JMS:
"Eine Menge unserer Episoden sind so konstruiert, daß sie als Spiegel funktionieren: man sieht das, was man hineinlegt. "Die Gläubigen" wurde als religionsfreundlich, religionsfeindlich und als neutral gegenüber Religionen interpretiert... "Die Heilerin" wurde, wie Du bemerkst, als Pro-Todesstrafe und Anti-Todesstrafe interpretiert. Wir ziehen es, wie Du sagst, vor, dem Zuschauer zu überlassen, herauszufinden, was die Dinge meinen.
Eine gute Geschichte sollte Diskussionen, Debatten, Streitgespräche provozieren... und ab und zu eine Kneipenschlägerei."

ZIEL dieser Episode, so wie bei vielen, war es, eine Diskussion auszulösen. Ja, der Mörder ist in der Tat ein rücksichtsloser Killer. Solche gibt es nun mal auch auf der Welt. In "Die Schrift aus Blut" hat JMS das anders dargestellt...

Mir persönlich gefällt es, wenn JMS den Mut hat, einen der Hauptcharaktere (ja auch gern eine Identifikationsfigur) eine unpopuläre Meinung vertreten zu lassen. Anstatt alles in das für ST so übliche Schwarz-Weiß-Schema einzuordnen (alle Guten verhalten und denken wie die reinsten Engel), zeigt er auf, dass jemand an und für sich ein guter Mensch sein, und dennoch der ansicht sein kann, dass die Todesstrafe eine gerechte Strafe ist. Ich stimme dieser Ansicht in keinster Weise zu, kenne aber auch Leute, die hier anders denken, und das sind auch keine Monster... das sind normale Menschen so wie du, ich, und eben Garibaldi. Ich könnte dir und dem Kerl von der HP nur zustimmen, wenn entweder diese meinung die einzige wäre, die geäussert wird (und das ist sie ja nicht, so macht eine andere Identifikationsfigur, nämlich Franklin, klar, dass er von der Todesstrafe nichts hält), bzw. wenn ALLE an Bord von B5 die Todesstrafe befürworten würden. Ist es aber nicht. Es soll nur zeigen, dass dieses Thema auch in 250 Jahren noch ein Thema ist...

Wie JMS es geschrieben hat, ist "Die Heilerin" wie auch "Die Gläubigen" eine Folge, die so aufgenommen wird, wie der Zuschauer sie aufnehmen will. Sie gibt keine klare Antworten, sie schafft Diskussionen. Es steht dem Zuschauer frei, sie so zu interpretieren, wie er will. Das heißt auch, dass es natürlich dir und dem Schreiber der HP, die du angegeben hast, frei steht, es auf diese Weise zu interpretieren. Bedenke aber bitte, dass es nur DEINE Interpretation ist, dass es auch andere mögliche Interpretationen (nämlich genau die gegenteilige, also ANTI-Todesstrafe) gibt, und dass es JMS Absicht war, eine Diskussion auszulösen, und nicht ein Statement abzugeben. Du kannst der Ansicht sein, "Die Heilerin" wäre Pro-Todesstrafe. Ist dein gutes Recht. Aber behaupte bitte nicht, JMS würde in dieser Folge in Richtung Todesstrafe argumentieren. Das ist nur DEINE Interpretation. Ist doch das gleiche bei den ganzen literarischen Analysen... auch da kann man nur interpretieren, also raten, was der Autor sagen wollte. Man kann aber nicht behaupten "so und so ist es". Eben das tust, eben das tut der Schreiberling von der HP (dessen Meinung ich ehrlich gesagt, im Gegensatz zu deiner, nciht erst nehmen kann... nicht nach dem was ich in Auszügen aus seinen Reviews gelesen habe... mir scheint, der Kerl möchte B5 fertig machen, gibt der Serie gar keine Chance.... anders kann ich mir Meinungen wie cshlecht geschrieben, schlecht geschauspielert, echt nicht erklären...)

Es ist leicht, der Ansicht zu sein, jeder der für die Todesstrafe ist, wäre ein Unmensch. JMS tut das nicht, und diese Sicht entspricht auch nicht der Realität. Wenn dir jemand deine Liebsten vor der Nase wegkillt... dann schaue ich mir an, wie du den Mörder in seine Zelle begleitest, und tatsächlich mit dem Urteil zufrieden bist, weil es ja sooo gerecht und so moralisch ist. Es ist leicht, gegen die Todesstrafe zu sein, weil es natürlich die moralisch RICHTIGE Entscheidung ist. Es gehört viel mehr Mut dazu, darüber nachzudenken, nicht alles ins Schwarz-Weiß-Schema zu pressen, und z.B. in einem künstlerischen Werk auch die andere Seite der Medaille zu zeigen. JMS hat diesen Mut, und eben das zeichnet ihn aus. Er spielt uns in B5 keine heile Welt vor, er versucht, die Welt möglichst so abzubilden, wie sie sich auch uns zeigt. Und diese ist eben nicht so einfach, als dass man sie in eine "Koalition der Willigen" und eine "Achse des Bösen" einteilt...

Ist ein langer Beitrag geworden, teilw. OT (ich will hier KEINE Diskussion über die Todesstrafe anzetteln&#33; Wollte nur klarstellen, dass es leicht ist, ANTI zu sein, so lang einem die Frage nicht selbst betrifft; und nur nochmal zur Klarstellung: Ich bin GEGEN die Todesstrafe, sehe aber auch ein, dass diese Frage nicht so leicht zu beantworten ist, wie viele das IMHO tun...). Und ich gestehe ehrlich ein, dass "Die Schrift aus Blut" ohne Zweifel die bessere Episode mit dieser Thematik ist. Aber das macht "Die Heilerin" noch lange nicht per se zu einer "Pro Todesstrafe"- und/oder einer schlechten Folge...

DerBademeister
22.02.2004, 02:17
Anstatt alles in das für ST so übliche Schwarz-Weiß-Schema einzuordnen (alle Guten verhalten und denken wie die reinsten Engel),

Um mal wieder zu Star Trek zurückzukommen:
Man muss stark zwischen TNG und DS9 differenzieren.
Das Schwarz-Weiss-Schema trifft überwiegend auf TNG zu (wobei es da auch kongeniale Ausnahmen wie z.B. die Folge "Das Standgericht" gibt, in der eine Sternenflottenadmiralin versucht einen jungen Offizier als Terroristen zu entlarven), aber auf DS9 mit Sicherheit nicht.

Anspieltipps:
"Im fahlen Mondlicht" (eine der besten DS9-Eps überhaupt&#33;)
"Der undurchschaubare Marritza"
"Inter arma inem silent leges"
"Für die Uniform"
"Glanz des Ruhms"
"Die Belagerung von AR-558"
"Valiant"
"Die Front / Das Verlorene Paradies"
"Jenseits der Sterne" (für manche die beste Star Trek-Episode)

dort hat so gut wie jeder Charakter eine Vergangenheit und trifft oft zweifelhafte Entscheidungen. Genannt seien
- Odo der früher mit den Cardis arbeitete und unschuldige Bajoraner hinrichten ließ
- Kira die früher Terroristin war
- Bashir der das Geheimnis seiner Genverbesserungen Zeit seines Lebens hüten musste
- O&#39;Brien der im cardassianischen Krieg kämpfte
- Worf der ständig zwischen zwei Welten balancieren muss
- Garak (ohne Worte)
- Dukat (liebevoller Vater auf der einen und Hitleresquer Diktator auf der anderen Seite)
- Damar, der sich vom Lakeitel zum Freiheitskämpfer wandelte
- Dax deren früherer Wirt ein Mörder war
- Eddington (vom steifen Sternenflottenoffizier zum Revolutionskämpfer)
- Sisko, der sein Gewissen opfert und Leute ermorden lässt um im Krieg strategische Vorteile zu erlangen

Gegen so ein Repertoire an glaubhaften und vielschichtigen Charakteren nehmen sich die meisten Serien, insbesondere die Star Trek-Nachfolgeserien Voyager und Enterprise absolut ärmlich aus.

Lore
22.02.2004, 21:13
Hey Shakiro, mal wieder ne Hasstirade auf Enterprise....?;) Naja ist ja mal was neues :lol:

Sepia
22.02.2004, 22:03
Originally posted by cornholio1980@22.02.2004, 00:50
"Eine Menge unserer Episoden sind so konstruiert, daß sie als Spiegel funktionieren: man sieht das, was man hineinlegt. "Die Gläubigen" wurde als religionsfreundlich, religionsfeindlich und als neutral gegenüber Religionen interpretiert... "Die Heilerin" wurde, wie Du bemerkst, als Pro-Todesstrafe und Anti-Todesstrafe interpretiert. Wir ziehen es, wie Du sagst, vor, dem Zuschauer zu überlassen, herauszufinden, was die Dinge meinen.
Er sagt die Episoden wurden so konstruiert. Ich kann immer noch anzweifeln, dass sie im Ergebnis tatsächlich so funktionieren.



ZIEL dieser Episode, so wie bei vielen, war es, eine Diskussion auszulösen. Ja, der Mörder ist in der Tat ein rücksichtsloser Killer. Solche gibt es nun mal auch auf der Welt.
Ich zweifle an, dass es Menschen wie den Killer aus die Heilerin gibt.



Mir persönlich gefällt es, wenn JMS den Mut hat, einen der Hauptcharaktere (ja auch gern eine Identifikationsfigur) eine unpopuläre Meinung vertreten zu lassen.
Soweit ich weiß, ist die Mehrheit der Menschen für die Todesstrafe, sofern man das aufgrund von Umfragen etc. überhaupt sagen kann.



Ich könnte dir und dem Kerl von der HP nur zustimmen, wenn entweder diese meinung die einzige wäre, die geäussert wird (und das ist sie ja nicht, so macht eine andere Identifikationsfigur, nämlich Franklin, klar, dass er von der Todesstrafe nichts hält), bzw. wenn ALLE an Bord von B5 die Todesstrafe befürworten würden.
Meiner Ansicht nach ist die Folge zu sehr auf Garibaldi fokussiert. Daher kommt überhaupt erst meine Meinung.



Du kannst der Ansicht sein, "Die Heilerin" wäre Pro-Todesstrafe. Ist dein gutes Recht. Aber behaupte bitte nicht, JMS würde in dieser Folge in Richtung Todesstrafe argumentieren.
Falls ich mich richtig erinnere, habe ich ersteres mehrmals geschrieben, letzteres hingegen niemals behauptet. Falls doch, tut es mir leid, da es einfach nur unsachlich wäre von mir. Das passiert mir manchmal. Sorry.



Ist ein langer Beitrag geworden, teilw. OT (ich will hier KEINE Diskussion über die Todesstrafe anzetteln&#33; Wollte nur klarstellen, dass es leicht ist, ANTI zu sein, so lang einem die Frage nicht selbst betrifft; und nur nochmal zur Klarstellung: Ich bin GEGEN die Todesstrafe, sehe aber auch ein, dass diese Frage nicht so leicht zu beantworten ist, wie viele das IMHO tun...). Und ich gestehe ehrlich ein, dass "Die Schrift aus Blut" ohne Zweifel die bessere Episode mit dieser Thematik ist. Aber das macht "Die Heilerin" noch lange nicht per se zu einer "Pro Todesstrafe"- und/oder einer schlechten Folge...
Für mich ist das entscheidene bei die Heilerin nicht, dass sie pro- oder contra-Todesstrafe ist, sondern das sie dem Thema beispielsweise durch die Darstellung des Killers absolut nicht gerecht wird.
Ich freue mich aber sehr, dass du mir so ausführlich geantwortest hast, und muss gestehen, dass ich meine Meinung bzgl. der Moral-Folgen von JMS teilweise revidieren muss. Auch wenn mir das Ergebnis nicht gefällt, muss ich ihm lassen, dass er gute Absichten hatte und mein mangelnder Enthusiasmus bzgl. der Moral-Folgen genauso gut an mir liegen kann, wie an den Folgen selber.

cornholio1980
23.02.2004, 11:45
Originally posted by DerBademeister@22.02.2004, 02:17
Um mal wieder zu Star Trek zurückzukommen:
Man muss stark zwischen TNG und DS9 differenzieren.
Das stimmt durchaus. DS9 ist sicher die ST-Serie mit den vielschichtigsten Charakteren. Dennoch, auch wenn einige Charaktere eine fragwürdige Vergangenheit haben, so handeln sie während der 7 Staffeln (soweit ich sie gesehen habe&#33;) eigentlich immer nachvollziehbar und richtig. Es gibt kaum Entscheidungen, die man kritisieren oder gar als falsch ansehen muß, niemand von den Hauptcharakteren macht eigentlich einen Fehler, dem man ihm ankreiden muss. Hier ist B5 IMHO doch noch eine Spur mutiger...

cornholio1980
23.02.2004, 12:18
Originally posted by Sepia@22.02.2004, 22:03
Er sagt die Episoden wurden so konstruiert. Ich kann immer noch anzweifeln, dass sie im Ergebnis tatsächlich so funktionieren.

Aber natürlich&#33; Es kommt ja öfters vor, dass Filmemacher (oder auch TV-Produzenten) mit ihrem Anliegen scheitern. Und ob sie ihr Ziel erreicht haben oder nicht, liegt immer noch im Auge des Betrachters...


Ich zweifle an, dass es Menschen wie den Killer aus die Heilerin gibt.

Nun, in unseren Breiten sind solche Leute Gott sei Dank wirklich kaum vorhanden, in Amerika gab&#39;s aber doch schon einige extreme Fälle von schrecklichen Serienkillern...


Soweit ich weiß, ist die Mehrheit der Menschen für die Todesstrafe, sofern man das aufgrund von Umfragen etc. überhaupt sagen kann.

Hier muss IMHO differenziert werden. Auf die USA mag dies zutreffen (und selbst dort nimmt die Zustimmung für die Todesstrafe laufend ab), in Europa sieht das schon wieder anders aus. Auch kannst du dir sicher sein, dass die Mehrheit der ST- und B5-Fans die Todesstrafe ablehnen. Insofern war es schon mutig.

Und auch wenn es viele gibt, die die Meinung vertreten,d ie Todesstrafe wäre richtig und gerecht, so wird sicher jemand, der diese Meinung äussert, öfter schief angeschaut als jemand, der diese ablehnt. Insofern -> unpopulär...


Meiner Ansicht nach ist die Folge zu sehr auf Garibaldi fokussiert. Daher kommt überhaupt erst meine Meinung.

Dem kann ich so nicht zustimmen. Die Episode teilt sich in 2 Handlungsfäden, denen in etwa die gleiche Aufmerksamkeit entgegenkommt, einmal die mit den Killer, dann die mit der Heilerin. In ersterer spielt Garibaldi eine große Rolle, in letzterer der Doc. Insofern denke ich schon, dass hier ein Gegenpol existiert.

Deutlicher ist der Gegenpol natürlich zugegebenermassen in "Die Schrift aus Blut", als Garibaldi in der Frage der Todesstrafe von seinem Kollegen doch recht heftig widersprochen wird. Letztere halte ich auch, wie schon öfters erwähnt, für die bessere Episode, die sich dieser Thematik annimmt...


Falls ich mich richtig erinnere, habe ich ersteres mehrmals geschrieben, letzteres hingegen niemals behauptet. Falls doch, tut es mir leid, da es einfach nur unsachlich wäre von mir. Das passiert mir manchmal. Sorry.

Ich bin jetzt ehrlich gesagt zu faul, um lange nachzulesen (*g*) räume aber gern ein, dass du es nicht dezidiert gesagt hast, sondern ich deine Meinung bzw. deine Äußerungen nur so INTERPRETIERT habe. Insofern auch von mir eine Entschuldigung...


Für mich ist das entscheidene bei die Heilerin nicht, dass sie pro- oder contra-Todesstrafe ist, sondern das sie dem Thema beispielsweise durch die Darstellung des Killers absolut nicht gerecht wird.

Das ist Ansichtssache. Denn ich finde den Ansatz in "Die Heilerin" nicht weniger gelungen, allerdings geht man dort zugegebenermaßen den steinigeren Weg. Es ist leicht, eine Folge über die Todesstrafe zu machen, wo der Verdächtige zu unrecht verurteilt wird oder zumindest Zweifel an seiner Schuld bestehen, oder auch wo dieser kein rücksichtsloser Mörder ist, und somit die Strafe an sich zu hart und ungerecht erscheint. Ich finde den Zugang von JMS in dieser Folge, nämlich wirklich ein Monster herzunehmen, deutlich interessanter. Die Frage ist doch: ist man auch noch bei solchen Menschen gegen die Todesstrafe? Bei vermeintlich Unschuldigen etc. ist es leicht, sich gegen die "Auge um Auge - Zahn um Zahn"-Mentalität auszusprechen. Doch bei Leuten, die wirklich abscheuliche Verbrechen begangen haben? Denkt man bei denen dann schließlich auch so?

Insofern hält "Die Heilerin" dem Zuschauer einen Spiegel vor. IMHO: Wenn man denkt, die Folge sei "Pro-Todesstrafe", dann denkt man selbst, dass dieser Mörder diese Strafe verdient hat...

Eben das macht die Folge für mich so interessant...


Ich freue mich aber sehr, dass du mir so ausführlich geantwortest hast, und muss gestehen, dass ich meine Meinung bzgl. der Moral-Folgen von JMS teilweise revidieren muss. Auch wenn mir das Ergebnis nicht gefällt, muss ich ihm lassen, dass er gute Absichten hatte und mein mangelnder Enthusiasmus bzgl. der Moral-Folgen genauso gut an mir liegen kann, wie an den Folgen selber.

Das Antworten ist doch selbstverständlich ;)

Es freut mich auch, dass ich dich mit meinen Kommentaren ein bißchen zum Nachdenken anregen konnte. Keinesfalls will ich versuchen oder liegt es in meiner Absicht, dir dein Recht auf eine eigene Meinung zu nehmen oder diese um 180° umzudrehen, ich wollte lediglich ausführen, warum sie aus meiner Sicht eben nicht nachzuvollziehen ist...


EDIT: He, Schmarrn, was soll das? Käse... werde später nochmal versuchen, dein Eintrag besser hinzubekommen. Man sollte meinen, mit der Funktion "Quote" klappts... *seufz*

EDIT2: Ne, sorry, Leute, bin offenbar zu blöd dafür... :unsure:


Nö, hattest nur einen / an der falschen Stelle ;) - DRD Pike

DerBademeister
23.02.2004, 13:06
Was hat Eure Diskussion bez. einer einzigen Babylon 5 Episode eigentlich mit dem Thema zu tun? ^^
Nur mal so gefragt.
Macht doch einen Thread im B5 Forum auf.


Das stimmt durchaus. DS9 ist sicher die ST-Serie mit den vielschichtigsten Charakteren. Dennoch, auch wenn einige Charaktere eine fragwürdige Vergangenheit haben, so handeln sie während der 7 Staffeln (soweit ich sie gesehen habe&#33;) eigentlich immer nachvollziehbar und richtig. Es gibt kaum Entscheidungen, die man kritisieren oder gar als falsch ansehen muß, niemand von den Hauptcharakteren macht eigentlich einen Fehler, dem man ihm ankreiden muss. Hier ist B5 IMHO doch noch eine Spur mutiger...

Man muss das ganze natürlich im Kontext des Gesamtwerks sehen. Das Star Trek-Universum ist grundsätzlich optimistisch, während das Babylon 5-Universum realistisch ist. Solche bestimmenden Konstanten kann man nicht ändern - dann wäre es ja kein Star Trek mehr.

Meine Anspieltipps kamen eigentlich nicht von ungefähr. In einigen Episoden treffen die Hauptcharaktere sehr fragwürdige Entscheidungen.
Es mag vielleicht nachvollziehbar sein, wenn Admiral Ross mit Sektion 31 zusammenarbeitet und eine romulanische Senatorin zugrunde richtet um den Fortbestand der Allianz zu gewährleisten, oder wenn Sisko sich mitschuldig an der Ermordung eines Senators macht, um damit kriegswichtige Ziele zu erreichen.
Ob es aber "richtig" ist, steht auf einem anderen Blatt.

Die menschlichen Hauptcharaktere in B5 sind auch grundsätzlich "die Guten", da sich der Zuschauer langfristig nicht mit bösen menschlichen Hauptcharakteren identifizieren würde. Franklin, Ivanova, Garibaldi, Sheridan - das sie die "Guten" sind, dürfte keiner bezweifeln.

cornholio1980
23.02.2004, 20:15
@DRDPike: Thanks :)

@Bademeister:
Die Diskussion entstand daraus, dass über mögliche Nachfolger für B&B spekuliert wurde. Im Zuge dessen viel auch der Name JMS, und um eben seine Qualitäten geht es hier... würde es also nicht allzu sehr als OT sehen ;)

Zu deiner Anmerkung: Sicher wurden auch im Laufe von DS9 einige schwierige Entscheidungen getroffen, aber fragwürdig würde ich keine davon bezeichnen. Auch hat sich eigentlich keiner einen richtigen Fehler geleistet, im Gegensatz zu Franklin und Garibaldi...

Aber wie gesagt, grundsätzlich kann ich dir durchaus zustimmen, was die Charaktere betrifft ist keine ST-Serie so gut wie DS9. Nur finde ich halt B5 in dieser Hinsicht noch eine Spur gelungener... aber der Unterschied ist nicht groß genug, um eine ewig lange Diskussion anzufangen ;)

DerBademeister
23.02.2004, 21:23
Aber wie gesagt, grundsätzlich kann ich dir durchaus zustimmen, was die Charaktere betrifft ist keine ST-Serie so gut wie DS9. Nur finde ich halt B5 in dieser Hinsicht noch eine Spur gelungener... aber der Unterschied ist nicht groß genug, um eine ewig lange Diskussion anzufangen

Hehe, der einzige ST-Charakter der an einer Suchtkrankheit litt, war Reginald "Holodeck-rules" Barclay.

cornholio1980
23.02.2004, 22:49
Originally posted by DerBademeister@23.02.2004, 21:23
Hehe, der einzige ST-Charakter der an einer Suchtkrankheit litt, war Reginald "Holodeck-rules" Barclay.
Stimmt&#33; *lol*

Und da behaupte noch wer, es gebe in TNG nur Helden ;)

CaptProton
24.02.2004, 06:18
Barclay ist doch ein Held.... hat es ja schlieslich geschaft die Voyager zu kontakten und hat der Crew der Enterprise mehr als einmal den Arsch gerettet