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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Die MeinungsBILDer pushen Bush



Nager
28.10.2004, 12:26
"Bild dir deine Meinung" heißt der Slogan der BILD-Zeitung. Letzten Mittwoch bekam man bei der BILD wiedermal seine Meinung ohne eigenes Zutun gebildet:


"Zehn Gründe, warum es für Deutschland, die Welt und Amerika besser wäre, wenn George W. Bush Präsident bleibt"
Den ganzen Wust --> http://www.bild.t-online.de/BTO/news/2004/..._pro__bush.html (http://www.bild.t-online.de/BTO/news/2004/10/27/us__wahl__pro__bush/us__wahlkampf__empfehlung__pro__bush.html)

Die "Bild" ist damit die erste europäische Zeitung, die eine Wahlempfehlung für den US-Wahlkampf ausspricht. Ich finde das im Moment noch eher witzig, vorallem wenn ich mir die Argumente anschaue, die BILD für Bush ins Feld führt ("Es gab schon einmal einen US-Präsidenten, den die meisten Deutschen für einen tumben Toren hielten. Sein Name: Ronald Reagan. Ihm verdanken wir das Ende des kalten Krieges und die Wiedervereinigung. Gut möglich, daß wir eines Tages auch George W. Bush dankbar sein werden." - Und das, wo wir doch laut einem Argument vorher bei Bush bereits "wissen, was wir zu erwarten haben".)

Wenn man sich das so anschaut, bleibt allerdings die dumpfe Befürchtung, dass es sich die BILD nicht verkneifen wird, im nächsten Bundestagswahlkampf noch deutlicher Partei zu ergreifen, also bisher schon. Die Macht und die Möglichkeit, sich die Meinungen vieler ihrer Leser zu BILDen, hat das Springerblatt sicherlich.

Lightshade
28.10.2004, 13:16
Mal ganz davon abgesehen das die dort aufgeführten Gründe (zumindest bis Punkt 6, weiter konnt ich nicht mehr lesen, meine Augen schmerzten schon...) klingen als hätte sie ein Grundschüler geschrieben... ich glaube kaum das a) die BILD sowas bei deutschen Wahlen "traut" und b) sich jemand von SOEINEM Text wirklich beeinflussen lässt.


Andererseits... was interessiert es uns was die BILD in Dtl. über den Wahlkampf in Amerika schreibt?

Lars
28.10.2004, 13:33
Originally posted by Nager
Die "Bild" ist damit die erste europäische Zeitung, die eine Wahlempfehlung für den US-Wahlkampf ausspricht.
Das ist ja noch harmlos. Der britische Guardian ist da weniger subtil in der Wahl seiner Mittel:

Die britische Zeitung The Guardian hat das gerade peinvoll erfahren: Sie rief ihre Leser allen Ernstes dazu auf, massenhaft Briefe an amerikanische Wähler zu schicken, deren Namen und Adressen sie im Internet veröffentlichte, nachdem ihre Reporter eine originale Wählerliste des Bezirks Clark County im Bundesstaat Ohio ergattert hatten. Es war der gigantischste Versuch von ausländischer Wahlbeeinflussung, den es in der neuzeitlichen Demokratiegeschichte je gegeben hat. Und es versteht sich, dass die britischen Briefschreiber alle für John Kerry werben sollten.

Nur, dass ihm das in Clark County, Ohio eher schaden wird. Die lokalen Führer von Kerrys Partei flehten das Londoner Blatt an, die Kampagne umgehend einzustellen, denn sie löse bei den eigensinnigen Yankees nichts als Ärger aus. In der Tat glauben meisten Amerikaner hartnäckig, dass nur sie den amerikanischen Präsidenten zu wählen hätten. Selbst von ihren guten europäischen Freunden, den Briten, wollen sie sich da nichts sagen lassen. Im Gegenteil: das letzte Mal, dass die Briten ihnen unbedingt etwas sagen wollten, führte in Amerika zu einer Revolution.

Quelle: DLF (http://www.dradio.de/dlf/sendungen/kulturheute/315812/)

Simara
24.11.2004, 14:16
Diese Begründungen sind ja haarsträubend.

Und ich lass die meisten davon besser unkommentiert.

Außer:


9. Jede neue amerikanische Regierung macht Fehler; Bush hat seine schon gemacht. Kerry hingegen hat noch nie ein Regierungsamt bekleidet. Er wäre so schlecht vorbereitet wie wenige Präsidenten vor ihm.

Meine Meinung: Bush macht keine Fehler. Er ist einer.


10. Bei Bush wissen wir, was wir zu erwarten haben.

Jup Krieg und Dummheit ....


Bei John Kerry weiß dagegen niemand, wofür er steht und wohin er Amerika – und die Welt – führen will.

Schlimmer als Bushi-Boy kann er es bestimmt nicht.


Gut möglich, daß wir eines Tages auch George W. Bush dankbar sein werden.

Also das wage ich ja sehr stark zu bezweifeln.
Falls ich mich irre, könnt ihr mich ja in 10 Jahren darauf ansprechen.


Übrigens: Es gab schon einmal einen US-Präsidenten, den die meisten Deutschen für einen tumben Toren hielten.

Sein Name: Ronald Reagan.

Ihm verdanken wir das Ende des kalten Krieges und die Wiedervereinigung.

Achja? Und Gorbatschow war nur ein Platzhalter?
Hallo? Meiner Meinung nach wäre ohne Gorbatschows Handeln gar nichts gegangen.

Aber was reg ich mich eigentlich auf. Diese 10 Gründe stehen ja in der BILD.(!!)
Da wundert mich nichts mehr.
Schade nur, dass viele Leute auf so ein Dummblatt hereinfallen und sich beeindrucken lassen.
Zitat: Die (Bild) trauen sich auch mal unangenehme Themen auf den Tisch zu bringen und tiefer zu bohren.

Ja ja. Und im Himmel ist Jahrmarkt :rolleyes:

Litchi
27.11.2004, 14:29
hm wenn die bild zeitung so in etwa wie die kronenzeitung in ö ist, dann befürchte ich, dass sie schon einen großen einfluss hat.

allerdings frage ich mich, warum die bild so etwas schreibt. was ist der nutzen für die zeitung?

Whyme
27.11.2004, 14:32
Der Nutzen ist die Auflage.

Es ist ein kontroverses Thema und das regt zum Kauf an.