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cornholio1980
05.05.2005, 21:59
Königreich der Himmel
Kingdom of Heaven

USA 2005
Regie: Ridley Scott
Mit: Orlando Bloom, Jeremy Irons, Liam Neeson , Eva Green, Brendan Gleeson, Edward Norton, David Thewlis, Marton Csokas (Celeborn aus HDR) und Alexander Siddig (Julian Bashir aus Star Trek: Deep Space Nine).

http://www.kino.de/pix/FLBILDER/pre05/mbiz/gal420/z0514524.jpg


Inhalt
Eines Tages bekommt der junge Schmied Balian (Orlando Bloom) Besuch vom berühmten Kreuzritter Gottfried von Ibelin (Liam Neeson), der sich als sein Vater vorstellt. Er bittet ihn um Vergebung und bietet Balian an, mit ihm nach Jerusalem zu reisen. Anfangs lehnt der junge Mann noch ab, doch nachdem er eine schwere Sünde begangen hat, beschließt er dem Ruf seines Vaters zu folgen, hofft er doch in Jerusalem Vergebung für sich und seine Frau (die Selbstmord begangen hat) zu erlangen. Doch auf dem Weg nach Jerusalem kommt es zu einem schweren Kampf, und schließlich erliegt Gottfried seinen Wunden. Mit letzter Kraft schlägt er seinen Sohn zum Ritter, der sich nun allein nach Jerusalem aufmacht. Er findet dort eine Stadt vor, in der der Frieden auf sehr wackeligen Beinen steht - und der Statthalter Tiberias (Jeremy Irons) alles dafür tut, um diesen zu bewahren. Auch der König (Edward Norton) möchte einen Krieg mit den Sarazenen möglichst vermeiden, doch dieser ist von seiner Leprakrankheit schwer gezeichnet. Und als er schließlich stirbt, gibt es niemanden mehr, der sich der Kriegstreiberei von Guy de Lusignan und Reynald entgegenstellen würde. Am Ende liegt es schließlich an Balian, Jerusalem vor einer Übermacht zu verteidigen...

So, komme gerade aus dem Kino, genauer gesagt aus besagtem Film, und möchte hier gleich mal meine Eindrücke schildern. Beachtet dabei bitte, dass es sich hier in keinster Weise um ein fertiges Review handelt, sondern ich schreibe hier einfach ungeordnet einfach alles auf, was mir zu diesem Film so einfällt und erwähnenswert erscheint. Wundert euch also nicht, wenn das Endergebnis etwas konfuser werden sollte... ;)

Wenn man sich die eher weniger gelungenen Historien-Schlachtepen des letzten Jahres ansieht (King Arthur, Troja), dann ist man unweigerlich dafür dankbar, von Ridley Scott nicht eine ähnliche Enttäuschung serviert bekommen zu haben. Nichtsdestotrotz ist der Film nicht perfekt und es gelingt ihm nicht so mitzureißen wie z.B. "Braveheart" - In der Zeitschrift Widescreen hat man es eigentlich schon recht passend ausgedrückt: "Famos, aber kein Meisterwerk" (wobei ich persönlich die Bezeichnung "imposant" vorziehen würde, aber wir wollen ja nicht kleinlich sein).

Zum Film im Detail:
Das beste an „Königreich der Himmel“ ist, wie man es bei Scott’s Filmen oft sagen muss, die Inszenierung. Wie so oft ist Scotts Bildersprache auch hier einfach nur wunderschön und beeindruckend, ein absoluter Augenschmaus. Meiner Meinung nach gibt es momentan kaum einen anderen Regisseur mit einem ähnlichen Gefühl für Bilder, wie sie Scott besitzt. Bereits die erste Einstellung des Films ist einfach nur wunderbar, und im Großen und Ganzen wird dieses Niveau den ganzen Film über gehalten – einfach eine imposante Bilderpracht, die es allein wert ist, sich den Film (im Kino!!!) anzusehen.

Was die schauspielerischen Leistungen betrifft, gibts auch nicht wirklich was zu meckern. Das Staraufgebot für diesen Film (siehe Infos oben) kann sich wirklich sehen lassen, und jeder der Schauspieler wird auch dem von Scott in ihn/sie gesetzten Vertrauen absolut gerecht – keine einzige Performance, die irgendwie negativ hervorstechen würde. Orlando Bloom hat ja in letzter Zeit (gerade für seine Leistung in Troja) einiges an Kritik einstecken müssen, und auch wenn er sicher (noch) nicht über das Charisma und die Präsenz von so Leinwandgöttern wie Al Pacino, Robert deNiro etc. besitzt, und die Rolle eigentlich nicht unbedingt viel an Schauspielkunst von ihm fordert, zeigt er zumindest, dass er auch einen Film als Hauptdarsteller ohne Probleme tragen kann. Eva Green überzeugt nicht nur als optischer Aufputz, ihre Rolle gehört sogar zu den interessantesten und vielschichtigsten des Films. Der Rest ist leider relativ eindimensional und wenig beleuchtet – einfach etwas ZU oberflächlich, wie auch die Romanze zwischen Balian und Sybilla – was jedoch mit ziemlicher Sicherheit daran liegen dürfte, dass FOX von Ridley Scott verlangt hat, ca. 30 Minuten an zusätzlichem Material für den Kinorelease herauszuschneiden – dementsprechend könnte sich dieser Kritikpunkt nach dem Release der Directors Cut-DVD relativieren.

Wie auch immer, eine der größten Schwächen des Films ist leider, dass er mich nicht so recht packen konnte. Ich fühlte mich nicht „mittendrin“, ich war nicht emotional in die Geschehnisse involviert und habe mit den Charakteren mitgefühlt – ich habe einfach die Bilderpracht bestaunt und die Handlung verfolgt – nicht gänzlich unbeteiligt zwar, aber wohl unbeteiligter, als es Ridley Scott’s Absicht war. Das ist meines Erachtens auch der größte Schwachpunkt im Vergleich zu Scott’s anderem Historienepos „Gladiator“. Auch wenn ich den Meisterwerk-Status des Crowe-Films immer noch nicht anerkennen kann und will, da es auch dort einige Schwächen gegeben hat – aber zumindest hat man so richtig mitgefiebert und mit Maximus mitgelitten und seinen Feind gehasst. Ähnlich starke Gefühle kamen bei mir bei diesem Film leider zu keinem Zeitpunkt auf.

Noch einen Punkt gibt es, den ich kritisieren will: Den Soundtrack. Dieser ist zwar nicht mal annähernd so katastrophal wie jener von „Troja“, aber es fehlt ihm einfach das gewisse etwas. Man merkt deutlich, dass Henry Gregson-Williams (ua. für die Shrek-Soundtracks verantwortlich) mit aller Macht versucht, einen epischen Score zu erschaffen, der sich vor Zimmers besten Werken nicht verstecken braucht – leider ist jedoch dieser Anspruch und dadurch im Endeffekt auch sein Scheitern nur zu offensichtlich. Bezeichnend: Die musikalisch gelungenste Szene, die eine mitreißende Szene wirklich perfekt unterstützt hat (fast die einzige Szene des Films, die mich wirklich berühren konnte) ist eine, in der Ridley Scott auf die Arie „Vide Cor Meum“ aus Dante’s „La Vita Nuova“ zurückgegriffen hat, die Hans Zimmer anno dazumal gemeinsam mit Patrick Cassidy für Scott’s „Hannibal“ produziert hat. Gregson-Williams’ Score fehlt es einfach an epischer Breite, und es gelang ihm so wie dem Film nicht, mich zu berühren (bzw. halte ich es für durchaus möglich, dass eben diese Schwäche des Soundtracks im Endeffekt stark auf den Film abgefärbt hat).

Gut, genug Kritik, was gibt es, von Ridley’s Bildkomposition mal abgesehen, sonst noch positives zu berichten? Nun, das Drehbuch ist durchaus gelungen, der Konflikt wird wirklich perfekt dargestellt, wie Jerusalem langsam aber sicher durch die fanatischen Templer in den Krieg mit den Sarazenen getrieben wird. Sowohl der König von Jerusalem als auch der Anführer der Sarazenen wollen eigentlich keinen Krieg, sie wollen möglichst versuchen in Frieden miteinander zu leben – doch die verräterischen und hinterhältigen Angriffe der Templer lassen ihnen im Endeffekt keine andere Wahl. Ein Punkt, der möglicherweise für einige Diskussionen sorgen wird, denn der allzu christliche Klerus wird hier eindeutig als eigentlicher Aggressor entlarvt, während die Moslems zwar die Gegner Jerusalems sind, aber dabei keinesfalls als Monster oder eindimensionale Bestien dargestellt werden (wie es bei King Arthur z.B. mit den Sachsen geschah). Wie die eher gemäßigten Kräfte quasi in der Mitte dieses Konfliktes stehen und verzweifelt versuchen, ihn aufzuhalten – das ist schon interessant mit anzusehen, vor allem, da man darin auch immer wieder Kritik an beiden Seiten des immer noch währenden Konfliktes im Nahen Osten erkennen kann.... jedoch nicht mit dem Holzhammer, sondern durchaus subtil und in verträglichen Dosen serviert. Eben jene Bezüge zum aktuellen Konflikt sind es, die diesen Film, neben den imposanten Bildern, für mich auszeichnen und ihn quasi für alle an Geschichte oder Politik interessierten zum Pflichtprogramm macht.

Doch nicht nur diese, sondern auch der Actionfan bekommt bei „Königreich der Himmel“ einiges geboten – wobei ich die Actionjunkies unter uns insofern warnen muss, dass sie kein 2-stündiges Schlachtenspektakel erwarten dürfen – da doch die Politik eindeutig den größten Teil des Films einnimmt. Doch wenn es mal kracht, dann gewaltig. Zwar verlegt sich Scott bei den Schlachten für meinen Geschmack etwas zu sehr auf den mittlerweile ja in Hollywood allzu beliebten hektischen Schnittstil, so dass es teilweise wirklich schwer ist, dem Geschehen zu folgen, trotzdem streut er auch immer wieder geschickt Zeitlupen etc. ein, und gerade in den Schlachtszenen kommt auch wieder die herrliche Bildkomposition besonders zur Geltung. Auch mit Blut und Gewalt wird nicht gespart. Ridley Scott möchte hier kein verharmlostes FSK 12 Bild des Krieges servieren, sondern zeigt ihn mit aller Brutalität und Abscheulichkeit in teilweise durchaus drastischen Bildern, die nichts für allzu Zartbesaitete sind. Auch dafür gebührt ihm Lob, denn es ist allzu leicht, den Krieg zu verharmlosen und ihn als helden- oder ehrenhaft hochzustilisieren, ihn zu glorifizieren. Scott begibt sich nicht in diese Falle und zeigt den Krieg so wie er ist: Brutal und erbarmungslos.

Doch zurück zum Schlachtengetümmel: Die Historienepen des letzten Jahres hatten vor allem einen Nachteil: Die Schlachtszenen verblassten im Vergleich zur „Rückkehr des Königs“, weshalb einen diese nie sonderlich mitreißen konnten. Bei „Königreich der Himmel“ ist dies anders. Vor allem die letzte Belagerungsschlacht um Jerusalem ist absolut beeindruckend und weist einige tolle Einstellungen, Kamerafahrten etc. auf – Scott gelingt dies vor allem dadurch, dass er nicht krampfhaft versucht, sich von HDR zu unterscheiden und alles auf Teufel komm raus anders zu machen – er scheut sich nicht davor, sich von der Schlacht um Minas Tirith inspirieren zu lassen. Gleichzeitig jedoch liefert er auch keine einfache Kopie ab, sondern würzt die Belagerung Jerusalems trotz aller Anleihen mit seiner persönlichen Note – und schafft es so, etwas eigenständiges zu schaffen, dass den Vergleich mit den Massenschlachten aus HDR nicht zu scheuen braucht (auch wenn es deren Klasse zugegebenermaßen nie 100%ig erreicht).

Alles in allem würde ich also folgendes Fazit zu Protokoll geben: Die größte Stärke des Films ist Ridley Scotts Inszenierung, die eine wirklich beeindruckende Bilderpracht auf die Leinwand zaubert, die sich jeder Kino-Fan unbedingt auf der großen Leinwand ansehen sollte. Die Story gefällt vor allem mit ihren interessanten, wenn auch subtilen, Bezügen am aktuellen Nahost-Konflikt, vermochte jedoch nie so recht, mich mitzureißen. Die Schauspieler liefern allesamt tolle Performances ab, und auch Orlando Bloom zeigt, dass er als Hauptdarsteller keine Schande ist – wenn seine Rolle auch ein bisschen mehr Charisma vertragen hätte. Auch der Soundtrack bleibt alles in allem leider hinter den Möglichkeiten zurück und schafft es nicht, den Film noch besser zu machen und die Schwächen (wohl aufgrund der von FOX aufgezwungenen Schnitte) des Films auszugleichen. Nichtsdestotrotz gibt es einige imposante und bewegende Momente, die „Königreich der Himmel“ zum besten Historienepos seit Jahren machen. Und so muss ich abschließend festhalten: Trotz aller Schwächen ist „Königreich der Himmel“ wohl der erste große Film des Jahres 2005...
Wertung: 7-8/10

Kaff
06.05.2005, 16:17
Kaum gestartet, schon gibt es wieder Neuigkeiten zur DVD:
Kurz nach dem Kinostart von "Königreich der Himmel", der seit dem 5. Mai auch in deutschen Kinos zu sehen ist, hat Regisseur Ridley Scott angekündigt, dass auf der DVD eine deutlich längere Fassung des Films zu sehen sein soll. Für das Kino hatte Scott vom Filmstudio (Fox) die Vorgabe erhalten, unter 150 Minuten Laufzeit zu bleiben. So bringt es die Kinofassung auf 145 Minuten. Auf der DVD möchte Scott hingegen seine Langfassung veröffentlichen. Diese bringt es auf eine Laufzeit von rund 220 Minuten. Die DVD mit der Langfassung soll laut Scott voraussichtlich im Dezember erscheinen.(AreaDVD (http://www.areadvd.de/index.html))

Da kann ich also noch warten und gleich auf einen Projektor sparen. Zumal es hier eh nicht im O-Ton läuft und kurze Kino-Fassung für eine FSK12 unter Umständen gekürzt wurde.

P.S.: Wer hat eigentlich diesen deutschen Titel verbrochen? Klingt ja furchtbar...

cornholio1980
06.05.2005, 19:46
Also angesichts der teilweisen Brutalität der Bilder würde es mich sehr überraschen, wenn da was geschnitten gewesen wäre - und/oder der Film tatsächlich eine 12er-Freigabe erhalten haben sollte. Aber vielleicht läuft bei uns in Ö auch eine andere Version?!?!?!

Jedenaflls sehr interessante Infos zum Director's Cut. Dachte bisher, Scott hätte "nur" 30 Minuten geschnitten, aber da kommt ja nochmal mehr als eine Stunde dazu... allerdings könnte das schon fast wieder zu viel des guten sein. Wir werden sehen...

Lightshade
06.05.2005, 21:29
Hab mir den Film gestern angesehen und fand ihn echt genial.

Die bilder waren supergeil und Orlando Bloom halt *sabber* ^^

Was ich sehr positiv fand war das er unterhalten war und (zumindest mich) zum nachdenken angeregt hat...

Zur DVD-Fassung: Ich hab in nem Interview mit Miss Green auf spiegel.de gelesen dass viele ihrer Szenen geschnitten wurden und dafür mehr Kriegsszenen drinne gelassen wurden.

Also denke ich können wir uns auf ein wenig mehr von ihr und (hoffentlich auch von Liam Neeson ^^) freuen

Falcon
07.05.2005, 01:48
Kaum gestartet, schon gibt es wieder Neuigkeiten zur DVD:

Da kann ich also noch warten und gleich auf einen Projektor sparen. Zumal es hier eh nicht im O-Ton läuft und kurze Kino-Fassung für eine FSK12 unter Umständen gekürzt wurde.

P.S.: Wer hat eigentlich diesen deutschen Titel verbrochen? Klingt ja furchtbar...

Bei einem solchen Film würde ich persönlich aber nicht auf das "Kinoerlebnis", sprich die große Leinwand verzichten wollen. Wenn man einen guten Beamer (und gute Sound-Anlage) hätte, könnte man es sich ja vielleicht noch überlegen, aber das Geld dafür kriegt man mit ein paar Mal auf Kino verzichten nicht zusammen. Ich finde es aber ebenfalls schade und auch etwas ärgerlich, dass einem die längere Fassung im Kino vorenthalten wird, nur weil das Studio (bzw. der angebliche Durchschnittszuschauer) einen "kurzen" Film haben will. Ob die längere Fassung wirklich besser ist, bleibt natürlich zunächst mal fraglich. Da aber alle Kritiken, die ich bisher gelesen habe, aussagten, dass der Film recht gelungen ist, die Charaktere aber ein wenig zu eindimensional sind bzw. etwas zu kurz kommen, stehen die Chancen wohl ganz gut, dass der DC hier besser ist.

Bisher habe ich übrigens noch keinen (ernstzunehmenden) Hinweis darauf gefunden, dass die dt. Kinofassung gekürzt ist.

CU Falcon

Octantis
07.05.2005, 01:55
Bei einem solchen Film würde ich persönlich aber nicht auf das "Kinoerlebnis", sprich die große Leinwand verzichten wollen. Wenn man einen guten Beamer (und gute Sound-Anlage) hätte, könnte man es sich ja vielleicht noch überlegen, aber das Geld dafür kriegt man mit ein paar Mal auf Kino verzichten nicht zusammen. Ich finde es aber ebenfalls schade und auch etwas ärgerlich, dass einem die längere Fassung im Kino vorenthalten wird, nur weil das Studio (bzw. der angebliche Durchschnittszuschauer) einen "kurzen" Film haben will. Ob die längere Fassung wirklich besser ist, bleibt natürlich zunächst mal fraglich. Da aber alle Kritiken, die ich bisher gelesen habe, aussagten, dass der Film recht gelungen ist, die Charaktere aber ein wenig zu eindimensional sind bzw. etwas zu kurz kommen, stehen die Chancen wohl ganz gut, dass der DC hier besser ist.

CU Falcon

tja mich stört das ganze natürlich auch extremst, inzwischen wird das ja bei vielen Filmen gemacht um Extra Geld zu scheffeln
aber so ganz falsch ist das Argument mit den Durschnittseher nicht, die meisten sind doch nichtmal in der Lage einer Handlung zu folgen die länger als ne Stunde dauert (warum gibts wohl bei allen möglichen Serien soviele Einzelepisoden und warum haben die Serien mit durchgehender Handlun weniger Erfolg, z.b B5?)

Amujan
07.05.2005, 12:37
Definitv schwul *fg* aber ich konnte auch an Lego schon nichts finden.

Na toll ich wollte den Film jetz spätestens am WE gucken und was is? ich bin in mein Zimmer verbannt und darf ne Erkältung auskurieren *nach Mitleid hasch* Ich hoff ich komm nächste Woche dazu, nach ALEXANDER brauch ich mal wieder nen Historienschinken der was taugt.

Amu

Amujan
07.05.2005, 13:56
Offensichtlich nicht, denn hättest Du mein Review gelesen, wüsstest Du wie ich zu dem Film stehe. Du interpretierst meine Aussage über Alexander falsch...

Die beiden Jungs und ihre Nicht-Oder-Doch-Romanze können den Film nicht retten. siehe hier (http://www.spacepub.net/showthread.php?t=3712)

Amu

Kaff
07.05.2005, 13:59
Bei einem solchen Film würde ich persönlich aber nicht auf das "Kinoerlebnis", sprich die große Leinwand verzichten wollen. Wenn man einen guten Beamer (und gute Sound-Anlage) hätte, könnte man es sich ja vielleicht noch überlegen, aber das Geld dafür kriegt man mit ein paar Mal auf Kino verzichten nicht zusammen. Das nicht, aber wenn man eh sein Heimkinosystem aufrüsten will, kann man es dann auch gleich richtig machen.

Na wie auch immer, ich würde ihn schon gern im Kino sehen. Aber auf eine Synchro (für die auch noch Geld ausgeben muss) hab ich einfach keine Lust.


Bisher habe ich übrigens noch keinen (ernstzunehmenden) Hinweis darauf gefunden, dass die dt. Kinofassung gekürzt ist. Ich eigentlich auch nicht. Aber trotzdem finde ich das komisch, dass er eine FSK12 bekommen hat. Dass Fox eine FSK12 beantragt hat, ist hingegen durchaus nachvollziehbar: Orlando Bloom zieht eben doch viele Teenie-Girls (und auch den einen oder anderen Boy) ins Kino. Und für dieses Ziel würden die auch daran rumschneiden.


tja mich stört das ganze natürlich auch extremst, inzwischen wird das ja bei vielen Filmen gemacht um Extra Geld zu scheffeln

Du fängst auch immer wieder mit der selben Leier an. Dann leier ich mal wieder zurück: letztendlich ist das doch egal. Wenn einem der Film im Kino schon nicht gefallen hat, wird man ja kaum einen Gedanken an die DVD verschwenden. Und wenn einem der Film so gefallen hat, dass man ihn auf DVD haben will, dann ist es doch nur gut, wenn man da noch etwas neues geboten bekommt.

Octantis
07.05.2005, 15:21
Du fängst auch immer wieder mit der selben Leier an. Dann leier ich mal wieder zurück:

ja mag sein aber eigentlich sollte das nur als Einleitung dazu dienen das imho das Arugment mit dem Durschnittseher nicht ganz falsch ist

edit: so jetzt auch gesehen
nunja Orlando Bloom war eigentlich ganz erträglich nur schade das liam neeson schon so früh abkratzen musste
zu den Kämpfen: langsam frag ich mich wirklich was diese heftig schnellen Schnitte sollen die eigentlich seit Gladiator überall zu finden sind.
An Gewaltzensur kanns nicht liegen denn z.b bei diesem Film spritze wirklich ausreichend Blut

LordCain
09.05.2005, 09:36
Ich hab den Film gestern und zu meinen bedauern hab ich festgestellt das der echt mies und fade ist.

So einen Schrott habe ich lange nicht mehr gesehen!

na ja

Begründungen: langwierig , keine Spannung und die Geschichte wird fade gebracht!

greenslob
11.05.2005, 19:20
Aber auf eine Synchro (für die auch noch Geld ausgeben muss) hab ich einfach keine Lust.

Ab morgen läuft er hier in Düsseldorf in OV ohne Zwangssynchro...

Ich weiss aber trotzdem noch nicht, ob ich es mir antun werde...

mort
11.05.2005, 19:31
Vorsicht, greenslob, solche parteiischen Aussagen werden hier neuerdings schnell gelöscht. Ich durfte nicht mal schreiben, dass ich es mir eher auf DVD antue als im Kino und dann garantiert am selben Tag zurück bringe, um Geld zu sparen: Ein "ich bring ihn heute noch wieder" Film.

Kaff
11.05.2005, 19:35
Nö, Greenslobs Hinweis ist doch sehr interessant für alle die in Düsseldorf und Umgebung wohnen. Der Rest ist dann Bonus. :D

Falcon
22.05.2005, 13:01
Im Großen und Ganzen kann ich cornholio eigentlich nur zustimmen. Ridley Scott versteht es optisch imposante Filme zu machen, handwerklich gibt's an dem Film nicht viel zu meckern. Der Soundtrack ist mir jetzt nicht negativ aufgefallen, er ist mir eigentlich überhaupt nicht aufgefallen, was aber eben auch nicht gerade für ihn spricht. Auch bei den Schauspielern gibt's keine Ausfälle, alle machen einen guten Job, auch Bloom war durchaus okay, wenn er auch sicherlich hinter (z.B.) Irons zurücksteht.
So weit so gut, hört sich ja alles ganz gut an, aber auch mir ging es so, dass der Film mich nicht wirklich mitreißen konnte. Es war zwar alles schön anzusehen, aber wirklich mitgefiebert hat man nicht. Sie hat recht, die Rede von Balian gegen Ende bei der Schlacht um Jerusalem ist ein gutes Beispiel dafür. Diese hat einen nun wirklich gar nicht vom Hocker gehauen.
Bin ja mal gespannt, ob das alles in der längeren Fassung besser wird, wobei ich im Kino jetzt nicht unbedingt das Gefühl hatte, dass da eine Stunde fehlt (was aber nicht viel heißen muss). Wenn in der Langfassung mehr auf die Charaktere eingegangen wird und man so emotional evtl. stärker eingebunden wird, würde das dem Film sicherlich helfen. Es besteht natürlich auch die Gefahr, dass der Film einfach nur länger wird, zu lang womöglich, wenn die Schwachpunkte der Kinofassung nicht ausgemerzt werden.

Fazit: ein guter und durchaus sehenswerter Film, dem er aber leider nicht gelingt, einen richtig mitzureißen

Abschließend mal noch eine inhaltliche "Frage" zum Film: irgendwie will mir nicht einleuchten, warum Balian Jerusalem am Schluss überhaupt unbedingt verteidigen will. Er fühlt sich doch hauptsächlich den Einwohnern verpflichtet. Da Saladin in dem Film recht positiv dargestellt wird und nicht den Eindruck macht, als wäre er auf ein Massaker an Zivilisten aus, wäre es doch auch Balians Sichtweise das beste gewesen, die Stadt einfach kampflos zu übergeben und abzuziehen. Letztenendes machen sie ja auch genau das und ziehen ab und alle scheinen sogar glücklich damit zu sein (von einigen Geistlichen mal abgesehen). Insofern leuchtet mir nicht ein, warum Balian kämpft. Wäre er konsequent der Linie gefolgt, dass es nur um das Volk geht, wäre dies in meinen Augen die beste und vor allem auch logische Variante gewesen. An der Verteidigung von christlichen Heiligtümern war ihm ja wohl nicht gelegen.
Dies war ein Punkt, der mich auch noch gestört, aber vielleicht liegt das ja auch nur an mir und ich habe irgendetwas wichtiges übersehen. Wenn nicht, vielleicht wird ja auch das in der Langfassung deutlicher.

CU Falcon

cornholio1980
22.05.2005, 22:43
Dies war ein Punkt, der mich auch noch gestört, aber vielleicht liegt das ja auch nur an mir und ich habe irgendetwas wichtiges übersehen. Wenn nicht, vielleicht wird ja auch das in der Langfassung deutlicher.Shcon etwas länger her, aber wenn ich es noch richtig in erinnerung habe, war das Problem nicht Saladin, sondern (wie es ja auch bei Jerusalems König war) die Kriegstreiber hinter ihm. Diese hätten sicher auf ein Massaker ohne Gnade für die Zivilisten gedrängt. Balian musste sich deshalb so lange wehren und den Sarazenen Verluste hinzufügen, bis Saladin eine Verhandlung mit ihm gegenüber den Kriegstreibern in seinem Stab verantworten konnte.

So hatte das jedenfalls ich damals interpretiert.

Falcon
23.05.2005, 12:16
Shcon etwas länger her, aber wenn ich es noch richtig in erinnerung habe, war das Problem nicht Saladin, sondern (wie es ja auch bei Jerusalems König war) die Kriegstreiber hinter ihm. Diese hätten sicher auf ein Massaker ohne Gnade für die Zivilisten gedrängt. Balian musste sich deshalb so lange wehren und den Sarazenen Verluste hinzufügen, bis Saladin eine Verhandlung mit ihm gegenüber den Kriegstreibern in seinem Stab verantworten konnte.

So hatte das jedenfalls ich damals interpretiert.

Macht durchaus Sinn, wobei das aber im Film, finde ich, nicht so deutlich rüberkommt. Aber es wird wohl so gemeint sein.

Cuspid
05.09.2006, 23:11
Königreich der Himmel
Gibt es mehr als einen Himmel??

Seit gestern weiß ich nun auch, dass damit das gelobte Land gemeint ist: ein Königreich des Friedens und der Liebe, in dem es keinen Hass gibt und keinen Krieg.
Und wo sollte dieses Königreich liegen? Naher Osten, Ecke Jerusalem.

Ich habe mir den Direktors Cut angeschaut und mein Fazit: ein Wahnsinns-Film!! :D
Diese Schlachtszenen waren wirklich eindrucksvoll.
Was sich inhaltlich in Vergleich zur Kinoversion getan hat, kann ich nicht beurteilen. Mir persönlich ist nur aufgefallen, dass ich aus völlig falschen Gründen NICHT ins Kino gegangen bin. Nach den Trailern und den Plakaten hatte ich irgendwie etwas anderes erwartet, aber keinen fast tiefgründigen Film über Weltreligionen, Selbstfindung und Toleranz.
Was mir aber am besten gefallen hat war die Musik. Ein Film steht und fällt mit der Musik. Klang stellenweise wie ein Mix aus "Pakt der Wölfe" und "Gladiator".

Nun zur Bonus-Ausstattung, die ich angesehen habe:
es gibt doch tatsächlich noch geschnittene Szenen, die nicht im Film sind
[LIST]die Entstehungsgeschichte des Film ist seeehr sehenswert (Probeaufnahmen, Setsuche, Storybord)
mir gefallen immer Dokumentationen über Kostüme und Waffenherstellung; gibt es hier en masse und sehr ausführlich (die Kettenhemden wurden in Masse hergestellt und waren aus Plastik!!)
schön ist auch eine Extra über die Entstehung eines Soundhintergrundes für eine Szene. Man kann die Originalszene anschauen und dann nach und nach Geräusche und FX Effekte hinzufügen. Es wird auch viel darüber gezeigt, wie Sounddesigner arbeiten.
Massenweise Fotos: zum Set, Kostüme, Zeichnungen, etc.
auf den 2 DVDs ist noch viel mehr; Audiokommentare schaffe ich fast nie darum hier ein paar Links:
http://www.ofdb.de/view.php?page=fassung&fid=73285&vid=181470
http://www.amazon.de/K%f6nigreich-Himmel-Directors-DVDs-CENTURY%b3/dp/B000FDFDAO/sr=8-1/qid=1157488026/ref=pd_ka_1/303-7833718-5397066?ie=UTF8&s=gateway

Von mir bekommt der Film 9/10 Punkten
Grund für den Abzug: an machen Stellen wird der zeitliche Rahmen und auch die Örtlichkeiten nicht klar (z.B. lange Reisen werden mit einem Schnitt übergangen: gerade noch in Frankreich schwups und schon im Staub des gelobten Landes)

"We have a lot of flags. Ridley loves flags!" (Kommentar eines Mitarbeiters) Oh ja. Ich habe noch nie soooo viele Reiterstandarten auf einem Haufen gesehen

Simara
19.09.2006, 10:07
Gibt es mehr als einen Himmel??

Na klar.

Dein Himmel, mein Himmel.
Jeder hat doch seinen eigenen Himmel.

Zum Film kann ich leider noch nichts sagen, da ich ihn immer noch nicht angesehen habe.
Aber dank Cuspids Beitrag werde ich mir dann wohl mal Zeit für den Directors Cut nehmen.