Amujan
11.02.2006, 02:23
Casanova
http://img456.imageshack.us/img456/9627/z05505248ge.jpg
Im Venedig des 18. Jahrhunderts sitzt dem legendären Schürzenjäger Giacomo Casanova (Heath Ledger) die Inquisition im Genick. So folgt Casanova dem Rat des befreundeten Dogen, sich zwecks bürgerlicher Reputation eine Ehefrau zuzulegen. Mehr als die jungfräuliche Victoria (Natalie Dormer), die er zur Frau nimmt, reizt den Schwerenöter aber die selbstbewusste Francesca (Sienna Miller). Die jedoch schmettert seine Avancen kaltblütig ab. Solchermaßen im Ehrgeiz gekitzelt schmiedet Casanova einen tolldreisten Plan ...
Meinung: (Spoiler)
Jeder hat sicher schon von dem venezianischen Frauenheld gehört oder gelesen. Wie auch Don Juan versteht er es die holde Weiblichkeit um den Finger zu wickeln und seine Liebe sprichwörtlich mit allen zu teilen. Dieser Film ist ein Kostümfilm auf Basis einer romantischen (Verwechslungs-)Komödie, so hat Giacomo am Ende so viele Identitäten angenommen und jongliert beim Ball derart mit Ihnen, dass nur alles schiefgehen kann. Ich habe gut gebrüllt im Kino, echt wahr. Heath (*sabberlechz*) und seine Schauspielkollegen sprechen dabei wunderbar altmodisch (zumindest im Deutschen hat es was von der Romeo & Julia Verfimung oder diversen Jeans-Spots auf Shakespeare-Grundlage) und dabei so frivol und modern-direkt, es ist wunderbar anzuhören.
Dass in Venedig gedreht wurde und eben nicht in irgendwelchen Studios (zumindest die Aussenaufnahmen) trägt sein Übriges zur Atmosphäre bei. Der Film kann schon unter Klamauk verbucht werden, aber was soll man auch erwarten wenn eine Episode aus dem Leben eines (bankrotten) Playboys zu sehen bekommt.
Natürlich gibt es eingebate Konflikte, von der einen Frau die ihm widersteht weil sie auf ihre eigene provokante Art für die Rechte der Frauen kämpft und somit gegen alles steht was Casanova ausmacht, bis hin zur Geistlichkeit aus Rom (der Bischof der Inquisition wird wunderbar von Jeremy Irons gespielt, ihm steht der unfreiwillig komische Bösewicht), die am Exempel Casanovas den Südenpfuhl Venedig aufschrecken will.
Jedes männliche und weibliche Cliché wird bedient von den Barockschönheiten (dazu gehören auch Novizinnen) die dem Charme des Casanova reihenweise erliegen (und auch schonmal in Ohnmacht fallen) über den männlichen Macho der eigentlich ein unglaublicher Softie ist und damit die Frauen einlullt bis zur mit Synonym Pamphlete veröffentlichenden Suffragette (ist das ein ausschliesslich britischer Begriff für Frauenrechtlerinen im 19. Jahrhundert oder gilt der Allgemeinen, weil der Film spielt ja im 17. Jahrhundert? - Egal ihr wisst was ich meine.)
Die ganze Veranstaltng ist nichts ohne das gesamte Ensemble, jeder - mit Ausnahme von Casanova natürlich - hat ungefähr gleichviel Screentime und ist somit gleichwichtig für die Geschichte, vom Diener bzw. Vertrauten Casanovas über die Familie der unglücklich Verlobten, die Casanova nicht haben kann, zu dessen Verlobter (um dem Strang oder der Verbannung zu entkommen soll er ja heiraten), dem Bishof der Casanova jagt und dem Schmalzhändler aus Genua (ihr müsst den Film schon gucken, alles verrat ich nicht :hmm: )
Insgesamt betrachtet haben wir hier einen wunderbar leichten Klamauk mit ein paar ernsten Momenten, genial formulierter Sprache und Bildern & einem toll zusammenspielenden Ensemble. Er ist eigentlich genau dass was ich mir vorstelle wenn ich an Casanova denke, bzw. dass was man mit dem Namen verbindet.
:star: :star: :star: von 5
Daten:
Komödie - USA 2005
FSK: Freigegeben ab 6 Jahren
Länge: 111 Min.
Verleih: Buena Vista
seit 09.02.2006 im Kino
- Amu
http://img456.imageshack.us/img456/9627/z05505248ge.jpg
Im Venedig des 18. Jahrhunderts sitzt dem legendären Schürzenjäger Giacomo Casanova (Heath Ledger) die Inquisition im Genick. So folgt Casanova dem Rat des befreundeten Dogen, sich zwecks bürgerlicher Reputation eine Ehefrau zuzulegen. Mehr als die jungfräuliche Victoria (Natalie Dormer), die er zur Frau nimmt, reizt den Schwerenöter aber die selbstbewusste Francesca (Sienna Miller). Die jedoch schmettert seine Avancen kaltblütig ab. Solchermaßen im Ehrgeiz gekitzelt schmiedet Casanova einen tolldreisten Plan ...
Meinung: (Spoiler)
Jeder hat sicher schon von dem venezianischen Frauenheld gehört oder gelesen. Wie auch Don Juan versteht er es die holde Weiblichkeit um den Finger zu wickeln und seine Liebe sprichwörtlich mit allen zu teilen. Dieser Film ist ein Kostümfilm auf Basis einer romantischen (Verwechslungs-)Komödie, so hat Giacomo am Ende so viele Identitäten angenommen und jongliert beim Ball derart mit Ihnen, dass nur alles schiefgehen kann. Ich habe gut gebrüllt im Kino, echt wahr. Heath (*sabberlechz*) und seine Schauspielkollegen sprechen dabei wunderbar altmodisch (zumindest im Deutschen hat es was von der Romeo & Julia Verfimung oder diversen Jeans-Spots auf Shakespeare-Grundlage) und dabei so frivol und modern-direkt, es ist wunderbar anzuhören.
Dass in Venedig gedreht wurde und eben nicht in irgendwelchen Studios (zumindest die Aussenaufnahmen) trägt sein Übriges zur Atmosphäre bei. Der Film kann schon unter Klamauk verbucht werden, aber was soll man auch erwarten wenn eine Episode aus dem Leben eines (bankrotten) Playboys zu sehen bekommt.
Natürlich gibt es eingebate Konflikte, von der einen Frau die ihm widersteht weil sie auf ihre eigene provokante Art für die Rechte der Frauen kämpft und somit gegen alles steht was Casanova ausmacht, bis hin zur Geistlichkeit aus Rom (der Bischof der Inquisition wird wunderbar von Jeremy Irons gespielt, ihm steht der unfreiwillig komische Bösewicht), die am Exempel Casanovas den Südenpfuhl Venedig aufschrecken will.
Jedes männliche und weibliche Cliché wird bedient von den Barockschönheiten (dazu gehören auch Novizinnen) die dem Charme des Casanova reihenweise erliegen (und auch schonmal in Ohnmacht fallen) über den männlichen Macho der eigentlich ein unglaublicher Softie ist und damit die Frauen einlullt bis zur mit Synonym Pamphlete veröffentlichenden Suffragette (ist das ein ausschliesslich britischer Begriff für Frauenrechtlerinen im 19. Jahrhundert oder gilt der Allgemeinen, weil der Film spielt ja im 17. Jahrhundert? - Egal ihr wisst was ich meine.)
Die ganze Veranstaltng ist nichts ohne das gesamte Ensemble, jeder - mit Ausnahme von Casanova natürlich - hat ungefähr gleichviel Screentime und ist somit gleichwichtig für die Geschichte, vom Diener bzw. Vertrauten Casanovas über die Familie der unglücklich Verlobten, die Casanova nicht haben kann, zu dessen Verlobter (um dem Strang oder der Verbannung zu entkommen soll er ja heiraten), dem Bishof der Casanova jagt und dem Schmalzhändler aus Genua (ihr müsst den Film schon gucken, alles verrat ich nicht :hmm: )
Insgesamt betrachtet haben wir hier einen wunderbar leichten Klamauk mit ein paar ernsten Momenten, genial formulierter Sprache und Bildern & einem toll zusammenspielenden Ensemble. Er ist eigentlich genau dass was ich mir vorstelle wenn ich an Casanova denke, bzw. dass was man mit dem Namen verbindet.
:star: :star: :star: von 5
Daten:
Komödie - USA 2005
FSK: Freigegeben ab 6 Jahren
Länge: 111 Min.
Verleih: Buena Vista
seit 09.02.2006 im Kino
- Amu