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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Stanislaw Lem gestorben



Thandor
27.03.2006, 17:22
Der polnische Science-Fiction- Schriftsteller Stanislaw Lem ist tot. Der Autor von "Solaris" und "Sternentagebücher" starb im Alter von 84 Jahren in einer Klinik in Krakau.

Stanislaw Lem ist am Montag in einem Krankenhaus nahe Krakau gestorben. Dies berichtete die polnische Nachrichtenagentur PAP unter Berufung auf Klinikärzte. Lem wurde 84 Jahre alt.

Er war nicht nur einer ihrer prominentesten Vertreter, sondern auch einer der schärfsten Kritiker von Science-Fiction und zeichnete sich durch ein tiefes Wissen über Kybernetik und Weltraumfahrt aus. Seine Werke sind voll Humor und Tragik und verkauften sich weltweit mehr als acht Millionen mal.

AP

Stern.de (http://www.stern.de/unterhaltung/buecher/:Science-Fiction-Autor-Stanislaw-Lem/558396.html)

Ich selbst habe "Solaris" bisher noch nicht gelesen, wobei dieses Buch noch auf meiner Liste der "Must have"'s steht, da es unumstritten eines der SciFi-Bücher ist. Sehr schade, dass wir von diesem Autor nun keine Werke mehr erwarten dürfen (mehr kann ich dazu nun leider nich schreiben, da ich ja noch nichts von ihm gelesen habe - aber sein Ruf eilte den Büchern halt voraus!).

Habt ihr viel von Lem gelesen? Kennt ihr "Solaris"?
Lasst mal ein wenig was von euch hören. :)

Hmpf
27.03.2006, 20:04
Wow, ein seltsames Gefühl. Irgendwie war Lem immer so einer, bei dem ich, obwohl ich wußte, daß er alt war, nie erwartet hätte, daß er überhaupt irgendwann mal stirbt.

Um auf Thandors Frage zu antworten: Ja, ich habe einiges von Lem gelesen, wenn auch nicht Solaris. Da ich aus einem, sagen wir mal, 'science-fiction-fernen' ;-) Elternhaus komme, waren zwei, da bei Suhrkamp erschienene und somit mit dem Prädikat 'literarisch wertvoll' versehene Bücher von Lem so ziemlich das einzige, was es bei uns zuhause an SF gab. Und da meine Faszination für SF schon früh begann, habe ich sie mir natürlich irgendwann zu Gemüte geführt. Es handelte sich um einen Band mit Kurzgeschichten (Ausschnitte aus verschiedenen bekannteren Kurzgeschichtensammlungen) sowie um den Roman 'Der Unbesiegbare' (jener übrigens, wie mir jetzt auffällt, gar nicht bei Suhrkamp, sondern bei Fischer erschienen). Als ich einige Jahre später begann, erste SF-Bücher selbst zu kaufen, waren darunter zwei von Lem, nämlich die beiden Bände mit den Kurzgeschichten um den Piloten Pirx ('Terminus' und 'Die Jagd'). Später ergänzte ich diese um den Roman 'Friede auf Erden' und die 'Sterntagebücher'.

Lem zu lesen ist eine recht seltsame Erfahrung, und ganz bestimmt nicht jedermanns Sache. Es fliegt einen beim Lesen bisweilen ein etwas 'realsozialistisches' Gefühl an - irgendwie staubig grau und leicht vergilbt, und manchmal ein bißchen hausbacken. Dies hat jedoch seinen ganz eigenen Reiz, und ich denke, es ist genau dieses Gefühl, das mich dazu brachte, mir die Pirx-Geschichten zuzulegen: endlich mal ein Raumfahrer, der einfach nur seinen Job macht! *g*

cornholio1980
27.03.2006, 21:18
Ich habe Solaris gelesen, muss jedoch gestehen, dass ich davon nicht allzu begeistert war. Es war ähnlich, wie es mir momentan auch bei den "Chronilithen" geht: Gute Idee, weniger gelungene Ausführung. Lesen sollte man den Roman als SF-Anhänger aber natürlich trotzdem mal ;)

Kaff
27.03.2006, 21:59
Ich hab von ihm bisher gelesen:
"Gast im Weltraum" - durch die Darstellung einer Star Trek artigen Zukunft wurde das von den Kommunisten gerne als Propaganda bezeichnet. Aber das war ja etwas, wovon sich Lem sehr stark distanzierte.
"Solaris" - sein schwierigstes Buch, vor allem der Mittelteil mit der Beschreibung der Solaris ist sehr träge (@Cornholio: also nicht gerade ein geeigneter Einstieg in seine Werke)
"Der Unbesiegbare" - bislang mein Lieblingsbuch, spannende und durchdachte Geschichte. Allerdings wird da auch seine etwas altmodische Sicht auf die Rolle der Frau deutlich - seiner Meinung hatten diese nix auf solchen Forschungen zu suchen. Und tatsächlich hat der Unbesiegbare, obwohl er viele Wissenschaftler an Bord hat, keine einzige Frauenrolle. (@Cornholio: trotzdem ein besserer Einsteig in seine Werke)

84 jahre ist er alt geworden, hat ein langes und ziemlich erfülltes Leben geführt - das ist letztendlich das wichtigste.

Elko
27.03.2006, 23:45
Schade das er gestorben ist.:( :(
Er hatte was.

Ich habe frueher viel von Ihm gelesen.

z.B.
Die Sterntagebuecher, Eden,Gast im Weltraum, Solaris Der Unbesiegbare, RobotermaerchenPilot Pirx
an mehr kann ich mich auf die schnelle nicht erinnern. ist ja auch schon bestimmt schon 15 oder 20 jahre her das das ich das letzte mal was von ihm gelesen habe.

Wobei ich damals "Die Sterntagebuecher" am verwirrensten fand.

Muss doch mal Nachschauen was ich noch so habe von Ihm.

cornholio1980
28.03.2006, 19:17
"Gast im Weltraum" und "Die Sterntagebücher" klingen interessant, denke, die werde ich mir über kurz oder lang auf jeden Fall mal vornehmen. Dass "Solaris" keine leicht verdauliche Kost ist, damit hatte ich eh schon gerechnet, und er war ja auch in keinster Weise schlecht, aber für mich hat sich Lem dort einfach zu sehr auf das Phänomen und dessen wissenschaftliche Ausprägungen konzentriert (im Vergleich zum Soderberg-Film, der die Psyche der Protagonisten in den Mittelpunkt gestellt hat und meines Erachtens einer der meistunterschätzten SF-Filme der jüngeren Vergangenheit ist).

Da ich grade wieder in SF-Leselaune bin (bin gestern mit Chronolithen fertig geworden und lese gerade "Red Mars" von Kim Stanley Robinson)... wie funktioniert das eigentlich mit Reviews zu Büchern hier in diesem Forum? 1 Thread pro besprochenes Buch? Thematische Zusammenstellung (z.b. alle Mars-Romane, egal von welchem Schriftsteller, in einen Thread)? Ein Thread pro Autor?

War bisher in diesem Bereich hier nicht so aktiv, daher meine Frage. Ich will ja das Forum nicht mit x-reviews zu einzelromanen überschwemmen *gg*

Brettermaier
28.03.2006, 23:14
Stanislaw Lem
Mir fehlen die Worte

Ich kann nur hoffen das das ZDF keinen Mist baut wenn sie die “Sternentagebücher verfilmen.

Hmpf
29.03.2006, 00:17
(im Vergleich zum Soderberg-Film, der die Psyche der Protagonisten in den Mittelpunkt gestellt hat und meines Erachtens einer der meistunterschätzten SF-Filme der jüngeren Vergangenheit ist).


Absolute Zustimmung hier. :-)

Hmm... die DVD müßte ich mir eigentlich mal zulegen...

Thandor
29.03.2006, 17:01
Da ich grade wieder in SF-Leselaune bin (bin gestern mit Chronolithen fertig geworden und lese gerade "Red Mars" von Kim Stanley Robinson)... wie funktioniert das eigentlich mit Reviews zu Büchern hier in diesem Forum? 1 Thread pro besprochenes Buch? Thematische Zusammenstellung (z.b. alle Mars-Romane, egal von welchem Schriftsteller, in einen Thread)? Ein Thread pro Autor?

War bisher in diesem Bereich hier nicht so aktiv, daher meine Frage. Ich will ja das Forum nicht mit x-reviews zu einzelromanen überschwemmen *gg*

Da hier im Forum seltener allzu viel los ist, darfst du gerne 1 Thread/Buch machen. ;)
Wenn du mehrere Bücher eines bestimmten Autors behandelst, würde ich dir vorschlagen, den Thread mehr unter dem Autor zu führen (z.B. wie wenn du im Film-Thread Stanley Kubricks Werke miteinander vergleichen würdest ;) ).

Thematische Zusammenstellung muss nich sein, damit kann ich mich nicht so anfreunden (was Rezensionen betrifft).

cornholio1980
30.03.2006, 20:09
Da hier im Forum seltener allzu viel los ist, darfst du gerne 1 Thread/Buch machen. ;)Alles klar, vielen Dank für deine Ratschläge. Werd dann nächste Woche mal loslegen ;)