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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Habemus Papam - Wir haben einen Papst



Whyme
19.04.2005, 19:20
Moin

Heute Nachmittag wurde in Rom der neue Papst gewählt. Josef Kardinal Ratzinger ist seit heute unter dem Namen Benedikt der XVI Pontifex Maximus der Römisch Katholischen Kirche und der Bischof von Rom.

Ratzinger galt als Favorit für das Amt. Er war jahrelang die Rechte Hand des kürzlich verstorbenen Papstes Johannes Paul II. und leitete die Kongregation für Glaubensfragen, die Nachfolgeorganisation der Inquisition.

Ratzinger ist nach ~500 Jahren der erste deutsche Papst.

Was haltet ihr von diesem Papst? Ist er besser oder schlechter als sein Vorgänger? Was wünscht ihr euch von seinem Pontifikat?

Whyme

Octantis
19.04.2005, 19:47
wenns mich irgendwie direkt betreffen würde dann wär das ne Katastrophe

nen 78 jährigen erzkonservativen Inquisitor.... das is defenetiv die falsche Wahl, mir tun die Kinder leid die weiterhin verhungern müssen oder die leute die an Aids krepieren weil sie sich daran halten wenn Rom vorschreibt das Kondome verboten sind

und jetzt sagt nicht das man Benedikt XVI erst beurteilen muss, der wird kaum nru weil er Papst is plötzlich seine alten Einstellungen ablegen,
aber die Vorherrschafft von Opus Dei sollte damit vorläufig gesichert sein...

Litchi
19.04.2005, 19:59
ich kann da nur sagen "oh mein gott!"

endlich mal hoffnung auch veränderungen und dann kommt DER erzkatholik an die macht.
die kirche ist eine total konservative organisation, aber mit ratzinger als papst stirbt ja jede hoffnung...


das is defenetiv die falsche Wahl, mir tun die Kinder leid die weiterhin verhungern müssen oder die leute die an Aids krepieren weil sie sich daran halten wenn Rom vorschreibt das Kondome verboten sind
die kirche bzw der papst haben unglaubliche äußerungen zum thema "kondome" gemacht und der problematik sicherlich nicht geholfen, aber dieser kommentar hört sich so an als ob die kirche jetzt schuld an aids und hungertod sein.

ich werd mal beobachten wir der neue sich macht...

Hexstatic
19.04.2005, 20:10
Ich finde die Wahl Ratzingers sehr interessant.

Wie schon die Medien verkündet haben, ein optimaler Übergangspapst.

Man sollte sich jedoch nicht an die Gerüchte klammern die Ratzinger als konservativen Betonkopf titulieren.

Das Amt des Pontifex der katholischen Kirche ist ein verantwortungsvolles Amt und mit Sicherheit weiss Ratzinger um seine Verantwortung.
Ich denke er wird in sein Amt hinein wachsen und seine persönlichen Ansichten den Interessen und Bedürfnissen der katholischen Kirche unterordnen.

Sein nun beginnendes Leben als Oberster Hirte sollte man nicht in den Schatten seiner Vergangenheit stellen. Zugegeben, er tritt ein schweres Erbe an, aber man sollte ihm einige Zeit lassen bevor man sich ein wertendes Urteil über ihn erlaubt.

Benedikt XVI wird mit Sicherheit nicht ein Reisepapst werden wie sein Vorgänger, dazu ist er einfach zu alt. Aber als Übergangspapst hat er die Aufgabe, die Kirche als einen Ort der Ruhe zu etablieren. Genau das Programm hat er mit der Wahl seines Namens für sich selbst heraus gegeben. Gerade in der heutigen Zeit des Terrorismus, der Kriege und Naturkatastrophen ist es wichtig, die Kirche als einen ruhenden Pol zu platzieren.

Benedikt XVI wird in erster Linie ein Verwalter sein, ein brillianter Theologe, der die Kirche eint und auf eine gemeinsame Linie bringt. Ich denke er wird sich auch, genau wie Johannes Paul II, um einen interreligiösen Dialog bemühen.

Aber das ist alles vorschnell gesagt.
Wir sollten die Entwicklungen abwarten und dann urteilen.

Ich persönlich stehe seiner Wahl nicht negativ entgegen. Allerdings erwarte ich als seinen Nachfolger wieder einen jüngeren Papst, vielleicht auch einen Farbigen. Das würde ein großes Zeichen setzen.

Mara
20.04.2005, 00:57
Man sollte sich jedoch nicht an die Gerüchte klammern die Ratzinger als konservativen Betonkopf titulieren.
Diese "Gerüchte" zeigen aber schon sehr deutlich, was der Ratzinger für einer ist; erzkonservativ bis zur Absurdität (z.B. ist Harry Potter für ihn Teufelswerk).
Eine Menge anderer konservativer Kardinäle haben zur Auswahl gestanden, aber ausgerechnet Ratzinger, der wohl radikalste von allen, wurde gewählt. Das sagt einiges über die Linie aus, die die katholische Obrigkeit im nächsten Jahrzehnt zu fahren gedenkt, denn wer wählt schon einen "Regierungschef" in der Erwartung, dass dieser quasi als erste Amtshandlung seine gesamten Überzeugungen über den Haufen wirft?

Für mich ist die Sache klar, ich werde austreten (fairerweise muss ich aber sagen, dass die Wahl Ratzingers nur der allerletzte Anstoß ist)

Whyme
20.04.2005, 08:20
Was haltet ihr von der These, das Benedikt XVI nur ein Übergangspapst sein soll, der quasi den Weg bereiten soll für einen liberaleren Papst? Das man ihn quasi befördert hat in der Hoffnung, ihn und seine Ansichten danach los zu sein?

Whyme

wu-chi
20.04.2005, 09:38
Was haltet ihr von der These, das Benedikt XVI nur ein Übergangspapst sein soll, der quasi den Weg bereiten soll für einen liberaleren Papst? Das man ihn quasi befördert hat in der Hoffnung, ihn und seine Ansichten danach los zu sein?

Whyme

Das z.B. halte ich für absoluten Quatsch. Die Rede von einem Übergangspapst kommt doch nur auf, weil Ratzinger schon fast 80 Jahre alt ist. Alleine schon, daß Ratzinger gewählt worden ist zeigt doch schon, daß die Mehrheit den konservativen Weg fortführen will.

Ansonsten halte ich die Wahl für etwas bedenklich, da er doch in der Vergangenheit noch viel konservativere Meinungen vertreten hatte, als der schon konservative Ex-Papst Johannes Paul II. Das nun Ratzinger Papst geworden ist hängt vielmehr damit zusammen, daß er schon seit längerer Zeit die rechte Hand von Johannes Paul II war und letztlich die Fäden in der Hand hielt. Die meisten Kardinäle waren wohl mit seiner Arbeit einverstanden gewesen und haben ihn sicher aus dem Grund heraus gewählt. Zudem nehmen sie an, daß Ratzinger nicht viel verändern und keine große Reformen anstreben wird. Ob sie sich damit getäuscht haben werden, wird die Zeit zeigen.

Viele Grüße
wu-chi

Mouse
20.04.2005, 09:57
Naja, neben dem Erzkonservativen Einstellungen befürchte ich viel mehr die Konsequenzen die Onkel Ratze auf unsere Politiknasen haben wird.
Schrödelbumbum's Reaktion "Es ist eine große Ehre das ein Deutscher Papst wird" macht mir schon fast Bauchschmerzen, immer wenn es uns eine große Ehre oder wir besonders betroffen sind, zeigen wir das auch recht herzlich.
Kurz wir schleudern Millionen durch die Gegend die wir uns gar nicht leisten können.
Wir müssen den Vatikan jetzt mit sicherheit nicht mehr unterstützen nur wegen Onkel Ratze, es könnte aber darauf hinauslaufen.
Was die Konservative Kacke mit Kondomen und dem andren Schnodder angeht, Katholische Kirche muss man eigentlich nicht viel zu sagen: "Hexen-" und "Ketzer-" Verbrennungen, Kreuzlisüge, Späße wie mit Gallileo etc.
Zeigt eindeutig wieviel Grips die Kirche nicht und wieviel Machtgier sie hat.
Schon erschreckend wenn man bedenkt das Rom noch vor gar nicht allzulanger Zeit noch von der Kirche regiert wurde.
Wat bin ich froh das ichn Ketzerischer Reformer bin ;)

Estefan
20.04.2005, 12:51
Hmmmh ist euch noch nicht die Ähnlichkeit aufgefallen?

http://www.dreamelement.de/empirestrikesback.jpg

Benedikt XVI = Palpatine II?

Hmpf
20.04.2005, 12:57
Hmmmh ist euch noch nicht die Ähnlichkeit aufgefallen?

http://www.dreamelement.de/empirestrikesback.jpg

Benedikt XVI = Palpatine II?


lol, Estefan. Womit auch der SF-Bezug wieder hergestellt wäre... *g*

Mouse
20.04.2005, 16:51
Naja, betrachten wir mal das Verhalten der Katholischen Kirche in der Vergangenheit.
Wäre es nach ihrem Willen gegangen säßen wir heute noch in gemauerten Burgen und würden wie blöd auf uns einhacken.
Wissenschaftlicher Fortschritt war schon jeher Teufelswerk, auch wenn das heute nicht mehr so radikal gehandhabt wird wie früher ("KETZER, KOPF AB!").
In dem Sinne ist Onkel Ratze ja schon fast der Ideal Papst schlechthin. Zudem wird er kaum mit blödsinnigen Reformideen ankommen die der Kirche in Punkto Macht abstriche bereitet.
Respekt für den Johannes Paul II. das war schon ein Mann der die Massen begeistern konnte, allerdings vertrat der ebenso schwachsinnige Suggestivwahnvorstellungen wie auch Ratze. Das kommt an bei Leuten die Halt suchen aus was auch immer für Gründen. Es ist ja auch wirklich einfacher zu glauben man betet drei Ave Maria und schon sind die Tore zum Paradies offen.
Vielleicht mag das dem einen oder anderen auch helfen, aber im großen und ganzen ist das Firlefanzerei. Wer das glaubt lässt sich natürlich gerne von der Kirche leiten und folgt auch solchen Anleitungen wie "Verhütungsmittel = Hölle".
Und genau das ist der Punkt der sich nie ändern wird, wäre es ja Blasphemie an dieser Einstellung zu Zweifeln und seinen Dickschädel mal etwas Weltoffener zu machen.
Das eine generelle Tendenz zur Konsevativität vorliegt möchte ich aber nicht unbedingt sagen. Immerhin gibt es auch Bewegungen die sich zum Beispiel dafür einsetzen das Katholische Priester auch der Ehe huldigen dürfen (Aber das ist ja wieder Blasphemie lol).
Immerhin versuchen sie es und wollen trotzdem ihren glauben bewahren.
Für solche Leute sollte die Kirche ein Ohr zeigen und auch mal Zuhören statt immer nur mahnend Reden schwingen und die Gehörklappen schliessen.
Aber lange rede kurzer Sinn, ich denke nicht das Ratzi irgendwas in der Richtung plant, und auch Zukünftige Päpste nicht, und wenn doch wird derjenige ganz schnell von der Katholischen Kirche abgespalten (Vergif... ich meine plötzlicher Herzstillstand... und nein keine Obduktion das ist... richtig Ketzerei).

Estefan
20.04.2005, 17:06
Die Inquisition vergangener Tage hat Ketzer verfolgt, das heisst, Leute, die von der katholischen Glaubenslehre abgewichen sind - gegen wissenschaftlichen Fortschritt hatte sie nicht unbedingt etwas.
----------

Lustig finde ich derzeit manche Überschriften:

The Sun: From Hitler Youth to Papa Ratzi (www.thesun.co.uk/section/0,,2,00.html)

Oder BILD:
http://bilder.bild.t-online.de/BTO/Startseite/buehnen__teaser/2005/04/200405/2922411-01__home__ratzinger,property=Bild.gif

Mouse
20.04.2005, 18:15
Okay man sollte hier differenzieren zwischen Wissenschaft die Kirchlich konform ist, und Wissenschaft die Kirchlichen irrglauben korrigiert, da hast du Recht, sie ist nicht generell gegen Fortschritt.
Naja auf der anderen Seite bin ich gespannt was für Reaktionen ein deutscher Papst erzeugt, gerade im Weltpolitischem Aspekt.
Was die Sun betrifft, als erstes ein riesen Aufhänger

"From Hitler Youth ... (mhm punkt punkt punkt) to Papa Ratzi"
sowie

There were also football-style chants of “Ratzinger! Ratzinger!” for the ex-World War II enemy soldier who will be known as Pope Benedict XVI.
und gaaaanz weit unten im Artikel begraben zwischen Tonnen von Werbung:

He later manned a German anti-aircraft battery — before deserting.
So eben noch die Kurve kratzen bevor se einen aufn Deckel kriegen oder wie?
Hat auch nicht mehr Nährwert als der hochgeistliche Pfurz von der lieben Bild.
Zeigt allerhöchstens mal wieder eine immer noch recht negative Einstellung in manchen Gegenden zu Deutschland.

BabylonLion
20.04.2005, 21:54
Ratzinger als Past ist ein gut Sache.
Den sein nein ist ein nein und sein ja ist ein ja.

http://www.welt.de/data/2004/11/24/364776.html?s=1
http://www.kath.net/detail.php?id=5925
http://www.forum-grenzfragen.de/grenzfragen/open/webtodate/diskurs/ratzinger.php
http://www.sueddeutsche.de/ausland/artikel/656/51605/

List das mal doch und Bild eure eigen Meinung...
Ach Lieber nicht, das konnte ja für euch zu hoch sein.

und das er erzkonservativen ist... das ist ein Witz.
Viele denken zu wiessen es gibt nicht nur reine konservativen und reine liberal.
Hallo das ist doch Schwarz Weiß denken, in rein Kultur.


Richtig ist, dass Verhütungsmittel aus theologischen Gründen abgelehnt werden. Zur AIDS Thematik muss man bedenken, dass der katholische Glauben nur ehelichen Geschlechtsverkehr gestattet. Die Ausbreitung von AIDS ist daher aus theologischer Sicht überhaupt nicht möglich. Wenn ein Sünder gegen das Gebot des ehelichen Geschlechtsverkehrs verstößt, warum sollte er dann das Verbot der Kondome beachten.

Noch Worte?

Hexstatic
21.04.2005, 00:44
Du sprichst mir wirklich aus der Seele BabylonLion :D


Man sollte jedoch auch bedenken das wir aufgeklärten Katholiken aus den westlichen Industrienationen nicht das Zentrum des Katholizismus darstellen.

Weit über 2/3 der katholischen Christen leben in den Ländern der dritten Welt oder in sogenannten "Schwellenländern", zwischen 600 und 700 Millionen allein in Lateinamerika.
Dort erwartet man vom Vatikan diese konservative Haltung, so unglaublich es auch klingen mag.
Dürfen wir es uns also anmaßen, unsere Ansichten und unsere Wert- und Moralvorstellungen in der gesamten katholischen Glaubenswelt durch zu setzen, obwohl wir gar nur eine Minderheit darstellen?

Leute, ihr seht diese Problematik ist höchst diffizil und wir sollten diese Thematik nicht nur von unserem Standpunkt aus betrachten.

Versteht mich nicht falsch, auch ich kritisiere den Ausstieg der katholischen Kirche aus der Schwangerenkonfliktberatung und ich mag den konservativen Leitstil des Vatikans nicht.

Mouse
21.04.2005, 00:53
Ja, zu hoch...
Hab ich dich in deiner liebe zur Katholischen Kirche getroffen oder warum mutmaßt du über meine Auffassungsgabe? Statt einfach zu behaupten irgendwas wäre zu hoch für uns solltest du lieber mal auf die Argumente eingehen. Aber ganz davon ab will ich auf ein paar Punkte gerne eingehen.

In dem ersten Artikel stößt mir direkt folgender Satz auf

In diesem Sinn hat wahrhaftig ein Kampf begonnen und wir müssen die religiöse Freiheit gegen die Anmaßungen einer Ideologie verteidigen, die so tut, als wäre sie die einzige Stimme der Vernunft
Religiöse Freiheit... ja gute Sache ne? Ich habe die freie Wahl meiner Religion, und das ist auch gut so. Was für ein Kampf soll das bitte sein, gegen eine Anmaßung. Ist es eine Anmaßung wenn ich sage, "Gib AIDS keine Chance, Kondome schützen"? Und ja das ist eine Stimme der Vernunft. Ich bin geneigt auf dein letztes Zitat vorzeitig zuzugreifen, aber dazu später. Oder soll ich das eher so verstehen das da doch wieder ein Kampf ansteht Katholische Kirche <> Andere Glauben/Gedanken?

Nur weil die Leute mit der Meinung der Kirche spalten und sich selbst ihre Gedanken machen statt die Kirche für sie denken zu lassen braucht man hier keinen Kampf anzusagen. Und bitte... was wollense denn auch tun, mit der jetzigen Einstellung auf die wirklich wirklich veralteten "Regeln" der Kirche zu pochen wird unter garantie die Kirchen nicht füllen.

Dann kommt mal wieder die unumgängliche Frage der Sexualität/Homosexualität auf den Tisch und da trumpft Ratze richtig auf. Bla bla bla Pille = Trennung Sexualität/Fruchtbarkeit... also bitte. Da kann ich ja auch gleich behaupten das Flugzeuge Teufelswerk sind weil wir keine Flügel haben. Würde die Nase nicht so einen Humbug verzapfen würde sich vielerorts das Überbevölkerungsproblem quasi selbst mildern, aber das ist ja egal oder? Was meinst du dazu BabylonLion? Wie stehst du zu diesem Thema? Ochja und Homosexualität, eines der Lieblingsthemen von Presse vs. Kirche. Die "Institution" Familie würde den bach runtergehen. Ich weiss nicht BabylonLion? Wie sieht es da aus? Bist du auch der Meinung das man die Liebe zweier Menschen egal welchen Geschlechts unterstützen sollte? Oder ist Liebe etwas das die Kirche nicht versteht? Für meinen Teil ist die Institutionalisierung der Familie ein Greuel, wir sind Menschen, keine Zuchtfabriken für gute (Katholische) Christen. Aber das ist nur meine bescheidene Meinung.

Dann kommt aber doch noch ein kleiner Lichtblick in diesen steifen Ansichten:

Wir könnten ihnen zeigen, daß ein Gott, der dem Menschen mehr Freiheit läßt, dem Menschen auch neue Räume zu seiner eigenen kulturellen Entwicklung anbietet.
Ob das Hand und Fuß hat oder ob ich das "könnten" richtig deute als "aber wir wollen nicht" wird die Zeit zeigen. Alles in allem zeigt der Artikel doch eine gewisse "Konservativität" wenn ich mich nicht täusche. Gut jetzt könnte man damit argumentieren das wäre zu interpretieren, aber für mich erscheint es so.
Bei dem zweiten Artikel handelt es sich um einen recht Interessanten Artikel zum Thema "Lasst uns mehr Latein sprechen in der Kirche damit wir noch weniger Leute erreichen..." was zur Hölle...

Also bitte, die ganze Zeit wird um den heissen Brei geredet "Relativismus" und statt an einer wirklichen Lösung zu arbeiten ist der supervorschlag mehr Latein zu benutzen für ein Gefühl der "Universalität"... scheibenkleister, Latein ist eine tote Sprache, grad mal die Italiener würden es ansatzweise verstehen wie wir heute platt, oder kann einer von euch fliessend Latein? Und auch hier wieder das bla bla "Sex nur in der Ehe und ausschliesslich Mann und Frau". Also ich habe wirklich nichts gegen die Ehe, den Bund für das Leben schliessen, kuhle Sache. Und was bedeutet jetzt Ehe? Für mich ist das ein Bund zwischen zwei Personen die sich Treue und Liebe auf Lebenszeit schwören, es ist ein versprechen das leider heutzutage allzu leichtfertig gegeben wird und das Ergebnis ist leider die hohe Scheidungsquote. Aber, ich habe in dieser für mich klaren Definition nicht den Abschnitt gefunden "Und ihr müsst sorgen für der Familie nachkommen"... Ist das jetzt eine Grundbedingung zum heiraten oder wie? Oder im religiösen Rahmen, ist das eine Grundvorraussetzung für Gott, damit er diese Ehe gutheisst?
Ich weiss ja nicht.

Kommen wir zum dritten angeführten Artikel der sich wesentlich interessanter liest als das Pseudo Bla des Kirchenblättchens aus Artikel 2. Hier kommen Ratzi's Stärken zu Tage, ein Konstuktiv kritischer Artikel über die Aspekte "Christliche Religion vs. Wissenschaft" die Erkenntnisse die hier aufgeführt werden beschreiben im wesentlichen die wesenzüge des Christentum's. Es sollte eher als eine Art Lebensphilosophie und Leitfaden für unsere Taten dienen. Das ganze ist sehr vernünftig und umschreibt im wesentlichen die Problematik die mit dazu beiträgt das Christliche Religion sehr an Glaubwürdigkeit verloren hat, durch wissenschaftliche Beweise warum dieses und jenes nicht stimmen kann was die Christliche Kirche uns auftischt.

Im Grunde stimme ich da eindeutig mit Herrn Ratze überein, jetzt kommt allerdings das große Aber. Wenn dem so ist und die Christliche Religion uns leiten uns ein Gefühl für richtiges Handeln geben soll, warum dann solche damischen Ansichten die ich in den anderen Artikeln angeführt habe? Ist es der Kirche nicht möglich dynamisch zu handeln und sich an Situationen anzupassen? Das Bedürfnis die Religion als Stützpfeiler für ein ausgeglichenes Seelenleben ist doch durchaus noch vorhanden, leider werden viele Menschen durch die radikale Sichtweise verschreckt. Ein einlenken und Überdenken mancher Ansicht würde das Vertrauen sicherlich wieder herstellen, die Welt dreht sich immer weiter, nur die Katholische Kirche scheint einfach stehengeblieben zu sein.

Folgendes stört mich jedoch ein bischen:

Der Sieg des Christentums über die heidnischen Religionen wurde nicht zuletzt durch den Anspruch seiner Vernünftigkeit ermöglicht.
Kreuzzüge *hint*hint*

WOW, und Artikel Nummero vier ist dann der Oberknaller...
Die erste Seite dreht sich darum das es ein Holzweg war die Kirche aus den Staatsgeschäften auszuschliessen... Hallooo irgendjemand? Alles klar die Kirche am Ruder der Nation, ich glaub echt mein Schwein pfeifft, ab demnächst muss ich wohl einen Antrag für die Pille oder ein Kondom ausfüllen wa? Oder komme gar in den Knast, bei Wasser und Peitsche... (jaja ich neige zu Übertreibungen). Dann kommt's noch besser... unsere momentanen Probleme kämen nicht von der Wirtschaftlichen Lage, sondern daher das unsere Seelen verkümmern... also gleich wird's mir echt zu bunt.

Und dann kam der Abschnitt zu "Menschenrechte und Menschenwürde" und da kommt das liebe Thema "Schwule + Ehe = nein danke" in diesem Zusammenhang? ... ist das jetzt bittere Ironie?
Ich muss nochmal zitieren:

Die monogame Ehe ist als grundlegende Ordnungsgestalt des Verhältnisses von Mann und Frau und zugleich als Zelle staatlicher Gemeinschaftsbildung vom biblischen Glauben her geformt worden.
Das ist eigentlich recht witzig wenn es nicht ein ernstes Thema behandeln würde. Haben die ein Copyright oder ein Trade Mark oder etwa gar ein Patent auf die EHE??? Mein Schwein pfeifft. Okay er meint ausserdem es geht ihm nicht um Diskriminierung, meint aber im gleichen Atemzug, die Familie wird durch eine "Rechtsform" ähnlich der Ehe bedroht... Also jetzt mal gaanz ganz ehrlich, Homosexuelle werden nicht plötzlich Heterosexuell und werfen ganz viele Kinder nur weil sie nicht heiraten dürfen, "Ehe" TM hin oder her. Die heterosexuellen Paare die Kinder zeugen wollen werden das weiterhin tun. Wer nicht soweit denken kann tut mir ehrlich leid.

Und damit hab ich die Schnauze für heute gestrichen voll von Fürst Ratze. Naja zum Zitat von Wikipedia als Schlußsatz. Schonmal erwähnt, die Menschheit hat sich weiterentwickelt, die Kirche nicht.

kleinerewoelfin
21.04.2005, 02:17
Ein kleiner Zwischenruf, hab grad keine Lust, ganze Romane zu schreiben... ;)

Zitat von http://www.kath.net/detail.php?id=5925

Ratzimausi:
"Auch heute ist es meines Erachtens ein Irrtum, zu meinen, daß jetzt oder in 10 Jahren mit dem neuen Frühling alle Menschen Katholiken werden."

GOTT SEI DANK!!!11

http://www.gerdkoch.de/GB/PICS/5.gif

Whyme
21.04.2005, 08:27
Wir aufgeklärten MENSCHEN aus der westlichen Welt haben, auch wenn wir nur ein Teil der Welt sind, doch eine Verpflichtung, der restlichen Menschheit den Zugang zu Grund- und Menschenrechten zu erlauben. Das hat nichts mit imperialistischem Seundungsbewusstsein zu tun, sondern mit Humanismus. Wir haben die Macht und den Wohlstand, und somit auch die Verpflichtung anderen Menschen Zugang zu dem zu verschaffen was für uns selbstverständlich ist.

HILFE!

Imperialismus als Humanismus getarnt...

Hat schon mal jemand gefragt, ob die "restlichen Menschen" die Menschenrechte überhaupt wollen? Einige der Menschenrechte interferieren massiv mit anderen Kulturen, z.B. wenn es um die Gleichheit von Mann und Frau geht. Haben wir wirklich das Recht, anderen Kulturen unsere Werte aufzuzwingen?

Sehe ich nicht so. Andere Kulturen haben das Recht, sich eigenständig zu entwickeln auch wenn das Wertesystem beinhaltet, die sich völlig von denen unterscheiden, die sich bei uns entwickelt haben. Wenn wir aus humanistischer Sicht eine Verpflichtung haben, dann die, nicht in andere Kulturen einzugreifen und ihnen die Freiheit zu lassen, sich selber zu entwickeln wohin sie wollen.

Whyme

Gilgamesh
21.04.2005, 09:19
Estefan, die Inquisition hatte also nichts gegen Fortschritt??

Na, dann denke mal an Galileo. Der wurde von den „Glaubenshütern“ „überzeugt“, dass sich die Erde NICHT bewegt.... ;)

Johanna von Orleans wurde auch mit Hilfe der Inquisition auf den Scheiterhaufen gebracht.

Die Katharer wiederum Wiedersprachen dem Pomp, der Macht der Kirche, jedoch nicht dem Glauben und dennoch wurden sie von der Kirche, der Inquisition gnadenlos verfolgt, bekämpft und ermordet.

Schließlich, mosaisch gläubige Menschen können nicht von der katholischen Glaubenslehre abweichen, es ist ein anderer Glaube und dennoch starben auch diese Menschen in den Fängen der Inquisition....

@Babylon
„..Ach Lieber nicht, das konnte ja für euch zu hoch sein...“

Auf diese Überheblichkeit gehe ich nicht ein, einfach zu lächerlich, wenn so eine Aussage von Dir kommt....


Fakt ist, dass mit Ratzinger der Chef der Inquisition und die kann sich tausendmal umbenennen, an die Macht gekommen ist. Dementsprechend ist mit einer positiven Änderung nicht zu rechnen und Kirchenexperten, also nicht selbst ernannte Experten (Laien), Hardcore-Christen, sehen dies ebenso....

Estefan
21.04.2005, 13:03
Die Verurteilung Galileis war ein Einzelfall, der nicht auf eine generell fortschrittsfeindliche Haltung der Inquisition schließen lässt.

Übrigens war das Vorgehen der Inquisition hier schon innerhalb des Inquisitionstribunals selbst umstritten.


Die Katharer, Johanna von Orléans und "mosaisch Gläubige" haben mit dem Thema "Haltung der Inquisition zum Fortschritt" nichts zu tun. Bei den Katharern etwa ging es um die Autorität der katholischen Kirche - dies anzuweifeln war Ketzerei. Und ansonsten - "mosaisch" steht für Judentum. Die schlimmsten Judenverfolgungen gingen nun wirklich nicht von der Inquisition aus...


---
edit wo sind denn DrBrain und Der Bademeister? ;)

Simara
21.04.2005, 13:21
Hat schon mal jemand gefragt, ob die "restlichen Menschen" die Menschenrechte überhaupt wollen? Einige der Menschenrechte interferieren massiv mit anderen Kulturen, z.B. wenn es um die Gleichheit von Mann und Frau geht. Haben wir wirklich das Recht, anderen Kulturen unsere Werte aufzuzwingen?

Sehe ich nicht so. Andere Kulturen haben das Recht, sich eigenständig zu entwickeln auch wenn das Wertesystem beinhaltet, die sich völlig von denen unterscheiden, die sich bei uns entwickelt haben. Wenn wir aus humanistischer Sicht eine Verpflichtung haben, dann die, nicht in andere Kulturen einzugreifen und ihnen die Freiheit zu lassen, sich selber zu entwickeln wohin sie wollen.

Das zweischneidige Schwert der obersten Direktive. Hmmm....

Andere Kulturen haben also das Recht sich eigenständig zu entwickeln? Auch wenn sie dann vermutlich die gleichen Fehler wie wir machen?
Stell dir mal vor, eine Nation beschließt mal wieder die Juden zu verfolgen und "vernichten", wie Hitler und die Nazis es vor einiger Zeit taten.
Laut deiner Auffassung dürfen wir denen unsere Werte nicht aufzwingen und sie daran hindern, da sie ja ihre eigene Entwicklung durchmachen und von selbst drauf kommen müssen?
Sorry, aber das schmeckt mir nicht.
Es ist also okay, wenn ein Moslem seine Frau schlägt, weil sie ihm den Sex verweigert, weil es im Koran steht und von daher Tradition ist?
Super! Ob du auch so reden würdest, wenn wir in einem Matriachat leben würden und die Männer minderwertig wären und nicht die Frauen?

Eigentlich wollte ich mich zum neuen Papst gar nicht äußern.
Allerdings bin ich auch etwas enttäuscht von der Wahl Ratzingers. Eben weil er ein Erzkonservativer ist.
Meine kleine Naivenstimme meint zwar: "Warte ab, vielleicht tut ihr ihm unrecht und er ist gar nich sooo verbort und konservativ". Aber so richtig glauben tu ichs nicht.
Ich hatte mir von einem neuen Papst eine Öffnung der Kirche erhofft.
Ich sehe nicht ein, warum Priester nicht heiraten sollen.
Steckt darin die Angst der Kirche vor der Frau. Die Frau könnten den Priester ja ablenken.... :rolleyes:

Ich kann sogar in gewisser Weise die Haltung der Kirche bezüglich außerehelichen Sex verstehen. Aber wenn ich das recht in Erinnerung habe, ist lediglich Sex zum Kinderzeugen erlaubt. Berichtigt mich, wenn ich mich irre.

Steht denn irgendwo in der Bibel, dass es Gottes Wille ist, dass die Priester in der Ehelosigkeit leben?

Über die Stellung der Frau in der Kirche (z. B. Frauen als Pfarrer) brauch ich mich erst gar nicht auslassen.
"Das steht eben so geschrieben und Ratzinger muss sich an die Vorgaben halten. Der kann auch nicht reformieren".
Steht die Stellung der Frau tatsächlich in der Bibel? Und wenn ja, dann sollte man bedenken, WANN dieses Teil von WEM geschrieben wurde.
Und daran soll unumstößlich festgehalten werden?

Das kanns ja wohl nicht sein.


edit wo sind denn DrBrain und Der Bademeister?

Das hab ich mir auch schon gedacht. Aber ob die beiden an der Diskussion wirklich Freude hätte? Eigentlich ist es doch immer wieder das selbe.

Es gibt bestimmte Themen, da werden sich die Finger wund getippt, egal wie oft sie schon da waren und ansonsten....
Naja, mal sehen, ob Bade wieder zurück kommt.

Gilgamesh
21.04.2005, 13:57
@Estefan

Bei Johanna ging es um den Machterhalt der anglikanischen Krone in Frankreich. Demnach, wäre eine Änderung des Status Qou, ein Fortschritt... ;)
Aber, Du hast recht, es spielt da sehr viel mit, jedoch war auch hier die Inquisition beteiligt, man unterstellte ihr ja Ketzerei....

Katharer, mosaischer Glaube...
Nicht zur Fortschrittsfeindlichkeit, sondern zu „..die von der katholischen Glaubenslehre abgewichen sind..“.
Deine eigene Aussage..... ;)

Was der „Machtanspruch“ der röm. Kath. Kirche mit Ketzerei zu tun haben soll, ist mir schleierhaft. Es geht um Gott und nicht einen Haufen alter Männer...
Des weiteren klagten die Katharer nicht nur die Macht an. Sie prangerten auch die Ausschweifungen, den Prunk an. Ist auch dies Ketzerei??

Ach ja, ich weiß durchaus, was mosaisch bedeutet, ich verwende keine Wörter, deren Bedeutung ich nicht kenne... ;)
Aber, trotzdem danke..... :D

Whyme
21.04.2005, 14:12
Das zweischneidige Schwert der obersten Direktive. Hmmm....

Andere Kulturen haben also das Recht sich eigenständig zu entwickeln? Auch wenn sie dann vermutlich die gleichen Fehler wie wir machen?
Stell dir mal vor, eine Nation beschließt mal wieder die Juden zu verfolgen und "vernichten", wie Hitler und die Nazis es vor einiger Zeit taten.
Laut deiner Auffassung dürfen wir denen unsere Werte nicht aufzwingen und sie daran hindern, da sie ja ihre eigene Entwicklung durchmachen und von selbst drauf kommen müssen?
Sorry, aber das schmeckt mir nicht.

Äußert dämlicher Vergleich. Die Juden sind Teil unseres Kulturkreises und wer meint, sie vernichten zu müssen, kommt auch aus unserem Kulturkreis. Daher ist eine Einmischung durchaus gerechtfertigt.


Es ist also okay, wenn ein Moslem seine Frau schlägt, weil sie ihm den Sex verweigert, weil es im Koran steht und von daher Tradition ist?
Super! Ob du auch so reden würdest, wenn wir in einem Matriachat leben würden und die Männer minderwertig wären und nicht die Frauen?

Der frauenschlagende Moslem ist ein Paradebeispiel für das, was ich meine.

Vor 100 Jahren hätte der Moslem seine Frau nicht schlagen müssen, weil die Frau noch nicht auf den Gedanken gekommen wäre, ihrem Ehemann gegenüber die ehelichen Pflichten zu verweigern. Aber dann kam der modernisierte Westen und sagte ihr, sie habe die gleichen Rechte wie ein Mann. Also verweigert sie ihm den Sex und er schlägt sie dafür. Im Koran stehen recht weiteichende Rechte für Frauen drin und mit der Zeit hätte mand darauf aufbauend auch eine ähnlich weit gehende Gleichberechtigung schaffen können - wenn die muslimischen Frauen die Chance gehabt hätten, sie innerhalb ihrer Kultur zu emanzipieren. Bei uns hat es ja schließlich auch funktioniert.

Die Menschenrechte enthalten Sichtweisen, die sich aus unserer abendländischen Kulturgeschichte ergeben haben. Es ist allerdings arrogant, anmaßend und sogar ein wenig rassistisch, zu meinen, sie seien der Weisheit letzer Schluß und jedermann würde nur darauf warten, dass der Weiße Mann kommt und ihm die Menschenrechte bringt. Ähnlich wie die christliche Missionierung der Welt richtet das deutlich mehr Schaden an als das es nutzen bringt, weil es teilweise funktionierende, wenn auch primitive, Kulturen zerstört.

Ich habe auch nicht behauptet, dass es einfach sei, still zu sitzen. Die Frage, die man sich stellen sollte, ist allerdings die: Was richtet mehr schaden an: meine Einmischung oder die Nichteinmischung.

Whyme

Mouse
21.04.2005, 14:35
Okay.
Also es geht hier immer noch um die Katholische Kirche und den Papst oder?
Wenn wir uns das mal ansehen was du sagst Whyme, also wir sollten uns nicht einmischen...

Der Kirche hier und in ihren Einflußgebieten ist bekannt, das Kondome vor Aids schützen und die Pille eine Methode ist die einer Überbevölkerung vorbeugen kann.

Diese Informationen kommen so oder so auch ohne die Kirche und ohne Einfluss in die entsprechenden Gebiete, und die dortigen Behörden und Leute die Nachdenken, erkennen auch den Nutzen und die Notwendigkeit für den Einsatz.

Da kommt dann aber der tolle Papst daher und deklariert das mal eben so als Teufelswerk, und schwupps, alle Gläubigen scheissen auf die Vernunft schmeissen Tonnen Kinder in die Gegend die sie nicht ernähren können und verbreiten AIDS wie blöde, aus Angst in die Hölle zu kommen.
Jetzt frage ich mich doch glatt, ist das denn nicht auch eine Einmischung von Seiten der Kirche? Oder ist das legitim?

Simara
21.04.2005, 15:06
Äußert dämlicher Vergleich.

Ansichtssache.....
War das dämlich Absicht oder Zufall ;)


Die Juden sind Teil unseres Kulturkreises und wer meint, sie vernichten zu müssen, kommt auch aus unserem Kulturkreis. Daher ist eine Einmischung durchaus gerechtfertigt.

Das heißt also, nur wenn es um andere Kulturkreise geht, sollen wir uns raushalten?
Wenn wir jetzt aus den Juden Kurden machen und aus den Nazis, z. B. Iraker geht es uns also wieder nichts an?
Passt mir immer noch nicht.
Oder ich hab dich falsch verstanden.
Ist auch eigentlich nicht das Thema dieses Threads.

Wie gesagt, Einmischung ist ein zweischneidiges Schwert.
Aber die Kirche und damit auch die angeblich unfehlbaren Führer (Päpste) haben sich ja schon fleißig eingemischt.

Aber selbst wenn wir die dritte Welt mal außen vor lassen und uns nur in unserem Kulturkreis bewegen würden....
War nicht Ratzinger damals mitverantwortlich, dass sich die Kirche aus der Schwangerenberatung zurückzog?
Unter diesem Papst jedenfalls wird es keine Öffnung der Kirche geben. Das finde ich schade.
Öffnung heißt nicht gleich moralischer Verfall.
Die Kirche könnte viel mehr Leute erreichen, wenn dir Ansichten nicht so alt wären.
Eine Begründung? Fehlanzeige.

Gott gab den Menschen den freien Willen. Und dann kam die Kirche -deren Chef der Papst ist- und nahm ihn wieder weg.

Ich möchte aber noch erwähnen, dass ich es doch irgendwo toll finde, dass ein Deutscher Papst geworden ist. Das zeigt doch irgendwie, dass man uns doch auch wieder als was anderes sieht denn als Nazis. (Blöder Satz, sorry)
Ein Deutscher bekleidet ein so wichtiges Amt. Das zeugt von Vertrauen.
Obwohl britische Zeitungen ja scheinbar schon die Hitlerjugend in Ratzingers Vergangenheit entdeckt haben. :rolleyes:

Hexstatic
21.04.2005, 15:37
ich finde es trotz allem schade finde das immer wieder der mythos vom bösen deutschen nazi hervor geholt wird, nicht nur im zusammenhang mit joseph kardinal ratzinger, a.k.a. benedikt XVI.
was haben wir, die heutige deutsche jugend, bzw. wir junge erwachsene mit den greueltaten unser urgroßväter zu tun? naja, ich will nix weiter dazu sagen, da kann man sich den mund fusselig reden...

was die diskussion über die einmischung in andere kulturen oder kulturkreise angeht, das ist eine thematik bei der wir hier wohl zu keinem konsens kommen werden. da haben sich schon namhafte philosophen erfolglos die zähne dran ausgebissen.

trotzdem bin ich gespannt wo die diskussion uns hier noch hinführt. später wenn ich mehr zeit hab werd ich mich mal ausgelassener dazu äußern (falls ich auch lust dazu hab ^^)

Gilgamesh
21.04.2005, 15:48
Sorry, Whyme, normalerweise schätze ich Deine Kommentare.

„..Vor 100 Jahren hätte der Moslem seine Frau nicht schlagen müssen, weil die Frau noch nicht auf den Gedanken gekommen wäre, ihrem Ehemann gegenüber die ehelichen Pflichten zu verweigern. ..“

Du degradierst Frauen auf die Lusterfüllung, irgendwelcher feigen, schwachen Männer!
Denn ein Mann, der eine Frau schlägt ist in meinen Augen feige und ehrlos!
Wenn der Grund dann noch verweigerter Sex ist, wird’s noch armseliger.
Alleine das Wort, „eheliche Pflichten“ ...

Diese Traditionen sind falsch, wenn sie die persönliche Freiheit eines Menschen einschränken. Das hat nichts mit westlichen Werten zu tun.
Es gibt, sogar im moslemischen Einflussbereich, matriarchalische Gesellschaften!!
Diese „Traditionen“ fußen meist darauf, die Frauen den Männern gefügig zu machen.
Tradition ist vielleicht eine Tracht, kann aber nie als Begründung für die Unterdrückung von Menschen dienen!!
Oder, bist Du für die Beschneidung der Frauen??
Ist ja schließlich „Tradition“.....

Zu guter Letzt.
Vor 100 Jahren, sah es bei uns auch nicht viel anders aus, auch wir haben unsere „Traditionen“ über Bord geworfen und versuchen immer noch die Frauen auf eine Stufe mit uns Männern zu stellen.

Ich habe genügend Selbstbewusstsein und benötige daher keine „Traditionen“ welche mich scheinbar über eine Frau stellt.....

Estefan
21.04.2005, 17:34
Apropos Engländer und 2ter-Weltkrieg - da gabs doch mal so ne Monty Python-Episode:

Don't mention the war! (http://www.fawltysite.net/episode06.htm)

Ich denk man muss die Engländer da nicht so tierisch ernst nehmen.

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Zum Einfluss der Kirche in der 3. Welt:

Ich teile die Haltung der katholischen Kirche zur Familienpolitik nicht.

Aber ihre Weisungen können bei Menschen, denke ich, nur deshalb so leicht Anklang finden, weil diese arm und ungebildet sind - oft ist wohl die Kirche eine der wenigen Instanzen, die ihnen Halt gibt.

Mit wachsendem Wohlstand, besserer Bildung und gesicherter medizinischer Versorgung dürfte auch die Bindung an die Religion und an die Einstellung ihrer Führer sinken - wie hierzulande.

Der 3.Welt auf dem Weg zu Bildung, Gesundheit und Wohlstand zu helfen, ist meiner Meinung nach tatsächlich Sache des Westens. Gehts den Leuten erstmal gut, dürfte sich auch das Problem mit der verhütungsfeindlichen Haltung der Kirche erledigt haben.

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Zu Benedikt XVI:
Ich geb noch kein Urteil zu ihm ab. Mal schaun, wie er sich im Amt macht.

Whyme
21.04.2005, 19:08
@ Gilgamesch

Ich degradiere niemanden zu gar nichts! Ich habe lediglich eine Tatsache gepostet. Eine solche Sichtweise auf und Behandlung von Frauen findet auch nicht meine Zustimmung. Aber das hat mit dem Thema nichts zu tun und braucht daher nicht erwähnt werden.

Whyme

Dr.BrainFister
22.04.2005, 10:56
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edit wo sind denn DrBrain und Der Bademeister? ;)

hier. ich weiß, mal wieder was schreiben könnte nicht schaden. aber bei der diskussion und der art, wie hier über sogenannte werte diskutiert wird, würde es mir schwer fallen, nicht beleidigend bzw. persönlich zu werden. wenn ich schon allein das gefasel über die westliche welt und ihre errungenschaften lese, rollen sich mir die zehennägel hoch.
bademeister wüsste dazu sicher noch viel mehr gebildetes zu sagen, aber er meldete sich vor einigen monaten ab, will sich aus der internetwelt zurückziehen. eine idee, die ich ihm nicht verübeln kann.

nächste woche schreib ich mehr zu dem thema. bis dahin möchte ich darum bitten, beim zellebrieren unseres westlichen wertekanons nicht allzu weit vom eigentlichen thema abzudriften. bisher ist das noch nicht passiert. denn es ist schon angemessen, im zusammenhang mit der papstwahl über werte zu diskutieren. das ist immer noch besser als hohle phrasen (erzkonservativ, blablablabla....) über benedikt 16 auszutauschen. der durchschnittliche bürger scheint über diesen menschen wirklich nicht mehr zu wissen als das. jeder wurstsuppenschlürfer schreits um die ecke: boah, der is ja sowas von erzkonservativ. dabei kennen genau diese leute ratze wahrscheinlich nur aus dicken bild-schlagzeilen oder pseudo-polit-talkshows.

bei all dem gerede über konservativ sollte man sich sowieso zunächst mal die frage stellen, was wir mit unserer modernen lebensweise eigentlich besser machen. dabei lasse ich mal themen wie verhütung und aids außen vor. ich denke, da herrscht ein breiter konsens. auch ich bin gegen die ablehnung dieser mittel zum umgang mit einer übersexualisierten welt. wir kriegen unsere weichteile eben einfach nicht besser in den griff (diese aussage lässt sich allerdings nicht auf die aids-probleme in der 3. welt beziehen -nur um missverständnisse zu vermeiden).

davon mal abgesehen, stellt der sogenannte konservative glaube, der ratze nachgesagt wird, aber grundlegende wertefragen dar. zu werten, die schnell unserer angeblich sexuell aufgeklärten und freien welt entgegengestellt und somit als altbacken und gefährlich bezeichnet werden. nur ist für mich genau da der konflikt: was bedeutet sexuelle aufklärung / freiheit?
bedeutet es das, was wir heute haben?
bedeutet es die beinahe schon aggressive übersexualisierung fast aller lebenswelten, die uns umgeben?
bedeutet es, seine möppse ständig in die kamera zu halten?
bedeutet es, so viel nackte haut wie möglich zu zeigen?
bedeutet es, komplexe wegen seiner penislänge /brustgröße zu bekommen?
bedeutet es, sich auf den schönheits-op-tisch zu legen?
bedeutet es, sich männern als sexspielmaus anzubieten?
bedeutet es, sich frauen als dauerpotenter luxusmacker zu präsentieren?

ich glaube, so zwanghaft wie viele dieser aufgezählten punkte, mittlerweile in unserer westlichen welt platz eingenommen haben, ist es schwierig für mich, das noch mit freiheit zu verbinden. es hat für mich mehr mit druck, zwang und fremdsteuerung zu tun. all diese werte sind nichts als hinfälliger müll, der nicht mal eine einigermaßen funktionierende basis für ein gutes leben bietet sondern nur durch schein und heuchelei existiert. genau das, was der kirche immer vorgeworfen wird. nur bemerken die leute, die das tun nicht, dass sie selbst eine religion zellebrieren, die nur andere namen und andere götter und andere glaubenstexte hat, jedoch im vergleich zum christentum, islam usw. nicht minder extrem ist:
die relgion des schönheits- und sexwahns, die religion von nikeadidasreebockversacepumakookaimercedes...usw., die religion des pop, die religion der dauerberauschung usw. usw.

und was ist daran besser?
in gewisser weise ist diese art religion auch sehr konervativ, denn sie hat uralte mittel als grundlage: profit und verschwendung.

oh, nun hab ich doch mehr geschrieben. naja, gibt immer noch genug dazu zu sagen. endlich mal wieder eine spannende diskussion.

Mara
22.04.2005, 16:37
nur ist für mich genau da der konflikt: was bedeutet sexuelle aufklärung / freiheit?
bedeutet es das, was wir heute haben?
bedeutet es die beinahe schon aggressive übersexualisierung fast aller lebenswelten, die uns umgeben?
bedeutet es, seine möppse ständig in die kamera zu halten?
bedeutet es, so viel nackte haut wie möglich zu zeigen?
bedeutet es, komplexe wegen seiner penislänge /brustgröße zu bekommen?
bedeutet es, sich auf den schönheits-op-tisch zu legen?
bedeutet es, sich männern als sexspielmaus anzubieten?
bedeutet es, sich frauen als dauerpotenter luxusmacker zu präsentieren?

ich glaube, so zwanghaft wie viele dieser aufgezählten punkte, mittlerweile in unserer westlichen welt platz eingenommen haben, ist es schwierig für mich, das noch mit freiheit zu verbinden. es hat für mich mehr mit druck, zwang und fremdsteuerung zu tun.
Ja, das sehe ich genauso. Nur, wäre es nicht sinnvoller, einen Mittelweg zwischen Ratzinger und Pop(p)kultur zu finden? So stehen sich jetzt wieder die Extreme gegenüber und am Ende wird genauso viel dabei rauskommen, wie wenn Links- und Rechtsradikale einander auf die Fresse schlagen: nämlich gar nichts, höchstens eine weitere Verschärfung des Konflikts.
Ich wiederhole mich, aber es gibt liberalere Kardinäle und ich hoffe, dass sich die katholische Kirche traut, sich nach der Ära Ratzinger dieser Richtung zuzuwenden.

Als ich vor ca. 4 Jahren das letzte Mal eine Kirche von innen gesehen habe, war ich dort so ziemlich die letzte meiner Generation. Der Rest: 35 aufwärts, abgesehen von den Kleinkindern und den ca. 15 Ministranten der Gemeinde. Dann die ständigen Pfarrerwechsel. Nachdem unser "Stammpfarrer" krank wurde, kamen und gingen die alle paar Wochen. Der erste, der länger bleiben sollte, hat einen Ministranten missbraucht (angeblich, das wurde nie wirklich geklärt. Der Mann wurde einfach versetzt, man kennt ja die diesbezügliche Politik der Kirche). Seitdem gehen die fliegenden Pfarrerwechsel fröhlich weiter. Die Gemeindebibliothek musste wegen mangelnden Interesses zumachen.
Wie soll man auch als Gemeindemitglied zu solch einem Saftladen noch Vertrauen aufbringen?

Ich weiß nicht, vielleicht ist unsere Gemeinde ja die einzige, die seit Jahren systematisch vor allem die Jugend vergrault. Die Predigten unseres Stammpfarrers waren a) stinklangweilig und b) reichlich weltfremd und unverständlich (und je kränker er wurde, desto unverständlicher wurden sie). Die nachfolgenden Pfarrer machten es zu großen Teilen nicht besser. Im Religionsunterricht lernen Kinder das Vaterunser und das Glaubensbekenntnis auswendig, so dass sie es in einer Klassenarbeit niederschreiben können und in der Kirche vor sich hin brummeln können, wann es eben grade vorgesehen ist.
Merkt eigentlich jemand, wie grotesk das ist?
Eine ganze Kirche voller erwachsener Menschen, die das Glaubensbekenntnis denkbar unenthusiastisch und gelangweilt dahergrummeln und man merkt ganz genau, dass sich keiner auch nur den geringsten Gedanken darüber macht, was diese Worte bedeuten?
Wie schwachsinnig – bei aller Liebe zu Ritualen – es ist, ein Gebet auswendig zu lernen, wo Beten doch per definitionem ein ganz persönliches Gespräch mit einem "Vater" darstellen soll?
Und jetzt kommen Leute wie unser Benedikt XVI und fordern allen Ernstes, wieder mehr Latein in der Kirche zu sprechen (siehe 2. Link von BabylonLion – btw, ich liebe die kriecherischen Fragen des Interviewers; ganz großes Tennis!). Wie sollte das in einem der oben erwähnten Punkte die dringend nötige Änderung herbeiführen?

Änderung, auch so ein Reizwort.
Die Menschheit ändert sich. Christen von heute leben in der Welt von heute; während die Kirche am liebsten noch dasselbe praktizieren würde wie vor 1900 Jahren in den Katakomben.
Nicht jeden Mist mitmachen, der gerade Mode ist, ja. Sich an nachweislich veralteten Vorstellungen auf Teufel komm raus festbeißen, nein. Beispiel Homosexualität: Die Kirche hat sich in den letzten 30 Jahren keinen Schritt von der Stelle bewegt. Die Wissenschaft fand heraus, dass Homosexuelle nicht pervers, sondern schlichtweg anders veranlagt sind. Wer aber verschließt Augen und Ohren und hetzt ungerührt weiter?
Nettes Beispiel aus Lion's Links auch hierzu: Hier (http://www.welt.de/data/2004/11/24/364776.html?s=1) beschwert sich Ratzinger darüber, dass in Schweden ein protestantischer Priester für einen Monat ins Gefängnis musste, weil er "auf der Basis einiger Bibeltexte über die Homosexualität gepredigt hatte". Soweit, so gut. Tatsächlich hatte der Mann Homosexualität als "schreckliches Krebsgeschwür im Körper der Gesellschaft" bezeichnet. Der Teufel nutze bei Schwulen den Sexualtrieb als "seine stärkste Waffe gegen Gott". Verurteilt dafür wurde er auf der Basis eines Antidiskriminierungsgesetzes. Aufrechte Katholiken *sarkasmustrief* sehen nun die Religionsfreiheit bedroht. (Quelle (http://www.kath.net/detail.php?id=8030))


Zum Schluss und um noch einmal zum Thema Änderung zurückzukommen, ein Zitat von Lothar Zenetti, Pfarrer:

Frag hundert Katholiken, was das Wichtigste ist in der Kirche.
Sie werden antworten: Die Messe.
Frag hundert Katholiken, was das Wichtigste ist in der Messe.
Sie werden antworten: Die Wandlung.
Sag hundert Katholiken, dass das Wichtigste in der Kirche die Wandlung ist.
Sie werden empört sein: Nein, alles soll bleiben, wie es ist!

Whyme
23.04.2005, 18:56
Die Menschenrechtsdiskussion möchte ich an dieser Stelle abbrechen. Sie gehört letzendlich nicht zum Thema und die beteiligten Parteien sind auch zu unterschiedlicher Meinung.

Kommen wir also zum Thema zurück und das ist der neue Papst, Benedikt der XVI.

Angeblich soll er den reformfreudigen Kardinal Lehmann als Kurienkardinal nach Rom berufen wollen. Lehmann gilt als liberal und reformfreudig. Sofern das stimmt, was ist davon zu halten? Eine PR-Aktion um die Stimmen, die den Papst wegen seines Konservatimus kritisieren? Oder ein Zeichen von Reformwillen?

Whyme

Simara
24.04.2005, 15:20
Angeblich soll er den reformfreudigen Kardinal Lehmann als Kurienkardinal nach Rom berufen wollen. Lehmann gilt als liberal und reformfreudig. Sofern das stimmt, was ist davon zu halten? Eine PR-Aktion um die Stimmen, die den Papst wegen seines Konservatimus kritisieren? Oder ein Zeichen von Reformwillen?

Ich hoffe doch Letzteres. Irgendwie hab ich die Hoffnung wohl noch nicht aufgegeben.
Mittlerweile hab ich auch viel Gutes von Benedikt XVI gehört. Er soll ein freundlicher und sogar humorvoller Mensch sein.
In verschiedenen Sendungen, die ja zwischenzeitlich liefen, kam er auch gar nicht so verstockt rüber.
Vielleicht ist er besser als sein Ruf.

Es heißt ja auch, dass er eigentlich nur in Deutschland so schlecht angenommen wurde. Möglicherweise haben wir Scheuklappen auf und wollen nur das sehen, was wir sehen wollen.
Die Zeit wird es zeigen.
Es ist auf jeden Fall eine Interessante Entwicklung.

Eine Öffnung der Kirche für das Weltliche heißt ja nicht gleich, dass die Pfarrer dann herumhuren dürfen ..... sollten. (Blöder Satzbau, sorry).
Und auch mir geht die "sexuelle Bombardierung" mitunter auf die Nerven. Als ob Sex das WICHTIGSTE der Welt wäre.

Und mir ich auch klar, dass eine Reformierung der Kirch in kleinen Schritten erfolgen muss. Und wie es scheint ist der neue Papst dem gar nicht so verschlossen. Denn wieso sollte er sich sonst jemanden ins Boot holen, mit dem er vermutlich nur Auseinandersetzungen hätte?
Mann kann den Glauben ja auch bewahren, wenn man etwas weltoffener wird.
Das eine schließt doch das andere nicht aus.
Vielleicht (hoffentlich) wird mich da Benedikt XVI angenehm überraschen und ich kann Katholikin bleiben.
Denn Christin bin ich nun mal - wenn auch keine 100 %ige.

Whyme
24.04.2005, 18:48
Ich hatte in der Diskussion auch mehr erwartet. Aber letzendlich ist mir nur das entgegengeschlagen, was eigentlich der Ausläser für meine Meinung war:

Und das ist die Arroganz mit der wir Dinge einfach so als schlecht betrachten und die wir meinen von außen ändern zu müßen, weil wir ja sowieso besser wissen, was richtig ist und was falsch.

Ich habe mir jedoch die Frage gestellt, wie das von den Kulturen empfunden wird, die da bevormundet werden. Wie es wäre, wenn jemand, den ich nicht kennt, zu mir kommen würde und mir all die Dinge verbieten wollen würde, die in meiner Kultur als tradiert gelten, einfach nur weil er mir sagt, sie seien nicht gut.

Ich befürworte auch keine Frauenbeschneidungen und ähnliche Grausamkeiten. Die Frage ist nur, ob ich wirklich das Recht habe, für eine andere Kultur zu entscheiden, was richtig ist und was falsch und vor allem, ob ich das Recht habe, einzuschreiten.

Zu einer "Verpflichtung, weil es uns besser geht" kann ich nur sagen: wer definiert denn hier bitte "besser"? Ist ein Dschungelstamm, der in Lehmhütten statt in Hochhäuserwohnt, sich von Pflanzen und Fischen ernährt statt von McDonalds oder Nahrungsmitteln aus dem Supermarkt, wirklich schlechter dran? Wenn ich mir die lachenden Gesichter anschaue oder die spielenden Kinder, dann mag ich das nicht so wirklich glauben.

Whyme

Mara
24.04.2005, 19:26
Angeblich soll er den reformfreudigen Kardinal Lehmann als Kurienkardinal nach Rom berufen wollen. Lehmann gilt als liberal und reformfreudig.Merke: Nur weil's in BILD steht, musses noch lange nicht stimmen :D

Offenbar hat Lehmann dieses Gerücht dementiert (http://www.bildblog.de/?p=559).

Whyme
24.04.2005, 20:07
Merke: Wenn man "angeblich" dazu schreibt, heißt das, dass man den Wahrheitsgehalt anzweifelt.

Whyme