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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Gleichberechtigung für Männer



BLOODTHIRST
06.02.2004, 20:02
heut morgen durfte ich in der zeitung lesen das ein jurist eine kanzlei verklagt hat weil diese ihn auf grund seines mann seins nicht einstellen wollte.
für genauere infos bitte hier (http://www.frankfurterrundschau.de/ressorts/nachrichten_und_politik/aus_aller_welt/?cnt=383473&sid=5eb852b28722066e8846a3f710ffcd05)
merk man an der überschrift das mich die sogenannte gleichberechtigung ankotzt? denn meistens wird sie nur einseitig ausgeübt!
neulich stand in der badischen zeitung, dass die stadt freiburg 48.000€ ausgibt für seminare zum gender mainstreaming (tolle name nicht wahr?). bei einer runde mit allen chefs der resorts kam auf das bei der müllabfuhr keine einzige frau arbeitet (von wem kam der vorschlag wohl? genau einer frau!). daraufhin wurde gesagt momentan geht das nicht, weil nur ein duschraum vorhanden, aber jetzt wird geprüft in wie weit frauen als müllfrauen arbeiten wollen. je nach ergebnis wird an/umgebaut. als danach das gespräch darauf kam das von 26 angestellten im standesamt nur 4 männer sind, sagte die leiterin dass sie nicht wüsste was man daran ändern sollte.

ebenso gibt es bei uns im rathaus 2 stellen zur gleichberechtigung (die sind als ansprechpartner/innen da. was mich dabei stört: beide stellen sind mit frauen besetzt! wenn diese stellen für gleichberechtigung zuständig sind sollten sie doch mit gutem beispiel voran gehen und einen mann und eine frau einstellen.

mir nervt dieses gleichbehandlungs gelaber so an, wenn dabei immer nur von der gleichstellung der frauen gesprochen wird. mitlerweile ist es doch so das man endlich mal für die gleistellung der männern kämpfen sollte.

Sternenfee
07.02.2004, 18:52
Du hast als Mann wirklich mein tiefstes Mitgefühl. Ihr Männer werdet wirklich ganz, ganz arg diskriminiert. Besonders von den männlichen Chefs, nicht wahr?

Unbestritten, daß die sog. "Gleichstellung" manchmal seltsame Blüten treibt (s. das Beispiel der "Müllfrauen"). Aber wenn Du es beruflich als Frau in eine gehobenere Position gebracht hast und die Geisteshaltung vieler männlicher Kollegen/Vorgesetzten kennenlernst, dann muß frau sich schon öfters fragen, ob wir tatsächlich nicht mehr im Mittelalter leben.

Und übrigens: im öffentlichen Dienst werden bei Stellenbewerbungen Schwerbehinderte bei gleicher Eignung bevorzugt. Ist das nicht eine Diskriminierung der Gesunden?

DerBademeister
07.02.2004, 20:13
Im Zuge der Gleichberechtigung ist es völlig egal, ob Männer wegen ihres Geschlechtes benachteiligt werden, oder ob dies bei Frauen der Fall ist.
Bei Frauen ist es lediglich ein wesentlich präsenteres gesellschaftliches Problem, da es sehr viel häufiger auftritt, als umgekehrt.

Die einzig gesetzlich vorgeschriebene Diskriminierung trifft z.B. Männer, nämlich die Pflicht zum Wehr- oder Ersatzdienst.


Und übrigens: im öffentlichen Dienst werden bei Stellenbewerbungen Schwerbehinderte bei gleicher Eignung bevorzugt. Ist das nicht eine Diskriminierung der Gesunden?

Es ist im Prinzip eine abgeschwächte Form der Quotenregelung, und somit ebenfalls diskriminierend.

Seid Ihr eigentlich für die Quotenregelung?


Aber wenn Du es beruflich als Frau in eine gehobenere Position gebracht hast und die Geisteshaltung vieler männlicher Kollegen/Vorgesetzten kennenlernst, dann muß frau sich schon öfters fragen, ob wir tatsächlich nicht mehr im Mittelalter leben.


Studien haben auch gezeigt, dass das Sozialverhalten von Frauen im gehobenen Berufsbereich von Nachteil ist, da weibliche Führungskräfte weibliche Mitarbeiter nicht fördern, während es bei den Männern das in der Geschäftswelt weit ausgeprägte Mentor-Schülerverhältnis gibt, bei dem ältere Führungskräfte ihre jüngeren, vielversprechenden Mitarbeiter bewusst fördern und fordern - womit diese schneller selber in entsprechende Posten gelangen, als Frauen.

Sternenfee
08.02.2004, 13:03
Die einzig gesetzlich vorgeschriebene Diskriminierung trifft z.B. Männer, nämlich die Pflicht zum Wehr- oder Ersatzdienst.

Das ist wahr. Die kürzlich erwartete Abschaffung der Wehrpflicht blieb dann ja überraschenderweise doch aus. Zumal von Wehrpflicht-Gerechtigkeit keine Rede mehr sein kann.


Seid Ihr eigentlich für die Quotenregelung?

Ich auf jeden Fall nicht. Jeder soll seinen Job/Posten etc. aufgrund der eigenen Qualifikation erhalten und nicht weil man unbedingt eine Quote einhalten muß. Deshalb finde ich die ansatzweise immer wieder aufreißende Diskussion, daß "der" nächste Bundespräsident eine Frau sein muß, ziemlich blöd.


Studien haben auch gezeigt, dass das Sozialverhalten von Frauen im gehobenen Berufsbereich von Nachteil ist, da weibliche Führungskräfte weibliche Mitarbeiter nicht fördern

Leider auch wahr. Dabei sind wir eh an allem selber schuld. Denn wir Frauen haben ja im wesentlichen auch die Erziehung unserer Söhne in der Hand und züchten dann doch wieder für die Zukunft frauendiskriminierende Chefs heran...