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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Biometrische Daten im Reisepass?



Litchi
28.08.2004, 14:08
Ich glaube, wir haben dieses Thema noch nicht besprochen. Um die "Sicherheit" zu erhöhen, besonders seit dem 11. Sept., stellt sich die Frage, ob man biometrische Daten, wie zB Fingerabrücke, Iris-Scan, oder DNA-Daten in den Pass aufnimmt.

Folgernder Artikel bezieht sich auf eine Meinungsumfrage in Österreich.


Fingerabdruck im Pass: Ja, gern
(Die Presse) 28.08.2004
Die Österreicher stimmen der Erfassung und Verwendung von biometrischen Daten mehrheitlich zu.

Das Ergebnis war überraschend", sagt Meinungsforscher Rudolf Bret schneider (GfK). Eine Repräsentativ-Umfrage unter tausend Österreichern hat gezeigt, dass biometrische Merkmale zur Personenerkennung - vom Fingerabdruck bis zu einem Profil der Erbinformation DNA - mehrheitlich als etwas Positives angesehen werden. In Zahlen: Für 56 Prozent sind sie "eher positiv", nur für 15 Prozent "eher negativ". Der Rest hat dazu keine Meinung. Auf der Befürworterseite sind deutlich mehr Männer und ältere Personen, berichtete Bretschneider am Freitag in Alpbach.

Zu welchen Erkennungsmerkmalen im Reisepass haben die Österreicher das größte Zutrauen? Wenig überraschend: Die meisten sind mit Fotos (83 Prozent) und der Unterschrift (80 Prozent) einverstanden. Aber auch stolze 73 Prozent können sich einen Fingerabdruck im Reisepass vorstellen, 59 Prozent einen Iris-Scan des Auges. Diese Bereitschaft erklärt sich teils aus der Einschätzung der Fälschungssicherheit: Während die Hälfte der Befragten Unterschrift und Foto für sehr leicht fälschbar hält, sind das bei Fingerabdrücken nur fünf Prozent, bei der Struktur des Auges nur zwei Prozent.

Die zweite Erklärung liegt für Bretschneider darin, dass die Mehrheit der Österreicher in der Biometrie derzeit einen Nutzen für den Bürger sieht - etwa in Form von kürzeren Warteschlangen bei der Grenzabfertigung. "Die Angst vor dem Überwachungsstaat ist derzeit nicht stark ausgeprägt", sagt der Sozialforscher. Das leitet er aus den Antworten auf die Frage ab, ob biometrische Daten von der Polizei zur Kriminalitätsbekämpfung verwendet werden sollen: 96 Prozent sagen dazu "Ja", davon 40 Prozent "auf jeden Fall", der Rest unter der Bedingung, dass der Einzelne vor Missbrauch geschützt wird. Zwei Drittel wünschen sich eine Kontrolle durch das Innenministerium, nur drei Prozent durch private Firmen. Detail am Rande: Der EU trauen diese Aufgabe mehr Österreicher zu als der Bundesregierung.

Ein Ende der positiven Einstellung der Österreicher zur Erfassung von biometrischen Daten sieht Bretschneider zur Zeit nicht. Im Gegenteil: "Das Bequemlichkeits-Argument wird weiter zunehmen." Nachsatz: "Zumindest bis zum nächsten Schock wie dem 11. September, und dann wird wieder auf die Sicherheit geschaut.

von: Die Presse (http://www.diepresse.com/Artikel.aspx?channel=h&ressort=ws&id=440016)

Ich stehe dem eher skeptisch gegenüber, würde meine biometr. Daten nicht einfach so hergeben, weil es für mich zu sehr nach Big Brother anhört.

Allerdings stimmt es, dass es der Kriminalitätsbekämpfung sehr unterstützt und wenn man nichts zu verbergen hat, dann kann einem ja nichts passieren.
Aber das wäre wohl genausso wie eine Erlaubnis meine Telefongespräche abzuhören, weil ich ja nichts zu verbergen habe. Dennoch ist ein Gespräch privat, genau wie meine Fingerabrücke!

Whyme
28.08.2004, 16:07
Also ich bin für die Erfassung biometrische Daten.

Aussehen und Unterschrift sind Dinge, die man ziemlich leicht immitieren kann. Aber Fingerabdrücke, Gesichtsproportionen oder DNA sind unverwechselbar und damit deutlich besser zur Identifikation geeignet. Finderabdrücke lassen sich zwar immitieren aber der Aufwand ist deutlich höher als das Fälschen einer Unterschrift.

Wenn es also der internationalen Sicherheit dient, dann sollen sie bitte meine Fingerabdrücke und/oder mein DNA-Profil haben. Es tut mir nicht weh. Ich kann auch den Überwachungsstaat-Aspekt darin nicht finden. Immerhin laufen keine CSI-Teams herum und nehmen überall Fingerabdrücke und Zellproben um uns anhand unserer biometrischen Daten zu verfolgen. Das ginge einfacher.

Irgendwie finde ich den Vergleich mit dem Telefonat seltsam. Du verlierst ständig Hautschuppen, hinterläßt überall deine Fingerabdrücke. Das ist völlig normal. Was ist daran also privat? Bei einem Telefonat jedoch werden oftmals Dinge besprochen, die nur die beiden Gesprächspartner etwas angehen. Das ist dann wirklich privat und sollte von niemandem mitgehört werden.

Wenn man die Privatsphäre schon bei den bibliometrischen Daten ansetzt, dann sollte man nur noch mit Handschuhen (Fingerabdrücke), Gesichtsmaske (Gesichtsproportionen) und Badekappe (Haare für DNA-Analyse) herumlaufen, damit man auch ja nichts über sich verrät. Telefonieren sollte man übrigens auch nicht mehr, wer weiß, wer da mithört. Am besten, man zieht in die Wildnis und wird zum Einsiedler.

Whyme

Litchi
31.08.2004, 09:25
Originally posted by Whyme@28.08.2004, 15:07
Ich kann auch den Überwachungsstaat-Aspekt darin nicht finden. Immerhin laufen keine CSI-Teams herum und nehmen überall Fingerabdrücke und Zellproben um uns anhand unserer biometrischen Daten zu verfolgen. Das ginge einfacher.
ehm schon mal den Film "Gattaca" mit Ethan Hawke und Uma Thurman gesehen?

ok, es hilft der verbrechensbekämpfung, aber mir kommt der gedanke, dass es dem staat oder wer auch immer die daten hat, immense macht gibt.
ich gebe zu, dass ich ein bisserl unter verfolgungswahn leide, aber ich stelle mir das irgendwie so vor, dass man den aufenthalt einer person schnell feststellen kann. ok, hilft terroristen und kriminelle dingfest zu machen, aber was ist mit politisch verfolgten leuten? ich meine nicht jeder staat ist so "demokratisch" wie die USA, Deutschland, etc...

also ich sehe da eine große möglichkeit des missbrauchs.




Irgendwie finde ich den Vergleich mit dem Telefonat seltsam. Du verlierst ständig Hautschuppen, hinterläßt überall deine Fingerabdrücke. Das ist völlig normal. Was ist daran also privat? Bei einem Telefonat jedoch werden oftmals Dinge besprochen, die nur die beiden Gesprächspartner etwas angehen. Das ist dann wirklich privat und sollte von niemandem mitgehört werden.


zugegeben, telefonnummer und fingerabrücke sind nicht wirklich vergleichbar, aber deine fingerabrücke und deine genetische daten sind doch das privateste was du hast. telefonummer und adresse kannst du ändern.
du gibt deine adresse ja auch nicht überall her oder? hier könnte man bei der diskussion ansetzen, warum nicht jeder mit seinem echten namen im forum schreibt...

Whyme
31.08.2004, 11:39
Originally posted by Litchi+31.08.2004, 09:25--></div><table border='0' align='center' width='95%' cellpadding='3' cellspacing='1'><tr><td>QUOTE (Litchi @ 31.08.2004, 09:25)</td></tr><tr><td id='QUOTE'> <!--QuoteBegin-Whyme@28.08.2004, 15:07
Ich kann auch den Überwachungsstaat-Aspekt darin nicht finden. Immerhin laufen keine CSI-Teams herum und nehmen überall Fingerabdrücke und Zellproben um uns anhand unserer biometrischen Daten zu verfolgen. Das ginge einfacher.
ehm schon mal den Film "Gattaca" mit Ethan Hawke und Uma Thurman gesehen? [/b][/quote]
Ehm...

Schon mal dran gedacht, dass das a) nur ein Film und b) auch ein SciFi-Film ist? Es ist letztendlich nur etwas, was sich jemand ausgedacht hat und mehr nicht. Daraus jetzt dunkle Visionen für die Zukunft abzuleiten, ist ein wenig weit hergeholt.


ok, es hilft der verbrechensbekämpfung, aber mir kommt der gedanke, dass es dem staat oder wer auch immer die daten hat, immense macht gibt.
ich gebe zu, dass ich ein bisserl unter verfolgungswahn leide, aber ich stelle mir das irgendwie so vor, dass man den aufenthalt einer person schnell feststellen kann. ok, hilft terroristen und kriminelle dingfest zu machen, aber was ist mit politisch verfolgten leuten? ich meine nicht jeder staat ist so "demokratisch" wie die USA, Deutschland, etc...

also ich sehe da eine große möglichkeit des missbrauchs.

Den Aufenthaltsort kannst Du heute schon leicht bestimmen. Dazu brauchst Du keine bibliometrischen Daten. Solange sie nur im Reisepass stehen und Du dich nicht bei jeder Gelegenheit damit ausweisen mußt, sind sie weder besonders hilfreich noch förderlich für die Überwachung einzelner Personen.



Irgendwie finde ich den Vergleich mit dem Telefonat seltsam. Du verlierst ständig Hautschuppen, hinterläßt überall deine Fingerabdrücke. Das ist völlig normal. Was ist daran also privat? Bei einem Telefonat jedoch werden oftmals Dinge besprochen, die nur die beiden Gesprächspartner etwas angehen. Das ist dann wirklich privat und sollte von niemandem mitgehört werden.

zugegeben, telefonnummer und fingerabrücke sind nicht wirklich vergleichbar, aber deine fingerabrücke und deine genetische daten sind doch das privateste was du hast.

Sind sie nicht. Wie ich schon schrieb, verteile ich sie überall in der Gegend. Wenn jemand meine DNA wirklich haben will oder meine Fingerabdrücke, ist es eine Leichtigkeit daran zu kommen.


telefonummer und adresse kannst du ändern.

Und jede Änderung kann mit spielender Leichtigkeit nachverfolgt werden. Vor allem dann, wenn wir von Überwachungsstaat reden.


du gibt deine adresse ja auch nicht überall her oder? hier könnte man bei der diskussion ansetzen, warum nicht jeder mit seinem echten namen im forum schreibt...

Punkt 1: Überall da, wo sie gefordert wird, gebe ich meine Adresse raus. Wenn jemand will, ist es nämlich ein leichtes, sie herauszufinden. Eine Nichtangabe oder Falschangabe ist also eh nur eingebildete Sicherheit. Den Aufwand kann man sich sparen.

Punkt 2) Diese Diskussion gibt es hier im Forum. Ich kann mich nicht daran erinnern, oft gelesen zu haben, dass es dabei um Anonymität ging. Was bringt es Dir denn auch, zu wissen wie ich heiße?

Whyme

Litchi
31.08.2004, 17:08
Originally posted by Whyme@31.08.2004, 10:39
Schon mal dran gedacht, dass das a) nur ein Film und b) auch ein SciFi-Film ist? Es ist letztendlich nur etwas, was sich jemand ausgedacht hat und mehr nicht. Daraus jetzt dunkle Visionen für die Zukunft abzuleiten, ist ein wenig weit hergeholt.
hey ich bin paranoid und ich glaube, dass film sehr realistisch war. technologisch unserer zeit voraus, aber trotzdem realistisch...


Sind sie nicht. Wie ich schon schrieb, verteile ich sie überall in der Gegend. Wenn jemand meine DNA wirklich haben will oder meine Fingerabdrücke, ist es eine Leichtigkeit daran zu kommen.

ja aber wenn man keine daten zum vergleich hat, kann ich schön weiter im pool der anonymität schwimmen, auch wenn ich millionen haut zellen am tag verlier :P


Diese Diskussion gibt es hier im Forum. Ich kann mich nicht daran erinnern, oft gelesen zu haben, dass es dabei um Anonymität ging. Was bringt es Dir denn auch, zu wissen wie ich heiße?

naja nicht dass es mich betrifft, aber es gibt einige psychos die herumlaufen und naja mit meinem namen können sie ganz leicht meine adresse im e-telefonbuch heraussuchen und mich verfolgen.
ich glaube mukenukem hat meine adresse schon mal herausgefunden...

Ghettomaster
31.08.2004, 17:32
Es gibt da ja doch einen kleine nUnterschied zwischen dem abhören eines Telefongesprächs und deinen Fingerabdrücken.

In einem Telefongespräch redet man eventuell über geheime, intime oder peinliche Dinge mit denen man sich unter Umständen sogar erpressen lassen könnte.

Wie intim sind deine Fingerabdrücke? Sie sind so intim das du sie auf jedem Gegenstand hinterlässt den du berührst.

Was sagen deine Fingerabdrücke über dich aus? Nichts. Aber sie sind ein gutes Identifiaktionsmerkmal.


CU
Ghettomaster

DarkBeQst
01.09.2004, 16:12
Hi,

jetzt mal ganz ehrlich Litchi. Warum hast denn Du so &#39;nen Schiss davor Deine Identität anzugeben. Das musst Du doch eh alle Nase lang, oder läufst Du nur vermummt und möglichst anonym in der Gegend rum?

Meine Meinung dazu: Mir wäre es 1. egal, ob ich biometr. erfasst bin und 2. ist mir sicheres Leben lieber, als die Option offen zu haben, durch Anonymität, eventuellen Dreck am Stecken (nicht, dass Du Dich jetzt verdächtigt fühlst ;) ) zu vertuschen. Außerdem zeigt die Erfahrung, dass man meist eh ausfindig gemacht wird, wenn man was verbrochen hat.

Wo Du aber vorhin schon mit "GATTACA" angefangen hast, möchte ich dazu auch noch meinen Senf abgeben:

Punkt 1: guter Film und nette Story

Punkt 2: weitestgehend Fiktion

Punkt 3: wenn ich mich recht erinnere gings dabei aber weniger um den gläsernen, denn um den perfekten Menschen aus dem Katalog (Hinweis darauf ist auch schon der Titel: GATTACA steht nämlich für eine DNA-Sequenz)

Die Möglichkeit Identitäten per DNA zu unterscheiden besteht übrigens schon was länger und ist wie ich finde kein Grund zur Beunruhigung; eher im Gegenteil: ich denke das hilft beispielsweise Vergewaltiger Dingfest zu machen, um den Schritt zum Terrorismus gar nicht erst zu machen. Ich finde es schon gut zu wissen, dass jeder Gefasste eine potentielle Gefahrenquelle weniger bedeutet. Übrigens würde die Verfolgung solcher Straftäter auch erheblich vereinfacht, da dann jeder erfasst ist und nicht erst ein ganzes Dorf zu der DNA-Erfassung muss.

Iris-Scan find ich persönlich super. Denkbar wäre für mich zum Beispiel Geld per Iris abzuholen. Zugegeben kann man dann niemand anderen mehr vorschicken, aber ich kann auch meine PIN nicht mehr vergessen :blink: .

Zu Fingerabdrücken sag ich nichts, das war vor 20 Jahren schon ein alter Hut.

Ich hoffe Ihr macht Euch in Zukunft weniger Gedanken über übertriebene Kontrolle, da wir von "Minority Report"-Zuständen noch weit entfernt sind. Alleine schon, weil das Geld dazu fehlt. Und wie schon richtig bemerkt wurde sollte man nicht die Grenze zwischen Fiktion und Realität zu sehr verwischen lassen, da kommt dann nämlich sowas Paranoia bei raus.

Bitte nicht glauben ich wollte Dich bloßstellen, ich wollte Dir nur eine Perspektive für die Dinge vermitteln und vielleicht kannste ja auch was damit anfangen.

C ya,

DarkBeQst

TheEnvoy
01.09.2004, 20:17
Also ich stehe solchen Sachen grundsätzlich sehr skeptisch gegenüber.
In gleichem Kontext steht beispielsweise auch folgender Artikel aus der
Stuttgarter Zeitung: (http://www.stuttgarter-zeitung.de/stz/page/detail.php/785389)


"Ein weiterer Schritt in den Schnüffelstaat"

Ämter und Behörden auf den Spuren der Bankkunden

Immer mehr Behörden können auf ein flächendeckendes Kontrollsystem zugreifen,
in dem alle Bankverbindungen gespeichert sind. Die Kosten müssen die
ausgespähten Kunden letztlich selbst tragen. Jetzt sträubt sich die
Kreditwirtschaft gegen einen weiteren Ausbau des Systems.

Von Andreas Kempf

Mayer Joachim, geboren am 28. August 1961, Wohnort Stuttgart: Mehr braucht die
Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) nicht, um die Suche zu
starten. In kurzer Zeit findet die Aufsichtsbehörde in Bonn heraus, wo - der
fiktive - Herr Mayer überall in Deutschland ein Konto hat. Mehr noch: die
Berechtigung zum Zugriff auf die Konten der Kinder und der kranken Mutter
werden ebenfalls ermittelt. Selbst das Aktiendepot, das vor zwei Jahren
geschlossen wurde, taucht in der Auflistung wieder auf.

Die Voraussetzungen für diese schnelle wie umfassende Übersicht wurden nach den
Anschlägen in New York im September 2001 geschaffen. Mit dem Kontrollsystem
sollen die Bankverbindungen und Geldbewegungen von Terroristen und ihren
Helfershelfern erkannt werden. Die Ermittler wollen so auch den illegalen
Geschäften des organisierten Verbrechens auf die Schliche kommen. Hierzu
mussten die Banken und die ihnen angeschlossenen Rechenzentren ihre Daten so
aufbereiten, dass sie von der Bafin vollautomatisch abgerufen werden können.
Alle Banken müssen auf eigene Kosten zuliefern. Die deutsche Kreditwirtschaft
hat dem zähneknirschend zugestimmt, weil sie sonst viele Einzelanfragen hätte
bearbeiten müssen - was deutlich mehr Personal gebunden hätte, also wesentlich
teurer geworden wäre.

Nacht für Nacht kommen neue Details über die 497 Millionen Konten und Depots in
Deutschland hinzu. Im vergangenen Jahr hat das staatlich angeordnete
Abfragesystem nach internen Berechnungen des Bundesverbands deutscher Banken (
BdB) die Kreditwirtschaft 105 Millionen Euro gekostet. Dabei ist das System
erst seit dem 24. November voll funktionsfähig. "Die Kosten müssen letztlich
die Bankkunden über die Gebühren tragen", erklärt Reiner Tomanek vom
Genossenschaftsverband (Geno) in Stuttgart.

Der Zugang zu den Bankverbindungen der Bürger hat die Begehrlichkeit des
Staates auch an anderer Stelle geweckt. Bankdaten bedeuten Geld, was wiederum
neue Steuerquellen sprudeln lässt. So ist es unwichtig, dass Joachim Mayer
weder zu Al-Qaida gehört noch Mitglied der Mafia ist. Als Steuerzahler ist er
für den Staat allemal ein Subjekt, das auszuspähen sich lohnt. Einen Tag vor
Weihnachten hat deshalb der Gesetzgeber im vergangenen Jahr den Bundesbürgern
ein besonderes Geschenk beschert. Vom 1. April 2005 an haben alle Finanzämter
das Recht des Zugriffs auf die Bankdaten. Der schöne Name des neuen
Paragrafenwerks: "Gesetz zur Förderung der Steuerehrlichkeit".

Während sich die Finanzämter früher in mühsamer Kleinarbeit ein Bild von den
Vermögensverhältnissen eines Bürgers verschaffen mussten, geht das künftig
blitzschnell. Binnen eines Tages kommt heraus, dass Joachim Mayer nicht nur ein
Konto an seinem Wohnsitz in Stuttgart hat, sondern ein weiteres in Düsseldorf.
Dort besitzt er auch ein Aktiendepot. So so . . . Dabei hat er doch gegenüber
seinem Finanzamt angegeben, keine Kapitalerträge zu haben.

In einem zweiten Schritt kann der Sachbearbeiter nun bei den verschiedenen
Banken nähere Auskünfte einfordern. Innerhalb kurzer Zeit weiß die
Finanzbehörde, auf welchen Konten Herr Mayer wie viel Geld und Wertpapiere hat.
Finden die Beamten heraus, dass dabei Steuern hinterzogen wurden, schnappt die
Falle zu. Wenn das System, das es europaweit in dieser Form nur noch in
Frankreich gibt, einmal komplett steht, soll der Rückgriff auf die
Geldbewegungen der vergangenen zehn Jahre möglich sein.

Das erweiterte Recht des Zugriffs auf die halbe Milliarde deutscher Bankkonten
geht sogar weit über die 677 Finanzämter hinaus, wie das Bundesamt für Finanzen
(BfF) bestätigt. Abfrageberechtigt sind somit alle Behörden, die Gesetze
anwenden, in denen es um Begriffe wie "Einkünfte" oder "Einkommen" geht.
Betroffen sind zahlreiche Leistungsgesetze wie Arbeitslosengeld, Bafög oder
Wohngeld. Das bedeutet, dass beispielsweise die 660 Niederlassungen der
Bundesagentur für Arbeit ein bisher ungeahntes Instrumentarium zur Verfügung
haben, um die umstrittenen Regelungen von Hartz IV umzusetzen. Ein Mittel, das
den Behörden selbst noch nicht bewusst ist. "Von diesen Möglichkeiten haben wir
noch nichts gehört", bestätigt ein Sprecher der Bundesagentur in Stuttgart. "
Die Durchführungsbestimmungen für Hartz IV sind aber auch noch nicht fertig",
ergänzt eine Sprecherin der Bundesanstalt in der Nürnberger Zentrale.

Das mag auch daran liegen, dass sich derzeit die Kreditwirtschaft mit
zahlreichen staatlichen Stellen darüber streitet, wie in der Praxis der Zugriff
für die Behörden ausgebaut werden soll. Bei den schwierigen Verhandlungen geht
es ums Prinzip: Das Bundesamt für Finanzen will offenbar parallel zur Bafin
einen eigenen Zugang zu den Kontodaten der Bürger. Auf Kosten der Banken und
ihrer Rechenzentren - also letztlich der Kunden -, versteht sich.

Das will die Kreditwirtschaft aber keinesfalls hinnehmen. Die Branche sieht
sich ohnehin zunehmend in die Rolle des Hilfssheriffs gedrängt und fürchtet um
das Vertrauensverhältnis zu den Kunden. "Immerhin werden die Banken gezwungen,
Geschäftsgeheimnisse preiszugeben", erklärt der Geno-Experte Tomanek. Aus
Branchenkreisen ist zu hören, dass derzeit über eine Möglichkeit, gegen die
Überwachungsleistungen zum Nulltarif zu klagen, nachgedacht wird. Gegen den
Vorstoß des BfF haben die Banken auch erhebliche Sicherheitsbedenken. "Wir
sollen ein zweites Tor öffnen, dabei können wir schon das erste nicht
kontrollieren", sagt Thorsten Höche, Rechtsexperte des Bundesverbands deutscher
Banken in Berlin. Während vor einer Telefonüberwachung ein Richter hinzugezogen
wird, müssen Behörden und Gerichte lediglich Bafin und BfF erklären, dass sie
auf anderem Wege nicht oder nur teilweise an die gewünschten Informationen
kommen können. Ob die Anfrage gerechtfertigt war, prüft niemand. "Das Finanzamt
trägt die Verantwortung für die Zulässigkeit des Datenabrufs", erklärt dazu das
Bundesamt für Finanzen. Der Vorgang wird lediglich protokolliert. "Eine
wirksame Kontrolle gibt es nicht", erklärt auch Höche. Allein im vergangenen
Jahr hat die Bafin nach eigenen Angaben mehr als 13 000 Anfragen bearbeitet.
Dabei wurde der reguläre Betrieb erst am 24. November aufgenommen. Experten
schätzen, dass sich die Abfragen zumindest verdoppeln werden, wenn neben den
Ermittlungsbehörden auch noch hunderte Finanzämter und Stellen der
Bundesagentur zugreifen können.

Die Banken und ihre Kunden bekommen von der täglichen Rasterfahndung in der
deutschen Finanzwelt nichts mit. So fällt auch nicht auf, ob neben Joachim
Mayer auch noch ein Namensvetter ins Visier gerät. Der könnte nichts dagegen
tun. Dabei räumt das Grundgesetz den Bürgern ausdrücklich das Recht ein, sich
gegen rechtswidrige Eingriffe staatlicher Stellen zu wehren. Das setzt
allerdings voraus, dass der Betroffene überhaupt etwas mitbekommt. Der Bund der
Steuerzahler spricht deshalb von einem "weiteren Schritt zum Schnüffelstaat".
Wenn mehr Ehrlichkeit das Ziel sei, so werde das mit dem Abbau der Steuerlast
zu erreichen sein.

Die neue Machtfülle der Behörden stößt denn auch beim Bundesbeauftragten für
den Datenschutz auf Kritik. "Der Spielraum ist viel zu groß. Zudem ist im
Gesetz zu vage formuliert, wann die Daten abgefragt werden dürfen", betont eine
Sprecherin. Die Datenschutzbehörde habe ihre Bedenken auch dem Finanzausschuss
des Bundestages vorgetragen - ohne Erfolg. Aktualisiert: 21.08.2004, 06:16 Uhr

Interessant wird es besonders ab dem 5. Absatz und genau das ist auch der Grund
warum ich solchen Möglichkeiten, wie etwa biometrischen Daten in Pässen,
skeptisch gegenüberstehe, denn sie wecken Begehrlichkeiten.

Auch wenn ich nichts zu verbergen habe sehe ich keinen Grund warum es desshalb
einfacher sein sollte meine Bewegungen zu verfolgen. Ich werde solange wie
möglich einen alten Paß benutzen und mir auch einen neuen machen lassen bevor
die Biometrie Einzug hält, selbst wenn mein alter noch 9 Jahre gültig ist.

Es mag ja sein das diese Welt gefährlich ist und das relegiös verbohrte
Hardliner sie nicht gerade zu einem freundlicherem Ort machen. Es wahr jedoch
schon immer so und wird immer so sein das es für den der einen Weg sucht auch
einen Weg gibt. Den merke: Sicherheit ist eine Illusion, sie ist stehts nur
relativ. Einschränkungen in der Bewegungsfreiheit und Überwachung treffen meines
Erachten nur diejenigen die sie schützen sollen.

Es mag zwar sein das man andauernd Hautschuppen verliert, aber das ist doch noch
kein Grund das es dann auch einfach sein sollte sie zuzuordnen. Ebenso ist es
mit Fingerabdrücken, warum sollte man sie so einfach zuordnen können? Meine
Fingerabdrücke könnten Auskunft darüber geben wo ich mich aufgehalten habe.
Solange ich dabei nichts unrechtes tue geht das niemanden etwas an.
Man kann mit Abdrücken und DNA-Spuren sicher sehr gut Täter überführen, es kann
aber genauso vorkommen das der Täter besser aufgepasst hat was für Spuren er
hinterlässt und es einen Unschuldigen erwischt, er zumindest unter Tatverdacht
gerät. Ich glaube das dies, wenn es für die Ermittler zu einfach wird
biometrische Daten zu erhalten, Stichwort Zentraldatenbank, eher häufiger
vorkommen würde.

Für mich steht jedenfalls fest: Biometrie in Pässen. Nein Danke&#33;

Litchi
02.09.2004, 19:28
Originally posted by TheEnvoy@01.09.2004, 19:17
Für mich steht jedenfalls fest: Biometrie in Pässen. Nein Danke&#33;
endlich einer, der mich versteht... :D

@the darkest to be
mit "gattaca" habe ich eigentlich gemeint, dass die registrierung biometrischer daten Folgen haben könntel, wie sie im Film gezeigt sind.

es stimmt, dass zB Vergewaltiger und andere Kriminelle leichter gefunden werden können. hier greife ich aber Envoys Argument auf, man könnte vorsichtiger werden oder gar falsche Spuren legen. zB ich werfe eine gebrauchtes Taschentuch weg. Irgendwer schnappt sich das und hinterlässt es an einem Tatort. Voilá, gleich bin ich tatverdächtig.

Whyme
03.09.2004, 10:12
Morgens aufstehen könnte Folgen haben...
Aus dem Haus gehen könnte Folgen haben...

Alles kann nicht nur Folgen haben, es hat Folgen. Aber nicht alle Menschen auf dieser Welt leben, um Dir einen Strick daraus zu drehen, was Du tust. Und wenn sie das wollten, brauchten sie dafür auch nicht deine Biometrischen Daten...

Whyme

Simara
03.09.2004, 10:42
Ich stell mich jetzt mal auf die Seite von Litchi - falls man das so nennen kann/sollte.
Begründen kann ichs nicht, aber ich möchte eigentlich auch keine biometrischen Daten im Ausweis haben.
Meine Angst vor Missbrauch ist zu groß und es fängt ja meistens im Kleinen an.
Der erste Schritt sind Überwachungskameras an bestimmten Standorten. Zur Sichehreit selbstverständlich.
Wenn die Leute sich daran gewöhnt haben, dann die Aufstellung von Kameras auch an anderen - ungefährlichen Standorten.
Dann die Erfassung der Daten.
Und alles unter dem Vorwand der Sicherheit.
Nein Danke.
Ich bin jetzt kein anarchistischer Chaot, aber ich möchte nicht unbedingt gläsern sein. Denn gläsern sind nur die Kleinen. Und die Kleinen haben nicht die Möglichkeiten, die die Großen haben.

Ich greife mal Envoys Bank-Beispiel auf.
Die Kleinen werden geschnappt und zur Rechenschaft gezogen während die Großen ihre Kohle in Sicherheit bringen.
Und ich möchte hierzu die Schufa ins Spiel bringe. In einem Bericht in der TV Hören und Sehen stand mal, dass es z. B. schon reicht im "falschen Viertel" zu wohnen und schon steht man bei der Schufe auf einer bestimmten Liste.

Klar verteile ich Harre, Hautschuppen usw. überall, aber es macht sich niemand die Mühe diese kleinen Teilchen aufzusammeln - es sei denn unter begründetem Verdacht.
Da fällt mir grad ein, dass gestern in den Nachrichten kam, dass sie wegen dem Mädchen - ich glaube sie heißt Levke - jetzt die Waldumgebung nach genetischem Material absuchen. Und ich frage mich, wurde je für ein anderes Kind so ein .... ich sag jetzt mal Aufstand veranstaltet.
Wenn meine Erinnerung mich nicht nicht trügt, dann blieb das bei den anderen vermissten Kindern bei Suchaktionen.

Aber zurück zu den biometrischen Daten.

Wer sichert uns zu, dass wenn die biometrischen Daten mal erfasst sind - und das müssen sie, damit die Ausweise gedruckt werden können - nicht eine Datenbank angelegt wird?
Nein. Nein. Das ist mir zu heiß.

Außerdem wie schon ein Vorposter schrieb: Sicherheit gibts nicht.

Ich bekomme langsam "das große Kotzen" wenn ich höre, wie solche Sachen unter dem Deckmantel "Schutz vor Terror" vorgebracht werden.
Nach den Anschlägen vom 11. September wurden in Deutschland am Flughafen die Sicherheitsbestimmungen so hoch gefahren, dass man nicht mal mehr mit ner Feile ins Flugzeug konnte.
Und ich hab mich gefragt, was der Aufstand soll, da es inneramerikanische Flüge waren, die ins WTC gekracht sind.
Und jetzt kommt raus, dass die schon seinerzeit gesuchten Täter am Flughafen ohne weiteres durch die Kontrollen gekommen sind&#33;

Und jetzt komm mir bitte keiner damit, dass das mit biometrischen Daten im Pass nicht passiert wäre.
Ha ha ha.

Fazit:
Nein zur biometrischen Datenerfassung

Mara
03.09.2004, 16:21
Simara:
Nach den Anschlägen vom 11. September wurden in Deutschland am Flughafen die Sicherheitsbestimmungen so hoch gefahren, dass man nicht mal mehr mit ner Feile ins Flugzeug konnte.
Und ich hab mich gefragt, was der Aufstand soll, da es inneramerikanische Flüge waren, die ins WTC gekracht sind.
Und jetzt kommt raus, dass die schon seinerzeit gesuchten Täter am Flughafen ohne weiteres durch die Kontrollen gekommen sind&#33;
Dass es sich beim 11.09. um inneramerikanische Flüge gehandelt hat, muss doch noch lange nicht heißen, dass nicht morgen irgendso ein krankes Hirn auf den Gedanken kommt, man könnte doch das Frankfurter Börsenviertel aufs Korn nehmen. Insofern halte ich die verschärften Kontrollen in Dtl. für überaus sinnvoll (die Sicherheitsbestimmungen wurden übrigens nicht nur hierzulande verschärft, sondern auch in England (ganz extrem), Irland und Spanien, nur um mal drei Beispiele zu nennen, die ich aus eigener Erfahrung kenne). Und wer braucht schon unbedingt eine Nagelfeile im Flugzeug??
Wenn die Täter tatsächlich schon damals gesucht wurden und trotzdem durch die Kontrollen kamen, dann ist das a) ne Riesensauerei aber b) auch ein verdammt gutes Indiz, dass eine Verschärfung der Sicherheitsmaßnahmen oder auch nur eine Sensibilisierung des Personals dringend nötig war&#33;
Ob die biometrischen Daten das verhindert hätten, kann jetzt wohl keiner mehr sagen. Vielleicht ja, vielleicht nein. Ausschließen will ich es nicht.


Envoy:
merke: Sicherheit ist eine Illusion, sie ist stehts nur relativ.
Daraus die Überflüssigkeit weiterer Sicherheitsmaßnahmen abzuleiten, halte ich jetzt für ein ziemliches Totschlagargument. Sollte man nicht versuchen, so nahe wie möglich an das Ideal heranzukommen?
Oder an einem anderen Beispiel: Wozu in einem Auto noch Seitenairbags einbauen, wenn dadurch die Wahrscheinlichkeit bei einem Unfall zu sterben nur um lächerliche 0,5% gesenkt wird, die Karre aber nochmal 500 Euro teurer wird? (Beispielzahlen, die echten kenne ich nicht)
Also ich persönlich würde das Opfer für die höhere Sicherheit bringen, denn woher weiß ich, dass nicht genau das mir einmal das Leben retten wird?

Der Überwachung der Bankdaten stelle ich mich jetzt auch nicht so hundertprozentig entgegen wie der Zeitungsartikel. Wer im Laden klaut, begeht eine Straftat, die durch Videoüberwachung aufgedeckt/verhindert werden kann. Wer Steuern hinterzieht, begeht eine Straftat, die durch die Überwachung der Kontodaten aufgedeckt/verhindert werden kann. Gibt es unter euch jemanden, dem die Überwachung per Kamera ein Dorn im Auge ist?


Litchi:
es stimmt, dass zB Vergewaltiger und andere Kriminelle leichter gefunden werden können. hier greife ich aber Envoys Argument auf, man könnte vorsichtiger werden oder gar falsche Spuren legen. zB ich werfe eine gebrauchtes Taschentuch weg. Irgendwer schnappt sich das und hinterlässt es an einem Tatort. Voilá, gleich bin ich tatverdächtig.
... und vermutlich auch schnell wieder aus dem Schneider, wenn klar wird, dass du überhaupt keinen Bezug zu diesem Verbrechen oder ein Alibi hast.
Andererseits kannst du auch heute schon z.B. durch Fingerabdrücke oder Speichel an einem Zigarettenstummel in Verdacht geraten. Hat die Polizei eigentlich das Recht, gegen den Willen des Verdächtigen Fingerabdrücke zu nehmen oder ein DNA-Profil zu erstellen? Würde mich schon interessieren.
Natürlich stimme ich dir insofern zu, als dass der Fund von Genmaterial an einem Tatort nicht überbewertet werden darf, eben weil es sehr einfach ist, fremde DNA dort zu deponieren - und weil, wie hier schon mehrmals angesprochen, jeder Mensch immer und überall Genmaterial verliert, so dass sich auch an diesem Tatort DNA von mehreren hundert "Verdächtigen" finden dürfte.

Litchi
03.09.2004, 19:22
Originally posted by Mara@03.09.2004, 15:21
Hat die Polizei eigentlich das Recht, gegen den Willen des Verdächtigen Fingerabdrücke zu nehmen oder ein DNA-Profil zu erstellen? Würde mich schon interessieren.
ich kenn das nur von Tv serien, aber ich glaube, dass die Polizei einen gerichtsbeschluss braucht, um DNA Proben zu entnehmen. und dazu brauchen sie einen bestätigten verdacht oder so...

ich hab ne frage: was genau bringen biometr. daten im pass?
ich verstehe, dass man den pass fälschsicherer macht, aber das hilft mir jetzt sehr viel, wenn ich weiß, dass irgendeine person die person auf dem pass ist?

die attentäter vom 11. sept. waren ja nicht als terroristen bekannt oder? ich meine, die hätten trotzdem einreisen dürfen. vielleicht bin ich da falsch informiert?

DarkBeQst
03.09.2004, 20:40
Hallo nochmal,


Wer sichert uns zu, dass wenn die biometrischen Daten mal erfasst sind - und das müssen sie, damit die Ausweise gedruckt werden können - nicht eine Datenbank angelegt wird?
Nein. Nein. Das ist mir zu heiß.

Das ist ja der Sinn der Sache. Ohne eine Datenbank ließe sich schlecht überprüfen, ob die Daten korrekt sind. Ich geb da mal kurz ein Beispiel:

Diese Speichelproben-Aktionen, bei denen Hunderte von Männern antreten müssen, um eine Probe abzugeben, dienen doch auch nur dem Zweck eine (wenn auch nur kleine) Datenbank zu erstellen und die enthaltenden Daten mit den Spuren (Sperma am Opfer, oder Hautfetzen unter dessen Fingernägeln, etc.) zu vergleichen.

Wenn die biometrischen Daten erfasst sind, dann ist vollkommen klar, dass es auch eine Datenbank dazu gibt. Alles andere würde auch der versprochenen Flugsicherheit nicht wirklich dienlich sein. Es wird mittlerweile an der Serienreife eines schnellen und einfachen Irisscans gearbeitet, was die Kontrolle im Flughafen vereinfachen soll. Dabei sollen einfach nur die gerade "gescannten" Daten mit den Daten vom Pass und parallel mit einer Straftäter/Terroristen-Datei verglichen werden.


ich kenn das nur von Tv serien, aber ich glaube, dass die Polizei einen gerichtsbeschluss braucht, um DNA Proben zu entnehmen. und dazu brauchen sie einen bestätigten verdacht oder so...

Ich gehe davon aus, dass Du recht hast, allerdings würde eine allgemeine Erfassung wohl nicht diesen Weg beschreiten müssen, sondern wohl eher einen einmaligen Besuch beim Arzt, wenn man einen neuen Perso oder Reisepass braucht. Also nix schlimmes. Und dann musst Du das ja auch nie wieder machen, denn von spontaner DNA-Veränderung hab ich noch nichts gehört ;) .

Und noch einmal zu dem ganzen Kontrollen-Gespräch: wer heute kontrolliert werden soll, der wird es auch, ohne dass er es merkt. Ich denke, dass die Diskussion, ob biometr. Erfassung oder nicht, nur aufgekommen ist um in Zukunft Zeit und Geld zu sparen. Das halte ich persönlich auch für sehr vernünftig. Natürlich ist die Einführung nicht billig, aber der Ermittlungsaufwand der Zukunft würde sich drastisch verringern und damit auch kosten einsparen.

Ich hoffe der Brei ist nicht kalt geworden. :rolleyes:

C ya,

DarkBeQst