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Whyme
19.10.2005, 11:15
Moin,

am Wochenende war ich auf dem Geburtstag meines Schwagers und dabei erzählte meine Schwester, dass ihre beste Freundin bei ihrem Ehemann ausgezogen sei. Mit der Ehe sei aber alles in Ordnung, die beiden Eheleute könnten nur nicht 24/7 zusammen wohnen ohne sich zu streiten. Sie habe eine Wohnung auf der anderen Straßenseite bezogen, das gemeinsame Kind habe in beiden Wohnungen ein eigenes Zimmer.

Bei der älteren Generation wurde Skepsis laut ob diesen Verhaltens. Eheleute würden zusammengehören, müßten zusammenleben, es sei denn der Beruf des Ehemannes würde einen zweiten Wohnsitz erforderlich machen.

Ich persönlich kann die beste Freundin meiner Schwester verstehen. Ich habe Menschen in meinem Freundeskreis, die ich sehr lieb habe aber die ich nicht dauernd um mich haben kann. Die Distanz ist zum Erhalt dieser Freundschaften sehr wichtig.

Wie seht ihr das? Könntet ihr euch vorstellen, mit eurem Ehepartner in getrennten Wohnung zu leben? Eine Langzeitbeziehung ohne gemeinsamen Hausstand? Oder gehört für euch das Zusammenleben einfach dazu?

Whyme

Peter von Frosta
19.10.2005, 13:54
Find ich sogar besser als zusammen zu ziehen. Weil irgendwer zieht doch dann immer den kürzeren.

Whyme
19.10.2005, 14:07
Find ich sogar besser als zusammen zu ziehen. Weil irgendwer zieht doch dann immer den kürzeren.

Kannst Du das mal näher erklären?

Peter von Frosta
20.10.2005, 08:22
Hast Du und Deine Freundin/Frau den selben Geschmack? Wahrscheinlich nicht. Wär ja auch langweilig. Also muss jemand den kürzeren ziehen. Bei der Auswahl der Möbel vielleicht, oder bei der Auswahl der Tapete im Wohnzimmer. Vielleicht will die Frau auch nicht, dass das Wohnzimmerdesign vom Heimkino Gerät dominiert wird. Oder man muss sich den ganzen Tag die Musik vom Partner anhören.

Lauter solche Dinge, die den eigenen Lebensraum erstrebens- und erhaltenswert erscheinen lassen. Ich hatte noch nicht das Bedürfnis zusammen zu ziehen. Und es hat ja auch Vorteile. Man hat sich mehr zu erzählen wenn man den anderen Besucht. Und nicht zu vergessen der Alltag der eintritt wenn man zusammen zieht.

Whyme
20.10.2005, 17:22
Irgendwie klingt das ziemlich kleinlich. Als erwachsene Menschen sollte man doch in der Lage sein, Kompromisse zu finden mit denen beide beteiligten Leben können, wenn man schon zusammen leben will. Und wenn man sich schon dafür entschieden hat, seinen Lebensraum miteinander zu teilen, weil man einander nahe sein will, sind dann Tapeten so wichtig? Oder Möbel?

Whyme

Hmpf
20.10.2005, 17:42
Irgendwie klingt das ziemlich kleinlich. Als erwachsene Menschen sollte man doch in der Lage sein, Kompromisse zu finden mit denen beide beteiligten Leben können, wenn man schon zusammen leben will. Und wenn man sich schon dafür entschieden hat, seinen Lebensraum miteinander zu teilen, weil man einander nahe sein will, sind dann Tapeten so wichtig? Oder Möbel?

Whyme

Also, wenn ich mir meine Eltern ansehe: Ja. Weil man sich selbst beim besten Willen in mehreren Jahrzehnten einfach auch mal auf die Nerven geht. Meine Eltern haben einen Haufen Dauer-Streitthemen, die alle auf einen Schlag gelöst wären, wenn sie jeweils einen Platz für sich hätten. Angefangen beim Fernsehprogramm (meine Mutter will mehr sehen als mein Vater, und andere Sachen sowieso) über die Musik (er will Musik hören, sie will fernsehen; sie will Radio hören, er will lesen, etc.) , den Schuhschrank (oder Nicht-Schuhschrank, je nachdem, ob Du meine Mutter oder meinen Vater fragst), Inhalt und Größe der Kleiderschränke, etc.

Wenn ich meine Eltern wäre, hätte ich schon längst mein ehemaliges Zimmer *und* das Schlafzimmer zu je einem vollwertigen Wohn- und Arbeitszimmer ausgebaut, so daß jeder von beiden ein eigenes Zimmer hat, und nicht alle Aktivitäten immer zusammen im Wohnzimmer stattfinden müssen. Ob jetzt allerdings zwei separate Wohnungen zum Glück nötig sind, weiß ich nicht - ich denke, ein eigenes Zimmer für jeden Partner würde schon reichen.

Ich jedenfalls kann mir nicht vorstellen, jemals auf ein eigenes Zimmer zu verzichten, wo ich *meine* Sachen aufbewahren, *meine* Musik hören und *meinen* Hobbies frönen kann, ohne den anderen dabei in der Ausübung *seiner* Interessen zu stören. Egal, wie groß die Liebe sein mag.

Whyme
20.10.2005, 17:45
Ein eigener Raum - okay. Auch Ehepartner sind Individuen. Aber muss das gleich in zwei getrennten Wohnungen resultieren?

Whyme

Hmpf
20.10.2005, 18:16
Ein eigener Raum - okay. Auch Ehepartner sind Individuen. Aber muss das gleich in zwei getrennten Wohnungen resultieren?

Whyme

Wie gesagt, ich denke auch nicht, daß das unbedingt nötig ist. Allerdings könnte ich mir vorstellen, daß es Beziehungen gibt, in denen das so ist. Man könnte jetzt natürlich sagen, daß Leute, die sich so wenig verstehen, daß sie nicht zusammen leben können, dann lieber gar keine Beziehung eingehen sollten, aber die Liebe läßt sich ja manchmal schwer kontrollieren...

Peter von Frosta
21.10.2005, 09:00
Ein eigener Raum - okay. Auch Ehepartner sind Individuen. Aber muss das gleich in zwei getrennten Wohnungen resultieren?
Ich habe noch nie eine Beziehung mit einem Partner eingehen können der mir zu ähnlich ist. Weil ich die Beziehung sonst ganz schnell langweilig finde. Weil man sonst nichts hat, worüber man reden kann. Oder streiten (und dann wieder vertragen ;)). Dazu gehören für mich aber auch zwei Wohnungen. Okay, wenn ich "Geld scheissen" könnte und ein Haus hätte wäre das natürlich was anderes, dann hätte ja jeder genug Platz.

IMHO ist einfach der einzige Raum in dem man möglichst viele Interessen teilen sollte das Schlafzimmer (nicht wörtlich).

Aber ich meine was erwartet man auch von der Generation Scheidungskind, wir kennen doch nur kaputte Beziehungen ;)

Litchi
07.11.2005, 16:12
ich kenn auch so ein paar, welches zwar verheiratet ist, aber getrennt wohnt.
es ist in unserer gesellschaft zwar unkonventionell, aber wenn die zwei so klar kommen, ist es mir eingentlich ziemlich egal.

was ich mir nur denke ist, dass es vielleicht für das kind nicht so toll ist zwei zimmer in verschiedenen wohnungen zu haben.
es geht zumindest mir so, dass ich ein einziges schon nicht in ordnung halten kann und wenn ich dann auch nich 2 managen soll.... und außerdem muss man dann immer denken, was man in die andere wohnung mitnimmt, obwohl das in diesem fall (gleich gegenüber) wohl nicht so schlimm ist.

ist es nicht gesetzlich geregelt, dass ein ehepaar mindestens so und so lang im jahr zusammen wohnen muss?

Peter von Frosta
07.11.2005, 16:51
Keine Ahnung, aber ich sehe keinen Sinn darin zu heiraten.

Simara
11.11.2005, 10:44
Ich überlege gerade, ob ich altmodisch bin.... *seufz*

Warum dann überhaupt heiraten?
Dass man sich mal auf den Wecker geht ist klar. Wir sind ja alle Individuen. Und dass jeder einen eigenen Raum als Rückzugsmöglichkeit hat, finde ich von daher sehr sinnvoll.

Meine Eltern sind seit über 50 Jahren verheiratet und es gibt hin und wieder Streit. Aber weniger wegen Sachen wie Fernsehprogramm oder Radio bzw. Muster der Tapete, Einrichtung des Wohnzimmers.
Da mein Vater für sein Leben gerne Krimi schaut und meine Mutter nicht, hat sie einen eigenen Fernseher im Esszimmer. Problem gelöst.
Wie das Wohnzimmer eingerichtet ist, ist meinem Vater wurscht, Hauptsache sein Stuhl steht vor der Kiste.

Eine Ehe bedeutet, dass man sich zusammenraufen muss - und dass jeder mal nachgiebt bzw. zurücksteckt. Sofern es eine gleichberechtigte Ehe ist.
Das Wohnzimmer wird zusammenausgesucht.
Bei der Musik gibt es Kopfhörer ....
Also wo ein Wille ist, da ist auch ein Weg.
Aber wenn man seine eigenen Bedürfnisse über das Leben mit dem Partner stellt, dann stellt sich die Partnerschaft in Frage.


die beiden Eheleute könnten nur nicht 24/7 zusammen wohnen ohne sich zu streiten.
Sind denn beide arbeitslos?
Ansonsten hockt man ja nicht 24 Stunden an sieben Tagen der Woche zusammen.


Könntet ihr euch vorstellen, mit eurem Ehepartner in getrennten Wohnung zu leben? Eine Langzeitbeziehung ohne gemeinsamen Hausstand?
Nein.
Es sei denn mein Partner muss beruflich woanders wohnen.


Oder gehört für euch das Zusammenleben einfach dazu?
Ja.
Auch wenn das bedeutet, dass man sich mal streitet.
Aber natürlich nur mit der/dem Richtigen. ;)

Zitat: Drum prüfe wer sich ewig bindet, ob sich nicht noch was besseres findet.

Freya
13.11.2005, 19:59
Ich habe derzeit eine Fernbeziehung und finde es schrecklich, nicht mit meinem Freund zusammen wohnen zu können. Ich könnte den ganzen Tag mit ihm zusammensein und fände es schlimm, woanders zu wohnen, wenn ich bei ihm sein könnte. In den Semesterferien haben wir zwei Monate dauernd zusammengelebt und hatten auch beide immer Ferien, also waren wir wirklich 24/7 zusammen und es war wunderbar :) Klar, wir sind erst ein Jahr zusammen und noch frisch verliebt (wie man das raushören konnte ;)), aber zusammenleben gehört für mich dazu. Während den zwei Monaten brauchte auch ich mal meine Zeit, aber deshalb hätte ich keine eigene Wohnung gebraucht, sondern einfach mal einen anderen Raum oder eine andere Ecke des Raumes. Wenn wir zusammenziehen, möchten wir beide das auch so einrichten, dass jeder sein Zimmer bzw. "Aufenthaltsraum" für sich hat, und das reicht völlig finde ich. Und bei der Einrichtung kann ja jeder dem anderen etwas zugestehen. Für die Blümchentapete zum Beispiel das Heimkino oder so...

Es ist klar, dass nicht jeder so denkt und fühlt, denn wir sind ja alle unterschiedlich, und ich finde, alles ist okay, solange beide damit einverstanden sind. Manchmal denke ich zwar, bei manchen Ehepaaren sind beide zu blind zu erkennen, dass etwas nicht "stimmt" (wie auch immer man das definieren mag), aber sowas gehört für mich definitiv nicht dazu. Manche brauchen halt sehr viel Freiheit, und da finde ich es gerade gut, dass zwei sich gefunden haben, die ein ähnliches Freiheitsbedürfnis haben. Schlimm wäre es erst, wenn der eine viel Nähe bräuchte und der andere nicht, dann sollten sie sich wirklich überlegen, ob die Ehe wirklich Bestand haben kann.

Peter von Frosta
13.11.2005, 23:18
Naja, man muss nur bedenken:
Küche, Bad, zwei "Wohnzimmer" und evntl. noch zwei Schlafzimmer falls einer schnarcht, da ist der Unterschied zur eigenen Wohnung nicht mehr fern.

Außerdem bist Du als Frau ja auch im Vorteil bei einer gemeinsamen Wohnung ;)

Freya
14.11.2005, 10:43
Warum zwei Wohnzimmer und zwei Schlafzimmer? Es reicht doch, wenn der eine sich das Schlafzimmer nimmt und der andere das Wohnzimmer, wenn beide alleine sein wollen :)

Warum ist eine Frau da im Vorteil? Sie muss meistens den Haushalt machen und der Mann lehnt sich schön zurück, so ist das doch oft :-P Wie gut, dass mein Freund nicht so ist...aber was nicht ist, kann ja mit der Zeit noch werden :-/

Peter von Frosta
14.11.2005, 13:56
Warum zwei Wohnzimmer und zwei Schlafzimmer? Es reicht doch, wenn der eine sich das Schlafzimmer nimmt und der andere das Wohnzimmer, wenn beide alleine sein wollen :)
Hast Du im Schlafzimmer ne Couch? Hast Du im Schlafzimmer ne Musikanlage? Oder anderes Zubehör für Deine Hobbies? Darum gings mir. Wenn Du sagst jeder braucht seinen Rückzugsraum, dann verstehe ich darunter eben "Hobbyraum", oder eben "Wohnzimmer". Wenn Dich Dein Freund nervt gehst Du ja wohl kaum ins Schlafzimmer bügeln ;)

Die zwei Schlafzimmer waren nur für den Fall falls einer der beiden Partner unvereinbare Schlafgewohnheiten hat. Ein Freund von mir hatte mit seinem Freund das Problem, dass er ihn immer im Schlaf geboxt hat.


Warum ist eine Frau da im Vorteil? Sie muss meistens den Haushalt machen und der Mann lehnt sich schön zurück, so ist das doch oft :-P Wie gut, dass mein Freund nicht so ist...aber was nicht ist, kann ja mit der Zeit noch werden :-/
Missverständnis:
Wer verlässt wohl die gemeinsame Wohnung bei der Scheidung?

Freya
14.11.2005, 20:43
Wir haben sowieso zwei Computer, der eine muss also zwangsläufig im Schlafzimmer stehen. Momentan habe ich eine 18m²-Wohnung und auch keine Couch, alles was man auf ner Couch macht, kann man auch auf dem Bett machen. Okay, das wird nicht bei jedem so sein, aber Musik oder Tv könnte ja auch im Schlafzimmer möglich sein, lesen sowieso, evtl kann man sich auch einen zusätzlichen Tisch reinstellen. Alternativ könnte es ja auch einen kleinen Arbeitsraum geben, so ist das bei meinen Großeltern zum Beispiel.

Beim schnarchen wirds kompliziert, gebe ich zu, aber dafür würde ich keine separaten Wohnungen nehmen. Erst Recht beim Boxen und ähnlichem, da reicht, zwei Betten etwas weiter voneinander aufzustellen.

Also siehst du es so: Lieber gleich zwei Wohnungen, damit man am Ende nicht ausziehen muss? Das finde ich nicht gut, man sollte nicht schon am Anfang davon ausgehen, dass man nicht zusammenbleibt (andersrum ist es genauso idiotisch, davon auszugehen, dass man auf ewig zusammenbleibt). Ich verstehe dich schon, ich will auch möglichst rundum abgesichert sein, aber ich lebe lieber eine schöne Zeit mit meinem Freund zusammen und suche mir am Ende evtl. ne Wohnung (außerdem muss das nicht so sein, ein Freund von mir ist auch in der Wohnung geblieben), als dass ich ein Leben lang nicht mit meinem Freund (Mann) zusammenlebe/wohne. Wenn man allerdings von sich aus zwei Wohnungen bevorzugt, ist das natürlich ein "schöner" Nebeneffekt.

Peter von Frosta
14.11.2005, 22:36
Also siehst du es so: Lieber gleich zwei Wohnungen, damit man am Ende nicht ausziehen muss? Das finde ich nicht gut, man sollte nicht schon am Anfang davon ausgehen, dass man nicht zusammenbleibt (andersrum ist es genauso idiotisch, davon auszugehen, dass man auf ewig zusammenbleibt).
Ich finde es weltfremd zu glauben eine Beziehung wäre für die Ewigkeit. Das hat vielleicht noch geklappt als der Alte noch 6 Tage / Woche schuften war und man sich eh nie sah.
Wobei es natürlich Tricks gibt, wie z.B. möglichst viel zusammen machen das viel Adrenalin freisetzt (Bungee Jumping und so).

18m^2 finde ich schon ein wenig arg klein :eek: . Ich wohne ja schon alleine auf 52m^2 (bezahlbar ;)).

Ich sag mal, bei ner großen drei Zimmer Wohnung würde ich schon sagen, dass man sich mal überlegen könnte zusammen zu ziehen. Immer unter der Voraussetzung das man nicht in die Wohnung kommt und das Gefühl hat zweischendurch waren die SOS Heimwerker da ;)
Natürlich nur wenn das auch ordentlich vertraglich geregelt ist :D

Freya
15.11.2005, 14:33
Ich finde es weltfremd zu glauben eine Beziehung wäre für die Ewigkeit.

Hab ich doch auch gesagt? o.O Allerdings wäre es auch falsch zu glauben, dass es sowas gar nicht gibt. Ich kenn es nicht anders, dass man heiratet und dann zusammenbleibt, in meiner Familie gibt es keinen, der weniger als 20 Jahre verheiratet ist (und sie sind glücklich verheiratet, bei meinen Verwandten merke ich nichts davon, dass sich die Liebe verflüchtigt hat und man nur zusammenlebt, weil man es so gewohnt ist), außer meiner Cousine und meinem Cousin (beide 18 und 16) und mir (ich bin 19), abgesehen von meinem Onkel, der hat dreimal geheiratet, aber ist mit seiner jetzigen Ehefrau auch schon mindestens 15 Jahre verheiratet. Klar, arbeite(te)n alle viel, aber ich hab auch nicht vor, dass sowohl mein Freund als auch ich unser ganzen Leben arbeitslos sind und nur aufeinanderglucken. Klar, lassen sich viele scheiden, aber viele Scheidungen sind auch unnötig. Niemand kann wissen, wie lange eine Beziehung dauern wird, weder dass sie nicht ewig sein wird, noch dass sie ewig sein wird.

Und wir könnten da noch ewig diskutieren, ich erkenne deinen Standpunkt an, aber er ist für micht nicht praktikabel, also sollten wir es darauf beruhen lassen, dass es solche und solche Menschen gibt ;)

Achso: Wieso heimkommen und es sieht au als wären die Handwerker da? Das versteh ich nicht ganz.
Und für einen gescheiten Mietvertrag bin ich auch sehr, nichts ist schlimmer, als sich nach einer gescheiterten Beziehung darüber zu streiten, wem was gehört und wer was behalten darf. Und Geld sollte auch getrennt sein.

Was ich auch sinnlos finde: Wenn jemand dem Ehepartner Unterhalt zahlen soll. Für die Kinder seh ich es ein, aber wenn man geschieden ist, ist jeder wieder für sich selbst verantwortlich, da sollte niemand mehr für den anderen verantwortlich sein.

Armitage
15.11.2005, 16:38
wenn man sich dann entschließt zusammen zu ziehen ist doch wunderbar!
ob dann mit ehe oder nicht ist nebensache

dieses ganze gerde von "ich brauche mein freiraum" ist teilweise nur die aussage das man zu faul ist an problemen zu arbeiten
damit man sich nicht in die quere kommt entschließt man sich gleich auf nummer sicher zu gehen und sich ein eigenes refugium zu basteln
ich nenne das einfach nur zu faul, zu feige und unwillig sich mit konflikten auseinander setzen zu wollen, weil das eben arbeiten an sich selbst und an
ein miteinander bedeutet.


Also ich finde das eine liebesbeziehung auf viele dinge aufgebaut ist :

liebe,leidenschaft,freundschaft,vertrauen,innigkei t,toleranz,gleichwertigkeit,
kompromisse,streit,versöhnung,spaß,und für mich persönnlich guter sex ;)

wenn man darauf verzichtet zusammen zu leben finde ich das verwirrend weil man dann nur mit 50% der vielen gefühlen und wichtigkeiten des lebens auskommen muß statt mit 100%

aber viele menschen sind eben einbischen selbst fixiert und finden es wichtiger welche farbe das sofa haben muß oder wie oft er den pc benutzen kann oder ähnliches
ob diese dann tatsächlich richtige liebe empfinden zu diesem zeitpunkt bezweifle ich sehr
ich glaube es gibt andere dinge, die eben wichtiger sind als einrichtung,die frage des meins oder deins
aber vielleicht ist es einfach die kosumgesellschaft die so viele menschen dazu erzieht so zu denken anstatt zu fühlen!

Peter von Frosta
15.11.2005, 16:42
Wieso heimkommen und es sieht au als wären die Handwerker da? Das versteh ich nicht ganz.
Damit meine ich diese "Pimp my Wohnung" Sendungen, wo dann die Liebste die Wohnung komplett von irgendwelche möchtegern Stylisten komplett neu einrichten lässt.

@Armitage
Schön, dass Du kein Klischee auslässt.

Armitage
15.11.2005, 17:02
Klischee?

hmm...


ich hab schon in sehr vielen, seeehr andersartigen beziehungen gelebt da würde mancher staunen
also ich glaube kaum das mein leben und meine einstellung zur liebe und zu deren lebenformen ein klischee wiedespiegelt

ich hab nur das aufgeschrieben was mir persönnlich in dem ausleben einer liebesbeziehung wichtig war und sein wird
egal wie lange sie dauern,nah oder fern, wie unkonvenzionell sie auch sein mögen, und ich weiß nur von mir selbst das wenn ich liebe dann will ich das zu 100% erleben also ist das zusammen ziehen für mich ein teil des ganzen

Hmpf
15.11.2005, 18:02
dieses ganze gerde von "ich brauche mein freiraum" ist teilweise nur die aussage das man zu faul ist an problemen zu arbeiten


Hmm... ich brauche aber *wirklich* meinen Freiraum. Sogar ohne Beziehung. Ich habe keine Beziehung, hatte noch nie eine, werde bei meiner Lebenseinstellung vielleicht auch nie eine haben, aber ohne Zeit für mich und einen Raum, in dem mich *wirklich* keiner stört, könnte ich schwer leben. Ich bin extreme Einzelgängerin, meine Tür ist immer zu (ich wohne in einer WG, die anderen lassen gerne mal ihre Tür zum gemeinsamen Flur/Wohnzimmer offen, aber mir ist das schon zu viel). Und wenn ich über längere Zeit keine Möglichkeit habe, mich zurückzuziehen, werde ich richtiggehend aggressiv. Und ich kann mir nicht vorstellen, daß ich in einer Beziehung, egal wie verliebt ich sein mag, diesen Drang nach Zeit für mich allein verlieren würde.

Armitage
15.11.2005, 18:21
eben du möchtest nur mit dir selbst klar kommen und glücklich sein das ist doch auch okay und falls du mal in einer beziehung lebst kannst du dir auch selbst deine lebenform aussuchen

jedem wie es spaß macht

Freya
15.11.2005, 21:15
@Armitage
Hm, ich habe bis vor kurzem genauso gedacht, aber ich bin mir nicht mehr sicher ob das wirklich so ist.

Bei Menschen wie du und ich (das wird wohl die Mehrheit sein) ist es sicher so, dass man sich nicht richtig liebt, wenn man nicht zusammenleben will.

Aber vielleicht gibt es wirklich Menschen, die ihren Freiraum brauchen. Ich kann nicht sagen, dass der, der viel Freiraum braucht seinen Partner nicht genug liebt, oder kannst du in dessen Herzen schauen?

@Hmpf
Wenn du mit jemandem zusammenbist, heißt das ja nicht, dass du dich selbst aufgibst. Ich denke, wenn du den Richtigen gefunden hast, dann wirst du auch mit ihm glücklich und willst mit ihm zusammensein, das muss ja nicht die ganze Zeit sein.

Ich finde, eine Beziehung bedeutet, sich einem anderen Menschen anzuvertrauen, aber damit nicht, sich selbst in diesem verlieren. Man sollte sich selbst nicht aus den Augen verlieren und für den anderen aufopfern, das gibt es ja auch.

@Peter
Wenn man zusammenzieht, sollte man schon alles mit dem Partner besprechen, schließlich ist es auch seine Wohnung. Und man sollte genug Vertrauen in den Partner haben, dass er das macht, was für beide am besten ist und nicht nur, was man selbst für richtig hält.

Loser
15.11.2005, 21:37
Hmpf Hmm... ich brauche aber *wirklich* meinen Freiraum. Sogar ohne Beziehung. Ich habe keine Beziehung, hatte noch nie eine, werde bei meiner Lebenseinstellung vielleicht auch nie eine haben, aber ohne Zeit für mich und einen Raum, in dem mich *wirklich* keiner stört, könnte ich schwer leben. Ich bin extreme Einzelgängerin, meine Tür ist immer zu (ich wohne in einer WG, die anderen lassen gerne mal ihre Tür zum gemeinsamen Flur/Wohnzimmer offen, aber mir ist das schon zu viel). Und wenn ich über längere Zeit keine Möglichkeit habe, mich zurückzuziehen, werde ich richtiggehend aggressiv. Und ich kann mir nicht vorstellen, daß ich in einer Beziehung, egal wie verliebt ich sein mag, diesen Drang nach Zeit für mich allein verlieren würde.
Hm … bis vor ein paar Monaten hätte ich wohl noch gesagt das es mir genauso geht. Wenn du eines Tages Glück hast wirst du den Drang, ähnlich wie ich, vielleicht verlieren. Ich drehe den Schlüssel sogar 2mal um. Ich finde dieses ungestört sein hat was erleichterndes. Da kann man gut zur Ruhe kommen. Na ja, wie gesagt, dachte ich zumindest immer.

Sie hasst es wenn ich die Tür zu mache. Aber sie hasst es eh eingeschlossen zu sein. Das sind so Momente in denen ich leicht verzweifele. Weil irgendwie will man dem anderen ja entgegen kommen, man kann aber nicht. In den Situationen sind nicht gerade wenige Tränen geflossen. Aber ich bin da eh ziemlich empfindlich. Es tut schon weh wenn einem die Person die man liebt ins Gesicht sagt das sie das Gefühl hat ausgeschlossen zu sein. So lächerlich das klingen mag, aber ich kann / darf die Tür mittlerweile hinter uns zuschließen.

Es ist eigentlich sogar schon so weit das, wenn sie wie im Moment weit weg ist, dann hilft mir das allein sein nicht mehr. Sehnsucht? Sagt das Wort wem was? Ich glaube wer weiß was das bedeutet denkt nicht mal eine Sekunde an getrennte Wohnungen.

Armitage hat was nettes geschrieben:

Also ich finde das eine liebesbeziehung auf viele dinge aufgebaut ist :

liebe,leidenschaft,freundschaft,vertrauen,innigkei t,toleranz,gleichwertigkeit,
kompromisse,streit,versöhnung,spaß, […] Sex

wenn man darauf verzichtet zusammen zu leben finde ich das verwirrend weil man dann nur mit 50% der vielen gefühlen und wichtigkeiten des lebens auskommen muß statt mit 100%
Respekt sollte da vielleicht noch mit zu.

Für mich ist und bleibt das wichtigste davon aber noch immer Vertrauen. Aber das ist jetzt auch wieder so ne komplizierte Sache die man nicht in Worte fassen kann … Freya hat das nett beschrieben … sich in dem anderen zu verlieren … Ich glaube wenn man wirklich vertraut, dann teilt man alles, und das auch gerne. Ohne das Gefühl zu haben jemanden einzuschränken, zu wenig Freiraum zu haben. Ne, irgendwie ist da nix worüber man großartig diskutieren kann. Das ist einfach so. Eine diese Erfahrungen die man eben selber machen muss.

Aber man merkt beim lesen ja eh schnell wer hier schon mal Glück hatte - oder aktuell hat - und wer nicht. Also, viel Glück. Wem auch immer. Ich gehe jetzt telefonieren.

Armitage
15.11.2005, 22:56
@Armitage
Hm, ich habe bis vor kurzem genauso gedacht, aber ich bin mir nicht mehr sicher ob das wirklich so ist.

Bei Menschen wie du und ich (das wird wohl die Mehrheit sein) ist es sicher so, dass man sich nicht richtig liebt, wenn man nicht zusammenleben will.

Aber vielleicht gibt es wirklich Menschen, die ihren Freiraum brauchen. Ich kann nicht sagen, dass der, der viel Freiraum braucht seinen Partner nicht genug liebt, oder kannst du in dessen Herzen schauen?


klar ich hab auch schon menschen sehr geliebt mit denen ich nicht zusammen gezogen bin
meistens weil ich genau gemerkt hab das es keinen sinn hatte
und klar gibt es massen von menschen die sich sehr lieben und nicht zusammen ziehen aber die sehnsucht danach hab ich bei den meisten denoch verspürt
es viele gibt die das nicht verspüren und einfach ausseinander leben wollen und sich denoch lieben
heißt aber nicht das ich das nachvollziehen kann
schon gar nicht wenn das argument es nicht zu tun ist, das man sich zusammenraufen muß wegen der farbe der wand oder wie auch immer die jeweiligen wohnung eingerichtet wird oder was wem gehört
das ist für mich nur materielles schnickschnack was nichts mit liebe zu tun hat


@Loser: gleichwertigkeit = Respekt dem anderen gegenüber,
bin völlig deiner meinung

Freya
15.11.2005, 23:36
Hm, aber manchmal, wenn man wirklich den ganzen Tag zusammen ist, braucht man Zeit für sich. Ich hab das gemerkt, als ich mit meinem Freund die zwei Monate zusammen verbracht habe. Ich hatte keine Zeit mehr für Freunde, fürs Lesen selten, einfach mal im Internet zu sein, oder was für mich zu machen. Das hat mich einen Monat lang nicht gestört, dann hab ichs aber doch gemerkt. Wir haben es dann so gemacht, dass ich aufstehe und er weiterschläft, weil er sowieso lange schläft und ich nicht so. Oder dass wir gemeinsam am PC sitzen oder er mal liest oder er mal am PC und ich lese ...
Es gibt immer Kompromisse, wenn man zusammenleben will.