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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : A GEEKs LiFE: Fanleben in SciFi, Fantasy & Mystery



Dr.BrainFister
12.01.2007, 01:52
In diesem Thread werden immer die aktuellen Ausgaben unserer fictionBOX-Kolumnenserie
"A GEEKs LiFE": Fanleben in den Welten von SciFi, Fantasy & Mystery vorgestellt.

Hier könnt ihr darüber diskutieren, Fragen an die Autor/innen stellen, den Artikel kommentieren, Feedback dazu geben...

Viel Spaß! :D

Den Beginn macht natürlich Ausgabe 1:


A GEEKs LiFE #1:
Das ist des Pudels Kern-Fusion
http://www.maxxius-online.de/kram/logo/agl_3b.gif

Liebe Leserinnen und Leser,

es gibt eine Vielzahl von Fusionen: wirtschaftliche Fusionen, private Fusionen à la Patchwork-Familien (mit Patches kennt sich aber bekanntlich niemand besser aus als Microsoft), Kernfusionen und diese Fusion hier: das Zusammenbacksen von SF-Home und SF-Alliance.de zur fictionBOX! Lang lebe der Kleber zwischen den beiden - und das wird er bestimmt! Es gibt einige Kollegen, die ich gut kennen und schätzen gelernt habe, viele Doktoren fisten ihre Hirne, um Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, eine wirklich tolle Seite bieten zu können. Andere fürchten sich nicht vor Gegenwind, ziehen ihre Annorax an und gehen hinaus in die weite, und gelegentlich kalte Welt des Internets.

Und hier, an dieser Stelle, soll nun eine Kolumne entstehen, die regelmäßig über das Fanleben in den Welten von SciFi, Fantasy & Mystery berichtet, allerlei Krimskrams aus den Tiefen der Schreiber-Gedanken hervorzerrt und reichlich Platz für Spekulationen lässt. Faszinierend, nicht wahr? Bei dieser Gelegenheit bedanke ich mich dafür, dass ich die Ehre habe, als erster eine Kolumne verfassen zu dürfen. Vielen Dank!

Da wir gerade beim Thema Kekse sind: Hatten Sie an Weihnachten Plätzchen gebacken? Ich hoffe doch, dass die Teigdinger bis mindestens Heilig Abend hielten und nicht plötzlich Beine bekamen und davonkrümelten. Wir kennen ja das Dilemma mit der unfrischen Ware. Wählen Sie grün? Ja, aber nicht das Stück Fleisch da im Regal, könnte man meinen, hört man von Gammelfleisch und - jetzt ganz neu im Sortiment - Gammelfisch. Wäre GF nicht eine Nominierung zum Unwort des Jahres wert gewesen?

Aber es gibt neben GF noch mehr, was jedenfalls mir stinkt: Und das sind die vielen Gerüchte um "Star Trek XI". Es riecht ja schon beinah nach einer faszinierenden Art von Ideenlosigkeit um den neuen Streifen. Und wer weiß, vielleicht kriegen wir ja einen neuen alten Schinken, in mehrere Portionen geteilt. Wie hättens' den Film denn gern? Geschnitten oder vielleicht am Stück? In drei Teilen vielleicht? Gab es da nicht das Gerücht um drei Filme, die während der Romulaner-Kriege spielen? Denn dass der elfte Part der "Star Trek"-Saga sich tatsächlich um die Starfleet-Akademie drehen tut, tuten die Gerüchtetrompeten schon seit Ewigkeiten plus minus zwei Sternzeiten heraus. Erst kürzlich ließ Harve Bennett (ehemaliger Produzent bei "Star Trek" und Vater des Akademiegedankens) durchblicken, dass er nix davon wüsste. Jetzt hat J.J. Abrams - das Brain hinter der Serie "LOST" - angeblich zugestimmt, dass er Regie bei STXI führt… angeblich, aber wieder weiß jeder alles und nichts zugleich.

Da kann man doch einfach nur schmunzeln, genau wie über Todesgerüchte der "LOST"-Figur Jack Sheppard, "Gozilla 2" (hoffen wir, dass das "Go" die Wahrheit ist), "Austin Powers 4" und - die Härte - den neuen "Rocky". Als ob der Oldie Stallone nicht schon verwegen genug mit seinem Boxer-Comeback ist, will er auch noch mal ordentlich "Rambo" Zamba machen, womit wir im Endeffekt wieder beim Gammelfleisch angekommen wären…

Zum Glück aber gibt es auch etwas, was wie eine Ladung süßes Parfüm in meiner Nase kribbelt, denn endlich - nach über drei Jahren Warten - kommt die zweite Staffel von "Twin Peaks", einer meiner Lieblingsserien, auf DVD heraus. Und damit die Fans der Serie von 1991 mehr davon haben, wird die DVD-Box gleich in zwei Teilen auf den Markt gebracht und über mehrere Monate verteilt angeboten: Januar und März sind die "Twin Peaks"-Monate. Schließlich ist so die Vorfreude größer und die Spende an die Hersteller in Form eines Preises, der sich gewaschen hat, um so gütiger. Da passt das Zitat eines Käufers doch sehr gut: "Ich weiß nicht, ob ich mich über die Box freuen oder mich darüber ärgern soll, dass ich solange darauf warten muss".

Na ja, des Pudels Kern hinter der Spaltung der DVD-Boxen ist ja ganz klar: Knete, Zaster, Moneten und die guten alten Kohlen, auch wenn die Grillsaison schon längst vorbei ist. Wie beim Grillen gibt es auch bald eine neue Saison für die "Battlestar Galactica"-Scheiben, und ich bin sicher, wir kriegen zwei wunderschöne Halbboxen, genau wie die Fankollegen von "LOST". Die Quittung dafür sieht man ja bei den Kundenbewertungen der Internetversandhäuser: Obwohl die zweite Staffel von "LOST" die erste noch einmal um einiges übertrumpft, wird sie von fast allen Kunden als schlecht bewertet - wegen der Teilung und des Kommerzes. Könnte das bei "Battlestar Galactica" am Ende genau so sein?

Solche Sorgen kennt man bei "Perry Rhodan" zum Beispiel nicht: Woche für Woche erscheint das allseits beliebte Heft und zieht Millionen von Lesern in seinen Bann wie ein Magnet die Metallspäne. Wann ist es so weit? Sollte nicht irgendwann mal ein "Perry Rhodan"-Film ins Kino kommen? Oder auf DVD wie bald "Babylon 5" mit seinen verschwundenen Tales? Gespannt bin ich ja, obwohl mein Nachholbedarf bei "Babylon 5" extrem ist und ich soeben vor Scham im Erdboden versinke…

Und da ich nun versunken bin, verabschiede ich mich von meiner heutigen Kolumne zu allem Möglichen und danke für Ihre Aufmerksamkeit. Ach, Entschuldigung: Ich hab mich ja noch gar nicht vorgestellt. Ich bin seit längerer Zeit für das "Star Trek"-Portal TrekZone Network als Literatur-Chef tätig, haue in die Tasten und fabriziere dabei seit etwa einem Jahr regelmäßig Intros für den Gemeinschaftsnewsletter "e!Scope-Magazin" (an dem auch die fictionBOX beteiligt ist). Werde ich noch mehr Kolumnen schreiben? Vielleicht, denn so schnell werden Sie mich bestimmt nicht los.

Mit einem schelmischen Grinsen und Augenzwinkern (mit dem linken, damit kann ich das besser) verabschiede ich mich und verbleibe herzlichst

Ihr Jörn Podehl



Anmerkung der Redaktion:

Jörn Podehl schreibt in unregelmäßigen Abständen als einer von mehreren Kollumnisten Beiträge zu "A GEEKs LiFE": Der fictionBOX-Kollumne rund ums Fanleben in den Welten von SciFi, Fantasy & Mystery. Herr Podehl ist in diesem Rahmen als Gastautor tätig. Seine Haupttätigkeit hat er als Literatur-Chef bei www.trekzone.de und als Abschlussredakteur und Intro-Schreiber bei www.escope-magazin.de



Wollen Sie unserem Kollumnen-Team beitreten? Wieviel und was Sie schreiben, ist hierbei völlig frei! Schicken Sie ihr Material oder ihre Vorschläge doch einfach an: info@fictionbox.de


>>quelle<< (http://www.sf-alliance.de/index.php?option=com_content&task=view&id=2897&Itemid=1)

Prospero
12.01.2007, 03:14
Ja, den Trend zu den Halbseason-Boxen habe ich auch schon irgendwo gegeißelt - ich glaube in meinem persönlichen Podcast letztens. ;) Beziehungsweise die Mondpreise, die man für einige kürzere Staffelboxen bezahlt - Life on Mars z.B., da sind Preise um die 65 Euro im Spiel - für ACHT FOLGEN! Hallo? Nicht, dass das keine gute Serie ist wie wir das ja hier auf Kabel1 noch erleben werden - hoffe ich, wenn die Synchro gut wird, hmm - aber das sind ACHT FOLGEN! Plus Zusatzmaterial. Ähm, hallo? Denkt da noch jemand mit bei der Industrie? Nö...
Zu Perry Rhodan: Der Film ist seit Ewigkeiten geplant. Die letzte Meldung war, dass an einen Trailer fertiggestellt hätte, den gabs Anno 2005 or so auf der Webseite mal verlinkt und ansonsten war es das dann. Ich rechne nicht mehr mit einer Verfilmung und was man so munkeln hört: Der letzte Zyklus um den Sternenozean, der jetzt auf Hörspiel-CDs rauskommt, soll etliche Leser gekostet haben. Ist vielleicht auch besser so, Perry Rhodan hat außer als Buch oder Hörbuch bzw. Hörspielumsetzung bisher nie richtig Erfolg gehabt - die zwei Spiele, die erschienen sind waren ja wohl eher nichts, das Sammelkartenspiel läuft auch nicht so dolle, Merchandisingartikel gibts zwar aber auch nur eine Handvoll - wobei mir das immer noch lieber ist als zuviel, aber da haben sie auch keine glückliche Hand mit.
Und was Twin-Peak anbetrifft: Abwarten. Da kommt sicherlich eine komplette Box, die dann vermutlich billiger sein wird als die drei Seasons alleine. Wenn nicht: Ebay. Oder importieren. ;)
Und lasst mich raten, es hat nicht zufällig eine Farscape-Folge für den Titel der Kolumne eine Rolle gespielt? Die mit dem Bug? ;)
Ad Astra

Dr.BrainFister
12.01.2007, 12:16
...
Und lasst mich raten, es hat nicht zufällig eine Farscape-Folge für den Titel der Kolumne eine Rolle gespielt? Die mit dem Bug? ;)

hmmmm, nee, zumindest bewusst hab ich daran nicht gedacht. aber kann sein, dass sich farscape so tief in mein unterbewusstsein einbrannte, dass es doch von dort kam.

"A GEEKs LiFE" fügte ich eigentlich in der frühen planungs-phase als untertitel hinzu. der erste titel-entwurf war damals "SciFi@Home: A GEEKs LiFE". dieses "scifi@home" war als anspielung auf unsere ehemalige homepage "sf-home" gedacht. da der titel so aber erstens recht lang wurde, zweitens zu einseitig auf das genre scifi festlegte, drittens bei den kollegInnen mit denen ich über die idee sprach meistens doch eher das mit dem "Geek" hängenblieb und wir viertens nicht mehr sf-home heißen, kam es letztlich zu dem titel, den wir jetzt haben. :)

.

makcalhoun
20.01.2007, 00:29
Hi Leute,

wie der zu spät gekommene Bahngast schaue ich der roten Laterne des Zugs hinterher - ja, ich bin glatt zu spät zur Besprechung meines eigenen Textes gekommen, kann man so etwas glauben?

Ich bedanke mich, dass die Kolumne hier und dort so schön ausgestellt ist und hoffentlich vielfach gelesen wurde, auch wenn sie vor Gammelfleisch und Meckerei geradezu stinkt.

Kollege Prospero hat schon Recht mit seinem Satz "Halbseason-Boxen habe ich auch schon irgendwo gegeißelt". Dass geißeln nichts mit Geiseln zu tun hat, hoffe ich sehr, schließlich weiß man bei der Neuen Rechtschreibung nie so richtig. Aber wir sind hier im Gegensatz zur DVD-Box nicht geteilter Meinung, und ich spüre eine Wut in mir aufkommen, wenn ich an den Kauf der "Twin Peaks"-Box denke. Zu sagen, die Papphülle mit ordentlich mit Plastik drin ist eine Frechheit, wäre eine Untertreibung. Nicht, dass die Schrift auf der Hülle so gut zu lesen ist wie Graffiti auf einem nassen Schwamm, nein, es sind unter anderem die DVD-Menüs, die mich zum Herunterwürgen einer gewissen Brühe zwingen. Kein hübsches Menü wie bei der ersten Staffel, nix. Aber wisst ihr, ich fand eine Folge besonders gut. Ach... wie hieß die noch gleich? Ich weiß es gar nicht. Wie auch? Es stehen ja nicht einmal die Episodennamen auf der DVD oder im DVD-Menü! Ich fand Episode 08 und 09 ganz toll. Klasse, was? Kann sich jeder was drunter vorstellen.

Gleich denkt man sich, mit einem Griff zum Booklet ist alles in bester Ordnung, aber wo ist das nur? In der Ritze zwischen Rückenlehne und Polster meines Sessels ist es schon mal nicht. In anderen Ritzen möchte ich jetzt nicht nachgucken. Stattdessen ritze ich vor Wut mit meinem Fingernagel Narben in meine Haut. Selbst ein Booklet fehlt, wie das Bonusmaterial! Ach ne, das Bonusmaterial ist wohl der Mangel an Freude an der Box. Es taucht also wirkliches "Twin Peaks"-Feeling auf, schließlich ist die Serie auch ganz ernst und humorlos, bis auf den Humor zwischendurch...

Grüße

Jörn

PS Verdammt gutes Forum ;-)

valgard
20.01.2007, 08:04
Zu Perry Rhodan: Der Film ist seit Ewigkeiten geplant. Die letzte Meldung war, dass an einen Trailer fertiggestellt hätte, den gabs Anno 2005 or so auf der Webseite mal verlinkt und ansonsten war es das dann. Ich rechne nicht mehr mit einer Verfilmung und was man so munkeln hört: Der letzte Zyklus um den Sternenozean, der jetzt auf Hörspiel-CDs rauskommt, soll etliche Leser gekostet haben. Ist vielleicht auch besser so, Perry Rhodan hat außer als Buch oder Hörbuch bzw. Hörspielumsetzung bisher nie richtig Erfolg gehabt - die zwei Spiele, die erschienen sind waren ja wohl eher nichts, das Sammelkartenspiel läuft auch nicht so dolle, Merchandisingartikel gibts zwar aber auch nur eine Handvoll - wobei mir das immer noch lieber ist als zuviel, aber da haben sie auch keine glückliche Hand mit.
Ad Astra
Hallo!

Ich glaube auch nicht mehr an einen PR Film.
Da haben sich schon zu Vile dafür angeboten und ist doch nix daraus geworden.
Woran es liegen mag?
MovieFans hat der geplanten FernsehTriologie sagar eine Sparte gewidmet:
http://www.moviefans.de/a-z/p/perry-rhodan/index.html

Ach ja, Ende des Jahres soll doch auch ein neues Game kommen!?

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01.01.2005
BrainGame Publishing erwirbt Lizenz für PERRY RHODAN-Computerspiele

BrainGame Publishing und der Pabel-Moewig Verlag haben ein Lizenzabkommen getroffen, das BrainGame die Produktions- und weltweiten Vermarktungsrechte für Gameboy-, PC- und Konsolenspiele unter der Marke PERRY RHODAN überträgt.......
http://www.braingame.de/presse/2005.html?PHPSESSID=a4ea15d1ccf41f2f0a3b6e9b7bd623 b4
<<<
Außer Ankündigungen das mal wiede rBildmaterial auf der PR Homepage erscheinen soll ( letztes Jahr auf der Buchmesse in F.) hört man da auch nix mehr.

Aber da warte ich eher auf das neue DSA Game.

valgard

Kaff
20.01.2007, 17:26
Aber wisst ihr, ich fand eine Folge besonders gut. Ach... wie hieß die noch gleich? Ich weiß es gar nicht. Wie auch? Es stehen ja nicht einmal die Episodennamen auf der DVD oder im DVD-Menü! Ich fand Episode 08 und 09 ganz toll. Klasse, was?
Twin Peaks hat ja auch keine Episodentitel. ;)

Prospero
21.01.2007, 02:34
Etliche US-Serien haben keine Episodentitel - selbst bei neueren Serien ist mir das schon mal aufgefallen. ;)
Zu Perry Rhodan: An das Spiel glaube ich erst wenn ich da Photos von der Hülle irgendwo auftauchen sehe - auf offiziellen Seiten...
Ad Astra

makcalhoun
21.01.2007, 02:35
Komisch nur, dass die erste Staffel doch Episodentitel hat.
Und die ersten beiden Episoden der zweiten Staffel "Der Riese sei mit dir" heißen ;-)

Kaff
21.01.2007, 17:00
Komisch nur, dass die erste Staffel doch Episodentitel hat.
Und die ersten beiden Episoden der zweiten Staffel "Der Riese sei mit dir" heißen ;-)
Aber nur in der deutschen Version. Im Original wird nur durchgezählt...

makcalhoun
22.01.2007, 10:06
Für 25,99 Euro kann ich ja wohl verlangen, sollte das nicht technisch realisierbar sein mit der Umstellung auf ein "deutsches Menü" mit den Episodennamen, dass mindestens ein Booklet mit den deutschen Titeln dabei liegt, oder? Hat bei der ersten Staffel ja auch geklappt: Menü mit den Episodentiteln und ein Booklet.

Ach, hatte ich erwähnt, dass es nicht mal eine Szenenauswahl für die Episoden auf den DVDs gibt?

Dr.BrainFister
28.01.2007, 23:13
Endlich ist sie da, die neue Ausgabe von "A GEEKs LiFE". diesmal beehrt uns Fandom-Kenner Ulrich Bettermann als Gastautor und gewährt den Leser/innen Einblick in sein "Phantastisches Ehrenamt"...


A GEEKs LiFE #2: Phantastisches Ehrenamt
http://www.maxxius-online.de/kram/logo/agl_3b.gif

Manches tut man umsonst, anderes vergeblich. Und es gibt Sachen, die macht man kostenlos. Ehrenamtlich, könnte man auch sagen - wenn es um ein Amt ginge. Ich verbringe einen Teil meiner Freizeit mit dem Lektorieren von Artikeln, Essays, Interviews und Rezensionen aus dem phantasischen Genre - welches wir, der Rechtschreibreform zum Trotz, noch mit "ph" schreiben. Unter anderem weil eines der Magazine, an denen ich mitarbeite, "phantastisch!" heisst.

Dieses Heft erscheint mittlerweile im siebten Jahr und an jedem Quartalsanfang müssen, wollen und werden wir eine Ausgabe fertig haben. Ich bin da nur ein kleines Rad im Getriebe: Meine Arbeit beginnt, wenn die eigentliche schon getan ist, nämlich nachdem die Beiträge bei Chefredakteur Klaus Bollhöfener eingegangen sind. Am Liebsten hat er das möglichst lange vor dem Redaktionsschluss, aber wer es schon mal mit der schreibenden Zunft zu tun hatte, weiss, dass die Artikel nach dem "Duke Nukem"-Prinzip aufschlagen: nämlich wenn sie fertig sind.

Ich habe dann, zusammen mit einer handvoll Mitstreiter, die Aufgabe, die ähm ... ausgefeilten Worte der oft doch professionellen Autoren (da schreiben durchaus prominente Leute mit, ich will hier keine(n) hervorheben) auf Fehler, Wortwiederholungen oder Bandwurmsätze
(wie diesen hier) zu durchforsten. Oder, manchmal, Wortgeschwurbel in eine lesbare Form zu bringen.
Man kann sich nicht vorstellen, dass das Spaß macht. Ist aber so. Und insgeheim hoffe ich ja, dass die Autoren beim Lesen des Heftes ab und zu bezüglich meiner Arbeit denken: "Das habe ich so aber nicht geschrieben... Klingt trotzdem ganz gut!"

Anfang 2007 ist die "Jubiläumsausgabe" 25 erschienen, ein 84 Seiten dickes Magazin mit Teil 10 der Kolumne von Andreas Eschbach über die Kunst des Schreibens, einem umfassenden Essay über Frauen in der Science Fiction, diversen Interviews (unter anderem einem sehr lesenswerten mit Charles Stross), Buchbesprechungen und vielem mehr!

Das alles, und so viel Werbung muss sein, für wirklich popelige 4,50 EUR.
Hier der Link zum dazugehörigen Verlag:
http://www.ahavemann.de/Verlag/verlag.html

Für "SOL - Das Magazin der PERRY RHODAN-Fanzentrale" steuere ich überwiegend Interviews bei, freilich meist mit PERRY RHODAN-Autoren, manchmal auch mit Verfassern von Taschenbüchern oder sogenannten Gastromanen. Für die aktuelle Ausgabe 45 - freilich wieder als "Jubiläum" angekündigt, ich glaube, wir feiern alles, was man durch 5 teilen kann - war Wim Vandemaan dran. Hinter diesem Pseudonym verbirgt sich Hartmut Kasper, ein brillianter Geschichtenerzähler mit feinem, ironischen Stil.
Einen Teil des Interviews kann man seit heute auch auf der PERRY RHODAN-Homepage nachlesen: http://www.perry-rhodan.net/aktuell/news/2007010901.html

"SOL" ist das "Rundum-Glücklich-Paket" für PERRY RHODAN-Leser, ein exklusiver Einblick in die Hintergründe der Serie und ein Füllhorn an Informationen über ihre Macher. Wer SOL verpasst, ist selbst Schuld. Oder sagt man "selber"? Da ist der Lektor selbst selber unsicher.
Und wer zufällig noch die Hefte Null bis 15 bei sich liegen hat, möge sie mir doch bitte bitte schicken, weil ich sie beim Aufräumen vor einiger Zeit versehentlich zum Altpapier getan habe. Besonders hänge ich an der Nullnummer, denn sie enthielt noch meine berüchtigten Heftkritiken aus dem SF-Net. Das war noch vor dem Internet! Ochgotto, klingt das jetzt alt... ;)

Anmerkung der Redaktion:
Ulrich Bettermann ist schon seit vielen Jahren in der Phantastik-Szene unterwegs und aktiv. Unter anderem lebt er dieses Interesse durch seine Tätigkeit bei den Magazinen "phantastisch!" und "SOL - Das Magazin der PERRY RHODAN-Fanzentrale" aus. Auf fictionBOX bereichert er als Gastautor unser Kolumnisten-Team mit seinen Gedanken rund um den Fandom.
Was Ulrich sonst noch aus seinem Leben zu erzählen hat, kann man in seinem Blog nachlesen:
http://ichbins44.spaces.live.com/

Willst Du auch unserem Kolumnen-Team beitreten? Wieviel und was Du schreibst, steht Dir völlig frei!
Schicke Dein Material oder Deine Vorschläge doch einfach an:

info@fictionbox.de (mailto: info@fictionbox.de)



Den Artikel mit allen Bildern und Links findet ihr unter:
http://www.fictionbox.de/index.php?option=com_content&task=view&id=2991&Itemid=1

Wie immer könnt ihr die neue Ausgabe von "A GEEKs LiFE" hier diskutieren, Fragen an den Autor stellen usw. ... Viel Spaß!


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Starcadet
29.01.2007, 01:04
Interessant...ok, es ist erst die Nummer 2, aber ich vermisse schon mal prophylaktisch einen Artikel über all die, die im Fandom offline Basisarbeit leisten. Über die Leute, die seit Jahren Stammtische organisieren und abseits von FedCon und Co seit Jahren nichtkommerzielle Conventions auf die Beine stellen. Über die Leute, denen Communites wie diese eigentlich nur Mittel zum Zweck sind und nicht alleinige Aktivität im Fandom.

Ok, irgendwo bringe ich mich damit auch selbst ins Spiel... :-)

Nun ja, schauen wir mal...

Prospero
29.01.2007, 01:18
Na ja, Emailadresse ist ja angegeben... ;) Also los, mach. :)
Ad Astra

Dr.BrainFister
29.01.2007, 13:05
@starcadet
schön, bei uns mal wieder von dir zu lesen! :)


Na ja, Emailadresse ist ja angegeben... ;) Also los, mach. :)
Ad Astra
diese anregung von kollege prospero kann ich nur unterstützen: du bist bei uns als gastautor sehr willkommen! schließlich zählst du auch zu den "alten hasen" des fandom und kannst über die von dir erwähnten offline-aktivitäten sicherlich einiges berichten. also: wenn du zeit und muse hast, einfach an mich wenden und wir finden einen veröffentlichungs-termin. :)

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Reiner
29.01.2007, 17:23
mmmh, ... der SOL Bericht ... könnte dann auch noch, etwas ausgebaut, den "Perry & Ich" Bereich bereichern.

;)

Dr.BrainFister
29.01.2007, 17:40
mmmh, ... der SOL Bericht ... könnte dann auch noch, etwas ausgebaut, den "Perry & Ich" Bereich bereichern.

;)
ja, könnte er. aber wie du schon sagst: ausgebaut. denselben text oder dieselbe geschichte 2mal wäre nicht gut. doch ich bin mir sicher, dass ulrich bettermann über seine arbeit bei SOL noch einiges mehr zu erzählen hat. :)


.

Reiner
29.01.2007, 18:04
ja, könnte er. aber wie du schon sagst: ausgebaut. denselben text oder dieselbe geschichte 2mal wäre nicht gut. doch ich bin mir sicher, dass ulrich bettermann über seine arbeit bei SOL noch einiges mehr zu erzählen hat. :)


.

Genau so meine ich's. Ich bin gespannt!

;)
:)

Starcadet
29.01.2007, 22:22
@starcadet
schön, bei uns mal wieder von dir zu lesen! :)
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Das Problem bestand bisher darin, dass ich mich hier nicht mehr einloggen konnte. Immer war das Passwort falsch und die Zusendung eines Ersatzpasswortes hat auch nicht geklappt. Aber da Ihr wohl zwischendurch die Forensoftware gewechselt habt, war ich dann um so überraschter, als das dann gestern plötzlich wieder funktioniert hat.

Hmm, Hmpf kenne ich ja persönlich, aber zu Dir fällt mir jetzt kein Gesicht ein. Sind wir uns schon mal persönlich über den Weg gelaufen ? ;-)

Ich hätte da generell so ein paar Ideen. Besonders der Bereich "Conventions, Veranstaltungen usw.", und hier ganz besonders die Hinweise auf phantastische Events (jeglicher Art, gerade aus der fannishen Ecke), ist ja noch sehr ausbaufähig. Du weisst ja, dass ich mehr der Basisarbeiter denn der Online-Fan bin.

Prospero
30.01.2007, 11:40
Also wir sind uns auch schon persönlich über den Weg gelaufen - bestimmt. Doch. Ich kann mich zwar nicht mehr dran erinnern wann im letzten Jahr, aber sicherlich. Ts. :)
Ad Astra

Dr.BrainFister
30.01.2007, 23:20
update:
wir haben das logo von "A GEEKs LiFE" nochmal überarbeitet. der schriftzug erscheint jetzt hinter einem herausgefetzten loch. das soll symbolisieren, dass man mit AGL einblick hinter die kulissen des fandom bekommt. also eine art geheimnisvolles gucklock.
wurde in den bisherigen ausgaben hier im thread entsprechend ersetzt. auf der homepage wird das auch noch passieren.

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Prospero
30.01.2007, 23:29
Ah, sieht auch besser aus. ;)
Ad Astra

Dr.BrainFister
07.02.2007, 23:49
ausgabe 3 ist draußen! diesmal berichtet kollege prospero (christian spliess) über sein leben im geekdom:


A GEEKs LiFE #3: Listen to the Universe
SF-Treff im RADOM
http://www.fictionbox.de/images/stories/Kolumnen2/agl_3b.gif
Bevor man die ersten Schritte in den eindrucksvollen, gigantischen Raum vollführen darf, muss man erst mal abwarten bis die Stahltür hinter einem zu ist nachdem man zuvor eine Klappe geöffnet hatte.

Erst wenn die Tür im Rücken richtig ins Schloss gefallen ist darf man erneut eine Klappe öffnen, ein unangenehmes Gefühl legt sich auf die Ohren wie beim Start eines Flugzeugs oder beim Eintauchen eines Zuges in den Tunnel - kein Wunder, denn hier ist Überdruck im Spiel - und erst dann ist man im RADOM willkommen.

Was nun nicht heißen soll dass die Sternwarte in Bochum nicht gastfreundlich ist, ganz im Gegenteil, bot sie doch im Dezember letzten Jahres das perfekte Ambiente für die erste Lesung des SF-Stammtisches Ruhrgebiet, der sich nach einer längeren Ruhepause wieder gesammelt hatte und mit neuen Kräften durchstartete. Ursprünglich gegründet von Achim Hiltrop, der sich darüber wunderte dass im Ruhrgebiet offenbar kein Stammtisch existierte. Verständlich wenn man darüber nachdenkt dass das Ruhrgebiet einen Vorteil hat: Den der kurzen Wege. Mit Bus und Bahn ist man schnell mal in einer anderen Stadt. Warum also nicht diese Vorteile nutzen und einen allgemeinen, genreübergreifenden Stammtisch gründen, der von Stadt zu Stadt wandern sollte? Im Nachhinein betrachtet war die Idee zwar recht gut, aber das mit dem Wechseln der Städte klappte nicht so recht - so dass man schließlich übereinkam erstmal eine Pause einzulegen und einen Neustart zu wagen.

Der Impuls für einen neuen Start kam dann von Mike Hillenbrand. Der Macher des Corona-Magazins hatte vor etliche Jahren das RADOM bei einer privaten Feier kennengelernt und die riesige Antenne, die noch heute im Gebrauch ist und schon die Tonsignale der ersten Mondlandung übertrug, faszinierte ihn. Und an dieser Stelle komme dann ich ins Spiel: Schließlich fragte mich Mike, da das Ganze ja eine Lesung werden sollte ob ich bereit dazu wäre die Tonmitschnitte zu machen, das Ganze hinterher zu schneiden und für einen weiteren, bisher noch nicht verwirklichten aber angedachten Gebrauch verwenden wollte? Konnte ich da Nein sagen? Natürlich nicht.

Das RADOM der Sternwarte in Bochum, diese gigantische Kuppel die sich über der Antenne hüllt damit sie den Witterungseinflüssen nicht ausgesetzt ist - Wind, Regen, Taubendreck - widmet sich der Umweltforschung, dem Klimawechsel, dem Weltraum an sich und ist eine Weiterbildungsanstalt. Schulklassen können hier genauso etwas über den Aufbau des Sonnensystems, über den Mond, über das All an sich erfahren wie auch der normale Bürger. Noch heute werden wissenschaftliche Forschungen unter anderem über den Klimawechsel an diesem Ort betrieben. Die Frage, was mit dem Raumschiff Erde passiert ist eine, die hier in allen Details erforscht wird. Die große, runde Kuppel wird dominiert von der gigantischen Antenne - die wirklich faszinierend und eindrucksvoll ist - daneben gibts überdimensionale Satellitenphotos unserer Erde, ein kleines Diorama erzählt von der Mondlandung - ein Nachbau des Mondautos steht dort übrigens. Ein ausgezeichneter Rahmen also, der zum Thema SF gut passte. Dazu kam noch dass das Team der Sternwarte wirklich sehr nett und hilfsbereit war und überhaupt keine Berührungsängste hatte.

Schließlich denkt man ja in der Regel bei dem Begriff SF zuerst an Fernsehserien - und erst in zweiter Linie an Autoren. Aber die SF in Deutschland war durch Autoren an diesem Abend vertreten: Uwe Post und Frank Hebben, Niklas Peinke, Thorsten Küper, natürlich Mike Hillenbrandt mit seinem Buch über das Star-Trek-Jubiläum und last but not least Achim Hiltrop. Aber bevor all die Lesenden nach und nach eintrafen galt es ja erstmal zu gucken, was die Technik hergab - immerhin eine Menge. Das einzige Manko des Abends: Da es mittlerweile doch saukalt geworden war, hatte man die Tische und Stühle in den beheizbaren Teil des RADOMS verlegt. Beheizbar war dieser Teil zwar, aber die Heizung kannte nur zwei Zustände: An und Aus. Und so musste hin und wieder mal "ein Brikett nachgelegt" werden.

Es sollten um die fünfzig Gäste werden, sogar jemand aus Berlin war eingetroffen um Mike Hillenbrand zu hören - und natürlich die anderen Autoren auch. Wer bisher weder Frank Hebben noch Uwe Post noch Achim Hiltrop noch Niklas Peinke noch einen der anderen Autoren kannte wird an diesem Abend sicherlich so einigen Nachholbedarf entwickelt haben - denn das breite Spektrum zeigte, welche Qualität die literarische deutsche SF zu bieten hat. Zwischen den Lesungsblöcken gab es immer Zeit und Gelegenheit zum Essen, zum sich Unterhalten - so ging man der Frage nach ob der Cyberpunk jetzt tatsächlich ein totes Genre ist oder doch eher nicht aber natürlich wurde auch über Gott und die Welt geredet.

Frank Hebbens "Fromme Küchengeräte" eröffneten den Abend - eine humorige Kurzgeschichte über die Folgen eines Virus in der Zukunft, wenn alle Geräte mit Chips und Stimme und Intelligenz versehen sind. Und der Wohnungsbesitzer auf einmal als "Gebieter" und "Gott" angesprochen wird. Humoristisch wurde dann die Lesung fortgesetzt, Frank und Uwe Post versetzten sich in die Rollen zweier Ruhrgebietkumpels, von denen einer dank seines neuen Schlittens auf einmal "bei den Neanderthals" feststeckt - eine Dialog-Geschichte mit verteilten Rollen erzählt und vorgelesen, dazu mit Soundeinlage - hervorragend, machte Spaß. Zumal "Boah ey, dat wird teuer" wirklich recht hybsche Anklänge an den Ruhrgebietsslang erwies. Ernster wurde es dann als Uwe Post alleine das Pult betrat - seine Geschichte "Edead.com" wurde noch vor kurzem mit dem William-Voltz-Preis ausgezeichnet und erzählt eine tragische Liebesgeschichte aus der Perspektive eines Verstorbenen, der auf dem Server einer US-Firma als digitales Backup landet - also nach seinem Tod. Nachdem schon einmal die Möglichkeiten der Technik genutzt wurden - nämlich für den Trailer zum Thunderbolt-Video "Dystopia X", dass sich wie ich erfahren durfte doch noch leicht in dieses Jahr verschiebt, im Grunde aber schon fertig sei - konnte man während Thorsten Küper einen Teil seiner Geschichte "Neum" las im Hintergrund zeitgleich den Anflug miterleben, den der Polizist in der Geschichte tat. Dies blieb zwar die einzige richtige Einbindung von Multimedia-Inhalten an diesem Abend, aber die an die Seitenwände projezierten Weltraumbilder verliehen auch dem Rest der Texte einen stimmungsvollen Rahmen. Eine heitere Note schlug dann Newcomer Niklas Peinke ein, der in "Ding und das Tankmädchen" reichlich genußvoll den Betrieb an einer Universität auf die Schippe nahm - da habe, so gestand er mir, durchaus die ein oder andere persönliche Erfahrung mitreingespielt, er lehrt und forscht schließlich auf dem Gebiet der Mathematik. Mike Hillenbrand kam dann im Anschluss zu Wort - eigentlich natürlich war er die ganze Zeit als Moderator präsent, aber jetzt war "Dies sind die Abenteuer: 40 Jahre Star-Trek" an der Reihe vorgestellt zu werden. Drei Auszüge aus dem Buch las Mike vor, beantwortete Fragen und signierte natürlich auch - nicht ohne zu betonen dass die an diesem Abend vorhandenen Exemplare vermutlich die letzten ihrer Art seien. Über eine Neuauflage des Buches werde momentan mit dem Heel-Verlag verhandelt, aber die erste Auflage wäre komplett verlagsvergriffen. Natürlich hatte ich das Buch schon längst im Schrank stehen und ich muss gestehen, dass ich immer noch davon überzeugt bin dass Mike Hillenbrand zusammen mit Thomas Höhl hier ein faszinierendes, logisches - ähem - ich meine spannendes Buch zu allen Star-Trek-Serien geschrieben hat, diese Fan-Faszination kam an dem Abend auch perfekt rüber. Schließlich geht man auf so eine Veranstaltung teilweise selbst als Fanboy... Zuletzt gab es eine Premiere der besonderen Art: Aus seinem noch nicht erschienem Rettungskreuzer-Ikarus-Roman - eine SF-Serie beim Atlantis-Verlag, mittlerweile knapp an die 30 Bände sind dort erschienen und nach einem vorzeitigem Ende sieht es nicht aus - las Achim Hiltrop zwei Szenen, in denen es um Chirurgie, eine außerirdische Lebensform in Baumgestalt namens Thorpa und um das ging, was jeder Mediziner gerne im Kreis der Kollegen macht: Klatschen. Und Lästern. Und das hemmungslos. Jedenfalls wenn man Achim Glauben schenken mag... Zum Schluss gab es dann noch richtige Wissenschaft, das Team des RADOMS erklärte anhand dreier kurzer Vorträge, was eigentlich das RADOM macht - durchaus faszinierend, allerdings ging es schon auf Mitternacht zu. Vielleicht sollte das nächste Mal ein ausführlicher Vortrag das Ganze einleiten, aber Mike Hillenbrand ist schon beim Feintuning momentan. Denn dass das nicht die einzige Veranstaltung gewesen ist, war schon recht bald nach dem Ende klar. Frühjahr 2007 solls soweit sein, ich bin gespannt. Dann ist es natürlich auch etwas wärmer...

Warum besucht man als Fan eigentlich solch eine Veranstaltung? Der Standardsatz wenn man jemanden fragt ob dieser aufgrund des Programms da wäre lautet ja bekanntlich bei größeren Conventions: "Programm? Welches Programm?" Und wer länger in der Szene unterwegs ist wird das sicherlich kennen: Natürlich ist es nett, wenn man Fan einer Serie ist - sagen wir Perry Rhodan, Zamorra, Star-Trek oder was es so gibt - Panels mit den Schauspielern zu besuchen oder einfach nur Leuten zuzuhören, die etwas von ihrer Sache verstehen. Und klar, der SF-Stammtisch hatte keine großen, bekannten Namen - wobei das natürlich auf die Sichtweise ankommt, Thorsten Küper oder Uwe Post sind Namen, denen man im literarischen Fandom durchaus öfters über den Weg läuft und die auch allesamt in Story-Anthologie-Zines wie NOVA oder sogar der CT veröffentlicht haben. Der Grund, warum man diese Art von Veranstaltung besucht und sich damit als Geek entpuppt, der immerhin ein Leben hat, ist eher die Freude darüber mal mit anderen Leuten zusammenzutreffen, die genau das selbe Hobby haben, die man länger nicht gesehen hat, die man vielleicht auch schon längst mal treffen wollte und überhaupt - für einen Abend mal Urlaub vom Alltag zu nehmen, Geschichten zuzuhören, angeregte Diskussionen zu führen ist ja sicherlich auch eine Sache, die nachvollziehbar ist. Schließlich machen, wenn man sich das genauer bedenkt, Fans anderer Stilrichtungen - Fußball, Musik, Aquarellmaler - auch nichts anderes. Uniformen trägt schließlich jeder Fußballfan, die heißen dann nur Kutten...

Auf jeden Fall freue ich mich darüber das RADOM mal wiederzusehen, diese Antenne IST verfrellt nochmal eindrucksvoll und überhaupt ist das schon cool durch diese Schleuse zu gehen. Auf das nächste Mal dann, vielleicht sieht man sich ja mal von Fan zu Fan - oder liebevoll gemeint natürlich - als Geek zu Geek...


Den Artikel mit allen Bildern findet ihr unter:
http://www.fictionbox.de/index.php?option=com_content&task=view&id=3014&Itemid=1




danke prospi! geiler und schön langer bericht! :D

Prospero
08.02.2007, 00:09
Das ist nur ein sehr, sehr kleiner und sehr, sehr junger Aspekt meines Lebens im Geekdome. ;-)
Ad Astra

Starcadet
14.02.2007, 23:48
Ich hätte da generell so ein paar Ideen. Besonders der Bereich "Conventions, Veranstaltungen usw.", und hier ganz besonders die Hinweise auf phantastische Events (jeglicher Art, gerade aus der fannishen Ecke), ist ja noch sehr ausbaufähig. Du weisst ja, dass ich mehr der Basisarbeiter denn der Online-Fan bin.

Ich muss mich mal selbst zitieren, da das irgendwie nicht beantwortet wurde. Ich dachte an etwas mehr, als nur "Gastautor"... ;-)

@Dr.BrainFister
Diesbezüglich hast Du ja jetzt Post. :-)

Dr.BrainFister
15.02.2007, 00:41
Ich muss mich mal selbst zitieren, da das irgendwie nicht beantwortet wurde. Ich dachte an etwas mehr, als nur "Gastautor"... ;-)

@Dr.BrainFister
Diesbezüglich hast Du ja jetzt Post. :-)
mehr als nur gastautor? ich bin begeistert! :D ...und werde dir so bald wie möglich schreiben. bezüglich der "post" weiß ich schon bescheid.;)

.

Dr.BrainFister
25.02.2007, 23:54
unser kollege tommi brem von houdinination hat die 4. ausgabe (http://www.fictionbox.de/index.php?option=com_content&task=view&id=3155&Itemid=1) zu unserer fictionBOX-fandomkolumne "A GEEKs LiFE" beigesteuert:


A GEEKs LiFE #4: Sammlungsreisender
Von der Sucht nach ScienceFiction-Literatur
http://www.fictionbox.de/images/stories/Kolumnen2/agl_3b.gif
Ich gebe es zu: Ich sammle Science-Fiction-Literatur. Man könnte annehmen, ich sei quasi unbewusst vom Leser zum Sammler avanciert, gerade so wie William S. Burroughs den Werdegang eines Drogenabhängigen beschreibt: Man beschließe nicht, süchtig zu werden, so schreibt er in "Junkie", sondern man wache eines Tages auf, fühle sich hundsmiserabel und sei süchtig. Ich hingegen habe mich ganz bewusst für das Sammeln entschieden. Sucht? Dazu später. Zum Zeitpunkt der Entscheidung war ich 28 Jahre alt und mein Bestand an Science-Fiction Büchern umfasste vielleicht 20 Exemplare. Dass im Keller meiner Eltern an die 400 Ausgaben Perry Rhodan lagerten, fiel mir erst ein Jahr später wieder ein.
Ich las Science-Fiction und stöberte gerne in Buchläden, sah mir die Buchumschläge an und kaufte mir schlimme Sci-Fi B-Movies auf DVD. Aus heiterem Himmel kam mir die Idee: Und jetzt sammle ich Science-Fiction Bücher.

Aber warum Science-Fiction? Warum nicht Biografien, die ich mindestens eben so gerne lese? Oder Bücher über Musik? Oder gar Überraschungseierfiguren? Ich kann es nicht sagen. Vielleicht, weil man als bekennender Science-Fiction Leser meist für wunderlich gehalten wird. Man gilt als Geek, als Nerd, als komischer Kauz. Ich mochte es schon immer, wenn andere Leute mich für komisch hielten.

E-Bay sei Dank erstand ich in kürzester Zeit für wenig Geld kisten- und kiloweise antiquarische Science-Fiction Literatur. Ich las gemächlich und beschloss weiterhin, alle gelesenen Bücher zu katalogisieren. Ich bin kein ordentlicher Mensch, im Gegenteil, aber Bücher in Listen einzutragen bereitete mir ebenso viel Freude, wie Schallplatten zu sortieren. Nach Interpret, Erscheinungsjahr oder Kaufdatum. Nicht unbedingt logisch aber ungemein erfüllend.

Im September 2004 beschloss ich dann, mein kleines Science-Fiction Archiv so aufzubereiten, dass ich es online anbieten konnte. Im November des gleichen Jahres erblickte Houdini Nation das Licht der virtuellen Welt. Gleichzeitig begann ich erstmals, mich im Internet nach anderen Science-Fiction Portalen umzusehen. Und stellte bald fest: Selbst in dieser Gruppe angeblicher Sonderlinge falle ich einigermaßen auf. An Jules Verne erinnere meine Website, sagte ein Besucher. Auch dafür hatte ich mich bewusst entschieden.

Ich mochte und mag es nicht, dass Science-Fiction immer mit Maschinen, Technik und Metall zu tun hat. Immer ist alles so düster auf den üblichen Websites. Mein Interesse gilt nicht so sehr der technischen Machbarkeit von Zeitreisen oder das Aussehen der Zeitmaschinen, sondern viel mehr die Frage: Wie würde das die Menschheit beeinflussen? Und deshalb gestaltete ich meine Website als Zeitung in Verne-esquer Optik: Nachrichten aus Houdini Nation.

Heute, zwei Jahre später, umfasst meine Sammlung knapp 800 Bücher, davon habe ich 200 Stück gelesen. Ich habe viele englische Originale, sowie einige Ausreißer: "Von der Erde zum Mond" von Verne auf Italienisch, der "Krieg der Welten" auf Finnisch. In jedem fremdsprachigen Land, das ich besuche, kaufe ich mir ein Science-Fiction Buch, deshalb "Sammlungsreisender". Nicht die Quantität ist mir wichtig, sondern dass ich alle Bücher in Houdini Nation auch gelesen habe: Ich will nicht nur besitzen, ich will auch belesen sein. Und scheue dabei „Star Trek“ und „Star Wars“ wie der Teufel das Weihwasser. Wieder so ein Spleen.

Um auf die Sucht zurück zu kommen: Ich verspüre keine. Das letzte Buch habe ich, Stand heute, am fünften Januar gekauft. Und ich habe hunderte, die ich noch lesen muss. Ich kann aber auch auf das Lesen verzichten, wenn ich gerade keine Lust habe. So wie gestern Abend.

Ich katalogisiere, ich vergleiche und ich recherchiere. 2006 besuchte ich Andrew Sawyer in Liverpool, Bibliothekar der Science-Fiction Foundation Collection mit über 40.000 Titeln und Dozent für Science-Fiction Studies an der University of Liverpool. Im Dezember 2006 besuchte ich Eyke Volkmer, einen Illustrator, der in den 60ern für Goldmann gearbeitet hat. Ich durfte schon mit Michael Marrak sprechen, habe einige Macher von Perry Rhodan kennen gelernt und ich werde mich in Liverpool für den Science-Fiction Studiengang bewerben. Ich piekse also mal hier rein, hebe dort einen Teppich an, aber ich mag mich nicht in Details verbeißen. Ich bin kein Science-Fiction Spezialist, werde vermutlich keiner werden. Kontakt zu anderen Sammlern habe ich eigentlich auch nicht. Schon der Gedanke macht mir irgendwie Angst; das ist, als würde man in eine Art geistigen Spiegel schauen.

Lieber dümple ich weiterhin in Antiquariaten herum, blättere in Büchern, die doppelt so alt riechen wie sie sind, freue mich über 100 Jahre alte Geschichten, deren Grundideen bis heute ebenso relevant wie utopisch sind und plane weiter mein Museum der Science-Fiction Literatur. Aber das, liebe Leser, ist eine andere Geschichte.

Tommi Brem
Februar 2007


Tommi Brem ist Sammler von Science-Fiction Büchern, die er seit 2004 auf der Website www.houdinination.de (http://www.houdinination.de/index.html) archiviert. Brem plant die Eröffnung eines Museums für Science-Fiction Literatur im Jahr 2030. Wir von fictionBOX danken Tommi, dass er unser Team als Gastautor bereichert!

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Kannst du dir auch vorstellen, etwas für unsere Kolumnenreihen zu schreiben oder hast du Ideen für passende Themen?
Wieviel und was Du schreibst, steht Dir völlig frei!
Wir freuen uns auch, wenn du unsere Kolumnen an Leute weiterempfiehlst, die ebenfalls im Fandom aktiv sind und eventuell auch eine interessante Geschichte zu erzählen haben!
Schicke Dein Material oder Deine Vorschläge doch einfach an:

info@fictionbox.de (mailto: info@fictionbox.de)




wirklich interessant, was du über deine "sammlersucht" zu berichten hast!
danke tommi! :)

.

Dr.BrainFister
26.02.2007, 00:14
Ich hätte da generell so ein paar Ideen. Besonders der Bereich "Conventions, Veranstaltungen usw.", und hier ganz besonders die Hinweise auf phantastische Events (jeglicher Art, gerade aus der fannishen Ecke), ist ja noch sehr ausbaufähig. Du weisst ja, dass ich mehr der Basisarbeiter denn der Online-Fan bin.
Roger Murmann (alias "Starcadet") verstärkt mittlerweile unser news-team und kümmert sich dort vor allem um die rubrik "Fandom & Conventions". außerdem werden wir auch in unseren kolumnenreihen mehr über ihn erfahren. :)

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Prospero
26.02.2007, 20:27
Bin momentan dran den Artikel nochmals nachzusehen - er kommt in dieser Woche, keine Bange. ;-)
Ad Astra

Starcadet
26.02.2007, 21:45
Roger Murmann (alias "Starcadet") verstärkt mittlerweile unser news-team und kümmert sich dort vor allem um die rubrik "Fandom & Conventions". außerdem werden wir auch in unseren kolumnenreihen mehr über ihn erfahren. :)

.

Stimmt...ich muss da ja auch noch einen Artikel schreiben. Ok, eigentlich existiert er ja schon, muss nur noch etwas erweitert werden. Stay tuned, würd ich sagen...:D

Dr.BrainFister
26.02.2007, 23:08
Stimmt...ich muss da ja auch noch einen Artikel schreiben. Ok, eigentlich existiert er ja schon, muss nur noch etwas erweitert werden. Stay tuned, würd ich sagen...:D
so ist das! du hast da sozusagen schon was vorbereitet... wie ein guter fernsehkoch! :)

@prospi
super, dass auch bei dir das feintuning in der mache ist! aber, hab ich dich hier jetzt irgendwo drauf angesprochen (was mir gar nicht aufgefallen ist) oder hat nur dein gewissen laut getippt? ;):D

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Starcadet
26.02.2007, 23:31
Lol...freu Dich mal net zu früh. Ausser ein paar Würstchen warm zu machen, ist mir noch nichts besonderes gelungen... ;)

Ich lasse aber Prospero mal den Vortritt... :D

Prospero
01.03.2007, 03:30
Na ja, ich mag zwar auch gelegentlich das schöne whooschige Geräusch mit denen Dead-Lines an einen vorbeiflitzen wie Herr Adams das so formulierte - und letzte Woche ist es mir tatsächlich so ergangen, ich hoffe die nehmen den UNIT-Artikel jetzt OHNE einleitende Worte und verstehen den, hüstel - aber im Allgemeinen halte ich mich an Termine.
Es sei denn Orkane toben, die nächste Sündflut kommt oder ich einen unglaublichen Vorschuss für eines meiner Romanwerke bekomme... ;)
Ad Astra

Starcadet
20.03.2007, 01:25
So...meine GEEKs LiFE-Kolumne nähert sich der Vollendung. Ist zwar jetzt keine literarische Meisterleistung, aber was solls ? Wir sind ja nicht bei der FAZ...lol.:D

Dr.BrainFister
20.03.2007, 10:14
So...meine GEEKs LiFE-Kolumne nähert sich der Vollendung. Ist zwar jetzt keine literarische Meisterleistung, aber was solls ? Wir sind ja nicht bei der FAZ...lol.:D
seit wann bringt die FAZ literarische meisterleistungen? ;)
schön, dass du bald fertig bist.
wann ungefähr kannst du sie denn rausgeben?

.

Prospero
20.03.2007, 13:55
Aber Brainy, Herr Dath hat schon recht anspruchvolle Artikel da veröffentlicht... Über Farscape, Eliza Dusku und Buffy und so. ;)
Ad Astra

Starcadet
20.03.2007, 16:46
wann ungefähr kannst du sie denn rausgeben?
.

Heute abend...ich schick Dir den Text dann als PN, dann hab ich wenigstens die gewissheit, dass der auch ordentlich formatiert erscheint. Ich hab heute leider keine Zeit mehr, das selbst auszuprobieren...und morgen bin ich schon irgendwo in der Hauptstadt unterwegs...:D

Dr.BrainFister
23.03.2007, 13:17
"A GEEKs LiFE" ist mit der 5. Ausgabe (http://www.fictionbox.de/index.php?option=com_content&task=view&id=3231&Itemid=1) nach kurzer Pause wieder zurück!
Diesmal gewährt unser Kollege Roger Murmann (Starcadet) Einblick in sein Leben als "Fandom Aktivist":



A GEEKs LiFE #5: Fandom-Aktivist
http://www.fictionbox.de/images/stories/Kolumnen2/agl_3b.gif
Ich stelle einfach mal folgende These auf: das Fandom ist groß und vielfältig, nur weiß niemand etwas davon. Bekannt ist nur das, was mit viel teils marktschreierischem Werbeaufwand bekannt gemacht wird. Das nennt man dann Mainstream und trifft meistens auf den Media-Bereich der Phantastik zu. Auf andere Bereiche des täglichen Lebens übertragen, könnte man sagen, es gibt nur noch Aldi und Lidl. Aber weit gefehlt: seit man hierzulande von so etwas wie einem Fandom sprechen kann (und das ist bekanntlich schon recht lange der Fall), gibt es jenseits der etablierten Fanaktivitäten schon immer eine ganze Reihe Nischen, aus denen gerade in letzter Zeit dank der Möglichkeiten des Internets immer mehr Fans mit kleinen und mittlere Unternehmungen an die Öffentlichkeit treten. Einer dieser Fans bin ich...

Genau genommen hat alles bereits im Jahr 1994 angefangen und schuld daran waren Captain Kirk und Co. Damals wurde das Land von sogenannten Trekdinnern geradezu überrollt und Star Trek war als einzige SF-Serie so megaangesagt, wie heutzutage Tokio Hotel. Selbstverständlich blieb auch die südhessische Metropole Darmstadt nicht davon verschont und ich rief mit zwei Bekannten, welche ich kurz zuvor beim Club "Star Trek Central Europe" kennen gelernt hatte, den "Star Trek Treff Darmstadt" ins Leben, dessen Erfolgsgeschichte über alle Höhen und Tiefen bis heute anhält. Vielleicht kommt das auch daher, weil "Weltraum" in Darmstadt seit eh und je dank des Europäischen Raumfahrt- Kontrollzentrums ESOC ein großes Thema ist. Wer weiß...

Viel hat sich seit dem geändert, der Name ebenso wie die Interessen der Besucher in Bezug aufs phantastische Genre. Bemerkenswert ist auch, dass entgegen dem Trend zum Nichtlesen bei uns seit längerer Zeit vermehrt zur Literatur gegriffen wird. Es ist schön zu sehen, dass Bücher nicht nur als "selbstextrahierende Readme-Dateien" definiert werden, spielt sich doch die meiste Phantastik hierzulande immer noch zwischen zwei Buchdeckeln ab. Spätestens seit der Jahrtausendwende verstehen wir uns auch nicht mehr als Trekdinner, sondern als "SciFi-Stammtisch" und symbolisieren damit auch nach außen hin Offenheit gegenüber allen Arten der Phantastik. Ebenso haben sich natürlich die Aktivitäten verändert. Beschränkte man sich früher ausschließlich aufs sture Konsumieren dessen, was das Mainstream-Mediafandom bot, so haben wir uns spätestens mit den ersten "Spacedays" im Jahr 2000 auf die Organisation eigener Events verlegt (zur Erläuterung: die "Spacedays" -www.spacedays.de- sind die einzige reine Modellausstellung für SF, Fantasy und Raumfahrt in Deutschland). Außerdem spielten die Darmstädter Stammtischler eine immer größere Rolle im Helfer- und Orgateam, des bis dato schon seit Mitte der 80iger existierenden "BuchmesseCons" (-www.buchmessecon.info- ...und noch mal zur Erläuterung: der "BuCon", wie sich das Event nennt, ist das unabhängige Treffen der phantastischen Literaturszene am Buchmesse-Wochenende).

Ja nun...und was hat das alles mit mir zu tun ? Ok, andere fahren Rad, spielen Fußball oder sitzen mit der Familie am Wochenende im Schrebergarten. Ich sorge mit meinen Leuten eben dafür, dass Fans auch jenseits des kommerziellen Event-Fandoms die Möglichkeit haben, ihren Interessen nachzugehen. Auch eine Art Hobby, bei mir wegen des zeitlichen Aufwands aber das weit und breit einzige, welches ich als solches bezeichnen kann.
Meine Hauptaktivität besteht erst einmal in der Organisation und im Bekannt machen des monatlichen "Science Fiction Treffs Darmstadt" (www.sftd-online.de), der auch in Zeiten sterbender und schrumpfender SciFi- und Trektreffpunkte durch sein bewusst universal und öffentlich gehaltenes Konzept immer noch mit bis zu 40 Besuchern zählen kann. Wobei viele ehemals einfach nur Neugierige mittlerweile Teil eines schlagkräftigen Helferteams sind, für das ich meine Hände ins Feuer legen würde. Nebeneffekt: gemeinsame Aktionen schweißen zusammen, bringen mehr persönliche Befriedigung, als einfach nur einmal monatlich beim Stammtisch herumzusitzen. Außerdem steuern wir damit dem zunehmenden Trend zum anonymen Online-Fandom entgegen. Ich bin der Ansicht, das schönste am Fandom ist, Leute mit gleichen Interessen persönlich kennen zu lernen. Es klingt vielleicht etwas überheblich, aber: der echte Fan verkriecht sich nicht im stillen Kämmerlein vor flimmerndem Bildschirm und DVD-Player, der echte Fan geht raus und ist bestrebt, seine Mitfans live und in Farbe kennen zu lernen. Und um auf ein Gespräch auf dem letzten DortCon Bezug zu nehmen: ja, wir kennen uns selbstverständlich alle beim Realnamen.
Vielleicht hat auch schon jemand irgendwo mal einen Flyer von mir in die Hand gedrückt bekommen, was gut möglich ist, da ich immer eine gewisse Auswahl davon in der Tasche habe. Manche meinen, ich sei geradezu berüchtigt dafür.

Seit September 2001 erreichen wir potentielle Fans außer auf dem Papier- und virtuellen Weg noch über ein weiteres Medium. Einmal pro Monat berichtet beim Lokalradio "Radio Darmstadt" unser Magazin "Area 64" (64 bezeichnet die ersten beiden Zahlen der Darmstädter Postleitzahl) aus der Szene. Wobei wir uns allerdings nicht an die von den etablierten Medien vorgegebene Drei-Minuten-Grenze pro Beitrag halten, sondern unsere Hörer genüsslich auch schon einmal mit einer halbstündigen Kurzgeschichte oder einem Hörspiel aus den 50iger Jahren (selbstverständlich auf Englisch) beschallen. Nach unserem Selbstverständnis wollen wir mit unserer Sendung nur eines: unterhalten, unterhalten und nochmals unterhalten. Egal ob da nun in breitem hessisch über den letzte Con parliert wird oder gar "Drogen im Herrn der Ringe" thematisiert werden...was solls. SciFi soll Spaß machen und dieser Spaß kommt unserer Meinung am besten im lockeren Boulevard-Stil zum Tragen. Oder habt Ihr schon mal irgendwo eine Reportage aus dem Souvenirshop der Europäischen Raumfahrt-Behörde gehört... ?

Da Zeit und die damit verbundenen Möglichkeiten des Einzelnen heutzutage limitiert sind, beschränke ich meine Hauptaktivitäten weitgehend auf dem Ballungsraum Rhein-Main. Einzige überregionale Tätigkeit im Fandom ist der Posten des Beirats im Vorstand des Science Fiction Club Deutschlands e.V., des mit über 50 Jahren des Bestehens ältesten SF-Clubs hierzulande. Auch wenn das manchem vielleicht etwas zu dick aufgetragen erscheint: wir organisieren weite Teile der Phantastik-Szene des Rhein-Main-Gebietes. Und im Unterschied zu manch anderem gehen wir mit unseren Events an die breite Öffentlichkeit. Erreicht wird diese durch eine langjährige Kooperation mit der regionalen Presse, die auch immer recht gut und sachlich berichtet. Wir haben keine Angst vor Journalisten, man muss nur wissen, wie man mit ihnen umgeht. Das kann schon mal bedeuten, das man zum Beispiel bei Pressefotografen ein Auge darauf hat, was die Damen und Herren ablichten. Die Außenwirkung eines Fotos ist nämlich nicht zu unterschätzen und im Nu steckt man wieder in der Freak-Schublade. Hier ist es natürlich von Vorteil, wenn man die richtigen Leute bereits durch seine berufliche Tätigkeit kennt. Ich arbeite zwar bei einer (der einzigen) Darmstädter Tageszeitung, was jedoch nicht bedeutet, dass man jetzt alle Narrenfreiheiten hätte. Aber hat man den zuständigen Redakteuren erst einmal klar gemacht, dass wir keine Ansammlung spitzohriger Freaks sind, dann ist vieles einfacher. Mit Hilfe der Presse haben wir über die Jahre schon manchen Fan außerhalb der Szene darauf aufmerksam gemacht, dass es uns überhaupt gibt. Und ich denke, gerade dieses Potential ist noch lange nicht ausgeschöpft, regional wie bundesweit. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es da draußen immer noch genügend Leute gibt, für die der Begriff "Fandom" eine große Unbekannte ist. Gerade das jüngste Darmstädter "Kind" nämlich "Starport Darmstadt - Phantastische Welten" (www.starport-darmstadt.de) hat bewiesen, dass auch kleine Events ein bundesweites Publikum anziehen können. Offensichtlich geht der Trend generell vermehrt dahin, eher kleine gemütliche Veranstaltungen abseits der fannischen Rummelplätze zu besuchen. Sofern man natürlich ein richtiges Programm bietet, und nicht nur die so beliebte, aber ebenso überstrapazierte Kombination "Quiz - Podiumsdiskussion - Gemütliches Beisammensein". Damit hat man schon manch gutgemeinte Idee ins Nirwana befördert.

Sagte ich vorhin "klein" ? Wie vieles, so ist auch dieser Begriff natürlich Auslegungssache: "Starport" hatte aus dem Stand bei der Premiere 130 begeisterte Besucher, unsere weiteren Events "BuchmesseCon" und "Spacedays" haben zirka 150-200, beziehungsweise 320 Besucher. Auf der Hitparade der besucherstärksten Szeneveranstaltungen 2006 kommen die "Spacedays" nach RingCon und FedCon übrigens gleich an dritter Stelle (lässt man mal diverse Rollenspielcons aussen vor) und noch vor dem "ColoniaCon". Alle unsere Events haben gemeinsam, dass sie strikt nichtkommerziell ausgerichtet sind und sehr gut ohne teuer bezahlte Prominenz auskommen. Gut, eine gewisse Prominenz gibt es schon, nur sind das bekannte und beliebte Leute aus dem Fandom, wie Robert Vogel oder Mike Hillenbrand. Dieses Konzept funktioniert sehr gut...und es könnte natürlich noch besser klappen und mehr Besucher anziehen, wenn diese nur davon wüssten. Womit wir wieder bei den Möglichkeiten des Internets wären. Wir haben nun mal keine großen Sponsoren, die uns einen riesigen Werbeetat mit Hochglanzflyern und ähnlichem ermöglichen. Daher sind wir zwangsläufig auf Veröffentlichungen in den bekannten Newslettern und Postings in den einschlägigen Foren angewiesen (auch wenn das nicht jedem Webmaster schmeckt). Das bedeutet also vor jedem Event eine mehrstündige Ochsentour durch virtuelle Welten. Der Erfolg der Aktion gibt uns allerdings regelmäßig recht.

Positiv ist zu bewerten, dass gerade fictionBox meine Idee aufgegriffen hat, verstärkt auch auf Fandomsaktivitäten einzugehen. Deshalb werdet Ihr, liebe Leser, in Zukunft des öfteren hier auch News von der schon erwähnten Fanbasis finden. Glaubt bitte nicht "Das interessiert eh keinen...". Sicher werden sich nicht unbedingt Fanmassen von München durchs halbe Land Richtung Hamburg bewegen, nur um die Grillparty des dortigen SF-Stammtischs zu stürmen. Doch zumindest als Inspiration für eigene Aktivitäten kann das eine oder andere Projekt dienen. FictionBox möchte allen Aktivisten im Fandom, egal ob Con, Lesung, Buchveröffentlichung, Ausstellung, etc. daher das Forum bieten, eine breitere Öffentlichkeit anzusprechen. Natürlich wird man hier aber nur dann etwas finden, wenn es uns auch mitgeteilt wird. Eine einfache Mail an den Verfasser dieses Textes ( sftreffda@gmx.deDiese E-Mail Adresse ist gegen Spam Bots geschützt, Du musst Javascript aktivieren, damit du es sehen kannst ) oder die Presseabteilung von FictionBox genügt. Und wer weiß, vielleicht freut Ihr Euch demnächst über neue Freunde und Bekannte in den unendlichen Weiten des phantastischen Fandoms.

Roger Murmann
März 2007


Zusammenfassung aller Links zum Thema:

Science Fiction Treff Darmstadt
http://www.sftd-online.de

Darmstadt Spacedays
http://www.spacedays.de

Starport Darmstadt -- Phantastische Welten
http://www.starport-darmstadt.de

BuchmesseCon
http://www.buchmessecon.info

Radio Darmstadt
http://www.radiodarmstadt.de



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info@fictionbox.de (mailto: info@fictionbox.de)



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Prospero
01.04.2007, 04:00
Na ja, dass man alle mehr oder weniger mit Realnamen kennt könnte daran liegen, dass die wirklich aktiven Fans einen recht überschaubaren Kreis bilden - jedenfalls was das anbelangt was eben NICHT einmal im Jahr zur FedCon oder ähnlichen größeren Veranstaltungen pflegt sondern ein weiteres Verständnis des Hobbys hat, aus der literarischen Ecke kommt - "Heftromane!" - oder halt eben vielfältige Interessen hat. So groß ist dieser Kreis ja nicht. ;)
Ad Astra

Starcadet
01.04.2007, 21:56
Ich finde es halt blöd, wenn sich auf Forentreffen o.ä. nur noch mit dem Usernamen angesprochen wird. Wozu sind wir eigentlich alle irgendwann mal mit einem Realnamen versehen worden ? Das finde ich viel persönlicher und irgendwie sollte man Real- und Online-Leben doch trennen. Usernamen haben gefälligst dort zu bleiben, wo sie hingehören, nämlich im virtuellen Raum des WWW. :D

Hmpf
02.04.2007, 00:15
Ich finde es halt blöd, wenn sich auf Forentreffen o.ä. nur noch mit dem Usernamen angesprochen wird. Wozu sind wir eigentlich alle irgendwann mal mit einem Realnamen versehen worden ? Das finde ich viel persönlicher und irgendwie sollte man Real- und Online-Leben doch trennen. Usernamen haben gefälligst dort zu bleiben, wo sie hingehören, nämlich im virtuellen Raum des WWW. :D


Hmm. Was ist persönlicher? Ein Name, den ich mir selbst ausgesucht habe, weil ich finde, daß er etwas mit mir zu tun hat, oder ein Name, der mir aufgrund eines Zufalls der Geburt gegeben wurde, z.B. weil irgendein Vorfahr so hieß?

Und was ist mit Spitznamen, die nicht aus dem Internet stammen? Sind die okay, oder sollte man die auch vermeiden? ;-)

(Ja, ich habe Freunde, die mich Hmpf nennen. Abgesehen davon, daß man es schlecht rufen kann, mangels Vokalen, hat das unsere Freundschaft eigentlich nicht negativ beeinflußt. Ich finde es auch höchst seltsam, wenn ich jemanden nach sagen wir mal fünf Jahren Online-Bekanntschaft zum ersten Mal real treffe, dann plötzlich auf Teufel komm raus einen Namen benutzen zu müssen, den ich mit dem Betreffenden gar nicht verbinde.)

Orbanaschol
02.04.2007, 09:41
Für mich gibt es da nur eine wichtige Regel: Ich möchte im Internet nicht mit meinem Realnamen angesprochen werden, auch nicht von Leuten, die mich persönlich sehr gut kennen.
Andersherum ist mir das eigentlich egal. Da ist das halt nur ein weiterer Spitzname, wie Hmpf das schon richtig bemerkt hat. Ich bin seit 3 oder 4 Jahren unter dem Pseudo Orbanaschol im Internet unterwegs, vornehmlich im ACD-Forum und inzwischen, wenn man sich mal trifft, sprechen mich schon Leute, die mich seit fast 20 Jahren kennen, mit "Hallo, Orbi!" an (wobei zu bemerken ist, daß dieser Name tatsächlich auch noch eine weitere spitznamenbildende Verkürzung zuläßt, also ein Spitzname vom Pseudo :laugh: ). Das war am Anfang etwas irritierend, aber man ist ja anpassungsfähig.;)
Also, wenn man vermeiden möchte, mit seinem (wiedersinnigen?:D ) Internet-Pseudo in der realen Welt angesprochen zu werden, kann man sich ja immer auch noch einen Pseudonamen aussuchen, der leichter und glatter von den Lippen geht, als zum Bleistift "grmblflix3786", oder so. ;)

Hmpf
02.04.2007, 15:53
Ich bin mittlerweile seit fast einem Drittel meines Lebens (wow...) "Hmpf" - überall, wo ich im Internet agiere, heiße ich so - und identifiziere mich daher stark mit dem Namen. Allerdings wäre das sicher anders, wenn ich auf jedem Forum usw. einen anderen Namen benutzen würde. Letztes Wochenende habe ich mich mit einigen Leuten aus der Community hier getroffen, und da war es so, daß ich einen der Anwesenden lieber beim Realnamen nannte, weil ich 1.) den Namen schon etwas länger kannte und daher Zeit hatte, ihn mit dem Betreffenden zu verbinden und 2.) der Betreffende seinen Nick seit ich ihn kenne schon mehrmals gewechselt hat, so daß ich keinen Namen fest mit ihm verbinde. Ein anderer der Anwesenden hingegen ist und bleibt bei mir im Kopf unter seinem Nick verbucht, weil ich ihn schon vor dem ersten Realtreffen (das auch schon Jahre zurückliegt) bereits längere Zeit unter diesem Nick aus dem Netz kannte.

Bei einer weiteren Freundin schwankt bei mir die Benennung. Ihr Nickname ist etwas unpraktisch, daher wechsele ich manchmal zum Realnamen, aber da ich mehrere Leute mit diesem Namen kenne, wird es dann manchmal etwas umständlich. Das klingt dann in etwa so: "Als ich letztens mit Marie, also "BlablaXY1982-Marie", nicht "Marie-Marie", dies und jenes gemacht habe..." *g* (Das waren jetzt fiktive Namen, schon klar, oder? *g*) Und bei einer weiteren Freundin bleibe ich jetzt schon seit acht Jahren beim Nickname, obwohl sie den mittlerweile gewechselt hat, weil 1.) ihr damaliger Nickname, unter dem ich sie kennegelernt habe, sehr schön klingt und gut auszusprechen ist und 2.) ihr Realname identisch mit meinem ist, was zwar kein großes Problem ist, aber warum nicht etwas origineller sein? Sie nennt mich ja auch Hmpf. *g*

Orbanaschol
02.04.2007, 17:12
Ok, aber wenn wir uns das nächste Mal sehen (Starport-Darmstadt? Ich bin jetzt offiziell Programmpunkt ;) ) werde ich es trotzdem unterlassen, Dich so zu nennen. Ich möchte einfach vermeiden, daß Du Dich schon angesprochen fühlst, wenn ich nur einen Schluckauf habe. :D

Starcadet
02.04.2007, 20:52
Offiziell Programmpunkt ? Weiss ich da was von ? :D :D :D :D

Lol...nee, war ein Scherz. Interessanterweise waren die beiden Astronomie-Panels im letzten Jahr die bestbesuchtesten Panels überhaupt. da kamen auch viele, die mit SF an und für sich nicht allzuviel am Hut hatten. Die Darmstädter sind eben als Weltraumstädter naturgemäß an solchen Themen sehr interessiert.

Ok, ich komme halt aus der SF-Stammtisch-Szene (halt real live) und da ist es üblich, dass man sich mit seinem Realnamen anspricht. Wobei ich einen Spitznamen noch mal von einem Usernamen unterscheide. BiFi hieß ja auch schon immer BiFi...aber ich hätte ehrlich gesagt, was dagegen, wenn man mich beim Stammtisch Starcadet rufen täte.

Meine Aussage in Bezug auf die Realnamen hat ihre Ursache in einem Gespräch mit eScope-Chefredaktrice Marianne Jaffke auf dem DortCon. Sie ist Helferin bei den Wolf-Cons und meinte, sie würde ihre Helferkollegen dort nicht mal alle mit dem Realnamen kennen.